Freitag26. April �929Unterhaltung unö �VissenVeilagedes VorwärtsErik L. Slrcood:Das Merm des WeißenkSchluß.)Fünf Monat« war Mr. Mellon bereits in Tawa-Tawa, als sichder bös» Dorfall mit dem Messingdraht ereignete.Eine Rolle Messingdraht war verschwanden und niemandanderer als Äurriki konnte der Dieb fei», behauptet« der fremdeweiße Morel. Der Draht habe am Vorabend noch an der Wandgehangen, er habe ihn gesehenKuruki beteuerte, daß er nichts genommen habe. Mr. Mellonversetzte ihm einen Faustschlag ins Gesicht und rief die beidenanderen Diener her.„Wir gingen gestern mittags fort, um Taromehl im Dorf zustampfen, das weißt du, Herr," sagten sie.Richtig. Und der Draht war abends noch dagewesen. Nie-mand außer Kuruki hatte die Hütte betreten.Mr. Mellon griff reich der Peitsche. Kuruki biß auf die Lippenund ballte die Fäuste, denn er wußte, daß der weiße Mann jetztschrecklich zuschlagen würde. Der aber lachte plötzlich laut auf undbefahl den Dienern, Kuruki zu binden.„Fort mit euch!" schrie erdann.„Laßt mich mit diesem verdammten Med alleinl'Kuruki lag auf dem Boden der Hütte und konnte kein Gliedrühren. Der weiß« Mann schob ein Waschbecken vor sich hin undgoß schorsriechendes Wasser hinein.„Haft du den Draht gestohlen oder nicht?* fragte er.„Nein, Herr. Zlber ich will ihn suchen und ihn dir bringen.*.„Du hast ihn also doch gestohlen?*„Ich nicht, nein, aber du sollst ihn wieder haben, Herr.*lieber das Wasser in dem Waschbecken kroch plötzlich eine blaueFlamme und züngelte empor. Kuruki heulte aus, aber da ergriffihn der weiße Mann schon an den Haaren und zerrte ihn über dieflackernde Bläue. Es brannte in den Augen, auf den Wangen, dasHaar zischte und prasselte.Kuruki schrie:„Ich will den'Draht wieder bringen!*„Du hast ihn gestohlen?* lachte der weiße Mann und tauchteihn tiefer in die Glut.„Nein,* röchelte Kuruki. Sein Gesicht loderte, sein« Ohrenbrannten, als würden sie mit glühendem Eisen verkohlt. In denMund schoß ihm heißes Feuer, seine Augen waren nicht mehr.„Gestehe, du stinkender Hund!* brüllte der weiße Mann. AberKuruki brachte keinen Laut mehr über die verkohlten Lippen, erhatte das Bewußtsein verloren.Als er wieder erwachte, lag er im Sand. Nacht war um ihn,brausende, dröhnende, sternenlose Nacht. Aber die Sonn« branntedurch diese Nacht, er fühlt« sie auf der Haut, fühlte sie auf demwundenbedeckten Klumpen, der vordem sein Kopf gewesen war.*Mit unsäglicher Mühe kroch er in die kühlenden Mangroven...--"NSr Gespenst kappte durch die- Mittagsftiü« desStnnme schlug an sein Gehör:.Luruki!*Der Blind« stieß eln Geheul aus und schwenkte die Arme. Crhasts verstanden.,S&\-a weißer Mann ist wieder auf Tawa-Tawa/ fuhr dieStimme fort.„Heute kam er. Eine rauchende Piroge hat ihn ge-bracht. Er will von dem toten Gott erzählen, wie der vor zehnIahren. Sein Kopf wäre gut. aber die rauchende Piroge hat dengroßen Blitz mit.*„51— n—n— nein/ stotterte das Gespenst.„N— n— n— nein,n—n—n— nicht! SB— ro— wo ist er?*„Ich führe dich zu ihm, dann läßt er uns in Frieden mit feinemtoten Gott. Die anderen weißen Männer tauschen Kokosnüsse, siehaben nützliche Dinge mitgebracht.