Um die Neubauwohnungen.
Menderungen in der Zuweisung.
Vom 1. August ab werden die außer mit Hauszinssteuermitteln noch mit Sonderzuschüssen der Stadt errichteten Neubauwohnungen nicht mehr wie bisher durch die wohnungsämter, sondern durch die Bauherren selbst besetzt.
diefer Grundschuld Grundschuld und nahm darauf Darlehen und Rautionen an. Der Notar wurde von allen möglichen Beuten überlaufen, die von ihm einen Anteil der bei ihm hinterlegten Grundschuld haben wollten. Er hatte den Vertrag gutgläubig abgefchloffen und hatte Mühe, die Leute abzuweisen.
Die fälschlich beschuldigte Wirtin.
Phantasien eines Regierungsrats.
Die Mitangeklagten hatten Heuß, der auf seinem Krantenlager fich befand, die von ihnen geföderten Opfer zugeführt. Auch in der Verhandlung war Heuß auf einer Tragbahre aus dem Gefängnis vorgeführt worden. Das Gericht verurteilte ihn wegen fort Die Wohnungen dürfen nur vergeben werden an Reichsgesetzten Betruges zu 2 Jahren Gefängnis und 3 Jahren Die Wohnungen dürfen nur vergeben werden an Reichs Ehrverlust. Die Mitangeklagten erhielten Gefängnisstrafen deutsche, die eine brauchbare Altwohnung mit höchstens vier von sechs bis neun Monaten. Zimmern zur Verfügung stellen, und an reichsdeutsche Fa milien, die als Wohnungsuchende bei einem Berliner Wohnungsamt eingetragen sind. Die Eintragung muß bei Familien ohne Rinder am Tage der Bezugsfähigkeit der Wohnung 2% Jahre, bei Familien mit einem bis zwei Kindern 2 Jahre bestehen. Familien mit drei oder mehr in der häuslichen Gemeinschaft lebenden Kindern und sonstige auf Grund besonderer Bestimmungen vordringlich unterzubringende Wohnungsuchende dürfen die Wohnung fofort nach der Eintragung beziehen. Ledige und alleinstehende Reichsdeutsche sind zum Bezuge einer Sonderzuschußwohnung nur berechtigt, wenn sie dem Wohnungsamt eine brauchbare Altwohnung mit höchstens vier Zimmern zur Verfügung stellen, wobei zu bemerken ist, daß sie ohne ordnungsmäßige Ründigung oder besondere Bereinbarung mit dem Hauswirt durch die Burverfügungstellung" an sich ihrer Pflichten aus dem Mietvertrage über die Altwohnung nicht ledig werden.
Daß die Voraussetzungen zum Bezuge der Sonderzuschuß wohnungen erfüllt sind, ist durch den grünen Neubauschein" nachzuweisen. Dieser Schein ist, um unnötige Anträge zu vermeiden, nicht von den Wohnungsuchenden, sondern von den Bauherren bei dem zuständigen Wohnungsamt dann zu beantragen, wenn der Bauherr bereit ist, dem Wohnungfuchenden eine Wohnung zu überlassen, und wenn nach den Erklärungen des Wohnung suchenden anzunehmen ist, daß die Voraussetzungen für den Bezug einer Sonderzuschußwohnung erfüllt sind.
Bei den durch die 6 städtischen Baugesellschaften erbauten Sonderzuschuß- Wohnungen verbleibt es bei dem bisherigen Berfahren, d. h. die Wohnungen dieser Gesellschaften werden nur durch die Wohnungsämter besetzt.
Wohnungen, die nur mit auszinssteuermitteln errichtet worden sind, werden wie bisher durch die Bauherren selbst vergeben an reichsdeutsche Familien, die entweder eine brauch bare Altwohnung bis zu 4 3immern dem Wohnungsamt zur Verfügung stellen oder als Wohnungsuchende bei einem Berliner Woh nungsamt eingetragen sind.
Um den Wohnungsuchenden unnötige Anfragen zu ersparen, wird die Wohnungsfürsorgegesellschaft in Kürze einen Woh nungsanzeiger herausgeben, in dem die einzelnen Neubauten mit den Bermietungsbedingungen veröffentlicht sind. Dieser Wohnungsanzeiger wird durch die Wohnungsfürsorgegesellschaft und die Berliner Wohnungsämter fostenlos ausgegeben werden. Sein erstmaliges Erscheinen wird durch die Tageszeitungen rechtzeitig bekanntgemacht.
