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Theater. Spekulation auf den Beifall«in«s schäbigen und alberne.i Kleinbürgertums, das nur eine Sehnsucht kennt, in höhere Regionen bürgerliche, Geltung emporzusteigen und das jede Selbstachtung verloren hat. Arbeit bedeutet eine harmlos-kindlich« Spielerei. Es ist endlich an der Zeit, daß die Rutschbahn des Blödsinns abge> brachen wird. Der Regisseur Johannes Guter   sinkt künstlerisch von Stufe zi� Stufe. In diesem Film fällt ihm überhaupt nichts mehr ein. Auch Maria Paudler   und Livio Pavanelli  , sonst ver­läßlich« Darsteller, tramieren in festgelegten Bahnen. Daß sie an diesem Manuskript scheitern, spricht nur für sie. Dss deutsche Filmproduktion klagt über schlechte Bilanzen. Kein Wunder. Alle absurde Dummheit gewisser Publikumskreise sichert ähnlichen Produkten eine Absaßmöglichkeit. t.
»prosit, Gipsy?" Llraufführung im Deutschen   Künstler-Theater. Den Herstellern des musitalischen LustspielsProfit. Gipsy! Text: A u g u st Nelthardt und Henry, Ge- fangstexte: Beda. Musik: Robert Gilbert  , Sohn des be- kannten Jean Gilberts, ist, dem Himmel sei's geklagt, nur wenig eingefallen. Bewundernswert bleibt aber das Geschick des Kon- sortiums, den in jeder Hinsicht dünnen Spatz zu einer dreieinhalb- stündigen Angelegenheit zu strecken. Di« fadenscheinige Musik Robert Gilberts bewegt sich auf herkömmlichen Bahnen. Gilbert hat auch den Ehrgeiz, stellenweise den Stit der großen Oper zu erklimmen, ein längst aufgegebene» Unternehmen und, besonders hier, ein Versuch am untdugliche» Objekt. Bon den sogenannten großen Schlagern hat nur einer Aussicht, weiter zu leben: das gefällig« LiedUnter dem Holunderstrauch da küß' ich dich und du mich auch" Was die Handlung anbetrifft, so dreht es sich darum, daß sich zwei junge Leute um die schöne und reiche Gipsy bemühen und daß sie ihnen dann der Dritte, der gar nicht mit von der Partie sein sollte, vor der Nase wegschnappt. Ein« ganz hübsche Idee, die leider den Mangel hat, daß auch der harmloseste Zuschauer bereite im ersten Akt merkt, wohin der Hase laust, so daß die Spannung dahin ist und nach einer Stunde, die Langeweile bedenklich ins Parkett kriecht. Man würde ouswachfen, wenn diesen dritten Partner des Liebesduells nicht der bewegliche, lustig«, bescheidene Fritz Schulz   spielte. Geschäftig rennt er mit seiner treuherzigen Miene auf der Bühne umher, bringt mit seinen drolligen Einfällen Leben In die Bude und gewinnt sich im Publikum ebenso schnell die Herzen wieder auf der Bühne- Emmy Sturm ist eine forsche Gipsy, für manche allerdings ist st« zu forsch, nämlich zu wenig weiblich. Oxr-
Rose Hilfe." Sie Hilst mit Fußtritten für Proleten. Di« Hausknechte der KPD.  -Zentrale werfen all« der Opposition verdächtige Kommunisten aus derRoten Fahne" hinaus. Man erhält zwar nach außen die Fiktion aufrecht, daß es eine Überpartei- liche Organisation sei, umWeltbllhnen"-Literaten und anderen Parteilosen" es zu ermöglichen, auch an diesem Laden teilzu- nehmen, aber wehe dem, der gegen die offizielle KPD.  -Linie muckt! Wilhelm Pieck   erklärte am 26. Februar iin gefchästsführen- den Ausschuh: Die Ueberparteilichkeit der Roten Hilfe Deutschlands ist kein« Fiktion? Nun, ich möchte wissen, wer daran glaubt, daß die Rote Hilfe überparteilich ist. Wir sind keine überparteiliche Organisation!" Zllso wird geflogen. Dies Schicksal wiedersuhr dem Kommu. nisten Hans Drews. Er hat seine Haut für die KPD. zu Markte getragen, deswegen jahrelang im Zuchthaus gejesten, zusammen mit M a x H ö l z, der ihn seinenliebsten und treuesten Freund" nennt. Nach der Amnestie wurde er Sekretär derRoten Hilfe" West-
Das vertagte Gnadengesuch.  f. /I
Verteidiger Prof Grimm: ,Vei dieser unsicheren fahlen Beleuchtung wird unser Gesuch nicht richtig gelejen werden. lassen wir es vertagen, Herr Schulz."
