Donnerstag
18. April 1929
Unterhaltung und Wissen
Walter Volbach: Probe und Premiere!
Einer Leistung soll man nicht Zeit und Arbeit nachrechnen, aber| es ist doch immer für den Außenstehenden zu wünschen, daß er sich von dem Werdegang ein Bild machen kann. Vom Buch zur Aufführung ist ein weiter Weg. Instanzen um Instanzen, Menschen und Materie müssen eingehendst mit jeder Kleinigkeit vertraut sein, bis die Vorstellung endlich vorführungsreif ist. Noch bevor das Schauspiel oder die Oper zum Probieren kommt, ist eine Menge Arbeit zu erledigen. Denn erst muß das Wert einmal ange nommen, das heißt geprüft werden, ob es für das betreffende Theater paßt, ob geeignete Darsteller bzw. Sänger für die Hauptrollen zur Verfügung stehen und was der Fragen mehr sind. Sind nun noch Regisseur und Dirigent von der Theaterleitung ausge sucht morden, so kann die eigentliche Probenarbeit beginnen, nach dem sich der Regisseur( in der Oper Regisseur und Kapellmeister) über den Stil des Werkes und seine Darstellung schlüssig geworden ist, Aenderungen und Striche vorgenommen hat; furz, nachdem die dramaturgische Vorarbeit geleistet ist.
Einen einfacheren Weg geht die Inszenierung eines Schauspiels, die vollständig von den Intentionen des Regiffeurs abhängt, während sich in die Vorbereitung einer Oper zwei Künstler, Res giffeur und Kapellmeister teilen, die sich erst beide über die grund legenden Voraussetzungen einig sein müssen, damit Bühne und Musit tonform gehen. Der Dirigent beschäftigt sich mit der musikalischen Einstudierung, wobei ihn der Chordirektor und einige Rorrepetitoren unterstüßen, um Sänger, Chor und Orchester bis ins Kleinste vorzubereiten. Der Regisseur setzt sich vor allem mit dem künstlerischen Beirat in Verbindung, der in engster Fühlung mit dessen Wünschen und Plänen Bild und Kostüm entwirft und die Ausführung überwacht. Sind die Entwürfe fertig, so stellt man auf der Bühne die einzelnen Bilder markiert auf oder fertigt kleine Modelle an, um an ihnen Aenderungen anzubringen, bevor die Stizzen in die Werkstätten zur Ausführung fommen. Nebenbei Laufen Besprechungen mit dem Kapellmeister, eventuell dem Ballett meister, mit den wichtigen technischen Vorständen, dem Theater: meister, dem Beleuchtungsinspektor, dem Requisiteur, dem Möbelmeister, dem Waffenmeister. Und nicht zu vergessen, dem Chef der Garderobe und Schneiderei und dem Perückenmeister.
Nebenbei
stellt ist. Da für die Darsteller durch das langsame Vorschreiten der Proben genügend Zeit zum Beschäftigen mit der Rolle bleibt, so zeigen die nächsten Proben, die sogenannten.Stückproben, schon deutlicher das Gesicht der Inszenierung. Immer noch nicht ist die richtige Detoration gestellt, sondern man spielt in markierter Deforation, das. heißt, die Bodeste( Aufbauten) werden in den richtigen Maßen gebaut, die Wände usw. aber aus vorhandenen Teilen zufammengestellt. Doch sind schon alle wichtigen Bekleidungsstüde, mit denen der Darsteller zu spielen hat, vorhanden, ebenso alle Requifiten, die eine Rolle spielen. Bei der Vorbereitung der Oper schließen sich jetzt die Orchesterproben an, in denen der Kapellmeister, der bisher mehr passiv die Proben überwacht hat, den Taftstock ergreift und Sänger und Orchester aufeinander abstimmt.
Nun gönnt man den darstellenden Künstlern eine kleine Pause, während der Betrieb aufs höchste angespannt wird, in den Dekorations- und Beleuchtungsproben. Jezt wird nicht nur jede Band, sondern auch jede Farbe auf ihre Wirkung und Eignung geprüft.
