" 3" polis
Die weggelassene, 3".
Ein Berliner Nachlaßpfleger zu 9 Monaten Gefängnis verurteilt.
Ein Seitenstüd zu dem Fall des Nachlaßpflegers | auf Unfähigkeit zur Bekleidung öffentlicher Aemter zu erkennen. Ruppolt beschäftigte gestern das Große Schöffen. Das Gericht verurteilte den Nachlaßpfleger Meyer megen Ungericht Berlin- Mitte. Wegen fortgesetzter Untreue treue zu neun Monaten Gefängnis und drei Jahren Ehrwar der Gerichtstalkulator und Nachlaßpfleger Erich Meyer verlust. angeklagt.
Am 12. November 1926 war der Postinspektor Lange auf der Straße an Herzschlag verschieden. Die Leiche wurde ins Krantenhaus Bethanien geschafft, und dort fand man in den Taschen des Toten und in einem Brustbeutel den Betrag von 4243 M. und 8 Pf. Auf Antrag der Braut des Verstorbenen wurde Meyer vom Amtsgericht zum Nachlaßpfleger bestellt. In dem Antrage mar darauf hingewiesen worden, daß keine Nachlaßerben vorhanden seien. Meyer nahm im Krankenhaus den Geldbetrag gegen Quittung in Empfang und versteigerte die Wohnungseinrichtung. Bei einer Nachprüfung im Jahre 1928 ftellt das Nachlaßgericht fest, daß der gesamte Nachlaß fast spurlos verschwunden war. In dem Inventurverzeichnis und in der Schlußabrechnung war die gefundene Barsumme nur mit 424,08 m. aufgeführt worden, die„ 3" war aus der Bahl weggelassen. Der Angeklagte behauptete, daß dies auf einen hör oder Schreibfehler seiner Sefretärin zu rückzuführen sei. Staatsanwaltschaftsrat Dr. Grüneberg mar aber der Meinung, daß der Angeklagte auf diese Weise durch Fälschun gen seine Beruntreuungen habe verdecken wollen. Auffällig war vor allem die Tatsache, daß Meyer in seinen Pflegschaftsatten dent Bermert gemacht hatte, daß der Gerichtssekretär Mag Neuen dorf am 12. November vom Krankenhaus Bethanien 424 M. abgeholt und 20 m. bezahlt habe. Neuendorf ist inzwischen ver= storben. Der Rendant des Krankenhauses bekundete, daß der Angeflagte allein den Gesamtbetrag abgehoben habe und daß von einer Gegenzahlung feine Rede gewesen sei.
Der Staatsanwaltschaftsrat Grüneberg beantragte, den AngeHagten Meŋer wegen fortgesetter Untreue zu neun Monaten Gefängnis und 2000 m. Geldstrafe zu verurteilen und auch
Die Lokomotive explodiert. Ein Doppelunglück des D- 3uges Paris - Bordeaux. Der D- Zug Paris- Bordeaux verunglückte gestern Da nur die Lokomotive aus den Schienen sprang, wurde eine Erja klokomotive gesandt. Der Kessel dieser Ersaklokomotive explodierte bei Ruffec. Hierbei wurde der Lokomotivführer und der Heizer getötet. Reisende find weder bei dem
ersten noch bei dem zweiten Unglück zu Schaden gekom. men. Der Verkehr auf der Strecke ist bereits wieder hergestellt.
Meine- Deine" bei Funzelschein.
Ein wilder Spielbetrieb im Humboldthain ausgehoben.
Hoffmann hergestellt wurde, find die Arbeiten im Wege der Verlosung an rund 260 Unternehmer abgegeben worden. Das Haupts telegraphenamt der Stadt Berlin fann heute mit Recht als der Mittelpunkt des deutschen Telegraphenverfehrs, ja fogar als die Telegraphenzentrale Europas bezeichnet werden. 500 Telegraphenverbindungen, 475 Apparate und Apparatesysteme und 1800 Kräfte dienen zur Bewältigung einer Jahresleistung von über 30 Millionen Telegrammen.
Franzöfifche Zeppelin- Paffagiere in Berlin . Begrüßung im Zentralflughafen.
