46.3abrana 1. Beilage des Vorwärts
Nr. 327 Jahrgang
Am gestrigen Montag nachmittag um 3 Uhr ist die„ Do X", nach den Probestarts des Vormittags mit einem Fluggewicht von faft 37 Tonnen zum erstenmal zu einem größeren Probeflug über den Bodensee gestartet. Auch dieser Probeflug hat die Erwartungen, die der Konstrukteur und die Piloten an die Maschine gestellt hatten, auf das glänzendste erfüllt. Der Start erfolgte diesmal mit allen zwölf motoren, und bereits nach 23 Sekunden hob sich die„ Do X" vom Wasser ab, und froß des Gegendruck's erreichte sie schon während des Steigens eine erhebliche Geschwindigkeit, denn am Tachometer fonnten 210 kilometer abgelesen werden. Nach einem furzen Probeflug, bei dem besonders die Wirkung des Höhen steuers erprobt wurde, das fich als durchaus wirksam erwies, wurde dann der erste größere Flug in Richtung Marzell angetreten. Vor Marzell wurde dann unter dem begeisterten Jubel der aus dem Wert herausgetretenen Belegschaft gelandet. Wieder rollte der Riefenvogel vor dem Winde auf dem offenen See mit so viel Gas hinaus, daß er mit etwa 100 kilometer Geschwindigkeit über die Wellen des ziemlich stark bewegten Bodensees hinwegglitt. Dabei wurde mit Erstaunen festgestellt, daß man die Wellen in der„ Do X" faum verspürte und man den Eindruck hatte, über völlig ruhiges Wasser hinwegzugleiten. Nachdem die Maschine so erneut unter ziemlich schwierigen Bedingungen auf dem start bewegten Bodensee ihre Rollfähigkeit bewiefen hatte, wurde sie wieder vor den Wind gedreht und abermals gestartet. Kurz und leicht hob sie sich wieder empor und flieg schnell auf 600 Meter Höhe. Ueber dem See freiste sie in Links- und Rechtskurven, und zeigte so ihre gute Manövrierfähigkeit
Der erste Eindruck beim Betreten der Arbeitshalle war einfach verblüffend. Man schwieg ob des Kolosses, der seine 48metrigen Spannweit- Flügel wie unerhört wuchtige Dächer über das fleine Häuflein Menschen breitete, die Metallflügel mit dem ,, Kriechgang", durch den die Monteure von Motorpaar zu Motorpaar huschen können, um eventuell eine Zündkerze usw. auszuwechseln. Ob größere Reparaturen an Ort und Stelle möglich sind? Man sagt es wenigstens. Beruhigter können ja die 100 Passagiere sein, die sich dem riesigen Saale im Bauche des Mitteldecks anvertrauen, der ins Programm dieses Wasserluftriesen gehört. An Geschwindigwenn das so ist: Ueberwachung während des 1000- Kilometer- Flugs, feit follen 250 kilometer als Höchstmaß herauskommen, Reisegeschwindigkeit rund 160 Kilometer. Ist Reisen damit ein„ Gemuß"? Der Lärm der Motore.
Mag sein, daß der erste Eindruck beim Eintritt in den Unterfunftsraum deprimierend wirkt durch Lichtmangel hinsichtlich der viel 3u fleinen Bullaugen, sicher ist es nicht sehr einladend, in solcher düsteren Gruft zu fliegen! Hier werden wohl unsere Innendeforateure eine hochwichtige Lebensaufgabe haben, Lichtwirkung herbeizuzaubern, denn alles muß schon auf höchste Behaglichkeit gestellt werden, weil man alles tun muß, um den ungeheuren Krach der 12 Motoren irgendwie zu übertünchen! Wie sich die Befehlsstelle obendrauf, direkt unter den donnernden Motoren, wohlbefinden mag auf Streckenflug über die besagten 1000 Kilometer, das ist eine Frage der Nerven, die wohl gleich Antertauen aus Stahl sein müssen, um hiergegen auszuhalten. Die Brandgefahr schreckt so viele Flugluftige! hier beim Do X ist alles an Betriebsstoff im Unterded unter
Dienstag, 16. Juli 1929
neben der so angepriesenen Sicherheit der Berkehrsmaschinen Behaglichkeit und Volkstümlichkeit. Ich denke mir, daß dies Reisen mit solchem kostspieligen Apparat weiter und wieder Sache der obersten Tausend bleibt, während man anstreben sollte, durch viele kleine Typen das Volksflugzeug herauszubringen, das den Luftverkehr volksgebräuchlicher macht, wie das der Sturmvogel " anstrebt.
