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„ Ein überwältigender Eindruck."
Genoffe Löbe schildert den Wiener Empfang.
Wien , 13. Juli. ( Eigenbericht.) Bom Reichstagspräsidenten Paul Cobe, der am 3nternationalen Jugendtreffen in Wien
Die
Nachdem der Hotelbesher Ernst Schlechter in Deep das bei Kolberg angetriebene und geborgene Segelboot erkannt hat, kann kaum noch an der travrigen Gewißheit gezweifelt werden, daß die fünf Badeam letzten Sonntag früh mit dem Unglücks
Jugend ihr möglichstes im Kampfe gegen die Trinfsucht leiftet. Im Namen der Sachsen sprach Redakteur Heilbut Dresden. Mit der Internationale wird auch diese Tagung geschlossen. teilnimmt, erhalfen wir nachstehende Schilderung feiner Esperantist en find wiederum im Favoriten- Arbeiterheim 3 boot die Segelfahrt nach der Insel Rügen angetreten einer Rundgebung versammelt. Es
Eindrücke:
„ Obwohl das internationale Jugendtreffen in Wien erst vor feinem Höhepunkt steht, kann man schon jetzt von einem geradezu überwältigenden Eindruck der Kundgebung sprechen überwältigend für die Teilnehmer aus allen Ländern, aber nicht minder für das rote Wien ", das ihnen eine so herzliche Aufnahme gewährt. Zuerst wurde das breite Land um die österreichische Hauptstadt in Aufregung verseßt, denn einer Mobilifierung gleich rollten von Mittwoch abend bis Freitag früh strahlenförmig aus allen Himmelsrichtungen die Sonderzüge heran. Aus allen heraus leuchteten die bunten Gewänder der Jugendlichen,
blau, grün, weiß, rot, schwarz, aus allen erflangen trogige Freiheitslieber, aus allen ragten die roten Fahnen und Wimpel heraus, bis ein Zug nach dem anderen seine Laft in die Wiener Bahnhöfe ausschüttete- auf vier Bahnhöfen und auf die Schiffahrtsstationen, vom Jubel der Zehntausende empfangen und von festlicher Musik umrauscht. Wo wir auch immer die Grenzen des österreichischen Bundeslandes überschritten, da standen die Organi fationen an den Stationen mit Fahnen, mit Blumen, mit Gesang, und selbst das Donnern der Lokomotiven verhalte unter dem tausend fältigen Ruf: Freundschaft".
! Dieses Freundschaft" drückt nun der Zweimillionenstadt feinen Stempel auf, beherrscht die Straßen der Außenviertel, wo die jungen Gäste wohnen, aber auch die Ringstraße und die Alt
ftadt, wo sie ihre Besichtigungen unternehmen.
Es zieht in die Festfäle der Habsburger Schlösser und in die Konzertjäle der Schubertstadt, wo die Jugend zu unzähligen Feiern und Bersammlungen vereinigt wird. Mit Hunderten von roten Fahnen geschmückt, begrüßen die riesigen Wohnblods des neuen Wien die Kolonnen von neugierigen Besuchern. Das Amalien- Bad , das größte Europas , fürs Bolt geschaffen, wird non morgens bis abends nicht leer von badenden Scharen. In den Bersammlungen der Arbeiterheime lauschen sie den Vorträgen über das neue Wien und feine Sozialdemokratie. Und in allen Dingen eine Harmonie, die sich hier in ihren Organisationen die Hand reichen, daß keiner sich diesem Eindruck entziehen kann.
Es ist das neue Europa , das hier emporsteigt trotzig und aufrecht gegen die alten Gewalten, die es immer noch gegen dem Zeitalter des Friedens zustreben. Wenn der tausendfältige einander aufzuheben versuchen, brüderlich und einig mit allen, die Widerhall der Freiheitslieder von den hohen Mauern der Hofburg, von den gotischen Giebeln der Altstadt widerflingt, dann ist es, als fängen diese Säulen und schienen das Lied der Freiheit mit in die neue Zeit zu begleiten, und wie symbolisch kommt es in dem Gruß zum Ausdrud: Bo einft das untertänige Serous, gehorjanter Diener!" erflang, da schallt heute das ebenbürtige Freundschaft", es wird bald von Zehntausenden über die Berge und Ströme getragen, das Symbol der Arbelt der Jugend sein:
"
Immer Freundschaft nie wieder Krieg
Das Biener Jugendtreffen hat dem neuen Europa des Friedens einen gewaltigen, nie auszulösenden Elan gegeben und die Zuversicht seiner Teilnehmer tausendfältig gehoben."