Mit einem Sonderflugzeug aus Deffau tommend, wo sie die Junkers- Werte besichtigt hatten, sind am gestrigen Sonnabend nachmittag im Berliner Zentralflughafen drei der französischen ZeppelinDas Spielchen im Freien in den Ausflugsorten Baffagiere eingetroffen, und zwar der Kabinettschef des französischen und in den großen Parts der Stadt hat mit der wärmeren banten Loisel und Becqueur. Zu ihrer Begrüßung hatten sich und in den großen Parts der Stadt hat mit der wärmeren Luftfahrtminifters, Ingenieur Kahn, sowie die SchiffskommanWitterung einen erstaunlichen Umfang angenommen. Befonders an den 3 ahltagen lauern die gewerbsmäßigen treter der Deutschen Lufthansa und der Berliner FlughafengeſellBotschaftsrat Lefèvre von der französischen Botschaft sowie VerSpieler auf Arbeiter, die aus den Fabriken und Wertschaft eingefunden. Die franzöfifchen Gäfte tebren am heutigen stätten heimkehren, und überreden sie, ihr Glück zu versuchen. Sonntag mittag um 12 11hr mit der fahrplanmäßigen FarmanIn den letzten Tagen hatte die Polizei im Humboldthain Maschine nach Paris zurüd. Die übrigen drei französischen Offiwiederholt Gruppen von Leuten bemerkt, die sich um eine Bant ziere, die mit dem Zeppelin von Toulon gelommen sind, darunter Scharten. Es wollte aber bisher nicht gelingen, die Spieler im Be- Kapitän Hamon, find bereits direft nach Frankreich zurüdgefahren. trieb zu erwischen. Als am Freitagabend das Gewitter einfegte, glaubten die Spielunternehmer mohl, daß die Beamten nicht den gewohnten Streifgang unternehmen würden. Darin täuschten sie sich. Um bessere Beleuchtung zu haben, hatten die Betrüger eine Rerze auf die Bant geklebt, und bei dieser fümmerlichen Funzel war das Spiel im Gange. Die Umstehenden schützten die Karten und das flackernde Flämmchen mit ihren Regenschirmen. Der Unternehmer wurde mit seinem Spanner aufgegriffen und nach dem Bolizeipräsidium gebracht. Es ist ein früherer Bäder Frizz Groter, der aber schon längst nicht mehr einen ehrlichen Beruf ausübt, sondern sich ausschließlich von wilden Spielpartien erhält. Er wird dem Untersuchungsrichter vorgeführt werden. Es tann nicht ernft genug gewarnt werden, auf ein derartiges Spielchen" einzugehen. Bei den Beranstaltern handelt es sich, milde gesprochen, zu 999/10 Proz. um Falschspieler und Betrüger.
Reifel geplagt, das Vorderteil der Lokomotive eingedrückt war und daß das Wasser von allen Seiten herausfloß. Von der Lofo motivbefagung war zunächst teine Spur zu entdecken, bis leises Stöhnen die Anwesenden darauf aufmerksam machte, daß der Lokomotivführer und der Heizer 800 Meter weit, schrecklich verstümmelt und blutüberströmt auf dem Bahndamm lagen. Während der eine mit zertrümmerter Wirbelsäule fofort tot war, wurde der andere mit eingedrücktem Schädel in hoffnungslosem Zustande ins Krankenhaus eingeliefert.
Die Oberpostdirektion im neuen Haus.
Ueber das Doppelunglüd werden noch folgende Einzelheiten Gebäudes ist um einen großen Hof von fast quadratischer Gestaltung gemeldet:
Als der D- Zug Baris- Bordeaug in den Abendstunden des Freitag mit seiner Höchstgeschwindigkeit die Stadt Boitiers verlassen hatte, bemerkte der Lotomotioführer zu feinem Erstaunen, daß Steine gegen die Bagen des Zuges praffelten. Er forschte nach den Gründen und entdeckte, daß die Vorderachse der Lokomotive aus den Gleifen gesprungen war und sich bereits auf einer Länge von zwei Kilometern neben den Schienen eine tiefe Spur gegraben hatte. Er brachte den Zug sofort zum Halten. Ein Hilfszug wurde aus einer benachbarten Stadt beordert, der in Höchstgeschwindigkeit heranrafte. Plötzlich bemerkten die Infaffen diefes Zuges, daß eine Feuer garbe über den 3ug nieder regnete und riesige Kohlenblöcke durch die Luft flogen. Man glaubte einem wirklichen Vulkanausbruch beizuwohnen. Die Not bremse wurde gezogen und der Zug tam langsam zum Stehen. Alles stürzte zur Lotomotive und machte die Entdeckung, daß der
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Lackruf der Goldes
( Berechtigte Uebersetzung von Erwin Magnus ).
