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Nr. H7S. 46. Jahrgang Mittwoch, 47. April �929

Am die Pressestelle des Magistrats Sott die deutschnational-kommunistische Gchimpfkumpanei in ihr herrschen?

Die Berufung i>«z Stotitverordneten Dr. L o h m a n n zum Leiter der umzugestaltenden Presse st ell« des Magistrats hat die Oppositionsparteien des Rathauses nicht wenig verschnupft. In der Stadtverordnetenversammlung redeten sie sich gestern ihre Wut vom cherzen, der Deutschnationale von Ä e ck l i n Seite an Seite mit dem Kommunisten Lange. Das dätte noch gefehlt, daß der Magistrat die Böcke zu Gärtnern gemacht und die Pressestelle Männern derjenigen Parteien anoer- traut hätte, deren Presse gewohnheits- und g e w e rb s- m ä h i g die Stadtverwaltung beschimpftl Langes Angriffe gegen unseren Genossen Lohmann erregten selbstverständ- lich bei den Deutschnationalen helle Freude. Wenn Kommunisten aus Sozialdemotraten schimpfen, haben sie immer den Beifall der Deutschnationalen. Genosse Bublitz besorgte Herrn Lange die riovdiente Absuhr. Die Reorganisation des städtischen Nachrichten- a m t e s und die Besetzung des Vorsteherpostens mit dem Genossen Dr. L o h m a n n und dreier Referentenstellen mit Journalisten aus den Kreisen der Koalitionsparteien des Rathauses, der Demokraten, der Dolkspartei und des Zentrums, hatten die Deutschnatio- n a l e n zum Gegenstand einer Anfrage gemacht. Die Degrün- dungsredc des Stadtverordneten v. Zecklin(Dnat.) ließ den ganzen Aerger der deutschnationalen Etatablehner darüber erkennen, daß Hugenbergs Presseleute dabei leer ausgingen, v. Iecklin leistete sich Anrcmpelungen des Genossen Dr. Lohmann, sprach von einer Kamps- ansage des Magistrats gegen rechts und meinte, Berlins Oesfent- lichkeit bekäme jetzt die Nachrichten aus Berlins Verwaltung und Berlins kommunalem Lebendurch die rote Brille gefärbt vor- geletzt. Di« Fähigkeiten Dr. Lohmanns erkannte der Redner schließ- lich doch noch an. Die in letzter Zeit immer stärker in Erscheinung getretene Koalition zwischen Deutschnationalen und Kommunisten trat auch bei der genannten Anfrage wieder m die Erscheinung. Die Kommunisten hatten«ine ähnliche Anfrage ein- gereicht, und Stadtverordneter Lange, das kommunistische Gegenstück n Zecklins, begründet« die Anfrage, wobei er dieEnthüllungen" der Berliner moskowitifchen Zeitungen über den angeblichen Ge- heimvertrag zwischen demVorwärts" und dem Ullsteinkonzern wieder auswärmte. Gegen den Genossen Lohmann hatte Herr Lange eine ganze Wundertüte Enchüllungen über sein« frühere Tätigkeit mitgebracht. Das neue Nachrichtenamt sei durch Kühhandel ent- standen, die Sozialdemokratie wolle mit Hilfe des Lohmannscben Amtes den Wahlkomps führen. Beide Parteien mißbilligten die Re- brganisation des Nachrichtenamtes. Zur Beantwortung der An­fragen nahm Stadtrat Genosse Treilel das Wort: Die Umgestaltung des Nachrichtenamtes sei von allen Parteien gefordert worden; die neuen Männer sind nicht als Beamte, sondern auf Privat- dien st vertrag angestellt. Die Reorganisation des Amtes ist bald beendet, dann wird der Magistrat Mittellung machen. Im .Haushaltausschuß hätten soft alle" Parteien dem Vorgehen des Magistrats zugestimmt. Die Objektivität der Nachrich- te» Übermittlung sei gewährleistet.(Lärm bei den Deutschnationalen.) Genosse Bublih betonte, daß alle P a r- t e De n, bis auf die Deutschnationalen, die Reformbe dürstig- keit des Nachrichtenamtes anerkannt hatten, daß es sich nur darum handelte, die geeigneten Persönlichkeiten zu finden und. daß die jetzige Besetzung gut sei. Was Herr Lange gegen den Leiter des Amtes, Genossen Dr. Lohmann, vorgebracht habe, reize nicht zur Erwiderung, es sei denn, man gehe auf Herrn Langes Leutnantszeit zurück.(Lärm bei den Kommunisten, Zuruf« Stadtv. Lange.) Den Kommunisten sagte Genosse Bublitz, sie mögen sich nicht die Köpfe der Sozialdemokraten wegen des Wahlkampfes zerbrechen. Gestützt auf unser« Erfolg« in der kommunalen Arbeit werden wir den Wahlkamps führen, und die Erfolge werden bei uns sein, weil