Die wichtigste Prüfung für den Betrieb ist die Hauptprobe, in der die Darsteller in Kostüm und Maske in der spielfertigen Deforation auftreten. Der Regisseur sigt mit seinen Vorständen im Zuschauerraum, notiert Fehler und notwendige Aenderungen, die sofort nach jedem Aft ausgebessert werden. Da man ein Unterbrechen während dieser Probe möglichst vermeidet, es sei denn bei großen Fehlern, muß in den Zwischenatten mit Solisten, Chor, technischen Vorständen noch jede Frage erörtert werden. In Sefunden müssen in diesem Wirrwarr und Durcheinander wichtige Entscheidungen getroffen werden, bis der Ruf ertönt: Umbau! Bühne frei! Und dann wird der nächste Aft einer gleichen strengen Brüfung unterworfen.
Die zweite Hauptprobe, auch Generalprobe oder Voraufführung genannt, muß absolut den Eindruck der Vorstellung erwecken. Da diese bei wichtigen Premieren halb öffentlich vor sich geht, die Mitglieder des Theaters, deren Angehörige und die. Presse haben zutritt, so müssen letzte Wünsche vor Aftbeginn angegeben werden, um ein Unterbrechen unbedingt zu vermeiden. So werden wieder Notizen gemacht, wieder finden Besprechungen nach den Aften auf der Bühne statt, während die Photographen Szenenaufnahmen Nun erst beginnen die eigentlichen Bühnenproben mit den machen. Und wenn diese lezte Probe vorbei ist, so ist doch noch nicht Darstellern, mit denen der Regisseur sich natürlich auch schon vorher die letzte Ausfeilung vorüber; denn am folgenden Tage wird noch über die Grundlinien der Inszenierung ausgesprochen hat. Befon eine Repetitionsprobe für Dekoration und Beleuchtung vorgenommen. ders für den Schauspieler sind diese ersten Proben( Stellproben) Je weiter die Proben fortschreiten, je näher die Premiere die wichtigsten, da auf ihnen erst der genaue Tegt, sein Tempo und tommt, desto größer wird die Arbeitsenergie und die Spannung, feine Betonungen festgelegt werden. Dagegen hat der Sänger ja bis sie in der Aufführung selbst den Höhepunkt erreichen. Alle diese schon auf den Solo- und Ensembleproben, Roten, Rhythmus und unerflärbaren Aufgeregtheiten, die man als Lampenfieber bezeich geistigen Gehalt feiner Partie tennengelernt. 3u den Helfern des net, gehören als natürliche Folge der wochenlangen Brobenarbeit Regiffeurs treten auf den Bühnenproben zu den oben genannten zu einer Premiere dazu. Sie resultieren aus der ständigen auf nach eine Reihe Kräfte hinzu: der Regieassistent, ein oder zwei reibenden Nervenspannung, aus der Berantwortung, die jeder Künft Inspizienten , Statistenführer und in der Oper noch je ein In ler gegenüber dem Werf, dem Publikum und auch sich selbst hat. fpizten für Chor und Ballett. 200 ft die Premiere mit ihrer Hochspannung vorüber, jo bleibt eine angenehme Erregung, wenn es ein Erfolg, ein fleine Depreffion stellt sich ein, wenn es ein Miserfolg wurde, das Wert oder die Aufführung das Publikum nicht zu feffeln nermochten. Aus der Stimmung der Beteiligten den Erfolg vorauszusehen und zu sagen, ist unmöglich. Niemand ist größeren Selbsttäuschungen untermorfen als der Künstler, da er stets subjektin empfindet. Schon mancher prophezeite Sieg wurde ein Durchfall, schon manches böse Vorgefühl murde ein durchschlagender Erfolg.
Die größeren Massen, die sich in der Oper auf der Szene be wagen, bedingen natürlich einen größeren Stab pon Aufsehern, Chor etwa 60 bis 100 Damen und Herren, Ballett und Statisterie. So hat denn der Opernspielleiter neben der geistigen eine große organisatorische Arbeit zu leiften, während sich fein Schauspiel tollege hauptsächlich auf die geistige Ausfeilung tonzentrieren tonn. Mehr als einen Aft probiert man nicht im Laufe eines Bor mittags, so daß eine Woche vergeht, bis ein Wert überhaupt..ge
m.Kofyrew: Ein alter Brauch
Die Einwohner des Dorfes Zagorje erörterten nach einem Feiertoge, an dem nicht wenige Raufereien und sogar ein Totschlag vor. gelommen waren, in einer Bersammlung die Frage des Alkoholismus .
