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Speicherbrand in Königsberg .

Fünf Speicher vernichtet.- Mehrere Beamte verletzt. Königsberg , 2. Juli. ( Eigenbericht.)

Das

In der Nacht vom Montag zum Dienstag brach im Königsberger Speicherviertel ein Brand aus, der rasch einen riesigen Um­fang annahm. Es brannten die direkt am Pregelufer gelegenen fünf Speicher der Firma Hollad u. Thran ab. Feuer fam im ersten Stodwert eines Speichers aus und verbreitete sich mit rasender Geschwindigkeit auf die angrenzenden vier Speicher. Einer davon war ein massiver Ziegelbau, die anderen Fachwert­bauten. Die Speicher waren mit Handelsgut aller Art gefüllt, das völlig vernichtet wurde. 47 Rohre bekämpften den Brand von der Bollwert- und Castasienstraße, vom Pregel fowie von den umliegenden Dächern aus.

Der Giebel des einen Speichers stürzte auf einen Wacht­meiffer der Schuhpolizei und verletzte ihn so schwer, daß er in das Krankenhaus eingeliefert werden mußte. Mehrere Feuerwehrleute erlitten leichtere Berlegungen. Erst nach angestrengter dreistündiger Löscharbeit fonnte die Feuer­wehr in den frühen Morgenstunden des Feuers Herr werden. Der Schaden ist beträchtlich, da die vier Fachwerkspeicher, in denen Futtermittel und Getreide lagerten, vollkommen ausge­brannt sind.

Der neue Reftor.

Reftoratsübergabe in der Zechnischen Hochschule.

Im Ehrenhof der Technischen Hochschule in Charlotten­ burg fand die Feier der Rektoratsübergabe an den für das neue Amtsjahr gewählten Reftor statt.

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Wie üblich stand die Feier unter dem Zeichen der in der Tech­nischen Hochschule noch unumschränkt herrschenden reattionären studentischen Rorporationen. In vollem Wichs", das heißt in der mittelalterlich- bunten Phantasieuniform, 30gen die Chargierten" der Korps und Burschenschaften und der übrigen farbentragenden" Berbindungen in den Ehrenhof ein, mit den berühmten Schmissen". Von welchem Geiste diese heranwachsende Führerschar beherrscht ist, das haben die vor einigen Tagen von Studenten der Universität inszenierten BVorfälle anläßlich des Ge­benttages der Unterzeichnung des Versailler Friedensvertrages ge­zeigt. In diesem Geifte war auch die Ausschmückung des zur Feier benugten Ehrenhofes gehalten deutsche Länderwappen, aber feine Reichsfahne und die Farben Schwarzrotgold waren nur auf den Fahnen von drei studentischen Verbindungen vertreten, als letzter Rest der freiheitlichen, bürgerlich- revolutionären Traditionen der deutschen Studenten von 1848 und aus der Zeit des Vormärz . Keine Reichsfahne, obwohl Vertreter des preußischen Kultusministeriums anwesend waren, also Vertreter auch des preußischen Gesamtministeriums, das einmal den Beschluß gefaßt hat, allen öffentlichen Feiern fernzubleiben, bei denen der Reichsfahne nicht die ihr gebührende Achtung zuteil wird!

In seinem Geschäftsbericht, der mit der Einführungsrede ver­bunden war, betonte der alte Rektor, Professor Dr. Hamel, zwar die Verbundenheit der Hochschule mit dem Volksganzen und sprach feine Freude darüber aus, daß der politische Kampf, der auch auf die Hochschule übergreift, zu feinen Zusammenstößen geführt hat. Ob dieser friedliche Verlauf des letzten Geschäftsjahres, der nach der Meinung des Rektors der von allen Seiten geübten Duldsamkeit bem politischen Gegner gegenüber zu danfen war, allerdings ein Berdienst der reaktionären Mehrheit der Studentenschaft ist, bleibt

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Fest in der

hafte Veränderungen der Nieren und des Herzens feft. geftellt worden sind, die bei genauer Untersuchung die Möglichkeiten, wie die Hoge zu Tode gekommen sei, auf ein Mindestmaß bes

Mietkajerne schränkt hätten.

So dunkel auch die Höfe Berliner Miettafernen fein mögen, zumeilen bricht doch ein Strahl der Freude herein. Die zahlreichen Mieter des Hauses Admiralstraße 28, das unser Bild zeigt, veranstalteten für die Jugend des Häuserblocks ein Kinderfest mit Girlanden und festlichem Schmuck.

Für v. Dielingen hat die Verteidigung nunmehr einen Antrag auf fofortige Unterbrechung der der Strafvoll. stredung eingereicht, über den in erster Linie der Justiz- minister selbst, dem der Fall zur Nachprüfung vorliegt, zu ent scheiden haben wird.