Am Dienstag tam Daylight jedoch ein beunruhigendes Gerücht zu Ohren. Es war im Wall Street Journal veröffent licht und ging darauf aus, daß nach anscheinend besten In formationen die Direktoren von Ward Ballen am Donnerstag feine Dividende erklären, sondern statt dessen eine Einzahlung fordern würden. Es war das erstemal, daß Daylight ängstlich wurde. Stimmte die Nachricht, so war er ruiniert, und plötlich fiel es ihm wie Schuppen von den Augen: Diese ganzen riesigen Operationen waren ausschließlich mit seinem eigenen Gelde gemacht. Dowsett, Guggenhammer und Letton hatten nichts ristiert. Es war ein augenblicklicher Schreck, der ebenso schnell wieder vorüberging, aber doch start genug war, ihn alle Kaufaufträge widerrufen zu laffen. Dann stürzte er ans Telephon.
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,, Hat nichts zu sagen-nur ein Gerücht," flang Leon Guggenhammers tiefe Stimme durch den Fernsprecher. Wie Sie wissen," sagte Nathaniel Letton, bin ich selbst Mitglied des Aufsichtsrats, und ich müßte es doch wohl wissen, wenn man an so etwas dächte." Und John Dowsett:„ Bor solchen Gerüchten habe ich Sie ja gerade gewarnt. Es ist nicht ein Jota daran Ehrenwort."
Daylight schämte sich furchtbar, daß seine Nerven mit ihm durchgegangen waren, und fehrte zu seiner Arbeit zurüd. Als er das Kaufen eingestellt hatte, war die Börse in ein Narrenhaus verwandelt, und auf der ganzen Linie verkauften die Baissisten darauflos. Ward Valley, die ihren Höhepunkt erreicht hatten, begannen zu wanten. Daylight verdoppelte in aller Ruhe seine Kaufaufträge. Und Dienstag, Mittwoch und Donnerstag morgen fuhr er fort zu faufen, während Ward Balley triumphierend immer höher stiegen. Immer noch verkauften die anderen, und immer noch taufte er, und zwar in einem Maße, daß es, wenn alles geliefert wurde, feine Zahlungsfähigkeit weit überschritt. Aber was tat das? Heute murde die doppelte Dividende erklärt. Die Baiffiers waren die Hereingefallenen, und er tonnte ihnen feine Bedingungen bittieren
Gestern präsentierte sich die Oberpostdirettion behörd lichen und Pressevertretern in ihrem neuen Heim am Liegen. fee, zwischen Herbart und Dernburgstraße. Die Hauptmasse des gelagert worden, um dem Publikum einen flaren, übersichtlichen Blid über sämtliche Bureauräume zu geben. Der Bau ist nach seiner Bestimmung sehr einfach gehalten und soll nur durch Gruppie rung der Kassen wirken. Zur architektonischen Gliederung ist Terratottamaterial verwendet worden. Dem Butz zwischen den Terrakottateilen ist an der Außenschicht Stalksteinbruch bei gemengt worden, um dem Berwitterungsprozeß und allzu starkem Nachdunkeln Einhalt zu tun. Bei dem Innenbau ist auf geschlossene und einheitliche Raumwirtung besonderer Wert gelegt. Die Treppenhäuser sind durchweg verschieden in der Führung der Treppenläufe, der Bauart und der Raumlösung, einheitlich sind sie im hellen Anstrich. Als Fußbodenbelag ist schwarzer Kunststein in quadratischen Fliesen gewählt worden. Die Belichtungsfrage der zweiseitig mit Bureauräumen besetzten Gänge ist durch helle Wände und bis weit nach unten verglaste Türen einwandfrei gelöst worden. An dem gewaltigen Bau, der nach den Entwürfen von Oberbaurat
Und dann platzte die Bombe. Das Gerücht hatte recht gehabt: Ward Valley verlangte Zuzahlung. Daylight gab so fort den Kampf auf. Sobald er fich vergewiffert hatte, daß es stimmte, zog er sich zurück. Nicht nur Ward Valley, alle ficheren Papiere wurden von den triumphierenden Baiffiers heruntergehämmert. Daylight gab sich nicht einmal die Mühe zu untersuchen, ob die Ward Ballen ihren Tiefstand erreicht hatten, oder immer noch weiter fielen. Er war nicht betäubt, nur verwirrt und zog sich vom Schlachtfeld zurüd, um sich zu fammeln, während Wall Street ganz die Besinnung verlor. Nach einer kurzen Besprechung mit seinen Matlern ging er in fein Hotel. Unterwegs taufte er sich die Abendblätter und las die Ueberschriften. Burning Daylight fertig! stand da; Day light hat's gefriegt! Wieder ein Mann aus dem Westen, der fein Geld losgeworden ist! Als er sein Hotel erreichte, erzählte eine spätere Ausgabe von einem jungen Mann, der Selbstmord begangen hatte, einem Lamm, das Daylights Spiel treuherzig gefolgt war. Warum nimmt er sich das Leben, zum Donnerwetter?" murmelte Daylight.
