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Fahrlässige Kapitäne.

Das Dampferunglück von Ostende  .

Brüssel  , 7. Auguft.

Der Bergnügungsdampfer, der am Sonntag bei einem Zusammenstoß mit dem Dampfer node" vor der Hafeneinfahrt von Offende gesunken ist, wurde gestern ins Dod geschleppt.

Entgegen den Erwartungen wurden im Schiffsrumpf teine Leichen mehr gefunden, so daß die Zahl der einwandfrei fest gestellten Opfer nach wie vor 11 beträgt, doch besteht die Möglichkeit, daß die Leichen weiterer Opfer ins offene Meer hinaus. getrieben wurden. Der Kapitän des gesunkenen Dampfers hat por der Untersuchungstommission eingestanden, daß er 62 Baffagiere statt der vorgeschriebenen Höchstzahl von 50 Maffagieren an Bord gehabt habe. Dem Kapitän des Dampfers ,, node" wird der Vorwurf gemacht, daß er nicht rechtzeitig eingriff, um den Zusammenstoß zu verhindern.

Der Staatskommissar hat eine strenge Bestrafung der beiden Kapitäne beantragt.

Der Gelbstmord Bombes. Inhalt des Abschiedsbriefes noch unbekannt.

Zum Selbstmord des Landgerichtsdirektors Bombe wird mit­geteilt: Der Inhalt des Briefes Bombes an feine vorgefehte Behörde ist noch nicht bekannt, da er dem Adressaten noch nicht zugestellt ist. Man vermutet, daß es sich um einen Abschieds­brief handelt, in dem auch die Gründe des Selbstmordes dar­gelegt find. Der verschloffene Brief wird zusammen mit den Akten der Gerichtskommission beim Landgericht III Berlin zu­Bei der Beiche fand man eine Barschaft von 85 M. Diese Summe ist auch im Notizbuch des Toten als letzte Aufzeichnung seines Reisetassenbestandes notiert. Danach liegt unzweifelhaft

geleitet werden.

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Alpinistisches.

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Die uniformierte deutsche Stadt.

Von Hans Goslar  .

Ich bin da vor kurzem durch eine Reihe deutscher Städte gerade| in der Stadtbahn. Es gibt temen Ort mehr in Deutschland  , in im ältesten westdeutschen Kulturgebiet gefommen, bin durch die schnurgeraden hochmodernen Hauptstraßen gegangen mit ihren Warenhauspalästen und Hotelfronten. Vor allem aber ftreifte ich auch durch die alten und ältesten winkligen und frummen Gäßchen als Großstädter, der auf wenige Tage dem lärmdurchbrausten Steinmeer entronnen ist, hungrig auf ein wenig Vorzeit und charaktervolle städtische Eigenart. Aber im heutigen Deutschland  , soweit es nicht noch ganz abseits von den großen Straßen des Ver­fehrs liegt, gibt es fein Entrinnen mehr von den beiden Erschei­mungen, die mehr und mehr die Unterschiede im Straßenbild der Städte nivellieren und das Aeußere der Städte in West und Ost uniformieren: vor den Markenartikeln und vor dem Siegeszug der Reklamechefs!