**Kuruki hockte Tag und Nacht in der Hütte des Missionars. EineHand gab ihm zu essen und zu trinken, eine Stimme predigte seinemOhr. Kuruki sprach nie: er hörte nur die Stimme, die Stimme einesweißen Mannes. Sein ausgezehrter Körper kräftigte sich. Er ahund trank immerfort und hörte zu.Wenn der fremde weiße Mann die Hütte verließ, erhob er sichund tastete an den Wänden umher. Er suchte etwas, rastlos suchtenseine Hände auf den Kisten, in den Winkeln. Und eines Tageshatte er das Gesuchte entdeckt. Ein Freudenschrei quoll aus seinerKehle, dann oerbargen seine Hände etwas Blinkendes unter der Jacke,die von dem fremden weihen Mann stammte.Die Nach! kam und der frcipde weiße Mann kehrte in seineHütte zurück. Er betete und sprach freundlich mit seinem Gast, aberder Verstümmelte antwortete mit keinem Laut. Er schien zu schlafen.*Kuruki kroch zur Tür und hielt die Handflächen gegen denHimmel. Lau strich die Luft darüber, es mußte bald tagen. Ge-räuschlos zog sich Kuruki wieder zurück, tastete nach dem Lager desweißen Mannes.Der Missionar fuhr aus dem Schlaf, nur einen Augenblick lang.Dann fiel er röchelnd zurück. Kurukis Messer hatte ihm die Kehlebis auf den Knochen durchtrennt. Grauenhaftes Geheul traf dasOhr des Sterbenden.Und das Geheul wanderte. Es kam vom Strand, rückte gegen dasDorf vor, tönte näher und näher. Männer, Weiber. Kinder stürztenaus den Hütten und ftarrien ängstlich in die fahle Dämmerung.Da erschien das Gespenst, torkelnd, heulend, brüllend. In dereinen Hand schwang es ein MessA:, in der anderen ein Herz. Blutbedeckte die Zwilchjacke, die Hose, die nackte Brust: Blut die Arme,die Zähne, den mit gelben Narben bedeckten KopsklumpemDie Weiber kreischten, die Kinder liefen hinter dem Rasendenher. Aber den Männern war das kein erwünschtes Schauspiel. Inder Bucht lag noch die rauchende Piroge mit dem großen Blitz.Ein paar von ihnen steckten die Köpfe zusammen, dann rannteeiner in seine Hütte. Erschien wieder, die Keule in der Faust. Bahntesich einen Weg durch die johlenden Kinder. Ein gewaltiger Hieb trafKurukis Nacken. Mitten in einem gräßlichen Kehllaut brach er zu-sammen, das Herz des weißen Mannes unter sich begrabend.Gegen Mittag paddelte«in Kanu hinaus zur rauchenden Piroge.Es war über und über mit grünen Zweigen bedeckt. Am Bugwinkle der Zauberer von Tawa-Tawa mit einem riesigen BündelPandanenzweige: Friede, Fried«!Die weißen Männer riefen:.Kommt nur näher! Herauf anBord mir euchl v-■»——-ir-Der Häuptling, der Zauberer und drei andere kletterten auf di«rauchende Piroge. Verneigton sich, boten Fische, Kokosnüsse und einFerkel zum Geschenk. Dann fetzten sie vor dem erstaunten Kapitäneinen blutigen Klumpen nieder, legten ein Menschenherz daneben..Kuruki war ein Narr* sagten sie,„wir aber sind friedlicheMänner. Laß den großen Blitz in seinem Rohr.*Und die Leute im Kanu und die Hunderte am Strand riefen:„Friede. Frieiel*Das ist die Geschichte von dem Gespenst auf Tawa-Tawa, dasvordem Kuruki hieß und ein kühner Taucher und Fischer, ein un-erbittlicher Kopfjäger gewesen war.i CZuUtiflerU lltderlragung aus dem Amerikanischen van Fritz Weder.)'Univ.&rof.3L Itemer:Wodeime ffiDer 11. Kongreß für Psychologie wurde als Iubiläumskongreß— anläßlich des Lhjährigen Bestehens der Gesellschaft für experimen.telle Psychologie— in Wien abgehallen. Wenn wir uns fragen,welche Entwicklung die Psychologie in diesen 25 Iahren genommenhat und welches ihre Stellung im kulturellen und wissenschafllichenLeben ist, so werden wir an ein dem Außenstehenden nicht sehrwesentlich erscheinendes Ereignis anknüpfen, da« sich in Wien inner-halb des Psychologenverhandes vollzogen hat: Di« Psychologenhaben beschlossen, aus dem Titel„Gesellschaft für experimentell«Psychologie" das Wortchen„experimentell" zu streichen und dieBereinigung nunmehr„Deutsche Gesellschasl für Psychologie*zu nennen.So wichtig«s für die Anfänge und die Entwicklung der modernen Psychologie