Sie werden allen unvergeßlich sein.
Dr. Engelhardt- Berlin in deutscher Sprache und Jonas in Esperanto. Wiederum in einem anderen Saal ist eine Rundgebung der sozialistischen Jugendpädagogen, die über die Arbeiten und Leistungen der sozialistischen Junglehrer unterrichten. Die Fahnen wehen!
Das große Abendtreffen.
Wien , 13. Juli. ( Eigenbericht.) Heute abend fand auf dem Sportplaz Hohe Warte die große Abendfeier des Infernationalen Jugendtreffens statt. Eine riesige Maffe junger Menschen füllte mit ihren Fahnen und Farben den ungeheuren Raum.
fängerchöre Biens unter Leitung von Profeffor Schoff mit einem Als die Dämmerung begann, fezten die Bereinigten Arbeiter. Freiheits chor ein. Ihm folgte eine herzliche Begrüßung burdy den Vorsitzenden der sozialdemokratischen Organisation Wiens, den Abgeordneten Genossen Boelzer, der ber internationalen Jugend zurief, sie möge fich
im Wien der 420 000 Sozialdemokraten
heimisch fühlen. Darauf ergriff, mit großem Beifall begrüßt, für die Sozialistische Arbeiterinternationale der Reichstagsabgeordnete Genoffe Crispien das Wort. Der Redner erinnerte daran, daß fich die Sozialisten der verschiedenen Länder nicht nur mehr auf internationalen Kongreffen treffen, um für die Idee der sozialistischen Internationale zu demonstrieren, sondern daß sich auch eine attive Rampfgemeinschaft zwischen den Kongressen fortsett in internationalen Attionen aller Art. Deshalb, fozialistische Jugend, hoch die rote Fahne als das Hoheitszeichen des vornehmsten Standes der neuen Zeit, des Arbeiterstandes! Tragt die rote Fahne allen Unterdrückten voran zum Kampf gegen den Aufruhr der Kapitalisten für die Menschenrechte, gegen den Aufruhr der Kriegshetzer
für Völkerfrieden und Freiheit.
Die Worte des Genossen Crispien fanden stürmischen, minutenlangen Beifall. Hierauf übergab der Sekretär der sozialistischen reichischen Jugendverband eine Fahne, die namens der österreichi: Jugendinternationale, Genosse Ollenhauer- Berlin, dem öfterschen Arbeiterjugend von den Wiener Jugendgenossen übernommen reichischen Jugendverband eine Fahne, die namens der österreichi. wurde. Die Fahne wurde dann flantiert von der Fahne der Jugendinternationale und der Ehrenfahne der soziaiftischen Arbeiterinternationale, unter Mufitklängen über den Blaz geführt. Hierauf formierten sich die Teilnehmer der Rundgebung zu einem Fadelzug, der an den beiden Ufern des Donaufanals über die Ringstraße zu dem festlich beleuchteten Rathaus führen wird. Zurzeit, da wir dies schreiben, bewegt sich dieser ungeheure Demonstrationszug
der Innenstadt zu. Die Teilnehmerzahl an diesem Fadelzug dürfte mit 200 000 Menschen nicht zu hoch veranschlagt sein, und undertausende von Arbeitern umfäumen in unübersehbarer Menge den langen Weg, den der Zug durch Bien nimmt. Im ganzen dürfte mehr als eine halbe Million Menschen bei diesem Fadelzug auf den Beinen sein.