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den man sich flüchten könnte, um einmal nicht mehr das gleiche weißgekleidete Mädchen vor Augen zu haben, das seine apfelblüten­weiße Frische einem Waschpulver verdankt, oder den ins Riesen­hafte vergrößerten Puppenkopf, der triumphierend auf seinen durch einen Hautcream erworbenen und behüteten samtweichen Teint hinweist! Und in den Läden liegen überall die mir bis zum Ueber­druß bekannten Markenartikel", die mehr und mehr das Erzeugnis heimisch- städtischen Fleißes verdrängen und das Bild eines Ladens hart an der holländisch- belgischen Grenze in Aachen   heute zum Ver­wechseln ähnlich machen dem Schaufenster in Gleiwig oder in Rott­bus. Wir sind radikal dahinter gekommen, was man in USA.  , dem Land der massenweisen Typenfabrikation auf allen Gebieten, eine Reflame campaign" nennt, die das ganze Land durchdringt, wie Wasser einen porösen Stoff und die ein absolut einheitliches Wir Großstädter die mir das sehr oft wider Willen sind Bild der Läden in Ost und West schafft. Eine imposante und or= sehnen uns nach dem Bilbe anderer Erscheinungsformen des städti- ganisatorisch höchst achtbare Wirtschaftsleitung gewiß, aber doch- schen Lebens. als sie uns die traditionslose Weltstadt täglich vor Augen führt. Es kommt uns dabei nicht nur auf die Häuserformen von der Seite der Kultur aus gesehen: zum Graulen! an. In manchen alten Städten hat man ja fogar noch Verpflichtungs­gefühl genug, Neubauten in antitifierenden eigentümlichen Stadtftil zu errichten, um uns, wenn schon das Alte dahingeht und das Neue mächtig nach Raum verlangt, wenigstens die besänftigende Illusion des Ersatzes zu lassen. Wir wollen doch auch, wenn wir durch die Gaffen schlendern, einmal alte Tradition und den Geist alter Lebens­ausstellungen sich widerspiegeln sehen. Dinge, an denen sich schon die formen in schönen einfältigen und originellen Läden und Waren­Urgroßeltern in ihren Kindertagen gefreut haben, Gebäde, Süßig feiten, Schmuckstücke, Hausartikel, die organisch sozusagen zu ber Gegend, ihrem Charakter und zu der Geschichte der Menschen der alten Stadt passen. Aber die neue Zeit und der amerikanische   Geist des Geldverdienens duldet fein Lokalfolorit" mehr. Nicht mehr im Laden- und nicht mehr im Straßenbild sonst. Die neue Zeit hat den Reklamechef geschaffen, der in seinem Bureau vor einer Bandtarte sigt, die Karte mit einem feinen dichten Netz von fleinen Quadraten überzieht und nicht eher ruht, bis er den Artikel seiner ,, Marte" bis in das räumlich entfernteste der Quadrate auf dem Wege einer geräuschvollen grellen Reflame von suggestiver Werbe­traft hineingepumpt hat.

An den Säulen aller Städte, durch die ich tam, an den Eisen­bahndämmen und den Reklamegiebeln der Dorfhäuser leuchten die gleichen Siguren und Texte wie in der Berliner   Friedrichstraße und

Nur noch ein Jahr zu leben.

Ganz Amerika   hat sich mit dem Schicksal fünf junger amerikani­scher Mädchen beschäftigt, die in einer Fabrit mit Radium und Mesothorium zu arbeiten hatten und dabei schwer ertranft waren. Die ärztliche Voraussage hatte gelautet, daß sie nur noch ein Jahr zu leben hätten. Jedes Mädchen erhielt vor einem Jahr eine ein­malige Entschädigung von 10 000 Dollar und eine dauernde jähr liche Rente von 600 Dollar von der Radiumgesellschaft zugesprochen. Wie hat sich nun ihr Leben seitdem gestaltet? Diese Frage hat den amerikanischen   Journalisten R. E. Martin beschäftigt, er hat die fünf Mädchen besucht und erkundet, wie sie das Jahr verbrachten. Was er dabei feststellte, teilt Dr. W. Schweisheimer in der Leip­ziger Illustrierten Zeitung" mit.

Bier ist ein ganz besonders gefährlicher Abstieg." Go, wie steil geht's denn da herunter?" .Gar nicht! Aber da unten lagert seit gestern ein Fähnlein andere Mensch, der nicht an Schmerzen leidet. Sie haben die wilder Hafenfreuzindianer

Selbstmord vor, denn die Annahme, daß ein Mörder den Selbst mord des Landgerichtsdirektors Bombe vorgetäuscht haben fönnte, mirb burch diese Notizbuchaufzeichnung unwahr scheinlich.

Nach Angabe der Wirtschafterin des Toten hatte Bombe eine Attentasche auf der Reise bei sich. Diese Tasche ist nicht bei der Leiche gefunden worden. Bielleicht hat sich die Wirtschafterin in diesem Bunfte geirrt.

