Der Kampf um die Schule.
Bor einer Kundgebung sozialistischer Schüler im reaffio- freudig begrüßt von Freunden und Vorfämpfern des Schuffort. nären Berliner Westen spras am Donnerstag Genosse schrittes. Damals, im Jahre 1904, wurde sie in der Nähe des Sendawitz- Zwickau über das Thema„ keiegsgefahr. Spandauer Bocks untergebracht, etwa an der Stelle des heutigen .Faschismus, Schulfamp f". Sachsenplatzes. Im Jahre 1910 siedelte sie nach dem Gelände über, auf dem sie noch heute ihr Heim hat. Die Erwartungen, die vor einem Vierteljahrhundert an jenen Versuch geknüpft wurden, haben sich erfüllt. Mit Recht durfte bei der Jubelfeier, die am Freitag auf dem Waldschulgelände veranstaltet wurde, an den von dieser Stätte der Erziehung und Stätte der Erziehung und der Gesundheits pflege ausgegangenen Segen erinnert werden.
Er zeigte den engen Zusammenhang zwischen den Erziehungs fragen und den wichtigsten politischen Fragen auf und wies darauf hin, daß der Kampf der Arbeiterbewegung nur dann erfolgreich sein fann, wenn sie die Menschen und vor allem die jungen Menschen erzieht zur Einsicht in die wahren Zusammenhänge der auf Ausbeutung und Unterdrückung beruhenden fapitalistischen Gesellschaftsordnung. Die höheren Schulen sind immer noch eine Hochburg An der Feier beteiligten sich mit den Lehrern und Kindern reaktionärer Gesinnung und ein Rekrutierungsfeld der faschistischen der Schule viele Mitglieder des Charlottenburger Bezirksamts und Gegner der Arbeiterbewegung und der Republik . Den jungen der Bezirksversammlung, Vertreter der Berliner Zentralvermal Menschen die Verknüpfung ihres instruktiven Freiheits- tung, im besonderen der städtischen Schulverwaltung, auch des Prokampfes gegen die verknöcherte Schulbureaukratie mit dem geninzialschulkollegiums. Der Waldschulleiter Rektor Ja es rich, maltigen Ringen der Arbeiterschaft bewußt zu machen, ist Aufgabe der sozialistischen Schülerbewegung. Abscheu gegen den Krieg und gegen die faschistischen Methoden der geistigen und physiIchen Knebelung müssen in der Jugend geweckt werden. Das Bewußt sein, daß die Arbeiterbewegung die einzige wirkliche Sicherheit gegen Krieg und Unterdrückung ist, muß die Schülerschaft dazu führen, sich der großen Front der Arbeiterbewegung einzureihen. Begeisterter Beifall zeigte, daß der Appell des Redners an die Schuljugend nicht ungehört verhallte.
Benzinmangel auf dem Ozeanflug.
„ Der gelbe Vogel" will auf den Azoren notlanden.
Das französische Flugzeug der Gelbe Bogel", das zum Transozeanfluge von Amerika nach Europa gestartet ist, hat einem franzöfifchen Dampfer durch Rundfunk mitgeteilt, daß das Flugzeug den Kurs auf die Azoren nehmen wird, um dort wegen Benzinmangel landen zu können. Wenn sich die Wind- und Wetterverhältnisse beffern, so wollen die Flieger versuchen, ohne zu landen von den Azoren nach der portugiesischen Küste weiterzufliegen. Eine andere Meldung aus New York bestätigt, daß das Flugzeug megen feines starten Gasolinverbrauchs den Kurs nach den Azoren genommen habe. In Fliegerkreisen wird vermutet, daß vielleicht durch das Mitfliegen eines blinden Passagiers die Berechnungen über den Gasolinverbrauch nicht stimmen. Der blinde Passagier foll ein 22jähriger Mann namens Artur Schreiber sein, der seit dem Start des Gelben Vogels" vermißt mird. Schreiber hatte mit einem Freunde ausgelost, wer den Versuch unternehmen solle, als blinder Passagier mitzufliegen. Als das Los ihn traf, soll es Schreiber, der sich einen Monteuranzug anzog, geglückt sein, fich im Flugzeug zu versteden. Bon den Azoren liegen bisher keinerlei Nachrichten vor.
