Er. 303* 46. Jahrgang
1. Beilage des Vorwärts
Dienstag. 2. Zyli 1929
Uebcr das Wesen irrrb die nähere S«fe«rtung vieler dar zahl. retchen Massagesolons, die in allen Stadtbezirken wie Pilze aus der Erde schießen, braucht wohl keine erläuternd« Beschreibung mehr gebracht zu werden: Prostitution, die unter fremder glagge segelt! Jnteressairt und lehrreich aber ist die Art, wi« diese „Geschäftsinhaber" ihr Personal engagieren. Im Westen. Man kommt in eine der stillen Seitenstraßen, wo Häuser mit hübschen Balkon? oder Vorgärten dem Straßenbild eine wohltuend ruhige Note verleihen. Man tritt m eine mehr oder minder elegante Wohnung— je nach dem Florieren des Betriebes präsentiert sich das äußere Bild— einheitlich ober herrscht ein stark ausgeprägter Sinn für Behaglichkeit. Eine resolut wirkende Dame mit konarien- sarbenem.Haar, durchdringenden Augen und meit ausladenden Äorperformen öffnet die Türe. Ihr erster, scharswägender Blick mm oben bis unten und wieder zurück enthält bereits dos Resultat der Eignungsprüfung. Jetzt kommen noch ein paar mündlich« Examina:»Wie alt sind Sie?" Antwort:„R Jahre." ,.Hm, ein bißchen alt. ich engagiere eigentlich nur Damen bis 20. Bitte, nehmen Sie den Hut ob. Ach, schwarz sind Sie? Blond wäre mir lieber, jeder will nämlich blond haben." hier stuhl die An- gesprochene. Denn was hat schließlich die Haarfarbe der TNasteuse mit ihrer Arbeitsleistung zu»un.„Sie hoben für Ihre Figur eigem- lich zu kraftige Beine!" Hier wagte ich denn doch den schüchternen Einwand, was denn oll dies mit meiner Tätigkeit zu tun hätte?" »Meine Kunden geben sehr viel aus ein gutes Aeußeres" war die Antwort. Der Blick aber sprach:„Biste wirklich so doof, oder verstellstc dir bloß? Jedenfalls zeigte mir die Chefin in spe daraufhin vorsichtshalber die Stätte meines Wirkens, einen luxuriös ausgestatteten Baderaum mit vielen und.überall angebrachten Spiegeln, koketten Bildern, Fläfchche» und Flacons «n'masse usw. Dann waren da noch ein HöhensoNnenapporat und einig« Massagebehelse. Auf meine Frage nach den verdienstmög- lichkeiten erhielt ich die Versicherung, daß hier nur»allererst- klassiges Publikum verkehrt, Damen und Herren aus den besten Kreisen", und wenn ich mich geschickt anstellte, so könnte ich auch sehr gut verdienen.»Wieviel denn so ungefähr pro Tag?" war meine Frage.»Ja Gott , das ist bei solchem Betrieb natürlich ganz verfch,et><.n. Jetzt ist Reisezeit, da sind mein« Herr» fchosten vielfach weg, und es ist etwas richiaer. Aber trotzdem, so aus 30 bis 40 Mark können Sie kommen." Die Ziffer klang allerdings mehr als verlockend, aber mein gesunder Menschenver stand warnte mich denn doch nachdrücklich vor solchem Experiment.
