Staaten, die, wenn auch nur im geringen Umfang/ an deu't- schen Reparationen auch direkt interessiert sind, teilnehmen, steht noch dahin. Durch die Schuldenratifizierung ist von Paris aus das Verhältnis Europas zu Amerika auf eine neue Dertragsgrundlage gestellt worden. Zugleich hat die Arbeiterregisrung von London aus mit Washington neue Fäden angeknüpft. Seit sieben Iahren war die See- abrüstung nicht nur ins Stocken geraten, sondern hatte in allen Schiffsgattungen— mit Ausnahme der schweren Schlachtschiffe und Kreuzer über zehntausend Tonnen— zu neuem Wettrüsten geführt. Die konservative englische Regierung war so völlig in der Hand ihrer Fachleute ge- wesen, daß der Genfer Versuch scheiterte, die Begrenzung und Einschränkung der Sserüstungen, des Washingtoner Ab- kommens von 1922 auch auf kleine Kreuzer, U-Boote und Marineflugzeugs auszudehnen. Die englischen Konseroa- lioen erhielten in dem Fünfzehn- 19 909- Tonnen- Kreuzer» Bauprogramm des amerikanischen Kongresses die Quittung dafür, daß sie es auf das Wettrüsten mit der größten Finanz- macht der Welt hatten ankommen lassen. Es gelang im vergangenen Jahre den Anhängern der Sparsamkeit und des Friedens nur ganz knapp, zu erreichen, daß der Prä- sident für den Fall eines internationalen Abrüstungsver- träges ermächtigt wurde, die Ausführung dieses Programms einzustellen. Diese Situation hat sich die Initiative Macdonalds zunutze gemacht. Die mit Hoover geführten Besprechungen ergaben, daß beide, die amerikanische Regierung und die englische als«inen ersten Schritt den Bau der bereits be- gonnenen Kriegsschiffe nicht weiterführen. Der erste Abrüstungsschritt seit acht Iahren ist getan. Und wenn das Versagen der konservativen Regierung in Genf den Gedanken einer Abrüstungskonferenz überhaupt zu töten schien, so knüpft sich an den Vorstoß der Arbeiter- regierung die berechtigte Hoffnung, daß nach Abschluß des Reparationsproblems auch die Sicherung des Friedens durch Abrüstung in Bewegung kommt. « Es war kein Zufall, fondern wohlberechnete Absicht, wenn an demselben Tag«, an dem In Washington das In- krafttreten des Kriegsverzichtvertrages oerkündet wurde, Macdonald das englische Kriegsschiffprogramm einzuschrän- ken versprach und am nächsten Tag« Hoover die gleiche Maß- nähme für Amerika ankündigte. Die Abrüstung soll für den Friedenspakt das„Fundament" werden, und damit die politisch-psychologische Wirksamkeit des Kriegsverzichtes oer- tieft werden. Ein Zufall freilich war, daß um die gleiche Zeit die Wirksamkeit des Kriegsverzichtoertrages in einem großen politischen Konflikt erprobt wurde. Amerika und Frankreich haben, auf ihn gestützt, die Sowjetunion und China daran erinnern können, daß sie ihre Vertragspflichten verletzen würden, wenn sie den Konflikt um die mandschu- rische Bahn mit Waffengewalt austragen würden. So vor die Entscheidung gestellt, sich durch militärische Maßnahmen positisch ins Unrecht zu setzen und offenkundig Angreifer zu sein, haben bis jetzt beide Mächte es vorgezogen, ihre Friedensliebe nicht nur zu beteuern, sondern auch Angriffs- und Mobilisationshandlungen größeren Stils zu unterlassen. Vor fünfzehn Jahren war es, mit den Worten des ungari - ichen Ministerpräsidenten Tisza, die herrschende Meinung, daß„ein Staat, der den Krieg nicht als das letzte Mittel be- dachte, sich als Staat nicht behaupten könne". Der Zu- fammenbruch der großen Militärmonarchien, die wachsende wirtschaftliche Verflechtung der Welt, der Aufstieg der Arbeiterklaffe und die Erfahrung des Weltkrieges haben feit- dem einen Wandel der Ideologie zustande gebracht, so daß die Existenz der Staaten nicht mehr durch den Krieg, son- dern im Gegenteil allein durch ihren„Verzicht auf den Krieg als Mittel der nationalen Politik" gewähr- leistet erscheint. O * Mag aber auch in der herrschenden Ideologie fest Aus- bruch des Weltkrieges«in Fortschritt zu verzeichnen fein: die Kräfte, die zum Kriege treiben, und die Rüstungen, die den Krieg ermöglichen, sind noch immer vorhanden. Des- halb erfüllen die sozialdemokratischen Parteien ihre geschicht- liche und sittliche Pflicht, wenn sie täglich die Gefährdung des Friedens erkennen und täglich um die Sicherung des Friedens kämpfen. Am 1. August aber ist es ihre jährlich einmal gestellte Aufgabe, mit besonderer Wucht ihren Willen zum Frieden zu demonstrieren: der Mobilmachungstag der kaiserlich deutschen Kriegsheere ist der M o b i l m a ch u n g s- tag des internationalen Friedensheeres der arbeitenden Massen.
