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Das hohe Lied des Unternehmers.

Gesungen auf der Tagung der Nordwestlichen.

In den ersten Jahren der Nachkriegszeit, als die Umstellung von der Kriegsindustrie zur Friedensindustrie vor sich gehen, die Wirt. schaft" wieder aufgebaut merden mußte, in der Zeit der Arbeits. gemeinschaft, da verstanden es die Kapitäne der Wirt fchaft", sich mit einem gemiffen Nimbus zu umgeben. Die Per sönlichkeit eines Walter Rathenau zwang auch der Arbeit. nehmerschaft Respekt ab, während die Geschäftemacherei des alten Stinnes allgemein perblüffte, bis der Inflationsmind sein ganzes Rartenhaus megfegte. Zu dem Fall Stinnes tamen eine ganze Reihe von Ereignissen, die mit dem Nimbus der Wirtschaftsfapitäne wieder Dermehten. Mit der Ummertung der Inflationswerte trat auch das Unternehmertum mieder in seiner ursprünglichen Gestalt auf den

Plan.

Im Interesse der Arbeitsbeschaffung mußte es erst unter dem Einfluß der öffentlichen Meinung zur Ueberholung und Erneuerung seiner Betriebe und Betriebsmethoden veranlaßt werden. Unsere Unternehmer importierten zwar aus Amerita die Arbeits methode am fließenden Band, allein die amerikanische Behandlungsmethode der Arbeiter ließen sie hübsch brüben. Doch weil man brüben" auf dem Gebiete der Sozial. nersicherung zurückgeblieben ist, ließ man sich dadurch in seiner Abneigung dagegen noch bestärten.

Mit der stärkeren Konzentration des Rapitals in der Industrie tritt

die Persönlichkeit des einzelnen Unternehmers mehr und mehr in den Hintergrund. Selbständige Unter

nehmer merden zu Direktoren oder Teilhabern ihres Betriebes. Bortführer des Unternehmertums sind Juristen und Professoren, so daß nach allem es begeiflich erscheint, wenn die Unternehmer ver­suchen, sich auch nach außen hin wieder mehr zur Geltung zu bringen, Auf der Jahresversammlung der Nordwestlichen Gruppe der Eisen- und Stahlindustriellen wurde ein wohlvorbereiteter er fuch dazu unternommen. Zunächst sei an die bereits erwähnten Ause führungen von Dr. Poensgen erinnert, der sich dagegen wehrte, daß der Unternehmer zum Funktionär der Allgemeinheit herab gebrüdt" merde, wie es bei der Durchführung der sozialistischen Birt fchaftsdemokratie geschehen müßte.

Wir wollen hier nicht darüber streiten, welche Rolle für einen tüchtigen Betriebsleiter bie beffere und würdigere ist: die als Funktis. när der Allgemeinheit oder die

als Funktionär des Kapitals,

nicht mehr oder nicht mehr ganz des eigenen, sondern mehr oder meniger fremden Kapitals. Nach unseren Begriffen steht der Dienst für die Allgemeinheit meit höher als der Dienst für die Dividenden der Aktionäre.

Dr. Poensgen führte aus, daß die Unternehmer persönlichfeit heute mehr denn je in der Wirtschaft gebraucht merte, daß sie im Mittelpunkt des Produttions. prozesses stehen müsse und in ihrer heutigen Gestalt für die Wirtschaft unentbehrlich jei. Es gebe nichts, was die schöpfe. rische Einzelpersönlichkeit erlegen fönne.

Hog

Daß mir solche Persönlichkeiten gebrauchen, darüber ist fein Streit. Eine andere Frage ist, ob alle schöpferischen Einzel persönlichfeitert in der Rolle des privatfapitalistischen Einzelunter. nehmers auftreten müffen und es heute überhaupt noch in jedem Falle können.

