bas Wiederaufnahmeverfahren hineingekommen? Zeugs: Vurch den Detektiv Höttke-Tilfit, der mir auseinandersetzte, daß es gelte. ein Unrecht gutzumachen.— Auf Amt rag des Staatsanwalts wurde denn der 21jährige Kaufmann Heinz Iaquek, der Sohn des Ermordeken, darüber vernommen, wie das Zusammenleben seiner Eltern in seiner Erinnerung fortlebe. Der Zeug« schildert«, daß die Eltern sich g u t vertragen, und ihn, wenn er in den Ferien nach Hause kam. gut behandelt hätten. Vors.: Sie sollen in bezug aus ein Zerwürfnis zwischen Ihrer Mutter und Herrn hölzncr gesagt haben: „So hat sie es mit meinem Vater auch gemacht. Zeug«: Das weiß ich nicht mehr. Staatsanwalt: Was haben Sie sich denn über den Mord gedacht? Zeuge: Ich war immer der An- ficht, daß es sich um einen Raubmord handelte, da immer viel Geld im Hause war. Staatsanwalt: Glauben Sie, daß Ihre Mutter an dem Mord beteiligt war?(Große Bewegung im ganzen Saal.) Der Zeuge, der in große Erregung gerät und über und über rot wird, ringt sichtlich nach Fassung und erklärt dann: „N i« m a l e." Sehr intcreffant gestaltete sich die Vernehmung des Fräuleins Emma P r i tz k o l e i t, die bei der Modistin Frau Gloms in Inster- bürg tätig war. Sie bekundete: Einige Tage vor dem Mord kam Frau Iaquet in Infterburg zu mir und übergab mir ein Paket in braunem Packpapier. Sie bat mich, ihr das einige Stunden aufzu- b-wohren, da sie noch andere Besorgungen machen wolle. Das kleine Paket war sehr fest und schwer. Kurz vor dem Abgang des Zuges noch Mateningken kam Frau Iaquet ganz aufgeregt her. eingestürzt und sagte:„Da Hölle ich ja beinahe meine Zange ver- gessen."(Große Bewegung.) Es war acht bis zehn Tage vor dem Mord. Staatsanwalt: Wie ist denn das bekannt geworden? Zeugin: Frau Gloms kam von der Hauptverhandlung nach Hause und sprach davon, daß es sich u. a. um ein« Zange, Taschen- m«sser und Taschenlampe gehandelt habe. Da fiel mir die Sache mit dem Paket ein. Ich erzählte Frau Gloms davon. Frau Gloms sagte:„Aber warum haben Sie das nicht früher gesagt." Ich erwiderte, daß ich davon doch gar nichts wissen konnte. Vors.: Frau Hölzner, kann es sein, daß Sie das Paket bei der Zeugin liegen ließen und dann sagten:„Beinahe hätte ich meine Zange vergessen?" Zeugin h ö l z n e r: Das weiß ich nicht. Sie hätte ja im Paket nachsehen können.(Bewegung.) Vors.: Das ist wohl nicht üblich, in fremden Paketen hemmzuschnökern. Die Aussage der folgenden Zeugin, der Modistin Makuleit, die mit Frau Pritzkoleit bei der Frau Gloms tätig war, b e- st ä t i g t e diese Aussage. Nach dem Morde sei Frau Iaquet wieder zu der Modistin gekommen, die geäußert habe:„Man redet so viel, daß Dujardin der Täter sei." Darauf habe Frau hölzner gemeint:„Ausgeschlossen, ich habe Dujardin doch erst aus dem Schlaf geholt"— Die 28jährige Frau Lisbeth Eggert, eine Nichte der Frcni Iaquet, wurde darüber vernommen, daß Frau Iaquet unmittelbar noch dem Morde Dujardin der J«ugin gegen- über beschimpft und gesagt Hobe:„Das war der Lump, der Dujardin." hieraus wurde die Verhandlung geschlossen und mif Sonn- abendfrüh, 9 Uhr, vertagt.
