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Sowjetrussische Justiz.

Ein Fall, der zum Himmel schreit", sagt die Prawda".

Pawlow ist ein alter Revolutionär. Elf Jahre lang hat er die Qualen zaristischer Zwangsarbeiten bis zur Neige ausgetoftet. Nach der Oktober- Revolution nahm er regen Anteil am Wiederaufbau Sowjetrußlands. Später wurde er Leiter der Polizei in Artmomst. Bis eines Tages das Unglück über ihn hereinbrach: das Gericht verurteilte ihn zu 4 Jahren Gefängnis bloß zu 4 Jahren, eingedent seiner Berdienste im Kampfe gegen den Barismus. Seine Mitangeklagten sein Stellvertreter und der Polizeibeamte Jermatow erhielten je 8 Jahre Gefängnis. Die Anklage lautete: Ermordung des Untersuchungsrichters Jurtschentow.

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Als eines Tages im Frühjahr 1923 der genannte Untersuchungs­richter gerade das Rino verließ, streckten ihn zwei tödliche Schüsse nieder. Die Täter enttamen. Wer hatte den Untersuchungsrichter getötet? Wer hatte Grund, ihn aus der Welt zu schaffen? Gerüchte tauchten auf: der Untersuchungsrichter habe von verbrecherischen Handlungen der Polizei Kenntnis gehabt. Eine Vigilantin wollte ein Gespräch des stellvertretenden Leiters der Polizei Petrom mit dem Polizeibeamten Jermatom belauscht haben Pawlow leugnete Jeine Täterschaft. Er blieb bis zuletzt bei seinem Leugnen und wurde trozdem verurteilt Er legte gegen das Urteil Berufung ein. Blöglich stellten sich neue Tatsachen heraus. Betrow hatte sich feinen Bellengenoffen gegenüber verplaudert, daß der Untersuchungs.

ATLO

Aus Württemberg.

Ein Mißtrauensootum gegen Bazille wurde mit 40 gegen 40 Simmen ab. gelehnt. Den Ausschlag gab die eigene Stimme des Ministers Bazille!

W

" Herr Bazille, schönen Gruß von Herrn Bazille, Gie haben sein volles Vertrauen!"

richter Jurtschentow auf seine Veranlassung von zwei Banditen Cholin und Tschigarem ermordet worden sei; Pawlow und Jermatow hätten nichts damit zu tun. Pawlow sezte den Staatsanwalt von diesen neuen Tatsachen in Renntnis, eine Untersuchung bestätigte Petrows Angaben, die Mörder wurden verhaftet. Das war im Frühjahr 1924.

Man hätte erwarten tönnen, daß Pawlow nun auf freien Fuß gesetzt würde, daß er in einem Wiederaufnahmeverfahren freigesprochen würde. Nichts dergleichen!

Das Frühjahr 1926 jah Pawlow und Jermatom trog ihrer wiederholten Proteste noch immer im Gefängnis. Jezt erst er. flärte der Staatsanwalt die Angelegenheit für äußerst eilig. Und wieder verstrichen 5 Monate, bis die Sache aus der Kanzlei des Staatsanwaltes in die des Obersten Gerichtshofes gelangte. Als letzterer sich mit der Angelegenheit befaffen wollte, hatten die beiden unschuldig Verurteilten bereits ihre Strafe verbüßt fie war auf Grund der Amnestie gefürzt worden... ,, Ein[ fandalöser Fall, ein Fall, der zum Himmel schreit", flagt die Prawda".

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Mit dieser Meinung steht sie nicht allein in der Welt!

Zwischen Trittbrett und Bahnsteig.

Ein furchtbarer Zod.

In der vergangenen Nacht ereignete fich auf dem Bahn­hof Frankfurter Allee   ein entfehlicher Unglücksfall.

Berliner   Ausstellungen.

ständigkeit und Ueberlegenheit gegenüber dem Theater rigtig ver­standen hat. Man bemerkt in der Nierendorfschen Ausstelang eine entschiedene Parallele zu dieser günstigen Seite des Films. Die stärksten Kontraste, sozusagen die beiden Enden der Möglich teiten, bilden die ausgezeichneten Sowjet- Filmphotos der Wols  und die Aufnahmen von Hoppé, die noch start zu der über­wundenen Konturrenz mit der fünstlerischen, sentimental gefärbten Schönheit des Malerbildes neigen. Man hat die raffinierte Photo­kunst Hoppés vor einiger Zeit im Lichthof des alten Kunstgewerbe­museums mit aufrichtiger Freude bewundert. Hier, beim Vergleich mit lauter vorgeschrittenen Versuchen, erscheint sie als veraltetes Stadium.

