Abg. Frhr. v. Erffa ( t.): Die Klagen über Zunahme des Schreibwerks sind gewöhnlich von den oberen Behörden verDas Ministergehalt wird bewilligt.
anlaßt.
Fortsetzung der Berathung morgen, Mittwoch, 11 Uhr. Schluß 4 Uhr.
Lokales.
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Gewerkschaftliches.
Die Zimmerer der Firma Ed. Friedrich auf dem Terrain der Gewerbe- Ausstellung in Treptow haben, wie uns mitgetheilt wird, durch Rücksprache mit dem Unternehmer einen Stundenlohn von 54 Pf. erreicht.
recht möglichst fo zu regeln wie das Landtag 3-1 Fächer, also Lesen, Schreiben, Rechnen, Gesang, Klavier, Stuhl- Izu verantworten. Die Anklage richtete sich gegen die unverehelichte Wahlrecht, das mit seinem Dreitlassen- System und Korbflechterei, Strick-, Häkel- und Filetarbeiten, Bürsten- Louise Sprenger, ihren Vater, den Portier Johann gut sei; vielleicht empfehle sich, dies Gemeinde- Wahlrecht nicht fabrikation u. s. w. Zur Beschäftigungsanstalt gehören die er- Sprenger, und dessen Ehefrau und ihre Schwester Martha für alle Städte gleichmäßig zu firiren, sondern nur die Grundzüge wachsenen Zöglinge, die die in der Fortbildungsschule erlernten Sprenger. Die erste Angeklagte war Verkäuferin in dem festzustellen. Fertigkeiten selbständig ausüben. Ihre Arbeit wird bezahlt, Simonsohn'schen Geschäft in der Oranienstraße. Das junge Minister v. d. Recke behält sich ein näheres Gin- ebenso die der Fortbildungsschüler, sobald sie genügt und zum Mädchen, welches sich mit einem redlichen Handwerker vergehen auf die Kreisblätter Angelegenheit vor Verkauf geeignet ist. 1894/95 befamen 73 Personen zusammen lobt hatte, hat es fertig gebracht, in einem Zeitraum von und weist nur darauf hin, daß viele sog. Streisblätter nur amt 13 144 M., macht pro Kopf und Monat 15 M. Im Vorjahre wenigen Monaten ein ganzes Waarenlager im Werthe von über liche Publikationsorgane sind. betrug der Durchschnittsverdienst pro Kopf und Monat 182/3 M. 2000 M. aus den Beständen des Simonsohn'schen Geschäfts zu Minister Dr. Miquel: Durch die brevi- manu- Ver- Der Rückgang ist theils auf Verringerung des Umfaßes, theils stehlen. Sie machte sich täglich ein Packet zurecht und schleppte fügungen könnte ja viel Schreiberei erspart werden; auch zweck auf die am 1. April 1894 erfolgte Herabsehung der Löhne um viele Dußende von Handschuhen, Dußende von Schleiern, tostmäßige Registratur- Einrichtungen wie z. B. bei den Eisenbahn 10 pet. zurückzuführen. bare Spigen und alle möglichen zur Damenkonfektion gehörige behörden können dazu beitragen. Schwierigkeit bereiten die Nachprüfungen der Oberrechnungskammer. Irrenstatistik. In der Frrenanstalt Dalldorf be- Gegenstände in großen Posten hinaus. Die gesammte gestohlene Waare wanderte nach Friedrichshagen , wo ihre Eltern ansässig fanden sich am letzten Tage des Jahres 1895: 1180 Personen waren. Ihr Vater hatte in einem bort in der Friedrichstraße Die Parterreräume ( 632 Männer, 548 Frauen), in Privat anstalten auf Kosten belegenen Haufe die Portierstelle inne. der Stadtgemeinde 471 Personen und in Privat pflege des Hauses standen leer, und dort brachte die Diebin 191 Personen. Die Idiotenanstalt bevölkerten am die gestohlene Waare in großen Kisten und Körben unter. Der 31. Dezember 1895: 83 Personen( 53 Knaben, 30 Mädchen), in Bater scheint sie alsdann auf dem Wege des Hausirhandels verPrivatpflege befanden sich 42 Knaben und 18 Mädchen. In schärft zu haben. Der Staatsanwalt beantragte gegen Louiſe der Frrenanstalt Herzberge wurden am 31. Dezbr. 