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Nr. 212 46. Jahrgang

1. Beilage des Vorwärts

Mittwoch, S. Mm 1929

Das Rätsel von Klein-Kohlischken. Oujardin und' Frau Zaquei zeigen die Vorgänge der Mordnacht.

Znfferburg. 7. Mai. Im Aerlaus der Gerichtsverhandlung im Mordhaus s bei Kleintohlischken schildert« die Zeugin K u n st m a n n, die früher als Magd bei Jaqust in Stellung war. wie nach dem Schuß Frau Iaquet mit dem Ruf: Grete, ein Mörder! in die Küche gestürzt sei. Dann sei Dujordin mit dem Karabiner aus der Schlafkammer gekommen. Man sei dann vom Flur direkt in» Arbeits- und Schlafzimmer gegangen. Die Zeugin hat aus dem Schlafzimmer Verbandleinen für die an der Hand blutende Frau Ioquet geholt. Die Zeugin hat nach ihrer Erinnerung aus dem Schrank alle möglichen Sachen herausgerissen, um die Leinewand zu nehmen. Der Vorsitzende ermahnte Frau Kunstmann, ihr Gedächtnis anzustrengen, da von ihrer Aussage für zwei Menschen sehr viel abhänge. Vors.: Haben Sie in das Bett des Herrn Ioquet gesehen? Zeugin: Nein, ich habe vor Toten Angst. Vors.: Haben Sie an der Tür Blut gesehen? Zeugin: Ja, kurz über der Klinke, an der Kante der Tür und an dem Tür- holz selbst, wo die blutigen Finger sich abzeichneten. Vors.: Da» ist doch ober sehr wichtig, warum haben Sie das vor zehn Iahren nicht gesagt? Zeugin: Danach hat man wich nie gefragt. Kriminal- rat Gennat : Sind die Blutslecken an der Tür nicht vor zehn Iahren beim Lokaltermin festgestellt worden? Vors.: Die Blut- spuren sind damals vor Eintreffen der Mordkommission abgewaschen worden. Darauf wurde der pensionierte Oberlandjäger War- s ch u s vernommen, der als erster die Mordstelle besichtigt hat. Der Zeuge schildert«, daß der Tote völlig ruhig und kampflos den Tod gesunden haben müsse, denn von der Schußwunde sei das Blut in einem Strahl ohne Abweichung nach unten geflossen. Der Zeug« hat. wie er betonte, außerhalb des Hauses auch nicht die ge- ring st« Spur gefunden. Dann sei die Mordkommission gekommen. Er habe den Austrag erhalten, in Dujardins Schlaf- zimmer nach einem Revolver zu suchen. Der Untersuchungsrichter tejlle mir dann später mit, daß in, unter oder aus dem Schrank im Wohnzimmer die Mordwasse liegen müsse. Dort fand ich sie auch nicht, aber ein Arbeiter fand sie hinter dem Ösen. In dem Revolver waren zwei abgeschossen« Patronen, ein« dritte war an- geschlagen. Als der Vorsitzende den Zeugen sragte, ob der aus dem Gerichtstisch liegende Revolver mit der damals von ihm gefundenen Waffe identisch sei, erklärte der Zeuge: Da» Ding kommt mir ein bißchen zu blank vor. Da» Ding damal» mar ein bißchen verrostet. Vors.: Ja. haben S>e denn damals nicht die Nummer und sonstige Kennzeichen der Waffe festgestellt? Zeug«: Rein, das habe ich nicht getan. Vors.: Haben Sie. als der erst« Einbruch stattfand,«ine offiziell« Anzeig« gemacht? Zeug«: Ja. Vors.: Haben Sie die gefundenen Einbruchswerkzeuge, Zange, Messer, Taschenlampe usw. sichergestellt? Zeug« ssehr verlegen): Di«--- habe ich bei Frau Iaquet gelassen, weil ich mich damit nicht schleppen' wollt«. Vors. fernst)! Jetzt seien Sie sehr vorsichtig. Hat Frau Iaquet Si« nicht gebeten, Sie sollten es unterlassen. Anzeig« von der Sache zu machen? Zeug«: Wohl nicht. D u j q r d i n (aufspringend und sehr erregt): Da» haben Sic selbst ja einmal j gesagt. Zeuge: Na, ja, da» kann auch sein. R.-A. Schön- seld: Bei Ihrer letzten Vernehmung im W>«derausnahn>eoer- fahren haben Sie da» glatt bestritten. Die von Ihnen angeblich er- stattet« Diebstahlsanzeige ist beim Oberstaatsanwnlt nie eingegangen, weit st« nicht erstattet worden ist. Vors.: Hat Frau Iaquet Jhnen nicht einmal einen Mantel gezeigt, der nach ihrer An- ficht nicht ins Haus gehörte? War nicht an dem Mpntet Blut? Zeuge: Ja. rötliche Flecke waren daran, aber ich hielt e» nicht

