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Eine politische Nachrichtenkloake.

Die russischen Dokumentenfälscher vor Gericht.

Schon der erste Berhandlungstag gegen die Dokumenten­fälscher Orlow und Pawlonowsti hielt, was der Prozeß versprach.

Nicht allein in die Nachrichtentioate des ehemaligen zaristischen Staatsrats Orlow, sondern auch in die Nachrichtenzentrale des früheren russischen Obersten und jetzigen deutschen Reichsangehörigen Sievert, die sich der trübsten Quellen bediente, dürfte hinein­geleuchtet werden. Angeklagter Pawlonowsti behauptete aber, daß er durch die Vermittlung des Herrn Sievert, bei dem er als fest angestellt galt,

200 M. von der Abteilung IA am Berliner Polizeipräsidium und 400 m. monatlich vom Reichskommiffariat für öffentliche Ordnung erhalten

habe. Der sensationelle Prozeß scheint freilich mehr als schlecht Dorbereitet. Der Vorsitzende, Amtsgerichtsrat Feldhahn, gibt die Zügel der Verhandlungsleitung immer wieder aus der Hand; sie geht gewissermaßen an die Dolmetscher über. So entsteht ein wirres Durcheinander, aus dem niemand schlau wird. Der eigentliche Dolmetscher tann weder gut deutsch noch ussisch. Die Angeklagten sprechen bald deutsch, dann gibts ein Rauderwelsch, oder russisch, dann aber so leise, daß man nichts ver­steht. Schließlich muß der als Sachverständige anwesende Herr v. Boß, der unter dem Namen Vorft die Korrespondenz Oft Expreß herausgibt, einspringen. Nun forrigiert ein Dolmetscher den anderen. Herr v. Boß soll aber als Sachverständiger über die russischen Nachrichtenzentralen gehört werden. Die Angeklagten be­haupten, daß sie mur aus ideellen Motipen als leidenschaft­liche Antibols chemisten ihre Nachrichtentätigkeit ausgeübt hätten; im Kampfe gegen den Bolschewismus sei aber jedes Mittel recht. Schöne Grundsäge!

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Die gefälschten Schriftstücke.

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Schwer geschädigte Beamte.

Die Beamten- Bereinigung hat 2 Millionen Mart Defizit. Die Berliner Beamtenvereinigung hat, wie wir bereits berichteten, vor einigen Tagen ihre Zahlungen eingestellt. Gestern abend wurde eine Gläubigerver. fammlung abgehalten, die stürmisch verlief.

von feinem verantwortlichen Arbeiter der poli= tischen Staatsverwaltung bestellt... Es gilt, das Bertrauen zu denjenigen Nachrichten über Borah, wonach der selbe unser Material und sonstige Unterstützung genießt, in den uns nötigen Kreisen und Bresse endgültig zu untergraben. Im gegenwärtigen Augenblick ist es deshalb erforderlich, der bürliche Kontrolle fehlt, hat sich auch bei dieser Vereinigung ge gerlichen Presse solches Material und Doku­mente zuzuleiten, die gerüchtweise von uns stammen. Die Hauptsache hierbei ist, daß man in Zufunft, sobald nur der Name Borah in einem für uns erwünschten Lichte erwähnt wird, derartige Nachrichten und Hinweise auf obige Fälschungen als Machenschaften der Ronterrevolutionäre und Emi granten hinstellen kann, die bemüht sind, Borah zu verleumden..."

Die Berliner Beamtenvereinigung ist eine Gründung aus fon fervativen Kreisen, die zunächst die Aufgabe hatte, die Spar­guthaben ihrer Mitglieder sicher und zinstragend anzulegen. Wie meistens bei derartigen Gesellschaften, in denen jegliche öffent

Dieses letzte Schriftstück trägt den Kopf der Kommunisti­schen Internationale und deren Stempel. Der Angeklagte Orlow, der erklärt, daß dieses Schriftstück eine Abschrift von einer Abschrift sei, hat teine Erklärung dafür, weshalb er diese Abschrift mit dem Stempel versehen habe.

