Einzelbild herunterladen
 

3. Gelamit. Toto: 17:16. Stab: 12, 11, 18:10. Ferner liefen: Clementine, Theokrat, Nushaga Bon, Sadana, Agitator, Athener  , Nonne, Balencia I.

Preis von Sachfen. 1. Lucie Watts( J. Mills); 2. Ratabu; 3. Meister. stüd. Toto: 14, 27: 10. Blag: 12, 13, 21: 10. Ferner liefen: Lindowgold, Steinnelke, Pirus, Posenfrau.

Uedersee- Sonnenwende

Auch die Naturfreunde der Reichshauptstadt hatten es sich nicht nehmen lassen, wieder wie in jedem Jahr zum Sonnenwendfeuer aufzurufen. Schon lange vorher wurde eifrig für die Veranstaltung geworben, selbst die Berliner   Anschlagfäulen zeigten Aufforderungen zum Besuch der Feier am ledersee.

Die Mehrzahl der Berliner   wird diesen schönen märkischen See faum kennen, auch nicht den Doppelort Steinfurth- Schöpfurt, jeten falls hatte nian vorsorglich mit Kleinbahn und Kraftpost Abkommen getroffen, so daß alle Teilnehmer bequem zum ledersee gebracht wurden. Und es famen ununterbrochen vom Mittag an Scharen zum ledersee, wo die Naturfreunde ein eigenes Grundstück befizen. Schnell füllte sich der große Platz; Belt neben Zelt wurde errichtet, Faltboot- und Radfahrer kamen an, und als es langsam dunkelte, war der weite Raum dicht bevölkert. Bald kam auch die Musik, bei Fackellicht wurden alte Tanzweisen gespielt, und schnell hatten fich Volkstanzfreunde eingefunden, die flott die Tänze mitmachten. Im Mitternacht   nahm die Feier ihren Anfang. Die Faltbootfahrer der Naturfreunde fahren auf zum Reigen. Die Fackeln werden an den Paddeln befestigt, entzündet, und in Kreisen und Schlangen­linien bewegt sich die leuchtende Kette der Faltboote. Ein Waldhorn­quartett leitet die Feier ein, klangvoll tönen die weichen Rhythmen durch die Nacht. Massengesang folgt, die Arbeitergesangvereine der Ortschaften Steinfurth  , Heegermühle und Lichterfelde   bringen Ar­beiterlieder zu Gehör ,,, Wir schüren das heilige Feuer"," Tord Foleson" und andere Kampflieder hallen wider. Magnesiumfodeln werden angezündet. Der Bewegungschor fritt auf, dumpfe Gong schläge und helle Trommelflänge wechseln ab, gespenstig rückt der Chor näher, bäumt sich auf, dreht sich, bricht zusammen, unterliegt, fämpft wieder, siegt!

beieinander

-

er

Franz Rothenfelder tritt hervor, Fackeln umsäumen ihn, spricht seinen Sonnenwendspruch. Armut und Arbeit sind immer - so heißt es in seinem Dichtmert, aber es wird und muß anders werden. Wieder tönen Arbeiterlieder der Arbeiter­gefangvereine, wieder flammen Magnesiumfackeln aus, und der Be­wegungschor rückt an, diesmal härter und straffer in den Rhythmen und löst sich in einem Fackelreigen auf.

Das Sonnenwandfeuer wird entzündet, prasselnd schläg: die lodernde Glut in die Nacht langsam lockert sich das breite Recht eck der viertausend Zuschauer.

-

rn.

Flugtag bei Regen und Sturm.

Großfliegerei in Tempelhof  .

Trotz des schlechten Wetters hatten sich gestern auf dem Flug plaz Tempelhof Zehntausende eingefunden, die stundenlang unent­wegt ausharrten, um den Vorführungen unserer besten Kunstflieger oder richtiger gesagt Luftakrobaten" zuzusehen.