für Blut. Vors.: Unb weil Sie das glaubten, war für Sie olles «rledigt. Warum ist der Mantel nicht der Behörde zugeleitet worden? Z e u ge: Ich glaub«, ich habe den Mantel weiter- geleitet. Vors.: An wen denn. Der Zeuge schweigt. Vors.: Wenn Sie als Beamter hören, daß im Mordhaus ein blutbefleckter Mantel gesunden wird, hätten Sie doch elektrisiert sein müssen? Zeug«(sehr kleinlaut): Ja, hätte...(Große Heiterkeit.) A n g e k l.: Haben Si«. Herr Zeuge, nicht in der ersten Ver- Handlung den Ersten Staatsanwalt auf feine Frßg«, was Sie von mir halten, gesogt:Das habe ich gleich gewußt, daß Dujardin der Täter ist?" Zeuge: Ich Hab« gesagt, daß ich Ihnen nie ge- traut habe, weil Sie ein«n so schlechten Blick haben. Kriminalrat G« n n a t: Wann haben Sie die Beweisstücke des Einbruchs an Frau Iaquet zurückgegeben? Zeuge: Nach dem Mord. Im Anschluß an die Verhandlung wurden dann im Schlaf- zimmer des Hauses Versuche gemacht, um nachzuprüsen, ob die Angaben der Frau Iaquet-Hölzner auf Wahrheit beruhen. Krau Zaquet-Hoelzner mußte sich in das Bett legen, das st« damals benutzt hat und nun dem Gericht zeigen, in welcher Zeit si« aufgesprungen und zur Tür gerqnnt ist, als sie denSchwarzen" am Bette ihres Mannes gesehen hat. Nach mehrmaligen Versuchen ist die Frau ausgefahren und hat in etwa IM bis 2 Sekunden die Tür erreicht. Oberregierungsrat Dr. Kopp: Haben Sie denn gehört, wie der unheimliche Schwarze einen Schuß auf Ihrem Mann ab- gefeuert hat? Zeugin: Nein, ich habe den Schuß nicht gehört, sondern ich habe nur gehört, wie mein Mann michLücke"(das war der Kosename der Frau) gerufen hat. In diesem Moment sah ich den schwarzen Schatten, sprang aus dem Bett, lief zur Tür und dort bekam ich den Schuß, der mein« link« Hanfc durchbohrte. Zn versuchen, die fast zwei Stunden dauerten, wurde dann ln zahllosen Experimenten nachgeprüft, ob Frau Zaquet.hölzner tat­sächlich so. wie sie e» in der Gerichtsverhandlung demonstrierte, den Schuh in die linke Hand erhalten haben kann. Nach längerem Hin und Her gab die Zeugin zu, daß sie ihr« gestrig« Darstellung über die Vorgänge an der Tür aufgäbe und wieder auf ihr« Aussage in der ersten Verhandlung vor zehn Iahren zurückkomm«. Damals hatte sie ausgesagt, daß der Schuß erfolgt«, als sie die Hand auf der Türklinke hatte und daß die Schloszimmenü? geschlossen war, während sie im Wiederaufnahmeverfahren behauptet hatte, daß die Tür zu ihrem Schlafzimmer offen gestanden hätte. Der Vorsitzende ließ dann durch die Schießsachverständigcn fest- stellen, daß der unbekanute Täter, wenn er auch Frau Iaquet getroffen haben soll, ein Linkshänder gewesen sein muß. Sine Untersuchung des Angeklaglea Dujardin ergab jedoch, daß besten linke Hand im Kriege zerschossen und verkrüppelt ist, so daß er mit dieser eine Voss« festzuhalten nicht in der Lage ge- ?»- wese» 1p,, Eine außerordentlich wichtige Bekundung, die die Hauptzeugin Frau Iaquet schwer dekast«t, war die der Zeugin Frau Kunstmonn, die während des Mordes Dienstmagd im Haus« war. Auf die Frage des Krimanlrats Gennat, wo Frau Iaquet bemerkt habe» daß sie verwundet war und an welcher Stelle zuerst Blut auf den Fußboden geflossen sei, gab Frau Iaquet an. daß das erst auf der Türschwelle des Schlafzimmers gewesen sei. Die Zeugin Frau Kunstmann, die nach der Untersuchung der Mord- koinmission das Blut von dem Fußboden entfernt hat, bekundet« jedoch trotz mehrfacher Befragung, daß die B l u t s p u r, die von der Hand der Frau Iaquet herrührte, nicht erst an der Schwelle des Schlafzimmers, sondern bereits am Bett des Mannes

