fotinc roareii finige Imirnalist�n und die ersten Fluggäste mit- geflogen. Die Maschine durchfliegt die Strecke Rotterdom— Berlin in 3 Stunden und 25 Minuten. Die Piloten und Fahrgäste wurden auf dem Flugplatz von dem holländischen Gesandten be» grüßt. Der Vertreter der Deutschen Lufthansa, Direktor B r o n s k y. tietonte in einer kurzen Begrüßungsansprache, daß die Zusammen- ardett der Luftfahrt mit Holland bereits zehn Jahre dauert. Di« beiden Gesellschaften— die Deutsch« Lufthansa und die Holländische Luftverkehrsgesellschaft— haben die Flugstrecken zwischen Deutsch - land und Holland gemeinsam ausgebaut und betreiben den Dienst auch gemeinschaftlich. Nach einem kurzen Zusammensein in dem neuen Restaurant auf dem Flughafen oerljeh das Flugzeug um 14 Uhr wieder Berlin , um 18,20 Uhr fahrplanmäßig in Rotterdam zu landen. Es ist also wahr geworden, daß man in Rotterdam frühstücken und dann in Berlin Mittag essen kann, um in Rotterdam um 18 Uhr wieder Kaffee zu trinken. Diesen Spaß werden sich aber leider nur Wenige leisten können, denn für ein« Streck« beträgt der Flug« preis 110 Mark. Die neuesten Giadibahnwagen. Das Schicksal der alte» Lokomotive«. In der Deutschen Maschinentechnlschen Gesell- schaft sprach im Ingenieurbaus in der Friedrich-Ebert-Straße Reichsbahnoberrat Dr.-Jng. Gustav Wagnep über.Die neuen Berliner Stadtbahnwagen, unter besonderer Berücksichtigung chrer Massenherstellung". Der mit zahlreichen Lichtbildern erläuterte Vortrag behandelte zunächst die Entwicklung des elek» irischen Vorortbahnbetriebcs. Nach langen Versuchen gelangte man zu dem jetzt bei der Stadtbahn zur Ausführung ge- kommenen Wagentyp. Es ist ein großräumiger vierachsiger Dreh- gestellwagen mit Mittelgang, 4 großen Doppekschiebetüren auf jeder Seite und reichlich Sitzgelegenheit. Trotz niedrigen Gewichts besitzen diese leichten Stahlwogen große Festigkeit und Widerstandsfähigkeit und sind als sehr betrieb»- sicher anzusprechen. Der Redner nannte 1113 Wagen, die die vollständige Elektrifizierung der Stadt- und Ringbahn erfordert. Die elektrische Ausrüstung ist vereinfacht und verbessert worden. Die Steuerung ist vollautomatisch und sichert weitestgehende Aus- Nutzung der Motoren. Die Fahrzeitverkürzungen gegen- über dem früheren Dampfbetrieb sind sehr beträchtlich und betragen bis zu 30 Proz. Auch auf der Strecke Berlin-Lichterfelde -Ost sollen die Züge mit dem neuen Wagentyp vom 1. Juli ob verkehren. Die nach nicht ganz fertiggestellt« neue Strecke Iungfernheide» Gartenfelde wird voraussicbllich End« des Jahres in Betrieb genommen weiden. Das große Werk der Elektrifizierung der B«r- liner Stadt-, Ring- und Vorortbahnen würde damit zum Abschluß gebracht sein. » Durch die geradezu mit Riesenschritten voraneilende Elektrisi- zierung der Berliner Stadt-, Ring- und Vorortbahn sind zahlreich« Lokomotiven nach langjährigem, bewährten Dienst in der Heimatstadt„arbeitslos" geworden. Aber schon ist«in großer Teil von ihnen neuen„Arbeitsgebieten" zugesühit worden. Insgesamt sind den verschiedenen Reichsbahn- Direktions- bezirken 205 Maschinen zugeteilt worden.