Der Auftakt zu dieser flugsportlichen Veranstaltung, die zugleich den Abschluß der 7. Berliner   Turn- und Sportwoche bildete, war der Aufstieg von zwei Freiballons des Berliner   Vereins für Luftfahrt. Zu gleicher Zeit erhoben sich 10 000 Brieftauben der Groß- Berliner Reisevereinigung in die Luft. Anschließend konnte das Publikum zum erstenmal die Kunstfliegerin Marga von Elzdorf bewundern. Den Höhepunkt der Darbietungen bildete ein Vergleichsfliegen, bei dem die bekanntesten deutschen   Sport­flieger bei schwierigsten Witterungsverhältnissen bemüht waren, innerhalb eines je 10 Minuten dauernden Wohlprogramms das Höchste ihres fliegerischen Könnens, wie Rüdenflüge, 200= pings, Rollings, feitliches Abrutschen usw. zu zeigen. Auf eine Wertung hatte der Beranstalter verzichtet. Immerhin bekam man schon einen Vorgeschmack von der am nächsten Sonntag in Essen zum Austrag kommenden deutschen   Kunstflugmeisterschaft. Im einzelnen produzierten sich von den Meisterschaftskandidaten Gerhard Fieseler  , Ernst Udet  , I. v. Köppen von der Deut­ schen   Versuchsanstalt für Luftfahrt, Fluglehrer Stör von der Verkehrsfliegerschule Schleißheim und Dr. Gullmann von der Sächsischen   Fliegerschule Leipzig  . Bei diesen spannenden, mit leb­haftem Beifall aufgenommenen Vorführungen zeichneten sich beson­ders Fieseler nit völlig neuen Kunstflugfiguren, darunter einer neunfachen Rolle im Kreise, ferner Stör und Udet   aus. Viel An­klang fand auch das Gruppenfliegen von acht dreimotorigen Groß­verkehrsflugzeugen der Deutschen Lufthansa. Ein Massenfallschirm­absprung von zehn großen Puppen, die aus zwei Großflugzeugen

abgeworfen wurden, ein Angriff Udets auf zwei Fesselballons und das nie fehlende Höhenfeuerwerk bildeten den Abschluß des luft­sportlichen Geschehens

Sport am Sonntag.

Der Start des SC. Charlottenburg   am Sonntag in der ungarischen Hauptstadt wurde zu einem Erfolge. In der 4- mal­

300 Meter. Staffel, lief die Mannschaft Bansemer- Schoemann- toe

Böcher mit 8 Min. 10 Set. einen neuen Weltrekord. Die bisherige Höchstleistung gehörte Teutonia- Berlin mit 8: 00,9 ſeit dem 3. September 1927.

Vor über 60 000 Zuschauern spielten im Stadion in Köln­Müngersdorf die schwedischen Fußballer, die sich auf einer Tournee durch Deutschland   befinden, gegen eine deutsche Auswahl= mannschaft. Mit Rücksicht darauf, daß die Schwedenmannschaft bis her neben einem Unentschieden fünfmal siegreich gespielt hat, wurde der deutsche Sieg mit 3: 0( 1: 0) in Köln   mit großem Beifall auf

genommen.

Flamme empor.

Die große Sonnenwendfeier der Kinderfreunde.

Am Bahnhof in Birken wer der ist schon in den frühen Nachmittagsstunden ein reges Leben. und wehenden roten Fahnen tom Kindergruppen mit blauen Kitteln men an. Mit Gesang marschieren sie auf der Landstraße dem Kin­derland der Kinderfreunde in Birfenwerder" zu. Das Kinderland selbst ist für die Zelt­lagerfahrer freigehalten. Die Kinder­gruppen, die an feinem Zeltlager teilnehmen, lagern nördlich des Kin­derlandes auf einer großen freien Wiese. Immer wieder rücken neue 6.uppen an. Es will gar kein Ende nehmen. Am Abend mochten wohl

über 1500 Kinder hier bei­

fammen sein. Für Quartier hatten die Birkenwerder   Genossen trefflich gesorgt. Teils in Privatquartieren, teils in Schulen und Restaurationen hatte man für die Kinder Nachtlager bereitgestellt.

Gegen 8 1hr abends werden in Betrieb vier Gulaschkanonen in

gesetzt. Alle Kinder erhalten, gegen Abgabe ihrer Irint farte,

einen Becher Kakao. Viele Gruppen haben sich Eimer mitgebracht. Sie holen darin den Kakao für die gesamte Gruppe und erleichtern dadurch die Ausgabe. Ueberall herrscht Ordnung und Fröhlichket. Das Spielen und Tanzen hat aufgehört. In fleinen Gemeinschaften fizen Kinder und Helfer beim Abendschmaus.

Um 10 Uhr sammeln sich die Sonnenwendteilnehmer in vier langen Zügen. Etwa 50 Meter vom Holzstoß entfernt, wird Auf­stellung genommen. Am Holzstoß gruppieren sich inzwischen die Zeltlagerfahrer. Sie sind die eigentlichen Träger und Ausgestalter der Feier. Ein Leuchtsignal und die Züge stecken ihre Fackeln Flammenketten formen sich. Lieder erklingen in die düstere Nacht. Ein zweites Signal. Die Gruppen marschieren. Bon vier Seiten kommen sie an. Sie gruppieren sich um den Holzstoß. Die Flammenträger gehen in den vordersten Kreis.

an.