Betrügereien vom Krankenbett aus. Geschäfte mit der Deutschen Landwirtschaftsbank.
Nach mehrtägiger Berhandlung ging vor dem Großen Schöffengericht Wedding ein Befrugsprozeß zu Ende, der fich gegen den Kaufmann Friedrich Heuß und fünf Mitangetlagte richtete. Heuß hat seit Jahren Schwindeleien im größten Umfange betrieben und auch schon eine ganze Reihe von Gerichten beschäftigt. Da er seit Jahren infolge Gelen tentzündung völlig gelähmt ist, tätigte er alle seine Schwindelgeschäfte vom Krantenlager aus. Er hat neben Kreditfchwindeleien zahlreiche Personen um Kautionen und Geschäftseinlagen betrogen. Im Jahre 1926 nahmen die Geschäfte des Heuß einen besonders großen Umfang an, nachdem er Beziehungen zu der berüchtigten Deut. schen Landwirtschaftsbant angefnüpft hatte. Die Bant fonnte, wie in der Beweisaufnahme festgestellt wurde, nicht einmal Schecks von 50 m. einlösen. Es bestand die merkwürdige Einrichtung, daß nur Scheds eingelöst wurden, die rot angetreuzt waren. Auf diese Weise sollten die drängendsten Gläubiger von Heuß befriedigt werden. Mit dem Direktor der Bank, dem Mit angellagien 3ieger, steckte Seuß unter einer Dece. Zieger stellte ihm für 500 Millionen Mark Attien zur Verfügung, und mit diesen Papieren betrieb dann Heuß seine Rautionsschwindeleien. Er gründete 1926 die Großhandelsgesellschaft", und als leitender Direktor wurde Bieger angestellt, nachdem deffen eigene Bant, die Deutsche Landwirtschaftsbant zusammengebrochen war. Mit den Geschäften der Deutschen Landwirtschaftsbank haben fich die Gerichte in Moabit schon mehrfach beschäftigt. Es wurde bei einem Notar in Steglit ein Vertrag abgeschlossen, nach welchem Heuß eine Grundschuld über 100 000 Goldmart zur Verfügung gestellt wurde. Die Grundschuld wurde aber, da eine Zahlung nicht erfolgt war, nicht ausgehändigt. Trotzdem arbeitete Heuß mit
Frau B. hatte ein möbliertes Zimmer an einen Regierungsrat vermietet. Beim Einzug brachte der neue Mieter 22 Roffer und Riften mit. Wegen der Unterbringung dieses umfangreichen Gepäds tam es schon zu den ersten Swiftigkeiten, denn die Frau erklärte, daß fie doch feinen Möbelspeicher vermietet habe. Schließlich einigte man sich aber, und dem neuen Mieter wurde ein Teil der Rüche und der halbe Korridor zur Verfügung gestellt.
Der Regierungsrat war von einer Sammelmut beseffen. edes Stückchen Beitungspapier wurde forgfältig auf bewahrt. Er sammelte aber auch die Etiketts von Bier flaschen, leere Streichholzhachteln und alles mögliche andere. Täglich wurde ihm von Bolle ein Biertelpfund Butter geliefert. Was nicht verbraucht wurde, stapelte er auf. So ähnelte die Wohnung bald einer Rumpelfammer. Schließlich fündigte Frau B. dem unangenehmen Mieter. Einige Wochen nach dem Auszug er hielt sie ein Schreiben, daß ihm mehrere Schlipse, eine Nadel, 10 Mart und verschiedenes andere im Werte von zufammen etwa 150 Mart fehlten. Er beschuldigte sie direkt des Dieb: Diese Anzeige machte er dann auch, wurde aber abgewiesen, ebenso stahls und fündigte eine Strafanzeige an, wenn sie nicht zahle. mit einer Beschwerde. Jezt hat er sich beim Rammergericht über die Richter beschwert, weil sie den Fall psychologisch nicht genügend erfaßt hätten. Als Frau B. den zweiten Einstellungsbeschluß bekam, fegte sie sich hin und schrieb dem Regierungsrat einen sehr groben Brief. Sie verlangte als Ersatz für die erwachsenen Anwaltskosten und als Buße für die Berleumbungen 200 Mart. Sie drohte auch, wenn er nicht zahle, mit einer Strafanzeige wegen Berleumdung und einer Benachrichtigung an seine Behörde und feine Partei. Auf Grund dieses Briefes erstattete der Regierungsrat eine neue Strafanzeige und hatte damit auch Erfolg.