Man muß diefe Unfitten ausmerzen," sagte der Borsteher ,,, an jedem Feiertage sind alle Leute befoffen! Die Wirtschaft geht zu grunde und man sieht, was für Unglücksfälle fid) ereignen fönnen. An allem ist der Schnaps schuld. Ich beantrage folgenden Beschluß zu fassen: In der Cooperatine darf fein Schnaps geführt werden, ebenso darf niemand selbst Schnaps brennen oder trinken."
Bollkommen richtig!" riefen alle.
Bringen wir eine Resolution zur Abstimmung: mit heutigem Tage wollen wir mit dem uralten Laster der Trunkenheit brechen und perbieten in unserem Orte den Gebrauch von Spiritussen, ebenjo wie den von Hausschnaps und dergleichen. Wer dafür ist hebe die Hand!"
Aber nur zwei, drei Hände wurden erhoben. ..as foll bas, Bürger?"
Beilage
des Borwärts
Der Borsteher notiert: beim Raufe eines Pferdes, einer Kuh, von Stiefeln, eines Pelzes....
,, Eines Roces," schreit einer von hinten. Es gibt Röde, die teuerer sind als ein Pelz."
Jahre." Alles ist aufgeschrieben. „ Schreib' noch dazu: an Namenstagen, das ist nur einmal im Der Vorsteher liest die Resolution por.
,, Nun werden wohl alle dafür sein." Abermals nur wenige Hände in der Höhe. ,, Noch immer Bedenken?"
,, Gewiß," sagt ein würdiger Greis. Das Saufen ist von unseren schönen alten Brauch vernichten. Man fann sich auch sonst Uebel und man muß es ausmerzen. Keineswegs follen wir aber unseren schönen alten Brauch vernichten. Man fann sich auch sonst freuen, nicht nur beim Kaufe. Ein anderes Mal fauft man nichts, beginnt indeffen eine große Sache. Vor dem Beginn einer großen Sache muß es, meiner Ansicht nach, ebenfalls gestattet sein." ,, Wacker gesprochen!"
Der Borsteher fnickte zusammen.
PR
Was soll ich mit euch anfangen? Schreiben mir also noch: vor dem Beginn einer großen Sache. Sind jetzt alle dafür?"
,, Es scheint, daß alle. Hebt die Hände!"
Alle erhoben sie wie ein Mann.
,, Ende gut, alles gut," freute sich der Vorsteher, jebenfalls haben wir eine Resolution gegen den Alkoholismus gefaßt. Wir tönnten die Bersammlung schließen."
Der Alte, der den letzten Paffus beantragt hatte, trat por und rief: ., Wie dürfen wir auseinandergehen? Haben mir etwa nicht eine große Sache begonnen. Den Kampf gegen den Alkoholismus ." Freilich ist es eine große Sache!"
,, Und zu Beginn einer so großen Sache sollten wir unseren aften Brauch nicht hochhalten? Zu Beginn einer so großen Sache nicht trinken?"
,, würde es sich gehören. Aber für messen Geld?" ,, Welche Frage? Ist dies nicht eine Sache der sozialen Für forge?" ,, Freilich."
,, Das heißt, wir trinken für Geld aus den Mitteln der sozialen Fürsorge. Deshalb schlage ich vor: Das entlegene Grundstück an der Lichtung zu verkaufen. Da hätten wir gleich Geld."
Hierüber mußte nicht erst abgestimmt werden, vielmehr murde der Antrag des Alten per Artlamation angenommen.... ( Autorisierte Uebersehung aus dem Russischen von S. Borissoff.) Werner Hegemann :
Die unternehmungsluftige junge Dame, die ich in New York fennen lernte, hatte eine Stellung als Lehrerin auf einer IndianerReservation angenommen. Sobald ich mir vierzehn Tage Ferien verschafft hatte, folgte ich nach. Ich reiste pier Tage und fünf Mächte.( Heute ist das Gott sei Dant nicht mehr nötig. Wir find verheiratet.) Während sie morgens Indianerfinder und Halbindianer unterrichtete oder nachmittags mit ihnen Schularbeiten machte, schlug ich die Zeit mit Fußwanderungen tot. Ich zog durch die Einsamteit endloser Schneemälder oder schob die trodenen Spigen gefallener Fichten zu einem leicht entfachten Feuer zu sammen, ließ mir abwechselnd die Vorderseite und die Rückseite meines eigenen Kadavers rösten und las dazu das Buch von Lord Bryce über die amerikanische Berfassung.
