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~ Sportund Spiel­

Frauen schwimmen Reigen!

Von der Schwierigkeit einer scheinbar leichten Vorführung.

An dieser Stelle wurde seinerzeit auf die Art der Betätigung| der Frau im Wassersport hingewiesen; heute soll ein Gebiet des Wassersportes gestreift werden, das sich in ganz hervorragendem Maße für die Frau eignet. Bei Schwimmfesten erwecken die aus getragenen Konkurrenzen immer lebhaftes Interesse. Gelingt es einem hart bedrängten Spizenschwimmer, doch noch sich als Erster zu behaupten, so ist ihm der Beifall aller Zuschauer sicher, selbst die folgenden Schwimmer lösen noch lebhafte Anerkennung aus, wenn es sich um bemerkenswerte Leistungen handelt.

Das ganze Bild ändert sich vollkommen, sobald z. B. eine Reigenmannschaft ins Wasser geht. Diese Mannschaft" be steht aus Frauen. Da ist plötzlich jede Spannung und Kampfes= ftimmung verrauscht. Warum werden Reigen von Frauen ge schwommen? Bekannt ist, daß der weibliche Körper em leichteres Knochengerüst aufweist, wie ja die Frau im allgemeinen überhaupt abgerundetere Körperformen zeigt. Das Wichtigste ist jedoch das An- der- Oberfläche- liegen- bleiben, eine Uebung, die der Frau durch die bessere Gleichgewichtslage leichter möglich ist. Das Reigen­schwimmen, besser gesagt: das Figurenliegen, stellt erhebliche An­forderungen an die Schwimmerin. Die Schwimmerin muß vor allen Dingen gut und sicher auf dem Rücken an der Oberfläche liegen tönnen, ohne mit den Beinen, abzusaden". Das ist sehr leicht aus­gesprochen, aber nicht immer so leicht ausgeführt! Wie beginnt das Einüben des Reigens oder der Figuren? Die Leiterin selbst muß Sinn für Formenschönheit befizen, um eine geeignete Figur zu sammenstellen zu können. Je nach dem zur Verfügung stehenden Raum, in diesem Falle also die Wasserfläche, können einige oder mehrere dieser Figuren zu wirkungsvollen größeren Kombinationen vereinigt werden. Ist die Form und Zusammenstellung der einzel­nen Figuren erfolgt, beginnen die ersten Bersuche auf dem Trodenen. Auf dem Uebungsplatz oder in der Turnhalle werden die einzelnen Teile der Figur oder des Gesamtbildes eingelaufen". Weiß jede Teilnehmerin ihren bestimmten Play, so daß es nur eines fleinen Wintes bedarf, um die gewünschte Form zustande zu bringen, werden die lebungsversuche im Wasser fortgefeßt. Jezt erweist sich bald, wer zur weiteren Teilnahme zugelassen wer den kann. Konnte 3. B. beim Gehen im Trodenen jede einzelne Teilnehmerin das Gesamtbild übersehen und erkennen, so ist das Wasser schon bedeutend schwieriger. Die Schwimmerin hat zwar ihren richtigen Platz erreicht, doch kann es leicht vorkommen, daß im letzten Moment beim Einnehmen der Rückenlage oder der letzten Wendung die Richtung verloren geht. Passiert dieses scheinbar fleine Malheur zufällig an mehreren Stellen, ist die ganze, so schön aus­gedachte Figur vollkommen verzerrt. Die betreffende Schwimmerin kann, da sie sich in der Rückenlage befindet, dieses schiefe Bild nicht erkennen, und so find Zurufe und sichtbare Andeutungen der Leiterin erforderlich, um ein gutes Gesamtbild zu erzielen. Dem ausge bildeten Wassersportler werden diese Zeilen sonderbar erscheinen, aber der Zweck ist, daß sich auch der Laie ein Bild machen soll von der schwierigen Arbeit, die die Teilnehmerinnen und auch die Leiterin durch unermüdliche Tätigkeit beim Einüben zu überwinden haben.

Ist mun die ganze Mannschaft" wirklich gegenseitig einge­schwommen und sizen die einzelnen Figuren tatsächlich in jeder Be­ziehung, dann muß infolge natürlicher Vorgänge im weiblichen Körper auf diese Besonderheiten wieder Rücksicht genommen werden. Da muß also beizeiten für Ersatzschwimmerinnen gesorgt werden, die jede Probe besuchen sollen, trotzdem sie vorher wiffen, daß sie an der endgültigen Aufführung wahrscheinlich nicht teilnehmen werden. Alle diese kleinen Widerwärtigkeiten zu überbrücken, ist Aufgabe einer geschickten und flugen Leiterin. Niemals soll sie ver­zagen, immer wieder aufmuntern, niemals verdrießlich sein. Bei dieser Gelegenheit darf daran erinnert werden, daß von Schwimme rinnen des 1. Kreises zum Bundesfest in Nürnberg   ein 48- Reigen eingeübt wird. Die Proben sind unter der umsichtigen Leitung von Wenne Wolter soweit gediehen, daß in nächster Zeit mit den Teil­nehmerinnen im Wasser geübt wird.

