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Gesinnungsterror." Die Terroristen schreien über Gewalt. Das unwahrhaftige Treiben der Moskauer gegen die Gewsrk- ochsten kann nur mit Verlogenheit geführt werden. In der Be* Nutzung der L ü g e a l s Kampfmittel, haben die Drahtzieher der KPD  . es zu einer Perversität gebracht, die abscheulich ist. Das söge- nannte Maikomitee mit Unorganisierte» bringt heut? einen Aufruf, worin u. a. behauptet wird, die den kommunistischen  Parolen zur Maiseier folgenden Arbeiter marschieren aus gegen die Spaltung der freien Gewerkschaften durch die reformistische Gewerkschaftsbureaukratie. die mit dem Mittel des schlimmsten Gesinnungsterrors die Arbeiterorganisation zu zerschlagen sucht". Ganz so als ob nicht d i e K P D. es gewesen wäre, die seit ihrem Bestehen die Gewerkschaften durch Zellenbildungen zu unterminieren suchte, die ihre gewerkschaftlich organisierten Mitglieder verpflichtet hat, als organisierteOpposition" in den Gewerkschaften die Parolen ihrer Partei zu verfechten, die es mit der Spaltung der Ge- werkschaften bei den Metallarbeitern, Eisenbahnern, den Bau- arbeitern, den Buchbindern, den Bekleidungsarbeitern versuchte und die neuerdings im Bunde mit den unorganisierten Gegnern der Ge- wertschaften in den Betrieben gegen die Gewerkschaften zu Felde zieht. Dieselbe Parte! ist es, die ihre Mitglieder unter An- drohung des Ausschlusses mit nachfolgendem persönlichen Boykott dazu zwingt, in ihren Gewerkschaften gegen die Satzungen und Beschlüsse der Gewerkschaften rücksichtslos zu verstoßen, um ihren Ausschluß zu provozieren, damit sie mit den Ausgeschlosie- nen als Stamm zur Gründung gewerkschaftlicher Sonderorgani- sationen, zur Spaltung der Gewerkschaften übergehen kann, dieselbe Partei sucht den von ihr mit Hochdruck betriebenen Gesinnungs- t e rr o r den Gewerkschaften zu unterstellen. Mit Gesinnung hat das verbrecherisch« Treiben d«r Moskau- filiale in Berlin   gegen die freien Gewerkschaften längst nichts mehr zu tun. Die einzige Entschuldigung, die die Angestellten dieser Filiale für sich geltend machen könnten, wäre die, daß sie von der Leitung der Moskauer  Raten Gewerkschaftsinternationale" bei drohen- dem Berlust ihrer Posten in der KPD. zu den größten Anstren- gungen im Sinne der 21 Punkte aufgepeitscht werden. Die G e w e r k s ch a ft s m i t g l ie de r. die ihrer Gewerkschaft und ihren Idealen treu bleiben, sie lasten sich durch den schlimmsten Gesinnungsterror der Moskauer niemals zur Smpathie für eine Partei zwingen, einer Partei, die sich als Feind der Gewerk- schaften betätigt und die in jahrzehntelanger Kulturarbeit aufgebauten freien Gewerkschaften als Spielball ihrer Putschpläne mißbrauchen, die Unabhängigkeit der Gewerkschaften vernichten und sie ihrem Parteiterror unterwerfen will.
Der Beschuldigte als Nebenkläger.
Prozeß Zorns-Liebknechi-Luxemburg.
