föeilage Freitag, 28. Juni 1929
AprÄbimd SfuUaal0a& du lot*u>arA
Die Goldmacher von Prag G«e Sage und wie es m Wirklichkeit war/ So« Rudolf Zllovx
Alle Fremden, welche die Allertümlichkeiten Prags besichtigen, sind erstaunt, wenn sie ein kleines, ganz eigentümliches Sackgäßchen aus dem Hradschin, neben der Burg, betreten. Winzige, bizarr aus- sehende Häuschen, fast wie Knusperhäuschen aus den Kindermärchen, stehen da, und in einem jeden sind höchstens zwei Zimmerchen. Alte Frauen treten aus den Häuschen heraus,' wenn zufällig ein Fremder oder auch ein Präger durch das Gäßchen schreitet— es ist das so- genannte Alchimistengäßchen oder Goldenes Gäßchen — und laden ihn ein, dos Innere ihres Häuschens anzusehen und einen Blick durch das Fenster herunter in den Hirschgraben zu machen, in welchem im Frühling der Flieder blüht und die Sonne das Laub vergoldet. Sie erzählen dem Fremden gerne, daß un Alchimistengäßchen dieGoldmacherdesKaisersRudolfll. gewohnt haben. In Wirklichkeit hausten hier rotgekleidete Burg - schützen, welche die Gefangenen in den Kerkern des Hradschins, dem Weißen und Schwarzen Turm sowie in der ebenfalls von Sogen umsponnenen Daliborta zu bewachen hatten. An dem Hofe des Habsburgers Rudolf II. dagegen, welcher in Prag als römisch-deutscher Kaiser und böhmischer König von 1S76 bis 1612 residierte, wimmelle es tatsächlich von allerhand Schar- latanen, Astrologen und Alchimisten. Aus aller Herren Länder kamen Goldmacher nach Prag . Es ging ihnen hier besser als sonstwo, denn die kaiserlichen Ratgeber, Minister und Höflinge unterstützten die Neigung Rudolf II. für die Golditzacherkunst, um ihn von den Regierungsgeschäften abzulenken und selbst freie Hand für ihre Intrigen zu haben. Die Alchimisten preßten aus dem Kaiser immer mehr Geld heraus und sielen bei ihm in Ungnade erst dann« wenn sie jemand als Schwindler anschwärzte, um sodann selbst ihren sehr einträglichen Posten einzunehmen. Nach den im Prager Nationalmuseum aufbewahrten Schriften aus der damaligen Zeit hatten sie dreierlei Pflichten: 1. Den Stein der Weisen zu finden, das ist ein« rote Masse/ die alle Metalle in Gold verwandelt. 2. Einen goldenen Trank(das Lebenselixier) zu brauen, mit welchem alle Krankheiten geheill und das menschliche Leben bei fortwährender Verjüngung aus viele Jahrhunderte verlängert wer- den sollte. 3. Eine weiße Tinktur, das sogenannte kleine Elixier, her- Zustellen, wodurch Metalle in Silber verwandelt werden. Außer diesen Betrügern besanden sich am Hofe des Kaisers aber auch ernsthafte Gelehrte, wie die berühmten Astronomen Jo- Hannes Kepler und Tycho de Brahe . Auch viele wirkliche Künstler waren um ihn herum, und so gründete er in der Prager Burg eine große Sammlung hervorragender Kunstwerke, welche als„Rudolssche Galerie" bekannt war. Diese Sammlungen ver- schlangen aber sehr viel Geld, so daß man ihm leicht einreden konnte, das Defizit in der Staatskasse könne nicht anders als durch Her- stellung von Gold gedeckt werden. John Oee. r Die ersten und bekanntesten Goldmacher am Hofe Rudolf II. waren die Engländer John Dee und Eduard Kelley. Beide trieben ihr Wesen zuerst in Polen , und als ihnen dort„der Boden zu heiß wurde, reisten sie in das Eldorado aller Goldmacher, nach Prag . John Dee gewann die Gunst des Kaisers durch einen„Wunder- stein", eine hohle Kristallkugel, mittels welcher er mit überirdischen Geistern in Verbindung zu stehen vorgab. Als er dem abergläubi- schen Kaiser sodann einen„W underspiegel" zum Geschenk machte, durch welchen man, wie er