Bir bestreiten es, und auch Dr. Boensgen wird nicht behaupten wollen, daß schöpferische Einzelpersönlichkeiten ausschließ lich unter den Kapitalisten zu finden sind und nicht unter den Ange: stellten, nur weil diesen zu ihren geistigen Vorzügen das Kapital fehlt.

Als zweiter in der Reihe der Unternehmerfinger sprach Bro. feffor Salin aus Bafel über: Stellung und Bedeutung des Unternehmers in der Wirtschaft der Gegen mart." Der Unternehmer sei es, der die Erzeugung der Nationalwirtschaft über die ganze Welt hin verbreite; selbst eine planmirtschaftliche Ordnung fönne die Tatkraft des Unternehmers nicht entbehren. Wenn trotzdem heute

die Unternehmerstellung als erschüttert angesehen wird, so ist das zum Teil dadurch zu erklären, daß sich die politischen Machtverhältnisse verschoben haben und daß der Rampf gegen den Unternehmer mehr den Fehlern seiner Bor. gänger als dem heutigen Unternehmerinp gilt. Die Wirtschaft des ungeregelten Wettbewerbs ist abgelöst durch eine teils freiwillige, teils staatlich zusammengeschlossene Wirtschaft, die in privaten Trusts und Kartellen, in Arbeitgebervereinigungen und Gewerkschaften jo mie in staatlichen Unternehmungen ihren Ausdruck findet. Die Machtstärkung, die der Zusammenschluß mit sich brachte, war und ist verbunden mit einem 3urüdtreten der Einzelperjön. lichfeiten.

Die früher einheitliche Unternehmertätigkeit spaltet sich: Der Unternehmertechnifer tritt neben den Unternehmer. finanzmann, der Unternehmerhändler neben den Unternehmer Unterhändler, und damit ist der Inter. nehmer selber ein anderer geworden. Mehr und mehr Dollzieht sich in den meisten Unternehmungen auch eine

Trennung von Befih und Leifung.

Man fann diese Entwicklung bedauern, jedoch ist eine Rückkehr zum freien Wettbewerb unmöglich. Je mehr aber für uns der 3wang besteht, um den deutschen Anteil am Weltmarkt zu fämpfen, desto mehr, gilt, daß sich Deutschland den Blick, die Kraft und den Willen des großen Unternehmers erhalten muß. Und unter dem Drud der Reparationen werden alle öffentlichen und gemischtwirtschaftlichen Unternehmungen in der nächsten Zukunft entweber von Unternehmern geführt sein, oder sie werden feinen Bestand haben."

Brofeffor Salin hält das Schlichtungswesen wie auch die Arbeitslosenversicherung nach mehr als einer Richtung hin für ände rungsbedürftig und fähig.

Ein wenig Caritas

enthalte mehr Versöhnliches und Hilfreiches als hundert Bara graphen. Es gelt, den Arbeiter bei aller Anerkennung der be. ftehenden Gemertschaften und Tarifverträge bodh wieder stärfer mit dem Schicksal der Unternehmung und mit der Berson des Unter nehmers zu verknüpfen.

Die Konstatierung der Tatsache, daß die Einzelpersönlichkeiten der Unternehmer mehr zurüdtreten, sagte den Herren weniger zu. Der frühere Regierungspräsident Braumeiler, jetzt geschäfts.

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führendes Präsidialmitglied" der Bereinigung Deutscher Arbeitgeber. verbände, hatte es übernommen, den Unternehmer als Träger des Fortschritts zu feiern und versuchte, den Einzelunternehmer wieder in den Vordergrund zu stellen. Bon der 3mangsläufigkeit der wirtschaftlichen Entwicklung zum Kollektivismus und zur verbandsmäßig geordneten Wirtschaft könne nicht gesprochen werden. Die heutige Wirtschaftsform mit ihrer unbegrenzten Bielseitigkeit ermögliche elastische Anpaffung ant gegebene Wirtschaftsverhältnisse bei gleichbleibendem Inhalt und Biel der Wirtschaft. Dies spreche gegen die Annahme einer allge­mein zwangsläufigen Weiterbildung der Wirtschaft zu gebundenen Formen.