Alle fünf leben noch heute, ihr Befinden hat sich faum ver­schlimmert, und es besteht sogar die Hoffnung, sie weiter am Leben zu erhalten. Aber die Vorstellung, daß es in einem Jahr zu Ende gehen würde, beherrschte sie doch. Man kann indessen nach dem, was Martin ermittelte, nicht sagen, daß sie dieses voraussichtlich letzte Jahr ihres Lebens in 3agen, Ungewißheit und Berzweiflung zugebracht hätten. Der Beobachter fand sie in ruhiger und freund licher Stimmung, gefaßt und ohne Klage, so glüdlich wie jeder Summen, die sie erhielten, benutzt, fich einen Lebenswunsch zu erfüllen. Das erste Mädchen hat sogar inzwischen geheiratet und ein fleines Rind bekommen; es benutzte den 10 000- Dollar- Sched, um die fünftige Erziehung des Kindes sicherzustellen. Bom Rest des Geldes schaffte fie ein tleines Auto an und fonnte so, da sie nur mit Mühe zu gehen vermag ,, mit ihrem Manne Ausflüge in die Umgebung machen.

Auch das zweite Mädchen hat sich verheiratet und fonnte mit dem Gelde einen Lebenstraum verwirklichen, wieder die Anschaffung eines Autos, mit dem sie eine Fahrt zu den Niagarafällen und nach Kanada   unternahm. Das dritte Mädchen, ebenfalls inzwischen verheiratet, ist ziemlich schwer ertranft, vermochte aber doch eine größere Autoreise zu unternehmen, und als Musitfreundin fchaffte sie sich einen guten Radioapparat und ein selbstspielendes Klavier an, die ihr viel Freude machten, pflegte auch mit viel Liebe ihre Blumen.

Man muß sich schon begnügen, irgendwo in einer stillen Gasse noch bei einer lieben alten Frau im fleinen Läbchen ein Stückchen Bimtgebäck mit Mandeln oder irgend etwas zu erstehen, was in seiner Art noch aus der Kinderfreude von Urgroßchens Zeiten übrig geblieben ist und eben nur hier gekannt ist und gebaden wird,

denn alles andere, ob Aachener Printen oder Nürnberger Leb­fuchen, ob Pforzheimer   Schmudwaren oder Kölnisches Wasser,

sind heute im umgekehrten Siegerlaufe der Rekiame, von der alten und liegen in garantiert echten Originalpackungen" auch bei dir

Kulturstadt aus in die Weltstadt, zu Martenartikeln" geworden

zu Hause in jedem Ladenfenster. Und wenn du an den Straßen­schreienden Kinoplakaten zurückprallt, die dir schon vor 10 Monaten freuzungen und Passagen in X- und V- Stadt entsetzt vor riesigen in Berlin   das Gegenteil einer Augenweide geboten haben, und gar die Menge fich prustend und schwihend noch schönstem Berliner  duziert, dann verzichtest du refigniert auf dieses Straßenbild, von Vorbild vor dem Hause drängt, allwo sich ein Hungerfünstler pro­deffen heimlicher feiner Bäterart du vordem in Berlin   geträumt hattest. Du gehst mit dem Gefühl, wieder einmal durch die so überaus geschäftige moderne Zivilisation um etwas betrogen zu sein, in dein Hotel und beschäftigst dich bis zum Abgang deines 3uges lieber mit einem Buche aus der Zeit, wo die Bäter der Martenartikel erfreulicherweise noch tief in ihrem Storchteich schliefen.

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Die Verführerin". Kapitol.

Der alte Ruhm des Schwedenfilms, das innige Berwachsensein heiten der Landschaft ins rechte Licht zu stellen, gilt auch von diesem von Mensch und Landschaft zu zeigen und die künstlerischen Schön­Gustav- Molander Film. Er spielt in einem einsamen Gruben­dorf hoch oben im Norden und verlegt dann die Handlung noch nördlicher in eine windumbraufte Schneelandschaft mit einer Hütte, in der die beiden Gäfte tagelang vom Unwetter zurückgehalten werden. Das Schönste aber sind die über den frisch gefallenen Schnee vorüberziehenden Renntierherden unter dem Geleit ihrer lappländischen Besizer.

