Ausgleich nicht zufriedengegeben und hat in höhe des ganzen Schadens Schadensersaßprozeffe angestrengt. Einer dieser Prozesse, der sich zunächst einmal auf 1500 m. beziffert, schwebt zurzeit vor der 5. 3iviltammer, des Landgerichts I und hier soll versucht werben, eine prinzipielle Entscheidung über die Streiffrage zu erzielen, ob die Diskantogesellschaft in vollem Umfange schadenserfaßpflichtig ist. Interessant ist, daß das Gericht bereits einen Beweisbeschluß in der Richtung gefaßt hat, daß der Diskontogesellschaft aufgegeben ist, den Nachweis darüber zu führen, welche besonderen Sicherungen sie für die Bewachung der Safes getroffen hat. Die Diskontogesellschaft stellt sich in diesen Prozessen auf den Standpunkt, daß ihrerseits alles nur Menschenmögliche zur Sicherung der Tresors getan worden ist und der sensationelle Banfeinbruch gemissermaßen außerhalb jeder Voraussicht liegend, als höhere Gewalt angesehen weerden müsse. Das Gericht will feststellen, ob die Sicherungsmaßnahmen der Diskontogesellschaft wirklich den modern sten Erfordernissen der Sicherheitstechnik ent( prochen haben und die Bant ihre Pflicht in dieser Richtung vollkommen erfüllt hat. Die Entscheidung des Gerichts ist Anfang
des nächsten Monats zu erwarten.
Die Tragödie einer Jugend. Wüste Szenen auf dem Friedhof in Weißenfee.
Bei der Beerdigung der 16jährigen Jrmgard Sha13, die sich, wie wir berichteten, aus einem im dritten Stodwerk gelegenen Fenster auf die Straße stürzte, tam es auf dem städtischen Friedhof in Weißenfee zu einer Prügelei. Hausbewohner beschuldigten die Plegemutter, Frau Hoffmann, das Mädchen durch schlechte Behandlung in den Tod getrieben zu haben. Es ist zu wünschen, daß durch eine amtliche Untersuchung der Tatbestand flargelegt wird. Freudlos ist die Umgebung, in der das unglückliche Mädchen aufwuchs. Ein Haus in einem fast ländlich anmutenden Teil Weißensees, halb dem Berfall nahe, mit ausgetretenen Stiegen, schmalen Fenstern. Vor der Tür ein holpriges Kopfsteinpfaster. Wenn man aus dem Fenster blickt, durch das sich das Mädchen gestürzt hat, sieht man unten vor dem Nebenhause graue Grabinäler stehen, die hier gemeißelt werden. Weiter hinten ein Kirch hof mit zahllosen Gräbern. Wie oft mag die Arme hier gestanden haben mit dem starren Blick auf die todverkündende Umgebung! Tag heimlich die beneidet haben, die da ohne Sorge ruhen können! Und der Wunsch wird in ihr entstanden sein, selber dort für ewig fchlafen zu fönnen und nicht mehr fürchten zu müssen, daß rauhe Hände sie weckten...
Sie hungerte nach Liebe. Die Pflegemutter war streng. Bielleicht war sie im Grunde gar nicht schlecht, nur abgear. beitet und gehegt. Der Mann, Artist, ist meist im Ausland. Verwandte hatte Irmgard nicht. Sie sprach immer von einem Bater, der noch leben sollte. Sie sehnte sich nach ihm, aber er fümmerte sich nicht um sie. Als sie der Schule entwadysen war, arbeitete fie in einem fort, um der Pflegemutter ihr Los zu er leichtern; hoffte auf Dank und Anerkennung, aber nichts dergleichen murde ihr zuteil. Kein freundliches, aufmunterndes Wort befam sie zu hören. Gelten durfte sie an Freuden Gleichhaltriger teilnehmen. Sie wurde schwermütig, ging immer bedrückt umher und lächelte nie. Müde tam die Unglückliche von der Arbeit nach Hause. Statt eines liebevollen, gütigen Zuspruchs bekam sie Schläge auf offener Straße. Da stürzte fie atemlos nach oben, und einen Augenblic später lag ihr Körper zerfdmettert auf dem Pflaster.
