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Nürnberger Datenfreuzkrieg. Dampferkatastrophe in Ostende .

( Fortsetzung von der 1. Seite.)

die Einziehung der auf dem Gebäude angebrachten schwarz­rotgoldenen Fahne. Da diesem Verlangen nicht entsprochen wurde, kam es zu Tätlichkeiten. Der Wirt erhielt einen Schlag über die Stirn, verschiedene Einrichtungsgegenstände und Fenster. scheiben wurden zertrümmert.

Am 4. August tam es vor der von den Kommunisten viel be. suchten Wirtschaft Kreuzer Emden" an der Ede Humboldt. und Heyne- Straße zu Schlägereien zwischen Kommunisten und National sozialisten. Die bedrängten Schußleute waren gezwungen, Shred schüsse abzugeben, was eine sofortige Wiederherstellung der Ruhe zur Folge hatte.

Am 4. August, etwa 17.30 Uhr, mußten vor dem be= fannten Kommuniſtenlokal Café Mert, aus dem angeblich ge. schoffen worden war und in das Nationalsozialisten einzudringen versuchten, st är tere Polizeifräfte eingesetzt werden. Das Lokal wurde durchsucht und die Anwesenden zwangsgestellt. Nach ihrer Vernehmung wurden sie wieder auf freien Fuß gesetzt. Un mittelbar im Anschluß hieran fam es auf dem Hauptmarkt und dem Lorenzer Blaß zu großen Menschenansammlungen, die ebenfalls durch eingesetzte Polizeikräfte zu Fuß und zu Pferde zer­

streut werden mußten.

Bei Schlägereien in den Wirtschaften Zur Krone" und Zum grünen Markt" mußte ebenfalls Polizei eingreifen und blant ziehen. Ein Polizeibeamter erlitt hierbei eine Verlegung an der Stirn. Im Grünen Martt" wurde die Einrichtung erheblich be­schädigt.

wurde.

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Um 21.50 Uhr fam es neuerdings vor der Wirtschaft Kreuzer Emden" zu einer Schlägerei, der durch die Polizei ein Ende gemacht Weitere Schlägereien fanden statt nach 19 Uhr vor dem Kultur­Verein und nach 23 Uhr in einer Wirtschaft der Lichtenhofer Straße. Einem dorf einschreitenden Polizisten wurde hierbei der Säbel entriffen, und es wurden ihm drei Stiche in den Rücken versetzt. Der Beamte mußte von der Schußwaffe Gebrauch machen.

Ob die Bauch schußverletzung eines in Hitler - Uniform anwesenden Gastes hierdurch oder durch die Schießerei von Zivilisten verursacht wurde, konnte noch nicht festgestellt werden. Ein Begleit­beamter erhielt ebenfalls einen Stich in den Rücken.

Die Zahl der insgesamt Verletzten ist noch nicht festgestellt. In der Mehrzahl der Fälle handelt es sich um Hieb, in einzelnen Fällen auch um Stichverlegungen. Schwere Fälle sind, abgesehen von der Berlegung des vorerwähnten Polizeibeamten, noch nicht bekannt­geworden.

Hinsichtlich sämtlicher Zwischenfälle und Zusammenstöße sind die polizeilichen Erhebungen noch im Gange.

Ein Heimwehrfürst.

500 militärische Ausrüstungen beschlagnahmt.

Wien , 5. Auguft.

Wie die Blätter aus Linz melden, fand gestern auf Grund der

Touristenschiff gerammt und sofort gesunken.

falsches Manövrieren verursachte, ist flüchtig und wird von der

Polizei gesucht.