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Er ging in sein Zimmer hinauf, bestellte sich einen Martini- Cocktail, zog sich die Schuhe aus, setzte sich hin und dachte nach. Nach einer halben Stunde faßte er sich und leerte sein Glas, und während er fühlte, wie die Flüssigkeit seinen ganzen Körper durchwärmte, erschlafften seine Züge zu einem lang. samen, beherrschten, aber aufrichtigen Lächeln. Er mußte selbst über sich lachen.
,, Reingefallen, weiß Gott !" murmelte er.
Dann verschwand das Lächeln wieder, und fein Gesicht wurde ernst und düster. Bis auf seine Anteile in den der schiedenen landwirtschaftlichen Unternehmungen, die noch hohe Zuschüsse erforderten, hatte er nichts mehr. Aber härter als dies war der Schlag, der seinen Stolz getroffen. Es war fein Kunststück gewesen, ihn hereinzulegen. Sie hatten ihm Steine für Gold gegeben, und er hatte nicht den geringsten Beweis. Der einfachste Bauer hätte Dokumente gehabt, und er hatte nichts als ein Ehrenwort. Ein Ehrenwort! Er schnaufte verächtlich. In seinem Ohr flang noch die Stimme John Dow fetts durchs Telephon:„ Ehrenwort!" Hinterliftige Diebe und Gauner waren fie, und richtig angeführt hatten fie ihn. Was die Zeitungen schrieben, stimmte. Er war nach New Dort gelommen, um sich reinlegen zu laffen, und die Herren Dom fett, Letton und Guggenhammer hatten das gründlich besorgt. Er war ein fleiner Fisch, mit dem sie zehn Tage gespielt hatten genügend Beit, um ihn fomt feinen elf Millionen zu verschlingen. Natürlich hatten fie thm alles nur aufgehalft, um Ward Ballen dann für ein Butterbrot zurückzulaufen,
Schwere Schäden an Gaat und Obfffulturen.
Hamburg , 25. Mai. ( Eigenbericht.) Hamburgs Umgegend wurde am Freitag und Sonnabend von schweren Gewittern und Niederschlagen heimgesucht. Besonders start wüteten Sturm und Hagel in der Gegend von Bergedorf und Bierlanden.
Taubeneigroße Hagelförner gingen am Sonnabend abend in der ganzen Gegend nieder, vernichteten die Obstbaumblüte, die junge Saat und das neue Gemüse. In Bierlanden wurden furchtbare Verwüstungen unter den Glaskulturen angerichtet. Fast sämtliche Glashäuser wurden durch Hagelschlag zer. trümmert, da die Scheiben dem heftigen Anprall nicht standhalten konnten. Auch die Außenlandkulturen wurden zum großen Teil vernichtet. Beite Streden boten nach dem Unwetter ein Bild wüster Zerstörung. Furchtbar hat der Sturm auch im Lande freis Harburg gewütet. Hier wurde die Gegend von Hollen stadt und Elsdorf von einer schweren Wirbelsturmfatastrophe heimgesucht. 21 Häuser wurden durch eine Windhose abgedeckt. Viele Bugangsstraßen wurden durch umgestürzte Bäume und Telegraphen masten versperrt. Auch die Fernsprechverbindungen find zum Teil gestört. Die Windhose nahm ihren Weg durch Este= tal bis fast nach Buxtehude . In Hollenstadt wurde ein Schuppendach 300 Meter weit auf die Chauffee geschleudert. Man spricht von Millionenschäden.