Berstummt ist jedes Geräusch. Die Feier beginnt. Leise ertönen Gitarren, Mandolinen und Geigen. Klangvoll mischt sich der Chor dazwischen und vielstimmig flingt's aus Hunderten von Kindertehlen: Gebt uns Heu und gebt uns Stroh, daß es brenne lich erloh." Wieder setzt die Mufit ein. Die Fadeln werden ein gesammelt und in die Feuergarben rings um den Holzstoß geworfen. In ihrem schwachen Lichterschein spricht Genosse Löwenstein furze, eindrucksvolle Worte. Auf den Gefichtern leuchtet stille Freude und tiefer Ernst. Nicht als Zuschauer erleben die Kinder die Feier. Nein, sie sind alle dabei. Sie fühlen es deutlich. Wir gehören dazu. Jeder ist Teil des Ganzen. Alle sind eine Gemeinschaft. Die Feuer­rede klingt aus in ein dreifaches Freundschaft. Dann sett gemein­famer Gesang ein:

Unserer Lieder Flammendhöre steigen auf zu lichten Höh'n, Diese Weit, ihr Brüder, Schwestern, soll uns all noch fröhlich seh'r.

Neuerungen in der Radiotechnik.

Die Rundfunfverfuchsstelle bei der Staatlichen Musikhochschule, die auf dem Gebiete der Erforschung und Verbesserung der Cautübertragungstechnik beim Rundfunk wertvolle Arbeit leistet, veranstaltete vor furzem interessante Borführungen.

Wieder Stille. Wie aus weiter Ferne und immer näher flingt der bekannte Arbeitersprechchor: Rings um den Erdball wuchtet Eisenschritt, Genosse tritt ein, Genosse komm mit..."

Wir hassen die Lüge und Verleumdung Wir hassen die Feigheit und Niedertracht Wir halten Ordnung und Freundschaft, Wir gehören zur Arbeiterklasse,

Wir helfen der roten Sache zum Sieg! Die Feiergemeinschaft wiederholt jeden einzelnen Satz. Es flingt wie ein Bekenntnis hinaus in die stille Nacht. Die Hände fassen einander. Buchtig eriönt der Schlußgefang: Brüder, zur Sonne, zur Freiheit."

"

Die Flamme leuchtet. Regungslos stehen die Kinder. Erit allmählich denken sie an die Wirklichkeit und ans nach Hause gehen. Ohne Schwierigkeit, in musterhafter Disziplin, ordnen sich die Züge. Die Sonn­Leuchtende Transparente geben die Sammelpunkte an. wendteilnehmer marschieren ihren Quartieren zu. Die Lagerkinder In den Herzen der Kinder aoer glimmen die Funken weiter. Sie verkriechen sich in ihre Zelte. Langsam erlischt die Holzstoßflamme. der Tat. Zukunftsfroh klingen die Lieder der heimwärtsziehenden werden einst sich entzünden an menschheitserlösender, freiheitbringen­

Kinder:

Kinder der Arbeit, des Proletariats,

Wir Rufer der Zukunft, wie sind der junge Staat, Rot ist die Fahne, die uns zum Ziel soll führ'n, Für Friede und Freiheit! Genossen, wir marschier'n!

D: Bug Straßenbahn.

J. F.

Drei Wagen in einem.- Versuche auch in Berlin  .

Der D- Jug- Wagen ist allgemein bekannt. Nur bei der Straßenbahn stellt er etwas Neues dar. So hat die Dresdener   städtische Straßenbahn Ende 1928 zwei neue Straßenbahnzüge in Betrieb genommen, die als dreiteilige Durchgangszüge ausgebildet find. Damit ist Dresden   auf dem Gebiete des Straßenbahnbaues führend vorgegangen. Es hat den ersten D- Jug im Straßen­bahnbetriebe dem Verkehr übergeben.

Dr. Erich Fischer, der über Praktische Schall­messungen" sprach, führte ein neu ausgebildetes, finnreiches Meßverfahren vor, das die Resonanzfähigkeit bestimmter Stoffe, die zur Auskleidung von Rundfunk- Senderäumen und zum Lautsprecher­bau dienen, prüft. Bei diesem Verfahren ist gegenüber früheren Versuchen das menschliche Ohr als sehr fehlerhaft und ungenau arbeitendes Meßinstrument fast völlig ausgeschaltet worden, und bei der weiteren Ausbildung des Verfahrens wird es völlig durch das schaffen. Der Straßenbahnverkehr muß den neuzeitlichen Forderun­

egatt arbeitende Galvanometer ersetzt werden.

