Einzelbild herunterladen
 

Kampfstimmung!

Zur geftrigen Funktionärversammlung.

Die Bersammlung der sozialdemokratischen Funktionäre vom Dienstagabend gehört sicherlich zu den denkwürtigsten in der Ge schichte der Berliner   Arbeiterbewegung. Sie gibt denen, die noch immer auf der Redensart herumreiten, in Deutschland   habe sich seit 1918 eigentlich nichts geändert, einigen Stoff zum Nachdenken.

Beisetzung der Opfer.

Trauerfeier für den englischen Journalisten Mackay.

PELINGE

Nach Freigabe der Leichen durch die Staatsanwaltschaft| da die Obduktionen noch nicht beendet sind. Kundgebungen beginnen mit dem heutigen Tage die Beifetzungen der Opfer aus den blutigen Maitagen der Reichshauptstadt.

berg die Trauerfeier für den auf so tragische Weise bei der Aus Heute vormittag fand auf dem Matthäirirchhof in Schöne übung seines Berufes ums Leben gekommenen englischen Journa­listen Ma day statt. Zahlreiche Freunde und Berufskollegen aus den Reihen der ausländischen und deutschen   Presse erwiesen ihm die letzte Ehre. Die Presseabteilung der Reichsregierung vertrat Le­gationssekretär v. Gelzan, die englische Botschaft Botschaftsrat Nicholson. Nach der Trauerrede des Reverend Cragg von der anglikanischen Kirche in Berlin   widmete der Borsigende des Vereins, der ausländischen Preffe in Berlin  , Lochner, dem so jäh aus dem Leben Geschiedenen die letzten Abschiedsworte.

Straßenfämpfe haben stattgefunden, die eine bedauerlich große Zahl von Opfern gekostet haben. Ein paar Tage darauf ver­sammeln sich die Funktionäre der Sozialdemokratie Berlins  , unter ihnen Polizeibeamte in Uniform. Der Polizei präsident erscheint in der Versammlung; sein Erscheinen wird beifällig begrüßt. Man diskutiert mit aller Offenheit über das Ber­halten der Polizei: das Berbot von Straßendemonstrationen, feine Aufrechterhaltung auch am 1. Mai, das Vorgehen der Beamten bet den Unruhen, die Auflösung des Rotfrontfämpferbundes. Ueber die 3medmäßigkeit der getroffenen Maßnahmen ist man verschiedener Meinung; scharfe Kritik wird geübt, die jedoch nie die Grenzen der Sachlichkeit überschreitet. Auch die schärfsten Kritiker versichern, daß sie an den guten Absichten der Beamten in ihrer großen Masse und des parteigenössischen Polizeipräsidenten nicht den geringsten Zweifel hegen. Der Polizeipräsident, der sich also feineswegs in der Rolle des Angeklagten befindet, feßt sich mit den Kritikern sachmittag um 4% Uhr zwei Angehörige der Kommunistischen Partei, lich auseinander, sagt die Abhilfe festgestellter Mißstände zu und er hält wiederum großen Beifall. Die Bersammlung endet in glänzen­der Kampfstimmung mit einem donnernden Hoch auf die Sozial­demokratie.

Die Kommunisten werden sagen, was sich geändert habe, das sei nicht so sehr die Zeit wie die Sozialdemokratische Partei  . Sie werden in ihrer Verzweiflung ihre alten Stoßgebete gegen die drei mal verfluchte Sozialdemokratie wieder herunterleiern. Doch wird. es ihnen nicht gelingen, mit solchen Methoden den Blick der Massen zu trüben, die deutlich sehen, daß in Deutschland   etwas Neues geworden ist. Und dieses Neue ist die Demokratie. Der Polizeipräsident geht zu den Vertrauensmännern der größten Partei, zu den Vertretern der Berliner   Arbeitermassen, stellt sich ihnen in Rede und Gegenrede. Das sind ganz neue Formen des Regierens, die im alten Deutschland   etwas ganz unvorstellbares gewesen sind.