Die sehr achtbare und bisher unbescholtene Frau B. hatte sich jetzt vor dem Großen Schöffengericht Berlin- Mitte megen versuchter Erpressung zu verantworten. Sie erklärte, daß fie den Spieß nur umgedreht und es so wie er gemacht habe. Die unflätigen Ausdrücke in dem Schreiben führte sie auf ihre Erregung zurück. Der Staatsanwalt verlangte, daß die Angeklagte mit einer Geldstrafe von 100 Mart belegt werde. Das Schöffengericht tam aber zu der Feststellung, daß der Angeklagten das Bewußtsein einer Rechtswidrigkeit gefehlt habe. Sie habe zweifellos Rechtsansprüche gehabt, die sie in einer Zivillage verfolgen fonnte. Deshalb wurde die Angeklagte auf Kosten der Staatstaffe freigesprochen.
Funkwinket.
Schwarzrotgold in den Lüften.
Bolts- Rundflugtag am 11. Auguft.
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Der Sturmvogel ", Flugverband der Werftätigen E.B., mhb am 11. Auguft im Flughafen Tempelhof mit Unterstützung von Reichs, Staats- und Gemeindebehörden anläßlich der Berfassungsfeier einen Bolfsrundflugtag veranstalten, der sich im wesentlichen dadurch von allen bisherigen Veranstaltungen unterscheiden wird, als der Hauptwert nicht auf Kunst-, sondern auf verbilligte Rundflüge gelegt wird, von denen über eintausend zum Preise von nur vier Mart durch Berkehrsflugzeuge durchgeführt werden. Eine Tombola mit sehr wertvollen Breisen( u. a. ein Automobil, Flugreisen durch Europa usw.) dazu Kunstflüge von Altmeister Ubet, ebenso ein Riesenfeuerwert werden der Veranstaltung eine besondere Anziehungsfraft verleihen. Reichsinnenminister Carl Severing wird die Verfassungsansprache von einem Großflugzeug aus halten. In einer am Donnerstagnachmittag im Restaurant Flughafen abgehaltenen Breffebesprechung gab der Vorsitzende des„ Sturm vogel ", Walter Binder, einen furzen Ueberblid über 3wed und Ziele des Verbandes, der feine Zersplitterung in das Luftfahrt. wesen hineintragen wolle, sondern durch engste Fühlung. nahme mit den Massenorganisationen der ver fchiedensten politischen Richtungen in erster Linie die Kreise der Werftätigen für das Flugwefen gewinnen will. Der Sturmvogel stellt eine Verstärkung der Luftfahrtbestrebungen bar; er habe feinerlei parteipolitischen Charatter. Der neue Flugverband habe in knapp brei Monaten eine große Anzahl von Mitgliedern aus allen Teilen des Reiches aus Bereinen und Rorporationen zum Beitritt gewonnen. Er verfüge heute bereits über vier eigene Maschinen, die für Werbe- und Rundflüge eingesetzt werden. Noch in diesem Monat sollen die ersten Sportmaschinen in Betrieb genommen werden. Es bestehe auch stätten und Bastelstuben. bereits eine Segelfluggruppe mit eigenen Segelflugzeugen, Wert
3m Stall tot aufgefunden.
Gestern abend wurde die Berliner Morbtommission alarmiert und nach der Schönleinstraße 27 gerufen. In einem Stall auf dem zweiten Hof des Grundstücks war der 57jährige Rutscher Gustav Richter von seinem Sohn tot aufgefunden
worden.
Der junge Mann benachrichtigte fofort das zuständige Polizeirevier, das mehrere Kriminalbeamte entfandte. Berschiedene umstände gaben dem Verdacht Nahrung, daß Richter den Tod von fremder Hand gefunden hatte. Der Kopf wies nämlich eine schwere Berlegung auf, die von einem wuchtigen Schlag herrührte. Auch der hinzugezogene Arzt erklärte nach eingehender herrührte. Auch der hinzugezogene Arzt erklärte nach eingehender Untersuchung, daß ein Berbrechen nicht ausgeschloffen sei. Unter Leitung von Kriminalkommissar Liffigkeit wurde der Befund aufgenommen und die Leiche zur Obduktion ins Schauhaus gebracht. Es besteht auch die Möglichkeit, baß Richter beim Trän fen der Pferde neben dem Toten stand noch ein halbgefüllter Wassereimer durch den Hufschlag eines Pferdes so unglücklich am Kopf getroffen wurde, daß der Tod auf der Stelle eintrat.