begonnen hätte. Frau Iaquet konnte hierfür keine Er- klärung abgeben. Die Versuche wurden dann sortgesetzt nach der Richtung hin, ob die Kugel, die Frau Iaquet getroffen hat. al» sie die Hand auf die Türklinke legt«, um di« Tür aufzumachen, ab- geprallt und in die Schranktür geflogen sein kann, in d«r sich ein Loch befindet. Es sollen hier noch weitere mikroskopisch« Unter- suchungen vorgenommen werden, da nach Ansicht der medizinischen Sachverständigen die Kugel, wenn sie di« Hand auf der eisernen Türklinke gettoffen hätte, durch ihre Deformierung die ganze Hand zerrissen hätte. Dann begannen die Haupwersuche, aus denen hervorgehen soll, ob Dujardin der Mörder gewesen sein kann und ob es ihm, wenn sich alles so abgespielt hat, wie Frau Iaquet es schildert, möglich gewesen sein könnt«, sein Zimmer zu erreichen, bevor Frau Iaquet auf ihrem Umweg über die Küche dort angekommen sein könnt«. Zunächst mußte Dujardin aus dem Fenster der Schlafstube heraustlettern und im Garten zwei Gegenstande niederlegen und wieder zurück- klettern, da ja bekanntlich die Uhr und die Brieftasche des Er- mordeten unt«r dem Fenster des Schlafzimmers des Ehepaar» im Garten gefunden wurde. Der Angeklagte benöttgt« hierzu 15 Se­kunden. Dann kam der Hauptversuch, der in de» Wortes wahrster Bedeutung ein Rennen um das Schicksal dieser beiden Gegenspieler im Prozeh darstellt. Dujardin mußte vom Schlafzimmer de» Ehe- paar? aus gerade durch das sogenannte Arbeitszimmer, muhte die Tür dieses Zimmers, die nach dem Flur führt, abschließen, bann über den Flur hinweg in die Wohnstube und durch di« Wohnstube hindurch im rechten Winkel in sein Zimmer lausen. Frau Iaquet dagegen mußte aus dem Schlafzimmer heraus durch das Arbeitszimmer in die Küche, von der Küche in den Flur, von dem Flur in dos Wohnzimmer und von dort in Dujardins Zinnner lausen. Beim ersten Versuch traf Frau Iaquet erst vier Schritte hinter Dujardin in dessen Wohnzimmer ein. Bei weiteven Versuchen blieb si« immer etwa sechs Schritte zurück. Frau Ioquet bestritt jedoch, daß sie irgend jemanden vor sich hätte laufen sehen oder daß st« in der Wohnung überhaupt die Schritte gehört ober dos Zuschließen der Tür bemerkt hätte, so wie es von Dujardin vor- genommen werden muhte. Wenn zudem die Annahme richtig sein würde, daß Dujardin zunächst aus dem Schlafzimmer des Ehe- paars in den Garten geklettert wäre, um dort die Gegenstände niederzulegen, dann hätte er unter den günstigsten Umständen erst 12 Sekunden hinter Frau Zaquet in seinem Schlafzimmer ankommen können. Schließlich wurde die Verhandlung auf Mittwoch vor- mittag um ll> Uhr vertagt. Zwei ungetreue Beamte. Unterschlagungen beim Finanzamt Riederbarnim. Lelm FinanzamiRiederbarnim, dessen Räum« sich in Berlin in der Luisen st raße Zla befinden und . da» zur Zuständigkeit de» Landessinanzaml» Brandenburg , gehört, wurden vor einigen Monaten von zwei vngetre««» Beamten recht erhebliche Summen unterschlagen. Bei den ungetreue» Beamten handelt es sich um zwei I» spektvren. die den Posten«ine» Koffierers bzw. eines Buch« Halters bekleideten und diese Tätigkeit gemeinsam zu größeren A e r- untreuungen ausnutzten. Sie arbeiteten unter einer Decke, und der Kassierer führt« die von ihm eingenommenen Beträge nicht ab, während der Buchhalter durch falsche Eintragungen in die Steuer- listen die Unterschlagungen seines Kollegen zu vertuschen wußte. Diese Veruntreuungen wurden dadurch begünstigt, daß nach dem bestehenden Kontrollsystem sich die beiden Beamten gegenseitig zu kontrollieren hotte». Erst durch«ine zufällige Revision eines höheren Beamte», der die Belegs plötzlich durchsah, als sich herausgestellt hatte, daß die Buchungen mit den wirklich in der Kasse des Finanzamts liegenden Beträgen nicht in Einklang zu