Ein Berliner Notar flüchtig? Man beschuldigt ihn der Llnterschlagung von 100000 M. Ein bekannter Berliner Rolar, Rechtsanwalt Dr. Earl E o h n. dessen Klienten züm großen Teil Kreisen des d e u l- schen Hochadels entstammen, ist vor einigen Tagen unter Hinterlassung von einer auf rund eine halbe Million Mark bezifferten Schuldenlast in» Ausland geflüchtet. Gleichzeitig ist gegen ihn bei der Slaalsanwalljchast Straf. anzeige wegen llnterschlagung von 100 000 M. erstattet worden. Rechtsanwalt Dr. Carl Cohn wurde vor einiger Zeit Rechts- beratcr eines Herrn v. C a r st e n. Dieser erwarb eines Tages das große Rittergut Blankenfelde bei Berlin an der Eisenbahn - strecke nach Zossen , konnte dieses Besitztum aber nicht halten, so daß vor kurzem die Zwai�svcrsteigerung eingeleitet wurde. Dr. Cohn mochte nun den Versuch, die Versteigerung zu verhindern, da ihm Herr v. Carsten einredet«, daß sie beide durch«ine Parzellie- r u n g des umfangreichen Terrains im Süden der Reichshauptstadt große Summen verdienen könnten. So ließ sich der Notar ver- leiten, für ein von Carsten aufgenommenes sehr hohes Hypotheken- darlehcn die Garantie zu übernehmen, was ihm dann zum Verhängnis wurde, denn die Zwangsversteigerung erfolgte doch. Um diese Transaktion durchzuführen, hatte der Anwalt bei Verwandten und Bekannten und schließlich auch bei einer ganzen Reihe seiner adligen Mandanten Darlehen aufgenommen. Vor acht Tagen ist Dr. Cohn in Begleitung seiner Gattin, die ihn in seiner Bureautätigkeit unterstützt«, unter Mitnahme der Akten in Sachen von Carsten nach Wien abgereist. Von dort ist er aber bisher nicht zurückgekehrt.
Die Kestung Delphi. Schneidet schneidige Frühlingsoffensive mit Boxern. Der Kamps um den Delphi- Palast ist seil Himmelfahrt abend von neuem in erbitterter Form entbrannt. Man hat den Eindruck, als ob der Bergnügungs- 'palast wie eine Festung umlauert, belagert und berannt wird. Selbst Boxer werden als Stürmer eingesetzt. Man darf gespannt sein, wie der Kampf ausgehen wird. Der Pächter Joses Schneid, der bekanntlich auch zu d e n Angeklagten des Srinnes- Prozesses gehört, hat sich zum zweiten Male mit Lift und Gewalt, diesmal unter Zu- hilfenahme von Boxern und ähnlichen handfesten Getreuen, in den Besitz des Delphi- Palastes gebracht, den der Eigentümer, Baumeister Sehring, inzwischen an die„Westgaststäiten-A.-G." oerpachtet hatte, um das Etablissement wieder in Betrieb zu � nehmen. Schneid und seine Anwälte vertreten den Standpunkt, daß der aus 15 Jahre abgeschlossene Pachtvertrag noch in Gültigkeit sei und daß er also Herr von„Delphi" sei. Baumeister Sehring dagegen erklärt, daß der Pachtvertrag mit Rücksicht auf den über Schneid verhängten Konkurs zu Recht gekündigt sei» so daß dieser keinerlei Ansprüche mehr geltend machen könne. Er will gegen Schneid, der heute vormittag über den Delphi-Palast durch seine Mannen nerfüßt, im Weg« einer einstweiligen Verfügung vorgehen, in« chn wieder pi»ertreib«,. Schneid dagegen erklärt, daß er blle Prszess« gegen Sehrlng gewonnen habe und daß auch das Konkurs- verfahren auf seine Beschwerde hm vom Gericht eingestellt sei. Eehring hat versucht, auf andere Weise Schneid zur Aufgab« der„Festung" zu zwingen, und zwar hat ,r dabei zu„strategischen
Llnsere Lugend Das große Tre� Zugendtag in Brieselang ! llnsere Sozialistische Arbeiterjugend hak ihren Festtag: heraus aus den engen Häusern in die freie Rotur, zu Licht und Sonnet Am Donnerstag traf sich die große Familie der Zungen, Werdenden, zur großen, gemeinsamen Feierstunde des Mai! Die Kleinen und Kleinsten, die noch die Schulbank drücken, die Großen, die, kaum erwachsen, schon tagaus tagein an der Maschin« stehen, gebeugten Rückens Stich an Stich reihen, am Schreibpult hocken oder hinter dem Ladentisch stehen, alle waren sie da, aus allen Ecken und Enden von Groß-Berlin hatten sie sich zusammengefunden. hunderte und aber hunderte, nein, es waren Tausend« l Ganz genau ließ sich das nicht