Im Eorden. In einem jener alten, dichtbevölkerten Häuser, wo die Kinder scharenweise im Hausflur, im trostlosen Hof« und vor der Tür ihren einzigen Spielplatz besitzen, wohnt ebenfalls«ine Massage- saloninhaberin.?luf mein Läuten öffnet mir eine kleine, out bürgerlich aussehende Frau, die ich natürlich nicht im Traum für„diejenige, welche" halte. Ich frag« nach der Geschäfts» Inhaberin.»Det bin ick," meint sie mit treuherzigem Augen» aufschlag.»Kommen Si« man rein, Fräuleinchen." Ich trete in ein Zimmer, das vollkommen dem Typ der Frau entspricht. Gut- bürgerlich, oder eigentlich kleinbürgerlich bis ins änßerste, angefangen von den geschmacklose» Oelschinken an der Wand, über den reichgeschinückten Sofa-Umbau bis zu den unzähligen Decken und Deckchen an allen möglichen und unmöglichen Stellen. Auf ihre Aufforderung setze ich mich und denke so im stillen:„Ob dein seliger Mann dos alles weiß?" Und schon sehe ich sie im Geiste vor Jahren mit Manu und Kindern traulich um den Fa- milientisch sitzen.»Ra, Fräuleinchen, nu nehmen Sie dach mal den Hut runter." Mit diesen, schon an ähnlicher Stelle gehörten Worten reißt sie mich aus jineincn moralisierenden Reflexionen. Zweite Frage:„Wie alt sind Sie denn?" Antwort:„23 Jahre." »Sie sehen aber viel jünger aus, det brauchen Sie kee'n zu er- zählen." Diese ist bedeutend konzilianter, scheinbar ist hier das Angebot viel spärlicher,„fjaben Sie denn nu schon massiert?"„Ja." „Sommi ja ooch jarnich fo druff an. Hauptsache, Sie sin' ncll und iesällig. 71a, Sie verstehn doch, wo-, ich meene. Wir ham hier sehr scheene.zu tun, jestern Hab ick olle Frau sogar noch meine 1 8 E m- ch e n vadient. Aber ick will det jarnich, det sollen Sie und det andere Fräulein haben." Bei diesen Worten tritt da»»andere Fräulein" ein, eine schwarzhaarig« Berolina im tief- ausgeschnittenen Kleide, viel, aber schlecht geschminkt. Sie mustert die„Kollegin" und meint:„Ach, Si« sin' ja ooch schwarz?"(Die Konkurrenz erscheint ihr u n s y m p a t h ss ch.) Eine Miesmacherin vdn reinstem Wasser, die Chefin läßt sich aber dadurch nicht be- irren und ist entschieden{ ii r die Konkurrenz.„Haben Sie denn ooch so een paar hübsche, luftige Kleider, Fräuleinchen? Rur hell und luftig und bequem, det is die Hauptsache, lind vadienen können Sie jenuch. Wir machen det so: wenn ecner kommt— bei mir kommen nur.Herrn— dann muß er zuerst b e z a b l e n. Nachher. det is nischt. Dann hat er keen Geld, cder keene Zeit, und wir sin' Reese. Also, zuerst wird bezahlt bei mir, aber in Ihr« Jejenw.ntt. 5 Mark, 10 Mark, je nachdem, lind von det Jeld, da kriegen Sie 40 Prozent. Also bei 5 Mark macht det 2 Mark, bei 10 Mark 4 Mark. Wenn Sc lüchtig sin' und die Gäste sin' zufrieden, da können Se ooch jetzt, in de stille Reisezeit, mit Ihre 2 0 Mörker nach.Hause sehn. Dienst-is morjens von um Zehne bis abends halb Achte."„Durchgehend, ohne Mittagszeit?" unterbrach ich ihren Redeschwall.„Essen können Sc bei mm. Ich geb' Ihnen fvr 75 Pfen- »ige det Mittag, ick will doch an Si« n t f ch t vadienen!" Alles war gejagt, zum Schluß meinte sie:»Sie können jleich da- bleiben, Fräuleinchen." So eilig hatte ich es denn doch nicht. Bei der heutigen Berussnot und dem fpärtich beschickten Stcllenmarkt nehmen Inserate dieser Art immer«inen ziem» lich großen Raum in?lnspnich. Und so manche, die vor dem Nichts steht, mcht ans und nicht ein weiß und nicht die genügende Ber - nunft besitzt, die unabsehbaren Folgen ihres Schrittes zu bedeuten, wird zugreifen. So sollen diese Zeilen eine dringende War- nung sein vor dem Berus einer Massagcgehilfin. Abgesehen von dem fürchterlichen moralischen Tief st and, treibt h'ier immer nur der Weizen der ausbeutenden„B o r d e l l in u t t c r" volle Blüten.
