Erlebtes aus der Fremdenlegion.
Wenn ich am Tage daran denke, dann empfinde ich es nur noch wie ein erloschenes Schrecknis. Schmerzlos ist es geworden und von der unwirklichen Flächenhaftigkeit eines Schattens. Freilich manch- mal. vielleicht mitten in einem seicht plätschernden Gespräch, gellt mir im Ohr eins jener markzerstoßenden Kommandoworte auf, wie etwa:„Aux armesl" In den Nächten aber, da werde ich noch einmal durch alles Erleben geschleift, und es ist dann mehr als ein Traum... Es war im Frühling 1920, da erwachte in mir eine jener Sehn- suchte, die spielend alle Vernunftzäume zerreißen. Ich wußte m Koblenz einen über alles geliebten Menschen. Ich fuhr also von Göttingen dorthin und beschwichtigte mühelos alle sich regenden Bedenken. Kaum war ich ans Ziel der Reise gelangt, da traf mich die zermalmende Nachricht, daß mein heimliches Lieb am Vormittag desselben Tages tödlich verunglückt seil Als ich schon taumelnd den halben Weg zu ihrer Wohnung zurückgelegt habe, da werde ich von zwei amerikanischen Soldaten angehalten und aufgefordert, meinen Paß vorzuzeigen. Da ich keinen habe, bringt man mich unter scharfem Verweis zum Bahnhof und zwingt mich, mit dem nächsten Zuge abzufahren. Ich fuhr also in einem Zustand, den Worte nicht zu schildern vermögen, nach Köln . Hier wurde ist alsbald von eng- tischen Polizisten festgenommen und verhört. Dies geschah unterwegs. Plötzlich trat ein von irgendwo aufgetauchter französischer Offizier an uns heran und verhandelte hastig mit den beiden Engländern. Ich bemühte mich kaum, seine Worte zu verstehen. Der Verlust raste in mir. Nun wandte sich der französische Offizier tn gutem Deutsch an mich. Er machte mir klar, daß ich wegen streng ver- botenen Aufenthalts ohne Paß den geltenden Bestimmungen ver- fallen sei und zwei Jahre in Haft gehalten werden könne. Doch bestehe die Möglichkeit, statt dessen für mindestens S Jahre der Fremdenlegion beizutreten. Zwei fürchterliche Stunden Bedenkzeit wurden mir gewährt. Meine angeborene Angst vor dem Fatum macht« mich willenlos. Ich war unfähig zu denken. Als ich aus meiner Benommenheit ins Hellbewußtsein zurückerwachte, fand ich mich in Metz wieder und ergab mich in mein Schicksal. Afrika ! Ich will schweigen von deiner schmerzlichen Schönheit. Sonst wird es wieder übermächtig in mir, was sich bei deinem Anblick in meine Seele krallte. Von Algier wurden wir nach Sidi- bel-Abbes gebracht, der Garnison des 1. Regimentes. Alle Legionäre holten uns ab. und es gab mir ein ganz, ganz winziges Fünkchen Glück, als ich spürte, mit welcher Freundlichkeit die oerwttterten, braungesengten Gesellen gerade mir nahten. Ich ahnte damals noch nicht die scheußliche Absicht, die sich dahinter barg.