— Auch die Per- s o n a lfr a g e ist dabei weitgehend berücksichtigt worden. In erster Linie sind von notwendig gewordenen Versetzungen die ledigen Lokomotivführer und Heizer betroffen und in die Provinz oersetzt worden. Es haben sich aber auch oerheiratete Beamte gemeldet, die ihren bisherigen Wirkungskreis freiwillig wechseln wollen. Die in Berlin oerbleibenden Beamten werden nach entsprechender Aus- bildung, die von nicht allzu langer Dauer ist, als Triebwagen- führe r beschäftigt. Für das übrige zur Instandhaltung des bis- herigen Dampfbetriebes notwendig gewesen« technische Personal ist gleichfalls gesorgt. Eingeschaltet sei hier noch, daß bei dem neuen Führer- bzw. Triebwagentyp, durch Wegfall eines Führerabteils, mehr Sitzplätze geschaffen werden konnte«. Hochhäuser am Alexanderplah. Die bei der Umgestaltung de» Alexanderplatzes freigewordenen Grundstück« werden in absehbarer Zeit neu bebaut werden. Den Anfang wird man machen mit dem Blockzwischen dem Warenhaus Tietz und dem Cisenbahnhof Alexanderplatz und mit dem Block der Geschäft»- Häuser Aschingerund Loeser u. Wolf f. Der Magistrat hat sich jetzt damit einverstanden erklärt, daß diese beiden Blocks in Erbpacht auf 50 Jahre an ein Konsortium gegeben wer- den, das dort große Geschäftshäuser errichten will.
Die Oenkschrifi Oujardins. Beginn der Gachverständigengutachien.
Blütenfahrt nach Glindow . Am Bahnhof Werder halten zwei Omnibusse, von denen der eine die Besucher in die WerÄerschen Blütenberge, der andere«in Stück weiter hinaus in die Glindower Blütenberge bringt. Man kann also wählen! Wen es von den ausflugfreudigen Ber - tinern gelüstet, einmal weniger in Drang und Enge, in Blütenland zu. sitzen, dem soll man Glindow empfehlen. Bis jetzt fehlt Gott fei Dank diesem idyllischen Neuland noch der groß« Rummel, hier gibt es auch keine gepfefferten Preise. Die Presse war am Frei- tag eingeladen, daß sie Glindow „entdecke". Die Glindower be- gründen ihren Anspruch auf den Berliner Fremdenverkehr damit, daß sie sagen: Werder geht als Sehenswürdigkeit in der Baum- blüte immer mehr zurück, seit die Gartengrundstücke als Dillen- t e r r a i n verkauft werden, es wird Immer mehr einen parkähn- lichen Ehorakter annehmen. Werder ist nur noch der Wohnort der Obstpächter, die ihre Ländereien in— Glindow gepachtet haben. Die Besichtigung der Blütenländereien beweist dies. Die Glin- dower Obstkultur umfaßt mit den Gemeinden Plessow, Plötzin und Bliesendorf etwa 40 000 Morgen, die sich unübersehbar um die Glindower Höhen lagern. Vom Telegraphenberg, der als höchster Punkt nunmehr Restaurant und gut gehbar« Fuß- wege, auch eine Automobilansahrtstraßc erhalten hat. kann, man weit in das Herz der Mark hineinsehen, Brandenburg und so- gar die Funktürme von Nauen sind am Horizont noch sichtbar. Das große Seenpanorama der Havelniederung breitet sich zu Füßen aus, ein Anblick, der jeden Menschen sroh stimmt. Glin- dow zählt einschließlich der neugeschaffenen Siedlung„Elisabeth- höhe" 3500 Einwohner. Während der Blütezeit sahnen die Omni- busse von Werder viertelstündlich, sonst stündlich, außerdem verkehrt «in Person«ndampser täglich zwischen Berlin und Glindow . Die Glmdower Alpen sollen nach Aussag« der Ortsbewohner „k ü n st l i ch" geschaffen worden sein, was schier unglaublich klingt. Sie sind durch die Anhäufung der Sandmassen entstanden, die die früher in Hochblüte stehende Ziegeleiindustrie von den mächtigen Tonlagern abtragen mußte. Ein großer Teil dieser romantischen Berge ist als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Wenn die Glindower wohl auch nicht erreichen können, daß der Berliner das Glindower Obst, das er seit Jahrzehnten als„Werderfches" ver- zehrt, nunmehr umdeklariert, so werden doch neuerdings die Aus- fliigler gern von der lockenden Perspektive Gebrauch machen, das ebenso schöne und— wie man uns versprochen hat— billigere Glindow mit ihrer Sonntagssröhlichkeit heimsuchen.