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In diese Wunder und Intimitäten der Landschaft ist eine wilde, aufgeputschte Handlung( Manuskript von Paul Merzbach  ) hin­einfomponiert. 3wei Freunde, von denen der eine die Schwester des anderen liebt, Lars und Torsten, werden durch die Ver­führerin" Märta aus ihrem Glück vertrieben. Sie liebt den einen und nutzt den anderen aus, indem sie ihm das Geheimnis eines Goldschazes entlockt, der sich weit oben in einem verfallenen Berg­mert befinden soll.( Das Ganze ist eine Erfindung eines alten Lappen, der sich damit an seinen Quälern rächen will.) Aber die beiden Freunde brechen jeder für sich mitten im Winter auf, um die Goldftelle zu finden, treffen sich in der einsamen Hütte und ent­beden, daß sie beide dasselbe Mädchen lieben. Es tommt zum Rampf, Lars wird verwundet und bleibt zurüd, während Torsten in die Heimat zurückkehrt. Nach vielen Wochen trifft auch Lars wieder ein, von den Lappländern gerettet. Das Ende fann man sich denken. Die Verführerin wird um ihre Beute betrogen, die Freunde finden sich wieder nach einem höchst bramatischen Zwischen­fall: Torsten ist in einer Grube, verschüttet, und Lars rettet ihn unter eigener Lebensgefahr und kehrt dann zu der geliebten Schwester des Torsten zurüd. Die Darsteller bemühen sich, schlichte Menschlichkeit zu bieten, Karl Brisson und Edwin Adolphson find als Lars und Torsten beide gleich sympathisch. Lissie Arna läßt alle Künste einer Berführerin spielen; ein besonderes Lob per dient W. Wohlström als alter Lappländer.

r.

Nachdem die Leiche Dr. Bombes bereits am gestrigen Dienstag abend von der Staatsanwaltschaft freigegeben worden ist, haben die Freunde Dr. Bombes in Berlin   die lleberführung der fterblichen Ueberrefte des auf so tragische Weise aus dem Leben Geschiedenen nach Berlin   veranlaßt. Die Leiche wird im Laufe des heutigen Tages in Berlin   eintreffen und dorf aufgebahrt werden, wo am Freitag vormittag um 9% Uhr die rische Interessen und lieft alles, was es befommen tann. Der erste noch ist, zeigt ein Borgang, über den die Berliner   Missionsberichte

Trauerfeier mit anschließender Berbrennung stattfinden wird.

Biel   Lärm um einen Zurmfalfen! Am Dienstag abend gegen 10 Uhr lief bei einer Berliner   Feuer. wache die graufige Nachricht ein, daß sich auf dem 85 Meter hohen Schornstein der Lindström- Berte in der Schlesischen Straße ein Untefannter erhängt habe. Da der sofort ausgerückte Feuerwehrzug im Regel der Scheinwerfer nur ein Wesen in schwin. delnder Höhe sah, das stürmische Bewegungen machte, als ob es um Rettung flehe, wurde ein zweiter Feuerwehrzug und ein Krantenwagen geholt. Gleichzeitig wand man eine mechanische Leiter an dem Schornstein entlang. Inzwischen hatte die Nachricht von dem furchtbaren Geschehnis Hunderte von Neugierigen angelodt, so daß schließlich auch noch eine Schupobereitschaft zu Absperrungszwecken herbeigeholt herbeigeholt werden mußte. Was war? In dem Schornstein hatte sich ein Turmfalte verfangen. Die Belagerung des Schornsteins wurde daraufhin bald aufgegeben, der Turmfalte machte sich frei und entflog

hohnlachend!

( Schluß des rebattionellen Teils.)

Sailonausverlauf im Schuhlolal Behrnbt, Münafte. 25. as obige Firma in diesem Saifonausverlauf ber Groß- Berliner   Bevölkerung bietet, ist geradezu unglaublich. Ohne Rüdficht auf die Wiederbeschaffungspreise hat die Firma ganz enorme Poften Damen.  , Serren- und Kinderschuhe püdfichtslos herab. gefest. Man lann dort fchon Leber- Damenhausschuhe mit Leberfohle, alle Größen, für 1.55 m. taufen, ebenfalls auch moderne, feinfarbige Damen. fowie Sereenfubeu billigen Breifen, Diefe Breife find billiger als im Frieben unb ift bie einfaufsgelegenheit bei diefer firma über alle Maßen für feber. mann günftig. Bir meisen nochmals auf bas heutige Inferat hin.