Die Versammlung zeigte viel Toleranz, auch Ansichten gegen­über, die ihre Mehrheit nicht teilte. Aber eines ertrug sie nicht: fie ertrug kein Wort, das nur irgendwie und ganz entfernt als eine Entschuldigung oder Beschönigung des Treibens der Kommunisten gedeutet werden konnte. Gab es in dieser Beziehung ein Mißver­ständnis, so flammte sie auf, und der Redner beeilte sich zu ver­fichern, daß er in der Berurteilung der von den Rom. munisten begangenen Verbrechen in feiner Weise hinter irgendeinem anderen zurückstehe. In dieser Beziehung also war die Meinung und Stimmung vollkommen einheitlich. Die Saat des Hasses, die die Kommunisten mit so eifrigen Händen säten, ist auf­gegangen, aber dieser Haß reißt nicht, wie sie wollten, Massen und Führer der Sozialdemokratie auseinander, er schlägt mit elemen­tarer Gewalt gegen sie selber. Die Tausende, die gestern abend er­hobenen Herzens die Kammersäle" verließen, sind entschlossen, den Rampf gegen die kommunistischen   Maiverbrecher draußen in den Betrieben aufzunehmen. Sie haben sich zugeschworen, nicht zu ruhen und zu rasten, bis die Berliner   Arbeiterbewegung wieder gereinigt und gesundet ist

Bon den Borgängen in der Rösliner Straße gaben zwei Diskussionsredner dramatische Bilder, Ausschnitte aus der Psycho­logie des Bürgerkriegs. Da ist Jakob Heinen. Frau und Töchterchen find zu einer Maifeier der Kinderfreunde, der Heimweg wird ihnen abgeschnitten, der Mann ist in Angst und Sorge. Wie er das daheim gebliebene Kind zu Bett bringt und Licht machen muß, tracht ihm ein Schuß aus einem Polizeifarabiner in die Decke. Wer versteht nicht die Entrüstung dieses Genossen! Aber dem Genossen haber. stroh, der ein paar Häuser weiter wohnt, hat der revolutionär" drapierte Janhagel schon am Morgen die Fenster eingeschlagen, er hat gesehen, wie Beamte beschimpft und mit Steinen beworfen wurden, ohne daß sie zur Waffe griffen, bis ihnen oder ihren her. beigeeilten Kameraden schließlich der Geduldsfaden riß. Und nun fieht man nicht nur die menschlichen Nöte des Genossen Heinen, sondern auch die Schurken, denen er sie verdankt.

Man ist mit Recht über die große Zahl der Toten und der zweiffellos Unschuldigen unter ihnen erschroden, und es ist sehr wahrscheinlich, daß Mißgriffe einzelner in Raferei geratener Beamten daran die Schuld tragen., Solche Beamte müffen ausgemerzt werden, sie sind eben den außerordentlichen Ansprüchen, die ihr Dienst an ihre Nervenfraft stellt, nicht gewachsen. Aber gerade die plastischen Darstellungen des Genossen Haberstroh geben Anlaß zu der Bermutung, daß der Schlüssel zu jenem Rätsel ganz wo anders zu suchen ist. Das Gefindel hat es weniger darauf angelegt, fich selber der Polizei zum Kampf zu stellen, als darauf, hinter Unbe­teiligten Dedung zu suchen. Wüste Knallerei aus Fenstern und Haustoren, die Polizei erwidert das Feuer und ein unvorsichtiger Baffant muß daran glauben! Ist das die neue Taftit des Bürger­triegs?

-

Auf dem Friedhof in Friedrichsfelde   werden heute nach Paul Röpnad und Ernst Mai  , beigesetzt. Der Versuch der Kom muniften, eine gemeinsame Trauerfeier für alle Opfer der Mais unruhen in Friedrichsfelde   zu veranstalten und ihre Betseẞung in einem Massengrab zu erwirken, ist bekanntlich gescheitert, weil die Angehörigen in den meisten Fällen nach eigenem Ermessen über die Trauerfeierlichkeiten verfügt haben und es sich zudem in vielen Fällen nicht um Mitglieder der Kommunistischen Partei handelt Ein Teil der Leiden ist bisher auch noch nicht freigegeben worden,

außerhalb des Friedhofsgeländes sind untersagt. Die Kommunisten haben für heute die Parole ausgegeben, daß zum

Berkehr von 2 bis 2.05 Uhr ruhen soll Die Gewerkschaften haben Beichen der Trauer in den Betrieben eine halbstündige Arbeitsrahe von 2 bis 2.30 Uhr durchgeführt werden und daß auch der Berliner  mit dieser, nur von fommuniflischer Seite ergangenen Aufforderung an die Industrie- und Verkehrsarbeiter nichts zu tun, so daß mit einer allgemeinen Durchführung dieser Parole kaum zu rechnen ist.