die Bevölkerung die sozialdemokratische Er» folgsarbeit seit langer Zeit erkannt hat. Noch ein Wort an Herrn Lange: Wir haben bisher aus seine maßlosen An- griffe geschwiegen, weil wir bei ihm gewisse Voraussetzungen erfüllt sehen, die eine mildere Beurteilung seiner Handlungen angebracht erscheinen läßt. Wir billigen ihm mildernde Um- stände zu.(Zurufe 8 S1! Beifall bei den Soz.) Die Stadtver­ordneten Lange und v. Iecklin antworteten gereizt. Die in der Sitzung am Donnerstag verschobene Abstimmung über den Bau neuer Schnellbahnlinien ergab die An- nähme der Vorlage. Die tumultuarischen Vorgänge in der Er- ziehumgsanstalt Lindenhof gaben den Kommunisten Ver- anlassung zu der Anfrage, ob der Magistrat jetzt die schon früher ein- gebrachten Erzichungs- und Reformvorschläge der kommunistischen Fraktion annehmen wolle. Sladlrätin Genossin Weyl fragte, warum die Kommunisten ihr Material nicht der zu- ständigen Behörde vorlegen, wo es doch sicher die gewünscht« Er- ledigung finden würde; wenn es nur agitatorisch ausgebeutet würde, könnte das Jugendamt nichts damit anfangen. Die llmbenennung des König- Mlhelm-Turms im Grunewald beschäftigte Hann noch einmal die Versammlung. Stadtverordnete Frau Hoffmann-Gwlnner trat für die Bezeichnung Karl-Liebknecht -Turm ein. Genosse harsch gab der Erwartung Aus- druck, daß die Erinnerungszeichen monarchistischer Zeiten recht bald verschwinden. Der Antrag der Kommunisten sei nur eine Ver- beugung vor ihren Wählern, es sei nämlich durchaus zweifelhaft, ob Liebknecht bei Lebzeiten mtt einer solchen Ehrung einverstanden gewesen wäre. Die Abstimmung wurde auf Donnerstag vertagt. Ankauf von Siaaken. Ein Beschluß des Berliner Haushaltsausschusses. Der Haushaltsausschuß der Stadtverordnetenversamm­lung genehmigte den Ankauf des Flughafengelände» lu Staaken . Abgelehnt wurde ein kommunistischer Antrag, da» ge- samte Gelände für S i e d l u n g s, w e ck e zur Verfügung zu stellen. E» bleibt also bei dem ursprünglichen Verwendungszweck, der nach der Magistratsvorlage vorgesehen war. Danach soll der Flugplatz al, der geeignete deutsche Stützpunkt im kontinentalen Luftverkehr als Luflschiffhafen verwendet werden, vei dem kommn- niflifchen Antrag handelte es sich wieder einmal um ein« reine De- monfiraNon. Oer veleidigie Hölz. Und ein Slusschnitt, der lein Beweismittel ist. Unter starkem Andrang fand in Neustadl (Pfalz ) die Verhandlung in der Privatklagefache statt, die Max h ö l z gegen die verantwortlichen Redakteure desPfSlzifcheo Kurier" wegen eines am 23. November 1928 erschienenen Artikels angestrengt hatte. In diesem Artikel war Hölz der Vorwurf gemacht worden, er hätte während des mitteldeutschen Aufstandes mißliebige Gefangene mißhandelt und einen Polizisten, der sich rächen wollte, mit Stangen in die Saale untertauchen lassen. Auch wurde er ein gemeiner Verbrecher" im Gegensatz zu den Fememördern genannt. Die Beklagten erklärten, sie wüßten nicht, ob der in-krimi- nierte Artikel in ihrem Blatt erschienen sei und könnten dos auch nicht feststellen. Der fragliche Arttkel war an Gerichtsstell« nur in einem einzigen Ausschnitt vorhanden, da die Nummer angeblich seit Monaten vergriffen sei. Der Vertreter von Max Hölz erklärte, es fei in der Geschichte der deutschen Presse einzig

3 ach rCondon:

(Berechtigte Üebersetzung von Erwin Magnus ).

