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Nr. 204» 46. Jahrgang*1« Freitag. 3. Mai �929
Die Namen der neun Opfer. Die traurigen Aachklänge der kommunistischen   Krawalle.
Di« bei dem vorgestrigen Zusammenstößen zwischen den Maidemonstranten und der Polizei getöteten Personen sind nunmehr sämtlich festgestellt. Ihre Namen sind: der SS Jahre alte Kaufmann Louis Fröbius aus der Kolberger Straße 20. der 24 Jahre alte Mechaniker Bruno Seidler aus der Pflugstraße S, der 26 Jahre alte Bauarbeiter Ernst Mai   ans der Swinemünder Straße 113. der 33 Jahre alte Buchdruckereihilfsarbeiter Paul Prötnack aus der Triftstraße 68. der 47 Jahre alte einbeinige Albert Beider ans der Prinz-Engen-Straße 23. Frau Klara Strawinski aus der Steinmehstraße in Neukölln. ein unbekannter etwa 33jShriger Mann, dem samt» liche'Zehen am rechten Fuß fehlen. der 32 Jahre alte Arbeiter Max Gemeinhardt aus der Kösliner Straße IS. Außerdem noch der durch einen Verkehrsunfall während eines Demonstrationszuges getötete Otto Gürner aus der Stralsnnder Straße. Die Blutnacht in Neukölln. Von einem Augenzeugen wird uns aus Neukölln ge- schrieti en: Schon am Vormittag des 1. Mai war die Umgebung des chermannplatzes der Schauplatz wüster Tumulte. NFB.-Leute hielten Straßenbahnen an, durchschnitten die Leinen der Kontaktstangen, nahmen Weichensteller und Kurbel an sich und schlugen auf dos Fahrpersonal ein, sobald«s nicht gut« Miene zum bösen Spiel macht«. Außerdem legten sie, da dort die Untergrundbahn gebaut wird, Feldbahngteise, Karbidtonnen, Schwellen. Böcke, Planken und eisern« Tröger quer über die Straße und empfingen die Polizei beim Wegräumen dieser Hindernisse mit Steinwürfen. In verschärfter Form wiederholte sich das in den Abendstunden. Systemalisch waren im ganzen Viertel die Straßenbeleuchtungen zerstört wor­den und alle Sau malerlallen, die nicht niet- und nagelfest waren. aus die Straße geworfen. Unter diesen Umständen und angesichts der drohenden Haltung der Menge war mit den üblichen Mitteln nichts anzufangen und die Revierbeomten gingen bis in Höhe des Mercedes  -Palaftes zurück. Liefe Zeit bis zum Eintreffen von Ver­stärkung benutzten die Kommunistenführer um ihre Leute anzu- feuern. Ansprachen der Führer wieSeid ihr noch Frontkämpfer. dajtn ran* wurden gehalten und das Eintreffen zweier Lastwagen mit Hohnrufen und Steinwürfen empfangen. In dieser Situation ließen die Offiziere die Pistolen fertig machen und gingen gegen die Barrikaden vor. Zwei in die Luft gefeuerte Salven wurden mit Gelächter und Steinwürfen quittiert und die vor- gehenden Beamten aus den Fenstern beworfen. An einen Der- such, die Nebenstraßen zu säubern, konnte ohne große Gefahr für die Beamten nicht gedacht werden, zumal aus den dunNen Straßen. besonders aus der Herrfurthstraße, vereinzelte Schüsse fielen. Darum zog sich die Polizei zurück, riegelte das ganze Viertel ab und setzte «inen Panzerwagen ein. Jetzt war jeder Spaß vorbei. Der erst« Tot« fiel in der Jägerftraße vor dem Haus« Nr. 44 mit Brustschuß.