— Jetzt wurden uns die ersten 250 Franken ausgehändigt. Jeder Neueintretende de- kommt in 2 Raten eine einmalige, auhergehaltliche Summe von 500 Franken. Auch in einer anderen Hinsicht wurde ich angenehm enttäuscht. Es stellte sich nämlich heraus, daß die Nationalität des einzelnen berücksichtigt wurde. Je noch der Muttersprache werden die Untergruppen gebildet. Die Formel, auf die wir uns festlegen muhten, hatte diesen WorUaut: Ich verpflichte mich, der französischen Fahne zu folgen, wohin sie mich auch führt, nur nicht gegen mein Vaterland. In Oujda bekamen wir, obwohl noch nicht ausgebildet, Waffen und Tropenanzügc einschließlich des Nackenjchutzes. der das Klein- Hirn vor Hitzschlag bewahren soll, lieber Tassa , Fez und Mekines ging es zu den vorgeschobenen Posten. In furchtbaren Märschen suchten wir die Front zu erreichen. (Mit den Eingeborenen wird ständig Krieg geführt.) Wegen der höllischen Glut tonnten wir iin�ner nur 50 Minuten auf«inmal Marschieren. Danach 10 Minuten Pause. Diejenigen, die vor Ent- krästung nicht mehr Schritt hallen konnten, durften einen Esels- schwänz fassen und sich so weiterschleppen. Wenn ouch das nicht mehr ging, blieb man einfach liegen.«Man soll« nachkommen. wenn man sich ausgeruht habe!" Auch mir ist dies gräßlickiste aller Erlebnisse widerfahren. Völlig erschöpft sank ich in den glühenden Sand. Schließlich schüttelle mich das Grauen so sehr, daß ich noch einmal mit Aufbietung aller Kräfte versuchen wollte, den weilen- we>.ten Weg zum nächsten Posten zurückzulegen. Doch es ging nicht. Die Haut der Füße war völlig abgescheuert und fortgebrannt. Es war wie ein Wunder, daß»m nächsten Tag« meine Kompagnie
aus strategischen Gründen denselben Weg zurückging. Auf einer von zwei starken Eseln getragenen Decke zog idj mit meinen Kameraden und stöhnte dabei immer wieder Worte des Dankes. Ein paar Wochen später— ich war inzwischen zum Gefreiten befördert worden— waren wir in Septou, 70 Kilometer von der spanischen Grenze entfernt. Ich stand eines Abends mit vier Käme- raden auf Posten, als uns ganz plötzlich der Gedanke kam, ins spanische Gebiet zu desertteren. Gesagt, getan. Tags über blieben wir dann in einer der vielen Kalkhöhlen. Wie sollten wir diese vielen Stunden verbringen? Wir überboten uns an Einfällen aller Art. Der Schauspieler aus Wien deklamierte lange Mono- löge, der Pommer erzählte uns luftige Jugendstreiche und auch wir anderen strengten unsere ausgedörrten Schädel an. Endlich, endlich kam die zweite Nacht. Wir marschierten schweigend. Als der Morgen dämmen o namenloses Entzücken: schon ist am Horizont die Flagge des spanischen Grenzpostens zu sehen. Kurze, hastige Beratung. Dann haben wir uns entschlossen, die letzten Kilometer— viel können es nicht mehr sein— in den Morgenstunden zu nehmen. Schon ist es taghell. Es kann kaum noch eine Stunde bis zur Grenze fein. Da bemerken wir hinter uns am Horizont eine Reihe beweglicher Punkte. Das Blut will uns gefrieren, so unerwartet kommt diese Entdeckung. Wir fangen an zu laufen. Schweißströme rinnen in dcn Sand. Wie windgetragene Pfeile fliegen die berittenen Spahis hinter uns her. Bald geben wir uns verloren. Ein paar hundert Meter sind die Verfolger bloß noch von uns entfernt. Wir werfen uns»verzweifelt zu Boden. „Levez les rnains!"