sachsens. In der Zentralvorstondssttzung der RH., die am 7. April im Landtag stattfand, opponiert« er gegen Dahlem  , Pieck   und Co. Pieck sprang auf und warf ihn eigenhändig zur Türe hinaus, Dahlem   schrie hinterher, zu dem vor der Türe stehenden Land- tagsdlener gewandt:Landtagsdiener, führen Sie den Mann a b I" Drews schickte den Herauswersern einen Brief hinein, den einer seiner Freund« vorlas. Darin heißt es: Ich habe vor den Klastennchtern weinen Mann gestanden. Habe auch dort aus meiner Ueberzengung keinen Hehl gemacht. Habe vor den Strasvollzuasbemnten oesprochen als Revolutionär Nicht wahr, Genosse Menzel(Mitglied des Landtags), Du mit Deinem Sekretär Fritz Eikensäger seid uns proletari- schen politischen Gefangenen ost genug in den Rücken gefallen. Ihr nanntet den Saufroh, den wir im Kerker erhielten:Sehr gut!" Du nanntest den Strafanstaltsdirektor, Staatsanwalt Dr. Schäfer in Gollnow   in seiner Gegenwart, einenhumanen" Direktor, dem wir nur vertrauen sollten! Du nanntest proletarische politisch« Gesangene. die um ihr gutes Recht und für ihre Ueber- zeugung kämpften, in Gegenwart der Strasvollzugsknechte O u e r u l a n t e n"! Do sagtest, der höh sei«Inverrückler Kerl", derin feinem Hrrlinn" alle Vergünstigungen, die Du für Ihn erkämpft haben wolltest, durchseine Dummheit roegwa-l und dann,wenn er im Arrest saß, weinend seine Ausseher um Gnade onslehlel" Und Du. der sich den Behörden und ihren Vertretern gegenüber so schmählich benommen hast. Du stimmtest auch da- für, daß ich vor Genossen nicht sprechen sollt«, daß ich hinausge- warfen wurde aus einer Sitzung unserer Organisation." Da« ist der Ausbruch eines Proleten, der den kommunistischen  Schwindel ernst nahm und teuer bezahlte, und nun erfahren muß. daß er und s»in«»gleich«n für die KPD. nur Werkzeug« sind, die man benutzt und mißbraucht zu Propagandazwecken, wenn sie im Zuchthaus sitzen, aber mit Fußtritten hlnauswtrst, wenn sie eine, eigene Meinung sagen wollen. Schlußwort: Hans Drews und die, die seinen Brief verlasen und huldigten, aus der KPD   auegeschtossen.
Wieder Aprilweiier? , Es soll aber beständig werben. Nach den schönen Togen mit den fast sommerlichen Temperatu- ren ist gerade zum Wochenende wieder ein empfindlicher Rück- schlag eingetreten. Es hat aber den Anschein, daß der zurzeit herrschend« Temperaturrückgang nur von kurzer Dauer sein wird. Im ganzen nordwestlichen Teil des Reiche» ist eine A b k ü h» lung eingetreten. Nur in Süddeutschland  , Sachsen   und Schlesien  ist es weiterhin warm, dort wurden bereits heute morgen Tem- pera'uren vonlSbislöGrgdWärme gemessen. Die Wetter  - läge ist durch ein umfangreiches Tief au»gez«ichn«t. da» seinen Kern über dem Finnischen Meerbusen Hot, sowie durchbin kräftiges Hoch das über dem nordatlantischen Ozean lagert. Die äugen. blickliche Wetterlage bedingt nördliche bis nordwestliche Winde, die aus dem hohen Norden kalte Lustmassen heranführen. Starter Lustdruckanstieg, der über Mittel- und Nordwesteuropa   ein- gesetzt hat wird andererseits dazu beitragen, daß sich da» Hoch unserem Gebiete nähert. Di- Folge wird sein, daß am Sonntag die Wolkenbecke teilweis« ausreißt, das Wette? sedoch-inen un- beständigen und kühlen Charakter beibehalten wird. Wie der Amtliche Wetterdienst mitteilt, werden bel frischen nordwestlichen Winden einzeln, Regen-. Schnee- und Traupelschausr niidergehsn.