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August Sellin 70 Jahre. Der langjährige Obmann der Re.. visoren des Bezirksverbandes der SPD. , Genosse August Sellin begeht heute seinen 70. Geburtstag. Im Jahre 1883 fam er als Tischlergeselle nach Charlottenburg , wo er auch heute noch feinen Wohnfiz hat. Bald betätigte er sich auch in der Partei und gehörte 1889 mit zu den Gründern des Charlottenburger Wahl. vereins. 1901 trat Sellin bei der Charlottenburger Ortsfranfenfasse ein, und mar Don 1902-1908 Mitglied der Stadtverordnetenversammlung. Seit 1924 befindet sich Genosse Sellin im mohlverdienten Ruhestand. Wir wünschen dem Jubilar von ganzem Her zen, daß er noch recht lange sein verantwortungsvolles Ehrenamt ausüben möge.
mies in seiner Festrede darauf hin, daß der aus echtem Pestalozzigeist unternommene Charlottenburger Bersuch einer Waldschule in allen großen Städten Deutschlands und auch in vielen Städten des Auslandes begeisterte Nachfolge gefunden hat. In fünfundzwanzig Jahren sind 6000 Kinder durch die Charlottenburger Waldschule gegangen, schmächliche und kränkliche Kinder der Volksschule, denen es not tat, daß sie einmal ein halbes Jahr hindurch Tag für Tag vom Morgen bis zum Abend im Freien, in Luft und Licht weilen durften, um zu In der Diskussion gefielen sich vier Kommunisten in er. gefunden. Glückwünsche des Bezirksamtes Charlottenburg brachte müdender Langweiligkeit darin, immer den gleichen Unsinn zu Bürgermeister Augustin, der den Fürsorgegedanken der Waldmiederholen. Ein deutschnationaler Jüngling schmetterte unter dem Gelächter der Anwesenden pathetische Fanfaren über beutscheschule hervorhob. Im Namen des Magistrats Berlin und der städtifchen Schulvermaltung sprach in Vertretung des Stadtschulrats Heldentum und andere schöne Dinge in den Saal. Er schloß mit der Nydahl der Magistratsoberschulrat Dr. Fischer. Er betonte, daß alten Walze vom ,, Landesverrat" der Sozialdemokraten. die Waldschulsache und überhaupt die Gesundheitspflege für die Schuljugend eine wichtige Aufgabe der Gemeinde ist und ihr besonders am Herzen liegt. Der Magistrat spendete der Freireligiöse Gemeinde. Sonntag, vorm. 11 Uhr, Pappelallee 15, BorWaldschule eine Jubiläumsgabe von 2000 M. zur Bervollständigung trag der Frau Maria Krüche: Die sexuelle Belastung der Frau. Harmonium: ihrer Lehrmittel. Kreisschulrat Dr. Pagel als Vertreter des ProBerceuse( Godard). Gäste willkommen. vinzialschulkollegiums begrüßte in dieser Schule die Schule der neuen Zeit. Auch Vertreter der Lehrerschaft und der Elternschaft brachten Glückwünsche.
Der Referent rechnete mit den Kommunisten aufs schärffte ab, die sich nicht gescheut hatten zu schmindeln, die Sozialdemokratie habe unter der Bürgerblockregierung den Wehretat bewilligt. Auch den Deutschnationalen überlieferte er der verdienten Lächerlichkeit.
Schule im Licht.
Mit einer Waldfeier in Liedern und Gedichten trugen die Kinder der Waldschule zur Verschönerung des Festes bei. Und über den Häuptern der Festgesellschaft pfiffen und flöteten ihr Frühlingslied die Finten und Drosseln, die in den Bäumen des
Jubelfeier der Charlottenburger Wald- Boltsschule. Nahe dem Bahnhof Heerstraße liegt unter den Kiefern des Grunewalds die Charlottenburger Wald Volts= schule, die erste Waldschule, die in Groß- Berlin entstand. Fünf undzwanzig Jahre sind es jetzt her, daß sie eröffnet wurde,| Waldschulgebäudes saßen.
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Wann Kommunalwahlen?