Der leden Ronan liegt im großen, aber noch fast menschen leeren Staate Montana . Dort gibt es auch ein Billardzimmer, " Pool Hall". Es hat nur ein einziges Fenster nach der Straße. ( Da jedes amerikanische Nest Großstadt spielen möchte, sind die Baustellen auch in dieser Menschenwüste so schmal mie in der Neunmillionenstadt New York .) Die drei Billards machen Gänsemarsch zwischen den hohen Stühlen längs der fensterlosen Wände bes handtuchförmigen Raumes. Außerdem gibt es noch zmei fleine An einem size ich, denn Ronans Billardzimmer bietet auch Romans einzige Gelegenheit, etwas zu essen. Alkohol gibt es feinen. Nur soft drinks"( weiche Getränke) und Zigarren. Ich: bin nicht allein. Am start geheizten Eisenofen figen noch zmei andere Nichtstuer: der Kellner und der Zigarrenverfäufer.
., So ist es," pilichten viele im Chore bei. Darum sage ich: In Tische. diesem Falle fann man ebenfalls eine Ausnahme machen." Bersteht sich!
,, Also meinetmegen," ergibt sich der Borsteher ,,, schreiben mir demnach: Mit Ausnahme einer Hochzeit und der Geburt eines Sohnes."
Eine Tochter ist um nichts schlechter!" rief ein Frauenzimmer aus den hinteren Reihen. Auch eine Tochter bringt Freude." Ueberhaupt haben wir jetzt die Gleichstellung der Geschlechter. Da müssen wir uns in gleicher Weise freuen."
Was wahr ist, ist mahr!" stimmte der Borsteher zu. Das weibliche Geschlecht bürfen wir nicht zurücksetzen, das wäre gegen die Brinzipien der Revolution. Es wird also heißen: Mit Ausnahme einer Hochzeit und der Geburt eines Sohnes oder einer Tochter. Wer ist dafür?"
Ein paar Dugend Hände wurden erhoben, doch zur Majorität Bas seid ihr für Leute?" erboste sich der Vorsteher. Zuerst schreien alle: richtig, und wenn es zur Abstimmung tommt, ist feiner
Die Bürger wegten auf ihren Stühlen unruhig hin und her, fehlte noch viel. fagten aber nichts.
,, Nun, wie denkt ihr darüber?"
" Wir wiffen nicht recht. Im allgemeinen war es eine gute dafür. Was hat das für Bewandtnis?" Gache, aber dennoch sind da gemisse Bedenten." ..Wer solche hat, der spreche sie aus!"
Aus der Menge trat ein junger Bursch.
Ich sehe ein," sagte er, daß man das Saufen lassen muß. Das
bringt nichts Gutes. Aber wie soll man es im folgenden Falle halten: In einer Woche will ich heiraten. Und das tut man nur ein mat. Da muß man von der Jugend Abschied nehmen. Dann beginnt ein neues Leben. Es fommen Kinder und die Sorgen. Und bei einem solchen Anlasse soll man nicht trinfen?"
Richtig gesprochen," sagten viele anerkennend, bei einer Hoch
zeit fann man eine Ausnahme machen."
Der Vorsteher gab dies ebenfalls zu. „ Es ist wahr. Eine Hochzeit ist eine große Sache. Sie fann Wir bleiben bei der alten als Ausnahmefall behandelt werden. Resolution, fügen aber hinzu, mit Ausnahme einer Hochzeit. Stimmen pir ab. Wer ist dafür?"
Wieder maren nur ein paar Hände zu zählen.
Run, mas gibt es noch?"
Bir haben noch immer Bedenken!"
Welcher Art?"
Ein Bäuerlein tritt vor.
Meine Alte friegt einen Jungen. Das ist schon nahezu sicher. Die Hebamme Afulina hat erflärt: Das sieht man am Bauche, daß es ein Sohn fein wird. Das wird mein erster Sohn sein. Und an einem solchen Freudentage nicht trinken? Das darf nicht sein,"
Wir haben noch immer Bedenken!" Heraus damit!"
Ein anderer Bürger trift vor.