Diener von Gtaai und Volk. Ansprache des Polizeipräsidenten an neue Offiziere. 3m Berliner Polizeipräsidium fand heuic die Anstellung einer Reihe von nach Verlin versetzien Polizeiossizieren aller Dienstgrade statt. Bei dieser Gelegenheit richtete der Polizeipräsident Zörgiebcl an die neuen Offiziere eine bemerkenswerte Ansprache. Nach kurzen Worten der Begrüßung wies er darauf hin, daß die von außerhalb hierher versetzten Polizeiosfizicre in Berlin ganz andere Verhältnisse vorfänden, als sie sie in der Provinz kennengelernt hätten und daß der Dienst in Berlin ganz andere An- forderungen an den Polizeiofsizier stelle. Die wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse fänden in der Reichspauptstadt einen stärkeren Ausdruck und das politische Leben habe andere Fonnen. Allen diesen Lebensäußerungen der Bevölkerung müsse die Polizei mit größter Objektivität gegenüber st ehe n, und sie dürfe sich in ihren Handlungen nur von dem Grundsatz Seiten lassen, Diener des Publikums und Diener des Staates zu sein. Wenn auch dem Polizeioffizier wie jedem einzelnen Staats- bürger das Recht der freien polttischen Meinung zustehe, so gebiet« es doch nach zehnjährigem Bestehen der Republik für den Polizei- offizier, dem heutigen Staate nicht mm loyal gegenüberzustehen, er müsse vielmehr aus innerster Ueberzeugung dem Staat dienen. Wer das nicht könne, solle ehrlich genug sein, die Konsequenzen zu ziehen. Weiter betonte der Polizeipräsident, daß er außerordentlich großen Wert auf ein g u t e s Verhält- nis zwischen Polizei und Presse lege, da Polizei und Presse zur Erfüllung ihrer Aufgabe» im Dienst der Allgemeinheit aufeinander angewiesen seien, und sprach schließlich noch über das Verhältnis zwischen Vorgesetzten und Untergebenen, das bei oller Wahrung der nun einmal notwendigen Disziplin durchaus kameradschaftlich sein müsse; insbesondere müsse der Unter- geben« im Vorgesetzten den Förderer und wohlwollenden Berater in allen Röten und Bedrängnissen sehen.
Der Mord an der Händlerin. Schwierige Arbeit der Polizei. Iroh aller Bemühungen der Berliner ZNordkommissson ist. es noch nicht gelungen, den Mord an der ZOjährigan Eigentümerin Johanna S e n g c r aufzuklären. Der jüngste Bruder der Ermordeten. Alfons S.. ist unter dem verdacht der Täterschost in Gewahrsam genommen worden. Bisher haben sich jedoch noch keine bestimmten Anhalts- punkte dafür ergeben, daß er die Schwester umgebracht hat. Bei der Vernehmung der Familienangehörigen und der zahl- reichen Zeugen enthüllte sich geradezu eine Wust von Wider- s p r ü ch c n und Klatschgeschichten, bei denen das Wahre von Ucbertreibung und Dichtung schwer voneinander zu halten ist. Der verhaftete Alfons S. gibt offen z», daß er gegen die Schwester einen starken Haß gehegt habe. In der Nacht zum Sonnabend, der Mordnacht, will er betrunken nach Hause gekommen sein; verschiedene Zeugen behaupten aber mit Bestimmtheit das Gegen- teil. Der junge Mann gibt auch zu. nachts über die Trennungs- mauer gesprungen zu sein, wie es häufiger auch bei anderen Familienmitgliedern vorgekommen sei, wenn- sie den Torschlüssel ver- gessen hatten. Für die kritisch« Zeit hat er ein Alibi angeboten, dos von den Kommissaren Lobbes und Stiller zurzeit noch ein- gehend geprüft wird. Gestern nachmittag fand im Schouhaus« die Sektion der Cr- mordeten statt. Der Befund bestätigte die erst« Zlnnahme, daß der. Tod durch Zertrümmerung des Schädels eingetreten sei. Es wurden ach! Schläge festgestellt, die mit einem st u m p j« n I n st r u m c n t, wahrscheinlich dem P s l a st e r st c i n, geführt sein müssen. Die Untersuchung der Mordkommission nimntt ihren Fortgang, es sind aber noch keine neuen Ergebnisse zu verzeichnen.
dach£ondon:
( Berechtigte Lieber Setzung von Ermin Magnus).