Der Fall Pawlonowffi- Gievert. Amüsant gestaltet sich auch der zweite dem Angeklagten zur Laft gelegte Fall. Sievert hatte einmal 20, das andere Mal 8 Trillisfer- Briefe von Bawlonowffi erhalten.( Trifisser ist der Leiter der Auslandsabteilung der GPU.) Pawlonowski erklärt, daß die 20 Briefe 3 weifellos echt feien, von den acht vermute er es Die letzteren waren für das Reichskommissariat für öffentliche Ord nung bestimmt. Die Verteidigung behauptet, die Trilisfer- Briefe nung bestimmt. Die Verteidigung behauptet, die Trilisfer- Briefe feien echt. Beweis:

Als die Studenten Kindermana und Wolsch in Mostan er­fchoffen werden sollten, hätte es genügt, daß einige solcher Briefe von der deutschen Regierung dem Legationsrat der ruffischen Bertretung, Breitman- Brodowski, gezeigt worden wären, damit nach Mostan ein Telegramm geflogen wäre, das die Begnadi­

gung der beiden jungen Leute zur Folge gehabt hätte. erhalten haben. In einem Brief an Orlow schreibt er, daß er das Pawlonowski soll als Vorschuß für die Triliffer- Briefe 500 M. Geld erhalten und es zur Begleichung seiner Krankenhausrechnung verwendet habe; Orlow möge nicht böse sein, er habe ja auch ihm oft mit Geld ausgeholfen. Jetzt bestreitet der Angeklagte, das Geld erhalten zu haben.

zeigt, daß die Gelder nicht immer so angelegt werden, wie es im Interesse der Mitglieder erforderlich wäre. Die Unaufgeklärtheit der Beamten hat hier wieder einmal zu sehr schweren und bedauer­lichen Verlusten geführt. Auch in der Gläubigerversammlung hat fich deutlich gezeigt, daß die Beamtenvereinigung einige Beauf tragte wirtschaften ließ wie sie wollten.

Die Versammlung der schwer betroffenen Sparer nahm einen stürmischen Verlauf.

Der große Saal der Kammerfäle in der Teltomer Straße fonnte fnapp die erschienenen Gläubiger aufnehmen. Gleich zu Beginn wurde auf stürmischen Protest hin dem Vorstand die Leitung der Bersammlung abgenommen. Aus der Mitte der Gläubiger fuchte, ob Konturs angemeldet werden soll oder eine stille wurde ein Vorstand gewählt, der zunächst die Frage zu flären ver­Liquidation für die Mitglieder der Bereinigung vorteilhafter ist. Auch bei dieser Frage gab es harte Auseinander. ft. Auch bei dieser Frage gab es harte Auseinander. schädigten bereits Syndizi mit der Vertretung ihrer Interessen be­fegungen, es zeigte sich vor allem, daß ein Teil der Großge= traut hatten. Einer von diesen beantragte die Gründung eines Schußverbandes der Geschädigten. Die Bersammlung einigte sich schließlich darauf, zunächst einmal den Rechenschafts­bericht entgegenzunehmen, den der Präsident v. Jacobi nach anfänglichem Weigern schließlich gab. Die Mitteilungen dieses Bor­standsmitglieder waren aber wenig aufschlußreich.

Er teilfe mit, daß die Bank etwa 2 000 000 m. Affiven und 3 785 000 m. Paffiven hat.

Herr v. Jacobi hat aber dann noch zu den Aktiven 800 000 m. werden müssen. Nach seiner Meinung wäre also nur ein Defizit Außenstände eingesetzt, die erst durch Prozesse hereingeholt digter wird sich das Defizit aber auf 2 Millionen Mark erhöhen. von 900 000 m. vorhanden. Nach der Auffassung einzelner Geschä Obwohl in den Statuten der Bereinigung ausdrücklich angegeben sei, daß die Gelder ber Beamten nur mündelsicher angelegt Beide Angeklagte machten gestern einen täglichen Ein­brud; man betam die üblichen Ausflüchte zu hören, die auch sonst turz vor dem Ronturs stehen foll. Auch sind Millionenbe­werden dürfen, habe die Bereinigung eine Bant finanziert, die Leute auf der Anklagebant dem Gericht auftifchen. Sie hätten tat- träge dadurch verloren gegangen, daß an die Norddeutschen Fahr­fächlich geglaubt, daß die gefälschten Borah- Defumente von der GPU. stammten. Besonders spaßig war Herr Bawlonowiti. Er wollte die Zuhörer glauben machen, daß die Tscheka ihn troh des Berbachts, er habe die Weißgarbisten gewarnt, nicht nur am Leben gelaffen, sondern ihn sogar von Jahr zu Jahr befördert