haben, ihren Tod in den Wellen der Ostsee fanden. Das Segelboot murbe von 3emoiner Fischern in ruhiger Fahrt zwischen Göhren auf Rügen und Greifswald gesichtet. Seit dem fehlt je de Nachricht. Da der eine der Teilnehmer, der Techniker Helmut Schneider aus Spandau bei Berlin , am Montag seinen Dienst in Berlin wieder antreten sollte, wollte die Gesellschaft am Sonntag wieder nach Roserom zurüdfehren. Auf der Heimfahrt ist das Fahrzeug dann wahrscheinlich von den im Laufe des Tages einsehenden Regenböen erfaßt und zum Rentern gebracht worden, ein Unglüd, wie es am 4. April dieses Jahres auch den vier alten erfahrenen Fischern aus Ahlbeck widerfahren ist, die ebenfalls den Tod in den Wellen fanden. Bis zur Stunde ist noch teine von den fünf Leichen ange Ichwemmt worden.
Zehn Tage reden die Verteidiger.
Die Plaidoyers im Stinnes- Prozeß.
Als erster Berteidiger tam gestern im StinnesProzeß Rechtsanwalt Sonanini- Osnabrüd für den Angeklagten Eugen Hirsch zu Wort.
In feiner Einleitung versuchte er mit geistreichelnden Wendumgen das ganze Stinnes- Verfahren ins Lächerliche zu ziehen. Es sei ein Sturm im Baffergiafe gewesen, fagte er, der zur Ruhe gegangen fei. Das Verfahren habe viel Monftranz, aber wenig Reichtum gezeigt. Das Ergebnis sei ein Konglomerat von Widersprüchen und Unflarheiten. Die Berhandlung habe ein Tohu wabohu von Widerrufen und Geständnissen dargestellt. In dieser Tonart ging es immerfort weiter. Sein Klient Eugen Hirsch ist natürlich unschuldig, höchstens fäme für ihn Beihilfe zu einem versuchten Betruge in Frage. Er fönne aber überhaupt nicht als Staatenloser für ein Verbrechen, das er im Auslande begangen hat, in Deutschland abgeurteilt werden; also müsse das Gericht ihn freisprechen.
Die Fortsetzung der Plaidoyers findet am Dienstag ftatt. Sie dürften nicht weniger als zehn Tage beanspruchen. Die Stinneswerden es sich selbstverständlich nicht nehmen laffen, in ausführ licher Repli? die Argumente der Berteidiger zu widerlegen. So Verteidiger tommen erst zuletzt zu Wort. Die beiden Staatsanwälte licher Replit die Argumente der Verteidiger zu widerlegen. So
wird man das Urteil wohl nicht vor Ende Juli erwarten dürfen.
Ein fahrlässiger Bauunternehmer.
Er wurde zu Gefängnis verurteilt.
Am 12. März fippfe auf einem Neubau an der Dammfor ficaße ein Kran um und verlegte zwei Arbeiter schwer. Einem der Arbeiter stürzte die schwere Hieve auf den rechten Unterschenkel und zerfrümmerte ihm auch die Wirbelsäule, so daß er gelähmf bleiben wird; der Kranführer erlitt schwere Beden. und Hüftquetschungen.
5 Menschen durch Rauchgase vergiftet. ftatt. Die Antiage lautete auf fahrlässige Körper.
weg 8 in dem Vorort Danzig- Langfuhr ein Dachstuhlbrand In der vergangenen Nacht brach in dem Hause& astanienaus, der bald großen Umfang annahm. Das Feuer verqualmte sofort das Treppenhaus und der Rauch drang in die Wohnungen der beiden Familien Lehrte ein, die unterhalb des Dachgeschoffes wohnten.