Heut ist meine Nacht!" jauchzte er zehn Minuten später. Ich bin der Einsiedlerwolf und habe dreißig Winter ge- sehen. Es ist mein Geburtstag, mein einziger Festtag im ganzen Jahr, und ich kann euch alle zusammen schmeißen. Kommt an, alle Mann! Ich will euch alle in den Schnee werfen. Kommt an. ihr Chechaquos(Weichlinge) und Sour- dougs(etwa: alte Iungens), ihr sollt eure Taufe kriegen!" Die ganze Rotte bis auf die Kellner und die singenden Bacchanten strömte zur Tür hinaus. Der Wunsch, seine Würde zu wahren mochte MacDonald durch den Kopf fahren, denn er näherte sich Dayliaht mit ausgestreckter Hand. Wie? Du zuerst?" lachte Daylight und ergriff seme Hand wie zur Begrüßung. Nein, nein." widersprach der W'rt schnell.Ich will dir nur zum Geburtstag gratulieren. Daß du mich in den Schnee werfen kannst, weiß ich. Was kann ich gegen einen Mann machen, der neunhundert Pfund hebt?" MacDonald wog hundertundachtzig Pfund, und Daylight hatte nur seine Hand ergriffen: aber durch einen plößllchen Ruck riß er ihn um und warf ihn kopfüber in den Schnee Dann kam der nächste an die Reihe, und ihm folgte schnell ein halbes Dutzend. Widerstand war nutzlos. Sie flogen Hals über Kopf und landeten in den groteskesten Stellungen im Schnee, ohne doch zu Schaden zu kommen. Bei dem dunklen Sternenlicht war es nicht leicht zu unterscheiden wer von ihnen schon geworfen war und wer noch darauf wartete daß die R«ihe an ihn kam, und so begann er. ihre Rücken und Schultern zu befühlen, um zu exkennen, wer schon mit Schnee bestäubt war.. ..Schon getaust?" war die ständige Frage, wenn er seine schreckliche Hand ausstreckte.,._... Eine ganze Reihe lag schon im Schnee, wahrend andere in komischer Demut vor ihm knieten. Schnee auf ihren Kopf streuten und behaupteten, die Zeremonie überstanden zu haben. Eine Gruppe von fünf Männern stand jedoch aufrecht Hinterwäldler und Grenzler. die darauf brannten zu zeigen.

daß sie es mit jedem, sogar mit Daylight aufnehmen könnten. Aber wenn sie auch die härteste Schule hinter sich hatten und Veteranen mancher harten Schlacht, Männer vl�n Blut, Schweiß und Ausdauer waren, so fehlte ihnen doch eines, das Daylight in hohem Maße besaß nämlich die beinahe voll- kommene Zusammenarbeit von Gehirn und Muskeln. Das war an und für sich ganz einfach und nicht sein Verdienst. Diese Eigenschaft war ihm angeboren. Seine Nerven reagier- ten rascher als die ihren, seine Muskeln gehorchten dem Willen schneller, sie glichen explosivstem Sprengstoff. Alle Kraft in seinem Körper schnappte sofort ein wie die Stahl- feder einer Falle. Und dazu belaß er einen Ueberschuß an Kraft, wie ihn nur einer unter Millionen besitzt eine Kraft, die nicht von Körpergröße, sondern von einer seltenen organi- schen Ueberlegenheit des Muskelgewebes abhing. So konnte er Wirkungen erzielen, ehe der Gegner sich überhaupt dar- über klar war, was es galt und wie er Widerstand leisten konnte. Andererseits erkannte er einen gegen ihn selbst ge- richteten Angriff so schnell, daß er rechtzeitig widerstehen und einen blitzartigen Gegenangriff machen konnte. Es hat keinen Zweck, daß ihr dort stehenbleibt, Leute." wandte sich Harnish an die wartende Gruppe. Ihr könnt euch ebensogut gleich werfen lassen und eure Taufe kriegen. An einem anderen Tage könnt ihr mich viel- leicht scbmeißen. aber an meinem Geburtstage will ich euch zeigen, daß ich der Stärkste bin. Ist das Pat Hanrahan, der so erwartungsvoll dasteht? Komm an, Pat." Pat Hanrahan, früherer Meisterschaftsringer und«ine Kapazität in der Kunst des Raufens. trat vor. Die beiden Männer stürzten aufeinander los, doch ehe der Jrländer zur Besinnung gekommen war. fand er sich in der unbarmherzigen Zange einesHalfnelson", der ihm Schultern und Kopf in den Sckinee preßte. Joe Hines. früherer Holzhauer, flog mit einer Macht wie ein zweistöckiges Gebäude sein Purzel- bäum wurde von einem Schlag auf den Hintern begleitet er war geliefert, ehe er sich überhaupt hatte zurechtstellen können. Das alles schien Danlight nicht im geringsten anzustren- gen. Er bedurfte keiner Vorbereitungen. Sein Körper explo- vierte plötzlich und mit furchtbarer Kraft, um im nächsten Augenblick wieder zu erschlaffen So wurde Doc Watson , der graubärtige, eiserne Mann ohne Vergangenheit, der sich selbst ein Schrecken war. den Bruchteil einer Sekunde vor seinem eigenen Angriff geworfen Als er zum Sprunge ansetzte, war Daylight schon über ihm, und mit so gefährlicher Schnellig-