Abenteurer Mackay.

Ein Weltenbummler, der in Neufölin umfam.

London  , 8. Mai. Der tödliche Unfall des neuseeländischen Journalisten Mackay in Berlin   hat nach englischen Meldungen in Neuseeland   großes Interesse hervorgerufen. In einem Bericht der Daun Mail" wird daran erinnert, daß Madan eine glänzende, aber sehr abenteuer­liche Verwaltungslaufbahn als Bürgermeister von Wanganui hinter sich hatte. Er sei bereits einmal in eine Schießangelegenheit ver. widelt gewesen. Während seiner Amtszeit als Bürgermeister habe er einen jungen Mann in einer Straße von Wanganui er fchoffen und sei dafür zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Hiervon habe er sieben Jahre verbüßt. Bor zwei Jahren sei er begnadigt worden, um dann Neuseeland   mit un­befannter Bestimmung für immer zu verlassen.

Mordete er seine Eltern?

Der Prozeß gegen den Schüler Artmann.

Bor dem Schwurgericht in Wien   steht der 17jährige| Arztes der Rettungsgesellschaft und des Polizeiarztes, sowie des Ferdinand Artmann unter der Antlage, am 20. Sep­tember vorigen Jahres feine Eltern erschossen zu haben. Der Angeklagte beteuerte vor Gericht nachdrücklich, er fei unschuldig.

Untersuchungsrichters. Diesem fiel die unglaubliche Ruhe des jungen Artmann auf. Im Berlauf der weiteren Bernehmungen fam es wiederholt zu 3 usammenstößen zwischen der Verteidigung und den Zeugen.

Bu einem aufregenden 3 wischenfall fam es, als der Ges rich'sarzt sich das Schnappmesser reichen ließ, mit dem die tödlichen Stiche gegen Frau Artmann geführt worden waren. Er untersuchte die Firierung und führte probeweise einen leichten Stich gegen die Tischplatte Dabei schnappte die Klinge ein und verwundete seine Hand an derselben Stelle, an der auch der junge Artmann verwundet worden war. Der Angeklagte behauptete bekanntlich, daß seine Mutter nicht von ihm, sondern von dem Vater erstochen worden sei und daß er die Berlegung an der Hand sich zugezogen habe, als er dem Vater das Messer habe entreißen wollen.

Aus Briefen, die in der Berhandlung verlesen wurden, ergibt sich, daß die Eltern ihren Sohn grenzenlos liebten. Sie erfüllten dem Jungen jeden Wunsch. Im Jahre 1927 war Ferdinand Art­mann vom Elternhause durch gebrannt, da er wegen schlechter Zensuren eine Schulklasse wiederholen sollte. Auch hatten die Eltern feinen Wunsch, Schauspieler zu werden, nicht gebilligt. Mit zehn Schillingen   Taschengeld machte sich Artmann auf die Wande­rung nach Deutschland  . Dort wollte er angeblich D3 zanflieger werden. Er wurde jedoch von Gendarmen entdeckt und zu seinen Eltern zurüdgebracht. Ueber die blutigen Borgänge am 20. Sep- Der Borfall machte auf den jungen Artmann, der bis dahin sehr tember machte er nur ganz fnappe Angaben. Er set an jenem Morgen plöglich infolge starten Lärmes aufgewacht, habe die

Stimmen seiner Eltern gehört und den Eindruck gehabt, daß sie mit einander geftritten hätten. Plöglich sei im Schlafzimmer der Eltern ein Schuß gefallen. Während er zur Tür gelaufen set, habe er weitere Schüsse gehört. Er habe dann gesehen, wie sein Vater ein Meffer in der Hand gehalten habe. Was er damit gemacht habe, tönne er nicht mehr sagen. Er wisse auch nicht mehr, wo seine Mutter gestanden habe.

Die ersten Zeugen waren Personen, die gleich nach der Tat auf dem Tatort erschienen waren. Die Kriminalbeamten betonten, Artmann habe längere Zeit hindurch vor Aufregung nicht prechen tönnen. Im Gegensaß dazu standen die Aussagen des

3m Spiegel der Rechtsopposition.