Schwein, Bulle oder Mensch.

Der rätselhafte Knochenfund bei Potsdam . Der Fall der 83jährigen Witwe Wilhelmine Steffens aus Schentendorf, über den mir berichteten, beschäftigt weiter die Potsdamer Staatsanwaltschaft. Die Aften über die Angelegenheit hat der Oberstaatsanwalt Pfaffe jetzt eingefordert.

Die Sache wird sich, wie sie auch ausfallen wird, für den Ober­iandjäger Bittad in Sputendorf ungünstig auswirken! Er hat, wie sich jetzt herausgestellt hat, den Knochenfund im Garten der Gastwirtschaft, aus der Frau Steffens vor sechs Jahren ver­schwand, nicht der Potsdamer Staatsanwaltschaft gemeldet. Der Verdacht war aber nicht von der Hand zu weisen, daß die Greifin das Opfer eines Verbrechens geworden sein konnte. Der Oberlandjäger hat weiterhin die Knochen nicht durch einen Me­

zu bezweifeln. Die Besucherzahl der Technischen Hochschule betrug diziner, fondern durch einen Fleischer begutachten laffen. Wie wir

im legten Geschäftsjahr rund 6550, davon nur rund 140 Frauen. Das bedeutet einen 3uwachs von etwa 350 Besuchern gegenüber dem Vorjahr. Der drückenden Raumnot, soll durch Neubauten abgeholfen werden.

Unter den Preisträgern der akademischen Wettbewerbe hat bemerkenswerterweise eine Frau, die Architektin Grete Schröder Zimmermann , zwei Preise erhalten.

Der neue Reftor, Prof. Dr.- Ing. Drawe, dessen Antritts­rede zum großen Teil von Betrachtungen über die industriellen Ent­wicklungsmöglichkeiten seines Spezialarbeitsgebietes, der Kohle veredlung , angefüllt war, schlug weniger neutrale Töne an. Er betrachtete den Wiederaufstieg der deutschen Industrie nur unter dem Gesichtspunkte des altbekannten Kampfes um den Platz an der Sonne" für Deutschland , also der imperialistischen Expansionspolitik. Er beklagte die politische Zerrissenheit des deutschen Volkes, ohne sich viel um ihre Ursachen zu fümmern, und sah in der Herstellung der berüchtigten und von Unternehmermund so viel gepredigten Boltsgemeinschaft" das einzige Mittel, das alte Reich in seiner Herrlichkeit wiedereistehen zu lassen. Und dann wurde ,, Deutschland , Deutschland über alles" gesungen.

aus Schenkendorf erfahren, soll dieser Fleischer furz und bündig gesagt haben: Schweinetochen!" Der Schwiegersohn der verschwundenen Frau Steffens, der früher die Gastwirtschaft besaß, hat freilich zu einer Person geäußert, daß es Bullentnochen aus einer Geheimschlachtung waren.

für arm begrabene unbekannte Tote nicht Frau Steffens ift, Sollte sich in Strausberg herausstellen, daß die vor sechs Jahren so muß mit der Umgrabung des Restaurationsgrund ftüdes in Sputendorf gerechnet werden. Ob aber die Knochen noch vorhanden sind?

Notwehr oder...

Schäffe eines Schupobeamten und zwei Verletzte.

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Ein noch wenig geflätter Borfall hat sich heute früh gegen 3% Uhr in der Keiselstraße, im Norden Berlins , zugetragen. Bon einer Polizeiforrespondenz wird darüber mitgeteilt:

Ein Polizeibeamter, der vom Dienst heimging, hörte gellende Hilferufe und fah vor dem Hause Nr. 6, daß drei Männer auf ein Mädchen einschlagen. Der Beamte eilte Ein zweiter Fall Jakubowski. hinzu und forderte die Männer auf, sofort abzulassen. Jetzt fielen Landwirt Dielingen unschuldig zum Zode verurteilt? fie über ihn her. Um sie abzuwehren, gab der Beanie zunächst einige Schreckschüsse ab, die aber nichts haljen. Die drei versuchten, Osnabrüd, 2. Juli. ihm die Waffe zu entreißen. Jetzt schoß der Beamte scharf und Für den 22jährigen Landwirt Hermann v. Dielingen, traf den einen der Angreifer, den 30 Jahre alten Paul Bödefeld der vom Schwurgericht Osnabrüd wegen Ermordung der 19jährigen aus der Kesselstr. 6 in den Kopf; auch der zweite Mann, ein Emma Hoge zum Tode verurteilt worden war, hatte Rechts- 27 Jahre alter Paul Kotze aus der Kolonieftr. 121 wurde leichter anwalt Dr. Sidney Mendel- Berlin die Wiederaufnahme des ge- am Kopfe verletzt. Der dritte, ein 28 Jahre alter Paul Wiesener famten Berfahrens mit der Begründung beantragt, daß der Tod der aus der Kesselstr. 21, war davongelaufen. Bödefeld und Koha Hoge nicht, wie das Schwurgericht angenommen hatte, durch Er- wurden nach dem Lazarus- Krankenhaus gebracht, doch ist ihr zu­Der Beamte und das Mädchen be­drosseln, sondern durch Herzschlag eingetreten fei. Das stand nicht lebensgefährlich. Landgericht hat diesem Antrag stattgegeben. gaben sich nach dem 4. Revier, wo die Angefallene ihre Befundun­gen mitteilte. Es ist eine 26 Jahre alte Verkäuferin Frieda I., die aus Liegnitz stammt und mit Wiesener verlobt war. Dem Mädchen sagte aber der Umgang nicht mehr zu. Die drei Männer hatten sich verabredet, dem Mädchen einen Denkzettel zu erteilen. Sie schlugen auf die Verkäuferin ein. Da mehrere Zeugen den Vorfall und die Schießerei mit angesehen haben, so ist die Untersuchung zur völligen Klärung eingeleitet.

Generaloberarzt Dr. Bonne, der Arzt der Strafanstalt Lüne­ burg , in der v. Dielingen seine in lebenslängliches Zuchthaus um­gewandelte Strafe verbüßt, hat nämlich auf Grund des Obduktions­befundes Herzschlag angenommen und Tod durch Erdrosseln aus befundes Herzschlag angenommen und Tod durch Erdrosseln aus geschlossen. Das Gericht hatte aber die Wiederaufnahme des gesamten Verfahrens und die Erneuerung der Hauptver handlung abgelehnt, da ein von dem gerichtsärztlichen Ausschuß der Provinz Hannover erstattetes Gutachten neben anderen Todes= möglichkeiten den Tod durch Erdrosseln nicht für gänzlich aus­geschlossen erklärt hatte. Jetzt ist eine entscheidende Wendung eingetreten: Rechtsanwalt Dr. Sidney Mendel hat ein von Geheimrat Prof. Dr. Straßmann, dem bekannten Gerichts mediziner und Leiter des gerichtsärztlichen Instituts der Universität Berlin, erstattetes Gutachten eingereicht, das zu dem sensationellen Ergebnis gelangte,

daß der Tod der Hode nicht durch verbrecherische Einwirkung. fondern durch einen Herzschod eingetreten ist.

In Uebereinstimmung mit einem zweiten Gutachten, das eben­falls auf Veranlassung von Rechtsanwalt Dr. Méndel gemeinsam durch den Berliner Gerichtsarzt Dr. Dyrenfurth und Prof. Steinbiß erstattet ist, nimmt Geheimrat Straßmann an, daß die durch zwei Kreisärzte vorgenommene Obduktion nicht mit der nötigen Sorgfalt und Erfahrung ausgeführt worden ist, und daß wichtige mikroskopische Untersuchungen unterlassen worden sind. Diese Untersuchungen seien deshalb ausschlaggebend, weil bei der Getöteten, die im achten Monat schwanger mar, erhebliche frant. Getöteten, die im achten Monat schwanger war, erhebliche frant

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Von einem Augenzeugen, der den Vorfall in allen Einzel­heiten beobachtete, wird eine wesentlich andre Darstellung gegeben. Danach hat es den Anschein, daß der Beamte, der sich außer Dienst befand, angeheitert war. Auch sollen die Widersacher nicht im Handgemenge, sondern auf der Flucht angeschoiien worden sein. Die drei Festgenommenen seien ein Stück des Weges ruhig mitgegangen, hätten dann aber plöglich versucht davonzu­laufen. Der Beamte hätte darauf seine Dienstwaffe gezogen und mehrere Schüsse hinterhergefeuert. Es wird Aufgabe des Polizei­präsidenten sein, den Fall eingehend zu untersuchen.

Wetter für Berlin : Starf wolkig mit fortdauernder Neigung zu Niederschlägen. Temperaturen wenig verändert. Meist schwache Luftbewegung. Für Deutschland : Auch im Nordosten Abkühlung mit Niederschlägen, sonst allgemein feuchtes Wetter mit geringer Temperaturänderung.

Berantwortlich für die Redaktion: Franz Klühs , Berlin : Anzeigen: Th. Glade, Berlin . Berlag: Borwärts Berlag G. m. b. S., Berlin . Drud: Borwärts Buch bruderei und Berlagsanstalt Baul Ginger& Co., Berlin SB 68, Lindenstraße 3. Sierzu 1 Beilage.

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