Bisher weiß noch niemand, welcher Tag für die kom.munalwahlen ausersehen ist, die Ende dieses Jahres vollzogen werden müssen. In bürgerlichen Blättern findet man von Jeit zu Jeit immer mal wieder einen bestimmten Termin genannt, aber da handelt es sich stets nur um Bermutungen. Jetzt wird gemeldet, daß der Verband der preußischen Landgemeinden den preußischen Minister des 3nnern um Auskunft gebeten hat, ob das Staatsministerium den Kommunalwahlfermin vor oder nach dem 1. Dezember feftiehen will. Der Minister des Innern haf
derten, mit dem Hammer loszuschlagen. Der Mieter, der sich nach diesem Borfall mit seiner Frau entfernte, wurde von dem Wirt beschimpft, der ihm Ausdrücke wie lrfundenfälscher, Betrüger und Brandstifter nachrief.
In der Verhandlung fragte der Vorsitzende, ob dem Zeugen an der Bestrafung des Wirtes liege. Auf Zureden entschloß sich dieser, feinen Strafantrag wegen Beleidigung zurückzunehmen, im übri gen stellte das Gericht das Verfahren gemäߧ 153 ein, das heißt, Der Hauswirt ist megen Geringfügigfeit". übrigens wegen Sachbeschädigung und Widerstandes vorbestraft.
Beschluß über die Festsetzung des Wahltages gefaßt. Es werde das voraussichtlich erst fun, wenn sich der Zeitpunkt der Berabfchiedung des Gesetzes über die kommunale Neuregelung des rheinisch- westfälischen Industriegebietes, das fürzlich dem Landtag zugeleitet wurde, übersehen lasse. Auch wir Berliner werden uns noch gedulden müffen.
Ein feiner Hauswirt. Beschimpfungen und Beleidigungen bleiben ffraflos. Vor dem Amtsgericht Lichtenberg hatte sich der 59 Jahre alte Hauswirt Georg Kowalti wegen versuchter Nötigung, Drohung und Beleidigung zu verantworten.
3wei Arbeiter betäubt.
Auf einem Neubau in der Potsdamer Straße dicht am kleiftpart ereignete fich geffern abend ein glücklicherweise seltener Unfall. Beim Berlegen von Gasröhren wurde scheinbar nicht mit der notwendigen Sorgfalt gearbeitet, so daß an einer undichten Stelle größere Gasmengen ausströmen fonnten. 3wei auf dem Bau beschäftigte Arbeiter wurden durch die Gafe betäubi und von Arbeitskollegen bewußtlos aufgefunden. Die zur Hilfe gerufene Feuerwehr ftellte bei den Gasvergifteten Die Wiederbelebungsversuche an, die auch von Erfolg waren. Arbeiter der Städtischen Gaswerte ftellten den Gasstrang ab und Gefahrenzone wurde in weitem Kreise polizeilich abgesperrt. erneuerten das schadhafte Rohr.
Ermäßigung der Rinofteuer geplant.
Vorträge, Vereine und Bersammlungen.
Reichsbanner Schwarz- Rot- Gold".
Geschäftsstelle: Berlin G. 14, Gebaftianste. 37/38, Sof 2 3. Sonnabend, 15. Juni. Lichtenberg . Ram.„ Boghagen". Mondschein. fahrt der Kameraden mit Angehörigen nach der Woltersdorfer Schleuse. Abfahrt von der Oberbaumbrüde um 20 Uhr. Wassersportabteilung. 20 Uhr 2. Stiftungsfest in Form eines Rommerfes mit Tamen im„ Alten Rrug", Tegel , Hauptstr. 14. Sonntag, 16. Juni. Mitte. Radymittags treffen fich die Kameraden mit ihren Angehörigen auf dent Sportplas Friedrichsfelde. Steglis. 10-12 Uhr Sportübung in Lichterfelde , Echügenhaus. Baffersport. abteilung. Wegen der DWV.- Regatta auf dem Tegeler See wird unfere Safen. ausfahrt von 13-18 Uhr gesperrt. Kameraden, die nicht an der Regatta betei ligt find, bitten wir recht früh auszufahren. Ruberriege. Fahrtverbot. Treff. Marine puntt anläßlich der DWB.