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Das Ende einer verfehlten Ehe.
Bekanntlich ist über das Bermögen der Frau subtoff, ehemaligen Prinzessin von Preußen, infolge der Machenschaften ihres Mannes, des Russen Alexander Zubkoff, und seiner Freunde der Konturs verhängt worden. Frau Zubkoff hat nunmehr das Bonner Palais Schaumburg , das anderweitig vermietet werden soll, verlassen und bewohnt ein Zimmer in einer Pension in Mehlen a. Rh. Frau Zubkoff hat nur noch eine Haus angestellte zu ihrer Verfügung, für die in der gleichen Bension ein Mädchenzimmer zur Verfügung gestellt wurde. Wie verlautet, soll die Inneneinrichtung des ehemaligen Balais in Bonn durch einen Kölner Kunsthändler verkauft werden.
Großfeuer auf einem Holzlagerplay.
,, Die wertschaffende Arbeitslosenversicherung" ist, wie Carl Vollmerhaus, Sekretär des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes , ausführte, gegenwärtig leider eine dringende Notwendigkeit. Der Bortragende legte bar, was die Not ftandsarbeit für den Arbeitslosen bedeutet: er hat für eine Weile wieder ein normales Einkommen und wird einer geregelten Tätig feit nicht ganz entwöhnt. Gewiß, die Zuschüsse zu den Notstands arbeiten haben im Jahre 1928 dem Reiche 124,5 Millionen Mart gekostet. Aber wenn man berücksichtigt, daß zurzeit zum Beispiel im Landesarbeitsamt Brandenburg einem Angebot von rund 208 000 Arbeitskräften nur 3700 offene Stellen gegenüberstehen, so begreift man die Wichtigkeit solcher Arbeitshilfe, die ja gleichzeitig Werte für die Allgemeinheit schafft. Mit Recht wandte sich der Vortragende gegen alle die Besserwisser, die nie arbeitslos waren, nie Aussicht haben, arbeitslos zu werden, die aber alle Zeit bereit sind, es in Wort und Schrift zu beweisen, wie man an der Arbeitslosenver sicherung sparen fann. Klaus Hermann sprach über Jatob Haringer. Dieser Dichter, ein Stieftind des Glüdes wie alle Lyrifer, der sich bitter mit der Not des Lebens herumschlägt, verdient es, bekannt zu werden. Aber wenn Klaus Hermann auch in seinem Vortrag manches Wesentliche über Haringer zu sagen wußte, fo zerstörte er den Eindruck von dem Schaffen des Dichters faſt völlig durch seine durchaus unzureichenden Rezitationen. Die Funkstunde sollte dafür sorgen, daß Dichtungen nur von geeigneten Kräften vorgetragen werben. Ausführungen von Reg.- Medizinal rat Dr. Meyert beschäftigten sich mit den Geistestrant- ursache wird Brandstiftung vermutet. heiten in ihrer sozialen Bedeutung". Der Vortragende zeigte u. a. an Beispielen, welcher Schaden und welche Kosten der Allgemeinheit durch eine einzige geistig minderwertige Familie und deren Kinder entstehen. Hier scheint man nur durch Unfruchtbar machung Abhilfe schaffen zu können.
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Tes.
In der vergangenen Nacht entstand auf dem Holzlager. und Baumaterialienplag der Firma Schulz, Neues Ufer 1/5, Feuer, das in wenigen Minuten großen Umfang annahm. Die Flammen fanden an den Hölzern und Schuppen reiche Nahrung, so daß beim Eintreffen der Wehren bereits alles Lichterloh brannte, Vier Schlauchleitungen größten Kalibers mußten in Tätigkeit gelegt werden und erst nach zweistündigem Waffergeben war die Hauptgefahr beseitigt. Die Aufräumungsarbeiten dauerten bis in den Morgen hinein. Als Entstehungs
Ein Promenadentonzert mit volkstümlichem Programm wird die Gesangsgemeinschaft Neukölln am Freitag, 2. August, abends 7 Uhr, auf dem Reuterplag geben.
nachher wird's nett!
Da kommt das Picknick
am Havelstrande mit allen leckeren Überraschungen
Und selbstverständlich ist Caid dabei!
5 PF.
CAID
5 PE
Massary Zigaretten
jetzt ausgeglidiner und noch milder dazu berüluute Fahnenbilder!