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Aata* mit einem KapUal von einer Million Mark und dem Titz m Berlin gefolgt. Den Borsitz im Zlufsichtsrat führt Herr Thoma» Rata selbst. Dir wir hören, will der Bata-Kontzern für Deutschland in Liegnitz produzieren und seine Schuh« ausdrücklich als ,.Bota»Schiche" auch in den Handel bringen. Die Schuhe sollen nicht so billig verkauft werden wie in der Tschechoslowakei , aber doch etwas billiger als die bisher in Deutschland vertriebenen Rata- Schuhe, bei denen die Marke Rata fehlte. Ts zeigt sich in dieser Offensive Batas, daß es nichts nützt, di« Grenzen durch höhere Schutzzölle gegen Bata zu schließen. Auf der anderen Seit« wird Bata zu beweisen haben, daß er auch unter deutschen Derhältnissen konkurrieren kann. Freilich werden dabei di« Gewerkschaften und die' Gewerbeaufsicht die Augen offenhalten müssen. Wenn Bata Erfolg hat. wird der Antrieb zur Rationalisierung der deutschen Schuhindustrie noch verstärkt werken. Herr Silverberg und seine Relegschast. Leistungsziffern werden beharrlich verschwiegen. Den Gewinnobschluß der Rheinischen A.-G. für Braun- kahlenbergbou und Britettfabritation in Köln , des stärksten Konzerns in der westdeutschen Braunkohlenindustrie, haben wir bereits besprochen. Aus dem jetzt veröffentlichten Geschäftsbericht wird da» ständig« Anwachsen der Rohtohlenförderung und der Brikettproduttion bei diesem Unternehmen er- sichtlich. In den letzten vier Betrieb»jähren betrugen: Kohlenförderung Brttettproduttion 1925/26 jährlich 12.9 Mill. Tonnen arbeitstägl 10 411 Tonnen 1926/27. 13,5... 11 161. 1927/28. 14,4.... 12 071 1928/29. 16,2.. 13161 Sowohl die Rohtohlenförderung, wie auch die Brikettproduktion sind feit 1925/26 ununterbrochen, am stärksten im vergangenen Be- triebsjahr, um mehr als 25 Pro z. gestiegen. Im Vergleich mit dem letzten Vorkriegsjahr 1913/14 haben sich Britettproduttion und-absatz mehr als verdoppelt, während sich der Roh- kohlenabsatz �mehr als verdreifacht hat. Die von Herrn Siloerbcrg geführte Konzernoerwoltung befaßt sich in ihren Geschäftsberichten.zwar stets sehr eingehend mit Lohn- rrhöhungen und der(reichlich spät durchgesetzten) Arbeitszeitver- kürzung, jedoch j ch w e i g t sie sich beharrlich über dieLeistungs- steigerungen der Belegschaft je Mann und Schicht aus. Herr Silverberg und seine Direktoren sind also in dieser Hinsicht weitaus engherziger als die Leiter einer ganzen Anzahl anderer Unternehmungen. Diese Scheu vor der Oefsentlichteit läßt sich nur dadurch erklären, daß die Leistungsfähigkeit der Belegschaft offenbar in viel schnellerem Tempo gestiegen ist, als die Löhne, eine Totsache, die Herr Eiloerberg in Aufsichtsratssitzungen wahrscheinlich schmunzelnd vermerken wird, vor der Oefsentlichkeit aber nicht zugestehen will. Snglischespapierkapiial in Oeuischland. Aufkauf schlesischer Unternehmungen. Der kapitalstork« englisch « Papierkonzern Eombined Pulp and Paper Mills, der Uber 15 Millionen.Mark Aktienkapital verfügt, setzt sein« Ausdehnungspolitik in Deutschland fort. So hat der Konzern, der schon In der Kösliner Papierfabrik und zwei wsiteren Werken feste Stützpunkte in Deutschland besitzt, jetzt di« bedeutendsten schleflschen Papienmternehmen, die Schlesische « l l u l o s« und die Ostdeutsch« Papier- und Zell- st o s f- F a b r i k A.-G- aufgekauft. Dies« beiden Gesellschaften, deren Kapital zusammen rund 7,0 Millionen beträgt, sollen dem englischen Konzern und seinen bis- herigen deutschen Papierfabriken als Rohstofsbasis dienen. Die Popierbetriebe in Alseld-Gronau und Köslin werden also künftig ihren Zellstoff- und Zellulosebedarf bei eigenen Konzernwerken decken können, während ein weiteres Ziel der Aufsaugung weitgehende Spezialisierung und Arbeitsteilung zwischen den einzelnen Unternehmungen sein soll. Mit der Durch. sührung dieser Aktion wird der« n g l i s ch e Konzern eine Leistung»- sähigkeit von 150000 Tonnen jährlich erreichen, di« 75 Pro z. der Leistungsfähigkeit des mächtigsten deutschen Papierkonzerns Feldmühle-Reisholz entspricht. Ausländischer ZNillionnuiustrag für die deutsch « Lokomotiv- industrie. In der letzten Zeit ist es der deutschen L o k o- motivindustrie gelungen, bei internationalen Ausschreibungen mehrere größere Aufträge aus dem europäischen und überseeischen Ausland zu erhalten. Wie jetzt aus Bukarest gemeldet wird, hat das rumänische Bertehrsministeriuin einen Auftrag für 100 Dampslokomotioen, um den sich neben deutschen Werten auch französische, italienische, tschechische und polnisch« Fabriken beworben haben, der Firma Henschel und Sohn in Kassel und de? AEG.- Lotomotivfabrit in Hennigsdorf erteilt. Bei den betreffenden Gesellscbasten ist allerdings ein« Bestätigung dieser Nachricht noch nicht eingetroffen. Der Wert dieses Auftrages beläuft sich auf etwa IS Millionen Mark. Opel baut ab. Di« von den General Motors heute beherrschten Opel -Werke in Rüdesheim haben ihre Belegschaft auf 7200 Mann verringert, wobei fast 90 Proz. der Belegschaft nur noch 3 bis 4 Tage in der Woche arbeiten. Diese Einschränkung ist nicht» Außergewöhnliches, da die Hauptsaison der Autoindustrie in der Zeit von Januar bis Juni liegt und jetzt vorüber ist.