- Regatta 12% Uhr Bootshaus Tegel. abteilung. Antreten 9% Uhr Bootshaus Tegel . Montag, 17. Juni. Kreis Berlin Westen. 20% Uhr Gigung der Funktionäre der Jugend bei Kroiz, Wilmersdorf , Solsteinische Str. 60. Prenzlauer Berg . Kam. Senefelder Blak" bei Heiles, Meger Straße. Arenzberg. Jugend 3 bei Krepp, Planufer 75, Bor trag des Ram. Rektor. Nadolle, Reukölln- Briß. 20 Uhr 2. Ram . 1. Bug, Ber fammlung bei Schabeilo, Weichselftr. 5. 2. Rug, Versammlung bei Rönig, Böhmische Str. 43-44. 3. Ram. Zug Ebert, Bersammlung bei Sinsten, BodeEde Thomasstraße. 4. Ram . 20 Uhr Bersammlung, Buschtrug, Rubower Straße Ede Späthallee. Gauvorstand. Sigung der Jungbannerführer unt 20 Uhr im Gaubureau. Jungreichsbanner- und Bundesverfassungsfeier. Friedrichshain . Ram. Warschau. Connabend, 15. Jbni, 19% Uhr, alle Jungkameraden Bahn. hof Warschauer Brüde, Nachtfahrt nach dem Störizfee. Aeltere Kameraden Sonntag 7% Uhr Bahnhof Warschauer Bride, Bahnhofshalle. Beteiligung von anderen Rameradschaften erwünscht. Webbing. Achtung, Jungbanner! Sonntag, 16. Juni, Führung durch Alt- Berlin. Treffpunkt 915 Uhr Unter grundbahnhof Spittelmarkt. Gäste willkommen. Kreuzberg . Conntag,
16. Suni, 7,05 Uhr, Abfahrt Görliker Bahnhof nach Lübbenau zur Sprec waldfahrt. Rückfahrkarte 4,30 M. Bundeskleidung. Gäste willkommen. Mon tag, 17. Juni, Jugend 1, 20 Uhr, Jugendheim Vordstr. 11, Diskussionsabend.
Reichstartell Republit. Sonntag, 16. Juni. Charlottenburg . 10 Uhr Schießen im Schügenhaus Zehlendorf. Gleichzeitig Borschießen der beiden Mannschaften für das nächste Gaupreisschießen. Röpenid. Ortsverein. Ab 10 Uhr im Wil helmshof( am Bahnhof Hirschgarten). Uebungsschießen. Ortsverein Lichtenberg. Sportplag Friedrichsfelde , Conntag, 16. Juni, Schießen von 8-12 Uhe die Ortsvereine Friedrichshain und Mitte, ab 12 Uhr bis 17 Uhr Treptow und Lichtenberg . Die folgenden Tage bis einschließlich Freitag, 21. Juni, bleiben den genannten Ortsvereinen ebenfalls vorbehalten.
Der Gemischte Chor Weißensee( Mitglied des DAGB.), veranstaltet heute, Connabend, 15. Juni, im Gesamtetablissement des Orankesee, Sohen. fchönhausen, ein Strandfest verbunden mit einem Commernachtsball und Anfang 18 Uhr. Ende 5 Uhr. Eintrittstarten find zum Gartentonzert. Breise von 1 M. an der Abendkasse erhältlich.
Arbeitsgemeinschaft für Forsschuß und Naturkunde E. B. 92. Arfo- Ban derung: Conntag, 16. Juni. Besuch des Naturschußgebietes Pfaueninfel unter Führung des Städtischen Kommissars für Naturdenkmalpflege, Herrn Dr. Mar Silzheimer, Direktor der naturwissenschaftlichen Abteilung des Märkischen Museums . Treffpunkt 9 Uhr am Bahnhof Bannfec. Mitglieder frei, Gäste 20 Pfennig.
Deutscher Joo- Bunb. Bom 7.- 11. Auguft 1929 findet in Freiburg im Br. der Weltkongreß der Anhänger der Weltsprache do statt. Bisher liegen Anmeldungen aus folgenden Ländern vor: Frankreich , Deutschland , Lurem burg, England, Schweiz , Schweden , Tschechoslowakei . Sede gewünschte AusZunft über Jdo, Unterrichtsmaterial usw. ist erhältlich vom Deutschen Jdo Bund. B., Goorstr. 75, Berlin- Charlottenburg 9.( Chrenpräsident: Prof. Wilhelm Oftwald, Großbothen .)