Bis 1254 Uhr nachts dauert« die Schießerei, dann wurde die Sperre und Waffensuche bei Zivil wieder ausgehoben. Ruhe war im ganzen Viertel, die Feuerwehr und Wagen vom Rettungsamt taten ihre Pflicht und es war das eingetroffen, was sich die kmninunrsti» schen Drahtzieher seit Wochen in Wort und Schrift gewünscht hatten. In der Kösliner Straße. Am gestrigen Tage kennzeichnete schon dos äußere Bild der Kösliner Straße, einer kleinen Querstraße, die die Wedingstraße mit der Reinickendorfer Straße verbindet, den Schauplatz der schweren Straßenkämpfe. Die Häuser weisen fast alle starke Kugelspuren auf, überall sind bis zum 3. Stock hinauf die Fensterscheiben durchschossen und zertrümmert, und in vielen Wohnungen sind bereit» die Glaser eifrig beschäftigt, neue Scheiben einzusetzen. Manche Fassaden weifen über 30 Kugelein schlage auf und dicht nebenenmnder, besonders in der Nähe der Fenstergesimse sind groß« Stücke des Putzes abge- splittert, so daß ein weißer Flecken neben dem anderen den un- unterbrochenen Kugelregen erkennen läßt, der gegen die Häuser ge- richtet worden ist. Besonders stark sind die Häuser Kösliner Straße 6 und 8 mitgenommen, und bei den«rsteren ist die Haustürfüllung völlig zersplittert und demoliert. Die Kugeln sind durch das Holz in den Hausflur eingedrungen und haben dort an den Wänden über zehn Einschüsse zurückgelassen. Auch in die Kellerwohnungen der Häuser sind die Kugeln durch die Roll- jalousien gedrungen, ebenso in die Läden, wo verschiedentlich die Möbel und Einrichtungsgegenstände Kug elf puren aufweisen. An zwei Stellen besonders, nämlich vor den Häusern Kösliner Straße 13 und 19 stehen große Menschenansammlungen, und in den Hausfluren stehen dicht gedrängt Anwohner und Neugierige. Hier haben die Kämpfe Todesopfer gefordert. In den Hausfluren der beiden Häuser sieht man dunkle Flecken, die Bluttachen, die die Sterbenden zurückgelassen haben. Im Haus« Nr. 19 ist bekanntlich schon am Nachmittag, bevor die Hauptkämpfe einsetzten, am Fenster seiner in der 3. Etage gelegenen Wohnung der Klempner G e- meinhardt von einer verirrten Kugel getötet worden. Die Treppen von der Wohitung herunter sind voller Blutspuren. An der Ecke der Weddingstraße ist auch das Haus Weddingstraße 8 von den Kämpfen in Mitleidenschaft gezogen worden und auch hier find an der Fassade zahlreiche Kugelspuren zu bemerken. Dies Haus befindet sich direkt neben dem Trefflokal des Roten-Front-Kämpfer- bundes und hier hängt aus dem 4. Stock ein« große rote Fahne heraus. An der Kreuzung der Wedding- und Kösliner Straße haben bekanntlich die Demonstranten«ine Barrikade errichtet, die der Anlaß zu den ganzen Schießereien wurde. Studenienkrawalle. Wie uns weiterhin mitgeteilt wird, versuchten Trüppchen k o m- muni st ischer Studenten in Befolgung derreoolutionären" Moskauer   Parolen von der Universität nach dem Alexanderplatz   zu ziehen. Der kaum 190 Mann starke Zug wurde schon am Kupfergraben durch die Polizei aufgelöst. Am Hackeschen Markt sammelte sich der Rest wieder, und in Be- gleitung von dort auf den Straßen herumstehendenrevolutionären' Unorganisierten versuchten sie nach dem Alexanderplatz   durchzu- dringen. Die in der Rosenthaler Straße stehende Polizeikette war zu schwach, um sich zu hatten. Ehe Hilse herbeikam, wurde ein Polizist von den Demonstranten zu Boden geworfen. Die Polizei
Sack Jkmdon:
(Beredtiigie Debenetzung von Ermin Magnus).
