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Reichsgelder für Eden- Pabst.

Klärung unerläßlich!

Die Angelegenheit der Zumenbung von Gelbern der deutschen Republik an den stedbrieflich wegen führender Beteiligung am Kapp- Putsch verfolgten Gardeschüßen- Major a. D. Pabst aus dem Edenhotel wird immer dunkler. Der Reich sinnenminister hat im Hauptausschuß des Reichstags ungmetdeutig erklärt, der Deutsche Schuhbund merde so lange feine Subventionen mehr pom Reichsministerium des Innern erhalten, als nicht sicher fei, daß er Reichsmittel nicht an Pabst meitergegeben habe. Der Deutsche Schutzbund, eine rechtsgerichtete Organisation unter der Leitung eines Herrn von Lösch, hat am Montagnachmittag durch die Hugenbergsche Telegraphen- Union versichert, daß er niemals Reichsgelder an Pabst weitergegeben habe. Nunmehr erflärt das Preußische Wohlfahrtsministerium, daß meder dieses Ministerium noch Beamte von ihm öffentliche Mittel dem Deutschen Schutzbund oder gar Herrn Babst zugewendet haben. Das Reichsaußenministerium hat erklären lassen, seine Sub­ventionen würden ihm auf Heller und Pfennig in ihrer Berwendung nachgewiesen und auch aus diesen Geldern sei nichts Herrn Babst übermittelt worden. Es fehlte eigentlich mir noch, daß dieser Oberfaschist und Führer der reaktionären Heimwehren in Deutsch­österreich nun auch verkündete, niemals seit feiner Flucht Gelder Don der Deutschen Republik direkt oder indirekt erhalten zu haben. Die Behauptungen jedoch, daß er sehr bedeutende Geldbeträge mittelbar aus der Reichstasse, nämlich aus Subventionen des Reiches an den Deutschen Schutzbund erhalten habe, treten fo bestimmt und mit so genauen Zahlenangaben ouf, daß zu ihrer Erschütterung schon mehr notwendig sein wird, als bloß negative Erklärungen. Was Severing im Hauptousschuß gefagt hat, ist nichts Abschließendes, sondern läßt ber meiteren Intersuchung genügenden Raum. Wir erwarten, daß diese Untersuchung mit der notwendigen Strenge und Raschheit geführt und ihr Ergebnis der Deffentlichkeit mitgeteilt wird. In­zwischen aber tönnte mohl auch das Reichs außen ministerium dem Beispiel Geverings folgen und jede weitere Zahlung an den Deutschen Schutzbund bis zur vollständigen Klärung der Sache ein­stellen. Nötigenfalls steht ja- bie schmere Finanzlage des Reiches zur Begründung jederzeit heranziehungsbereit!

Das famose Schutzbund- Dementi hat verdammt turze Beine: Im Reichsinnenminifterium liegt ein Schreiben des Herrn Dr. v. Lösch nor, morin er zugibt, finanzielle Zuwendungen an Babst gemacht zu haben und dies damit zu rechtfertigen sucht, daß er Babst für einen besonders geeigneten Vertreteer deutscher Interessen gehalten habe!

Die neue Reichsanleihe. Konferenz der Finanz- und 3nnenminister der Länder. Im Reichsfinanzministerium fand gestern unter dem Borsiz des Reichsministers der Finanzen eine Konferenz der Finanz- und Innenminister der Länder statt, die sich mit dem zwischenzeitlich dem Reichsrat zugeleiteten Gesetzentwurf über Maßnahmen zur Besserung der Raffenlage beschäftigte. Die Beratungen dienten der Borberei tung der Beschlüsse, die im Reichsrat zu fassen sein merden. Der Gefeßentwurf wird nach der Verabschiedung im Reichsrat sofort an den Reichstag meitergeleitet werden.

Neuwahlen in Mecklenburg .

Der Landtag aufgelöst.

Schwerin , 7. Mat.

Der Führer der Unorganisierten.