Der amerikanische Journalist Rnideboder von der New Dort Times" befand sich auf der Jagd nach einer Zeitungssensation für die Hearst Presse. Er wollte, fofte was es molle, den Ursprung der gefälschten Borah- und Norris- Dokumente feststellen. Bawlo­nowski begab sich zu Orlow. Dieser fuchte aus seinen zahlreichen Dokumenten das behauptet er wenigstens jett einige alte Schriftstücke heraus und machte sie für den erforderlichen Gebrauch in der Sache Borah und Norris zurecht. Die ersten beiden über­gaben fie Snideboder am 2. Februar. Schon am 4. Februar er­stattete dieser Anzeige bei der Polizei, und am 17 Februar erhielt er dann das dritte Schriftstück. Aber noch am 20. Februar murde ihm ein Vertrag vorgelegt, laut dem Bamionomiti fich verpflichtete, gegen Anzahlung von 1000 Dollar und gegen Sicherstellung von weiteren 1000 Dollar die drei Schriftftüde zu überlassen und noch andere zur Verfügung zu stellen. Im wichtigsten Schriftstück, das die Zahl 3109 trägt ift habe. Herr Pawlonowiti will 5 Jahre lang fein Doppelspiel zu lesen:

Kommunistisches Internationales Eretutinfomitee.

Sanz geheim!

Die von Rudolf über die Bestechung des Se nators Borah verfertigten 11 Dokumente sind

Weißer Käfe gegen Furunfeln. Die Heilmethoden Weißenbergs und der Staatsanwalt.

Die Kriminalpolizei und die Staatsanwalt­fchaft beschäftigen fich jetzt eingehend mit der Person und der Heilbehandlung des Propheten 3ofef Weißenberg, deffen Gesundbeterfette in Berlin und Umgegend in letter Zeit außerordentlich starke Anhängerschaft erhalten hat. Am Donnerstag voriger Woche verstarb in Niederschön­ hausen ber Drogist Wernide an Blutvergiftung, und es besteht der starke Berdacht, daß der Tod dieses Weißenberg - Anhängers auf die Behandlung des Propheten" zurückzuführen ist, der als Medizin gegen ein bösartiges Furuntet das Auflegen von weißem Rafe verordnete. Am gestrigen Montag nach mittag follte ursprünglich die Beerdigung des Verstorbenen stattfinden, die Kriminalpolizei entschloß sich aber zu einem Ein­fchreiten und beschlagnahmte die Leiche, um durch Ob­duktion feststellen zu lassen, ob nicht durch die Heilbehand lung Weißenbergs der Tod verschuldet ist und fahrlässige Tötung vorliegt. Die Obduktion wird in den nächsten Tagen statt­finden, und von dem Befund wird es abhängen, ob gegen Weißen­beng, von dem seine Anhänger glauben, daß er Tote lebendig machen tann und daß er ein zweiter Chriftus ist, gerichtlich porgegangen, werden kann.

Bei der Staatsanwalffdjaft I schweben außerdem noch etwa 4 bis 5 andere Verfahren wegen Körperverletzung, und zwar auf Grund von Anzeigen, die von Familienangehörigen mehrerer Wezenbergianer gegen den Propheten" erhoben worden find.

Die Anzeigen ftügen fich barcarf, daß mehrere Personen durch Die Andachten" schwere feelische Störungen davon getragen haben, in einem Falle ist eine Frau fogar nach der Dar­stellung ihres Mannes durch die Einwirkungen Weißenbergs geiftes gestört geworden. Ein Vorgehen gegen Weißenberg auf Grund dieser Anzeigen ist aber außerst schwierig, und die Staatsanwaltschaft hat ihn in einem Falle vor längerer Zeit schon außer Berfolgung fehen müssen, weil nicht mit Gewißheit der Nachweis erbracht werden konnte, daß die seelischen Störungen burch den Einfluß Weißenbergs and feiner Wertzenge", als Medien, hervorgerufen worden sind.

Krankenversicherung und Herzte.