(Hände hoch!) Wir ließen alles mit uns geschehen. Die Stiefel wurden uns von den marschwunden Füßen gerissen, die Hände mit Stricken gefesselt und wir selbst an Plerde gebunden. So wurden wir bis zum nächsten Posten geschleift. Dort fragt« uns der Kapitän mit einer verdächtigen Freundlichkeit, ob wir Hunger und Durst hätten. Wir sagten:„Ja" Da bot er uns «ine Schale Wassers an, das völlig versalzen war Drei Tage wurden wir eingesperrt und bekamen trotz quälendsten Hungers weder zu essen, noch zu trinken. In Septu angelangt, wurde ich sogleich zu meinem Kompagnieführer gebracht. Dieser hieb mir mehrere Male mit der Reitpeitsche übers Gesicht. In Mettines wurde Ich zur Festungsarbeit verurteilt. Das Leben, das jetzt begann, war womöglich noch trostloser als das vorige. Schläge und lmmer wieder Schläge. Tag um Tag nichts anderes tun, als schwere Bruchsteine schleppen. Ich taumelte, zum Skelett abgemagert. Nach sieben Monaten wurde ich von der Festung entlassen und zum 1. Bataillon des 3. Regiments nach Fez geschickt. Ich besaß noch gerade so viel Kraft, mich beim Arzt zur Untersuchung zu melden. „Total krank!* Dann schickte man mich für vier Wochen nach Rabat , damit ich in dem dort vom französischen Frauenverein gegründeten Erholungsheim diensttauglich gepjlegt würde. Emigermaßen wieder hergestellt, kehrte Ich nach Fez zurück. Da mein neuer Kompagnie- führer ganz besonders pervers veranlagt war und ich deswegen, da ich jung und für jene Verhällniss« hübsch aussah, ständigen körper- lichen und seelischen Schädigungen ausgesetzt war, meldet« ich mich freiwillig zu einer Maschinengewchr-Kompftruppe. Am z. Juli rückten- wir auf Kehla los. Zum erstenmal sollte ich damals ei» größeres Gefecht mit den Eingeborenen durchmache«. Es war«in grausig-fchönes Erlebnis, die unzähligen Feindreiter in ihren weißen Mänteln nahen zu sehen. Roch heute hör« ich ihr schauriges Geschrei. dessen Eigentümlichkeit durch Schlagen der Gurgel zustande kommt. Unsere schwarzen Bundesgenossen wurden zuerst von der. Panik erfaßt. Mit Maschinengewehren suchten wir sie zu ihrer„Pflicht* anzufeuern. Vergebens: nach dreistündigem Kampf mußten wir uns zurückziehen und waren bald in völliger Auflösung. Die allgemeine Kopflosigkeit wurde noch vermehrt durch die Feststellung, daß unsere Feinde englisch « Explosivgeschosse benutzten.— Als wir am nächsten Tage von neuem vordrangen, bot das Schlachtfeld einen scheußlichen Anblick: sämtliche gefallenen Legionäre waren nackt. Are Ge- schlechtsteil« waren abgeschnitten und in den Mund gesteckt. Diele waren von Schakalen angefressen. Es war zuviel für meine zer- rllttcien Nerven. Ich verfiel in Gehirnfieber, wurde nach Againr mitgeführt und log dort bis zum August 1923 im Lazarett. Malaria und Ruhr kamen hinzu. Als ich wieder aufstand, erklärte mir der Arzt, daß ich zu weiterem Heeresdienst untauglich sei. Vier Wochen später klinkt« ich die Tür zum Garten meines Elternhauses auf.