Das vierte Mädchen lebt in einem Sanatorium; es hat litera­Rauf war eine fleine Schreibmaschine zur Niederschrift eigener lite zur Niederschrift eigener rarischer Versuche. Auch dieses Mädchen besitzt ein Auto, mit dem es Reisen unternimmt. Das fünfte Mädchen wies es von Anfang an ab, an die schlimme Wendung in ihrem Schicksal zu glauben, obwohl es sich schon einer Reihe von Operationen unterziehen mußte. Es ist nach wie vor taufmännisch beruflich tätig, aber nicht ein Cent von dem Gelde wurde ausgegeben, sondern alles auf der Bant angelegt um sicher für die Zukunft zu sein. Das Urteil der Aerzte ist heute nicht mehr so ungünstig wie vor einem Jahr; man glaubt, daß die Patientinnen am Leben bleiben werden, wenn der schä digende Stoff Mesothorium war.

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Ein Riefeneindeder. Wie aus Madrid   berichtet wird, ist dort ein Riefeneindecker im Bau, der 50 Paffagiere befördern soll. Er fein Altionsradius foll über 12000 Rilometer betragen. Die Motore wird 6 Motore erhalten, die zufammen 4500 PS entwickeln, und werden so angeordnet, baß es möglich sein wird, Reparaturen werden sp angeordnet, bab es möglich sein wird, Reparaturen während des Fliegens vorzunehmen. Das Gewicht des Flugzeuges wird 11 Tonnen ohne Babung und 20 Tonnen bei voller Babung betragen. Im Kriegsfalle wäre es imftande, 5 Tonnen Bomben zu befördern.

Die Voltsbühne bat wie in den Borlabren ein illuftriertes Berbebeft berausgegeben, das in sämtlichen 8ahlftellen. u. a. bei den Ziebichen Theaterlaffen, sowie in der Hauptgeschäftsstelle, Linienſtr. 227, unentgeltlich erhältlich ist. Gleich eilig hat die Aufnahme neuer Mitglieder für die Spielzeit 1929/80 begonnen.

Französische   Schüler im Deutschen Theater". Am Sonntag besuchten die im Landsbulheim in Birkenwerder   sich aufhaltenden französischen Schüler mit ihren deutschen   Kameraden und Lehrern einer Einladung der Direttion des Deutschen Theaters folgenbbie Aufführung der Fledermaus".

Witwenverbrennung in Indien  .

Wie tief der Gehorsam gegen die alte religiöse Sitte in Indien  folgendes mitteilen: In einem Drt am Ganges   hatte sich Ende neben ihm auf der Bahre saß seine Frau, die als Sati"( Witwe, die November eine Menge versammelt, um einen Toten zu begraben; fich mit ihrem Mann verbrennen läßt) sterben wollte. Die Polizei, Die einzutreten versuchte, war der Menge gegenüber machtlos, die für die Sati Partei ergriff. Sie bestieg den Scheiterhausen, nahm das Haupt des Berstorbenen in ihren Schoß und erwartete von den Flammen ihren Tod. Nicht imstande, die Qualen zu ertragen, sprang fie in den Ganges  , die Leiche wurde ihr nachgeworfen, und man rief ihr zu: Ertränke dich und fehre nicht zurück." Troß der Proteste der Menge rettete die Polizei die Frau, aber sie legte sich unter einen Baum und ließ sich von niemandem helfen. So lag sie zwei Tage, die Menge brachte ihr Opfer dar. Am dritten Tage vertrieb be­waffnete Polizei die Menge und nahm die Witwe mit ins Gefängnis, wo sie am nächsten Tage starb. Das englisch  - indische Gericht hat, wie Propst Th. Menner berichtet, die Klage der Polizei aufgenommen und dem Gefeß gemäß die Beteiligten mit einer- Geldstrafe belegt.

Der Weltfongreß der Esperantisten. Im Rahmen des in Budapest   stattfindenden Weltkongreffes der Esperantisten wurde eine Gedenktafel zur Erinnerung an den Grafen Stefan Szechenyi enthüllt, der sich 1742 als Mitglied der ungarischen Akademie ber Wissenschaften für die Schaffung einer internationalen Sprache ein­gesetzt hatte.

Radio auf dem Franz- Josefs- Land  . Das Franz- Josefs- Land  , im Bereich der Sowjetunion   liegend, ist bis jetzt vollkommen unbefiedelt. Da es für verschiedene wirtschaftliche und wissenschaftliche Zwecke, besonders aber für Witterungsbeobachtungen von ungeheurer Wich tigkeit ist, diesen Bunft unentwegt zu beobachten, wurde eine spezielle Gunterpedition nach dem Franz- Josefs- Land   entfandt. Die Expebi tion wird bort eine große Radiostation errichten