Auf dem Wege zu 3mmertreu".

sicher aufgetreten war. beträchtlichen Eindruck, so daß er die Be antwortung der an ihn gerichteten Fragen nur mit sichtlicher Be­

fangenheit fortfegte Bemerkenswert war die Aussage eines Krimi­nalinspektors, der angab, der junge Artmann habe sich, während die Polizei die ersten Erhebungen am Tatort vornahm forgfältig gewaschen und angekleidet sich dann parfümiert und den Kriminal­beamten gegenüber die Aeußerung gemacht: Nun bin ich ein ge­machter Mann, ich fahre nach dem Süden und werde dann eine größere Versicherungssumme ausbezahlt erhalten." Dann habe er mit größtem Appetit fein Frühstück verzehrt. Während der darauf folgenden Bernehmung eines Betters des ermordeten Regierungsrates Artmann wurde die Deffentlich feit ausgeschloffen.

räte sich auch um die Weisungen der Organisation nicht zu fümmern brauchten, hat, wie uns ergänzend mitgeteilt wird, Stadtrat Lucke auf einen telephonischen Anruf hin getan. Bei Stadtrat Dr. Schyminfe teilte fein Bureau mit, daß der Herr Stadtrat einem Disziplinarverfahren gehabt; er gab nämlich zu bedenken, baß man doch auch einen anderen auf den Stadtratsplatz sezen fönne.

Die Maimummer der rechtskommunistischen Arbeiterpolitit" hat im Dienst gewesen ist. Herr Lude hat aber dafür einige Angst nor die Kommunistische Partei   wie folgt charakterisiert:

,, Sie haben den RFB  . und die KPD. zu einer Hilfstruppe der Faschist en gemacht, fie arbeiten der Reaktion in die Hände."

Was jetzt an Sprengkolonnen und Mitläufer bleibt, das find typisch lumpenproletarische Elemente. Gesichter, die man gestern noch bei den Faschisten sah und die man morgen wieder bei den Faschisten sehen wird. Jeder Arbeiter, der sich diese Trupps ansieht, überzeugt sich sehr rasch und weiß, wie er diese Elemente zu bewerten hat."

,, Es ist eine Schande für jeden Arbeiter, ganz gleich, in welchem Lager innerhalb der Arbeiterbewegung er steht, daß es jetzt möglich Man stelle sich einmal vor, diese Sorte von Revolution" würde sein soll, Arbeiterversammlungen zu fprengen. Das, was den Fa­fiegen. Dann wird es teine sozialdemokratische Funktionärversamm- schisten bisher nicht gelang, das soll durch die Vorarbeit lung mehr wie die geftrige geben! Dann werden die fozialbemo( umpenproletarischer Elemente, die sich fälschlicherweise kratischen Arbeiter nicht mehr den bescheidensten Teil jener Freiheit als Kommunisten bezeichnen, erreicht werden." genießen, deren sich die Kommunisten selbst heute noch in Deutsch­  ,, Die Organisation der Sprengung der Bersammlung durch die land erfreuen dürfen! Und blutige Opfer werden fich zu Bergen RFB  - Bertreter, das unverantwortliche Aufputschen türmen. Es ist nicht zu ertragen, daß die zynischen Berächter von der taum aus der Schule Entlassenen, gegen die Menschenrecht und Menschenleben sich heute uns Sozialdemokraten eigenen Klaffengenossen mit dem Meffer vorzu gegenüber als Berteidiger von Freiheit und Menschlichkeit aufspielen. gehen. ist eine attive Vorarbeit für die Faschisten. Bisher haben Die sozialdemokratischen Funktionäre Berlins   haben gezeigt, daß siebie Faschisten noch keine Arbeiterversammlung zu sprengen gewagt, nicht daran denken, auf diesen Leim zu friechen. Freiheit und Menschlichkeit werden erst zu ihrem Recht kommen, wenn die Kom munistenschande aus der deutschen   Arbeiterbewegung ausgetilgt ist.

Zum Rotfrontverbot. Neustrelitz   verbietet.

Neustrelitz  , 8. Mai.