Es wurd« keine Zeit verloren. Mit den Hunden, die schon auf kleine Rationen gesetzt waren, gebrauchten Hines und Finn zwei Tage, um das Depot zu erreichen. Am Abend des dritten Tages traf Elijah ein. aber er hatte keinen Elch gesehen, und in der Nacht kam Daylight und berichtete das- selbe. Gleich nach ihrer Ankunft machten sich die Männer daran, den Schnee in der Umgebung des Depots gründlich auszuwaschen. Es war eine tüchtige Arbeit, denn sie fanden verstreute Bohnen bis hundert Schritt vom Depot entfernt. Noch ein Tag vevglng damit, aber das Ergebnis war tläg- lich, und die vier Männer verteilten redlich die wenigen Pfund Proviant unter sich, die sie dabei gewonnen hatten. Den Löwenanteil erhielten Daylight und Elijah. Die Männer, die mit den Hunden den Stewart hinauf- und hinabfuhren, würden eher Proviant erhalten. Die beiden Zurückbleibenden aber mußten ausharren, bis die andern zurückkehrten. Ueberdies konnten im Notfall die Hunde, die bei der geringen täglichen Ration nur langsam vorwärts- kamen, gegessen werden. Die Zurückbleibenden aber hatten keine Hunde. Aus diesem Grunde übernahmen Daylight und Elijah den gefährlicheren Posten. Die Tage vergingen: ganz unmerklich glitt der Winter in den nordischen Frühling hinüber, der wie ein Blitz aus heiterem Himmel kommt. Es war der Frühling des Jahres 18S6. Jeden Morgen erhob sich die Sonne weiter östlich, blieb länger am Himmel und sank wester im Westen. Der März ging zu Ende, der April begann, und Daylight und Elijah, mager und hungrig, be- gannen sich Gedanken zu machen, was ihren Kameraden zu- gestoßen sein mochte. Selbst wenn sie jede erdenkliche Ber- spätung in Betracht zogen und noch ein paar Tage hinzu- rechneten, hätten sie längst zurück sein müssen Ohne Zweifel war ihnen etwas zugestoßen. Vorsichtshalber waren sie beide in verschiedenen Richtungen ausgeschickt. Sollte ihnen nun beiden etwas zugestoßen sein? Das wäre der letzte Schlag gewesen. Inzwischen schlugen Daylight und Elyah, die die Hoff- nung nicht aufgaben, sich kümmerlich durch. Das Tauwetter hatte noch nicht begonnen, ja daß sie den Schnee in der Um-
gebung des zerstörten Depots aufsammeln und in Töpfen, Eimern und Goldpfannen schmelzen konnten. Wenn das Wasser dann abgestanden war, zeigte sich auf dem Boden der Gefäße eine dünne, schleimige Lage. Es war das Mehl, die oerschwindende Spur dessen, was über Tausende von Kubikmetern Schnee verstreut war. In dieser schleimigen Masse fanden sie zuweilen auch ein aufgeweichtes Teeblatt oder ein bißchen Kaffeegrus, mit Erdteilchen und Schmutz vermischt. Aber je weiter sie sich vom Depot entfernten, desto schwächer wurden die Mehlspuren, desto geringer die Schleimlage. Elijah war der ältere, und seine Kräfte ver- sagten zuerst, so daß er die meiste Zeit in seinem Schlafsack verbringen mußte. Hin und wieder schoß Daylight ein Eich- Hörnchen, mit dem sie ihr Leben erhielten. Die Jagd war seine Sache und eine schwere Arbeit. Bei einem Munitions- Vorrat von nur dreißig Schuß durfte er keinen Fehlschuß riskieren, und obwohl seine Büchse ein Kaliber von 43 bis 90 hatte, war er gezwungen, die kleinen Tierchen durch den Kopf zu schießen. Es gab nur sehr wenige, und es vergingen Tage, ohne daß sie eines zu Gesicht bekamen. Geschah das aber, dann traf er alle möglichen Vorsichtsmaßregeln. Stundenlang pirschte er sich an. Unzählige Male zielte er mit vor Schwäche zitternden Armen und schoß doch nicht. Sein eiserner Wille hielt ihn zurück. Ehe er seiner Sache sicher war, wollte er nicht schießen. So schrecklich Hunger und Sehnsucht nach dem bißchen Leben ihn auch quälten, wollte er sich doch nicht der Möglichkeit eines Fehlschusses aussetzen. Als der geborene Spieler, der er war, spielte er jetzt um den höchsten Einsatz. Sein Leben war der Einsatz. und er spielte, wie nur ein Spieler es kann, mit unsagbarer Ueberlegung. Das Ergebnis war, daß er nie fehlte. Jeder Schuß bedeutete ein Eichhörnchen, und wenn auch Tage zwischen den einzelnen Schüssen vergehen tonnten, änderte er doch nie seine Spielmethode. Von der Beute wurd.e nichts vergeudet. Selbst das Fell wurden zu Suppe ausgekocht, jeder Knochen