�echtsregierung und Verfassungsfeier. Mecklmborg- Schwerin feiert. Schwerin . 27. Juli. Wie soeben amtlich mitgeteilt wird, hat sich das Rechts- labinett in Mecklenburg-Schwerin entschlossen, am II. August ein« amtliche Berfassungsfeier abzuhalten. Das Staats- Ministerium werde, so heißt es in der amtlichen Mitteilung, der zehnten Wiederkehr des Tages, an dem durch Erlaß der Reichs- Verfassung die erste Grundlage für den Wiederaufbau Deutschlands gelegt worden ist, durch eine Deranstaltung im Staatstheater zu Schwerin gedenken. Zwischenfall in Wien . Schießdrohende Heimwehrler verletzt. Wien . 27. Juli. (Eigenbericht.) Die Heimwehr veranstaltet jetzt dauernd Versammlungen und Umzüge in Wien , so auch am Freitag abend in dem Proletarier. bezirk S i m m e r i n g. Nachher kam ein« Gruppe mit einigen Sozialdemokraten in Streit. Der Heimwehrler H ö s n e r zog dabei einen Revolver, der sich später als eine Schreckpistole erwies, und zielte aus den Tischlergehilfen G i r s ch e r l c. der Sozialdemotrat ist und dem er zurief:„Hände hoch!" Girscherle fühlte sich dadurch bedroht, um so mehr, als Höfner. der in der gleiche» Gaffe wohnt, ihm schon vor einiger Zell erklärt hatte, er werde ihn kalt- machen. Girscherle zog einen Revolver und wollte damit, wie er angibt,«Inen Schreckschuß abgeben. Der Schuß traf aber Höfner in den Unterschenkel und verletzt« ihn leicht. Girscherle wurde verhaftet und verantwortet sich damit, daß er in Rot- wehr gehandelt habe. Bei dem Heimwehrler ist die Schreckpistole gefunden worden. Zur haager Joungplankooferenz dürften USA . einen inoffl- ziellen Beobachter entsenden: e, wird jedoch dementiert, daß dies Bogden sein wird.
Geständnisse eines Hakenkreuzlers. Diskussionsredner werden überfatten.— Polizisten verwandeln sich in Braun- Hemden.— Ausgebeutete Arbeitslose.