Wir haben den Großkampf zwischen Do X und Zeppelin vor uns. Wer wird siegen? Oder wird es wie immer im Leben so sein und werden, daß sie sich ergänzen, im trauten Verein mit der Schiffahrt und den Schnellbahnen der Welt zur Bezwingung der Welträume? Hoffen wir, und dann geht ein jeder gern ans Werk, das Flugwesen, d. h. diesen Teil des Weltverkehrswesens mit allen Kräften zu fördern, damit es der Allgemeinheit diene, den Völkern der Erde, die sich somit auf die schnellste Art versöhnen können, durch engste Ausgestaltung der Verkehrsbeziehungen, die, so hoffen mir, fein Krieg je wieder unterbrechen möge! Do X diene dem FriedensMassen von Warnungen auf die dumpfen Köpfe der kriegslüsternen wert und werfe, wenn es mal wieder bedrohlich ausschauen sollte, Verdiener, denen die Arbeiterschaft der Flugzeugwerke keine Hand leiht zum Verderben der Kultur!
In der Mordsache Lasch hat der Haupttäter Baginsti ein Geständnis abgelegt und zugegeben, die Tat mit noch einem weiteren Mann begangen zu haben. Dieser Mann ist der gleichfalls verdächtige Libuda. Was der Kriminalpolizei der Grenzmark in einem Bierteljahr nicht gelungen, gelang dem Berliner Kriminalkommissar Johannes Müller in ganz kurzer Zeit.
Bekanntlich verschwand am 25. April d. 3. der Chemnitzer
in der Luft. Nach einem größeren Rundflug, der bis zur Infel gebracht, weit weg von den Motoren, in besonderen, abgeschotteten, Biehhändler Friedrich Lasch nach seiner Ankunft in Schneide
thein.
Do X oder Zeppelin?
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Mainau der aber jederzeit für nach etwa halbstündigem Flug wieder glatt in der Werft von Alten- ganze Betriebsstoff durch ein neues Schuggas gegen Explosion geschützt. Undichtigkeiten sind sofort feststellbar, weil die Brennstoffleitungen übersichtlich angeordnet sind. Das obere Deck 8 Meter über dem Wafferdes, freitragenden" ganzmetalligen Eindeders enthält die Befehlstabine. Borne sigen ungestört die Piloten, hinter sich das Kartenhaus, mit dem jeweiligen Strecentommandanten drin, dahinter die Maschinenzentrale und endlich die Funkbude. Die Piloten haben mit der bisher auch verantwortlich geleiteten Motorenfontrolle gar nichts mehr zu tun. Es findet also eine Unterteilung aller wichtigen Funktionen statt: der Ingenieur übernimmt die technischen Teile, der Kommandant hat die Oberleitung wie ein Ozean schiffsführer und überwacht die ganze Situation". So ist eigentlich erstmals wirklich eine völlige Befriedigung aller Wünsche eingetreten, die ein Uebermaß, einen Ueberschuß an Sicherheit geben können, ebenso wie auch die Motoren zumeist sofort nach dem Start ge
Bon unserem nach Altenrhein entfandten Gonderberichterstatter 3wei gewaltige Luftriefen liegen nunmehr am Bodenseeufer, der 3eppelin an befannter Stätte ,,, Do X" drüben am Schweizer Ufer bei Rorschach in der Dornierwerft Altenrhein . Beide Riesen gehören durch Interessenverbindung der Zeppelingesellschaft mit den Dornier- usw. Werken gleichsam zusammen, aber es wird doch einen Kampf geben, wer in der Wirtschaftlichkeit und Sicherheit zwischen Motormassen 12 zu 7000 PS bei Do X oder Motor plus tragendem Gasinhalt obfiegt.
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dem vor zwei Jahren herausgekommenen Super mal, der damals die verschiedensten Gedanken machen, auch Vergleiche anstellen mit als„ Die Höhe" erschien, als er mit 60 Passagieren aus Breffekreisen sich über den Bodensee schwebend erhob und leicht vom Wasser los
löfte.