zu Mehl zer- stampft. Daylight suchte unter dein Schnee und fand hie und da ein paar Moosbeeren. Aber die meisten Beeren, die er fand, stammten vom vorigen Jahre, waren trocken und«ingeschrumpft und besaßen nur einen ganz geringen Nährwert. Nicht viel besser war die Rinde der jungen Zweige. Der April näherte sich seinem Ende, und der Frühling strich übers Land. Die Tag! wurden länger. Wo die Sonne hinschien, begann der Schnee zu schmelzen, und unter dem Schnee quoll das Wasser hervor. Vierundzwanzig Stunden lang blies der Chinook-Wind, und in diesen merundzwanzig Stunden sank die Schneedecke«ine« ganzen Fuß. Segen
gab in Notwehr einige Schüsse ab, die drei Unbeteiligte trafen. Zwei Schwerverletzte, einer mit Bauchschuß, der andere mit Rückenschuß, wurden ins Krankenhaus geschasst, dem dritten Verletzten, der einen Schenkelschutz erhalten luttte, wurde ein Notverband angelegt. Reue Kommunistenkrawatte. Abermals Schießerei in der Kösliner Straße. In der Kösliner Straße auf dem W e d d i n g. die schon vorgestern abend der Schauplatz heftiger Straßen- kämpfe zwischen Polizei und Kommunisten gewesen ist, kam es gestern nachmittag abermals zu schweren Kra- wallen. Gegen 18 Uhr Hatten sich in der K ö s ti n e r und W e d d i n g- st r a ß e mehrere hundert Personen angesammelt. Als ein Kom- mando der Schutzpolizei   am Platze«vschien und die Straßen säubern wollte, setzte au.s den Fenstern ein Stein- und Flaschenhagel auf die Beamten«in. Vereingelt sielen auch von oben Schüsse. Die blutigen Vorgänge am Vorabend gaben der Polizei Anlaß zu größter Vorsicht. Als aber im Guten nichts zu machen war, mußte wieder von der Schußwaffe Gebrauch gemacht werden. Dabei wurde ein Demonstrant, der Wjährig« Otto Nentwig aus der Reinicken- dovfer Straße 22, durch einen Knieschuß verletzt. Er wurde durch das Städtische Rettungsamt, das mit mehreren Wagen zur Stelle war, ins Virchow-Krankentzaus transportiert. Später kam es in der Umgebung der Kösliner Straße noch mehrfach zu größeren An- fammlungen, die jedoch ohne Zwischenfälle aufgelöst werden konnten. Ein starkes Polizeiaufgebot sorgt« in den späten Abendstunden für Ruhe und Sicherheit. Schüsse nach der Versammlung. Nach Schluß der kommunistischen   Versammlung in den Pharussälen versuchten einige Hundert Teilnehmer in den Nebenstraßen Demonstrationszüge zu bilden. Hierbei kam es verschiedentlich zu Schießereien, bei denen zwei Demon­stranten verletzt wurden. Der 3ßjährige Willi Wolfram aus der Müllerstraße 93 erhielt einen Schuß in den Oberschenkel, und der 28jährige Pole M r z y r k a aus der Gürtelstraße 41 in Lichten- berg wurde gleichfalls von einer Kugel in den Oberschenkel ge- troffen. Die beiden Verletzten fanden im Paui-Gerhard- Stift Aufnahme. Einig« Zeit später wurde bei einem neuen Zwischenfall der Arbeiter Max Fleischfresser au» der Müller- straße 7 durch einen Schuß in den Oberschenkel verletzt. Bei einem Handgemenge in der Steinmetzstraße zu Neukölln wurde am Nachmittag ein Demonstrant, der 2Iiährige Kurt M o d i k er aus der Mahlower Straße in Neukölln, gleichfalls durch einen Oberschenkelschuß verletzt. Gestern nachmittag zwischen 2 bis 3 Uhr kam es am B ü l o w p l a tz vor dem Karl- Liebknecht-Haus zu erneuten Zusammenstößen zwischen Polizei und Kommunisten. Einige Hundert Kommunisten versuchten, Demonstrationezüge zu bilden, die von der Polizei nach wiederholten oergeblichen Aufforderungen, auseinanderzugehen, mit dem Gummiknüppel zerstreut werden mußten. Festnahmen sind' hier n i cht erfolg!. '.«..'"T. Ein weiteres Opfer des StraßeNlampfes ist die Ehefrau' Berta Ermelin aus der Kösliner Straße 22 geworden. Bei dem nächtlichen Straßenkampf am Dienstag wurde Frau E. von einer Kugel in den Kopf getroffen. Angehörige schleppten die Schwer- verletzte unverständlicherweise in die Wohnung, anstatt sie einem Krankenhaus zuzuführen. Ihr Zustand verschlimmerte sich bald so, daß sie gestern mittag durch das Städtische Rettungsamt ins Virchow-Krankenhaus gebracht werden mußte. Ob die Frau durch eine Polizeikugel oder einen Schuß der Aufruhrer die schwere Verletzung erlitten hat, ist noch nicht bekannt.