Am 3. und 4. August soll in Nürnberg die Heer» schau der Hätenkreuzler abgehalten werden. Im ganzen Reich wird die Werbetrommel gerührt, um recht viele Anhänger nach Nürnberg zu bekommen. Allerlei Der- sprechungen werden von der Lestung der Nationalsozia- listischen Arbeiterpartei gemacht, mit denen man vor allem jüngere Leute zu dem Hakenkreuztaa nach Nürnberg ködern möchte. Wie es aber verschiedenen Leuten, die sich von den Versprechungen irreführen ließen, geht, und was sich sonst noch hinter des Kulissen der Nationalsozia- li st i schen Arbeiterpartei abspielt, das schildert in seiner Bedrängnis einer der Irregeführten unserem Nürn - berger Parteiblatt wie folgt: „Am 22. Juni dieses Jahres hatte die Ortsgruppe der NSDAP . Aachen ein« öffentliche Versammlung anberaumt. Es sprach der Bezirtsleiter Rudolf Schmee r und ferner der Landtags- abgeordnete Dr. Robert L« h aus Köln . In der Diskussion meldete sich ein Vertreter der Sozialdemokratie, der d«! Anschuldigungen der Referenten entgegentrat. Die B«r- sammlungsleitung hatte dem Diskussionsredner unbeschränkte Rede- zeit zugesichert. Nach wenigen Minuten aber kam der Befehl» die Sturmabteilung habe den Mann zum Saal hinaus- zuschlagen. Fünf SA. -Leute bekamen den Auftrag dazu und führten ihn sofort aus. Die anwejende Polizei im Saal« war zu schwach, um mit Erfolg einschreiten zu können. Als dann dos Hebexf allkommando der Polizei«intraf, wurden wir fünf Mann aus dem Saal herausgeschoben, und in derselben Nacht noch erhielten wir vom Standartenführer han» Lavgendorf. poNzeioberwachlmeister au» Köln . den Auftrag, den Fußmarsch nach Nürnberg anzutreten und von Aachen zu verschwinden, bis Gras über die Sache ge- wachsen sei. Uns wurde ferner erklärt, das geschehe, damit man nachher sagen könne, wir wären nach Nürnberg und gar nicht in Aachen anwesend gewesen. Wir wurden mit den nötigen Briefen versehen, und in der selbigen Nacht marschierten wir noch ab. Als wir in München-Gladbach uns meldeten, waren wir erstaunt, wie schwach dort die Ortsgruppe ist. Uns hatte man immer von der kolossalen Entwicklung der Partei erzählt, während in dieser Stadt nur 65 Mitglieder eingeschrieben sind, von denen 16 SA.-Leute sind. In Krefeld ist die Ortsgruppe, die unter der Leitung des Postbeamten Paltngs und des Rechtsanwaltsbureauoorstehers Krappe» steht, ebn falls sehr schwach. Dort zählt die Partei 71 Mitglieder, davon sind bei der Sturm- abteilung(SA .) 34 Mann. In der Geschwisterstadt Elberfeld- Barmen, die unter Leitung des Oberleutnants a. D. Pelz, eines Herrn Willy von Essen und des Sparkasfenrendanten Beck- mann steht, zählt lediglich 263 Mitglieder: davon beim SA. 96. In Haspe in Westfalen besteht die Partei fast ausnahmslos aus Bahnbeamten unter Leitung des Bahnvorstehers Krämer. Trotz Hunger und Durst marschierten wir Tag für Tag weller, um nach Iserlohn zu kommen, wo uns Unter- tunst im Hotel Rechenbetg versprochen war. Hier erfuhren wir zu unserem größten Erstaunen� daß wir uns in der Schupokaserne beim Hauptwachtmeister Karl S chu l z melden sollten. Als wir dort unsere Ausweise vorzeigten, wurden wir heimlich in der Kaserne untergebracht. Am anderen Tage machten wir«in« Ausfahrt der Sturm- abteilung mit, die in einer Stärke von 60 Mann antrat. Davon waren zn unserem größtem Erstaunen über 40 Polizei- beamke in Uniform, die auf der Landstraße plötzlich ihre Uniform auszogen und tos Braunhemd anlegten.