feststellen. Das turnte und tanzte, inusi- zierte oder spielt« Fußball, lag im Gras und guckte vergnügt in die Lust und ließ den„lieben Gvtt einen guten Mann sein". Der hatte sich am gestrigen lag als Wettergewaltiger sogar allseits recht beliebt gemacht, denn die Sonne strahlte prächtig und heiß, und der allgemeine Anmarsch am frühen Nachmittag hatte allerhand Schweiß gekostet. So wurde auch die Badegelegenheit stark aus- genutzt. Umer dem Maienkranz tanzten trotz der Mittagshitze die Mädels liebliche, altväterliche Reigentänze, daneben mnjubelte die Fußballmannschaft gerade mit Iubelgeschrei ihren besten Stürmer, der in feierlichem huckepack die begeisterte Zuschauer- menge entlang getragen wurde. Die Musiker aber hatten beinahe den stärksten Zulauf mit ihren schmissigen Märschen und Liedern. Sehr schön und stimmungsvoll wirkte der Bewegungschor von Gleißner. Heber all dem fröhlichen Spiel tollte das große, das heilig« Ziel aber nicht vergesien werden:„Wir wollen Menschen sein und nicht bloß Last- und Arbeitstiere. Wir brauchen Sonne und Licht, Frohsinn und Lebensfreude!" Das sprach nicht nur aus
Maßnahmen" gegrisfen, wie sie bei der Belagerung« einer wirklichen Festung Anwendung finden. Er hat nämlich dem Delphi-Palast die Wasserzufuhr abgeschnitten und außerdem die Bewag ver- anlaßt, den elektrischen Strom abzusperren. Schneid Hot sofort durch sein« Rechtsanwälte gegen dieses Vorgehen Einspruch erhoben und sich bereit erklärt, etwaige Rückstände sofort zu be- gleichen._
Hereingefallene Kommunisten. Die Frankfurter Beschlüsse der Freidenker sind güllig. Bor einigen Monaten halt« das Landgericht Berlin die Beschlüsse der Verbandsgeneralversammlung des Verbandes für Freldenkertum und Feuerbestattung in Frankfurt am Main für ungültig erklärt. Gegen da» Urteil hatte der Berbandsvorstand beim Kammergericht Berufung eingelegt. Das Gericht hob das Urteil der ersten Znstanz aus und ver- urteilte den Kläger (kommunistische Oppositioa) zur Trozung der kosten. Damit sind samtliche Beschlüsse und Wahlen der Verbands- generaloersammlung girlti-K. Da»-gilt auch besonders für die Satzungen und für die Beitragserhöhung.
Ein Heim für Geiflesarbeiier. Felix-Oeulfch-Haus für Berlin . Frau Lil! Deutsch, die Witwe des verstorbenen General- direktors der AEG., Geh. Kommerzienrat Dr. Felix Deutsch, beabsichtigt ihr Besitztum in Mittel-Schreiberhau im Riesen gebirge der Stadt Berlin als Stiftung am 16. Mai, dem Geburtstag ihres verstorbenen Gatten, zu übergeben. Die Stiftung-soll künftig, wie Frau Deutsch dem Berliner Magi- strat schreibt, geistig und künstlerisch in schöpferischem Sinne tätigen Persönlichkeiten, über deren Wahl ein Kuratorium entscheidet, zur Erholung und Arbeitsruhe zur Verfügung gestellt werden. Die Unter- Haltung der gesamten Besitzung sowie der darauf ruhenden Lasten .werden von Frau Gcheimrat Deutsch bis zu einer eventuellen späteren Umgestaltung der Stiftung übernommen. Wieder einmal Handelshochschule Berlin . Man schreibt uns: Jetzt endlich haben es die nationalistischen Studenten erreicht, daß ihr unter stark völkischem Einfluß stehender Privotver- ein mit der ministeriell incht zugelassenen Bezeichnung„A l l g«- meine Studentenschast" vom Rektor der� Handelshochschule offiziell anerkapnt wird. Seit einigen Tagen hängt im Vorraum der Handelshochschule ihr Anschlagbrett, was starke Beunruhigung unter den anderen Studierenden ausgelöst hat. Wie bekannt, lehnen es die Hochschulen, auch die Berliner Universität, ab, der reaktio- nären Siudentenschaft unter einem irrefichrenden Namen, der eine allgemeine Studentenoertretung vortäuschen soll, die offizielle- An- erkennung zu geben. Die studentische Selbstverwaltung Ist aus- gelost, es gibt keine„Allgemeine Studentenschaft" mehr.