Wo bleibt das Volksflugzeug?
mühl. Einige Tage späfer wurden zwei Viehhändler aus Ostpreußen , Baginsti und Libuda, in Krojanke verhaftet, als sie vom Bostamt unter dem Namen des ermordeten Lasch 17 000 m. abheben wollten. Bisher hatte Baginski die Beamten der Kriminalpolizei in die Irre geführt und widersprechende Angaben gemacht. Seit der Heranziehung des Berliner Kriminalkommissars Johannes Müller machte jedoch die Untersuchung große Fortschritte und Baginsti brach zusammen. seinem Geständnis wurde er in die Gemeinschaftszelle übergeführt, um einen Selbstmordversuch zu verhüten. Trotzdem kam es zu einem Selbstmordversuch. Baginsti schnitt sich im Bett die Adern des Unterarm mit einem scharfen Eisen auf Er konnte rechtzeitig ins Auf die Nachricht von dem Selbstmordversuch des Baginski brach Krankenhaus geschafft werden, so daß keine Lebensgefahr besteht.
Nach
der Mittäter Libuda zusammen. Er gestand die Mitbereit, den Ort zu zeigen, an dem
begab sich am Montag mit Libuda an den von ihm bezeichneten Ort, der zwischen Lebehnte und Blietnik liegt. Man fand
hier auch die Leiche des Lasch, die nach Schneidemühl übergeführt wurde. Libuda gestand ein, daß die Tat ausschließlich von ihnen beiden begangen worden sei. Baginski habe ihn mit vorgehaltenem Revolver gezwungen, den Lasch zu begraben. Der Plan stamme von Baginsti. Damit dürfte der geheimnisvolle Mordfall, der ein Vierteljahr die Gemüter in der Ostmark in Aufregung verfette, endgültig aufgeklärt sein. Es steht noch nicht fest, ob Kriminalfommissar Müller auch die Untersuchung der anderen in der Grenzmart Posen- Westpreußen ungeklärten Morde, insbesondere der Mordfall Fentte, übertragen werden wird.
Stellen wir also gleich an den Beginn der Schilderung die drosselt werden auf 40 Proz. Man fonnte sich bei der Besichtigung die Leiche des verschollenen Lasch verborgen sei. Die Kriminalpolizei begründete Behauptung, daß wir verkehrsfliegerisch usw, noch in den erſten oder zweiten Kinderschuhen stecken, was vielleicht Kopffchütteln hervorzurufen geeignet ist, aber doch so ist, so fann man auch diesen Do X nur als Etappe auf dem weiten Wege betrachten, den Luftverkehr über Riesenstrecken rentabel zu machen, wirtschaftlich über Wasser auszugestalten, was heute bereits noch zu Wasser und zu Lande unmöglich ist. Es mag sein, daß die ungeheuren Räume, die Uebersteigerung vom Superwal im Do X, zu speziellen Erfahrungen der Verwertung von Lastenfracht führen, daß wirklich -die Sicherheit mehr als je zuvor gewährleistet ist durch die tatsächlich erftmals mögliche Ueberwachung der 12 gekoppelten Motoren zu 6 Tandempaaren. Mag sein, daß alles schiffsbautechnisch vorgesehen ist, da durch die neuartige starte Kielförmigkeit Schutz gegen schwere See", gegen Kentern usw. gegeben ist, wie das bisher wohl taum vorhanden war bei den sonstigen Waltypen, die auch teine Schotten haben, mag alles schön und recht vorgesehen sein, eins muß erst bewiesen werden: ob wirklich bei Ausfall der Hälfte der 12 Motoren diese. Kolossalmasse noch ausschweben fann zum eventuell weiten rettenden Hafen!
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( Berechtigte Uebersetzung von Ermin Magnus).
Als er halbwegs den Pfad hinuntergeschritten war, tam er zu dem Erdrutsch. Es war nichts von Bedeutung, nur ein paar Tonnen Erde und zusammengestürztes Gestein, aber es hatte fünfzig Fuß darüber angefangen und Kraft genug gehabt, die Wasserleitung bei einer Zweigstelle zu zerreißen. Ehe er an die Arbeit ging, blickte er zur Stelle hinauf, von der der Erdrutsch gekommen war, und er tat es in der Weise des geübten Minenarbeiters. Und was er sah, ließ fast seine Augen aus den Höhlen treten.