Mit diesen verwandelten Polizisten, die mit Pistolen be » waffnet waren, ging es dann nach Altena in Westfalen , wo uns ein Oberlehrer Reichelt empfing und uns zpm Saalschutz abkommandierte, weil die Ortsgruppe Altena d« RSAP. nur 19 Parteimitglieder zählt. In Siegen brachte nun uns in die Herberge zur Heimat, da der Derwalter Mit» glied der NASP. ist. In G i e ß« n. unserem nächsten Ziel, wrr der Ortsgruppenleiter Postbeamter Lötz in Urlaub: dort er« hielten wir dann 3 Mark für alle fünf Mann für Esten und Schlafen. Hungrig und schlapp ging es dann am anderen Tage nach Butzbach , wo wir beim Oberförster Schlich Essen erhielten. Ueber Bad Nauheim kamen wir dann nach Frank- furt a. M. und wurden bei Parteigenossen, die selbst arme Teufel waren, untergebracht. Die Führer und wirtschaftlich gut- gestellten Mitglieder hatten für uns nichts übrig. Wir sind anscheinend nur zum K ä m p f e n da. Die Mitgliederzohl der NSAPD. beträgt mit Höchst und den anderen Bororten 842 Mann, davon sind beim SA. 461. In Aschafsenburg. das unter Leitung des Studienrats Seifert und Professor Speicher steht, zählt die ganze Partei 41 Maim. Aber nur die 14 Stunntruppleute sind Arbeiter. Was wir nicht geglaubt hotten, was jedoch aber Tatsach ist und uns auf unseren Erkundigungen bestätigt wurde, sst, daß im Gebiet um Wertheim und Mergentheim die NSAPD. noch nicht einmal 100 eingeschriebene Mitglieder besitzt. In Rothenburg ob der Tauber waren nur Gl Mann zur Stelle, in Leuthershausen unter der Leitung de» Fabrik- besitzcrs Bächner gar nur 9 Mann. Bon Ansbach wurde uns immer erzählt, dort sei die Partei außerordentlich stark, in WirMchkeit haben uns unsere Führer angelogen, denn Ansbach zählt nur 64 Mitglieder. Wir waren froh, als wir endlich Nürnberg erreichten. Denn dort hofften wir auf Erlösung von all dem Hunger und dem Durst, die unsere Wegbegleiter waren. Als Arbeitslose sind wir nach Nürnberg gelockt worden, aber von den herrlichen Tagen, die uns«in Zukunftsbild von dem neuen deutschen Hakenkreuz st aat geben sollten, haben wir nichts gemerkt. Tagsüber mußten wir Erdarbeiten und Ausschachtungen in einem Borort von Nürnberg vornehmen, weil dort die Partei einen Sportplatz errichten will. Schwerer als wie i rn Zuchthaus und vollständig unter militärischem Drill, mußten wir hier Arbeiten verrichten, um unser Essen zu vor- dienen. Warmes Mittagessen erhielten wir nicht einmal jeden Tag, sondern nur dann, wenn«in begütertes Nürnberger Mitglied das Essen stiftete. Die Folge davon ist. daß bereits zwanzig arbeitslose Mitglieder davongelaufen sind, weil sie dies Sklaoenleben nicht mehr aushalten. In unserer Not wandten wir uns an die SPD. , die uns einige Mark gab, damit wir uns endlich einmal richtig satt essen und dem Hakenkreuzporadies den Rücken kehren konnten. Für uns arbeitslose Mitglieder der NSAPD. gab's nur Fron. arbeit, manche der geschniegelten und gcbügellcn Führer aber führen ein Leben bei Weib, Wein und Gesang. So hatten wir uns den Zukunftsstaot der NSAPD. nicht vorgestellt." Soweit der Notschrei des Hakenkreuzlers. Es wird Sache der zuständigen Stellen fein, den Dingen, soweit a m t- liche Personen hier angeführt worden sind, nachzu- gehen und namentlich den erwähnten Polizeibeamten zu bedeuten, was sie ihrem Amte schuldig sind. Es ist fürwahr eine feine„A r b e i t e r" p ar t e i, die in so segensreicher Weife, wie hier ein Völkischer selbst schildert, für die arbeitslosen Mitglieder sorgt, daß diese sogar der eigenen Partei die Zuchthausarbeit noch als Bor- b i l d hinstellen.
Oreigroschen-Stinnes. Abschrist von«bfchrist.'