O. S.  

Schleusentarife und so weiter.

6 Mark für die Dubrow.

Bon einem alten Mitglied des Rudervereins Vorwärts", das sich ein kleines Motorboot zugelegt hat, erhalten wir folgende Zuschrift:

,, Hat man ein fleines Motorboot und will Sonntags in die Dubrow fahren, so muß man in Priros an der Brücke für das Durchfahren 3 M. bezahlen, so daß einem eine solche Fahrt 6 M. kostet. Die Folge davon ist, daß fein Motorboot Sonntags in Richtung Teupig fährt und dieser Beamte dort nur Langeweile hat. Wie ist ein solcher Nepp in der Republik   möglich?"

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Das ehemalige Hostammergebiet die Dubrow hat die schönsten landschaftlichen Reize. Die Eingangspforte zur Dubrom ist die Brücke von Prieros  , allen Wassersportlern in ,, seliger" Er­innerung, war doch bis zum Jahre 1927 an dieser Brücke eine Kette quer über dem Wasserspiegel der Durchfahrt gespannt. Wollte man nun durchfahren, so mußte man erst zur Hebestelle in Brieros gehen, seinen Obulus entrichten und dann wurde die Kette heruntergelassen. Dem Wassersportbeirat war es gelungen, diese segensreiche Einrich­tung abzuschaffen, so daß Boote mit geringer Höhe die Zugbrücke fostenfrei passieren konnten. Leider dauerte diese Freude nur kurze Zeit; denn bereits im Herbst vorigen Jahres wurden schon wieder für das Befahren der Dubrom 50 Pf. erhoben. Motorboote müssen wahrscheinlich wegen ihrer noblen Passion diesen hohen Sah zahlen! Bielleicht soll es eine indirekte Motorbootsteuer sein mer meiß! Befremden muß es auf jeden Fall, daß dieses schöne Stückchen Heimaterde den Wasserfahrern fünstlich verschlossen wird. Daß trog der horrenden Besteuerung der Boote für die Durchfahrt ein Gewinn für den Staat herauskommen soll, ist wohl bei dem ,, starken Andrang" sehr zweifelhaft.

Kommunistenschwindel.

Das tommunistische Abendblatt vom 22. Mai 1929 bringt eine Notiz, in der behauptet wird, im Amt für Leibesübungen sei ein Antrag auf Bewilligung eines Darlehns an die Sportliche Ber­einigung e. B. 04 Lichtenberg- Friedrichsfelde unter Führung Des Deputierten Wildung abgelehnt" worden. Das

ist ein Schwindel. Wildung hat im Gegenteil für den Antrag gestimmt, obwohl er in der vorliegenden Fassung nicht durchgeführt werden konnte. Es soll mun dem Verein die Halle im Stadion der Straßenbahner für seine lebungsabende zur Verfügung gestellt Straßenbahner für seine Uebungsabende zur Verfügung gestellt werden. Der Berichterstatter fonnte erklären, daß der Verein sich damit zufrieden gebe. Damit wäre die Angelegenheit erledigt ge­wesen, wenn nicht der Kommunist Sellheim es nötig gehabt hätte, fie für seine politischen Zwecke auszunüßen. Laßt dem Kind die

Bulette!

Die tschechische Olympiade im Film.

Der Bezirk ,, avlicek" der Freien Turnerschaft Groß- Berlin veranstaltet Sonnabend, 25. Mai, 20 Uhr, in der Schulaula, Berlin   SD, Reichenberger Straße 67-70( Edce Forster Straße, Nähe Görlitzer Bahnhof), eine Vorführung des Prager   Olympiade. Films. Alle Besucher haben hier eine günstige Gelegenheit, die

große Turner und Sportlerschau der tschechischen Arbeiter nochmals im Bilde zu erleben. In den letzten Wochen vor dem Nürnberger  Bundesfest wird dieser Olympiade- Film alte Erinnerungen mach rufen und gleichzeitig alle Borbereitungen zum 2. Bundesfest in Nürnberg   tatkräftig unterstützen. Das Programm des Abends wird ferner tschechoslowakische Landschaftsbilder und Boltstrachten im Film zeigen. Eine tschechische Kapelle wird alle Vorführungen mit musikalischen Darbietungen umrahmen. Eintrittskarten zu 50 Pf. hält die FTGB.- Geschäftsstelle: Lichtenberger Straße 3( am Lands­berger Platz) bereit.