Der Prozeß um die Verfolgung der Liebknecht- Luxemburg- Mörder durch den damaligen Kriegs- gerichtsral Zorns, fehl Reichsanwalt, wird nach dreitägiger pause am heutigen Sonnabend in Moabit   fortgesetzt. Jörns ist inzwstchen als Nebenkläger zugelasien worden, so daß er während der ganzen Berhandtung im Saal bleiben und eingrei- fen kann. Dabei sieht sich der Vorsitzende, Landgerichtsdirektor Dr. Marcard, gelegentlich auch veranlaßt, den Uebereifer des Herrn Reichsanwalts etwas zu dämpfen. Als Zeugen sind für heute geladen die damaligen Rätemitglieder Rusch und Wegmann, der kommunistische Abg. Pieck, der damalige Leutnant L i« b m a n n, jetzt Referendar beim Amtsgericht in Potsdam  , dessen Ladung aber als unbestellbar zurückgekommen ist, und ein Zeuge R a d o l f, der jedoch kein anderer ist, als der da- malige Jäger Runge. Er erscheint in einer Art Sportanzug und Windjacke. Jörns will es nicht wahr haben, daß er durch sein« Besprechung mit Reichsjustizminister Landsberg zur Verhaftung des Ober- leutnants Vogel wegen Mordes gelangt fei, dazu hätte ihn vielmehr die Notiz des Kriegsministers Reinhardt auf dem Brief des preußi- schen Iustizministers Heine veranlaßt. Außerdem legt er auch Wert darauf, daß die Besprechung in Weimar   mit Landsberg   nicht am 1?., sondern am 21. Februar gewesen sei. Er muß sich aber dabei ocm Verteidiger Levi vorhalten lassen, daß er, Landsberg  , nichts von der Verhaftung Vogels gesagt hat. Schon voriges Mal hatte Jörns angedeutet, daß er im Inter- esse der Untersuchung geglaubt habe, die vorläufigen Ergebnisse dem Reichsjustizminlster nicht darlegen zu dürfen! Als erster Zeug« wird Oberrcgierungsrat Surhig vernommen, der vor Jörns die Untersuchung geführt hat. Er gibt an: Ende Dezember 1918 kam ich als Kneasgerichtsmt zur Gandeschützen- kavolleriedivision, damals noch in Dahlem  . Mein Verhältnis zum Divisionskommandeur. General v. Hofmann war gut, zu den Herren des Stabes schon nach kurzer Zeit etwas gespamiter. Ich erinnere mich, einmal eine erregtb Auseinandersetzung mit d«m Stabschef. Hauptmann Papst gehabt zu haben, weil dieser verlangte, daß ich meinen Bortrag für den Divisionskommandeur erst ihm halte. Ich habe das aber grundsätzlich abgelehnt. Die Einladung. mit dem Divisionsstab ins Eden-hotel zu übersiedeln, lehnte ich zunächst ab. Eines Tages wurde ich in meiner Berliner   Wohnung angerufen, ich soll« sofort zum Dioisions- kommandeur kommen. Dort wurde mir im Beisein des Haupt- manns Pabst mitgeteilt, daß Liebknecht   und Luxemburg  gestorben wären. Der Ausdruck, geftorben, wird vom Vorsitzendeki und vom V«r- leidiger fragend wiederholt, zumal er im ganzen Saal« ziemliche Bewe-nmg hervorgerufen hat. Zeuge K u r tz i g fährt fort: Wie mir der Sachverhalt geschil  » dert wurde, kann ich auch annähernd nicht mehr sagen. Ich war auss äußerste erregt, weil ich überzeugt war, daß die schwersten innerpolitischen Kämpfe folgen konnten, und Ich sagt« dem Divi- sionskommandeur. e» müste alles Erdenklich« getan werden, um möglichst schnell die Täter, gleichgültig, wer sie auch seien, zu er- Mitteln. General v. H o f m a n n war damit vollkommen einoer- standen und sagte mir alle erdenklichen Hilfsmittel zu. Ich sollte auch ins Eden-Hotel übersiedeln und habe das getan. Der Tatbestand war damals noch ziemlich verworren. Es schien zunächst, als ob Zivilisten und Militärpersonen beteiligt wären. Wir überlegten, was man zur Beruhigung der aufgeregten Masten tun könnte und auch um volles Vertrauen zur Militärjustiz herbeizuführen. Der General und ich kamen zu der Ueberzeugung, es wäre angebracht, Vertreter des Vollzugs- und des Zentralrats hinzuzuziehen. Dem-