Der Verein Berliner Künstler  " in der Bellevue  | hat das ja schon längst der Film bewiesen, soweit er seine Selb­Straße zeigt ,, Das Gesicht von Berlin"; einen echten Janustopf: die bildlichen Darstellungen rückwärts gewandt in jeder Beziehung, die Entwürfe und Modelle der Architekten von starkem Willen nach Zukünftigem beseelt. Die Gemälde und Aquarelle find fast nur als Dokumente des Gegenstandes zu ge­nießen. Die Malerei erklärt sich unfähig, dem Riefenphänomen Berlin   gerecht zu werden und es ist nicht erfreulich, festzustellen, daß immer noch Lesser Ury   der einzige ist, der nicht bloße Farbenreportage gibt, sondern die Atmosphäre der Hauptstadt fünstlerisch bewältigt. Man fragt sich, woran das liegt: ob nur die hiesige Auswahl ungenügend ist, oder ob Berlin   wirklich nicht die hiesige Auswahl ungenügend ist, oder ob Berlin   wirklich nicht ebenso wie Paris   oder London   die Phantasie bedeutender Künstler zu reizen vermag. Tatsache ist, daß feiner der Führenden aus den beiden letzten Generationen hier zu sehen ist, wogegen man sich ganz genau erinnert, daß es von Hedel, Kirchner, Bedmann, Kerschbaumer und manchen anderen höchst intereffanten Berolinen finn gibt. Aber sie sind nicht anwesend.

Die Architektur dagegen, und mit ihr das Berlin   der Zukunft, ist mit erstaunlich guten Projekten vertreten Man sieht einige der großen Entwürfe für den Alexanderplat, vor allem das blendende Projeft der Gebrüder Ludhardt und ein herrliches Glasmodell von Mies van der Rohn; den zu­fünftigen Zentralbahnhof am Humboldt- Hafen in der monumen­talen Fassung von Hilberseimer, das Kathreiner- Haus Bruno Pauls, den Straumerschen Neubau für S. Adam, ein Kaufhaus- Kino- Projekt für Friedenau   von Punizer und einiges andere, das tröstliche Ausblicke in die fünftige Gestaltung unseres Gemeinwesens tun läßt.

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Der stärkste Nachdruck liegt auf der Seite derer, die rein durch Wahl des Ausschnittes oder Standortes, durch Motiowahl, Be­lichtung, Vergrößerung oder Uebereinanderfopieren die grenzen lofen Möglichkeiten der Photographie und ihre Verwandtschaft mit den Bestrebungen des Konstruktivismus und der Funktions- Bau­tunst erweisen. Man kann nur die besten Vertreter mit Namen nennen: Renger Patsch, Sascha Stone  , Moholy nagy und H. Bayer( das Deffauer Bauhaus, dem die beiden letzten entstammen, ist natürlicher Mittelpunkt aller ähnlich ge­arteten Versuche), Geschwister Leistitom und Burcharß mit glänzender Plakatwirkung, die Tierbilder von Hedda Walter, Dtto Umbahr, Fiesler, Man Ray  , die berühmt ge= wordenen Pflanzenwunder von Bloßfeldt. Das Ueberein­ftimmende bei ihnen ist die Entdeckung des Nächsten und des Banalen; Stilleben von unbedeutenden Dingen, von Maschinen­

teilen, Gesichtshälften, Bodenformationen, Pflanzendingen, bloßer

Materie. Der Sinn ihrer Bemühungen, der sie in die Sphäre der Die Galerie Nierendorf zeigt eine außerordentlich fesselnde Kunst erhebt, ist die Benutzung der Technit zur Darstellung opti­und reiche Sammlung von Photographien der Gegenfcher Wunder, also der geglückte Versuch, das Wie an Stelle des wart. Wenn man es nicht schon längst gewußt hat: hier erhält Was zu setzen. man die Ueberzeugung, daß die Kamera zu einem ernsthaften Konkurrenten für Malerei und Graphit geworden ist; und zwar nicht deshalb, weil sie mit fünstlerischen Ausdrucksmitteln tofettiert, wie es eine Zeitlang die Landschafts- und Porträtphotographie getan hat, sondern weil sie sich der spezifischen Möglichkeiten der Technit bedient. Es gibt eben Dinge, die gar nicht anders als mit dem Bromfilberpapier auszudrüden sind. In populärer Weise

Der Barbier von Bagdad  ."