Ostende , 5. August. Dampfers, der von seinem eignen Sohn, der in einem Rettungs­Im hiesigen Hafen ist am Sonntag ein Schlepp. boote herbeigeeilt war, aus dem Wasser gezogen wurde, ist völlig Dampfer mit einem Touristendampfer zusam. 3ujammengebrochen und nicht vernehmungsfähig. Der Kapitän des anderen Dampfers, der den Unfall anscheinend durch mengestoßen. Der lettere, auf dem sich ungefähr 100 Touristen befanden, wurde buchstäblich in zwei Stüde geschnitten und sank in wenigen Minuten. Die Passagiere, darunter viele Engländer und einige Franzosen, fielen oder sprangen ins Schweres Motorradunglück in Sachsen Wasser. Der Zusammenstoß kam so unerwartet, daß jie feine Zeit mehr hatten, sich mit Rettungsgeräten zu ver­sehen. Obgleich sofort ein umfangreicher Hilfsdienst ein gerichtet wurde, konnten nur etwa 10 Personen lebend aus dem Wasser gezogen werden. Bis jetzt wurden 10 Zeichen geborgen. Es ist zu befürchten, daß von den übrigen 80 Passagieren ein großer Teil den Tod in den Wellen gefunden hat.

Bon den bei der Katastrophe umgekommenen Touristen find bisher 10, nicht 12, wie anfangs gemeldet wurde, geborgen worden. Unter den Tofen befinden sich 6 Frauen und 2 kinder. 21 Berlette wurden ins Krankenhaus von Oftende gebracht. Fast sämtliche Opfer find Belgier . Die genaue Zahl der Toten steht immer noch nicht fest, da man vermutet, daß noch zahl­reiche Leichen in dem gefunkenen Dampfer eingeschloffen sind oder von der Ebbe ins offene Meer hinausgespült wurden und außerdem noch nicht mit Sicherheit erwiesen werden konnte, wieviele Personen sich im Augenblick des Unglücks auf dem Dampfer befanden. Die Angaben schwanken zwischen 50 und 100. Man hält jedoch die niedrige Zahl für wahrscheinlicher und schätzt daher die Zahl der noch Bermißten auf 15 bis 20. Der Kapitän des untergegangenen

Kölner Antifriegsfundgebung.

Die Sozialisten Broudere, Andraud und Gerlach sprechen in Köln .

Köln , 4. Auguft.

Die Kölner Sozialdemokratie hatte am Sonntag vormittag zu einer internationalen Antikriegstund. gebung im großen Saale des Volkshauses aufgerufen, Als Redner waren gewonnen der Vertreter Belgiens im Ab­rüftungsausschuß des Bölferbunds, Senator de Broudére, der französische Kammerabgeordnete Andraud und der Reichstagsabgeordnete Landesrat Gerlach- Düsseldorf . De Broudé re erinnerte zunächst an den vor 15 Jahren aus­gebrochenen Weltkrieg und seine furchtbaren Folgen. Der Redner fam auf die Haager Konferenz zu sprechen. Er bezweifle, daß die sich dort zusammenfindenden Bertreter die geeigneten Ber­sönlichkeiten feien, den Krieg zu liquidieren. Er habe schon im Jahre 1921 die Rheinlandräumung verlangt. Heute sei dieses Verlangen entschieden einfacher, und er werde auch weiter daran arbeiten, daß diese Forderung der belgischen sozialistischen Partei permiflicht merde, damit endlich der Rhein zum Strom ohne Soldaten werde. Aber damit sei das Ziel des Sozialis mus nicht erreicht, man müsse weiter erreichen, daß der ganze euro­ päische Kontinent ohne Soldaten dastehe. Zum Schluß richtete der Redner einen Appell an die Jugend, die dazu berufen sei, daß in

fürzlich erfolgten Beschlagnahme von Munition auf dem Schloffe Wagenberg im Mühlviertel , dem Stammsite der Fürsten Starhemberg, eine Haussuchung statt. Hierbei wurden 30 große Kisten mit 500 tompletten Ausrüstungen und auch Fahrküchen für Heimwehrmänner festgestellt. Einem Bericht erstatter gegenüber erklärte Fürst Rüdiger Starhemberg , er mache kein Hehl daraus, daß er als Landesführer der oberösterreichischen Heimwehr 12 000 Stüd Maujergewehrmunition bestellt habe, die er nicht nur für Schießzwecke der Heimwehr , sondern auch für Jagdzwede benötige. Da er als Landesführer der oberöster­reichischen Heimwehren Wert darauf lege, daß sich die ihm unter- Zukunft die endgültige Erledigung des Militarismus Wahrheit stellten Heimwehrleute gut einschießen, habe er nach behördlicher An­meldung eine Schießftätte mit sieben Ständen einge. richtet, die auch von Turnern benutzt würden. Er habe die 12 000 Schuß Munition bestellt, da dies den Sommerbedarf für 1929 dar­stelle. Der Inhalt der heute auf Anordnung der Behörden ge­öffneten 30 Kiffen sei die Ausrüstung für sein Mühlenviertler Jäger­ bataillon .