Troß der Zusammenfassung in einigen Industriezweigen(!), die sich aus ihren besonderen Bedürfnissen ergebe, sei zahlenmäßig

die Bedeutung des freien selbständigen Unternehmers gegenüber dem angestellten Betriebsleiter bedeutend größer, als allge. mein angenommen werde. Die Betriebszählung 1925 zählte in der gesamten deutschen Wirtschaft 4,6 millionen selbständige Eigentümer und nur 131 280 sonstige Betriebsleiter( Direttoren); in Industrie und Handwerk 1,4 Millionen Eigentümer, 16 000 Bächter und rund 64 000 sonstige Betriebsleiter. 95 Proz. der Betriebsleiter maren somit selbständige Unternehmer.

Herr Braumeiler empfand wohl selber, daß diese Auf zählung nicht angebracht ist, wenn vom fapitalistischen Großunternehmer die Rede ist. Was stedt denn hinter diesen Zahlen? Er ging deshalb dazu über, die handwerklichen und fleineren Industriebetriebe auszuschalten und sich an die Be­triebe mit über 20000 Mart Betriebsvermögen zu halten. Es blieben ihm so immer noch rund 150000 felb halten. Es blieben ihm so immer noch rund 150000 felb ständige Privatbetriebe und nur rund 17 000 Attiengesell. schaften, G. m. b. 5.'s und Kommanditgesellschaften, als Beweis dafür, in welch großem Umfange der freie selbständige Unternehmer auch heute noch vorhanden sei.

Herr Braumeiler hütete fich aber, noch einen Schritt weiter zu gehen, bis dahin, wo

"

das großfapitaliffifche Unternehmerfum anfängt. Statt dessen leistete er sich das Kunststückchen, aus dem Schreiben von William Green, des Präsidenten des amerikanischen Gewerkschaftsbundes( fiehe Nr. 295 des Borwärts") die Säge zu zitieren, die ihm in sein Konzept paßten, ohne den Sinn dieses Schreibens auch nur anzudeuten, das die Beteiligung der Arbeiter an der Organisation der Arbeit sowie die Berantwortung für die Sicherstellung dauernder Beschäftigung und für stetes Ansteigen der Löhne forderte.

In welcher Weise der Unternehmer der Träger des Fortschritts fsein soll, darüber hat Herr Brauweiler entweder nichts gesagt oder aber die Unternehmerpreffe nichts berichtet. Run, wir finden uns auch damit ab.

Neuer Textilschiedsspruch.

Heute Beschlußfaffung der Gewerkschaften. Frankfurt a. M., Dr. Engler, tagte am 2. und 3. Juli die vom Unter dem Borsiz des Präsidenten des Landesarbeitsamtes erflärung des ersten Schiedsspruches eingelegte Schlichter Reichsarbeitsministerium nach Ablehnung der Berbindlichkeits. früher Morgenstunde des 4. Juli zu folgendem tammer. Nach äußerst langwierigen Berhandlungen tam es in

Schiedsspruch:

1. Die am 30. April 1929 abgelaufenen Lohntarife treten am Tage der Wiederaufnahme der Arbeit mit folgenden Aenderungen mieder in Kraft:

Der Elohn für die Bezirke Reichenbach, Görlig, Lauban , Breslau erhöht sich sofort auf 58 Pf.; ab 1. April 1930 auf 60 Bf. Für die Bezirke Grünberg, Landesbut, Neustadt erhöht sich der Edlohn sofort auf 59 Bf.; ab 1. April 1930 auf 61 Bf.

Alle anderen Tariflohnfäße erhöhen sich nach dem bisherigen Schlüssel. Die Attordstücfäße erhöhen sich sofort um 4 Proz., ab 1. April 1930 um weitere 3 Broz.