Sende

Bei der Auskleidung von Rundfunk räumen muß Wert gelegt werden auf resonanzschwaches Material, um die durch die Resonanzschwingung verursachte Untlarheit und Berwaschenheit der Musikstücke( sogenannte Nachhall"-Wirkung) zu beseitigen. Der Vortragende führte selbst die Prüfung von Platten aus Glas, Kork   und Filz vor. Ebenso günstig wie Filz verhielt fich ein neues Material Celoter", das zuerst in Amerika   aus gepreßten Zuckerrohrfasern hergestellt wurde und dort jetzt schon relche Verwendung findet. Die Zuhörer hatten selbst Gelegenheit, die lebertragung aus einem mit Kalt verpuzten und einem mit ,, Celoter" ausgekleideten Zimmer zu vergleichen und die deutliche Berbesserung des Gesamtklanges festzustellen. Interessant war noch die auch im Experiment vorgeführte Feststellung, daß die Durch leitung von Schallwellen durch Flüssigkeiten die leitung von Schallwellen durch Flüssigkeiten die Resonanz auf noch weit niedrigere Grade herabdrückt, bei Wasser auf Stalenstrich 4", bei Del sogar bis auf 2"

Als zweiter Referent führte Dr. Helmut Sell ein von ihm fon­struiertes, verbessertes Aufnahme- Mikrophon vor, das von Siemens Achtung, Schwimmersparte! Sonntag, 30. Juni, beteiligen sich u. Halske hergestellt wird. Im Gegensatz zu den jetzt vielfach ge­die Vereine mit einem Massenreigen am Boltsfest ter Sozial- bräuchlichen sehr fompliziert konstruierten Kondensator- Mitrophonen demokratischen Partei im Schloß Weißensee. Alle Groß fehrt diese Konstruktion zum alten Kehle- Mikrophon zurück, meil Berliner   Vereine werden hierzu aufgefordert, die Teilnehmer wie Wert darauf gelegt wurde, das neue Mitrophon so unempfindlich folgt zu stellen: Freie Schwimmer Groß- Berlin: Abt. Neukölln 15, gegen äußere Einflüsse, daß es nicht besonders aufgehängt zu werden Abt. Lichtenberg   15, Abt. Friedrichshain   10, Abt. Siemensstadt 5, braucht, und auch für Fernaufnahmen geeignet zu machen. Die Freie Schwimmer Charlottenburg 10, Hellas Berlin   10, Berliner Schwimm- Union 10 Mitglieder. Die einzige Uebungsstunde findet komplizierten neueren Mikrophone waren zu empfindlich gegen Mittwoch, 26. Juni, 19 Uhr, im Seebad Weißensee, statt. Treffpunkt Bageveränderungen, aber das alte Kohle- Mitrophon verzerrte zu vor der Badeanstalt. Am Reigen selbst fönnen sich Frauen und Männer beteiligen und werden alle Vereine ersucht, die angeführten Teilnehmer pünktlich zu entienden. Die Leitung hat der Kreis­schwimmwart übernommen.

Bundestreue Vereine teilen mit:

Freie Schwimmer Groß- Berlin. Eonntag, 30. Suni, besteht Spiel, Start und Wanderungsvertot. Teilnahme an der Bundesregatta in Grünau   aller Vereinsangehöriger erwünscht. Gruppe Reukölln: Mittwoch, 26. Juni, 20 Uhr, G.- A.- Sigung im Commerbab. Freitag, 28. Juni, 20 Uhr, Gruppenversamm Tung im Commecbad. Gruppe Lichtenberg  : Connabend, 29. Juni, 20 Uhr, Gruppenversammlung bei Wegener, Frankfurter Allee 236. Gruppe Friedriche. hain: Mittwoch, 26. Juni, 20 Uhr, Gruppenversammlung bei Behnigt, Mühlen­straße 58. Gruppe Mitte: Uebungsstunde Dienstag fällt wegen Renovierung des Schwimmbeckens aus. Gruppe Oberfpree: Uebungsstunde Dienstags und Donnerstags ab 19 Uhr im Städt. Flußbad, Röpenid, Gartenstraße. Eintritt nur gegen Borzeigung des Mitgliedsbuches. Preise: für Erwachsene 10 Bf., Für Kinder und Jugendliche 5 Bf., Erwerbslofe gegen Vorzeigung der Stempel­forte frei. In allen Gruppen Aufnahme neuer Mitglieder.

start.