Die Opposition gegen Hugenberg. Chriftlich- soziale Zagung. Die Zeit zur Gründung einer eigenen Partei ist noch nicht da.

Bielefeld , den 5. August.

Die Chriftlich- soziale Reichsvereinigung hielt am Sonntag ihre erste Reichstagung ab. Der bisherige erste Borsigende Dr. von Biebahn- Spandau betonte in seiner Eröffnungs­ansprache den Willen der Christlich - sozialen Reichsvereinigung zur Sammlung, um aus der babylonischen Sprachvermira rung herauszukommen und die verschiedensten Schichten des Volkes einander näher zu bringen. Der Hauptgeschäftsführer der Fichte­Gesellschaft und Vorsitzende des Reichsausschusses der deutschen Jugendbünde, Dr. Dähnhardt Spandau sprach über den christ­lich- sozialen Gedanken als Vorausseßung zu innerer Boltseinheit und äußerer Freiheit. Der Redner forderte, daß die Politik der Gegenwart aus der gegenwärtigen Erftarrung heraus­geführt werde. Die Christlich - soziale Reichsvereinigung wolle feine reaktionären Ideen verwirklichen, aber sie vermisse bei den rechts stehenden Parteien ein ernsthaftes Anknüpfen an das alte Erbe. Wertung und Bedeutung der Bergangenheit sei notwendig. Reichstagsabgeordneter Hülser- Breslau ftizzierte in seiner Rede über die Christlich- Sozialen und die Parteifrise der Gegenwart zu erst die Krise, in der sich heute fast alle Parteien befänden, und umriß dann die Stellung, die die Christlich- Sozialen innerhalb dieser Parteienkrise einnehme. Bezüglich der Frage, ob es ratsam sei, eine besondere Chriftlich- Soziale Partei zu bilden, führt der Redner aus, daß die Reichsvereinigung eine flare Stellungnahme der Parteien zu den Wohnungs- und Boden­fragen, der Ehefrage usw. fordere und daß sie sehr eingehend darüber wachen werde, ob und wieweit die Parteien ihren Versprechungen in dieser Richtung nachtämen. Bei der eingehenden Aussprache, die sich über zwei Stunden lang hinzog, tamen zwei gegensägliche Auf­fassungen zur Geltung, Wortführer der einen war Graf Baudissin­Bethel, der die Bildung einer Chriftlich- Sozialen Partei und die Loslösung der augenblidlichen Führer der Reichs vereinigung von der Deutschnationalen Partei verlangte. Dieser Auffassung widersprachen die Reichstags= abgeordneten Mumm, Pastor kliesch und Lambach . Sie alle hoben nachdrücklich hervor, daß die Zeit zur Gründung einer eigenen Partei noch nicht basei.

Bayerischer Kultusminister a. D. Dr. Matt gestorben. Nach lange: n schwerem Leiden ist der frühere bayerische Kultusminister Staatsrat Dr. Franz Matt gestorben.

werde.

Darauf erhielt das Wort der franzsische Abgeordnete An= draud, der darauf hinwies, daß der Krieg von Menschen geführt wurde, die alle das gleiche Antlig trugen. Die Jugend müsse be­wahrt werden vor dem, was man im letzten Kriege mitgemacht habe. Die französische sozialistische Partei sei sich einig mit den deutschen Sozialisten, den Krieg bis aufs letzte zu bekämpfen.

Sodann nahm Reichstagsabgeordneter Gerlach das Wort zu längeren Ausführungen. Es sei müßig, etwa heute die Schuldfrage an dem Weltkrieg nachzuprüfen. Der große Schuldige an dem ge­waltigen Bölkerunglüd sei legten Endes das europäische Volk selbst gewesen, das von Kultur redete, aber doch nicht herausfam aus der barbarischen Ideologie des Krieges,

Der englische Textilkampf.

Keine Einigungsaussichten.