Abend fror der geschmolzene Schnee wieder, so daß seine Oberfläche imstande war, das Gewicht eines Mannes zu tragen. Aus dem Süden erschienen kleine weiße Schnee- sperlinge, rasteten einen Tag und setzten dann die Reise nach dem Norden fort. Einmal sahen sie hoch oben einen Schwärm Wildgänse, der sich verfrüht hatte und, nach offenem Wasser ausspähend, nordwärts floq. Und drunten am Flusse   war eine Zwergweide voller Änofpen. Diese jungen Knospen konnten gekocht werden und ergaben eine ausgezeichnete Mahlzeit. Elijah faßte frischen Mut, wenn er ihn auch ebenso schnell wieder verlor, als Daylight keine weiteren Knospen fand. Der Sast in den Bäumen stieg, und täglich wurde der rieselnde Laut unsichtbarer Quellen stärker: das gefrorene Land erwachte zu neuem Leben. Aber der Fluß wurde immer noch in den Fesseln des Frostes gehalten. Der Winter hatte viele Monate gebraucht, um sie so fest zu schmieden, daß sie nicht an einem Tage, nicht einmal durch den Donner- teil des Frühlings gebrochen werden konnten. Der Mai kam, und die letzten Ueberlebenden der vorjährigen Moskito- schwärme krochen ausgewachsen, aber unschädlich aus Fels- spalten und morschen Baumstämmen hervor. Die Grillen begannen zu zirpen, und immer mehr Enten und Gänse zogen über ihren Häuptern dahin. Und noch hielt der Fluß. Am zehnten Mai riß sich die Eisdecke des Stewart mit Krachen und Getöse von den Ufern los und stieg drei Fuß. Aber sie trieb nicht stromabwärts. Erst mußte der untere Dukon dort, wo der Stewart in ihn mündete, aufbrechen und ins Treiben kommen. Bis dahin konnte das Eis des Stewart nur immer höher steigen, je reißender der Strom darunter wurde. Wann der Dukon aufbrechen würde, war nicht vor- auszusagen. Zweitausend Meilen von hier floß er in die Beringsee, und auf die Eisverhältnisse in der Beringsee kam es an, ob der Vukon sich von den Millionen Tonnen befreite, die auf seiner Brust lagen. Am zwölften Mai machten sich die beiden Männer mit ihren Schlafsäcken, einem Eimer, einer Axt und der kostbaren Büchse auf den Weg über das Eis zum Fluß hinunter. Ihre Absicht war, bis zu dem Depot mit der verlassenen Schute zu gehen, die sie getroffen hatten und in der sie sich nun. sobald das Wasser offen war, vom Strom nach Sixty Mite treiben lassen wollten. Erschöpft und ohne Nahrung, wie sie waren, mußte es eine langsame und beschwerliche Resse werden. Elijah fiel oft hin und war dann außerstande, wieder aufzustehen. Daylight verausgabte seine eigenen Kräfte, um ihn wieder aufzurichten. Dann wankte der Alte automatifch weiter, bis er das nächst« Mal stolperte und hinfiel. Gortsetzung folgt.)