Sadr Xondon:

(Berechtigte i'eberutiung von Erwin Magnus ). Dayligßt entschloß sich, sein Glück am Indian-Rioer zu versuchen, konnte aber Qklijah nicht überreden, ihn zu be- gleiten. Elijahs Seele war durch den Hunaer gezeichnet, und nichts hätte vermocht, daß er sich einer Wiederholung aus- setzte Ich mag mich nicht so weit vom Brotbeutel entfernen," erklärte er.Ich weiß, daß es der reine Wahnsinn ist, aber ich kann mir nicht helfen. Ich kann erst vom Tische aufstehen, wenn ich so satt bin. daß ich beinahe platze und keinen Bissen mehr herunterkriege. Ich will nach Circle City zurück und mich dort herausfüttern, bis ich wieder ganz gesund bin." Daylight blieb noch ein ggar Tage, sammelte neue Kräfte Nnd traf seine einfachen Vorbereitungen. Er gedachte, wie die Indianer mit leichtem Gepäck zu reisen und jeden seiner Hunde dreißig Pfund tragen zu lassen. Im Vertrauen auf Ladues Bericht wollte er Lob Hedersons Beispiel folgen und ausschließlich von Fleisch leben. Als Jack Kearns' Schute, mit der Sägemühle von Linderman-See beladen, bei Sixty Mile anlegte, brachte Daylight schleunigst seine Ausrüstung und seine Hund« an Bord, überschrieb seine Grundstücke am Stewart Elisah. damit er sie einregistrieren lassen konnte, und landete noch am selben Tage an der Mündung des Indian-River. Vierzig Meilen flußaufwärts, an der ihm als Quartz Creek beschriebenen Stelle, fand er Spuren von Bob Hender- sons Tätigkeit. Eine Woche nach der andern verging jedoch, ohne daß Daylight den andern getroffen hätte. Dagegen traf er Elche in großen Mengen, und er wie seine Hunde gediehen prächtig bei der reichen Kost. Er fand Gold, wenn auch nicht sehr viel, und das reichliche Vorhandensein ver- streuten Goldstaubes im Schlamm und auf dem Grunde nieler Bäche überzeugten ihn mehr als je, daß grobes Gold in großen Mengen da war und nur darauf wartete, gehoben zu werden. Oft suchte sein Blick die Hügelreihe im Norden. und er grübelte, darüber, ob das Gold wohl dorther käme. Zuletzt folgt« er dem Lauf des Dominion Creek bis zur