Znsterburg.lS. Mai.(Eigenbericht.) 3m Prozeß vuj ardin wurde heute nachmittag die Denkschrift de» Angeklagten verlesen, die er ISZI im Zuchthaus verfaßte. Unerwartet meldete sich noch einmal die Zeugin Frau G l o m s, die«ine sehr interessante Bekundung machte. Sie erklärte, die Zeugin Frau Kunstmann, damalige Margarete Limmer, habe ihr erklärt, daß in der Mordnacht Frau Jaquet auf der Flucht vor dem Täter an der linken Hand geblutet und in der rechten Hand einen dunklen Gegenstand gehabt habe. Weiter habe das Mädchen ihr erzählt, sie habe beobachtet, daß Frau Jaquet am Morgen nach dem Morde zweimal allein im Wohnzimmer gewesen sei. Die Zeugin Hoetzner schweigt. Das Gericht verlas dann noch Zeug- nisse Dujardin» aus der Zeit seiner Haftentlassung, in denen ihm ohne Ausnahme ein sehr guter Leumund ausgestellt wurde. Hierauf wurde die über 80 Seiten starke Rechtsertig�ngsschrist Dusardine verlesen, die er 1021 im Zuchthaus verfaßt hat. Dujardin schildert darin chronologisch die Ereignisse vor und nach der Tat. Er b«. schäftigt sich eingehend mit dem fingierten Einbruch vor dem Mord, stellt olle Gespräche der Frau Jaquet mü Bekannten und Freunden zusammen, um daraus zu folgern, daß ein wochenlanger In- trigenfeldzug der Frau Jaquet den Boden vorbereitet habe für den Kampf, der dann gegen ihn eingesetzt und der mit seiner Verurteilung geendet habe. Nach der dreistündigen Vorlesung wollte Staatsanwaltschaftsrat Pries« einzeln« Fragen an den Tingeklagten richten. Der Vorsitzende erklärte jedoch, daß er das nicht zu- geben dürfe, da der Angeklagte nach der Strafprozeßordnung nur auf das zu antworten brauche, was in der Hauptver- Handlung vorgebracht worden sei. Rechtsanwalt Schönfeld er- klärte, er habe der Verlesung, obwohl sie prozessual unzulässig ge- wesen sei, nicht widersprochen. Die Absicht der Staatsanwaltschaft bedeute jedoch eine ungeheure Verbreiterung dieser Pro- zeßbasis. Staatsanwalt: Angeklagter, was wollten Sie da- mals mit der Verteidigungsschrift beweisen? Dujardin: Die Wahrheit, so wie es gewesen ist. Meine Absicht war es, das Un- recht, das mir vor zehn Jahren geschehen ist, klar aufzuzeigen. Der Staatsanwalt rief darauf den Landgerichtsdirektor Dietrich nochmals vor und fragte ihn, ob Dujardin in der ersten Instanz von einem Verdacht gegen Frau Jaquet gesprochen habe. Zeug«: Ich habe zwar der Verhandlung nur als Zuhörer beigewohnt, aber ich habe nichts davon gehört. Bechlsanwqlt S ch ö n f e l d(sehr heftig): Da« ist nun schon der zweite Fall Ihrer Vergeßlichkeit, beim au» dem Gericht». Protokoll geht da» Nar hervor.