1895 Sprenger 4 Jahre Gefängniß, gegen das Ehepaar 1032 Personen( 588 Männer, 444 Frauen) verpflegt, in Familien. Spr. je 4 Jahre 3uchthaus, gegen Martha Spr. 1 Jahr pflege befinden sich 172 Personen, in Privatanstalten 223 Per 6 Monate Gefängniß. Der Gerichtshof verurtheilte die fonen. In der Anstalt für Epileptische Wuhlgarten erfte Angeklagte zu 2 Jahren Gefängniß, den Vater zu Die Vorwärts- Redaktion in Moabit . Unseren Lesern und war der Bestand am 31. Dezember 1895: 635 Personen 2 Jahren 3uchthaus, die Mutter zu 11 Jahren Mitarbeitern müssen wir mit einem recht wunderlich erscheinen-( 401 Männer, 234 Frauen). Hierzu find noch 85 beurlaubte nämlich, etwaige Besuche, die uns für Freitag Morgen zugebacht jimb, unter Berſonen zuzuzählen, ſo daß der wirtliche Beſtand ſich auffängniß und die leyte Angeklagte zu 3 Monaten Gesind, unter- 720 Personen( 452 Männer, 268 Frauen) beziffert. An Kindern lassen zu wollen, da so ziemlich die gesammte beherbergte die Anstalt Ende Dezember 1895: 20 Knaben, Redaktion sich um diese Zeit in Moabit befindet. 17 Mädchen. Hierzu traten noch 40 beurlaubte Personen.- Es hat der königlich preußischen Regierung gefallen, so weit Insgesammt hatte die Stadtgemeinde Ende des Jahres 1895 bis zum Dienstag Abend bekannt, sechs Mann aus der 4213 solcher Kranken zu verpflegen. Redaktion vor den Untersuchungsrichter laden zu lassen, damit sie in einer Disziplinar Ermittelungs- Die städtischen Realschulen( oder höheren Bürger Sache gegen unbekannt" 3eugniß ablegen. fchulen), 11 Anstalten mit 124 Klaffen, wurden Ende 1894 Um welchen Fall es sich handelt, wissen wir nicht; von 4493 Schülern besucht. Ueber den Beruf der Eltern Aus Oranienburg wird uns mitgetheilt, daß die Lohns die amtliche Zuschrift läßt sich darüber nicht aus, und bringt der neueste Bericht der Schuldeputation folgende Angaben: differenzen der Korb ma cher beigelegt sind, ohne daß es zum wir können uns nur Vermuthungen hingeben. Sollte Von den Schülern waren 65 Söhne von höheren Beamten, 1176 Streit gekommen wäre. es sich aber, was wohl anzunehmen, um irgend einen Beamten von Subalternbeamten, 231 von Künstlern und Technikern, 65 Die Weberinnen der Tuchfabrit von Sternickel und oder eine sonst der Behörde unterstehende Person handeln, so von Landwirthen, 336 von Fabrikanten, 1466 von Kaufleuten, Gülcher in Gupen haben ihren Streit erfolgreich beendet. glauben wir den in dieser Sache intereffirten Herrschaften schon 942 von Handwerkern, unfelbständigen Gewerbetreibenden, Porjetzt fagen zu können, daß die aufgewandte Mühe umsonst ist. tiers, Dienern 2c., 198 von Rentiers, 14 von unbekannter Ab- Die Kölnische Zeitung " berichtet darüber: Der Geheime KomDenn das müßte ein schöner Esel sein, der sich in solchen Dingen funft. Selbst auf den Realschulen sind also nur wenig, merzienrath Arthur Gülcher, der alleinige Inhaber der großen der Redaktion zu erkennen gäbe. Schade also, daß sowohl Kinder von Arbeitern. der Untersuchungsrichter als auch wir um ein paar tostbare Bericht nicht zu ersehen, da die Handwerksmeister leider mit den Weberinnen zu erfüllen, und gleichzeitig die Ernennung eines Stunden kommen, die wenigstens, so weit unsere Person in Frage Gehilfen 2c. zusammengeworfen sind. Verhältnißmäßig groß Arbeiterausschusses angeordnet, der für die Folge in strittigen steht, wahrlich besser verwendet werden können. erscheint die Zahl der Subaltern beamten Söhne.( Man Fragen unmittelbar mit dem Arbeitgeber verhandeln soll. Die Die Parteigenoffen von Pankow werden nochmals dar vergleiche damit, daß in den Gemeindeschulen am 1. Mai 1894 2öhne der Weberinnen werden künftig nicht mehr nach dem Stück, 9188 Söhne von Subalternbeamten, aber 22 391 von selbständigen sondern nach der Schußzahl bezahlt, wodurch sich eine Lohnauf hingewiesen, daß die Wählerlisten zu den im März statt- Handwerkern u. f. w., 24 572 von Handwerksgehilfen, 28 582 erhöhung von 20-30 pt. ergiebt. Der Lohntarif wird in der findenden Wahlen zur Gemeindevertretung nur bis zum 30. Javon Lohn- und Fabritarbeitern gezählt wurden.) Bei dieser Weberei angeschlagen. Budem wurde einem der zwei