dastehend, daß sich eine Zeitung auf diese Weise vor der Verhand- lung drücken wolle. Er beantragte, der Gegenseite aufzugeben, sofort in ihre Redaktion zu gehen und die Nummer aus dem Archiv zu. holen. Das Gericht gab diesem Antrag statt, und nach einer Pause kehrten die Redakteure nur mit der halben Nummer zurück. Der Rechtsanwalt zog hierauf die Klage gegen einen der Redakteure zurück und benannte ihn als Z e u g e n dafür, daß der Artikel in der Nummer erschienen sei. Der als Zeuge benannte Redakteur berief sich nunmehr, als er aussagen sollte, auf sein Zeugnisoer- weigerungsrecht, ihm wurde jedoch vor Gericht bedeutet, daß er dieses Recht nicht habe, da er nur nach der Tatsach«, ob der Artikel erschienen sei, befragt werde, aber nicht nach dem Ver- fasser. Er blieb aber bei seiner Zeugnisoerweigerung, so daß ihn das Gericht zu einer Geldstrafe von 100 Mark verurteilte. Der Vorsitzende erklärte, daß ihm die Verhandlung eine solche Fülle von Problemen aufgegeben habe, daß er die Entscheidung erst in acht Tagen verkünden könne. Wenn wir diesen Bericht einer privaten Korrespondenz als ob- jektio wahr unterstellen, so hätten sich dfe beiden Herren vom Pfälzischen Kurier" allerdings sonderbar benommen. Auf der andern Seite aber muß man dem Rechtsvertreter von Max Hölz sagen, daß es feine Aufgabe war, vor der Hauptverhandlung sein Material gegen die Beklagten so zu erstellen, daß es beweis- kräftig ist. Aufgabe des Anklägers ist es, die Schuld des An- geklagten zu beweisen, niemals aber hat die vor Gericht geforderte Partei den Beweis ihrer Unschuld zu liefern. Ein solches Verfahren hieß« die Prozeßordnung auf den Kopf stellen! Zusammenstoß deutscher Torpedoboote, j Möwe" undAlbatros" leicht beschädigt. Wilhelmshaven . 16. April. Bei Anlritl der Spanienresse stießen die beiden Torpedo- booteMöwe" undAlbatros" zusammen und erlitte» leichte Beschädigungen, so daß sie in den Hafen Wilhelmshaven zurückkehre» mußten, um dort wieder lnstandgesetzt zu werden. Der Zusammenstoß entstand dadurch, daß bei der stürmischen See pnd bei dem Rurs der Torpedoboote, die dicht hintereinander fuhren, das vorder« TorpedobootMöwe" aus dem Ruder kam, d. h. durch die hohe See mtt dem Achterschiff so weit aus dem Wasser ragte, daß das Ruder und die Schraube frei aus dem I Wasser lagen. Dadurch scheerte das Boot etwas aus und blieb zurück, so daß es mtt dem folgenden TorpedobootAlbatros" zu- sammenftteß.Möwe" ist am Heck,Albatros" am' Vorderschiff beschädigt, jedoch sind die Beschädigungen nicht schwerer Art, so daß sie bald auf der hiesigen Werft, wieder behoben werden können. Personen sind bei dem Zusammenstoß nicht verletzt worden. Varausstchtlich werden die Boote in absehbarer Zeit der Flotte folgen können.