Der Angeklagte ist Eigentümer des Hauses in der For tuna Allee 46 zu Biesdorf Süd. In der Wohnung feiner Tochter wohnt als Untermieter ein Lagerverwalter D., mit dem der Hauswirt in Streitigkeiten geriet. Am 24. April dieses Jahres befand sich die Ehefrau des Lagerverwalters in der Waschfiche, sie hatte die Wäsche eingeweicht und war im Begriff, mit ihrer Arbeit zu beginnen, als der Hauswirt auf der Bildfläche erschien und mit den Worten:„ Sie haben keine Waschküche in Ihrem Vertrage" fie aufforderte, den Raum zu ver fajjen. Der Ehemann, der seiner Frau beim Waschen behilflich mar, lehnte das ab. Da wurde der Wirt von einer furchtbaren But gepact, ergriff einen zwei Pfund schweren Hammer, Find brang damit auf den Lagerverwalter ein, indem er ihn zurief, man müßte ihm gleich den Schädel einschlagen. Inzwischen waren noch andere Mieter in die Waschküche gekommen, die den Wirt hin- chließen würden. Die Drohung scheint die gewünschte Wirkung gung zur Gewitterregen, besonders im Besten.
Funkwinkel.
Die Inhaber der Berliner Kinos haben in der letzten Zeit durch eine lebhafte Agitation gegen die Höhe der von ihnen zu zahlenden Bergnügungssteuer die Aufmerksamkeit auf sich zu lenten gesucht. Sie erklärten, daß sie ihre Ermäßigung wenn ihnen nicht eine der Ber. Betriebe, gnügungssteuer bewilligt würde, nicht länger aufrecht zu erhalten vermöchten. Um ihren Klagen mehr Nachdruck zu geben, kündigten sie sogar an, daß sie zum 1. Juli die Betriebe
gehabt zu haben. Aus dem Rathaus wird jezt gemeldet:
Die Finanz- und Steuerbeputation beschloß in ihrer heutigen Sizung, bei der Bergnügungssteuer der Notlage der Kinotheater durch eine individuelle Behandlung der einzelnen Theater Rechnung zu tragen. Die Steuer soll vom 1. Mai bis 15. September bei einem gegenüber dem Vorjahre nachge= wiesenen Besucherrückgang von 10 bis 20 Proz. um ein Drittel, bei einem Rückgang von mehr als 20 Broz, um die Hälfte herab gesetzt werden. Die herabgesezten Beträge werden zunächst gestundet. Am 15. September werden die Beträge, die sich aus dem Besucherrückgang insgesamt ergeben haben, niedergeschlagen. Die gesamte Regelung erfolgt durch die Verwaltung ohne besonderen Antrag. Die Frage, ob eine ähnliche Regelung auch für die Theater nötig ist, soll noch im Unterausschuß geprüft werden. Alle diejenigen Fälle, in denen Bauschsteuer statt Kartensteuer erhoben wird, sollen sofort daraufhin nachgeprüft werden, ob die Pauschalierung noch den gegenwärtigen Berhältniffen entspricht.
Zu diesem Beschluß wird nun zunächst der Magistrat Stellung zu nehmen haben und dann wird gegebenenfalls die Stadtverordnetenversammlung entscheiden.
„ Die Stumme von Portici " als Sendeoper zu geben, war ein Wig; aber fein ganz schlechter. Zwar fehlt für den Hörer die Hauptperson der Oper, die Trägerin der Titelrolle, völlig und damit die durchgehende Handlung. Niemand kann ohne Kennt nis des Textbuches die dramatischen Zusammenhänge auch mur ahnen. So ist der Eindruck ein höchst unvollständiger. Wer sich aber von der Mufit genügen ließ, tam auf seine Kosten. Erstens ist das Aubers Verdienst, der in der„ Stummen" eine außerordentlich mirkungsvolle, gegensazreiche Musikmalerei schuf. Selmar Meycowig verstand es auch, dieser großartigen Musik den dramatischen Schwung zu geben. Er fand in den Sängern glänzende Helfer, besonders in Joseph Schmidt , obwohl dieser im Beginn des vierten Attes anscheinend mit einer vorübergehenden Indisposition zu lämpfen hatte. Auch Berta Kiurina bot in ihrer Rolle mehr als guten Durchschnitt. Senst war der Tag, abgesehen von einer hübschen Nachmittagsmufit, nicht sehr ergiebig. Aber weshalb werden die Konzerte aus dem Reich eigentlich immer nur auf den Deutschlandfender und nicht auch auf Berlin übertragen? Das schöne Gleich zu Beginn der Ziehung zur dritten Riasse der Leipziger Konzert am Nachmittag hätte den Berliner Hörern, die Preußisch- Süddeutschen Klaffenlotterie mairde auf die Nummer nur über Detektorapparate verfügen, sicher eine sehr erwünschte 255 406 der 100 000- Mart- Seminn gezogen. Auch diesmal scheinen Abwechslung gebracht. Ueberhaupt wäre ein häufigerer Brogramin wieber die fleineren Spieler besonders begünstigt zu sein. Die austausch sehr erfreulich und sehr lehrreich. Prof. Dr. Martin Nummer 255 406 wird in beiden Abteilungen in Achtellosen 3gels Bortrag über Berlins , ein anderer im Besten. Einzelne Stüde des Hauptgeminns Die Technit der Eisenbahn.gespielt. Ein Teil der glüdlichen Gewinner wohnt im Zentrum
traßen", behandelte bas durchaus nicht uninteressante Thema redyt langweilig. Beshalb mußte zu den wirklich überflüffigen Rennübertragungen noch eine Einführung mit, menn auch nur angebeuteten Inps, gegeben wenden? Soll die Wettfucht noch meiter musgebreitet werden?