Meister, unar ausliegen. Die Parteigenoffen Bilz, Schulzestraße 15, und Vorliebe der Subalternbeamten für die Realschule mag es sich über welche die Ausständigen sich beklagten, gekündigt. Karl Hoffmann, Kaiser Friedrichstraße 15, find bereit, für solche zum theil um das bekannte„ Standes"-Vorurtheil, zum theil aber Brab gehandelt haben se ch 3 Bunzlauer Töpfer, Wähler, denen es an Zeit mangelt, die Listen nachzusehen. In auch um den begreiflichen Wunsch handeln, daß ihre Söhne später die für die Ofenfabrik von Chr. Seibel u. Sohn in den ersten Tagen des Monats Februar findet eine Boltsverfamm einmal auf der sozialen Stufenleiter eine höhere" oder mindestens Dresden an stelle der streifenden Arbeiter engagirt worden lung mit der Tagesordnung statt: Stellungnahme zu den bevor- dieselbe Stelle einnehmen können, wie sie selber. Dem Volts waren. Als die Bunzlauer in Dresden von dem wirklichen stehenden Gemeinderathswahlen. schüler steht ja bekanntlich selten etwas anderes offen als der Stand der Dinge Kenntniß erhalten hatten, weigerten sie sich, Weg in die Werkstätten und Fabriken. in Arbeit zu treten, sofern nicht sämmtliche streikende Kameraden In den sämmtlichen in Berlin bestehenden 15 Markt- und zwar zu den alten Löhnen, deren Reduktion den Ausstand hallen, einschließlich der beiden Zentral- Markthallen( Bentral- verursachte, mit eingestellt würden. Die Firma ging darauf Markthalle I, Neue Friedrichstraße 24/27, Bentral- Markthalle Ia, nicht ein. Die Bunzlauer Töpfer verzichteten infolgedessen auf bie Arbeitsgelegenheit, obwohl ihnen die alten( böheren) Löhne Neue Friedrichstraße 29/24), befanden sich am 1. Oftober 1894 die Arbeitsgelegenheit, obwohl ihnen die alten( höheren) Löhne zusammen 4495 und am 31. März 1895 3806 Standinhaber. versprochen worden waren und obwohl sie seit längerer Zeit Reinickendorf . Den Parteigenoffen zur Nachricht, daß der Im März pflegen die Hallen immer am wenigsten besetzt zu sein. beschäftigungslos sind und meist eine Familie zu ernähren haben. Ueber die Streifenden selbst ist mitzutheilen, daß 6 Mann Arbeiterschaft auf dem westlichen Theil( Tegeler Chauffee) tein am 31. März 1894 waren zusammen 3994 Standinhaber vor- anderweit in Arbeit gebracht sind und auch die übrigen Aussicht Bersammlungslokal zur Verfügung steht. Der Vertrauensmann. handen, also 188 mehr als am 31. März 1895. Der Rückgang auf baldiges Unterkommen haben. ist hauptsächlich dadurch entstanden, daß zum theil die Händler + Der Manrergeselle Genosse Hartwig Walter ist am ihren Stand aufgegeben haben und auf der Straße den Haufir- Um Arbeiter- Entlassungen zu vermeiden ist in der 25. d. M. im 58. Lebensjahre gestorben. In Walter verliert die handel betreiben. Ihnen wird das Standgeld zu theuer ge- Sattlerei der königlichen Artillerie- Werkstätte Bartei einen wackeren Genossen, welcher allezeit bereit war, für fommen sein. Der Rückgang ist in den Außenhallen eingetreten, in München die Arbeitszeit vorläufig auf täglich sozialdemokratische Arbeiterbewegung einzutreten. älteren Genoffen dürfte der Verstorbene hinreichend aus der in den Zentralhallen find während des Obsthandels im Sommer 8 Stunden verkürzt worden. Wie sehr dringlich die allgemeine Durchführung dieser Methode, den Arbeitern über die deutschen Maurerbewegung bekannt sein, in welcher er bereits und Herbst mehr Händler gewefen als im Sommer 1893/94. Zeit des schlechteren Geschäftsgangs hinwegzuhelfen, gerade für in den Jahren vor dem Sozialistengeset und später, die Kassens Die Geschichte, daß Herr Friedmann wieder aus Frank München wäre, ergiebt sich aus dem Bericht des dortigen geschäfte in musterhafter Weise führte. Die Beerdigung findet reich nach Berlin zurückkehren wolle, wird jetzt vom Lot.