sagte, ein« jede Person, wo auch immer sie weilen möge, bei ihrem Tun und Handeln beobachten könne, geriet er, trotzdem er im Spiegel nichts anderes als sich selbst sah, in Begeisterung und wies dem Schwindler eine prachtvolle Wohnung in der Prager Burg zu. John Dee mengte sich aber in die damaligen politischen und religiösen Streitigkeiten, und als eifriger Protestant nahm er Partei für die Ultraquisten. Die tacholischen Minister klagten deshalb gemeinsam mit dem päpstlichen Nuntius ihn beim Kaiser an, er trachte ihm durch seine Zaubereien nach dem Leben. Da wurde John Dee aus dem ganzen Königreich Böhmen ausgewiesen, mnd sofort kam der andere Gauner, Eduard Kelley, nach Prag . Eduard Kelley Eduard Kelley hatte eine bewgte Vergangenheit. Er hieß eigentlich Talbot und war zuerst Apothekergehilfe, dann Stadt- schreibet in Lankaster. Um sich zu Geld zu verhelfen, fälschte er D o t u m cn t e, weshalb ihm der Henker, nach der damaligen-eng- tischen Sitte, unter dem Galgen beide Ohren abschnitt. Talbot verzagte aber nicht. Cr floh in eine entlegene Berggegend in Wales , lieh sich dort lange Haare wachsen, welche seinen Mangel an Ohrmuscheln oerdecken sollten und nannte sich von nun an Kelley. In einer Schenke, in welcher er als L a n d st r e i ch e r Nachtlager hatte, sah er ein altes Manuskript, von welchem der Wirt erzählte, niemand könne die Schrift entziffern. Talbot-Kelley, welcher in seiner ersten Stellung Gelegenheit hatte, sich mit Alchimie zu be- fassen, erkannte sofort, daß es ein Goldmacherrezept ist. Der Wirt erzählte ihm, er habe, als er bei dem Sturme auf die Kirchen und Klöster zur Zeit der Reformation die Gruft eines als Zauberer berüchtigten katholischen Bischofs plünderte, in dem steinernen Sarg außer diesem Zauberbuche zwei Kugeln aus Elsenbein gefunden, von denen die eine ein rotes, die andere ein weißes Puloer enthielt. Mit dem wenigen Gelde, das der Vagabund bei sich hatte, kauste er dem Wirt das Manuskript und die beiden Kugeln ab und hoffte, den Stein der Weisen gefunden zu haben oder wenigstens seinen Fund für seine künftigen Betrügereien verwerten zu können. So wurde er Kompagnon des John Dee . Dieser befürchtete, er könnte von ihm aus dem Sattel gehoben werden, weshalb er ihn nicht in Prag ließ, sondern chm eine Stellung bei dem mächtigsten böhmischen Adeligen, dem Herrn Wilhelm von Rosenberg , welchem fast, ganz Südböhmen gehörte, beschaffte. Es ging ihm dort so gut. daß der Prager Vertreter des Fuggerschen Hauses seinen Herren nach Augsburg berichtete, Kelley habe Herrn von Rosenberg in drei Jahren dreihunderttausend Gulden gekostet. Kelley gelang es. dem Kaiser durch Eskamotage vorzutäuschen. er könne mit einem einzigen Tropfen seiner Zaubertinktur Queck- silber in Gold oerwandeln. Auch glückte es ihm zu- fällig, daß der Kaiser eine Erstarkung seiner Nerven verspürte, nach- dem er Kelleys Lebenselixier gekostet hatte. Er wurde der Liebling des Kaisers, welcher sich mit ihm Tag uod Nacht im Laboratorium
aufhielt, so daß die Kamarilla und alle Höflinge sich darüber sehr freuten. Rudolf II. zeichnet« Kelley durch Geschenke und Würden aus, ernannte ihm zum Kaiserlichen Rat und als dieser er- klärte, er stamme aus einer alten Ritterfamilie namens Jmany in Irland , da erhob er ihn auch in den böhmischen Ritter st and. Der Herr von Rosenberg, bei welchem Kelley auch weiterhin seine früheren Experimente zeitweise fortsetzte, schenkte ihm, als er hörte, er habe vom Kaiser einen„Titel ohne Mittel" erhalten, zwei