Aufruf

Generalstreik

Aufruf

alstreik

Aufruf

Die in wilde Streits gehegten revolutionären Unorganisierten" ver weigerten gemaßregelten fommunistischen Betriebsräten jebe Golidarität und erklärten, die Gemaßregelten sollten sich zum Zeufelseren

Aufruf

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,, Da hab' ich schon wieder den ganzen Betrieb--- hinter mir!"

Verwirrung bei den Kommunisten.

Konflikt in der Redaktion der Welt am Abend".

Das Tempo" erfährt von unterrichteter Selfe: 3m Jufam-| Die Regierung werde aber mit Aufmerksamkeit die Entwicklung der menhang mit den Malunruhen ift es innerhalb der Redaktion der tommunistischen Welt am Abend zu schweren Differen­

3 en gekommen, die zu sehr interessanten Zivilprozessen führen wer­den. Schon vor dem 1. Mai wollten mehrere Redakteure der Welt am Abend nicht die Parole der tommunistischen Parteizentrale er­füllen, nämlich auf alle Fälle zu heben und die Bevölkerung zu Gewalttätigkeiten aufzupuffchen.

Nach dem 1. mai versuchten uun Funktionäre der kommunisti­ schen Parteizentrale an Stelle der verbotenen Roten Fahne die Welf am Abend" zum unmittelbaren Organ der fom­munistischen Parteizentrale zu machen. Diese Funktio­näre haben nicht nur auf die Ueberschriften der Welt am Abend Einfluß zu nehmen versucht, sondern auch gefordert, daß elue schärfere Sprache als vorher gegen die Polizei ge­fprochen wird.

Die Redakteure Karo und Rab old wolfen fich dies aber nicht gefallen laffen und haben den Standpunkt vertreten, daß fie leinerlei Befehl von der Mostauer oder Berliner Zentrale bei ihrer journalistischen Arbeit entgegenzunehmen hätten. Sie haben ihre Tätigkeit daraufhin eingestellt und verlangen jest so lange ihr Gehalt, wie ihr Vertrag noch läuft.

Rotfront- Berbot in Sachsen .

In der heutigen Ballfigung des medlenburgischen Landtages stimmten bei ber Abstimmung über den deutfchnationalen uf föfungsantrag fämtliche Abgeordneten für bie Auf. Iösung des medienburgischen Landtags. Der Redner der Sozialdemokraten betonte, daß er das in Aussicht stehende Urteil des Staatsgerichtshofes in Leipzig auf ungültigkeits­Dresden, 7. Mai. erklärung des Mecklenburg- Schwerinsden Wahlgefeßes für ein Der sächsische Minister des Innern hat den Rotfrontfämpferbund Fehlurteil halte. Da es sich aber um ein Urteil des Staats. mit seinen Nebenorganisationen für das Gebiet des Freistaats Sach gerichtshofes handele, stimme seine Frattion angesichts der polifen verboten. Somit ist natürlich auch das Reich streffen, das tischen Situation ebenfalls für die Auflösung.

Der Redner ging dann noch auf die Berliner Kommunisten­tumulte ein, wobei es zu lärmenden Zusammenstoßen zwischen Kommumisten und Sozialdemokraten fam.

für die Pfingsttage in Leipzig vorgesehen war, hinfällig geworden.

Anhalt wartet ab.

Deffau, 7. Mai.

Wahlkampfbeginn in Großbritannien . Anfrage Staatsminister Dr. Weber Mitteilung von der Aufforde

Schlußfihung der Arbeiterfrattion.

London , 7. Mai. ( Eigenbericht.)

Die legte Sigung der Unterhausfraktion der Arbeiterpartei vor der Neuwahl gestaltete sich zu einem denkwürdigen Ereignis, da Sibnen Webb, ber bebeutendste Theoretifer und Historifer der britischen Arbeiterbewegung und der greise Robert Smillie , einer der Gründer der Arbeiterpartei, fich vor ihrem Ausscheiden aus dem politischen Leben von ihren alten Freunden und Kampf. geraffen verabschiedeten. Smillie erflärte unter großer Bewegung der anwesenden 150 Abgeordneten, er schäße sich glüdlich, daß es ihm vergönnt sei, noch den Tag zu erleben, an dem die Somme über dem Horizont aufsteige, die ben Sieg der Arbeiterpartei in Großbritannien beleuchte.