Reueinstudiert in der Lindenoper.

Die Kenner sind allemal entzückt und die Blätter sind hohen Lobes voll für das Werk und für die Bühne, die mit seiner Auf­führung eine schöne Ehrenpflicht erfüllt. Diese Opernpartitur, wer wollte es leugnen, ist reich an wertvollster Substanz, überreich an Einzelheiten, die sich nicht anders als ,, föftlich" nennen lassen, und sie ist mit soviel Liebe und Gewissen betreut, so genau und fein gearbeitet wie es heute unter Opernkomponisten faum noch bräuchlich ist und wie es von der Mehrzahl heutiger Hörer gewiß nicht genügend gewürdigt wird.

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Um den Barbier von Bagdad" hat es, als er neu mar, viel Aufruhr gegeben; die Uraufführung, in Weimar   vor fiebzig Jahren, war ein eflatanter Durchfall, der Theaterstandal, den sie entfesselte, hat ihren Urheber, Franz Liszt  , aus der Stadt vertrieben. Ein rücksichtsloses, fühnes Wert, mödyte man nachträglich meinen, muß das gewesen sein, das solchen Widerstand, solche Wirkung ausgelöst hat. Doch wir vermögen nichts Aufrührerisches mehr darin zu er blicken, es mangelt ihm und wird immer an dem mangeln, was die Bühne nun einmal braucht und unerbittlich auch vom Operntompo­niften fordert: an Dramatif, an Mitreißendem augenblicklich und unmittelbar 3wingendem. So theaterfern im Grunde der Musiker Peter Cornelius, so lebensfern ist seine Operndichtung. Ein dünnes Geschichtchen aus Tausendundeine Nacht   hat den Stoff geliefert. Aber dem Humor, der ihn zu einem freilich furzen, doch nicht durchaus furzweiligen Opernabend verbreitert, fehlt alle innere Breite und Ursprünglichkeit; auch dieser Humor ist sozusagen ein Produkt ge­wissenhaftester Arbeit. Eine fomische Oper zum Lachen also ist das nicht; doch der Gebildete hat viel bewundernd zu lächeln.

Die Staatsoper genügt ihrer schönen Ehrenpflicht. Neu im Rahmen der Aufführung, der wesentlich noch von früher her steht, Rahmen der Aufführung, der wesentlich noch von früher her steht, ist vor allem Emanuel List   in der Titelrolle. Summlich imposant mit seinem bis in die Contraotiave hinabsteigenden Baß; aber aus der für die Darsteller so ergiebigen Gestalt große Borbilder be­zeugen es holt er nur die oberflächlichsten Wirkungen. Cornelius' Mufit erflingt unter Leo Blechs unspürbar leichter Meisterhand in all ihrer Feinheit, und das Premierenpublikum der Kenner, die das Haus füllen, ist mit gutem Grund entzückt.

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" Der König der Bernina."

Univerfum.

K. P.

Bislang war bei einem Lubitsch  - Film der Erfolg nie fraglich. Ernst Lubitsch   ist so vielseitig, daß er sich auf teinen Stil feft. zulegen brauchte, und Lubitsch   hat sopiel Kultur, daß durch seine Regie selbst der gewollte Filmreißer veredelt wird. wird diesmal mit Heers Schweizerroman nicht recht fertig. Das hier Der sonst wirklich geschickte Drehbuchverfasser Hans Kräln behandelte Problem ift etwas aus dem Geist unserer Zeit heraus, höher schäzt als die Starrheit der Sitte. Ciglia liebt Martus, als denn wir sehen darin fein Unrecht, wenn man den Lebensinhalt die sich in seine Hütte einschleicht und bei ihm übernachtet. Nun muß er Pia heiraten. Auch Ciglia vermählt sich. Als dann ein ungerecht fertigter Berdacht gegen Ciglia und Markus auftaucht, gehen beide in die Berge und wählen dort den Freitod.