- Anz." städtischen Arbeitsamts, wonach dieses Institut feit heute Nachmittag 32 Uhr von Bethanien aus nach dem wiederholt. Danach soll der Aermste ohne Geld sein, aber keine den zwei Monaten seines Bestehens von den 2639 Gesuchen der St. Emmaus- Kirchhof statt. Furcht hegen, daß man ihm hier wegen der ihm vorgeworfenen Unternehmer 80,5 pCt., von den 9661 Gesuchen der Arbeiter aber Strafthaten etwas thun könne. Das in seiner Abwesenheit nur 22 pet. erledigen konnte. Das zeigt deutlich, wie außer Depeschenzenfur. Aus Pilsen erhalten wir eine Buvom Ghrengerichtshof in Leipzig gefällte Urtheil halte er für ordentlich in München das Angebot die Nachfrage nach Arbeitern schrift, wonach ein dortiger Parteigenoffe von der Telegraphen- anfechtbar, und wenn er erst, was er sehnlich wünsche, von seiner überwog. verwaltung wie folgt benachrichtigt worden ist: de Berlin , 906 22 3 40. Laut Artikel 7 des internationalen Vertrages ist Zele: Frau geschieden sei, dann beginne wieder das Berliner Leben in zweiter verbesserter Auflage. gramm Nr. 2219 12 10 p. Adresse Kaiser Wilhelm II. von der Bestellung ausgeschlossen worden. Wie uns noch gemeldet Richtigstellung. Nicht in der Vereinsbrauerei, wie gewird, handelt es sich um ein Glückwunsch- Telegramm, das die meldet wurde, sondern in der Unionsbrauerei, Hasenhaide, haben Pilsener Sozialdemokraten am Montag zum Geburtstag die Arbeiter der Firma Bechstein am Sonnabend das GeschäftsWilhelms II. abgesandt haben. jubiläum feiern müssen.
Die Parteigenossen von Brik werden darauf aufmerksam gemacht, daß die Wählerlisten zur Gemeinderathswahl am 30. d. M. zuletzt im Amtshause während der Dienſtſtunden ausgelegt find. Parteigenossen, denen es an Zeit mangelt, die Listen einzusehen, wollen ihre Adresse und Steuernummer bei Dorn, Bürgerstr. 4 abgeben.
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Wenn Arbeiter in der Umgegend Berlins ein Ver- Einen zeitgemäßen und gemeinnütigen Rath, um das gnügen abhalten wollen, so können sie sicher darauf rechnen, so häufige Stürzen der Pferde, welches vielfach durch das Ballen daß es vorher immer einen recht heißen Kampf mit der königlich des Schnees unter den Füßen der Thiere verursacht wird, zu ver preußischen Obrigkeit foftet. Das sollte auch der Arbeiter- Ber- hindern, giebt die Allgemeine Fahr- Zeitung". Man reinige beim gnügungsverein„ Gefelligkeit" zu Friedrichshagen erfahren. Der Anschirren des Pferdes den Huf sorgfältig von jedem Unrathe, Berein wollte am legten Sonnabend im Lokal des Herrn Conrad trockne ihn alsdann ab und schmiere ihn mit brauner Seife recht zu Friedrichshagen ein harmloses Fest feiern. Zu diesem Zweck tüchtig ein, vorzugsweise aber da, wo das Eisen sich anlegt. war von einigen Mitgliedern die bekannte Komödie„ Der ent- Dieses Verfahren muß jedes Mal erneuert werden, wenn das Tarvte Spitzel" einstudirt worden; nach Aufführung des Stückes Pferd aus dem Stalle kommt, da dort der Huf wieder Schmutz sollte ein Tanzkränzchen abgehalten werden. Die beim Amtsvor- angenommen hat und die Seife abgelaufen ist; sonst genügt das steher Klut schon drei Wochen vorher bewirkte Anmeldung des einmalige Einschmieren für den ganzen Tag. Vergnügens hatte zunächst zur Folge, daß vom Vereinsvorstand nicht allein das Textbuch des Stückes, sondern auch die Statuten und die Mitglieder Lifte Des Vereins eingefordert wurden. Dann erfolgte am 20. Januar die Ant- Vom Tode des Erfrierens hat ein Schuhmann in der wort, daß der Spigel nicht auf die Bühne gebracht werden Nacht zum Dienstag den 34 Jahre alten Gürtler Heinrich dürfe, auch werde es teine Erlaubniß zum Tanzen geben, und Rappich gerettet, der sich obdachlos hier aufhält. Der Mann was dann noch vom Vergnügen übrig blieb, sollte nur genehmigt lag vor dem Hause Louisen- Ufer 26. Der Beamte brachte den werden, wenn die zu Gehör gebrachten Vorträge und Konzert- Halberstarrten in ein Krankenhaus.