0

Beiden Uebelständen ist abgeholfen worden. Das primitiv ton ftruierte Kohle Mitrophon hat die größere Betriebssicherheit, jeine spezielle Form, die Einschaltung einer besonders flachen und Schmalen Kohleftrede schuf eine so hohe Empfindlichkeit und Treue in der Wiedergabe von seinen Klangmodulationen, die der Musik und der Stimme erst die Natürlichkeit geben. daß ein solcher Grad selbst von Kondensator- Mitrephonen nicht erreicht wird.

Bon geringerem allgemeinen Interesse war die Vorführung eines neu fonstruierten elektrischen Musitapparates durch Dr. Sell, der von dem bekannten Thereminichen dadurch abweicht, daß er als Klangerzeuger Saiten, den elektrischen Schwingungsfreis aber nur als Resonanzerzeuger benugt. Eine kleine Komposition, gespielt von zwei derartigen Apparaten, machte den Eindruck eines Duetts zweier tiefer Saiteninstrumente, etwa eines sehr volt tönenden Kontrabasses

und eines Cello,

Bei der Schaffung dieser Züge bestand die Abficht, eine Zug­einheit von erträglicher Länge und großem Fassungsvermögen zu

gen angepaẞt werden. Die Wagen müssen starke Motoren und ein hohes Anzugsmoment haben, sie dürfen im Verkehr fein Hindernis jein. Die Züge bestehen aus drei getrennten Wagen= teilen, die gelentig miteinander verbunden sind. Die Fahrgäste können daher auch während der Fahrt von einem Wagen in den anderen gelangen. Der mittlere Wagen besitzt eine große doppel­türige Deffnung, die beiden äußeren Wagen haben die auch bei der Berliner   Straßenbahn üblichen, an der Plattform befindlichen Türen. Intereſſant iſt die Tatsache, daß die beiden Züge, die als Versuch

zu betrachten sind, verschiedenartig durchgebildet wurden. Bei dem einen der beiden Züge wurden die beiden äußeren Wagen als normaie Zweiachser fonstruiert, während der mittlere Wagenteil feine Räder besitzt, sondern zwischen die beiden anderen schwebend aufgehängt wurde. Bei dem anderen Zuge aber ist der mittlere Wagen als Zweiachser ausgebildet, während die beiden anderen nur je eine Achse befizen und sich im übrigen auf den mittleren Wagen ftüßen. Die Züge, die eine Länge von 23,2 und 22,4 Meter haben, befigen ein Leergewicht von rund 29 000 Kilogramm und ein Fassungsvermögen von je 117 Sitz- und Stehplätzen.

Die Wagen besitzen vier Motore von ie 33 bzw. 38 Kilo­watt, was einer Gesamtleistung von 180 bzw. 200 Pferdestärken ent­spricht. Bei den Versuchen stellte sich heraus, daß die Anfahrge­schwindigkeit wesentlich größer ist als sie im Drestener Straßen­bahnverkehr benötigt wird. Die beiden Straßenbahnzüge besitzen drei voneinander unabhängige Bremsen, und zwar eine Handbremse, eine elettrische Kurzfchlußbremie und eine elettro magnetische Schienenbremse. Die letztere drückt mit etwa 20 000 Kilogramm auf die Schienen und bremst so den Zug unabhängig von den Rädern. Die Siemens- Suudert- Berfe haben eine Lautsprecheranlage eingebaut, bei der der Schaffner ohne großen Stimmaufwand ein Mitrophon bespricht, dessen Ströme über einen Nederfrequenzverstärker den Lautsprechern zugeführt werden. Die Wagen wurden von der Waggonfabrik Christoph u. Unmed. Miestn, und der Görliger Waggonfabrik ausgeführt.

Auch tie Berliner   Straßenbahn wird mit Gelentzügen Versuche machen. die 100 bis 120 Personen faffen leer 26 bis 28 Tonnen, besetzt 35 bis 37 Tonnen wiegen werden. Die Gesamtmotor leistung wird 240 Riforatt betragen, die Motorleistung je Tonne Buggewicht 6,5 bzw. 6,9 Kilowatt.

Wefter für Berlin  : Kühl und unbeständig mit Neigung zu einzelnen Regenschauern, noch ziemlich windig. Für Deutschland  : Unbeständiges und kühles Wetter mit Regenschauern.