Der Schuß im Volksbad aufgeklärt. Bie wir berichtet hatten, war in einer 3elle bes Schwimmbades in der Krumme Straße in Charlottenburg ein junges Mädchen mit einer Schußwunde aufgefunden worden. In der ersten allgemeinen Berwirrung war das Gerücht aufgetaucht, daß ein junger Mann namens S. seine Bekannte, die sieb zehn Jahre alte Gerda Scholz aus der Finowstraße, erschossen habe. Das junge Mädchen wurde nach dem Krankenhaus Westend ge= bracht, wo sich die Berlegung als nicht so gefährlich, mie man angenommen hatte, darstellte. Gerda S. fonnte noch in der Nacht von der Kriminalpolizei furz verhört werden. Sie gab an, daß sie ohne Biffen des S., als dieser sich im Wasser befand, mit feiner Waffe gespielt habe. Dabei sei der
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Lockruf des Goldleg
( Berechtigte Uebersetzung von Ermin Magnus).
Doch am Fifty Mile erlitten fie einen Unfall. Beim Ueberschreiten einer Eisbrücke brachen die Hunde ein und wurden unter dem Eis vom Strom fortgeriffen. Die Stränge, die das übrige Gespann mit dem legten Hunde verbanden, riffen, und sie fahen sie nicht wieder. Ihnen blieb nur ein einziger Hund, und Daylight mußte sich selbst und den In dianer vor den Schlitten spannen. Aber bei solcher Arbeit fann ein Mann nicht einen Hund ersetzen, und hier sollten zwei Männer die Arbeit von fünf Hunden leisten. Nach der ersten Stunde entlastete Daylight den Schlitten. Hundefutter, has Reservebeil und alles Ueberflüssige wurden fortgeworfen. Infolge der Ueberanstrengung zerriß sich der Hund am näch sten Tage eine Sehne und wurde völlig unbrauchbar. Day light erschoß ihn und ließ den Schlitten zurück. Auf seinen Rüden lud er hundertsechzig Pfund Post und Proviant, und auf den des Indianers hundertfünfundzwanzig Bfund. Rück sichtslos wurde alles Ueberflüssige weggeworfen. Der In dianer war entsetzt, als er fah, wie Daylight jedes Pfund wertloser Postfachen sorgfältig aufbewahrte, während, Bohnen, Tassen, Eimer, Teller und alle Reservekleidung über Bord gingen. Sie behielten nur einen Schlafsad für jeden, ein Beil, einen Blecheimer und eine ganz fleine Ration von Speck und Mehl. Den Spec fonnten sie roh essen, und wenn das Mehl in heißem Wasser verrührt wurde, gab es immer hin eine träftige Mahlzeit. Sogar die Flinte und der letzte Munitionsporrat wurden zurückgelassen. Und so legten sie die zweihundert Meilen bis Selfirt zurüd. Daylight wanderte früh und spät, und die Stunden, die früher zum Aufschlagen des Lagers und zur Fütterung der Hunde verwendet worden maren, wurden nun zum Marschieren gebraucht. Nachts frochen sie, in ihre Schlafsäcke gehüllt, an einem fleinen Lagerfeuer zu fammen, tranten Mehlsuppe und spießten Sped auf tleine Holzstückchen und tauten ihn auf; und in der Finsternis des Morgens erhoben sie sich, luden wortlos ihre Laften auf den Rüden. rüdten die Riemen zurecht und zogen weiter. Die legten Meilen vor Selfirt mußte Daylight ben Indianer, ein hohlwangiges, hageres Geipenst vor sich
Drei Opfer des Aprilsturms.
Das Bootsunglück auf dem Müggelfee.- Eine Frau vom Gerüst erschlagen.
Zu dem schweren Bootsunglüd auf dem Müggelsee, das| und Egon Borchardt aus der Chausseestraße, formten noch nicht zwei Todesopfer forderte, haben die näheren Fest- geborgen werden. Der Reichswasserschutz mußte die Suche stellungen noch das Folgende ergeben: wegen des Sturmes schon nach kurzer Zeit aufgeben. Zu dem tragischen Bootsunglück auf der Müggel teilt der Schülerruderverband Niederschöneweide E. V. mit: Die Ruderordnung des Verbandes vom 11. März 1929 ver= bietet ausdrücklich allen Schülern der dem Verbande angeschlossenen Schulen, damit auch den Schülern der 5. Oberrealschule, das Befahren der Müggel, es sei denn, daß der Leiter des Schülerrudervereins an der Fahrt teilnimmt. Ferner verbietet die Ruderordnung allgemein das Befahren weiter, dem fahrenden die Fahrt für gefährlich hält. Den Schülern ist vor AnWinde preisgegebener Wasserflächen sofern nur einer der Mittritt der Unglücksfahrt die Fahrt über die Müggel noch einmal durch einen auf dem Bootsplay anwesenden Leiter eines Schülerrudervereins verboten worden.