Der t, Mai gesehlicher sseierlag in Bremen  . Di« br.m.sche Bürgerschaft beschloß in ihrer Sitzung am Freitag, den t Ma> al, ?- 1« tz ll ch e n g, i e r t a g anzuerkennen. D.« Annahme de» An- trage» wurde dadurch'ermöglicht, daß von den Bürgerlichen drei Abgeordnet« fehlten.
Film und Die neue Heimat." Schauburg. Während in den große« Uraufführungstl>eatern mehr oder Minder belanglose Filme laufen, erlebt ein amerikanischer Filni in aller Stille eine Uraufführung, ein Film, der trotz der für den Europäer unverständlichen Tendenz weit das übliche Niveau über-. ragt, vor allem durch die genial« Gestaltungskraft Rudolf Schildkrauts. Ein kleiner Osteuropäer kommt nach New Park und amerita- nisiert sich in überraschend kurzer Zeit. Die Handlung spielt kurz vor dein Weltkrieg, und als Amerika   die KriegserNärung an Deutsch  - land überreicht, wird der Sohn des kleinen Emigranten sofort Soldat. Der Vater ist begeistert, und er bewahrt auch dl« Haltung, als sein Sohn in Frontreich fällt. Außerdem wird der Mann, der beim Gericht Anstellung als letztrangiger Portier gesunden hat, aus Versehen in das Zuchthaus gesperrt, weil man glaubte, er hätte ein« Höllenmaschine in das Zimmer seines Vorgesetzten liebevoll unter- gebracht. Alle Schicksalsschläge können aber den Glauben an das allein selig machend« Amerika   nicht untergraben, und am Schluß naht denn auch das glückliche Ende stürmenden Schritts, um dem Glauben des Mannes recht zu geben. Es sieht so aus, als ob man Propaganda für die herrlichen USA  . machen möchte: hier ist das Paradies, kommt her und seht euch an, wi« wundervoll man lebt! Aber durch dies« Jubelsanfaren klingt so etwa«, wie ein Zweifel hindurch. Bekommt der klein« Mann tatsächlich Recht? Schildkraut macht in Optimismus. Dieser Optimismus zeigt jedoch hin und wieder verkrampfte Züge; man glaubt ih�n nicht. Der getretene Osteuropäer will unter allen Umständen amerikanischer Bürger werden und übersieht dabei gern die Lasten, d«« er bamit auf sich nimmt. Schildkrauts Darstellung biegt«ine un» lächerlich erscheinende Tendenz ab. Er glitzert in soviel Lichtern, daß verschiedene Au»- deutungen möglich sind. Schildkraut spielt ein einfältige« Kind, da» sich zum ersten Male im Leben den Schöpfungen einer großartigen Zivilisation gegenüber- sieht und von diesem Eindruck völlig gefangen genommen wird. Wo kann dieser Mann kritische Maßstäbe finden?(kr bejaht alle», vielleicht nur. weil in seinem galizischen Dorf die Schweine Im Schlaf- zimmer residierten. In einen paar Szenen am Ansang sieht man die Tragik der Eingewanderten, sieht man, wie ein Arzt rücksichtslos ein« Familie wieder nach Europa   zurückschickt, nur weil das Kind«in« leicht« Augenentzündung hat. Don den Kämpfen eines Eingewanderten um das täglich« Brot merkt der Zuschauer wenig. Dafür bekommt er ein paar Anarchisten vorgesetzt, die mit dem größten Vergnügen Höllenmaschinen und Bomben fabrizieren. Der Film spekuliert eben aus eine kindlich-gläubig« Psyche des amerikanischen   Zuschauers, der alles in seinem Land« als wunderschön ansieht. Europäer   qber sind kein« Amerikaner: deshalb spürt man in Deutschland   die Verlogen­heiten des Thema». Aber darüber darf man etwas nicht vergessen: die wirklich wundervolle Menschengestaltung, die