Llmgestürzt und verbrannt. Im Norden Berlins , an der Eck« M ü l l e er r- und L i y e r- pooler Straße, ereignete sich gestern abend ein schwerer Verkehrsunfall. Auf der Straßenkreuzung geriet plötzlich ein Radfahrer in die Fahrbahn eines Geschäftsautos. Der Führer bremst« stark, um ein Unglück zu verhindern. Das Auto über- schlug sich aber dabei und geriet in Brand. Der Radfahrer, ein 40jähriger Arthur P. aus der Wichertstraße, wurde von dem umstürzenden Wagen noch erfaßt und lebensgefährlich ver- letzt. Der Chauffeur und sein Begleiter erlitten leichtere Ver- letzungen. Die Verunglückten wurden in das naheliegende Paul-! Gerhardt-Stist gebracht, von wo sie nach Anlegung von Notverbänden wieder entlassen werd«n konnten. Das brennende Auto wurde von der alarmierten Feuerwehr nach kurzer Zeit ab- gelöscht.

keit, daß er rücklings in den Schnee flog. Olaf Henderson wollte den Augenblick ausnutzen und stürzte sich seitwärts auf Daylight, der noch mit ausgestreckter Hand dastand, um Doc Watson wieder auf die Beine zu helfen. Aber Daylight ließ sich auf Hände und Knie fallen, so daß Olafs Knie an seiner! Seite landeten. Olaf nahm das Hindernis, indem er der Lange nach auf die Nase fiel. Ehe er sich erheben konnte, hatte Daylight ihn auf den Rücken gedreht, schrubbte ihm Gesicht! und Ohren mit Schnee und stopfte ihm ganze Hände voll| in den Nacken. Ich bin ebenso stark wie du, Daylight!" sprudelte Olaf! hervoor, als« wieder auf die Füße gekommen war;aber bei Gott, einen solchen Griff Hab' ich noch nicht gesehen." Franzosen-Louis war der Letzte der fünf, und er hatte genug gesehen, um vorsichtig zu sein. Er umkreiste Daylight eine ganze Minute, ehe er es zum Zusammenstoß kommen ließ; und eine ganze Minute rangen sie miteinander, ohne daß ein«r das Uebergewicht erhielt. Aber dann, gerade als der Kampf interessant zu werden begann, machte Daylight einen seiner blitzschnellen Griffwechsel und ließ gleichzeitig feine Muskeln explodieren. Der Franzosen-Louis wehrte sich. daß sein riesiger Körper krachte, und dann wurde er lang- sam in den Schnee gepreßt. Der Gewinner bezahlt!" schrie Daylight. indem er auf die Füße sprang, und eilte ins Tivoli zurück.Alle her, Leute! Hier geht's zur Giftbude!" Sie stellten sich in einer zwei bis drei Mann tiefen Reihe an dem langen Schanktisch auf und stampfen sich den Frost aus den Füßen, denn es waren sechzig Grad Kälte draußen. Bettles, der selbst der Tüchtigsten einer war und manche Heldentat vollbracht hatte, unterbrach sein Lied von der Sassafras-Wurzel" und kam herübergeschwankt, um Daylight zu gratulieren. Aber mitten drin fühlte er den Drang, eine Rede zu halten, und erhob seine Stimme: Ich sag' euch, Kameraden, ich bin verdammt stolz drauf. daß ich Daylight meinen Freund nennen darf. Wir haben manche Schlittenreise zusammen gemacht, und er ist achtzehn- karätig von den Mokassins aufwärts verdammt soll er sein, die alle Haut! Er war ein Dreikäsehoch als er ins Land kam. Aber als ihr in seinem Alter wart, wart ihr noch nicht mal trocken hinter den Ohren. Er war nie ein Säugling. Er ist als ausgewachsener Mann auf die Welt gekommen. Und ich sag' euch, damals mußte man ein Mann sein. Damals gab es noch keine marklose Zivilisation wie jetzt." (Fortsetzung folgt.)