Das müssen wir uns doch mal näher ansehen!" sagte
er laut.
Sein Blid wanderte über die steile Oberfläche des Bruches. Hier und dort standen kleine, schwankende Manzanitabüsche mit verflochtenen Wurzeln, aber im großen und ganzen war dieser Teil des Canjons nadt und nur von Gras und Unkraut bedeckt. Man fonnte sehen, daß die Oberfläche fich geändert hatte, so oft der Regen seine Flut von der Erde über den Rand des Canjons gespült hatte.
,, Ein richtiger Quarzgang, so wahr ich lebe!" rief er leise aus.
Und wie vorher die alten Jagdinstinkte in dem Wolfshund erwacht waren, so lehrte in ihm jetzt die alte, brennende Gier nach dem Golde zurüd. Er warf Hammer und Kneifzange hin, behielt aber hade und Schaufel und fletterte zu dem Erdrutsch hinauf, wo der vorspringende, aber größtenteils mit Erde bedeckte Fels zum Vorschein tam. Der Vorsprung war undeutlich, fast unsichtbar, aber sein geübtes Auge zeichnete sofort die versteckte Formation, die unter der Erde liegen mußte. Hier und da hieb er mit der Hacke auf das zerbröckelnde Gestein los und schaufelte die überflüssige Erde fort. Einige Male untersuchte er auch den Stein selbst. Der war so morsch, daß er mit den Fingern Stücke davon abbrechen konnte. Dann fletterte er ein paar Duhend Fuß höher
Als Reisemaschine wird Do X sicher in Amerika zuerst in Aufnahme kommen; man interessiert sich für dies technische Wunderwert, das auch ingenieurtechnisch sicher eine Großtat ist. Man stand ein fach vor einem Rätsel, schaute betroffen die zehn Meter zum Oberdeck hinauf, wo die Motoren wie mächtige Orgeln stehen. Das Ganze an ein merikanisches Riesendenkmal der Aztekenzeit gemahnend und doch voll Wundern der Technik der Neuzeit. Eines muß noch gleich zum Schluß gefragt werden: Wissen die Herren Flugschifftechniker, die doch solche Riesen verkaufen wollen, daß die Eisenbahnen ebenso riesige Anstrengungen machen, das Reisen und die Verfrachtung aller Güter schnellstens und viel bequemer zu gestalten? Geräuschloser, abgedämpfter! Sicher hat unsere schnelle Zeit Bedarf an noch größerer Schnelligkeit, aber sie fordert auch
und begann von neuem mit Hacke und Schaufel drauflos zu arbeiten. Und als er diesmal die Erde von einem Felsblock geschabt und ihn untersucht hatte, richtete er sich plöglich auf und schnappte vor Freude nach Luft. Dann sah er sich hastig um, wie um sich zu vergewissern, daß ihn niemand sah, wie ein Hirsch, der an der Tränke im Walde steht und sich ängst lich nach Feinden umsieht, ehe er trinkt. Er lachte laut über feine eigene Dummheit und machte sich wieder an die Untersuchung des Felsens. Die Sonne warf ein Streiflicht darüber, und es gligerten winzig fleine Stellen darin, die nichts als reines Gold sein konnten.
,, Von den Graswurzeln abwärts", murmelte er mit Ehrfurcht in der Stimme, während er die Art in die weiche Oberfläche triebe.
Er schien ein anderer Mensch geworden. Die größte Menge Cocktail hätte nicht diese Flamme in seinen Augen entzünden, nicht seine Wangen mit solcher Glut färben können. Während er arbeitete, fühlte er sich von neuem von der alten Leidenschaft gepackt, die ihn den größten Teil seines Lebens beherrscht hatte. Ein wilder Wahnsinn überfam ihn und wuchs von Minute zu Minute. Er arbeitete mie verrückt, bis er vor Anstrengung teuchte und der Schweiß ihm über die Stirn troff. Er suchte die ganze Breite des Erdrutsches ab und grub durch die rote vulkanische Erde, die von dem einge stürzten Felfen über ihn herabgekommen war, bis er Quarz fand, mürben Quarz, der ihm unter den Händen zerbrödelte und von reinem Golde wimmelte.