Wie die Landeszeitung für beide Mecklenburg   meldet, hat das Medlenburg- Strelizer Ministerium des Innern für das Gebiet des Freistaats Mecklenburg- Streliz den Roten Frontkämpferbund   ein­schließlich der Roten Jungfront und der Roten Marine aufgelöst und sein Bermögen beschlagnahmt

Schwerin   wartet ab.

Schwerin  , 8. Mai.  ( Eigenbericht.) Amtlich wird mitgeteilt, daß die medlenburgische Staatsregie­rung zurzeit noch teine Veranlassung zur Auflösung des Roten Frontfämpferbundes und der anderen fommunistischen Kampforgam fationen sieht. Die Regierung behält sich jedoch vor, dem Erlaß des Reichsinnenministers noch nachträglich zu ent sprechen.

der RFB. zeigt ihnen, wie es durchgeführt wird. Sie sind die Begbereiter des faschistischen Terrors gegen die Arbeiter!"

A

,, Als neueste Etappe in der Entwicklung der Partei führung zum Immertreu Verein muß jezt die Tatsache verbucht werden, daß die Geschäftsleitung der SA3. ihr Auto zu Raubüberfällen hergibt. Die Arbeiter, die heute noch Leser der SA3. sind, werden die richtige Quittung auf diese Politik zu geben wiffen!" Fügen wir noch hinzu, daß die Arbeiterpolitit" Thälmann   und feine Leute als politische Banditen bezeichnet, so ist das Bild fomplett.

Kommunist sche Helden.

Die KPD  . Stadträte und der Protestfreit.

Die Dienstleistung der tommunistischen Stadträte Dr. Schminke und Lude in Neukölln hat nicht, wie in unserem Bericht über die Parteifunttionärversammlung steht, am 1. Mai, sondern bei dem darauffolgenden Proteststreit stattgefunden. Die Aeußerung: die Organisation hätte die Ber. pflichtung, fich um die Stadträte zu kümmern, andernfalls die Stadt­

Ein falscher Priester.

C

Er schnorrte Geld und vertran? es. Zacarias Dimitri fammelte in einem langen Briefter. rod in Berlin   und Magdeburg   Geld für fitchlidz 3wede. Er sprach fein Deutsch   und gab nur durch Zeichen zu verstehen, daß er Priester fel. Die Spenden trug er in ein schwarzes Buch ein. Da er einmal sehr nach Alkohol roch, wurde er festgenommen. Weder die päpstliche Dels­gatur noch der katholische Gefängnispfarrer konnten Di­mitris geiffliche Stellung feststellen.

Vor dem Schöffengericht Berlin- Mitte   stand der Mönch nun wegen Baßbergehens, Bettelri, Betrug und Urkunden fälschung. Die Verſtändigung dein Ge richt mußte durch einen spanischen Dolmetscher erfolgen. Dimitri erklärte. baß er von Geburt Turte   und später nach

egito ausgewandert sei wo er sich der syrischen Bewegung der

Sein

Be

Maronitensette anschloß und es dort bis zum Diafon bradt den Unruhen in Meriko wurde er, wie andere katholische Gebe auch, ausgewiesen und mit einem Dampfer nach Spanien de bracht. Uleber Frankreich   fam er dann nach Deutstand Paß wäre ihm unterwegs gestohlen worden Geldmittel war, wollte er sich durch Betteln ernähren war es, in die Türkei   zurückzukehren. und da er ohne stritt, daß er sich den Anschein geçeben hatte für die Kirde Jammeln. Durch Gebärden wollte er den Gebern zeigen, daß er Hunger hätte Die Anklage wirft ihm vor, daß er in seinem Sm denbuch die Beträge nach oben umgefälscht hatte, um intere Geber zu größeren Summen anzureizen, Dicle jicht beftritt der Mönch und behauptete, er hätte nur aus Spielerel and Bangemeile die Bahlen verbeffert.

Da die Reupen affe befundeten dak ber Mönch in seiner Briefterkleidung einige Worte wie Million" oder irte nesprochen und damit den Anschein ermedt, bätte als wenn er für firchliche oder wohltätiae 3wede fammle. verurteilte ihn das Gericht wegen fortgesetzten Retrunes und fortgefeßter Urfundenfälschung zu vier Monaten Gefängnis, die durch die Untersuchungshaft verbüßt sind.