entsprechend wurde gehandelt, die Regierung stimmte zu. Es wurde wurde dann wegen der Eile der Untersuchung auch Herrr Jörns zugezogen. Ich bearbeitete den Fall Liebknecht und er den Fall Luxemburg  . Ich Hab» alsbald den Kapitänleutnant pflugk-harlung vorläufig festnehmen lassen. Ich trat auch dafür ein. die Angehörigen Liebknechts zur Obduktion einzuladen, um ihnen zu zeigen, daß Recht und Gerechtig- keit geübt werden soll. Theodor Liebknecht   lehnte jedoch die Teil- nähme ab. Als ich diese Maßnahme dem General vorschlug, war, glaube ich. auch Hauptmann Papst zugegen/ er war jedoch anderer Auffassung. Auf eine Frage des Vorsitzenden erklärt der Zeuge, daß er seine Abberufung von dieser Untersuchung nie oollkom- men verstanden habe. Sie wurde mit Zweckmäßigkeitsgrün- den motiviert. Es sollte ein Beamter die beiden Untersuchun- gen führen, während ich die übrigen Geschäste weiterführen sollte, was ia«in volles Pensum war. Man wollte mich bei der Division behalten und hat auch dementsprechend an die Justiz geschrieben. die mich zurückverlangte. Eine Verfügung, daß Herr Jörns die ganze Untersuchung allein führen sollte, habe ich nicht erha'ten. Ich Halle die Ueberzeugung, daß eine schwere Schuld der Ossi- ziere vorlag und habe täglich über die Angelegenheit mit Zorns gesprochen. Als ich die Untersuchung Liebknecht nicht mehr hatte, werde ich wohl aus mein Verbleiben bei der GKSch.-Division keinen Wert mehr gelegt haben. Es kam dazu, daß ich auf das äußerste tan- giert war durch da» Verhalten der Herren, die im Vorzimmer von Hauptmann Papst sahen und die mir nicht freundlich gesinnt waren. Auf weitere Fragen erklärt der Zeuge, er holte es für ausge- schlössen, daß Jörns die Uebertragung der Liebknecht-Untersuchung an sich selbst beim General als zweckmäßig beantragt habe, er. Kurtzig, könne sich da» gar nicht denken. Verteidiger Levi: Er hat aber hier selbst gesagt, daß er es gemacht hat!(Bewegung.) Auf weiter« Fragen Levis   betont der Zeuge, daß er den Schrift­wechsel nicht über den Stab, d. h. über Pabst gehen lassen wollte, denn als preußischer Justizdeamter habe er stet» gemeint, daß die Zustiz vom Gerichtsherrn unabhängig sein müsse. Nach vserjährigem Felddienst habe er«s auch für unmöglich ge- halten, daß der Chef des Stabes an einer solchen Angel«genl>«it de- leiligt sein könnte. Ich glaube nicht, fährt Kurtzig auf Besragen fort, daß Jörns mir etkbas davon gesogt hat, daß er Vogel aus der Hast zunächst entlassen hat. Als ich später bei der Komman- dantur Berlin   war und eines Tages gefragt wurde, ob ich nicht zur Division zurück wollte, habe ick abgewinkt. Auf ein« Frage des Vorsitzenden, ob Pabst besonders autokratisch gewesen sei, antwortet der Zeuge bejahend. Zorns spring! dem pabst sofort bei mit der Erklärung, der Chef des Stabes habe das Recht, vor dem Gerichtsherrn den Justizvortrag anzuhören. Dann fragt er den Zeugen Kurtzig, ob er den Leutnant Herbst mit der Unter- suchung des Wagens betraut habe. Zeuge kurtzig(sehr lebhaft): Das stt ausgelchlossen. davon kann kein« Ret? sein. Verteidiger Levi: Am 18. Januar 1919 stand imVorwä'.ts" eine Notiz, Hugo Haase   habe Ihnen erklärt:Wir kennen uns fr, ich habe zu Ihrer Objektivität das größte Vertrauen." Halten Sie cs für möglich, daß dies« Vertrau«nsrundg«bung Hugo Haast» mit maß-' gebend gewesen ist dafür, Ihnen die Untersuchung zu entziehen? Zeuge Kurtzig: Das kann ich nicht sagen, das weiß ich nickt. Es folgt die Vernehmung des Zeugen Wegmann über die Teilnahme und Ausschaltung des Berliner   Vollzugsrates bei der damaligen Untersuchung.