Im Anhaltischen Landtag machte heute auf eine fommunistische Anfrage Staatsminister Dr. Weber Mitteilung von der Auffordes rung des Reichsministers des Innern, den Roten Fronttämpferbund auch in Anhalt aufzulösen. Dr. Beber erklärte, das Staatsmini fterium merde diesem Ersuchen nicht entsprechen, meil in An­halt alles ruhig verlaufen fei. Der Staatsgerichtshof habe entschie den, das besondere Gründe für die Auflösung in den betreffenden Ländern felbst vorliegen müßten; das sei in Anhalt nicht der Fall.

Programmdebatte in Wien .

Karl Renners Krifit an der neuen Regierung. Wien , 7. Mai. ( Eigenbericht.)

Dinge verfolgen.

Der Beifall der Auftraggeber.

Die von dem Reichsminister Severing im Haushaltsaus­schuß des Reichstags verlesenen Gladwunschtelegramme aus Mostau an die Kommunisten in Berlin laufen wörtlich:

.Barrikaden und Blut Berliner Arbeiter werden in der Ge­ichichte der Revolution verewigt sein als Demonstra­tion revolutionärer Bereitschaft deutscher Arbeiterklasse und als empörender 2ft des Berrals dreimal verfluchter Sozialdemokratie. 3eutralfomitee Metallarbeiterverbandes Sowjetunion sendet flam­mende Grüße heldenhaften Kämpfern für Sozialismus. Es lebe proletarische Weltrevolution! Es lebe rüdfichtslofer Kampf auf Leben und Tod gegen Bourgeoisie und ihre Hofhunde Sozialdemokraten. Präsidium Zentralfomitee Metallarbeiterver­bandes. Sowjetunion . Cepje."

Berliner Maidemonftrafion abgibt neues Zeugnis ungeheurer Zufpihung Klaffengegenfäße und Kampfentschloffenheit deutscher Ar. beiterschaft. Sie darstellt weiterführung neuer revolu. fionärer Tattit. Hunderttausend Arbeiter unter revolufio. närer Führung auf Straßen Berlins haben bewaffneten vereinten Kräften Bourgeoisie Reformisten Waffengang geliefert. der als Auftatt zu heranrüdenden Sämpfen zu betrachten ist. Senten unsere Kampfesfahnen vor heldenhaften Opfern fozialdemokratischer Meuchelmörder. Beileid Hinterbliebenen proletarischer Opfer. Revolutionäre Stampfesgrüße tampfent­fchloffenem Berliner proletariat Bollzugsburcou Maffendemonstration" in New York .

New York , 7. Mai

Bor dem Geschäftshaus, in dem sich das deutsche General fonfulat befindet, fam es heute in der Mittagspause zu einer fleinen kommunistischen Demonstration. Etma fünfzehn( 1) junge Leute zogen mit Blafaten auf und ab, deren In­schriften Broteste gegen die Bortommnisse bei und nach der Berliner Maifeier darstellten. Die Kundgebung hatte einen sehr harm losen Charakter und führte schließlich zu einer Balgerei zwischen den Demonstranten und einigen Bassanten, wobei die Platate zerrissen und in die Luft geworfen murden.