— Warum glaubt der Rektor der Handelshochschule hier seine eigenen Wege gehen zu müssen? Tiere werden eingewöhnt. Der schon so reich besetzte Zoologische Garten wird über kurz oder lang seine Besucher abermals durch Neuerwerbungen er- freuen. Es sind nämlich wieder drei Transporte aus B u s ch'i r (Persischer Golf ), aus �Zire-Daua(Abessinien) und aus Süd amerika eingetroffen. Die Neuankömmlinge sind einstweilen zu ihrer Eingewöhnung in den für das Publikum geschloflenen Häusern untergebracht. Es sind dies das erste Raudtterhaus des Zoo und das alle Affenhaus, Gebäude, die bald ein Aller von hundert Jahren haben. Aus Persien kam nun endlich der so sehnsüchtig erwartete Onager, ein Wildesel, nach Europa . Es ist fast unglaublich schwer gewesen, gerade dies Tier zu bekommen, um das sich ein in Pexsien ansässiger Freund unseres Zoos tatsächlich jahrelang bemühen mußte. In Persien ist es überhaupt nicht allzuleicht, Tiere zu erhandeln, mußte'doch ein junger Reifender sein« ganze, auch für ihn unter den gegebenen Verhältnissen sehr wertvolle Zelteinrichtung hingeben, nur um den Wunsch des hiesigen Zoos erfüllen zu können. Aus Abessinien kamen acht Dschelado, dies« prächtigen Asten, die, wenn sie in Wut geraten, ihre Zähne derart zeigen, daß dem Menschen zu Recht unheimlich zumute wird. Und die Aneinander- gewöhnung mit den schon vorhandenen Dschelada wird nicht leicht sein, setzt doch inrmer'beirn Kamps mn die Weibchen ein« so morde- risch« Veißerei ein, daß leicht Tote auf dem ftampsseld bleiben. Au, dem tierreichen Abessinien kamen u. a. Amethyst-Star, und Ka r u n k e l-Ib i ss e, äußerst selten« und fast nie in Gefangen- schaft gezeigt« Vögel. Sie haben fast täglich Besuch von Bogel -
feiert den Mai! m in Brieselang . den schönen Worten des Dichters, das stand vor allem in den strahlenden Augen all der Jungens und Mädels. Einen Mißton erfuhr die Feier leider gleich zu Ansang durch den höchst unerwünschten Besuch von der kommuuistlscheu Zugend. Ein paar Hundert streit- und rauflustiger Gesellen besetzten die Herberge und hätten gern Händel angefangen. Man drängelt« sie jedoch energisch zurück, man beachtete sie gar nicht weiter, und so mußten sie unverrichteter Dinge wieder abziehen. Ebenso wenig gelang es ihnen, sich über den Zaun hinweg auf den Fest- platz einzuschleichen. Es ist bezeichnend für den Geist, der in der KPD. regiert, daß selbst ein Iugendfest zu Unflättgkciten und zum Versuch, zu raufen und Skandal zu machen, ausgenutzt wird. Die feiernd«, fröhliche Jugend ließ sich In ihrer Feststimmung indessen gar nicht weiter stören. Bis in die späten Nachmittagsstunden blieb man bei Sport und Spiel fröhlich beisammen, dann ging es im Fackelzug unter Wstngung froher Weber heimwärts. Genosse Ernst HoffmanN- Neukölln sprach vor dem Abmarsch zündende Worte, die ausklangen in einem jubelnden Hoch aus die Partei der Jugend und der Zukunft, die Sozialdemokrat!«. Wir können stolz sein auf unsere sozialistische Arbettersugendt Wer als„Zeitungsiuensch" gezwungen ist, auch Veranstaltungen anderer Organisationen, der Bismarck-Iugend oder der KI. zum Beispiel, beizuwohnen, merkt den Unterschied. Dort herrschen Verhetzung, unjugendlicher, enger Fanatismus und die Berehrunq der Faust. Bei unserer SAJ. ober verbinden sich mtt jugendlich harmloser Ausgelassenheit ernster Wille und reife Pflicht- a u f f a s s u n g im Dienst« einer neuen Zeit. Das hat man gestern wieder mit Freude gefühlt!
sachverständigen, die hocherfreut sind, daß es ihnen vergönnt ist, solche Tiere lebend zu sehen. Wenn die Tiere eingewöhnt sind und die Witterung günstig ist, werden sie den einzelnen Gehegen im Garten oder den in Betracht kommenden Häusern zugeteilt. Bald wird dann mich wohl Khalifa, das kleine Elefantenmädchen, einen Schritt ins Freie wagen. Gelegenhett hat es dazu feit geraumer Zeit. Doch da dieser kleine Elefant im schummerigen Haus geboren ist, fürchtet er sich vor der Helle und der Sonn«. Mama ging bereits ein paarmal ins Frei«, doch Baby getraut sich nicht. Im Gegenteil, wenn es die Mutter ins Licht schreiten sieht, schreit es derart, daß auch die Alte schleunigst ins Haus zurückkehrt.