J
Fünfter Akt. Nach dreimonatiger Verhandlung und oter- zehntägigen Plädoyers ist endlich die Sache zum Urteil reif. Das Publikum, voller Spannung, erwartet die gerecht« Bestrafung de» Haupttäters. Alles ist bereits hierfür zugerichtet. Jedoch im ent- scheidenden Moment tritt der vmtsgertchtsdirekkor Dr. Ära dl an die Rampe und spricht— rnrter wachsendem Erstaunen der Zu- Hörer— folgeiche Lerse: Ihr Herren, wir wären nun so weit, Daß Hpgo Stinnes wird gehängt. Denn in der ganzen Christenheit Wird keinem jemals was geschenkt. Doch da nach einem alten Wort Man nur der Kleinen Hals beengt, Indes die Großen laufen fort, --- wird Hugo Stinnes nicht gehängt! Ich kann mir ja den Sekretär, Den kleinen Herrn von Waldow, taufe«—— Zum Hängen bringt mir Waldow her. Und laßt den großen Stinnes laufen! Es geschieht so. Das Publikum sprachlos. Der Staatsanwall legt Berufung«in, wodurch sich nichts Wesentliches ändert. Leb- hafles Zischen, faul« Aepfel, wodurch sich auch nichts Wesentliches ändert. Die Szene verdunkell sich, nur ein einziger Scheinwerfer wirft feinen vollen Kegel auf Hugo S t i n N e», wodurch dieser beinahe weiß erscheint. Vorhang. Darauf Eiserner Borhang, geliefert von der Firma: Hugo Stinnes Stahl evzro». Jonathan. Lude, Lude! Aber die Oevtfchnationolen jubeln ihm zu! Als das deutsche Tennispaar Moldenhauer-Prenn den Sieg über die englischen Spieler davontrug und so in die Borschluß- runde des Davis-Pokols gelangte, war der Jubel der nationalstischen Press« unbeschreiblich. Es war wieder einmal so. als sei nun«in großer deutscher Sieg errungen. Namentlich wurde P r« n n beglück. wünscht, der in heroischem Spiel dem jungen Engländer A u st l n den
dritten entscheidenden Punkt entriß. So schrieb z. B. die Zeutsch « Zeitung", die bekanntlich zwischen Deutschnattonalen und Nationalsozialisten laviert: Der Jubel der-Zuschauer über dendeutschenSieg läßt sich schwer beschreiben. Deutschland hat zum ersten Mole seit Bestehen seines Tennissports die Europazone im Davis-Pokal gc- wonnen, und es ist erfreulich, daß der Nachwuchs das Erbe der Froitzheim, Kreutzer, Rahe usw. nach langen Iahren des Zwei- felns nun doch tztid in einer Weise anaetreten hat, die von u n s e r n Kämpfern für die kommende Zell noch vieles erwarten läßt. Wir messen den sportlichen Leistungen Einzelner nicht die gleiche Bedeutung bei wie die bürgerliche Presse. Wir haben auch von dem deutschen Tennissseg kein großes Wesen gemacht. Deshalb dürfen wir, ohne uns falschem Verdacht auszusetzen, hier die Tatsache konstatieren, daß der von der deusschnationalen Presse bejubell« Daniel Preun Jude und sogar— verhülle dein Haupt, o Hiller!— ein n a ch dem K r i eg« zugewanderter O st j u d« ist. In der„C. D.Zeitung". dem Organ des Ceillraloeveins deutscher Staatsbürger jüdi» schen Glaubens, gibt Prenn u. a. über seinen Lebenslauf an: Ich bin in R u ß l a n d geboren, habe aber berests s e i t 1 9 2 0 in Deutschland die Schule besucht. Ich ging auf das Gym- . nasium in Zehlendors, bestand dort das Abitur und ging 1923 nach Lübeck ... Als ich als Swdent in Lübeck in den Tennisklub eintreten wollte, da lehnte man meine Aufnahme nicht der Ilalio- nalität wegen, sondern lediglich meiner Religion wegen ab. In einen deutschen Tennisverein aus Antisemitisinus nicht aufgenommen, aber Retter der deutschen Tennisehre im Kampfe gegen England! Die AntisemiUinge mögen sich diese neue Blamage neben der blondzopsigen Helene Mayer aus Offenbach , der deutschen Olympia-Siegerin, aufhängen. Feuergefechi in Kroatien . Polizei und Kommunisten. Belgrad . 27. Zuli. JEic aus Agram gemeldet wird, umzlngell« die Polizei in der lctzken Rachl ein elwa 30 Kilometer von Agram enlserul liegende« hau», in dem eine geheime Versammlung von Kommunisten mar. Als die Kommunisten erkannte», daß sie entdeckt morden feien, gaben sie auf die Polizei etwa 50 Revolverschüsse ab. Die Polizist«» erwiderten da» Feuer. Im Verlause des Feuergefechls wurden drei Kommunisten gelölel und ein Polizist leicht verwunde k. Die Polizei verhaflLle eine Frau aus dem haus und den Inhaber einer in dem haus gelegeneu Kofseewirt. schoft. E» wurde eine große Menge kommunistische» Propaganda. mokerial gefunden.