gewesen ist. daß gegenüber einer populären oder spe-kulativ betriebenen Seelenkunde durch die experimentelle Arbeit dieGrundlagen einer strengen Wissenschaft geschassen wurden, ein« sonotwendige Wellerführung war es, wie W. S t e r n in dem WienerEröffnungsvortrag ausführte, daß sich di« Psychologie von der exakten,experimentellen Grundlage aus andere Methoden zu gewinnen ver-mochte, indem sie enge Beziehungen zur Gesamtheit der Geistes-wissenichosten(Sprache. Kunst, Religion) und der Raturwisienschaf-ten(Biologie, Psnchiatrie) herstellte, in den kullurellen Bereich desRechts, der Wirtschaft und der Bildung als angewandte Psycho-logie eindrang. Gerade mit der Erweiterung des Arbeitskreisesder Psychologie über einen bloßen Laboratoriumsbetrieb hinaushängt es zusammen, daß die Seelenwisscr.schaft das Experiment alseinzige Methode der Erfassung seelischer Porgange aufzugeben ge-zwungen war. So zeigte das programmatische Samnrelreferat vonHl o ehe(Berlin) über P s y ch o, e ch n i k die Bedeutsmniell dernicht erpenmentellen Methoden für die Betussouclese geeigneterMenschen, die Berufsberatung, die Anlernung und Bewährung imBerufe. Auf dies« Entwicklung der sogenannten offiziellen Psycho-logie in Deutschland ist es zurückzuführen, daß«ine sehr bemerken«-werte Annäherung stollfindet an die Methoden der Ausdrucks-diagnostik(Graphologie) einerseits und der sogenannten..Tiefenpsychologie"(Psychoanalyse. Individualpsychologie)andererseits.Es ist also der Weg zur Einheit der Psychologie, d«rBereinigung der experimentellen Psychologie mll anderen Richtun-gen der Seelenwissenschaft, der sich in der A-ndenmg de» Tuel« derGesellschost widerspiegelt,Neben der Tendenz nach der Einheit der gesamten Psychologiezeigt sich eine zweite Tendenz der modernen Seelenkunde, die Ten-denz nach der unzerstückeltenEinhell des seelischen Erlebens.Di« Psychologie macht nämlich überall, in Deutschland, inFrankreich, in England und Amerika eine Krise revolutionärer Artdurch. Diese Krise ist bezeichnet durch den Gegensatz zwischenmoderner und allerer Auffassung. In dieser älteren Psychologiehatte man sich den Aufbau der seelischen Dorgänge aus einzelnenStücken vorgestellt, beispielsweise gedacht, daß die Melodie aus ein-zelnen Tönen, die Sprach« aus einzelnen SBörtern bestünde. Undnach Analogie dieses Aufbaues stellte man sich auch den Menschenzusammengesetzt aus Fühlen und SBahrnehmen, Wollen und Den-ken. stellt« man sich ein Volk als eine Summe von Individuen vor.Nun, man mußte allmählich einsehen, daß man die lebensvoll« Ein-hell der Person oder ihrer BewußtseinsinhaUe auf diesem Wegeganz unnatürlich in Stücke riß. daß man sie sozusagen sezierte, ohnesie durch irgendein Wunderstückchen hinterher wieder lebendig machenzu können.Dieser die moderne Psychologie durchgehende Grundsatz, vomlebendigen Ganzen auszugehen, erweist sich ebenso fruchtbar bei derUntersuchung der Indwiduen, wie auch der einzelnen seelischen Vor-gänge selbst. So muß unsere Ausfassung über das Wesen derWahrnehmung grundsätzlich revidiert werden. Die optischeWahrnehmung etwa ist, wie A ch-Göllingen in Wien berichtete.nichts Starres, Bloß-Optifches. sondern durch den Willen der Per-son und den Zweck des Gegenstandes qualitativ Bestimmtes: da-durch, daß wir die Gegenstände verwenden, daß wir mll ihnenhantieren, werden sie schon in d«r Anschauung eigentümlich geformt,ste bekommen eine..Gefügigkeitsqualität". Prinzipiell wies Wer-ner-Hamburg nach, daß optische, akustische, Tast-Wahrnehmungennur in einem intellektuellen Bewußtsein isoliert sind, während beimvollempfindenden Menschen die verschiedenen Sinn« sich in ihrerQualität bis zur Einheit nähern.