Selms Nssse seiner großen Landtafelgüter. Kelley heiratete dann ein adliges Fräulein ünd taufte in Prag mehrere Häuser, darunter auch das berühmte„Fausthaus". In diesem Hause hat sich, wie die Sage berichtet, Doktor Faust bei dem der Alchimie ergebenen Stadt- schreiber Prokop aufgehalten und verschiedene Wunderstücke dort aufgeführt. Jedenfalls ist es interessant, daß dieses„Fausthaus", welches noch jetzt in Prag steht, mehrmals nacheinander im Besitze von Schwarzkünstlern und Alchimisten gewesen ist und auch Kelley in diesem Hause seine alchimistische Küche eingerichtet hat. Doch schließlich siel auch Kelley in Ungnade, als er wegen eines Liebes- h ä n d« l s einen Hofbeamten im Zweikampfe erschlug. Der Kaiser ließ ihn verfolgen, nicht nur deshalb, weil er erst unlängst
all« Duelle streng verboten hatte, sondern hauptsächlich, well er in ihm schon den Schwindler argwöhnte. Kelley hoffte, beim Herrn von Rosenberg Zuflucht zu finden, doch auf dem Wege wurde er von den Häschern ergriffen und in den Kerker auf der Burg P ü r g l i tz geworfen. Der Berghauptmann hatte den kaiserlichen Auftrag, im Guten oder Bösen aus Kelley herauszubringen, wie der Stein der Weisen und das Lebenselixier hergestellt werden, und als dieser keine befriedigende Antwort zu geben verstand, wurde er g e» foltert. Vergebens verwendteten sich für ihn Herr von Rosenberg und sogar die Königin von England beim Kaiser. Seine Güter wurden für die kaiserliche Kammer mit Beschlag belegt, er selbst wurde lange im Kerker gehallen und endete, nachdem er bei zwei mißglückten Fluchtoersuchen die Füße brach, durch S e l b st m o r d: er lieh sich eine seiner Tinkturen reichen, wielleicht das Lebenselixier, trank sie aus und starb gleich darauf. Oer Galgen das übliche Ende. Nach seinem Sturze wurde sofort ein berühmter Alchimist aus Straßburg, Philipp Jakob Güstenhofer. nach Prag be- rufen, doch es war ein ungeschickter Scharlatan, den der Kaiser m den Weißen Turm werfen ließ. Als er dem Kaiser berichtete, daß er eigentlich nichts versteht, lachte dieser und ließ ihn frei. Güstenhofer versuchte sodann sein Glück in Sachsen , wo ihn der Kurfürst bald dem Henker übergab. Dasselbe Schicksal ereilte auch dem Griechen M a m u g n a, welcher sich den Namen Marcus Graf Bragadinus zulegt«. In Prag ging er immer von zwei großen schwarzen Hunden begleitet herum und war sehr freigebig, da er Geld leicht auszulocken verstand. Er richtete aber beim Kaiser nicht viel aus und zog deshalb nach Bayern . Als man ihn in München als Betrüger entlarvte, wurde er auf einem mit Goldpapier überzogenen Galgen gehenkt und sodann gemeinsam mit seinen zwei schwarzen Hunden, die der Henker vor ihm erschoß, eingescharrt. Der Friseur Johann Heinrich Müller aus dem Schwabenlande gewann durch seine alchimistischen Kunststückchen siv sehr die Gunst des Kaisers, daß er ihn in den A d e l s st a n d mit dem Prädikat von Mühlenfels erhob. Als er in Prag genug Geld verdient hatte, zog er wieder nach Deutschland , wurde Hofalchimist des Herzogs von Württemberg , doch auch er endete am Galgen. Es waren an hundert Alchimisten in Prag , so daß man in ganz Europa erzählte, Kaiser Rudolf II. hätte in Prag eine „Alchimistische Akademie" gegründet. Auch in den Burgen und Schlössern der Herren von Rosenberg warm zahlreiche Alchimisten versammelt, darunter sogar eine Alchimistin, die schöne S a l o m e n a S ch e i n p f l u g, welche so manchem Goldmacher den Kopf verdrehte. so daß er den Stein der Weisen und das Lebenselixier vergaß, jo sogar sich eifersüchtige Blicke des Herrn von Rosenberg zuzog.