Quelle, überschritt die Wasserscheide und kam an den Neben- fluß des Klondike, der später den Namen Hunter Creek er- halten sollte. Wenn er bei der Wasserscheide weitergegangen wäre und die hohe Bergkuppel rechts gelassen hätte, so würde er nach Gold Bottom gelangt sein und Bob Henderson dabei gefunden haben, wie er das erste Gold in größeren Mengen auswusch, als je bis dahin am Klondike gefunden, worden war. Statt besten letzte Daylight aber feinen Weg dem Hunter aufwärts zum Klondike fort, bis er an das Sommer- fischerlager der Indianer am Bukon kam. Hier machte er einen Tag bei Carmack, der mit einer Indianerin verheiratet war, und seinem Schwager Skookum Jim halt, taufte ein Boot und ließ sich mit seinen Hunden den Uukon hinunter bis nach Forty Mile treiben. Es war gegen Ende August, die Tage begannen kürzer zu werden, der Winter näherte sich. Immer noch glaubte er felsenfest, daß im Oberland Gold zu finden wäre, und gedachte mit fünf. sechs Mann, und wenn das nicht möglich war. wenigstens mit einem Partner den Fluß hinaufzufahren, ehe er zufror, um im Winter Untersuchungen anzustellen. Aber die Männer in Forty Mil« hatten kein Vertrauen zu seinem Plan und begnügten sich mit den Minen im Westen. Da kamen Carmack, sein Schwager Stoötum Jim und ein anderer Indianer namens Cultus Charlie in einem Kanu nach Forty Mile , gingen sofort zum Registrator und ließen sich drei Claims und einen Entdeckerclaim am Bonanza Creek einregistrieren. Und am selben Abend zeigten sie der un- gläubigen Versammlung in Sourdough Saloon Goldkörner. Man grinste und schüttelte die Köpfe. Wußte man doch, wie so etwas in Szene gesetzt wurde. Es war«in zu offensicht- licher Trick von Harper und Joe Ladue, die auf diese Weise Menschen in die Nähe ihrer Grundstücke und ihrer Poststation locken wollten. Und wer war Carmack? Ein Squawmann. Hatte man je gehört, daß der Mann einer Indianerin etwas geleistet hatte? Und was war Bonanza Creek? Nichts als eine Elchweide an der Mündung des Klondike und seit alters her bekannt unter dem Namen Rabbit Creek. Würden Daylight und Bob Henderson sich Claims«inregistrieren lasten und Goldkörner gezeigt haben, so hätte man doch ge- wüßt, daß etwas an der Sache war. Aber Carmack, der Squawmann! Und Skookum Jim! Und Cultus Eharlie! Nein, nein, das war denn doch zuviel verlangt. Selbst Daylight war sksptisch, und des trotz seines Glaubens an das Oberland. Hatte er nicht erst vor wenigen Tagen Carmack gesehen, wie«r sich mit seinen Indianern herumtrieb, ohne auch nur im entferntesten an Soldsuchen

zu denken? Aber um elf Uhr am selben Abend, als er auf seinem Bettrand saß und sich die Mokassins aufschnürte, kam ihm plötzlich ein Gedanke. Er zog seine Igcke an. setzte seinen Hut auf und ging in die Gaststube. Carmack war noch da ud zeigte immer noch der ungläubigen Menge sein Gold. Daylight ging hin, nahm Carmacks Beutel und ent- leerte ihn in einem Schmelztiegel. Er untersuchte lange. Dann nahm er einen anderen Schmelztiegel, schüttete ein paar Unzen von Circle City und Forty Mile aus seinem eigenen Beutel hinein. Wieder untersuchte er es lange und veralich beides miteinander. Schließlich steckte er sein eigenes Gold wieder in die Tasche, gab Carmack das seine zurück und hob die Hand, um Schweigen zu gebieten. Iungens, ich will euch was erzählen." sagte er.Es ist da- der große Fund oben am Fluß. Und ich sag' euch mit reinen Worten: Gold wie dies ist noch nie in einem Schmelztiegel hier im Lande gewesen. Ist«in neues Gold. Es ist mehr Silber drin. Ihr könnt es an der Farbe sehen. Carmack hat Gold gefunden, das ist sicher. Wer getraut sich, mit mir zu gehen?" Keiner wollte. Statt dessen erklangen Gelächter und höhnische Zurufe. Du hast wohl selbst Grundstücke da oben," meinte einer. Allerdings," lautete die Antwort.Und außerdem ein Drittel von Harpers und Ladues Grundstücken. Und ich seh' schon im Geist, wie ich meine Eckgrundstücke für viel mehr verkaufe, als ihr je verdient habt mit eurer Buddelei am Birch Creek." Das mag schon richtig sein, Daylight," warf Curly . Parson beruhigend ein.Du hast einen guten Namen, und wir wissen, daß man sich auf dich verlassen kann. Aber du kannst dir ebensogut wie ein anderer von diesen Tauge- nichtsen etwas aufbinden lasten. Ich frage dich geradeheraus: Wann hat Carmack das hier gesucht? Du hast ja selbst ge- sehen, wie er sich im Lager herumtrieb und mit seinen Siwash-Verwandten Lachse fischte, und das erst vor ein paar Tagen." Und doch hat Daylight die Wahrheit gesprochen," fiel Carmack ihm heftig ins Wort.Und es ist Wahrheit, was ich sage, die reine Wahrheit. Ich habe gar nicht ans Gold- suchen gedacht. Aber wer kommt am selben Tage, als Daylight abreiste? Bob Henderson. Mit einem großen Floß mit Proviant und allem möglichen. Er wollte nach Sixty Mile hinunter. Und dann wollte er zurück und den Iitdian- River hinauf mit Proviant über die Wasserscheide zwischen Quartz Creek und Gold Bottom"(Fortsetzung folgt.)