Fünf Schüler, alle Unterprimaner der 5. Oberrealschule, hatten für gestern vormittag eine Fahrt mit einem Bierer" nach Rahnsdorf vereinbart. Obgleich es sehr böig war und sogar die Spree Schaumfämme aufsetzte, traten die jungen Leute die Fahrt an. An der Mündung in den Müggelsee schlugen den Bootsfahrern über eineinhalb Meter hohe Wellen ent gegen. Der große See war start aufgewühlt, kein anderes Boot fuhren die Schüler weiter. Eine hohe Welle schlug über das Boot, war weit und breit zu sehen. Anstatt mun rechtzeitig umzukehren, das im Augenblick bis zum Rand mit Wasser gefüllt war. Man versuchte zu wenden, es war aber bereits zu spät. Das Manöver mißlang, und das Boot tenterte. Die jungen Leute, ohnehin schon durch die körperliche Anstrengung beim Rudern start geschwächt, tämpften verzweifeit um ihr Leben. Der Wellenschlag war so ungeheuer, daß es nur drei von ihnen gelang, das fieloben treibende Boot zu erfassen. Die beiden anderen Klassentameraden hielten sich faft eine halbe Stunde durch Schwimmen an der Oberfläche, bis sie völlig erschöpft nacheinander versanten. Das Unglüd war von dem Besizer des Seeschlößchen" bemerkt worden, der auf seinem Fahrrad sofort zur Rettungsstation fuhe und Alarm schlug. Das Rettungsboot, das noch im Schuppen lag, wurde in größter Eile flargemacht. Unter eigener Lebensgefahr ruderten die tapferen Männer zur Unglücksstätte, die etwa 600 bis 700 Meter vom Freibad entfernt lag. Unter größten Schwierigkeiten fonnten die drei Ueberlebenden, die völlig ermattet und erstarrt waren und jeden Augenblid au verlinken drohten, gerettet werden. Einer von ihnen, der 18jährige Gerhard Koch aus der Zorndorfer Straße 58 mußte in bedenklichem Zustande ins Köpenider Krankenhaus gebracht werden. Die Leichen der Ertrunkenen, es find dies Gie 17jährigen Schüler Werner Konrad aus der Elsasser Straße 110
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Schuß losgegangen und habe sie getroffen. Den jungen Mann treffe teine Schuld. Auf Grund dieser Feststellungen wurde er denn auch sofort wieder entlassen. Er wird sich aber verantworten müssen, warum er eine geladene Waffe mit in die Badeanstalt nahm und sie dort jedem zugänglich liegen ließ.
Das Luftschiff„ Graf Zeppelin " ist um 22,24 Uhr nach 57 ffündiger Fahrt wohlbehalten gelandet. Zum erstenmal hat das Luftschiff froh seiner großen Dimensionen auf dem kleinen Candefeld des Cuftschiffbaues eine Nachtlandung unternommen. Man kann sagen, daß die Schwierigkeiten kaum größer waren als bei Tage. Es hat sich dabei aber gezeigt, von welcher Bedeutung eine gut geschulte Haltemannschaft ist. Die Fahrzeit selbst ist ausgezeichnet verlaufen, die paffagiere, die das Schiff sofort nach der Landung verließen, äußerten sich fehr befriedigt über ihre Einbrüde. Vor allem wurde von den Passagieren zum Ausdrud gebracht, mit welcher Sicherheit das Luftschiff sich in gegenströmenden Windrichtungen bewegte.
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Unser Pariser Berichterstatter drahtet uns: Die Action française" richtet wegen der Fahrt des deutschen Luftschiffes über Frankreich einen heftigen Angriff gegen die Re. gierung. Sie gestatte, daß Graf Zeppelin " offen Spionage betreibe. Das Luftschiff habe, augenscheinlich zu Erkundungszwecken, die Rüstungsfabriken von Schneider in Creuzot in sehr niedriger Höhe und mit größter Langsamkeit überflogen. Nächstens werde man noch zusehen müssen, schreibt das Blatt entrüstet, wie Dr. Edener die französischen Manöver im Film auf nehme!
hertreiben; er wäre sonst am Wege liegengeblieben, oder hätte seinen Teil der Post im Stich gelassen.