„Perfonallflik*.Die gesamten psychologischen Probleme gipfeln schließlich in denumfassendsten Einheiten des Seelenlebens in der Person. So stößtW. S t e r n- Hamburg zu einer der Psychologie vorgeordnetenWissenschaft von der Person, die er„Personalistik" nennt, vor: ineinem umfassenden Kongreßvortrag bestimmte er zwei Wesens-eigenschasten jeder Person: ihr«„Glanzhell" und ihr«„Tiefe". Auchder Psychoanalytiker Schilder steht in seinem Vortrag auf demBoden einer die ganze Person umfassenden Psychologie. Währenddie Psychoanalytiker Freud und Jung das menschlich« Bewußtseinund das Unbewußte erfüllt sein lassen von verschieden Einzelerleb-nissen, die unvermittelt nebeneinander stehen, betont Schilder, daßder Mensch bewegt werde durch triebhafte Tendenzen, die das In-dividuum in seiner Gesamtheit durchsetzen, die durch jrühkindlicheErlebnisse ausgelöst werden und sich in jede Aeußerung des reifenMenschen nachweisen lassen.Die EAerimente fassen schließlich den Menschen in seinervollen seelischen Ganzheit wenn das Individuum untersucht wirdals ein in seiner natürlichen Umwelt sich bewegendes Wesen. DieserGesichtspunkt der Beobachtung des Menschen unter natürlichen Ver-Hältnissen und nicht unter den künstlichen des Laboratoriums, wurdebesonders fruchtbar, als man daran ging, die Entwicklung des jugend-lichen Menschen zu analysieren. L e w l n- Berlin. CharlotteB ü h l e r, Hildegard Hetzer- Wien stellen Entwicklungsgesetze beinatürlicher Derhaltung des Menschen aus, wobei Filmaufnahmenvon kindlichen Handlungen die wertvollsten Dienste leisten.Siur soweit die Psychologie denunzerstückelten Menschenin seinem natürlichen Verhalten untersucht, kann sie schließlich dieGrundlage abgeben für alle Anwendung auf das prakujche Leben.V o l k e l t- Leipzig beleuchtete von dieser Auffassung aus die Be-deutsamkell der modernen Psychologie für eine natürliche kindgemäßePädagogik und Didaktik. Die Psychologie setzt sich für den natür-lich handelnden Menschen ein, sie geht daher zusammen mit den Be-strebungen der Arbeitsschule: sie wendet sich gegen iede verfrühteInlellektualisierung des Jugendlichen: sie ist darum gegen das be-kannte Montessonsystem, bei dem einzelne Sinnesfunktionen einge-übt werden, wählend die totale Erlebnlssülle nicht zu ihrem Recht?kommt. Und so unternimmt es schließlich die moderne Psychologie.die Methode der Intelligenzprüsung unter dem Gesichtspunkt zurevidieren, daß diese Prüfungen vielfach noch zu sehr an das Kindden nicht natürlichen Maßstab des erwachsenen Geistes anlegen unddie wertvollen positiven Eigenschaften einer schöpferischen Kindheitaußer acht lassen.Es war nicht meine Absicht, über die mannigfachen Vorträgedieses Kongresses im einzeinen und erschöpfend zu berichten. Cosollte nur grundsätzlich gezeigt werden, daß dieser Kongreß dieLebendigkell der modernen Psychologie und ihre Verflochtenhell mitden wesentlichen Fragen der Wissenschast und des kulturellen Lebensbestätigt.»riis Ebers: Theodor SSülrolhZum heuligen 100. Qeburtslage.Er wunde am 26. April 1829 zu Bergen auf Rügen geboten.Seine Jugend stand unter dem Zeichen der, jenes glückhafte Eilandsanft kaspülendeu Ostsee.. Und wenn er mll seinem Vater an sonnigenTagen hinunter nach Puttbus wanderte und er an den Wegränderndie würzigen Heilpflanzen: Salbei. Schafgarbe, FIngerlzut undKamille fröhlich in die Höhe schießen sah, mag schon damals