Bundestreue Vereine teilen mit:

Touristenverein" Die Naturfreunde", Zentrale Wien  . Abt. Charlottenburg  : Freitag, 24. Mai, 20 Uhr, Spreeftr. 30, Vortrag: Alkohol, Nikotin, Sport". Abt. Gibost: Freitag, 24, Wai, 20 Uhr, Brizer Str. 27, Liederabend. Abt. Treptow  : Freitag, 24. Mai, 20 Uhr, Elsenstr. 3, Lustiger Abend. Abt. Neu­tölln: Freitag, 24. Mai, 20 Uhr, Flughafenstr. 68. Bortrag:" Darwin  ". Refe Gharnweberstr. 29. Vortrag: Auf großer Fahrt". Referent: Genosse Schuppa. rent: Dr. Mag Schütte. Jugendgruppe Often: Freitag, 24. Mai, 20 Uhr,

Photogemeinschaft: Montag, 27. Mai, 20 Uhr, Tilfiter Str. 4, Bilder wettbewerb: Die Technit". Abt. Beiz: Montag, 27. Mai, 20 Uhr, Chauffee­straße 48.- Maltunstgemeinschaft: Freitag, 24. Mai, 20 Uhr, Wassertorstr. 9. Werbebezirt Often: Sonntag, 26. Mai, Bezirkswanderung. Treffpunkt 8 Uhr Bahnhof Oranienburg  . Bälle und Instrumente mitbringen.

FTGB., Altersmitglieder aller Sparten. Gemeinsame Uebungsstunde Freitag, 24. Mai, 20 Uhr, Turnhalle Leffing- Gymnasium, Pantstr. 18. Nach dem Turnen Sigung bei Erdmann, Schönwalder Str. 25.

Reigenschwimmerinnen. I. Kreis Nürnbergfahrer. Die Reigenprobe findet heute Donnnerstag abend statt, und nicht wie im Abend" bekanntgegeben wurde, am 24. Mai. Treffpunkt aller Genofsinnen Bereinszelle von Hellas", Wassersportplatz Plögensee. Aenne Wolter.

bei Grahl, Niederschöneweide  , Berliner Straße( am Bahnhof). Das Erscheinen fämtlicher Delegierten und Vereinsvorsitzenden ist erforderlich.

15. Bezirkskartell Treptow. Bezirkskartellsigung Montag, 3. Juni, 20 Uhr,

FTGB., Jugend. Sonnabend, 25. Mai, 19% Uhr, Turnhalle Jahn- Real­gymnasium, Lichtenberg  , Schreiberhauer Straße, Lehrabend für die Nürnberger  

Jugendtänze. Alle Nürnbergführerinnen müssen die Tänze Ternen.

Allerlei Sportliches.

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Wie früher im politischen oder lokalen Teil der bürgerlichen| Fischerei, auch den Verkehr auf dem Wasser mit Steuern oder Presse jeder Klatsch aus fürstlicher Familie zu einem Hofbericht" Abgaben belegen, aber das Wasser selber? Doch der Menschen denkt verarztet wurde, so findet man heute im Sportteil der gleichen und das Wasserbauamt lenkt. Es hat sich liebevoll derjenigen Glück­Blätter die Hofberichte" über alle mehr oder weniger berühmten lichen angenommen, die an ihrem Wassergrundstück einen kleinen Sportkanonen. In einer einzigen Zeitungsnummer lesen wir im Hafen für Paddel-, Segel oder Motorboot anlegen konnten, und Sportteil, daß der Borer Gene Tunnen sich auf seiner Hochzeitsreise fordert von ihnen eine Berdunstungsgebühr, berechnet nach befindet und in Spanien   Gefallen am Stierkampf gefunden hat, daß dem Flächenraum des Hafens! Zweifellos eine geniale Idee, die Jonny Weißmüller ein Angebot aus Hollywood   erhalten hat und nur leider den Fehler hat, daß sie den natürlichen Zuwachs an zum Film gehen will, daß Nurmi an den Wettkämpfen der Pennsyl- Wasser durch Regen und Schnee außer acht läßt, der vielfach, wie vania- Universität teilnehmen wird, daß Hubert Houben fünftig nur das Steigen des Wasserspiegels der Ströme und Seen zeigt, den 400- meter- Strecken laufen will, daß der Berliner   Amateurborger Raum des verdunstenden Wassers nicht nur wieder ausfüllt, sondern Bistulla ins Lager der Berufsborer übertritt, daß Robert Bache, noch übersteigt. Wenn also so muß der logische Schluß lauten- der bekannte Schweizer Internationale"(?), von dem einen Verein das Wasser des Hafenbeckens keine Verdunstungs- Verminderung, in den anderen übertrat usw. Sollte da nicht jedem ehrlich Sport- vielmehr eine auf natürliche Weise zustande gekommene Vermehrung begeisterten spetübel werden, wenn er sieht, wie hier unter dem erfahren hat, so müßte die Behörde genötigt sein, dem glück­Deckmantel der Sportbegeisterung ein Kult getrieben wird, der mit lichen Plus- Wasser- Besitzenden einen entsprechenden Betrag zu Sport nichts mehr zu tun hat? zahlen. Das Ergebnis der Steuer wird also nicht ein stabiles, son­dern ein schwankendes sein, und ein regenreiches Jahr würde nicht nur diese spezielle Verdunstungskasse zum Verdunsten verurteilen, sondern gar den Reichs- und Landesetat in Gefahr bringen... Die Sache selbst erinnert an die Sorgfalt, die von der fran­ zösischen   Steuerbehörde dem im Mereswasser enthaltenen Salz zu­gewendet wird. Die private Entnahme von Seewasser zu Lade­zweden ist an Formalitäten: Arzt- und Bürgermeisterbeglaubigung, gebunden. Wenigstens war sie es vor dem Kriege, und bei dem zähen Leben des Amtsschimmels werden die alten Vorschriften wohl noch in Gatung sein. Ob sie befolgt werden, das steht auf einem anderen Blatt.