In Selkirk wurde das alte Hundegespann, das jetzt frisch und in guter Berfassung war, vor einen anderen Schlitten gespannt, und noch derselbe Tag sah Daylight, als wäre es die natürlichste Sache von der Welt, abwechselnd mit dem Le- Barge- Indianer, der sich schon auf der Hinreise angeboten hatte, am Steuer. Daylight war jekt zwei Tage hinter feiner Berechnung zurück, und Schneefälle und ungebahnte Wege hinderten ihn, die beiden Tage bis Forty Mile einzuholen. Aber hier fam ihm das Wetter zu Hilfe. Eine lang anhaltende starke Kälteperiode schien im Anmarsch zu sein. Er rechnete beſtimmt mit ihr und verminderte den Proviant für Hunde und Menschen. Die Männer in Forty Mile schüttelten warnend die Köpfe und fragten, was er tun wollte. wenn das Schneegestöber anhielte.
,, Die Kälte kommt sicher," lachte er und zog getrost weiter. Der Schlittenverkehr zwischen Forty Mile und Circle City war diesen Winter schon lebhaft gewesen und daher der Weg gut gebahnt. Und die Kälte tam und hielt an, und bis Circle City waren es nur zweihundert Meilen. Der Le- Barge Indianer war ein junger Mann voller Stolz und Zuversicht. Freudig hielt er mit Daylight Schritt und träumte sogar in der ersten Zeit davon, den Weißen auszustechen. Die ersten hundert Meilen wartete er darauf, Zeichen von Müdigkeit bei Daylight zu sehen, und wunderte sich, als sie ausblieben. Während der zweiten hundert Meilen wurde er selbst müde, aber er biß die Zähne zusammen und hielt aus. Und immer weiter ging es bald war Daylight am Steuer, bald ruhte er sich auf dem dahinfliegenden Schlitten aus. Am letzten Tage, der flarer und fälter mar als je, hatten sie glänzende Bahn und legten siebzig Meilen zurüd. Es war zehn Uhr abends, als sie den Abhang hinauffuhren und durch die Hauptstraße von Circle City flogen. und der junge Indianer, obwohl er an der Reihe war, fich auszuruhen, sorang ab und lief hinter dem Schlitten her. Es war ehrliche Prahlerei, und verzweifelt gegen seine Schwäche ankämpfend, rannte er jeßt, was das Zeug hielt.
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Eine große Gesellschaft füllte das Tivoli die alte Ge sellschaft. Die Daylight vor zwei Monaten hatte abfahren fehen. Denn es war der Abend des sechzigsten Tages, und die Meinungen, ob Daylight sein Wort einlösen würde, waren geteilt wie je. Noch um zehn Uhr wurden Wetten einge gangen. Obwohl die Einsätze gegen ihn bei jeder Wette fliegen, und obwohl die Jungfrau im Innern über unt war, daß sein Unternehmen mißglückt sei, mettete sie doch zwanzig
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Einsturzunglück in Reinickendorf - West.
Auf dem Grundstück Berliner Straße 35 in Reiniden. dorf West ereignete sich gestern nachmittag ein schweres Ein. sturzunglüd, dessen Ursache ebenfalls der heftige Sturm war.Auf dem Hof des Grundstückes werden zurzeit an einem etwa 12 Meter hohen Fa briffchornstein Reparaturarbeiten ausgeführt, wozu ein größeres Gerüst errichtet wurde. Plötzlich brach das Gerüst unter heftigem Krach zusammen und riß die obere Hälfte des Schornsteines mit in die Tiefe. Die Holz- und Steinmassen durchschlugen das Dach eines einstödigen Fabrikgebäudes, in dem sich eine Rohlenanzünderfqbrit befindet. Eine Arbeiterin, die 33jährige Anna Banduhr aus der Amster= damer Straße 24, die in dem Raum beschäftigt war, wurde von den niederstürzenden Trümmern verschüttet. Die Feuerwehr fonnte die Unglückliche nur noch als Leiche bergen. Die Aufräumungsarbeiten dauerten mehrere Stunden.
Es sind jetzt zehn Jahre her, daß Eupen- Malmedy , wo t Verhältnisse ähnlich wie in Elsaß- Lothringen liegen, dem Königreig Belgien einverleibt wurde. Aus diesem Anlaß veranstaltete die Ortsgruppe Berlin der Vereinigten Landsmannschaften Eupen- MalmedyMonschau einen Heimatabend. Die Vereinigten Landsmannschaften haben es sich zur Aufgabe gemacht, deutsche Sprache und Kultur in den abgetrennten Gebieten und deren Verbindung mit dem Reich aufrechtzuerhalten. Umrahmt von Gesangsvorträgen des Rheinischen Männergefangvereins hielten die beiden Vorsitzenden N. Mennifen und B. Brück Ansprachen, in denen sie den Spruch des Völkerbundes, nach dem Eupen- Malmedy an Belgien abgetreten werden mußte, als Fehlurteil und die damalige Abstimmung als Nichtbeachtung des Selbstbestimmungsrechtes bezeichneten. Die Abstimmung geschah seinerzeit durch Eintragung in öffentliche Listen und unter dem Drud der belgischen Bejagung. Die Landsmannschaften kämpfen für den Wiederanschluß des überwiegend deutsch bevölkerten und deutsch denkenden Eupen Malmedy an Deutschland und fordern eine nochmalige Abstimmung, die aber geheim vor sich gehen und jedweden Drud ausschließen foll.