,, Es gibt alle möglichen Sachen. Zum Beispiel: ich taufe ein Pferd, nachdem ich fünf Jahre Geld gespart habe. Und da soll man fich nicht freuen?"
,, Gewiß, die Freude ist nicht gering."
Man fann eine Rub faufen." jagte das Frauenzimmer. Das ist auch von Bedeutung. Dem Manne fein Pferd, der Frau die Kuh." und wenn sich einer einen neuen Bela machen läßt?" fiel einem So will es die Gleichberechtigung," riefen auch einige Männer.
ein. Und da fauft sich Wanita neue Stiefel. Ist er denn ein llngeheuer, daß er da niemanden zu Gaste lädt, wegen dieser dummen Resolution?"
Der Borsigende fann angestrengt nach.
,, Was gibt's da piel zu denten. einfache Sache. Für solche Fälle fann man Ausnahmen machen. Wir schreiben doch selbst die Resolution, niemand sonst.
Blößlich fliegt die Türe auf. Herein stürmen zwei Indianer und stürzen sich mit Leidenschaft auf das mittlere Billard. Sie haben faum Zeit, mit haftigen Gebärden ihre Queues auszusuchen, und beginnen ihr Spiel mit Feuereifer. Sie find Bierziger. Sie tragen pechschwarze 3öpfe. Der eine im großtarierten grauschmarzen Macintosh hat die 3öpfe hinten unter den Kragen der Jade, und die hellblauen Leinenhofen unter die Gummistiefel gestedt. Sein breites Großmuttergesicht schielt unglaublich. Wollen sich seine beiden mißtrauischen Mongolenaugen gegenseitig oder welchen der beiden Billardbälle wollen sie anschauen? Der andere. mit megitanisch anmutendem Abenteurergesicht unter riesigen spitzen Schlapphut, trägt eine zerrissene Jade aus blauem Leinen, über feuerrotem Hemd. Seine 3opfenden sind in hellgrüne Seiden. ligen gemidelt und hängen ihm, zu langer Girlande vereint, vorne um den Hals, gerahmt von den fliegenden Enden eines großen schwarzen Seldenhalstuchs. In den Ohren hat er goldene Dhr. ringe, groß wie Weihnachtskringel. Seine Lippen sind weit aufgeschlitt. Der Spieleifer der beiden Häuptlinge steigert sich; halblaute, frächzende, zischende, gurgelnde Ausrufe, Lochsalven und gegenseitige Anfeuerungen wachsen allmählich zum jubelnden In
dianergeheul. Meine lederstrümpfigsten Erwartungen find überboten. Karl Man wird Waisenknabe.
Da unterbricht der Zigarrenverfäufer die Jauchzenden und zeigt ihnen listig ein unanständiges Spielzeug, zwei fleine bewegschäßig zugleich; der eine ergreift das Spielzeug und schmeißt es liche Holzfiguren. Die Indianer lachen laut, herzlich und gering
OF
Der Bes
mit schallendem Lachen gegen den Ofen auf die Erde. fizer, scheinbar underdrossen, sammelt es wieder auf. Die Billordschlacht geht feurig meiter. Der jeweilige Berlierer zahlt nach jeber Partie hurtig an den Pool- Hall- Befizer. Rothäutiger Kre bit scheint furz zu sein. Danach wird jedesmal schnell ein neues Spiel begonnen. Dann gibt es eine Störung. Weiß deine Frau, daß du Billard spielst?" fragt, vielleicht doch etwas rachfüchtig, der 3igarrenverkäufer. Yes, yes," ist die haftige Antwort. Aber ein paar Minuten später ist die Partie zu Ende. Die Queues werden schleunigst wieder in die Ständer gestellt, und die Spieler verschwinden ebenso baflig, wie sie gefommen sind. Die letzten Mphifaner? 3wei Jungens, die einen köstlichen Streich verübt und Merte bloß in der Resolution die Ausnahmen vor: in diesen fich hinter Mutterns Rücken ausschweifend gut unterhalten haben. und in diesen Fällen darf man..."
Wie meint ihr," ereiferte fich der Vorsteher. Fassen mir die Resolution oder nicht? Machen wir der Trunfenheit ein Ende oder nicht?"
,, Selbstverständlich wird Schluß gemacht!" ,, Darum handelt es sich."
Das ewig Weibliche zieht uns hinan."