Reichenbach§ 5 26. G, für Breslau Gruppe III, 3iffer 5, 2. Es fommen in Wegfall im bisherigen Lohntarifvertrag: für Abfaz 5b, für Landeshut Abs. 5 der protokollarischen Erflärung vom 18. mai 1929( am Schluß des bisherigen Lohntarifvertrages). der nachstehende Wortlaut einzufügen: Hierfür ist in die Lohntarifverträge fämtlicher Bezirksgruppen

haben bei der fünftigen Entwicklung die Afforde aus anderer Ursache, als wegen gefteigerter Arbeitsleistung des Arbeit. nehmers, also insbesondere megen Berbesserung des Materials, der Maschinen und der Arbeitsmethode oder megen groben Irr tums bei Aufstellung der Attordfäße den tariflichen Gag wesent lich überschritten, so fann eine Regulierung gefordert werden. Der Arbeitgeber hat sich darüber mit der gefeßlichen Betriebs vertretung ins Einvernehmen zu setzen.

In vorstehenden Fällen darf der Verdienst nicht unter dem Affordrichtjag plus 15 Prog. finfen." Dem Vorstehenden entgegenstehende Bestimmungen in den bisher giltig gemejenen Lohntarifverträgen find ungültig.

3. Bertragsdauer bis 31. März 1931. Der Lohntarif gilt jeft bis 31. März 1931. Wird er nicht mit fechswöchiger Frist zum Ablaufstermin gekündigt, so verlängert sich die Geltungsdauer jeweils um 6 Monate.

4. Die Aussperrung iff jofort aufzuheben. Die Arbeit ist fofort aufzunehmen. Maßregelungen dürfen beiderseitig nicht vorgenom. men werden. Die Aussperrung gilt nicht als Unterbrechung des Arbeitsverhältnisses. Betriebsfremde Arbeiter und Arbeiterinnen dürfen folange, als ausgesperrte Arbeiter und Arbeiterinnen vor. handen sind, nicht eingestellt werden.

Erklärungsfrist bis zum Montag, dem 8. Jul 1929, vor mittags 10 11hr.

zu einer Konferenz zusammen, die zu dem Schiedsspruch Stellung Die beteiligten Arbeiterorganisationen treten heute in Breslau nehmen wird.

Jit der Loh und Chromgerberet waren im Jahresdurchschnitt 8,03 Proz. der Arbeiter beschäftigungslos und 25,37 Broz. Kurz arbeiter. In der Weißgerberei und Leberfärberei bes trug die jahresdurchschnittliche Arbeitslosigkeit 11,9 Pro3. und die Kurzarbeit 3,5 Proz. Am günstigsten schnitt noch die Leder. handschuhindustrie ab, die im Jahresdurchschnitt 1,6 Proz Arbeitslose und 0,6 Proz. Kurzarbeiter aufweist. Im gesamten Bers bandsgebiet betrug die

Kurzarbeit im Jahresdurchschnitt 17,6 Proz. gegenüber 3,1 Proz. im Jahre 1927. Zur Verschärfung der Absatz­trise hat die gesteigerte Einfuhr von Lederschuhmaren, vor allem aus der Tschechoslowakei , mesentlich beigetragen. Daß unter dem ſtarten Druck der wirtschaftlichen Verhältnisse die Tätigkeit des Lederarbeiterverbandes gehemmt wurde, ist nicht verständlich.

Lohnbewegungen wurden im Berichtsjahr 117 geführt gegen 157 im Jahre 1927, wo die Konjunttur günstiger war. Von diesen Lohnbewegungen waren vier Streifs, die der Organi sation an Streit und Gemaßregeltenunterstützung 354 283 Mr. ( 1927 18 600 m.) Ausgaben verursachten. Durch die Lohn. bemegungen wurde für 43 790 Personen eine möchentliche Lohnerhöhung von 86241 mf. erzielt. Die Erhöhung der Stundenlöhne schwankt zwischen 5 und 10 Bf. Daneben wurden noch andere Berbesserungen der tariflichen Bestimmungen durch gesetzt.