Dujardin: Aber der Zeuge glaubt, mich in dieser Weije hier b e l a st e n zu dürfen. Ihr Gedächtnis läßt Sie auch hier wieder sehr im Stich.(Lachen im Zuhörerraum.) Nachdem alle Zeugen vernommen worden waren und neue Be, weisanträge zunächst nicht gestellt wurden, nahmen die Berliner Kriminalsachverständigen, Regierungsrat Kopp, Dr. Hoppe und Kriminalrat G e n n a t, das Wort. Dr. Hoppe behandelte zunächst den Einbruch vom 8. zum 0. Mai. MißhandlungsprozeßSchmiedelveriagi Es liegt wahrscheinlich H 51 vor. Schon in der gestrigen Abendausgabe sagten wir. daß in dem Sinde»mißhaadlungsprozeß Schmiedel die Voraussetzungen des Paragraphen 51 Reichsstrafgesetzbuch zuträseo. Der Fortgang der Verhandlungen bestätigt unsere Mutmaßung. Frau Schmiedel wird in der Eharltä aus ihren Geisteszustand untersucht werden. Der Gerichtsarzt Med.-Rat Dr. v. Mahrenholtz begut- achtet«, daß der Tod der Z>sjährigen Anneliese durch Blutung der Gehirnhaut und Bluterguß in das Gehirn eingetreten sei und daß diese Todesursache zweifelsfrei die Folge schwerer Mißhand- l u n g e n gewesen sei. Professor K r e u z s e l d von der Charite war der Meinung, daß sich dies nach dem Obduktionsbefund nicht ohne weiteres seststellen lasse. Professor Zutt. ebenfalls von der Charite. lehnte es entschieden ab. bei dem völlig ungeklärten Fall «in Gutachten über den Geisteszustand abzugeben. Er erklärte es für wünschenswert, daß die Angeklagt« einer klinischen Untersuchung durch«ine Punktion des Rückenmarks unterworfen werde. Die An» geklagte erklärte sich nach anfänglichem Zögern«inverstanden mit einer klinischen Untersuchung. Das Schwurgericht beschloß darauf, mit Rücksicht auf die auseinandergehenden Gutachten der Sachverständigen, die dem Gericht ein« Klärung der entscheidenden Fragen der Todesursache und der Zurechnungsfähigkeit nicht möglich machen, die Verhandlung zu vertagen, und die Angeklagt« vier Wochen in der Charit«* untersuchen zu lassen. Die Gut- achten werden entscheiden, ob die Voraussetzungen von 8 51 StGB. zutreffen oder nichl. Der Paragraph 51 des Reichsstrafgesetzbuchs sagt: Ein« straf- bare Handlung ist nicht vorhanden, wenn der Täter zur Zeit der Begehung der Handlung sich in einem Zustand« der Bewußtlosigkeit oder krankhafter Störung der Geistestätigkeit befand, durch welches seine freie Willensbestimmung ausgeschlossen war.