derWunsch in ihm rege geworden sein, mll diesen Kräutern die Wundenseiner Mitmenschen zu lindern. In seinen Lebenserinnerungenschreibt er, daß ihn folgendes Kuriofum zur Erwähnung des örzt-lichen Berufes oeranlaßte:„„Zu unserem allen Sanitätsrat Dr. Siemerling in PuttbNskam eines Tages ein Handelsmann aus Rodin, der an einembösen Finger litt. Da Siemerling bei der Untersuchung des krankenGliedes zwei verschiedene Salbenauflagen bemerkte, die schon ausmehrere Behandlungen deuteten, und den Patienten hierzu befragte,antwortete dieser:„Unten liegt der Bader von Bobin und oben derHerr Doktor von Bergen."Die Einsicht, daß besonders auf dem Lande eine grundfalscheund kurpsuscherische ZBundbchandlung ausgeübt wurde, trieb denjungen Billroth der Medizin in die Arme. Er studierte zuerst inGreifswald, dann in Göttingen, Berlin und Wien, wurde im Jahre1855 Assistent an der Berliner Chirurgischen Universitätsklinik, folgteim Jahre 1859 einem Rufe als Professor der Chirurgie und Direktorder Chirurgische» Klinik in Zürich, ging im Jahre 1867 in der gleichenStellung nach S!!)ien und war während der Kriegsjahre 1870 bis 187lin den deutschen Lazaretten am Rhein tätig.Billroth war einer der vielseitigsten Operateure und einer desersten großen Stiles. Besonders waren es die Magen- und Kehl-kopfoperallonen, die er sich angelegen ließ. � Aber seine Bücher aufden verschiedensten medizinischen. Gebieten beweisen, daß der arbeit-same und gewissenhafte-Mann sich nicht einseitig einer Spezialllätverschrieben halle. So galt seine große kriegschirurgijche Erfahrungbis in den SBeltkrieg hinein als f Autorität auf dem Gebiete derKriegsheilkunde. Und es blieb darum auch die Rettung aller Artenvon Wunden seine Lieblingsbeschöstigung. die ihm dann die be-sonders bedeutsame Erfindung eines undurchlässigen Stoffes, dessogenannten Billroth-Batistes oder Billroth-Leinens vermittelte.Sind auch viele seiner zahlreichen ärztlichen Beobachtungen undVerordnungen längst überholt, dieses Billroth-Leinen ist noch un-erreicht geblieben und ein wichtiger Bestandteil in der Verbands-lehre und den verschiedenen Arten der feuchten Ilmschläge beiFiebererkrankungen.Seinem Freunde und Kollegen Bernhard Rudolf von Langen-beck mll dem er zusammen jahrelang„Dos Archiv für klinischeChirurgie" herausgab, schrieb er einmal als Widmung in eine»seiner Werke:„Die Glückseligkeit der Menschen beruht auf drei Dingen, oyfGesundheit, Weisheit und Gewissenhaftigtell."Die japanlschen Zwergbäume waren und sind teilweise auch nochsetzt bei uns als Merkwürdigkeiten beliebt und werden deshalb teuerbezahlt. Schon seit vielen'Jahrhunderten werden in Japan jungeBaum«, Nadelhölzer wie Laubbäume, durch mühselige, jahrelangeArbeit in ihrem natürlichen Wachstum� gehemmt und stellen dannkrüppelhafte, aber völlig gesunde, blühende und früchtetragsndeMiniaturbilder der betressenden Baumart dar. Je älter solche win>zigen Wesen sind, die in Japan und China zu kleinen Miniatu rland-schaften benutzt werden, um so höher stehen sie im Preise. Die Be-Handlung besteht offenbar in sehr spärlicher Düngung und Be-Wässerung, in einem systematischen Wurzel- und Holzschnitt sowieim Zusammenbinden und Verbiegen der Stämme und Aeste, die dadurch in ihrem Wachstum gehemmt werden, und durch die Win-düngen und Krümmungen, die sie machen, um in eine besiere Lagezum Lichte zu kommen, die knorrigen Formen alter Baumriesen vongreisenhaftem Aussehen gewinnen. Den meisten Zwergbäumen wirdvon ihr«, Züchtern ein All« von mehr ol» 100 Jahre» beigelegt.