In ärztlichen Kreisen mißt man einen großen Teil der Schuld an der fortschreitenden Proletarisierung der Aerzte dem sozialen Versicherungswefen bei, von dessen Abbau viel die Rede ist. Da dürfte es interessant sein, die Stimme eines alten Arzies zu vernehmen, der im Jahre 1904( er stand damals im 80. Lebensjahr) in seinen Lebenserinnerungen über seine Anfänge ( 1851) schreibt: ,, Die finanzielle Stellung der Aerzte aus damaliger Zeit war so wenig befriedigend, daß man es heute gar nicht für möglich hält." Nachdem er dies zahlenmäßig belegt hat, fährt er fort: Dazu tam der Umstand, daß es nicht wie jest Kranten. faffen gab, movon die Folge war, daß ein großer Teil des Bublifums, welches jetzt den Krankenkassen angehört, amar auch da mals ärztlich behandelt werden mußte, aber selbstverständlich ohne

getrieben haben. Ein Ding der Unmöglichkeit, wenn man bedenkt, wie die Mitarbeiter der Tscheta überwacht wurden. Der Ange­flagte war eben Tschekist vom reinsten Wasser. Um das Gericht für fich zu gewinnen, stellt er sich jetzt als Idealist hin. Glaube, wer tann!

Bezahlung" In den Augen nicht nur diefes alten Arztes galt es eben als ftandesunwürdig, die ärztliche Hilfe von der Bezah­( ung abhängig zu machen, und sicherlich würde bei Wegfall der Krantenversicherung auch heute wieder ein großer Teil der ärzt­lichen Krankenversorgung ganz unentgeltlich geschehen. Der alte rung hat die Proletarisierung der Aerzte feineswegs beschleunigt, Sanitätsrat Kleefeld hatte vollkommen recht: Die Krankenversiche sondern geradezu verlangsamt.

Feuer an Bord!

Brand auf dem Dampfer Deutschland ".

New Bort, 1. Juli.

Als der Dampfer Deutschland " im New- Yorker Hafen von der Quarantäneftation zum Pier fuhr, brach in der Küche der L. Klaffe wo ein Fettopf umgefallen war, Feuer aus. Da große Rauch­wolfen und zum Teil auch Flammen das C- und D- Ded anfüllten, bemächtigte fich der Reisenden eine Panit. Um Ruhe zu schaffen, und die Menschen abzulenten, befahl der Kapitän der Bord. apelle, auf Ded zu spielen. Dieses geschah, und währenddeffen konnte das Feuer schnell gelöscht werden. Am meisten Schaden wurde in den Räumen der I. Klaffe sowie auf den Fluren und in den Quartieren der Schiffsbemannung angerichtet.

Man schäßt den Schaden auf 10000 Dollar; er scheint hauptsächlich durch die Löscharbeiten entstanden zu sein. Die Reifen­den beruhigten sich sofort wieder, nachdem sie erkannt hatten, daß die Schiffsbefahung in musterhafter Weise die Löscharbeiten Dornahm. Allgemein wird im Hafen das Verhalten der deutschen Mannschaft gelobt; das Feuer und seine Betämpfung fonnte von ben anderen Schiffen genau beobachtet werden.

18 Opfer der Trunkenheit.

Auf der Heimfahrt von einer Hochzeitsfeier geriet unweit Benden in Livland ein Auto mit angeheiterten Festgästen in den Chauffeegraben und stürzte um, wobei drei Personen getötet und fünfzehn schwerverlegt wurden. Vier der Schwerverletzten schweben in unmittelbarer Lebens­gefahr. Der Chauffeur, der unverlegt geblieben war, ergriff die Flucht, wurde jedoch in einem benachbarten Walde feftge.

nommen.

Frau Tiger macht einen Spaziergang.

Durch die Unachtsamkeit eines Wärters gelangte eine Tigerin des Zirkus Sarrajani in Nürnberg aus ihrem Käfig ins Freie. durch die Straßen, bis sie, von einem Lastwagen aufgeschreckt, im Sie schritt an den erschreckt flüchtenden Passanten vorüber, ruhig Galopp davonlief. Sie fam dann in eine wirtschaft, in der zwei Frauen arbeiteten, griff diese jedoch nicht an. Inzwischen mar der Zirkus benachrichtigt worden. Dresseure tamen mit einem Nottäfig. Als der Tiger diesen erblickte, sprang er durch die Fenster und dann im Hof über ein drei Meter hohes Eisengitter, in dem er hängen blieb und fich verlegte. Man hofft aber, das Tier am Leben erhalten zu können.