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Herr Hoover ist Präsident der Vereinigten Staaten   von Nord­ amerika  . Herr Babe Ruth   ist der erfolgreichste amerikanische   Base­ballspieler. Herr Hoover bezieht ein Jahresgehalt von 75 000 Dollar, Herr Babe Ruth   ein solches von 70 000 Dollar. Herr Hoover fann mit seinem Gehalt seine gewiß nicht unbeträchtlichen Verpflichtungen anstandslos erfüllen. Herr Babe Ruth fann   das nicht, er verlangt von seinem Verein eine Jahresentschädigung von 100 000 Dollar. wenn der Verein den berühmtesten amerikanischen   Spieler nicht verlieren will, wird er dieses ungeheure Gehalt wohl zahlen müssen. Schließlich würden sich sonst andere Dumme finden, die die verlangte Summe ohne Wimperzucken Herrn Babe Ruth   auf den Tisch legen... Dafür läßt sich schon Baseball spielen!

Am 2. Juni wird das Segelboot ,, Eva" unter Leitung des Rapitäns Hubert und des Herrn Merzenich vom Rudererheim am Teltowfanal aus über Hamburg   nach New York   segeln. Das Boot ist 7 Meter lang, die Fahrt, soll 6 bis 8 Wochen dauern, geht ungefähr auf der allgemeinen Schiffslinie und dient sportlichen 3weden. Das Boot hat eine vollkommen ausgerüstete Funkstation an Bord, die für lange und furze Wellen eingerichtet ist, wodurch die Fahrer in der Lage sind, sich mit allen begegnenden Schiffen und dem Festlande zu verständigen. Das Boot ist ausprobiert durch längere Fahrten. So hat es bereits eine Fahrt nach dem Schwarzen Meer hinter sich.

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Daß das Wasser Allgemeingut ist, scheint einer der Glaubens fätze unserer Zeit zu sein. Man fann wohl die Ausübung der

Bilder vom Kindersportfest

der Freien Turner­schaft Groß- Berlin in Karlshorst  .

Die Bücherei des Museums für Leibesübungen hat, wie der Amtliche Preußische Pressedienst mitteilt, in den letzten Tagen wieder eine wertvolle Bereicherung erfahren. Es handelt sich um einen großen Teil der Fachbibliothek des verstorbenen Vorkämpfers der Jugendspiele und des Sportarztwesens, Geheimrat Prof. Dr. med. F. A. Schmidt, Bonn  . Das Museum für Leibesübungen ver­dankt diese hochherzige Stiftung der Witwe des Verstorbenen. Die wertvolle Sammlung- es sind etwa 500 Werte umfaßt haupt­sächlich die Gebiete: Gesundheitspflege, Physiologie, Psychologie, Jugendspiel, Schwimmen, Sportarztwesen sowie schwedische, ameri­fanische und italienische Gymnastik. Außer eigenen Buchveröffent­lichungen enthält die Sammlung den größten Teil der Fachaufsätze, die Schmidt für die verschiedensten Zeitschriften verfaßt hat. Die Separatabdrucke eines Teiles dieser Arbeiten bilden allein drei starke Bände. Geheimrat Prof. Dr. med. F. A. Schmidt, Bonn  , wirfte noch in seinen leßten Lebenstagen in voller geistiger Frische.

So turnen

unsere Kinder!