London , 5. August. Für eine baldige Beilegung der Riefenausfperrung in der Textil­industrie von Lancashire bestehen zurzeit geringe Aussichten. Auf einer am Sonntag abgehaltenen Delegierten versammlung der kontrollmänner wurden mit großer Mehrheit Berhand­lungen auf der Grundlage einer Cohnherabfehung abge­lehnt.

Mit großem Interesse sieht man der morgigen Berfamm­lung des Bollzugsausschuffes der Spinnereiarbeiter gewerkschaft entgegen, da in diefer Konferenz entschieden werden foll, ob Verhandlungen mit den Arbeitgebern auf der Grundlage einer Lohnherabfehung unter größtmöglicher Wahrung der Interessen der Arbeiterschaft aufgenommen werden sollen oder die bisherige Haltung

beibehalten wird.

Nach einer T.- 1.- Meldung vom 4. August verlautet, daß sich ein Teil der, an dem Lohnkonflikt in der Baumwollspinnerei be­teiligten Arbeiter entschlossen hat, die Verhandlungen mit den Ar­beitgebern aufzunehmen. Man hofft, die Aussperrung mit einer Lohnkürzung von 5 Broz. beilegen zu können".

Die Absicht, die Reihen der Ausgesperrten zu zersplittern, scheint hier der Vater des Gedankens zu sein. Man", d. h. die Unter­nehmer, würden sich nach dieser Meldung mit einer Lohnfürzung von 5 Broz. anstatt von 12% Proz. begnügen.

Tod während des Verhörs. Eine Verzweiflungstat im Untersuchungsgefängnis. Agram, 5. Auguſt.

Ein fürzlich verhafteter fommunistischer Agitator hat sich während eines Verhörs aus einem Fenster des Gerichtsgefängnisses hinabgestürzt; er ist seinen schweren Verlegungen erleger

Der Mitfahrer von der Lokomotive zermalmt. Sonntag vormittag wurde von dem von Niederschlema nach Schneeberg Neustädi fahrenden Personenzug am schrankenlosen Bahnübergang der Straße Aue- Schneeberg unmittel­bar bei dem Haltepunkt Schneeberg ein mit zwei Personen besetztes Motorrad beim Ueberfahren der Gleise zum Zuge erfaßt und elf Meter meit geschleift. Der Führer des Motorrades, ein 21jähriger Kaufmann Erich Raßenstein aus Hohenstein- Ernstthal , tam mit dem Körper zwar außerhalb der Gleise zu liegen, doch wurden seine Beine zwischen die rechten Vorderräder der Lokomotive und dem Motorrad geklemmt. Er erlitt mehrere Beinbrüche sowie innere Verlegungen und wurde nach dem Krankenhaus in 3midau gebracht. Der Mitfahrer Martus aus Mülheim a. d. R., zurzeit in Hohen stein- Ernstthal beschäftigt, geriet unter die linken Vorder= räder der Lokomotive, die über ihn hinweggingen. Er wurde bis zur Unkenntlichkeit zermalmt. Den Lokomotivführer, der vor­schriftsmäßig Signale gegeben hatte, trifft keine Schuld. Der Bahn­übergang ist an dieser Stelle etwas unübersichtlich und die Motorrad­fahrer haben das Herannahen des Zuges anscheinend zu spät bemerkt. Der schwerverletzte Kazenstein dürfte kaum mit dem Leben davon­fommen.

der

Die Folgen einer Schwarzfahrt. Eine Person getötet, drei weitere verlegt.

Einen verhängnisvollen Ausgang nahm eine Schwarzfahrt, die der Chauffeur Hans Pahte aus der Müllerstraße 150 in der Nacht zum Sonntag mit dem Privatwagen feines Arbeitgebers nach dem Grunewald unternommen hatte.