Zuweilen verursachte er fleine Erdrutsche, die feine Arbeit wieder zunichte machten und ihn zwangen, die Erde wegzugraben. Einmal wurde er fünfzig Fuß tief bis auf den Boden des Cajons mitgeriffen, tam aber mit einiger Mühe auf die Beine und troch wieder hinauf, ohne auch nur Luft zu schöpfen. Hier war der Quarz brödelig, daß er fast Lehm glich, und hier war er reicher an Gold als irgendwo sonst. Es war die reine Schattammer. Er verfolgte die Ader bergauf und bergab auf eine Strede von hundert Fuß. Er kletterte fogar über den Rand des Canjons, um möglicherweise etwas von dem Quarzgange zu eripähen. Aber das hatte Zeit, und er fehrte schnell zu seinem Funde zurück.
Er arbeitete weiter in derselben wahnsinnigen Eile, bis Ermattung und unerträgliche Rückenschmerzen ihn zum Aufhören zwangen. Er richtete sich an einem Quarzblock auf, der noch goldhaltiger als die vorhergehenden war. Als er gebückt
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Programmänderung im Rundfunk. Wie die Funk- Stunde in Berlin mitteilt, fällt die in ihrem Programm für Dienstag, dem 16. Juli, vorgesehene Uebertragung der Oper André frantung aus. Stattdessen wird die Oper Tosca " von Buccini Chenier" aus der Staatsoper Unter den Linden, wegen Erunter musikalischer Leitung von Georg Szell um 8 Uhr übertragen.
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dagestanden hatte, war der Schweiß ihm von der Stirn auf die Erde getropft, jetzt lief er ihm in die Augen und blendete ihn. Er mischte ihn mit dem Handrücken ab und machte sich von neuem an die Untersuchung des Goldes. Es würde dreißigtausend auf die Tonne, ja fünfzigtausend oder noch mehr ergeben, das wußte er gut. Und als er so das gelbe, lockende Gold anstarrte, nach Luft schnappte und sich den Schweiß aus den Augen wischte, begannen in seinem Innern plötzlich die großen Gesichte aufzutauchen. Er sah die Eisenbahnschienen, die vom. Tal in die Höhe, quer über die Wiesen bis zum Gipfel des Berges laufen mußten, und sein Blick glitt über die Hänge und baute die Brücke über den Canjon, bis alles vor seinen Augen zur Wirklichkeit wurde. Auf der andern Seite des Canjons mußte die Mühle errichtet werden, und er stellte sich dorthin und hing auch die endlose Kette von Eimern auf, die sich mittels Schwerkraft durch den Raum bewegten, um das Metall über den Canjon zum Quarzbecher zu schaffen. Die ganze Mine lag zu seinen Füßen mit ihren Tunneln, Schächten, Galerien und Kränen. Er konnte die Sprengungen in der Mine hören, während von der andern Seite das Poltern des Stampfwertes ertönte. Die Hand, die das kleine Stückchen Quarz hielt, zitterte, und er spürte in seinem Magen ein müdes, nervöjes Klopfen. Blößlich wußte er, daß er etwas trinfen mußte Whisky, Cocktail, irgend etwas, nur Spiritus. Und in diesem Augenblick, als der brennende Drang nach Spiritus ihn ganz beherrschte, hörte er in der Ferne Dedes Stimme, die über die grüne Tiefe des Canjons schwach und undeutlich zu ihm herüberdrang:
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Romm, put, put, put, put, put! Komm, put, put, put!" Er war erstaunt, wieviel Zeit vergangen war. Sie hatte die Beranda verlassen und fütterte jetzt die Küken, ehe sie das Abendessen bereitete. Der Nachmittag war vergangen. Er konnte nicht faffen, daß er so lange fortgeblieben war.
Wieder hörte er ihr Rufen: ,, Komm, put, put, put, put, put! Romm, put, put, put!"
So rief sie immer, erst fünf-, dann dreimal. Er hatte es längst bemerkt. Und als er so an sie dachte, stiegen auch andere Gedanken in ihm auf, die allmählich den Ausdruck von Angst über seine Züge breiteten. Denn ihm war, als hätte er fie schon fast verloren. Nicht ein einziges Mal hatte er in diesen wahnsinnigen Stunden an sie gedacht, die ganze Zeit war sie ihm wahrhaftig verloren gewesen.
( Schluß folgt.)