Von Diebesduetten. Ein Gang durch die Gerichte.

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Cs gibt Menschen. Pi« zu irgendeiner Handlung, wenn sie allein sie begehen sollen, nicht den erforderlichen Mut aufbringen. Zu Zweien dos ist ganz etwas anderes. Vielleicht sind es di« Feigen, vielleicht die Anständigeren, jedenfalls aber stehen sie hinterher selten ihren Mann, sie drücken sich, wenn sie nur irgend können, und wollen nicht die Verantwortung tragen für das, was sie getan haben. Es gibt Diebe, die nur in Gemeinschaft mit anderen auf ihr« Beutezüge ausgehen. Nicht nur wegen der besseren Rollenverteilung, sondern eben weil sie allein nicht den Mut zum verbrechen finden. Bor Gericht kommt es dann zu eigen- tümlichen Diebesduetten, bei denen nur selten.beide Partner richtig singen. Zwei solcher Diebesduett« hörte man neulich vor dem Schnellrichter. Quartalssäufer und Muttersöhnchen. Der Aelter«, ein 37jähriger, ist Maler und Quartalssäufer. Er Hot eine Frau und zwei Kinder und ist nicht vorbestraft. Er hat gemeinsam mit dem Mitangeklagten, einem 26jährigen, der bereits wiederHoll wegen Diebstahlsrückfall bestraft ist, die Wohnung, die er renovieren sollt«, im wahrsten Sinne des Wortes aus» geräumt. Alles, was nicht gerade Plunder war: Anzüge, Frauen- koftüme, Blusen, Opernglas, Radioapparat usw. usw. wurde mit- genommen, die Beute geteilt und versetzt. Der Maler weiß nicht, wie alles gekommen ist. Er hatte seine Arbeitslosenunterstützung abgeholt und sie o e r t r u n k e n. Seine Unterbringung in der Trinkerheilanstalt stand gerade bevor. Der rückfällige Dieb S. weiß mehr zu erzählen. Sein Freund sprach ihm auf der Straße an, sagte ihm, in der Kneipe stffj« jemand, der ein Ding drehen wolle, und so kam es. Der Staatsanwalt beantragt fünf Monate für den Quartalssäufer und zwei Jahre Zuchthaus für den rückfälligen Dieb... Jetzt wird die Verhandlung dramatisch. Beide Angeklagte weinen laut. Im Zuhörerraum schluchzt die Frau des Quartals. säufers und die Mutter des Rückfälligen, sekundiert von ihrem Be- gleiter. S. ringr die Hände, wiederholt schluchzend:Herr Staats- ainvalt, ich hatte nur das Wort gegeben, nicht mehr ähnliches zu tun. Er hat mich verführt. Ich hätte ollein nie den Diebstahl be- gangen. Ich lasse mich so leicht beeinflussen. Ich habe«in« arme kranke Mutter, die Waschfrau ist. Er war nicht betrunken. Ich habe keine Unterstiitzling bekommen, ich habe gearbeitet." Der Quartals- säufer weint dazwischen:./Ich w.rr betrunken, er wurde mir zugesührt." Die Mutter des Rückfälligen ringt ebenfalls die Hände, klagt, daß sie eben erst«ine Tochter verloren habe,ihr schönes großes Kind". Ihr Sohn sei so leicht zu beeinflussen. Der Richter verurteilt den Ouortalsäuser zu fünf Monaten Eesängnig und hebt den Haftbefehl auf. den Rücksälligen verurteilt er zu einem Jahr füns Moneten Zuchthaus . Dieser schluchzt wie «in Kind. Mutter und Freund schluchzen gleichiall». Er wehklagt wiederholt:Mutter. Mutter! Herr Richter, mildern Sie doch die Strafe." Der Quartalssäufer weint um«ine Bewährungsfrist. Bis endlich beide abgeführt werden. Jetzt ruft der Richter die weinende Mutter vor und belehrt sie. wie auch den weinenden Freund, daß der Sohn Berufung einlegt», könne. Der Staatsapmalt