Am Jahresschluß 1928 bestanden insgesamt 54 Tarif. perträge für 45999 Beschäftigte in 898 Betrieben. Durch die eingangs sfizzierte allgemeine ungünstige Wirtschaftslage in der lederverarbeitenden Industrie wurde die Mitgliederbewegung start beeinflußt. Der Mitgliederstand ging im Laufe des Be richtsjahres um 645 auf

37 540 Mitglieder

oder um 1,7 Broz. zurück. Eine große Anzahl von Berufs­angehörigen ist wegen der Krise in andere Berufe über gegangen. Wenn also trotz der Ungunst der wirtschaftlichen Ver. hältnisse des Vorjahres der Mitgliederbestand sozusagen stabil ge­blieben ist, zeigt das, in wie starkem Maße die Berbandsmitglieder von der Notwendigkeit der Treue zur Organisation gerade in

idweren Zeiten überzeugt sind.

Infolge der starken Beanspruchung der Unterstützungseinrich­regeltemunterstützung gegenüber 311 836 Mt. im Jahre 1927- und tungen des Verbandes 815 602 M. ohne Streit und Gemaß­troß einer Mehreinnahme von rund 130 000 mt. gegenüuer 1927 stieg der Kassenbestand der Verbands- und Lotalfassen nur um 42 471 mr.( 1927= 496 677 r.) auf 898 127 Mr.

Alles in allem fann gesagt werden, daß der deutsche Lederarbeiterverband die Belastungsprobe des Vorjahres verhältnismäßig gut bestanden und den Verbandsmitgliedern be­miesen hat, welchen Rückhalt die Organisation auch oder vielmehr gerade in Seiten wirtschaftlichen und tonjuntturlichen Tiefstandes

bietet.

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Bundestag der Buchprüfer.

Bor furzem hielt der Bund der Sachverständigen im Buch und Betriebsprüfungsdienst der Reichsfinanzverwaltung e. B. Berlin" in Leipzig seinen zweiten Bundestag ab. Ministerial. rat Renner! necht hielt einen Bortrag über das Thema: Dreijähriger Durchschnitt, Unterbilanz und Berlustportrag", und bot so die beste Gelegenheit, die Auf­faffung maßgebender Sachkundiger über diese wichtigen Fragen der fommenden Steuerreform fennenzulernen.

Den Geschäftsbericht erstattete der Bundesvorsitzendeed v. Frankenberg und Proschlih Berlin. Darin wurde die of Wirtschaft geschildert und ein leberblid über die bereits geleistete Stellung der Buch- und Betriebsprüfer zur Verwaltung und zur und die noch zu leistende Arbeit für eine Besserstellung des Buch prüferstandes gegeben, leber Barlament und Buchprüfer" sprach der Reichstagsabgeordnete Dr. Philipp Leipzig und über Fach­literatur und Steuerfunde" Ministerialrat Dr. Grabower.

Der zweite Tag begann mit einem Vortrage des Professors Dr. Penndorf( Handelshochschule Leipzig ), der das Thema Bilanz und Steuer in der Vergangenheit" behandelte. Der Vor tragende gab in humorvoller, fesselnder Weise ein Bild über die Entwicklung der Buchführung vom Altertum bis zur Neuzeit und über die sich in den Bilanzen widerspiegelnde Stellung der Wirts schaft zu den jeweiligen Steuern. Hahn Röln fprach über Buch­prüfungsdienst und Beranlagung".

Reichstagsabgeordneter Faltenberg als Vertreter der so­moderne Entwidlung am Beamtentum nicht spurlos vorübergehen zialdemokratischen Reichstagsfraktion wies darauf hin, daß die fönne. Die Beamten müßten um ihr Recht lämpfen, um zu ver bindern, daß die Reparationslasten ihnen und der übrigen werf. tätigen Bevölferung allein aufgebürdet werden.