Kampf den Geschlechtsfrankheiten.**
Mufflärungswoche vom 3. bis 8. Juni.
Die Geschlechtsfrantheiten sind nach wie vor eine der gefähr lichsten Seuchen. In Berlin find jährlich 60 000 Neuerfrankungen zu verzeichnen. Durch das Reichsgesetz zur Bekämpfung der Ge schlechtskrankheiten hat die Stadt Berlin feit dem 1. Oftober 1927 ein Aufgabengebiet in der Gesundheitspflege zugewiesen erhalten, daß von außerordentlicher Bedeutung ist. Die Maßnahmen gegen die Geschlechtsfrankheiten sollen entsprechend dem Gesetz im Gegensatz zu früher wo die polizeilichen Maßnahmen im Vordergrund standen standen weniger in der Anwendung von 3wang als in ber Aufklärung, Borbeugung, fostenloser Behand. lung und gesundheitsfürsorgerischer Bestre. bungen bestehen. Die Stadt Berlin hat seit dem Inkrafttreten des Gesetzes mit erheblichen Mitteln den Ausbau von Beratungs und Behandlungsstellen durchgeführt und neue, den modernsten An forderungen entsprechende Einrichtungen errichtet.
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bevor der Markt sich wieder erholt hatte. Nathaniel Letton würde wahrscheinlich von seinem Anteil am Raube der von ihm gestifteten Universität wieder ein paar neue Gebäude schenken. Leon Guggenhammer würde sich neue Maschinen für seine Yacht oder eine ganze Flotte von Yachten taufen. Aber was der Teufel von Domsett mit seinem Gelde machen wollte, das war ihm nicht larvielleicht eine neue Reihe Banken gründen.
Dailight trant einen Coctail nach dem anderen und dachte an sein Leben in Alaska , an die schweren Jahre, in denen er sich seine elf Millionen erkämpft hatte. Einen Augenblic dachte er an Mord, und wilde Pläne jagten ihm durch den Sinn. Das hätte der junge Mann tun follen, statt sich selbst zu töten. Niederschießen hätte er sie sollen. Daylight öffnete feinen Koffer und holte seinen Revolver einen großen Colt 44 hervor. Er sah nach, ob er geladen war, sterkte die Waffe in die Seitentasche seines Ueberziehers, bestellte sich noch einen Martini und setzte sich wieder.
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Eine ganze Stunde dachte er nach, lächelte aber nicht mehr. In seinem Gesicht bildeten sich Furchen, die Wahrzeichen der Arbeit des Nordens, des beißenden Frostes, alles dessen, was er erreicht und was er erlitten hatte die endlosen Wochen der Schlittenreisen, die düsteren Tundren von Boint Barrow, das zermalmende Eistreiben des Yukon , die Kämpfe mit Menschen und Tieren, die langen Hungertage, die Monate unter den Stichen der Moskitos von Koyofut, die mühselige Arbeit mit Hace und Schaufel, die Zeichen und Narben von Tragriemen und Zugleine, die Zeit, da er und seine Hunde nichts als Fleisch zu effen hatten, diese aanze lange Reihe von zwanzig Jahren Arbeit, Schweiß und Mühfal...
Um zehn Uhr erhob er sich und begann das New- Yorker Adreßbuch zu studieren. Dann zog er sich die Schuhe an, nahm eine Droschte und fuhr in die Nacht hinaus. 3weimal wechselte er die Droschte und hielt fchließlich vor dem Nachtbureau eines Detektivs. Er nahm selbst die Sache in die Hand, bezahlte reichlich voraus, wählte die sechs Mann, die er brauchte, und instruierte sie. Noch nie hatten sie für eine so einfache Sache eine so gute Bezahlung erhalten, denn außer der Tare gab er jedem einen Fünfhundertdollarschein und ver sprach ihnen noch einmal soviel, wenn sie Erfolg hatten, Spätestens am nächsten Tage mußten seine drei stillen Partner fich treffen. Auf jeden wurden zwei von den Detektiven los. gelaffen. Beit und Ort ber 3usammenkunft war alles, was er erfahren wollte.
( Forthegung folgt.)