Aus dem um 1,13 Uhr einfahrenden Ringbahnzug stürzte aus noch ungeflärter Ursache die 37jährige Frau Maria Förster, aus der Müggelstraße 6 in Lichtenberg  , so unglücklich, daß sie zwischen Trittbrett und Bahnsteig eingeklemmt wurde Die aber Markus einmal betrunken ist, wird er von Pia überrumpelt, Bahnhofsbeamten konnten der Unglücklichen zunächst keine Hilfe bringen, erst die hinzugerufene Feuerwehr befreite sie durch Heraussägen des Trittbrettes aus ihrer furchtbaren Lage. Die Verlegungen waren aber so schwer, daß die Bedauerns­werte gleich darauf star b.

Der Ehemann der Berunglückten, der Zeuge des schrecklichen Borfalles gewesen war, erlitt einen Nervenzusammenbruch. Die Leiche der Frau wurde ins Krankenhaus am Friedrichshain  

gebracht.

Tornado in Texas  .

Ein Dorf vom Erdboden verschwunden.

New.ort, 25. April. Wie Affociated Preß aus der Stadt Palestine in Tegas meldet, ist die 30 Kilometer von Palestine gelegene Ortschaft Slocum von einem Tornado zerstört worden. Acht Per­fonen wurden getötet, viele der Einwohner verletzt. Man befürchtet, daß fich unter den Trümmern noch weitere Tote befinden.

Wetter für Berlin  . Veränderlich und weiterhin fühl. Nur noch einzelne unbedeutende Schauer. Nordwestliche Winde. Für Deutsch­ land  : Fortdauer des unbeständigen und fühlen Wetters.

Diese Handlung erwächst im Film nicht aus der Landschaft, son­dern sie ist in sie hineingeflebt. Lubitschs feine Biselierarbeit tämpft glänzend hervor, daß man den ganzen Filminhalt vergißt. In be gegen das Manuskript vergeblich. Er tritt als Regisseur nicht derart fannter Meisterschaft verwertet er in seiner Regie föstliche Pleine Einfälle, malerische Bilder und Massenszenen voller Leben. Rein technisch Oliver Marsh war der Photograph ift manches beachtenswert. Lubitsch   holt aus den Darstellern immer viel heraus. Diesmal läßt er Camilla Horn  , John Barrymore   und Victor Barconi aber mehr Objekte für den Photographen als starte Spieler fein. Mona Rico jedoch füllt, troß ihres großen Regiffeurs, einige ernst gedachte Szenen mit unfreiwilliger Komit.

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e. b.

Diretfor Hans Felig vom balia Ibeater legt Wert auf die Feft­stellung, daß der Abgabe seines Theaters an einen anderen Bächter feine Differenzen mit der Volfsbühne zugrunde liegen. Es sei ibm   nie ein­gefallen, die Zusammenarbeit mit der Voltsbühne, wie es in Zeitungs­meldungen hieß, für unmöglich zu halten.

Schließlich darf noch auf eine meisterhafte Sammlung aus einem ganz anders gearteten Kunstbereich hingewiesen werden: auf die schöne Ausstellung von Malern des holländischen Interieurs aus dem 17. Jahrhundert in der Galerie Dr. Schäffer( Friedrich- Ebert- Straße), die dem Liebhaber holländischer Malerei eine Auswahl aus dieser Feinkunst von höchster Quali­tät bietet. Dr. Paul F. Schmidt.

Die Ehe."

Ein Van de Velde- Film in der Zifania".

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zu

Der Berfaffer der Bollkommenen Ehe", der holländische Arzt Van de Velde  , dessen Vorschläge zur Vervollkommnung der ehelichen Technik vor kurzem erst in Berlin   W. das Tagesgespräch waren, hat einen Ertraft seiner Bücher das zweite enttäuschte bereits einem Film verarbeitet. einem Film verarbeitet. So ist unter Beihilfe des Regisseurs E. Frowein eine Mischung von Spiel- und Kulturfilm entstanden, der leider in der einen wie der anderen Richtung versagt. Spielfilm, der drei unglückliche und eine glückliche Ehe vorführt, ist wenig überzeugend. Diese nur angedeuteten Schidjale von bürger­lichen Frauen, die von ihren vielbeschäftigten Männern vernachläffigt und zum Teil auch betrogen werden, paden uns nicht. Die glüc liche Ehe aber, die der Maria Theresia  , ist zwar mit der Dagover  filmisch sehr hübsch, aber was soll sie uns?