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Erhängt hat sich der 55jährige Handelsmann Friedrich Behrendt in seiner Rielerstr. 15 belegenen Wohnung.
Aus Belfaft wurde am Dienstag telegraphirt: Infolge neuer Schwierigkeiten seitens der Ausständigen, welche gestern die Arbeit hätten wieder aufnehmen sollen, dauert der Ausstand fort. Gegen den Kompromiß mit den Unternehmern hatte, wie zur Orientirung bemerkt sei, eine sehr starte Minorität gestimmt.
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Versammlungen.
Die Puter Berlins faßten am Sonntag in einer zahlreich besuchten Versammlung nach einem beifällig aufgenommenen Referat Millarg's über die Sicherstellung des Arbeitslohus einstimmig folgende Resolution:" Die Verfammlung erklärt die bei der Berathung der Anträge zum Schuße der Bauhandwerker seitens der bürgerlichen Parteien im Reichstage gemachten Vorschläge zur Abänderung der herrschenden Uebelstände im Baugewerbe für durchaus ungenügend und hält es für dringend nothwendig, daß die vom Berliner Gewerbegericht vertretene Ansicht, betreffend die Haftbarkeit der wirklichen Be fizer zum Gesetz erhoben wird. Die Versammlung spricht den Arbeit. im Ausschuß des Gewerbegerichts vertretenen nehmern ihre volle Zustimmung zu ihrem Vorgehen gegen und erwartet den Bauschwindel aus von den Puzern rege Betheiligung an der Agitation zur Beseitigung des gesammten Bauschwindels. Zu diesem Zweck verpflichten sich alle Kollegen, im kommenden Frühjahr alle zu Gebote stehenden gesetzlichen Mittel in Anwendung zu bringen, um dem gemeinSchaftlichen schwindelhaften Gebahren der Puzmeister und Bauunternehmer ein Ende zu machen; in diesem Sinne wird der Vertrauensmann beauftragt, das Weitere zu veranlassen. Die nichtorganisirten Buzzer werden aufgefordert, sich dem Zentral Näherer Bericht über die Versammlung folgt in nächster verband der Maurer Deutschlands anzuschließen." Nummer.
ftücke im Manuskript eingereicht und die Namen der mitwirken- Ein entsetzlicher Unfall mit tödtlichem Ausgange hat sich den Personen der Behörde genannt würden. Auf dieses Verlangen fonnte der Vereinsvorstand nicht eingehen und es wurde am Montag in Charlottenburg ereignet. Der 42 jährige Kutscher Feige aus der Waldstraße in Moabit , der in der Nußholzhandlung daher beschlossen, das Vergnügen im Müggelschlößchen abzuhalten, das schon zu Köpenick gehört. Bereits am 21. Januar von G. Lindau beschäftigt war, sollte vorgestern Nachmittag eine wurde vom dortigen Polizei- Inspektor Jäckel die Erlaubniß er: Fuhre Balken nach dem Zimmerplatz von Schäffer u. Sohn an der theilt; es war Entlarvten Spizels", verlängerten Bayreutherstraße bringen An der Ecke dieser und der Augsburgerstraße, wo der Weg nicht gepflastert und abschüssig welcher auch in Köpenick beanstandet wurde, Das " Schwert des Damokles" zur Aufführung angemeldet worden. bog er schnell in die verlängerte Bayreutherstraße ein, dabei ift, begegnete ihm ein Rollwagen. Um diesem auszuweichen, Inzwischen aber war die neue That des Arbeitervereins wohl glitten auf der durch den Frost glatt gewordenen Bahn die Konfektionsindustrie erklärten sich am Montag in einer start Die lokal organifirten Arbeiter und Arbeiterinnen der dem Friedrichshagener Amtsvorsteher zu Ohren gekommen. Sonnabend Morgen wurde der Vorstand durch ein Schreiben der Pferde aus und warfen den Wagen um. Dieser fiel mit besuchten Versammlung, die im Englischen Garten