Der sechste Tote des Bodensee - Unglücks.

Im Krankenhaus oŋren ist der Apothefer Firleŋ aus Friedberg als sechstes Opfer des Wasserflugzeugunglüds feinen Berlegungen erlegen.

bringen ist. Die Vorstandsmitglieder mußten sich in der Bera radwerfe ein Kredit gegeben wurde, der nicht mehr einzu sammlung sehr grobe Worte sagen lassen.

Schutz gegen Kleiderdiebstähle in Schulen. möglichst gegen Diebstahl zu schützen, ist seit Jahrzehnten empfunden Die Schwierigkeit, in den Schulen die Uebertleider der Kinder worden. In den Klassenzimmern wird durch nasse lleberkleider die Luft verschlechtert, auf den Gängen aber ist die Diebstahlsgefahr auch bei forgfamster Ueberwachung niemals ganz abzuwenden. Die Deputation für das Schulmesen erwägt jebt, ob es zwedmäßig wäre. befondere Kleiderschränke in bie Furwände einzubauen oder besondere Aufbewahrungsräume bereit zu halten. Eine Entscheidung hierüber ist in nächster Zeit zu erwarten. Bessere Verwahrung der Ueberkleider in den Schulen wird den Beifall aller Eltern finden. Vor einer Reihe von Jahren hat es nach Kleider­diebstählen wegen der Ersatzpflicht zumeilen unliebfame Ausein gegeben. andersetzungen zwischen den geschädigten Eltern und der Stadt Berlin

Völkische Wahlen" an der Berliner Universität.

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Jetzt bemeift es sich, daß die rüpelhaften Studenten­demonstrationen am Freitag voriger Woche nichts als ein ganz gewöhnlicher, vorher berechneter Reflametric der sogenannten ,, Allgemeinen Studentenschaft" waren. Denn plößlich schreibt diese Sippe durch Ankündigung in aufhebenden Flugzetteln an der Uni­versität Studentenwahlen" aus, wobei fie mit bewußter Irreführung so tut, als sei sie eine neutrale, allgemeine Studenten­vertretung. Natürlich haben diese Wahlen teinen amtlichen oder behördlichen Charakter und finden auch nicht in irgendwelchen Hochschulräumen, sondern in einigen Kneipen der Umgebung der Universität statt. Die Flugzettel der völkischen Stubenten" ent­halten eine wüste Heze gegen das preußische Ministerium für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung und gegen die Polizei, weil sie es gewagt" hat, bei den Demonstrationen einige Studenten wegen Landfriedensbruches und Bruch der Bannmeile zu verhaften. Natürlich verletzt das die sogenannte Ehre dieser Bolksführer" im Sinne Hugenbergs. Die Vereinigung sozialdemokratischer Studie­render, der Sozialistische Hochschulausschuß und auch die Freiheit­liche Studentenschaft fordern ihre Anhänger auf ,, sich an diesem Wahlrummel nicht zu beteiligen und gegen die pölkische Verhetzung unter anderen unorganisierten Studenten auftlärend zu wirken.

Die Grubensicherheit. Wie der Amtliche Preußische Pressedienst mitteilt, ist von der durch das Grubensicherheitsamt im Preußischen Ministerium für Handel und Gewerbe herausgegebenen Zeitschrift Grubensicherheit"( Reichsverlag Hermann Kaltoff, Berlin W35) soeben das dritte Heft des Jahrgangs 1929 erschienen. Es enthält Beschreibungen einiger größerer lehrreicher Unglücke der letzten Zeit sowie Beiträge über die Sicherheit der unterirdischen Förderung im Abbau, in Streden und in Schächten. Bilder und Text sind zum größeren Teil von Betriebsbeamten und Bergarbeitern verfaßt.

Sag's

auch den anderen,

die sich qualen,

sollen

nur

Lasin dessin mir wählen. Ihr mildes

führt ab!

Es

Werges versucht hat,

ist im Bilde