Oer entzogene Führerschein. Wie ein Autler durch Berlins Straßen raste. llaler den verschiedenen Chaufseurgruppen. die die Ber liner Straßen in einer Weise ansicher machen, daß man nicht weih, an welcher Straßenkreuzung einen der Tod erwischt. sind wohl die gefährlichsten die herrensahrer und die Leute mit dem entzogenen Führerschein. Einer von der letzten Sorte stand gestern vor der Autounfälle- Sonderkammer des Schöffengerichts Berlin -Mille und hatte sich gleich wegen zwei Autounsälle zu verantworten. Herr D. ist eine Nummer für sich. Der Führerschein wurde ihm wegen einer Zucht- haus st ras« entzogen.- Das hinderte ihn aber keineswegs zu ch a u f f i e r e n. Besitzer eines Autofuhrgeschäfts, sprang er stets ein. wenn er keinen Chauffeur hatte oder wenn es gerade besonders viel zu tun gab, und das war oft genug der Fall. So auch kurz vor Weihnachten . Die Reichspost hatte ihn für 125 Autohilfstouren ge- schartert. Er sauste von 7 Uhr morgens bis 8 Uhr abends durch die Stadt, und als ihn eines Tages der Weg über die Charlottenburger Ehausiee führte, war sein Tempo gerade besonders schneidig. Da er als Reichspostfahrer das Vorfahrrecht hatte, überholte er eine Taxe nach der anderen und kam derart ins Rennen, daß er schließ- lich auch die Straßenbahn überholen wollte, die eigentlich vor ihm ein Vorfahrrecht hatte. Hätte der Schaffner nicht im letzten Augen- blick gebremst, ein Zusammenstoß wäre unvermeidlich ge- wesen. Di« Katastrophe geschah aber jenseits der Straßenbahnlinie. Hier achtete ein Taxichaufseur nicht aus das Dorfahrrecht der Reichs- post, und so kam es zum Zusammenstoß. Der Taxichaufseur halle es nämlich äußerst eilig: sein Insasse mußte zur sterbenden Frau in die Charitä. Die Folge war, daß er wohl in die Charitö kam, aber als Schwerverletzter, weil D. mit seinem Wagen gerast hatte. D. hatte in diesem Falle Glück. Die Strafe wegen fahrlässiger
Vlodemer Bahnhof in Kelfingfort, der OtauplMtadl Sinnland*.
Körperverletzung und Verletzung der Berufspflicht mochte nicht mehr als einen Monat Gefängnis aus. Dafür faßte ihn ober der Richter um so schärfer für das z w e i t e Autodelikt am Diesmal passierte D. das Malheur in der Nähe des Hindenburgdammes. Er führt««inen schwer mit Margarine- listen beladcnen Lastwagen. Vor ihm fuhr ein Leichenwagen. D. hatte e» natürlich wie immer äußerst eilig, er sauste den Leichen- wagen mit einer derartigen Wucht an, daß dieser zusammen- brach und der Kutscher beinahe selbst um« Leben kam. Run bekam es D. ganz besonders mit der Eile zu tun. Er raste ohne LIchier davon und verschwand in einer Nebenstraße. Da ereill« ihn das Schicksal. Es war nur ein« Sackgasse, er prallte gegen ein Hindernis an und fem Wagen explodierte. Die Feuerwehr löschte zwar das Feuer, der P o li z e i b e a m t« stellte aber fest, daß es der explodierte Wagen war. der eben erst den Leichenwagen überrannt hatte. D. mimte nun das Unschuldslamm. Er habe den Wagen nur prüfen wollen und wisse überhaupt nichts von einem Leichemvagen. Allerdings sei er an irgendein Hindernis gestoßen: er habe aber überhaupt nicht Hingeschaut, da er unter seiner Motor- Haube Flammen bemerkt habe, und nur in der Absicht, die ver- kehrsreiche Straße vor der Gefahr der Explosion zu schützen. sei er in die Seitengasse eingebogem Das Gericht schenkte diesem Märchen keinen Glauben und verurteilte den Autobesitzer mit dem entzogenen Führerschein zu sechs Monaten Gefängnis. Herrn D. dürfte das nicht hindern, nach dem Verlassen des Gefängnisses auch weiter zu chauffieren. Höchstens, daß er vor- sichtiger sein wird! Dielleicht auch das nicht einmal; wie ihn Strafen wegen begangener Autodelikte auch bisher nicht gehindert hoben. neue zu begelxen._ Kah- und Mausspiel im Gericht. Monstrcprozeß im Arbeitsgericht Berlin, da- perfön- lichs Erscheinen d«s Beklagten ist angeordnet. Fünf Minuten vor Beginn der Sitzung wird der Vorsitzende am Fernsprecher verlangt: „Hier Kriminalpolizei Berlin! Wir teilen Ihnen mit. daß der Beklagte Sowieso heut« von uns im Gerichtssaal verhaftet wird.