Wien , 13. Juli. ( Eigenbericht.) Täglich vermehrt sich die Zahl der in Wien weilenden sozialistischen Jugend. Am Sonnabend jette der Zuftrom der Arbeiterjugend aus ganz Cesterreich ein, die am Sonntag gemeinsam mit ihren ausländischen Freunden durch Wien demonstrieren werden. Rührend ist die Freude und die Aufopferung der Wiener Sozialdemokratie und der Wiener Arbeiter schaft, glänzend ist die Leitung und die Organisation Der Feuerwehr war es nicht möglich, über das vollständig des Jugendtreffens. verqualmte Treppenhaus zu den Wohnungen vorzudringen. SämtDas gesamte Wien unter dem Eindruck der Jugendliche zehn Mitglieder der beiden Familien mußten mit Leitern internationale! Alle städtischen Gebäude sind geflaggt und von der Straße her aus den Wohnungen herausgeholt werden, zum ununterbrochen ziehen die geschlossenen Trupps Jugendlicher durch größten Teil bereits bewußtlos oder erstid. Von den zehn die Stadt, die ihre Museen und Kunstanstalten geöffnet hat. Be Familienmitgliedern find die 36 Jahre alte Ehefrau Selma Lehrte sonders das neue Wien und die hier geleisteten sozialen Werte, fowie ihre drei Töchter im Alter von 17, 9 und 5 Jahren to f. die Bauten, Wohnungen und Einrichtungen zeigen der Jugend, was Welter ist die bei Lehrke zu Besuch weilende fiebenjährige Schülerin sozialistische Tattraft in einem Gemeinwesen schaffen tann, wenn Edith& uhke fot. hinter den führenden und verantwortlichen Vertretern der Ar=
beiterklasse die geschlossene Kraft und die mehr heit der Bevölkerung steht; sie ist zusammengefaßt in der Organisation der internationalen Sozialdemokratie. Unerreicht sind auch dementsprechend in dieser Organisation die sozialen Errungenschaften. Zahlreiche andere Beranstaltungen finden zu gleicher Zeit statt. Da ist eine Kundgebung der Abstinenten, veranstaltet vom Arbeiter- Abstinentenbund, bei der Weber- Berlin die Berhält nisse in Deutschland schilderte und zeigte, daß auch die deutsche
Um ein Examen in den Tod.
Staatslehranstalt in Nürnberg geriet der 24 Jahre alte Emold Bei der Verteilung der Zeugnisse an der Höheren Technischen Ba( I aus Karlstadt am Main , als ihm mitgeteilt wurde, daß Ball er die Prüfung nicht bestanden hätte, in große Erregung. Er machte dem Direktor der Anstalt Borhaltungen und stieß sich dann ein Meffer so heftig in die Brust, daß er tot zusammenbrach.
Gegen den Abbruchunternehmer und einem Borarbeiter fand gestern vor der Strafabteilung 18 die Gerichtsverhandlung Derlegung in Tateinheit mit Bergehen gegen die Baus ordnung. Ein Sachverständiger führte aus, daß der Kran, um ein lebertippen zu verhindern, hinten hätte belastet werden anwalt beantragte gegen den Abbruchunternehmer 2000 Mart müssen. Die Nichtbelastung bedeute eine Nachlässigkeit, aber auch der Unterbau sei mangelhaft gewefen. Der Staats. Geldstrafe oder einen Monat Gefängnis.
Das Gericht ging über diesen Antrag weit hinaus und erkannte gegen den Unternehmer auf vier Monate Gefängnis mit der Begründung des Urteils wurde ausgeführt, daß das Unglüc Bewährungsfrist. Der Vorarbeiter wurde freigesprochen. In lediglich durch Fahrlässigkeit worden sei.
heraufbeschworen
kottbuffer Tor erfordert fräftige Lachmuskeln. Ein Bot. Elite- Sänger. Das Juli- Programm der Elite Sänger am pourri Melodienstrauß" von Bernhard Croè, gesungen von Rieß, Naumann, Hohenfels und Becker, gibt die Einleitung. Das Unifum Emil Stein tanzt und singt sich in die Herzen seiner Zuhörer. Ebenso gefiel auch Kurt Hohenfels als Heldenbariton. Einen Maler auf der Sommerreise gibt unter schallendem Applaus Alfons Bornemann als Maier aus Surabaya ". Dann ermimen Lohengrins Abschied", wobei Schwan im Blauband" die scheinen Ruselli und Gustav Rieß als Lohengrin und Elsa und Aufgabe zufällt, Lohengrin abzufahren. Ein gutes Gesangspotpourri Lustige Strohwitwer" von Bernhard Croè führt uns in den nächsten Teil des Abends ein. Dann geht eine Burleste: Nada gesunde Ferien" von Mag Neumann über die Bretter. Es ist des Lachens fein Ende!
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