Selbstmord eines Professors.
Auf schreckliche Weise beging gestern nachmittag der 72jährige Professor Dr. Rudolf Kuhnert in seiner Wohnung Neuens dorfer Str. 103 in Spandau Selbstmord. Während der Abwesenheit seiner Wirtschafterin schoß sich der Greis mit einem Jagdgewehr eine Schrotladung in die Brust. Der Schuß war aber nicht gleich tödlich, und der Schwerverletzte griff zum Strid. An der Türangel seines Arbeitszimmers er hängte er sich, wo er von seiner Wirtschafterin, die nur eine furze Besorgung in der Nachbarschaft gemacht hatte, tot entdeckt wurde. Der alte Gelehrte hatte erst vor wenigen Tagen Bekannten gegenüber Selbstmordabfichten geäußert, die aber nicht ernst genommen wurden.
gegen vierzig Unzen mit Charley Bates, daß Daylight vor Mitternacht eintreffen würde.
Sie war die erste, die das Bellen der Hunde hörte. ,, Da ist er!" rief fie. Daylight."
Alles strömte an die Tür, als aber die Pforten weit aufgerissen wurden, zog sich die Menge schleunigst zurück. Frohes Hundegebell erjcholl, das Klatschen einer Hezpeitsche und Daylights Stimme, die die müden Tiere anfeuerte. Sie famen hereingesaust, und mit ihnen die Kälte als sichtbarer weißer Dampf, über den Köpfe und Rücken emporragten, ja daß es aussah, als schwämmen sie in einem Flusse. Hinter ihnen steuerte Daylight feinen Schlitten herein, bis an die Knie in dem wogenden Frost steckend, in dem er zu waten schien.
Es war der alte Daylight, wenn auch mager und müde, und seine schwarzen Augen sprühten und funkelten heller als je. Seine Parta aus Baumwolldrell bedeckte ihn wie eine Mönchskutte und fiel in langen Falten bis auf die Knie herab. Schweißig und schmutzig vom Rauch der Lagerfeuer, erzählte seine Kleidung die Geschichte seiner Fahrt. Ein zwei Monate alter Bart bedeckte sein Gesicht, und dieser Bart war verfilzt und von seinem Atem gefroren.
Sein Eintritt war wirkungsvoll wie ein Melodrama, und er mußte es. Das war sein Leben, und er genoß es in vollen Zügen. Unter feinen Genossen war er ein großer Mann, ein arttischer Held. Er war stolz darauf, und es war ein großer Augenblick für ihn, wie er jegt von einer Schlittenreise von zweitausend Meilen mit Hunden, Schlitten, Post, Indianer und allem, was sonst dazu gehörte, zurückkehrte. Er hatte wieder eine Leistung vollbracht, die den ganzen Yukon von ihm reden lassen würdeer, Burning Daylight, der König der Reisenden und Hundeführer.
Ein Schauer der Ueberraschung überrieselte ihn, als die Willkommenrufe in seinen Ohren flangen und seine Blicke alle die bekannten Gegenstände trafenden langen Schanktisch mit der Reihe von Flaschen, die Spieltiche. den großen Ofen, den Wäger an der Goldwage, die Musikanten, die Jungfrau, Celia und Nelli, Dan MacDonald. Bettles, Billy Rawlins, Olaf Henderson, Doc Watson - ste alle. Alles war, mię er es verlaffen hatte, es hätte gut die Stunde feines Aufbruchs fein fönnen. Die fechzig Tage Schlittenreise durch die weiße Wildnis schrumpften ein wenig in einem Fernglase und hatten nicht eine Stunde gedauert. Sie waren ein Augenblid, ein Zufall. Durch die Mauer des Schweigens war er hinausgestürzt, und durch die Mauer des Schweigens war er fcheinbar nur einen Augenblid später wieder zurüdgekommen und stand nun mitten im Trubel vom Tivoli. ( Fortfegung folgt.)