unaufdringlich« und völlig echt wirkend« Zeichnung ein«» amerikanischen Kleinbürgermilieus, bei der kein einziger falscher Strich stört. Der Regisseur H o v a r d erweist sich al» ein Mann, der äußere Effekte ablehnt. Neben Schildkraut steht Luise Dresser, ein« amerikanisch« Luci« Höflich, aber noch oerinnerlichter, völlig ohne Starallüren. Eine stille, große Künstlerin. Warum lassen sich solche Film« die großen Theater entgehen? Ist in Berlin   tatsächlich jede» Gefühl für Filmkunst verloren gegangen? F. 5. Was kostet Q'ebe?" Atrium«Beba«palast. Titel sowohl wie Film bleiben die Antwort auf die Frage schuldig. Wir werden mit einem der üblichen Filmbankier» bekann», die nicht wissen, was sie mit ihren Millionen ansangen sollen. Do er, der traurig« Reiche, sich in seiner Jugend nicht um sein« Verwandten gekümmert hat. so sehnt«r sich im Alter nach Häuslichkeit. Er läßt den Sohn seines Bruder» suchen und nimmt ihn zu sich unter der Bedingung, daß der Lunge mit all seinen Freunden bricht. Als dann der Bankier den jungen Mann nutzbringend verheiraten will, unternimmt eine schmählich im Stich gelassene Tänzerin einen Selbstmordversuch. Doch, e» schlägt sogar in der Brust eines Bankiers ein Herz! Onkel Millionär führt die Liebenden zusammen. E, W. E m o führt die Regie mit mehr Wollen als Können. Vor seiner Gedankenwelt tauchte der verinnerlichte Film auf. Darum läßt der Schauspieler die Szene» sehr lang ausspielen Aber er läßt die Schauspieler hilflos ln der Kulisse stehen. Sie spielen immer den Bedrückten, als oh sie ängstlich aus den Zuruf warteten, «Mich einmal da» Gesicht verziehen zu dürfen. Trotzdem fand sich 2 g o S y m recht gut mit seiner Rolle ab. E o r r y B« l l, ein junger Star, hat ein silmgeeignete» Gesicht, in das durch raffiniert gezogene und rasierte Augenbrauen so etwa» wie persönlicher Aus- druck gebracht wird. Ganz unmöglich ist Leopold K r a m e r als Bankier. In seiner Starrheit erinnert er einem peinlich an da« steinerne Denkmal des Komtur» in Don Juan  . In einer Revue, welche sonst«ine durch kostbares Flitterwert gehobene Fleischbeschau bietet, kann«In sogenannter Humorist es nicht unterlassen, sich über die Arbeitslosen lustig zu wachen.«. i>.
Das närrische Glück. Primus« paiast. Der Film heißt niit seinem UntertitelDer Roman eine» kleinen Fabrikmädchens". Man weiß von vornherein, daß es sich bei einem derart benannten deutschen Filmlustspiel um herzige Sentimentalitäten und sonnigen Humor handelt und daß man die Wahrheit entschieden verfälscht. Di« kühnsten Erwartungen werden aber übertroffen, denn«ine ähnliche Häufung von Verlogenheiten ist kaum jemals erreicht worden. Ist es wirklich ein lachende» Glück, Fabrikarbeiterin zu sein? Im deutschen Film bestimmt. Die kleine Mary Elsler braucht nur «in neckische? Zucken um ihre Nasenspitze zu inszenieren und sofort ist ihr Chef verliHrt und kein Mensch kümmert sich noch um die Tragik des laufenden Bandes. Ganz überflüssig, daß außerdem die unternehmungslustig« junge Dam« ohne jede Schwierigkeiten Film- dtva wird. Sie kommt und siegt einfach. Di- Amerikaner machen den fabelhaften Aufstleg glaubhafter. Der strahlende Lohengrin, der sich am Schluß dl« hold erglühende, keusch« Braut um den Hals schlingt, ist immerhin psychologisch fester fundiert.