* „Na nu, was ist denn los?* .Ha. der Mann ist vor zwei Iahren als vom Amtsgericht Leipzig geladen worden und nicht erschienen. S-tt der Zeit läuft noch ein Haftbefehl, de« wir heut« ausführen werden.*... „Immer langsam, wenn Sie den Mann zwei Jahre nicht ver- hastet haben, obwohl er als Thooterdirektor in Berlin nicht ganz unbekannt war. dann laß ich mir heute die sehr wichtige Derhand- lung nicht störeN. Im Derhondlungssal hoben Ihr« Beamten rnch.s zu suchen.*„ „Dann muß ich mich an Ihren Präsidenten wenden. Der Präsident ist, der gleichen Meinung wie der Amtsgerichts- rat. er untersagt den Kriminalbeamten sogar, auch nur im Gerichts- g-bäude ein« Amtshandlung vorzunehmen. Di« Kriminalbeamten riskieren, von den Justizwachtmeistern verhaltet zu werden. Im Polizeipräsidium aber ilt man trotzdem guter Hosjnung und kündigt an. den Dielg«suchten beim Verlassen des Gerichtsgebäudes- auf der Straß« zu verhasten. Zu diesem Zweck wird ein Berliner Kriminalbeamter ausge- sucht und zum Arbeitsgericht abkommandiert. Der Beamte kennt den zu»erhaftenden nicht und geht deshalb in den Verhandlung-- saal, um den Mann kennenzulernen. Und erzählt gleichzeitig jedem, der es hören und auch nicht hören will:.Her Dick« wird heut» von mir verhaftet, sobald er aus dem Gericht raus- kommt!* Selbstverständlich hört„der Dicke* ebenfalls von seiner nach Schluß der Sitzung bevorstehenden Verhastung. Also wartet«r erst nicht de» Schluß der Sitzung ab. sondern verschwindet während einer Derhondiungpaus« durch einen zwctten Ausgang.
Auf eine neue Geliebte! Gestern habe ich dich gekauft! Bisher standest du schweigsam und sttll für dich. Nun aber rauschen deine ersten Wort« durch die selige Nacht. Keusch entringt sich Silbe nach Silbe den Fessein der Einsamkeit und gleitet in meine betörten Ohren. Verwundert lauschen die offenen Fenster des Nachbarn im Parterre des Alltags. Selten wurde hier solche Musik gehört! Aus Verständnis haben wir schwerlich zu hoffen. Bin ich, verliebter Tor, meiner noch Herr? Du läßt dich greisen, meine Finger streicheln deine zarte Herbheit. Unsere Gedanken stürzen in eins zusammen und zeugen Zelle aus Zelle gaukelnder Narreteien. Man wird uns für unvernünftig halten. Sei still! Warum mußt' ich so lange dich missen! Diel hätte nicht mehr gesohlt, und wir hätten uns gänzlich verloren. Traurig allein wären dann mein« Hände gewesen. Deine Vorgängerin habe ich treulos versetzt. Denn sie war mir zu all und schon gänzlich verbraucht. Leise frage ich mich, wird sich dein Anschaffungspreis auch lohnen? Aber mächtiger nur ertränkt uns dithyrambisch die Nacht! Brandend entstürzt mir der Schwall lange gestapelter Wort«. Tiefer in deine Flanken grab ich die Nägel ein. Stöhnend jauchzst du mir Antwort.— Im Hof schließt sich Fenster nach Fenster. Morgen früh wird uns der Hauswirt häßlich beschimpfen. Also wollen wir uns der freundlicheren Gegenwort schenken. Langsam spielst du dich«in, göttliches Werkzeug der Nacht! Die Tastatur deines Leibes prägt sich mir sicher ein. Nichts van platonischer Liebe! Körperlich bist du mir nah. Rücksichtslos nehm ich dich ganz in Besitz. — monatlich für zehn Mark..... Denn leider,— ich muß dich in Roten abzahlen..... du kleine, entzückend«, tragbare Schreibmaschine im Schlangenhautköfferchen! Will Rink.