Berufung im Beidenfleih-prozeß. Der Staatsanwalt appelliert an die nächste Instanz. Altona  , 20. April. Die Bauernunruhen in BFidenfieth werden noch- nwls die Gerichte beschäftigen. Wie Wolfs  » Norddeutscher Provinz- dienst von amtlicher Stelle hört, hat die Staatsanwaltschaft gegen da» Urteil im Beidenslether Bauernprozeß Berufung bezüglich sämtlicher Angeklagten eingelegt, so daß nunmehr die Sache vor der Großen Strafkammer des Altonaer Landgerichts zur Berhand- lung kommen wird. Oer gefunkte Schlüssel. Landesverratsprozeß zusammengebrochen. Vor dem Schöjstngericht in Gießen   fand die Verhandlung gegen den Obergefreiten Peter Berneck statt, dem die Anklage vorwirft. den Schlüssel für Funttelegramm« der. Reichswehr  in Klartext weitergefunkt zu haben. Die Verhandlungen fanden wegen Gefährdung der Staatssicherheit unter Ausschluß der Oesfent- lichteit statt. Als Sachverständiger war Major Feldhübel vom Spionageabwehrtrupp der Reichswehr   erschienen. Die Verteidigung lag in den Händen von Professor Sinzheimer-Frankfurt. Nach der Anklageschrift wurde am 19. Januar 1928 von der Heeresftinkstelle Ludwigsburg   der Klartext eines Schlüsiels zur Eni- zifferung der chiffrierten Telegramme aufgefangen. Dieser Durch­gabe ging der Ruf voraus:Achtung! Schlüssel vom S. Januar, Wellenlänge Ton- und Lautstärke." Dos Rufzeichen deutetenach G i e ß e n als Sendestelle. Die heutige Funktechnik gestattet ein Mit- hören des Auslandes, das eine große Reihe von Horchposten unter- hält. Aus diesem Grunde sowie im Interesse des Deutschen Reiches sollen die zur Entzifferung notwendigen Schlüssel unter allen Am- ständen geheimgehalten werden. Der Sachverständige Major Feld- hübe! machte auf den Wert der Geheimhaltung aufmerksam und untersuchte die Möglichkeit, ob Gießen   im Klartext gefunkt habe. Einwandfrei nachweisen lasse sich das nicht, obwohl er die innere Ueberzeugung habe. Nachdem im Laufe der Vernehmung der Indizienbeweis zu- sammengebrochen war. stellte der Staatsanwalt die Entscheidung in das Ermessen de» Gerichts. Das Urteil lautete auf Frei- s p r e ch u n g mangels ausreichender Beweise unter Belastung der Staatskasse mit den Kosten.
Sin gemeiner Schwindler. Witwen von Verunglückten, seid vorsichtig! Seil längerer Zeil sucht die Dienststelle v 2 der Kriminalpolizei eines Schwindlers htibhasl zu werden, der Frauen belrügl, die eine Unfallren le beziehen. Sein Treiben hebt ihn wegen seiner besonderen Ge- in e i n h e i t aus»r nicht gerade kleinenGilde" der Schwindler hervor. Er sucht ältere Witwen auf, deren Manner   auf der Straße tödlich verunglückt sind und bevorzugt dabei die Fälle aus den Iahren 1927/28, geht aber unter Umständen auch bis zum Jahre 192Z zurück. Er versteht es, sich durch sein Auftreten und seine Redeweise das Aussehen eines richtigen Beamten zugeben. Aus seiner mitgeführten braunen Aktenmappe zieht er Papiere hervor und liest den Witwen daraus dieVerordnung" vor, ; B.:Gemäß der Verordnung vom soundsovielten. Paragraph so- undso, steht Ihnen jetzt eine höhere Rente zu. Nach Paragraph so- unhso haben Sie Anspruch auf eine Nachzahlung für die letzten zwei resp. drei Monate." Er läßt sich dann die persönlichen Verhältnisse schildern, fertigt geschickt einen größeren Schriftsatz an, schreibt eine imtliche Unfallrentenquittung aus und läßt sich zum Schluß 19 bis 39 Mark Stempelgebühren auszahlen. Di« Quittung sollen die Witwen an amtlicher Stelle vorlegen, dann würde man ihnen die höhere Rente oder die Nachzahlung aushändigen.
Es ist bisher noch nicht gelungen, festzustellen, woher der ge- meine Gauner, der gerade die ärmsten der Armen betrügt, die Namen und Adressen der Verunglückten kennt und auf welchem Weg« er in den Besitz der amtlichen Rentenquittungen gelangt ist. Man nimmt an. daß«r zu irgendeinem Wohl» fahrt samt unredlich« Beziehungen haben muß. Andererseits ist möglich, daß er au» Zeitungsnotizen die Namen und Wohnungen der Berunglückten erfährt und daß er die Quittungen durch Diebstahl oder Einbruch bei einem Wohlfahrtsamt erbeutet' hat. Der Schwindler sucht ganz Groß-Berlin heim und verschont auch die Dororte nicht. Um ihm endlich das Handwerk zu legen, ist jetzt für Hinweise aus dem Publikum, die zu seiner Ermittlung und Ergreifung dienen können, ein« Belohnung von 299 Mark ausgesetzt. Der Verfolgte ist etwa 39 bis 33 Jahre alt, 1,79 bis 1.75 Meter groß und schlank, hat dunkles Haar, hageres, bartloses Gesicht und trägt meist graublauen Hut, dunkelbraunen Mantel und braun« Halbschuhe. Ein besonderes Kennzeichen ist eine Berkrüppelung der rechten Hand. Hier ist der Zeigefinger geftümmt und liegt unter dem Mittelfinger. Das fällt besonders beim Schreiben auf. Zweckdienliche Nachrichten erbittet Kriminalkommisiar L I s s i g- keit, Dienststelle V 2, im Polizeipräsidium.