sagt jetzt:Wenn er Berufung einlegt, lege ich auch Berufung ein* Später, Mutter und Freund sind fort, wird S. nach- mals vorgeführt. Wieder heult er wie ein Kind, bittet wiederholt um Milderung der Strafe, bittet, ihm wenigstens Strafaufschub zu geben, damit er seine Mutter, di« eben ihre vierzehnjährige Tochter verloren habe, trösten tönn� und nimnit schließlich, in der Hoffnung, daß ihm Strafauslchub gewährt werden würde, die Strafe an. Er wird ihm nicht gewährt. Er weint weiter, handelt mit dem Richter, bi» dieser schließlich sagt:Vielleicht Jind Sie wirklich krank, lassen Sie sich doch vom Arzt untersuchen. Ihr« Mutter kann ja Sprecherlaubnis bekommen Dann können Sie sie trösten. Ties Diebesduett war ein Wcinduett. Zwei Strickjacken und ein Dieb. Ein anderes Diebesduett, gut eingesungen. Di« Vor- strafen des einen, eine» Arbeiters und Daters von vier Kindern, liegen sechs Jahre zurück, die zehn Dorstrafen de» anderen reichen bis in die letzte Zeit hinein. Der Rückfällige wohnt« bei dem Later der vier Kinder und so kam dieser zu Fall. Sie waren zusammen ausgegangen, hatten auch«in wenig getiunken und beschlossen, das Warenhaus Tietz aufzusuchen, um sich Strickjacken anzu- sehen, die sie nächstens einmal zu kaufen beal'sichtigten. Di« Der- käuferin beobachtete, wie einer von beiden mit Blitzesschnell« zwei Strickjacken unter seinem Paletot versteckt« und davoneilte. Der andere blieb stehen.Ich blieb stehen," sagt er vor Gericht, weil ich nichtsgeklaut" hatte und nicht wußte, daß jenerklau«»" würde."Er wußte es wirklich nicht," jagt der andere, und lo beantragt der Staatsanwalt Freispruch für den«inen und oier Mo- nate Gefängnis für den anderen. Dos Duett hatte geklappt. Wenn das kleine Frauchen im Zi�hörerraum sich doch besser ihre Schlaf- stellemniet«r ansehen wollte. Allein würde ihr Mann wohl schwerlich auf Diebesgänge ausgehen.Meine Frau." jagt er,übt auf mich einen guten Einfluß au», seitdem ich sie habe, stehle ich nicht mehr." Beinahe hätte er es doch wenn das Duett Nicht so gut geklappt hätte. Gestohlener Mantel und fehlender partner. Diesmal konnte das Duett nicht zustande kommen. Einer der Gesangspartner hatte sich beizeiten aus dein Staube gemacht. Objekt des Diebstahls mar ein Mantel, der irgendwo, irgendwann, unter irgendwelchen Umständen von dem AngeNagten und seinem Freund gestohlen worden war. Wann, wo und unter welchen Umständen erfährt man aus dem Bartrags des Richters nicht. Das vorlesen der polizeilichen Protokolle ist unvollständig, zum Erzählen kommt der Zlngeklagt« überhaupt kaum. Man hört nur, daß er schon zweimal vor dem Untersuchungsrichter gestanden Hot und daß«r in Rot gewesen war. Der Staatsanwalt beantragt fünf Monat«, und das Gericht aus den Notizen de» Gerichts- berichterstattcrs ist nicht mehr zu ersehen wie der Richter geurteilr hat... Schließlich bleibt es sich auch gleich. Der junge Mensch dürste aber bald wieder vor dem Einzelrichter erscheinen. Dan» aber wdhl gemeinsam mit diesem oder jenem Freund. Allein zirMhIan. scheint auch er kein« Trnut« z» haben./