„Ich möchte sie so gern heiraten, aber ich bin bange. Ich bin stolz und gedemütigt zugleich darüber, daß ein Mann wie Sie sich etwas aus mir macht. Aber Sie haben zu viel Geld. Das ist der Punkt, wo meiNH gräßlich gesunder Menschenoerstand ein Wort mitsprechen will. Selbst wenn wir uns wirklich heirateten, so würden Sie nie mein Mann — mein Geliebter und Gatte— sein. Sie würden der Mann Ihres Geldes sein. Ihr Geld besitzt Sie, nimmt Ihre Zeit, Ihre Gedanken, Ihre Energie, alles in Anspruch, gebietet Ihnen, hierhin und dorthin zu gehen, dies und jenes zu tun. Sehen Sie das nicht ein? Ja, ich fühle, daß ich sehr lieben, viel geben— alles geben kann; aber dagegen verlange ich auch, zwar nicht alles, aber viel— viel mehr, als Ihr Geld zulassen würde. Ich liebte Sie schon, als ich Sie noch gar nicht kannte, als Sie eben erst aus Alaska gekommen waren. Sie waren mein Held. Sie waren der Burning Daylight, der Gold- gröber, der kühne Reisende und Pionier. Und Sie sahen danach aus. Ich glaube nicht, daß eine Frau Sie ansehen konnte, ohne Sie zu lieben— damals. Aber jetzt sehen Sie nicht mehr so aus. Bitte, bitte, verzeihen Sie mir, wenn ich Sie verletze. Diese ganzen Jahre hindurch haben Sie unnatürlich gelebt. Sie, ein Mann, der hinausgehört, haben sich selbst einge- mauert in die Stadt. Sie sind nicht mehr derselbe, und Ihr Geld verdirbt Sie. Sie sind nicht mehr so gesund, nicht mehr so rein. Das kommt von Ihrem Gelde und Ihrer Lebens- weise. Und das wissen Sie selbst. Ihr Körper ist nicht mehr der alte. Sie sind stark geworden. Sie sind nett und freund- lich zu mir, das weiß iä), aber Sie find nicht mehr nett und freundlich zu aller Welt, wie Sie es damals waren. Sie sind hart und grausam geworden. Die Grausamkeit ist nicht nur in Ihrem Herzen und Ihren Gedanken, sie steht auch auf Ihrem Gesicht geprägt. Sie hat ihre Linien darin einge-
1 graben. Sie fangen an, brutal zu werden und an Wert zu i verlieren. Und diese Entwicklung muß� immer weitergehen, bis Sie hoffnungslos verdorben find—■' Er versuchte sie zu unterbrechen, aber sie ließ ihn nicht zu Worte kommen, sondern fuhr atemlos und mit zitternder Stimme fort:„Nein, vein, lassen Sie mich aussprechen. Ich habe in all diesen Monaten nichts tun können als denken, denken, denken, seit wir gemeinsam miteinander ausritten— und jetzt, da ich einmal angefangen habe, will ich auch alles jagen, was ich solange mit mir herumgetragen habe. Ich liebe Sie, aber ich kann Sie nicht heiraten und meine Liebe vernichten. Sie entwickeln sich zu einem Menschen, den ich schließlich verachten müßte. Sie können nichts dafür. Mehr als Sie mich je lieben können, lieben Sie Ihr Geschäft. Zu- weilen denke ich, daß ich Sic lieber mit einer anderen Frau teilen möchte, als mit dem Geschäft. Dann hätte ich doch wenigensts die Hälfte von Ihnen. Aber dies Geschäft fordert nicht die Hälfte, sondern neun Zehntel, neunundneunzig Hundertstel von Ihnen. Vergessen Sie nicht, daß der Sinn der Ehe für mich nicht ist, das Geld eines Mannes gebrauchen zu können. Ich will den Mann selbst haben. Gesetzt, etwas anderes in meinem Leben beanspruchte die übrigen neunundneunzig Hundertstel, machte mich häßlich von innen und außen. Können Sie sich da wundern, daß ich Sie nicht heiraten will?