Auf einem Neubau tödlich verunglückt. Auf dem Erweiterungsneubau des Elektrizitätswerkes am Spreebord in Charlottenburg   ereignete sich heute früh ein schwerer Unfall. In einer tiefen Grube waren mehrere Arbeiter mit Ausschachtungen beschäftigt. Plötzlich geriet ein größerer Stein- block ins Rutschen, stürzt« in die Tiefe und traf den 37jährlg«n Arbeiter Gustav L a u ch a r d t aus der Iägerstraß« 54 In Neukölln. L. wurde so schwer verletzt, daß er noch vor Eintreffen des hinzu- gerufenen Arztes an den Folgen eine» Schädelbruches starb.
Feuer im Ltnglücksgafometer. Heute früh um 9L8 Uhr wurde die Feuerwehr nach der Sellerst�aß« alarmiert. Passanten und Arbeiter sahen, wie plötzlich aus den Grundmauern des seinerzeit in die Lust geflogenen Gasometer» helle Flammen hervorschlugen. Die Feuerwehr rückte, da der Brand zu gleicher Zeit von mehreren Stellen gemeldet wurde, mit drei L ö s ch z ü g e n an. Die Abbruch- stelle war stark verqualmt, trotzdem gelang es schon nach 29 Minuten, die Flammen zu ersticken. Wie später festgestellt werden tonnte, waren Teermassen in Brand geraten, die sich aus noch ungeklärter Ursache entzündet hatten. Eine Brand. wache blieb längere Zeit an der Unfallstelle zurück.
Ein Grund zur Beunruhigung war übrigens bei diesem Brand nicht gegeben. Die Oualmentwicklung war sehr bedeutend, wi!> Immer bei Teerbränden. Aber sin« Gefahr für die Nachbarschaft bestand nicht, wenn auch die Sache zunächst manchem gefährlich ausgesehen haben mag. In der Fontane st r. 29 in Bsrlin.Rosental brach gestern abend gegen 12 Uhr«in Dachstuhlbrand aus, dem in kurzer Zeit die Hälfte des Dachstuhles zum Opfer fiel. Die Feuer- wehr tonnte eine weitere Ausdehnung des Brandes verhindern Personen sind nicht verletzt worden. Di« Ursache des Brandes ist noch nicht geklört.
Stuöenienrevoluiion in Spanien  . Schwere Tumulte in Varcelona. Rlodrid, 29. April.  (Eigenbericht.) Am Freitag kam es in der Universität von Barcelona  , zu schweren Tumulten. Auch in den anderen spanischen Univer. sltätsstädten waren Zusammenstöße der streikenden Studenten mit der Polizei zu verzeichnen. Die Profesioren unterstützten die Studenten und haben teilweise bereit» die Niederlegung ihrer Aernter beschlossen. Das Amtsblatt veröffentlicht heut« einen Erlaß, durch den die Universität Barcelona   geschlossen wird.
Todesurteil in Stutigari. Das Schwurgericht Stuttgart   hat nach zweitägiger Verhandlung den Haltestellenoorsteher Jakob Götz aus Stetten   im Remstal  , der am 14. Oktober 1928 im Stationsgebäude von Stetten   den Weichen- Wärter Karl Pfund ermordet und dann die Stationskasse geraubt hatte, wegen Morde« und schweren Raube« zum Tode verurteilt Es ist zu erwarten, daß die württembergische Regierung auch in diesem Fall von ihrem Begnadigungerecht Gebrauch machen wird. Oer Kapiian ertrank. Hamborg  , 29. April. Der ausgehende amerikanische   DampferW e st p o o l* hat heute früh den In Assel beheimateten MotorseglerJohanna" überrannt. Der Segler ist gesunken, sein Kapitän Braak ist bei dem Unsoll ertrunken, während dessen Sohn von«lner Barkasse gerettet werden konnte. Die Leiche ist geborgen worden. Der Zuasmmenstoß geschah querab der Lotsenstatton Finken.  wärder.