GeseNschast. Auch reiche Leute haben Sorgen, furchtbare Sorgen, entsetzlich« Sorgen. Ez ist nicht leicht, sich durch das Gestrüpp gesellschaftlicher Konventionen hindurchzuwinden. Es gibt eben Dinge zwischen Himmel und Erde, von denen sich ein Arbeitsloser nichts träumen läßt. Wenn man an manche Dinge denkt! Da gibt es unter anderem..- Geschenke machen ist schön! Geschenke erhalten ist auch schö»! Geschenke können aber auch zur Oual werden, wenn... Geschenke sind ein« Oual in Berlim Wenn man das Glück hat, Freund« und Bekannte zu besitzen, sy hat man da» Vergnügen, eingeladen zu werden. Ob es sich nun um einen Nachmittagetee, ein Abendessen mit oder ohne Tanz handelt, em nichtwissender Provinzler wage es nicht, ohne Geschenk das gastliche Haus zu de- treten. Blumen sind bei dieser Angelegenheit eine überlebte Sache: wenn man der Hausfrau die Hand küßt, wagt man solche bescheidene Gaben nicht mehr zu überreichen. Nein, man bringt hübsche kleine Sächelchen mit für die Dam« des Hauses oder lieben Kinderchen. Meistens natürlich Scheußlichkeiten, die im Grunde alle überflüssig. und unmöglich finden, die aber al« Gastgeschenke gebsihrend gelobt und gewürdigt werden. Ohne äußeren Widerspnich habe ich mich bisher anstandslos dieser unangenehmen Sitte gefügt, die nicht nur lästig, sondern da­zu noch taktlos und geschmacklos ist. Ich dachte mir eben, man maß nicht durchaus immer peinlich auffallen. Aber neulich-'gute Be­kannte hatten mich telephonisch schnell zu einem ganz einfachen Abendbrot gebeten--- ging ich ohne solch einen Geschenkgegenstand los. Ich dachte harmlos, Nein«« Abendessen bei alten Bekannten!? Im Vorzimmer finde ich viele andere Gäste und alle mit Geschenken bepackt. Ich bekomme einen Schwächeanfall und hätte mich am liebsten verzogen, da kommt mir ein rettender Gedanke. Still und unbemerkt nehme ich ein Seidenpapier, aus dem eine Dame gerade einen Karton entfaltet hat. ergreife eine kleine Bronze(echt imitiert) vom nächsten Tisch, wickele die Statuette ein, nähere mich ruhigen Schritte» der Hausfrau, stammele meinen Dank für die Einladung und überreiche mein Geschenk. Zarte Finger entblättern da» Figürchen. Begeisternde Rufe der Hausfrau!(Kunststück bei rerch- lich dreißig Mark Wert!) Neid- und haßerfüllt« Blicke der übrigen Gäste.. Nach dem Essen verteilt man sich rauchend in den Zimmern. Da sehe ich mit Schrecken.meine" Statuette an der alten Stelle stehen. Da geht dt« Dame des Hauses vorüber, Ihr Blick fällt auf die Figur, dann auf mich... Dernlchtendl S>e verschwand, Ich kurz darauf. Seit diesem Ereignis bin ich dort und, wohin sonst das Ge- rücht der Schandtat gedrungen war, nicht mehr«ingeladen worden, und ich danke mir. wie wohl würde manchen Herrschaften ein paar Monate Hunger wn! Wasti. Oer Weberfilm in Paris   verboten. Infolge der Zwischenfäll«, die sich bei der Vorführung de« Film» noch dem DramaDie Weber  ' von Gerhart Hauptmann  im Theater du Dieux Colombier exeignet hatten, hat die Polizei die weiter« Vorführung des Fllms untersagt. Die Zwischenfälle waren entstanden, als»in Teil des Publikum, dieInternationale", die bel verschiedenen Szenen des Films gespielt wurde, mitgesungen hatte. Ausfische Musiker suchen neue Wege. Für den Mai ist nach Moskau   eine Konferenz der russischen Komponisten einberufen. Zweck der Zusammenkunst ist,«in« für die Massen geeignete Musik zu finden und in dieser Richtung aus die Arbeiterkomponisten befruchtend einzuwirken.