Hauptsache: Vertraue«! Erlebnis bei öen Roten Falken/ Von W.G. Sfchilewfk»
Sapperlot! Am Donnerstag wollte es in unserer grauverrosteteii Kate denn so ein Ding war unsere Schule, gar nicht hell werden: es war schon gegen 11 Uhr mittags und Sommer obendrein. Wie ein Sack hing der Himmel über uns. Nebenan radaute die Ober- tlasse gegen ihren Ordinarius Pemperlein, der ihr die Regierungs- zeit Amanullah des Gewesenen einbleut«. Der 1° ging es verhält- nismäßig gut bei Lehrer Heinrici , das heißt, nur bis Schulschluß, dann ging auch die redlich oerdiente Sympathie für ihn in die Brüche. Glockenschlag 1 rannte die Bande wie die Feldhasen aus den Zimmern, hallo, auf Umwegen durch den Park den heimatlichen Hütten zu. Stiele, eigentlich heißt er Peter, was der Klassenhäuptling und auch Obmann unserer Roten-Falken-Gruppe ist, war ganz blau'.m Gesicht. Nicht vom Wetter, obwohl einem auch das so zurichten kann, also nicht vom Wetter, i bewahre. Aber Stiele muß sich fürchterlich geärgert haben! Worüber nur? Ja, da ist ihm doch gestern der großmäulige Bergot aus der Kranzstraße ins Revier ge- kommen, und hat die Eltern unserer Roten Falken, die Anfang Juli mit uns ins Zeltlager kommen, gegen uns aufgeputscht. Da der Kerl nicht das geringste mit uns zu tun hat, geht ihm eigentlich die ganze Geschichte einen Dreck an. Nur aus Gehässigkeit, weil wir ihm ge- legentlich in die Seite boxen, wenn er kraftmeiert, hat er Mutter Meier und Vater Bemmert vorgeschwindelt, daß doch bei uns ein saumäßiger Betrieb herrsche und unsere Zeltlager, das wäre ja eine schöne Kinderrepublik, da gäbe es gar nichts Ordentliches zu essen, man müsse auf halboerfaultem Stroh liegen usw. Der Erfolg dieser hahnebüchenen Verleumdungen bestand darin, daß Mutter Meier und Vater Bcmmert unter keinen Umständen ihre Jungens und Mädels in unsere Htepublik schicken wollten. Verslixt und zligenäht! Was nun? Stiele traf mich Domnerstag mittags aus der Allee und berichtere mir die Geschichte. ZIm liebsten hätte ich mir sofort den Kerl ge- griffen und ihn durch den Wolf gedreht. Ich kann eine ganze Portion Gemeinheit serviert bekommen, auch aus nüchternem Magen, aber das schlug mich doch den Kops aus dem Kragen! Stieke empsahl mir eindringlich eine etwas zahmere DIethode, die ich ihm mit einigem Murren versprechen mußte. Zlber... das sage ich euch, still, Stieke soll's nicht hören, Bergot wird einige Tage auf dem Bauch schlafen müssen... Noch am selben Abend trommelte Stieke unsere Eltern zu einer außerordentlichen Sitzung zusammen, und so berichteten und berieten wir unter Assistenz des Helfers Oskar diese Angelegenheit. Stiele ist nicht aus den Mund gefallen, der kann sagen, was er meint. Erst erzählte er einmal den Eltern, was eigentlich an dem Schwindel, den der dämliche Bergot in die Welt gesetzt hatte, wahr ist. Gar nichts! Das war pure Gehässigkeit von ihm; wir werden ihn vorerst vier Wochen lang nicht mehr unter der Nase hoben wollen. Nun ja, regnen tut es auch im Zeltlager, aber unsere Zelte sind dicht und wir passen doch alle auf und treffen Fürsorge, daß kein Wasser rein kann. Und was das Essen anbetrifft, ach du lieber Himmel, das kann sich sehen lassen. Vitamins sind genug drin und satt werden kann auch jeder und die paar Muttersöhnchen, die ein