Girafversehung statt Oiensteuilaffung. Das erste Urteil gegen Dr. Kußmann aufgehoben. Der Große Disziplinarsenat bei dem Kammergericht unter Borsitz des Kammergerichtspräsidenten Dr. Tigges fällte am gestrigen Mittwochnachmittag seine Entscheidung in der Ber u- fungsverhandlung gegen die ehemaligen Barmat-Staats- anwälte Dr. K u ß m a n n. Dr. C a s p a r y und Landgerichtsrat Peltzer. Bei Kuhmann wurde da» Urteil der ersten Instanz aufgehoben und statt der damals ausgesprochenen Dienstenlassung nur auf S t r a f v e r s e tz u n g in ein anderes Amt erkannt. In den Fällen Caspary und Peltzer wurde die Berufung der Staats- anwaltschast verworfen, so daß es in beiden Fällen bei einem Verweis bleibt. Basteln durch Rundfunk. Im Senderaum der F u n k st u n d e ist«ine reich beschickt«, vielseitige Ausstellung jugendlicher Bastelarbeiten. Da gibt es Puppentheater mit Vorhang und Kulisse, reichgefüllte Obstwagen, deren süße Frücht « aus bunt bemallen„bitteren Pillen" von Vaters Apothekerschrank hergestellt wurden, Eisenbahnen einfacher und komplizierter Konstruktion, Bilder. Figuren, Knet- und Flecht- arbeiten kleiner und kleinster Bastler. Das Ergebnis der Rund- funk-Basteiftunde, die von der„Deutschen Welle" seit vorigem Jahr allwöchentlich einmal durch eine erfahrene, mit der Kinderpsyche wohlvertraute Pädagogin abgehalten wird. Es ist interessant, au» den Erzählungen der Lehrerin zu hören, welch unmittelbarer Kon- takt zwischen Lehrerin und Schülern besteht und wie einzig durch dos gesprochen« Wort die schöpferische Phantasie und der Geist der Kinder angeregt werden. Da kommen begeisterte Briefe aus dem ganzen Reich und darüber hinaus von den kleinen Teil- nehmern, und auch die Eltern und Lehrer äußern sich sehr lobend über diese Unterrichtsmethode. Für die größeren Knaben ist außerdem eine technische Bastelstund« eingerichtet, in der alle die künftigen Ingenieure in die Geheimnisse eingeweiht werden. Die„Radiogemeinde" umfaßt eine große Zahl von Teil- nehmern alter Altersklassen, denn außer den Bostel- stunden für die Kleinen wird noch ein praktischer Handarbeit»- und G«schickt i ch kei ts ku r s u» für Erwachsene gehalten. Emil ist wieder da! 13 Uhr! Berkehrsstauung am Lehrter Bahnhof ! Eine halbe Hundertschaft Schupobeamte ist ausgeboten, dos Menschen- unid Wagengewirr zu dirigieren. Mühsam zwängen sich Reisende und Bahnpersonal durch den Menschenknäuel hindurch. Was ist passiert? Emil Jannings , der Filmstar, ist nach TKjähriger Abwesenheit zurückgekehrt. Eben läuft der Hamburger Zug ein. Ein vielhundertsaches: Emiiil. Hurraah! Blumen von zarter Frauenhand wevden durchs Coupefenster gereicht, alles schreit, alle- winkt, dann steigt der große, dicke Emil, som, engebräunt und wohl- genährt, aus. Monarchisch-Herzliche Umarmung mit«inigen Chefs der Filmleinewand, und jetzt beginnt das Heer der Knipser, dos dichtes Spalier bildet, draußen am Vorplatz sämtliche Autos belagert hält und auf den Gepäckkarren hui» und herrollt, in Aktion zu treten. Emil von vorne, Emil von der Seit«, Emil im Gehen, im Stehen, im Gespräch, und immer wisder winke, winke machend! Die Zuschauermeng« liefert. ein« temperamentooll-naturgetreu« S t a- tisterie, pflichteifrige Reporter flitzen an den Reisemarschall heran und bitten um„ein einziges, ganz kurzes Interview", Hände recken sich um ein Autogramm, dann saust der filmberühmte„Letzte Mann" durch die begeistert« Menge davon.
Organ de» m Brüssel 1928 gegründeten Komitee» de» sozialistischen Palästinas, denen führend« international« Genossen aller Konfessio- nen angehören. Die Versammlung wurde von Genossen Oskar Cohn geleitet. Es sprachen u. a.: Dr. Preuß und Fritz Naphtglt. Alle Redner waren sich einig, daß Palästina nur dann eine Zukunft, ja, sogar auch nur Daseinsberechtigung hat, wenn es ein sozialistischer Gemein st aat bleibt. Das Hauptreferat des Abends hielt Ministerialdirektor Dr. Sa dt. Er beschäftigte sich mit der Frage:„Zionismus und Sozialis- mus?" und stellte die Schaffung des Völkerbundes und dos Ent- stehen eines jüdischen Palästinas für die wichtigsten Gescheh- nisse des Jahrhunderts hin. Er forderte von allen Sozialisten Mitarbeit. Zum Abschluß brachte ein gemischter Chor die Jnter- nationale auf Hebräisch als Bekenntnis zum Sozialismus zu Gehör.