Im Innern des Wagens befand sich ein Freund des Chauffeurs, Reichswehrgefreite K. aus der Kaserne in Lichterfelde , sowie eine Frau v. W. aus Steglig und ein Fräulein Else G. aus Lichterfelde . Auf der Rückfahrt vom Restaurant Onkel Toms Hütte rafte Bagte, der offenbar dem Alkohol start zugesprochen hatte, beim Einbiegen in die Königsallee mit voller Geschwindig feit gegen einen Baum. Das Auto wurde völlig zer trümmert. Die Insassen und der Führer mußten von der alarmierten Feuerwehr aus ihrer qualvollen Lage befreit werden. Die eine Insassin, Frau n. W., hatte fo schwere Verlegungen ers/ C litten, daß sie auf dem Wege zum Krankenhaus starb. Der Führer mit lebensgefährlichen Berlegungen ins Westendfrankenhaus gebracht. Die beiden anderen Insassen kamen wie durch ein Wunder mit leichteren Verlegungen davon.

wurde

Mit der Aufklärung des schweren Unglücks bei Hundekehle be­schäftigte sich sofort die Kriminalpolizei des 154. Reviers. Es hat sich in der Tat um eine Schwarzfahrt des Chauffeurs gehandelt. Der Besizer der zertrümmerten Limousine ist ein Synditus aus Dahlem . Am Sonnabend abend um 11 Uhr brachte ihn sein Chauffeur nach Hause und hatte dann frei. Statt das Auto in die Garage zu bringen, hat er nun seine Bekannten aufgesucht und mit ihnen die Schwarzfahrt unternommen,

Glühlicht- Auer gestorben.

Auf seinem Schloß Welsbach ist gestern früh karl Freiherr Auer von Welsbach im 72. Lebensjahre verstorben. Der Name des Verstorbenen ist in der ganzen Kulturwelt in der Verbindung mit seiner hervorragendsten Erfindung, dem Gasglühlicht, bekannt geworden. Freiherr Auer D. Welsbach, der eigentlich nur unter dem Namen Auer bekannt war, wurde in Wien geboren und hatte das Glüd, bei dem großen Physiker Robert Bunsen , volkstümlich geworden durch den nach ihm benannten Bunsen= brenner, in Heidelberg seine Ausbildung zu erhalten. Schon während seiner Studienzeit beschäftigte er sich als Chemiker mit den fogenannten seltenen Erden, die ihn schließlich zu der Ent deckung führten, daß diese Erden, in irgendeiner Form in eine Gas­flamme gebracht, die Flamme hell aufleuchten lassen. Er verfolgte diese Beobachtung weiter und kam schließlich dazu, einen Baum­wollschlauch, der etwa die Form des später bekanntgewordenen stehenden Glühstrumpfes hatte, mit seltenen Erden chemisch zu behandeln und sie dann über einer Bunsenflamme zum Glühen zu bringen. Am 15. April 1887 erhielt er jo sein erstes Patent auf das Gasglühlicht. Der Siegeszug dieser genialen Entdeckung ist allbekannt. Aus der düster brennenden, zuckenden Schnittbrenner­gasflamme hatte Auer v. Welsbach einen Leuchtkörper gemacht, der bei gleichzeitigem geringerem Gasberbrauch eine außerordent­lich hohe Leuchttraft entwickelte. Durch das Auerlicht" wurde tatsächlich der zu der damaligen Zeit einsehenden Verbreitung des elektrischen Lichtes durch die Glühbirne ein gewisser Halt ge­boten. Es zeugt aber von der Universalität Auer v. Welsbachs, daß er sich auch dem elektrischen Glühlicht zuwandte und unter Ber­wendung des Metalles Osmium an Stelle der Kohlenfäden eine neue Glühlampe herstellte, die schon damals außerordentlich stoß­fest war, eine größere Leuchtkraft hatte und geringere Mengen Strom verbrauchte. Auers weitere Arbeiten mit den sogenannten seltenen Erden führten ihn auch zur Entdeckung des funkenerzeuren­den Cereisens, das uns in den Feuerzeugen überall bekannt ist. Der Erfinder hatte sich in den letzten Jahren seines Lebens ven der Arbeit zurückgezogen und lebte auf seinem Gut in Kärnten .

Ein Bombenflugzeug stürzt anf eine Kirche.

London , 5. August.

Bei einem Versuchsflug stürzte am Sonntag nach. mittag bei Bromwich bei Birmingham ein Bomben. flugzeug ab und schlug durch das Dach einer Kirche mitten vor den Altar. Das Flugzeug, das bei seinem Absturz in Brand geraten war, entzündete die Kirche, die Der Flieger konnte sich vollständig abbrannte. schwerverlett retten.