Gesicht machen, wenn etwas Ordentliches auf den Tisch kommt, Njs ihrem Schnabel nicht grün ist, werden sich schon daran gewöhnen. Die Hauptsache ist, meinte Stieke, das Essen taugt was und ist gut angerührt und bekömmlich. Dann schmeckt's auch. Wir sind auch immer feste hungrig, wenn wir den ganzen Tag herumtoben und in Bewegung sind. Wie ein geborener Volksredner hat das unser Stiele den Eltern begreiflich gemacht. Die waren auch damit einverstanden. Und Vater Bemmert und Mutter Meier gewannen wieder Vertrauen ,/u unserer herrlichen Sache, die sie durch so ein blödsinniges Gerede leider für einige Zeit verloren hatten. Nun schicken sie Hans und Karl und unsere Genossin Frida doch mit ins Lager. Recht ist rs, und alle Arbeitereltern, deren Kinder Rote Falten sind, müssen es auch tun. Vertrauen, das ist, was wir haben müssen: Ordnung und Solidarität, Grundgesetze allen gemeinschaftlichen Zu- sammenlebens, hallen wir selber. Und in unseren Kinderrepubliken, die wir im Juli auf die Beine stellen werden, machen wir, um mit dem seligen Exkönig August von Sachsen zu reden, tatsächlich un- seren Dreck ganz alleen«... Episode aus dem Krieg. Bei Eugen Diederichs -Jena ist jetzt von Karl Bröger »in kleines Kriegsbuch erschienen„Bunker 17, die Geschichte einer Kameradschaft". Kein Quer- oder Längsschnitt durch den Krieg, kein Ausdeuten welthistorischer Zusammenhänge, sondern eher ein ge- dämpft instrumentiertes Kammerspiel, eine wehe und zarte Melodie, die im Blasorchester des Krieges ertrinkt. Ein paar Leute leben als Veobachtungsposten in einem Beton- bunker, dicht vor der Front. Es sind namenlose Menschen. Sie ge- hören zu der Kategorie jener Helden, deren Namen kein Lied, kein Heldenbuch verkündet, weil sie nicht bei den Obcrkommandostellen saßen und sich dort ihren Bauch voll schlugen und die Brust mit dekorativen Orden behängen ließen. Ein Schuß trifft den Bunker, treibt ihn in die Erde hinein und die darin Gefangenen ersticken, ehe Hilfe kmnmt. Sie sterben ohne große Worte, ohne Pathos, schlicht und einfach, wie sie gelebt haben. Neben der Schilderung des kameradschaftlichen Verhältnisses, neben dem Eindringen in die Psyche dieser Menschen und neben einer sachlich ungeschminkten Darstellung steht die Anklage gegen die anderen, d>c sich in der Etappe mästen und dort dos große Wort führen. Es wirkt wie eine Erlösung, als ein Unteroffizier, der von der Front kommt, einem dieser Etappenschweine trotz der Ober- leutnantssterne entschieden in die Ecke boxt. Der Schluß: die Ver- urteilung des Mannes, sein Ausenthall im Sanatorium, wo er zur Beobachtung untergebracht worden ist, und wo er sich erhängt, wirken wie eine Satire auf das wichligtuerische Drum und Dran, dos hinter der Front inszeniert wurde. Wie gesagt, ein ganz unpathetisches Buch, eine kurze Episode, die. symbolisch für viele andere, den Unsinn des Krieges wie in einem Brnmglos auffängt. F. 6.