Reisen und Wandern. Die achte Zohresschav deutscher Arbeit. vre»den. 15. Mai. Die achte Zahresschau deutscher Arbeit„Reisen und wandern" wurde mit einem Festakt im großen Saal des Ausstellungspalastes in Gegenwart einer ansehnlichen Fest» Versammlung eröffnet. Nachdem die Freischütz-Ouvertüre verklungen war, ergriff der Präsident der Iahresschau, Stadtrat Dr. Krüger, da» Wort. Er sprach allen Mitarbeitern an dem Gelingen der Iahresschau Dank und Anerkennung aus. Dieser Dank gebühr«, so sagte er, in erster Linie auch dem Reichspräsidenten , der in diesem Jahr wieder das Ehrenprotektorat der Dresdener Ausstellung über- nommen habe, sowie der Reichs- und der sächsischen Staatsregierung. Hierauf begrüßte Ministerpräsident Heidt die zahlreichen Gäste. Dann sprach der Reichsminister des Innern, Severing . Er sagt«: Es ist schwer, in nüchterner Prosa die hohe Bedeutung des Wandern» zu preisen. Für unser Volk aber werden diese Vorteile nur dann wirksam werden, wenn es gelingt, die Voraussetzungen zum Reisen und Wandern auch für die breite Masse zu schaffen. Eine Ferienpause im Jahr und eine erträglich« Arbeitszeit sind die ersten Voraussetzungen für die Befreiung vom Zwange des B«- rufslebens für«ine Kräftigung von Körper und Seele und zu neuen Leistungen im Beruf. Das weitere Bestreben muß darauf gerichtet sein, das Reisen und Wandern der Jungen und Alten nach Möglichkeit zu verbilligen. Der Deutsche Jugendherbergs-Verband hat auf diesem Gebiete Vor- bildliches geleistet. Es ist ihm in wenigen Jahren gelungen, Deutsch- land mit einem fast lückenlosen Netz von Jugendherbergen zu über- ziehen. Der Verband wird vom Reichsmnennrinisterium aufs kräftigst« u n t e r st ü tz t. Ausgaben für die Volksgesundheit sind Anleihen, die sich mit leistungsfähigen und leistungswilligen Menschen verzinsen und darum auch«in kräftiger Hebel zur Auf- wärtsbewegung unseres Volkes. Die Eröffnungsfeier schloß mit der Aufführung des Festspiels „Reisen und Wandern" von Heinrich Zerkaulen .
Für baS sozialistische Palästina! Di« Liga für das arbeitende Palästina trat mit einer stark besuchten Versammlung in der Stadthalle in der Kloster- flraße an die Oeffentlichteit heran. Die Liga ist da» ausführende
Elite- Sänger-Theater am Kottbvsser Tor. Musikdirektor Her, mann B l ü t h g e n leitet das gut zusammengestellte Maiprogramm «in. Es folgt ein Bild aus einem Hotelbetrieb,„Soisonbeginn" von Max N e u m a n n, das flott und beifällig begrüßt gespielt wird. Ebenso gefällt«ine nächtliche Vision„Maien spuk" von Bern » hard C r o ä, in dem sich alle� Denkmalsfiguren am 1. Mai im Tier- garten in bester L-um« ein«telldichein geben. Als Schlußstück gelangt eine Originalposie„Kegelklub Einigkeit" in drei Teilen. Beim Preiskegeln, auf dem Heimweg und in der Friedens« tonserenz geht es sehr fidel zu, und der Besucher amüsiert sich!