Die Löwen werden billiger. Die englischen Tierhondlungen melden.einen sensationellen Preissturz für Löwen . Es handelt sich dabei hauptsächlich um afrikanische Zucht, die in den Tierfang- stationen selbst aufgezogen worden ift. Während bisher für oft» afrikanische Löwen etwa 3000 M. gefordert wurden, sind solche eigener Zucht jetzt mit 1000 bis 1200 M. angeboten. Die Tier- Handlungen sind dazu übergegangen, um die Preise zu hallen, den in der Wildnis gefangenen Löwen Bescheinigungen von Zeugen mit beizugeben, in welcher Gegend und wie lange Zeit vor dem Verkauf der Löwe gefangen worden ist.
Amerikanische Keklamepraxiö. Eine groß« amett konische Firma, die Batterien für elektrische Taschenlampen herstellt, sah sich infolge des Einspruchs der gleich- namigen Fabrik für Sicherheitsschlösser g.'zivungcn. ihren Namen zu ändern. Um den neu angenommenen Markennamen dem Publi- kum rasch einzuprägen, erließ sie ein Preisausschreiben für Schlagworte mit Preisen von zusammen 15 000 Dollar. Die Aufgabe war, eine hervorstechende Eigenschaft ver Batterie kurz hervorzuheben. Auf dos Aueschreiben gingen mehr als 250 000 Antworten ein. Den Sieg trug ein Einsender aus Little Rock da- von. Er bekam für die Lösung:„Ruhe erneuert den ver- brauchten Strom*, im Englischen sechs Wort«, 2000 Dollar, also für jedes Wort etwa 1400 M. Doch machte auch die Firma kein schlechtes Geschäft damit, denn sie mußte, um der Nachfrag« zu genügen, 30 neue Vertreter und 15 000 Einzelhändler neu einstellen. Auf den Anzeigen der Firma wurde jeweils der frühere Name immer schwächer gedruckt, bis er ganz verschwand, der neu« Name dagegen immer fetter.
Die Bayreuther Festspiele-lSSO. Im Bayreuther Festspielhause haben die Dorberettungsarbeiten für die Spielzett des kommenden Jahres eingesetzt. Dem„Tann- Häuser* des Jahres 1930 wird eine neue Gestalt gegeben. In der Venusbergszene wird die Tanzschule Laban mitwirken. Als mu�- kalischer Leiter wirkt' zum erstenmal der Dirigent der Malländer Soala T o s c a n i n i mit, mit ihm wird der Münchener Kapell- meister Karl Elmeitdorff in der Leitung des„Tannhäuser * wechseln. Toscanim dirigiert auch die drei Aufführungen des„Tristan*. Die Aufführungen des„Parsifal * leitet wieder Dr. Kart Muck. Zwei zyklische Aufführungen des»Ringes der Nibelungen' werden Sieg- frisd Wagner und Kart Elmendorfs abwechselnd dirigieren.
Schließung der Berliner Slaawblbllolhe». Zum Zwecke einer umfassenden Nevifion der Drucklchriflen-Beständ« wird die Berliner StaoMbiblioIbet im September peichloffen«erden. Die BenutzunaStarten der Etaatsbiblwibel laben im September für die Uniuersilölddibliotbet Äüliigfeil«»ch den cmSwirligrn Leihverkehr wird die Unlvrrfitätsbtbliothel in gewissen Sienze» aufrecht erhallen. llhlua plaal»lue wellovsstellung. Zur Begehnna des 25. yabreslage« der chinesischen Republik im Jahre ISSS plant die Rationalregierung eine groji« Wellausstellung, zu bereu Beschickung alle«altonm aulgefardert «erden solleu.