der Schwäche gedeutet morden. Die Arbeiterschaft habe jedoch ge zeigt, daß sie sich ihrer Macht, aber auch der Grenzen ihrer Macht bemußt sei. Die frühere Regierung habe nur eine einzige Barole getannt: Gegen die Sozialdemokratiet Sie suchte bie Oppo Im Nationalrat gab die neue Reglerung eine programmatische Bergangenheit lernen will, jo tann es mir das eine fein: Mit der sition außerhalb des Hauses zu stellen. Wenn die Regierung aus der Ertlärung ab. Bundestangler Streerumis führte u a aus: Sozialdemotratie hat sie als einer starten Oppo­In der ausmärtigen Bolitif erstreben wir die meitere Aussition zu rechnen, die sich mit dem Recht der Opposition be gestaltung der freundschaftlichen Beziehungen zu allen Staaten, bescheidet, solange sie in ihrem Recht nicht getränkt wird. Der jonders zu den Nachbarn und vornehmlich zum hat, beginnen. Bom 14. bis 25. Mai, wird Macdonald eine Pro Reiche, mit dem mir fraft gemeinsamer Abstammung, Geschichte, ajdhismus bedroht nicht nur die Bundesverfassung, sondern auch

Macdonald wird am Donnerstag den Wahlkampf in seinem

neuen

pagandareise durch Schottland unternehmen.

Revolverschüffe als Kp.Argument.

Erzeffe auf Korfifa.

Paris , 7. Mai. ( Eigenbericht.)

In Ajaccio auf Rorfifa veranstalteten die Kommunisten eine Demonstration vor dem Rathaus gegen bie Bahl bona. partischer Gtabträte. Die Demonstration artete nach dem 20bfingen der Internationale" bald in eine milbe Revolver­ichießerei und einen regelrechten Angriff auf das Rathaus aus, ma die Fensterscheiben eingeschlagen wurden. Nach dieser Selbentat zogen ble Stommunisten vor ein Juwelengeschäft und por bie Bohnung eines reaftionären Stabtheamten, die sie ebenfalls unter Feuer nahmen. Der angerichtete Sachschaben wird als jehr erheblich bezeichnet.

Das Jahrbuch der Bodenreform ift fpeben richienen. Es ft zu beziehen durch Bodenreform, Berlin N 87, Leffingstraße 11. Breis bei freier Zusendung 1,80 ML,

Sprache und Kultur auf das engste verbunden sind. In bezug auf die Innenpolitit hoffe ich, daß die Verhandlungen über den Wohnungsbau und das Mietenrecht bald zu Ende geführt merden. Die Regierung will der ehrliche Matler zwischen den Par­telen fein.

In der Debatte verwies Dr. Renner( Soz-) darauf, daß die Sozialdemokraten vor zwei Jahren feierlid) bie innere 2b rüstung angeboten haben. Das sei von den Gegnern als Beichen

Renaissance- Theater.

Maugham : Die heilige Flamme".

Das ernst und schicfalsschmer beginnende Schauspiel entpuppt sich im zweiten Att als Kriminaldrama. Den durch einen Unfall entmannten Gatten der schönen Stella hat jemand ermordet. Seine Frau? Gehr gefchichte Theatermache mit scheinbar tiefer Psycho. logie, geabelt burch eine hervorragende Leistung der Franziska Ring Dgr.

Deutfchöfferreich fann sich das Experiment eines Bürgerkrieges nicht gestatten. Bei unseren vielen Grenzen würde das fofort ausländische Einmischung zur Folge haben. Der Bürgerkrieg würde den wirtschaftlichen und politischen Ruin bedeuten, Das Heimwehrproblem ist fest zu einem Problem ber bür gerlichen Parteien gemorden fie find dadurch bedroht. Die Bolitif der Heimmehr ist dadurch gekennzeichnet, haß die Heimwehr ben Herrn Pabst, den Ausgestoßenen der Nation, den überführten Verbrecher, als Hauptführer hat. Wenn die Regierung den Charakter einer Berständigungsregierung haben mill, so find diese Absichten dadurch aufgehoben, daß sie von der alten Regierung den Heeresminister Baugoin übernommen hat. In Deutschland fann ein Sozialdemotrat Reichsfangler, in Breußen Ministerpräsident sein, Baugoin wollte aber nicht dulden, daß ein Sozialdemokrat im Heer auch nur Gefreiter wird. Bir fönnen ber Regierung nicht den geringsten Borschuß an trauen geben. Schaffen Sie andere Tatsachen, dann wird sich bas Bertrauen von felbft einstellen können!

Ber­