tagte, mit der Köpenicker Polizeibehörde überrascht, in welchem stand, daß sammt den Balken gegen den Bretterzaun, der den etwa allgemeinen Schneider- und Schneiderinnenbewegung völlig eininfolge höheren Befehls die bereits ertheilte Zangerlaubniß zurückwei Meter tiefer gelegenen Zimmerplatz von Krakauer u. verstanden und verpflichteten sich, für die Durchsetzung der aufKomp. vom Straßenlande trennt. Der Zaun wurde gestellten Tarife und die Einführung von Betriebswerkstätten mit gezogen werde. Auch müsse das Lokal um 12 Uhr nachts geschlossen sein. Die bereits gezahlte Tanzsteuer war von der zertrümmert, Feige flog vom Wagen hinab auf den Zimmerplay, aller Energie einzutreten. In der Debatte war die Firma Behörde mit diesem Schreiben nicht zurückgesandt worden. Von und sechs Balfen, die ihm nachſtürzten, zerschmetterten ihm den Gerson wegen ihrer niedrigen Löhne heftig angegriffen worden, Kopf. Der auf dem Plaze beschäftigte Zimmerpolier von Krakauer worauf der Vertreter eines Ateliers für Damenkonfektion von einer nochmaligen Abänderung oder Berschiebung des Vergnügens ließ sofort zwei Aerzte holen, während mehrere Zimmerer den dieser Firma mittheilte, daß, falls in den anderen Geschäften mit konnte in der kurzen Zeit, die noch zur Verfügung stand, keine Berunglückten von den auf ihm liegenden Balken befreiten. Die den gleichen Forderungen vorgegangen werde, die Firma Gerson Rede sein, und da auch eine Beschwerde beim Landrath infolge Charlottenburger Polizei ließ einen Wagen von der Unfall- nicht die letzte fein werde, welche nachgebe. Die Versammlung Abwesenheit dieses Herrn ihren Zweck nicht erreichen fonnte, itation IV in der Flensburgerstraße Nr. 18 tommen, um wählte den Schneider Kulicke zum Vertrauensmann. Zum mußte das Fest nunmehr in der von der Behörde beliebten ver den Schwerverletzten dorthin zu bringen. Die Aerzte auf dem Schluß wurden alle Anwesenden aufgefordert, in den am Montag stümmelten Form abgehalten werden. Es hatte bei alledem einen vollen Erfolg, mochte auch in anbetracht der Staatsgefährlichkeit Bimmerplage erkannten gleich, daß der Verunglückte kaum noch stattfindenden Versammlungen zu erscheinen, wo definitiv Beder gedrängt volle Saal von etwa acht Gendarmen überwacht" retten sein werde, und ihre Befürchtung wurde leider auch zur schluß gefaßt werden soll. Wahrheit. In demselben Augenblicke, als man Feige in die Räume der Unfallstation hineintrug, gab er seinen Geist auf.
worden sein.
Die städtische Blindenanstalt besteht aus Blindenschule, Fortbildungsschule für Blinde und Beschäftigungsanstalt für Blinde. 1894/95 waren in der Blindenschule 26 Knaben und
Gerichts- Beitung.
25 Mädchen, in der Fortbildungsschule und Beschäftigungs- Eine ganze Familie, bestehend aus Vater, Mutter und anstalt zusammen 44 männliche und 39 weibliche Erwachsene. zwei Töchtern, befand sich gestern auf der Anklagebank der achten Der Unterricht erstreckt sich auf wissenschaftliche und technisch Straffammer, um sich wegen wiederholten Diebstahls und Hehlerei
Eine Gedächtnißfeier. In dem Berichte über die Berfammlung der polnischen Genossen bei Zubeil hat sich im Schlußfaße ein sehr bedauerlicher Druckfehler eingeschlichen. Der Sah foll natürlich lauten: Nach einer sehr regen Diskussion wurde zum Schluß eine Resolution angenommen, in der das Andenken der Hingerichteten gefeiert und das Gelöbniß abgelegt wird, im Geiste der Verstorbenen weiter zu wirken.