— daß ich nicht kann? Sie gleichen einem Kranken. Das Geschäft ist Ihnen mehr als anderen, Sie haben Ihr ganzes Herz, Ihre ganze Seele, Ihr ganzes Ich dabei. Was Sie auch glauben und sich vornehmen, eine Frau würde Ihnen nur eine kurze Zer- streuung bedeuten. Denken Sie an den herrlichen Bob, der jetzt im Stall steht und fett wird! Sie würden mir ein pracht- volles Schloß kaufen, und ich könnte dann sitzen und mir die Augen ausweinen, weil ich so hilflos und außerstande bin, Sie zu retten. Die Krankheit, die Sie Geschäft nennen, würde Sie auffressen und in Wirklichkeit mit Ihnen verheiratet sein. Sie spielen damit, wie Sie mit allen anderen, wie Sie auf Ihren Schlittenreisen in Alaska mit Ihrem Leben gespielt haben. Keiner durfte so weit und so schnell reisen wie Sie, so schwer arbeiten und so viel ertragen. Sie behalten nie etwas in Reserve; in jedes Unternehmen werfen Sie alles, was Sie haben—. „Ja, bis auf den letzten Schilling," bestätigte er barsch. „Wenn Sie doch nur den Gasten und Geliebten auch so spielen könnten—
Ihre Stimme zitterte, und sie schwieg, während eine ! warme Röte in ihre Wangen stieg, und sie schlug vor seinem Blick die Augen nieder. „.Und jetzt sage ich kein Wort mehr," fügte sie hinzu. „Ich habe schon vielzuviel gesagt." Dann legte sie sich offen und ehrlich in seine schützenden Arme, und beide vergaßen den Sturm, der in immer heftige- ren Stößen an ihnen oorbeijagte. Der Regen war noch nicht losgebrochen, aber die nebelähnlichen Schauer wurden immer häufiger. Daylight verbarg seine Verwirrung nicht, und er war noch verwirrt, als er zu sprechen begann. „Ich weiß nicht, was tun, aber etwas muß getan werden. Ich kann Sie nicht lassen. Ich kann nicht. Und ich will auch nicht. Sie haben mir kein Argument übriggelassen. Ich weiß. daß ich nicht mehr derselbe bin, der aus Alaska kam. Ich könnte heute nicht mehr mit meinen Hunden fahren wie in jenen Tagen. Meine Muskeln sind weich, und mein Gemüt ist hart geworden. Ich pflegte Männer zu achten. Jetzt ver- achte ich sie. Sehen Sie, ich oerbrachte mein ganzes Leben draußen, und ich glaube, dafür bin ich geboren. Ich habe übrigens den schönsten kleinen Bauernhof, den Sie sich denken können, in Glen Ellen . Dort, wo ich mit der Ziegelei herein- fiel. Ich habe den Hof nur ein einziges Mal gesehen, aber ich habe mich so in ihn verliebt, daß ich ihn auf der Stelle kaufte. Ich ritt nur so durch die Berge und freute mich wie ein Junge, der die Schule schwänzt. Ich wäre ein besserer Mensch, wenn ich auf dem Lande lebte. Die Stadt hat mich nicht besser gemacht. Sie haben ganz recht, das weiß ich. Aber gesetzt, ich verkrachte jetzt und müßte als Tagelöhner arbeiten?", Sie antwortete nicht, obgleich jede Fiber ihres Körpers zuzustimmen schien. „Gesetzt, ich hätte nichts als den kleinen Hof und«in paar Hühner und begnügte mich, ein bißchen zu graben und zu pflanzen— würden Sie mich dann heiraten, Dede?" „Dann wären wir ja immer zusammen!" rief sie. „Aber ich müßte zwischendurch fortgehen und pflügen," warnte er,„oder Vorräte aus der Stadt besorgen." „Es wäre jedenfalls kein Kontor und kein Mensch, mit dem Sie in einer Unendlichkeit über Geschäfte reden müßten. Aber das ist ja alles dummes Zeug und ganz unmöglich, und jetzt müsstn wir machen, daß wir nach Hause kommen, wenn wir nicht naß werden wollen."(Forts, folgt.)