Der

So bleibt als Hauptbestand der Kulturfilm, der in bunter Reihe Trickdarstellungen des weiblichen Geschlechtslebens, seiner Periodicität, seiner besonderen von denen des Mannes verschiedenen Kurven, die Auswege der unbefriedigten Frau, die verschiedenen Typen, die für die Ehewahl wichtig sind, und die Ehewahl wichtig sind, und vielerlei anderes vorführt. Die Zuschauer, die die Bücher des Verfassers nicht kennen, werden nicht immer die Zusammenhänge verstehen und die vielen guten Ra schläge nicht leicht befolgen fönnen, weil der Film nicht deutlich genug zu werden wagen kann. Das ganze Potpourri wichtiger und unwichter, schiefer und richtiger Chebelehrung verfehlt so großenteils seine Wirkung und ist vor allem auch filmmäßig nicht bezwungen. Eine die Bücher Van de Veldes illustrierende Unterhaltung für bürgerliche Gemüter nicht mehr.

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Boran ging einer der wunderbaren Scherenschnittfilme von Lotte Reiniger   Dottor Dolittle und seine Tiere",.. ein vollkommener filmischer Genuß, der nur durch die sentimentale Bermenschlichung der Tiere in der englischen Borlage beeinträchtigt

wird.

Chriftus am Gewehrkreuz.

1.

Zu dem Artikel 3 st Symbolit strafbar?" in der Abendsausgabe vom 23. April teilt uns ein Leser ergänzend mit: Bor wenigen Monaten war ich in Verdun  . Bei einem Gang durch die Stadt schenkte ich den Andenken an den großen Krieg" besondere Aufmerksamkeit. In fast allen Läden wurden Kruzifige aus zusammengelöteten Gewehrfugeln angeboten. Die Spize dieser Nachkriegsindustrie stellte ein Kruzifig aus Karabiner und Seiten­gewehr dar. Die Hände ihres Gottesfohnes hatten sie auf tie roftige Klinge genagelt, die Füße an den Karabinerschaft. Wer lauft das? Ein frommer Christ? Ja, fie faufen diese Kruzifige aus Granatsplittern und Gewehrkugeln als Souvenir". Millionen ihn weiter am Gewehrfreuz- und merken es nicht. mal haben sie ihren Christus vor Berdun gefreuzigt, fie treuzigen Ich nehme an, daß der Maler George Grosz  , als er seinen Chriftus am Kreuz mit der Gasmaste darstellte, diese profitable Industrie, die aus den vermoderten Leibern unserer Brüder ihre

Rente zieht, nicht gekannt hat, sonst hätte er uns den geschändeten Gottessohn durch die Gasmaske vom Gewehrkreuz zurufen faffen: Ihr sollt nicht vergessen!"

Kehrt Max von Schillings   als Operndirigent zurück? Die jetzt einige Jahre zurückliegenden Differenzen der Beriiner Opern- Intendanz mit Mag von Schillings, die zu einem Ausscheiden follen auf Grund neuer Verhandlungen mit dem preußisch Kultus­des Komponisten aus der Leitung der Staatsoper geführt haben, minifterium beigelegt werden. Schillings hat die Einladung, die in der Berliner Staatsoper neu einstudierte Oper Mona Lisa  " ver sönlich zu leiten, angenommen. Im Anschluß daran haben Be­Sprechungen bereits auch mit Generalintendanten Tietjen statt­gefunden, Schillings für das Berliner   Opernwefen zurüdzugewinnen. Bielleicht fündet sich darin schon die endgültige Lösung der Berliner  Opernfrise an.

Die Schau pie'er- Nachtvorstellung, die für Donnerstag im Theater in der Königgräger Straße" mit den Rivalen angelegt war, wird auf Sonn­abend, den 4. Mai verlegt.

Berantwortlich für bie redaktion: Franz Alühs, Berlin  : Anzeigen: Th. Glode Berlin   Berlag: Vorwärts Verlag G. m b S., Berlin  . Drud: Borwärts Buch­bruderei und Berlagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin   SW 68. Lindenstraße Sierau 1 Beilage.