Zes.
100 000- Mark- Gewinn gezogen.
merden auch nach Sachen auswandern. Die Gewinner find zum großen Teil alte Stammfunden, die für ihre Ausdauer endlich einmal belohnt wurden.
Wetterbericht der öffentlichen Wetterdienststelle. Berlin und Umgegend ( Nachdr. verb.) Meist moltig, Neigung zu Gewitterregen, etwas Abkühlung. Für Deutschland : In der westlichen hälfte Deutschlands etwas fühler, im übrigen Reiche Fortbestand des herrschenden Witterungscharafters, Nei
Der Dienst am Kunden beschränkt sich bei dem großen Waren haus nicht nur auf die Gegenstände des alltäglichen Gebrauchs, es jucht und das vor allen Dingen durch Geschmacks fultivierung den Kunden zum befferen, zum lufrativen Käufer zu erziehen. Die Kunſtabteilung A. Wertheim in der Bellevuestraße bringt eine neue Idee und eine neue Note in die Kaufgepflogenheiten des Kunstgewerbes. Bisher war auf diesem Gebiet mehr oder minder der Kunde vom Architekten abhängig; je höher der Ruf des letzteren, desto exponenter auch die Preise und überdies die Gefahr, vom Raumkünstler allzu persönlich beeinflußt zu werden. Die neue Geschäftsgebarung Wertheims mit seiner Abteilung Innenbau" bricht gründlich mit diesen Wertmaffen: fie stellt eine Vermittlungsstelle dar, in der das Publikum frei und unbeeinflußt die Entwürfe seines Geschmades nach Künstlervorschlägen studieren tann. Eine Arbeitsgemeinschaft anerkannter Innenarchitekten, neben berühmten wie Bruno Paul , Tessenow, Straumer und andere( auch dankenswerterweise eine Reihe jüngerer Kräfte), zeigen an Mustern, was ihre Art und ihr Stil ist. Die Abteilung übernimmt bei der Wahl der Künstler lediglich die Rolle eines unparteiischen Ver mittlers. Die zentrale Stelle bedient sich dabei neben der geschmadvollen Ausstellung in den schönen Ansichtsräumen noch eines Vorführungsraums, mo dem Kunden an Hand von ein paar tausend Diapositiven von Innenbauentwürfen das Suchen und Finden er leichtert werden soll. Besondere Abteilungen unterrichten bei sachfundiger Beratung über Wandbehandlung, Stoffe oder Teppiche, über die Arten der zu verarbeitendea Edelhölzer, des Marmors, des Glajes, der Keramit. Um groß gedachte Raumkunft gleichzeitig passenden Hintergrund für die Kollektion altenglischer Möbel schut an einigen trefflichen Beispielen zu zeigen, ist dieser neuen Veran staltung eine Ausstellung altenglischer Wohnräume angegliedert. Den ftaltung eine Ausstellung altenglischer Wohnräume angegliedert, Den Der Architett J. A. Campbell. Man darf gestehen, daß diefe pracht Dolle Stimmungsarchitettur den alten ihönen Gegenständen ans verschiedenen Betten gerecht wird.