10 Jahre Deutscher Bekleidungsarbeiterverband.

So betitelt sich eine Broschüre, die vor kurzem im Selbstverlag der Berliner Filialleitung des Deutschen Bekleidungsarbeiterner. bandes erscheinen ist. Die 366 Seiten umfaffende Broschüre ist eine Rollettivarbeit der einzelnen Berliner Branchenleiter, des Filialvorfihenden Genossen Lehmann und des Filialtassierers Genossen Kotio.

schauend die allgemeine wirtschaftliche, politische und gewerkschaftliche Im ersten Teil der Schrift behandelt Genoffe Lehmann rüd­Entwicklung in den einzelnen Nachfriegsjahren und zwar in furzen, faleidoskopsartigen Kapitein, bei denen der fefte Form gegolfen hat. Es folgen dann aus der gleichen Feder Verfasser seine oft trüben Erfahrungen sowie Aufzeichnungen in eine turze Abhandlungen über die Betriebsrätebewegung, die Jugendarbeit innerhalb der Berliner Filiale des Verbandes und als Abschluß ein etwas ausführlicheres Rapitel über die tommunistische 3erstörungsarbeit in den Gewerf. fchaften, insbesondere im Bekleidungsarbeiterverband. Den auf 293 Seiten wiedergegebenen Berichte über die Vorgänge in den einzelnen Branchen folgt eine vom Koffierer Genossen Rotsch gegebene ge drängte Darstellung der finanziellen Entwidlung und Ler Mitgliederbewegung der Filiale in den letzten zehn Jahren. fleibungsarbeiterbewegung darstellt, fann nur jedem Mitglied der Die Broschüre, die sozulagen ein Stüd Geschichte der Berliner Bes Organisation zur Leftüre empfohlen werden. D. Sch.

Freie Gewerkschafts- Jugend Groß- Berlin

Deutscher Lederarbeiterverband 1928. beforedung, Berbenbsbudfontrolle Charlottenburg: Jugendheim Sprecftr. 30. Seim.

In der Reihe der bisher erschienenten Jahresberichte der freien Gewerkschaften verdient besonders das Jahrbuch 1928 des Deutschen Leberarbeiterverbandes" Beachtung, weil es am treffendsten zeigt, mie notwendig gerade 3eiten schwerer schwerer wirtschaftlicher Depression der gewerkschaftliche Zusammenfchluß der Arbeiterschaft ist. Ganz allgemein war das Jahr 1928 für die Arbeiterschaft der deutschen Lederindustrie eine schwere Belastungsprobe. Der flaue Geschäftsgang in der Schuhindustrie wirtte sich auch auf den übrigen Teil der lederverarbeitenden Industrie aus.

Seute, Freitag, 19% Uhr, tagen die Gruppen: Nordring: Jugendheim, Schule Connenburger Str. 20. Bortrag: Die englische Arbeiter. besprechung. Hermannplak: Gruppenheim, Jugend­heim, Sanberftr. 11, Ede Sobrechtstraße. Heimbesprechung. Vortrag: Jugend im Strafrecht". Kontrolle der Berbandsbücher. Süben, Südwesten: Gruppen. Mäbel? heim Waffertorftr. 9, vorn pt. Bettstreitabend, Wer fiegt Bursch oder Webbing Sm Schillerpart, Borlesungen auf dem Fliederberg. Seute Spiel und Sport ab 18 Uhr: Weißenfee: Stadion am Faulen Gee. Südoften: Sportplek Am Urban". Offkreis: Wir baden im Flußbad Ringentera.

Mufitaufträge

fbergibt man nur dem Nachweis bes Deutschen Mufiterverbandes, Berlin , Rom manbantenfte. 63/64. Dönhoff 8277-78 Beschäftszeit 9-5, Sonntags 10-2 Uhe. Auf Bunsch: Bertreterbefuch.