Trauerfeler für ein Maiopfer. Im stillen Urnenhain des Krematoriums in der G e» r i ch t st r a ß e erklang gestern abend noch spät Harmoniumspiel. In die weitgeöfsnete Trauerhalle schritten die Bertretcr der Sozial- demokrati«, des Reichsbanners und des Freidenker-Drrbandes, um dem unschuldig bei den Maiunruhen ums Leben gekommenen Freunde,. dem sozialdemokratischen Bezirkssührer Genossen Max Gemeinharbt das letzte Ehrengeleit zu geben. Bis hoch in die Empören stillt sich der Raum. Der Sarg, oerschwand unter Blumen und Kränzen, alle mtt der roten Schleife geschmückt. Die Inschriften bekundeten, daß«in wertvoller, wackerer, immer tätiger Mitarbeiter von seinen Freunden betrauert wird. Am Sorge stellte das Reichsbanner eine Ehrenwache. Als erster Sprecher für den Verband für Freidenkerium trat Genosse Roth an den Sarg. Cr zeichnete das Lebensbild des aus so tragische Weis« Dahinge- schieden««, der rastlos seine ganze Kraft der Sozialdemokratie widmete. Genosse Ha der st roh sprach in bewegten Worten als Freund und Mitkämpfer des Toten im Austrage des� Bezirks- verbandes der Parte! und Genosse R o w a ck dankte im Auftrage der 18. Abteilung dem Verstorbenen für die wertvolle Mitarbeit des Unermüdlichen. Max Gcmeinhardt war Dezirksführer der Orga- nisation und hat auch in den Wohlfahrtskommisssonen rührig mit- gearbeitet. Er war ein überzeugter Sozialist, der stets einig war mit der Partei in Ziel und Weg. Erschütternd waren gerade in diesem Augenblick die Wort« des letzten Sprechers, die er am Sarge des Toten zitierte: Proletarier aller Länder vereinigt Euch. Draußen ober wurden die Genossen und Reichsbannerkame- raden, die die Trauerizalle verließen, von dem wüsten Gejohle halbwüchsiger kommunistischer Burschen empfangen.
Deutsche Kriegergräber in Polen . Das Polnische Generalkonsulat in Berlin leitt mit: Die polnische Regierung hat sich in Würdigung der Empfindungen der Angehörigen deutscher, aus polnischein Boden während des Welt- krieges beerdigten Soldaten bereit erklärt, bei der Instandhal- hing der Soldatenfriodhöfe die besonderen Wünsch« der An- gehörigen für eine Verschönerung der Grabstätten zu berücksichtig«, und diese auf Wunsch und Kosten der Hinterbliebenen vornehmen.zu lassen. Alle hieran interessierten Personen, die beabsichtigen,«ii, Grabdenkmal, ein Kreuz oder eine Tafel errichten, eine Umfriedung anbringen zu lassen oder andere besondere Wünsche haben, werden gebeten, dem Generalkonsulat die genaue Lage der Grobstätt« sowie unter möglichster Beifügung von Plänen die Art der ge> wünschten besonderen Restaiirierungsarbeiten mitteilen zu wollen. Das Generalkonsulat ist auf Wunsch gern bereit, nttt jeglichen weite. ren Informationen zu dienen. Dieser erfreuliche Beschluß der polnischen Regierung geht über die Bestimmungen von Art. 225 des Bersailler Vertrags hinaus. Ein bestätigtes Todesurteil. Der Kupferschmied Georg Simon aus E h r e n f e l d be! Köln am Rhein tötete am 4. Dezember 1928 seinen Stubengrnossen Seifert durch mehrere Beilhiebe auf den Kopf. Au» dem Ge- ständnis des Simon ging hervor, daß er die Tat schon seit langer Zeit vorbereitet hatte. Zunächst wollte er den Seifert, den er aus verschiedenen Gründen, die er oerschwieg, haßte, erschießen. Da ihm jedoch der Ankauf eines Revolvers nicht glückt«, oerschaffte er sich ein Beil und überfiel am Mordabend seinen ahnungs-
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