Widerstand gegen die Giaatsgewali. »Ss tut mir leid, Herr Zttchter." Bor dem Schnellrichter. Hinter der Barriere im Angeklagten- Karree ein junger, blonder, lockiger Mensch, seine» Zeichens Kutscher . Einundzwanzigjährig und unvorbestraft. Anklage wegen Wider» stände» gegen die Staatsgewalt. Noch hat der Staatsanwalt die Anklage nicht erhoben, da sagt schon der junge Kutscher:Es tut mir leid. Herr Richter." Cr solle mit seiner Rede warte», meint der Richter. Der jung« Mensch ist zwar nicht wohnungslos, ober auch nicht angemeldet. So mußte er drei Tage im Polizeigefängnis seinen Termin abwarten., Jetzt darf er, reden.«Herr Rat, ich kann mir selbst nicht erklären war beim Chef in Tegel man hat mich eingeladen wie ichach Berlin gekommen bin. weih ich nicht daß ich einen Beamten geschlagen habe, weiß ich auch nicht."Ja. der Beamte hat Sie geweckt, da sollen Sie wie ein Wahnsinniger auf ihn losgegangen sein."Herr Rat. ich bin mir nicht bewußt sie haben mich nach Berlin gelotst ich bin mir mich nicht bewußt, daß ich auf einer Bank gesessen bin und weiß nicht, daß ich ge- schlagen habe." Der Wachtmeister als Zeuge:Wir sahen einen Mann auf der Bank sitzen und schlafen und haben ihn geweckt. Cr ist aufgestanden und kam ein Stück mit un» mil. Dann hatten wir eine Keilerei zu schlichten, und als wir z» unserem Man» zurück. gingen, sah er auf einer anderen Bank und schlief wieder. Al» ich ihn aufrüttelte, sprang er wie ein Tiger aus mich los, griff mich an die Kehle, so daß ich kaum atmen konnte. Ich zog meinen Gummi- knüppel, um auf ihn loszuschlagen. Jetzt packte er aber den Gummi- knüppel. Die Lust war mir schon fast weg. Ich wollte gerode das Seitengewehr ziehen, da�kaiii mein Kollege heran und machte mich von ihm los."Herr Rot, wenn ich das getan habe, tut mirs leid!" Der Richter:Sie können von Glück sprechen. Wenn der andere

Wachtmeister nicht hinzugekommen wäre, hätten Sie wa» mit dem Seitengewehr abbekommen. Wo» verdienen Sie die Woche?" 70 di» 80 M." Der StnHsanwalt:Noch der Art de» Aar» ganges tonn von sinnloser Trunkenheit keine Rede jein. Ich beantrage ein« Geldstrase von 30 M."Herr Rot, ich nehme die Eoldstrof« gerne an." Der Richter:Der Angeklagte hat wohl In Schlaftrunkenheit gehandelt imd es ist daher«Ine Geld- strafe von 30 M. als genügend z» erachten." Der Angeklagte: Danke vielmals." Der schlaftrunkene Widerständler wird abgeführt. Wenn er so weiter trinkt, so gibt es nächstens doch noch ein« Gefängnisstrase.

Deutsche Kerienkinder in Frankreich . » Gestern abend sind aus Mannheim 35 deutsche Schulkinder unter Führung von zwei Lehrern in Paris eingetrossen, um Ihre Ferien in Frankreich zu verbringen. Die Schüler wurden von Der- tretern des französtsch-deutschen Schüleraustauschkomitees am Bahnhof empfangen. Sie werden noch ihrem vierwöchigen Ferienaufenthalt ebensoviel französisch« Schulkinder z» einem Aufenthalt in Deutschland mitbringen. Wir sind überzeugt: Unsere deutschen Jungen und Mädels werden sich bei ihren sranzösischen Gastgebern und unsere willkommenen franzö- s i s ch e ii G ä st e werden sich bei uns wohlfühlen!

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GUOSSE ILW

Unsere unübertreffliche Vsieueinftihrung

LOESER.4WOLFF