Der Zeichner des„Berliner Mittjöhs"
Ms an Zilles siebzigstem Geburtstag«ine Deputation kam und ihm„Glück bis zum 75. Lebensjahre" wünschte, sagte er:„Dann bin ich tot. da kommt ihr eben zu meinem Grabe." Er hat, wie immer, recht behalten: in seinem 73. Jahre ist er gestorben, heute am lt. August, und uns bleibt nichts üorig, als unsere Liebe und Verehrung fortan auf sein Grab und, noch besser, auf seine vielen tausend Zeichnungen zu übertragen. Wie sehr er unser war und bleiben wird, erkennen wir an diesem Vermächtnis, dos er in einem langen und arbeitsamen Leben geschaffen hat und dessen alles umfassend« Ueberfchrift einem seiner populärsten Buchtitel entnommen werden könnt«:„Mein Milljöh." Keiner, auch sein geliebter Lehrer Theodor Hrosemann, trägt den Beinamen eines Berliner Milieuschi lderers mit soviel Recht wie Heinrich Zille : und obwohl er erst um die Jahrhundert. wende zu sich selber gefunden und seinen eigentümlich pointierten, klaren und gepfefferten Stil entwickelt hat, der so unverkennbar berlinisch ist, glaubt man doch, verführt durch tausendmal Geschau« tes. diese kesse Linie immer schon erlebt zu haben, wenn von Ber- linertum die Rede war. Wir sehen mit den Augen Zille «: da« ist wohl die stärkste und hingehendste Huldigung, die einem Künstler dargebracht werden kann, und ein Zeichen seiner Popularität. Kein Meister fällt vom Himmel, er muh es sich sauer werden lassen und hat viel von anderen zu lernen und beinahe ebensoriel wieder zu vergessen, um ein ganz Eigener zu werden wie Meister Zille. Berlin hat sich seine Schilderer mit Eigenwilligkeit selber herangebildet und dabei fast immer auf den Zuzug au« der Provinz gerechnet. Wie Chodowiecki und Hosernann, seine sinnverwandtesten Bargänger, stammte Zille nicht von der Spree , sondern aus Robe- berg in Sachsen (welches Land uns überhaupt die eigenwilligsten Revolutionäre der Kunst geschickt hat), wo er am 10. Januar 1857 als Sohn eines Goldschmiedes geboren wurde. Ursprünglich lautete der Name Zill und hat vielleicht auch eine enthymologische Be- ziehung zu den Zillen oder Zillern, den Apfelkähnen, die von Böhmen her nach Berlin geschwommen kamen: erst der Vater bängte, man weiß nicht, warum, dos.e".an seinen Namen. Dieser hat noch im Schuld w rm«ine Verschuldung, nämlich eine über- nommene Bürgschaft, in. der alten kriminalistischen Form büßen müssen und ist dann noch Aufhebung dieses mittelalterlichen Zwangs- mittels m begreiflicher Beklemmung aus dem Lande geflohen. Di« Mutter zog mit den Kindern nach Bersin und Heinrich mutzte von früher Kindheit an ihr bei Anfertigung von Nadelkissen und Tinten- Wischern in Tierform helfen. Eine Schreibwarenhandlung in der Brüderstraß« gab ihnen einen Taler für das Dutzend dieser neckischen Gebrauchsmittel, und Zille hat sich sein ganzes Leben long dafür dankbar erwiesen, indem er seine Molutensilien dort taufte. Das ist ein kleiner Zug von jener tiefanständigen Menschlichkeit, die ihn allezeit ausgezeic�ret hat. Es gibt Dutzende von Anekdoten dafür, vor allem in feinen Beziehungen zu Mitbewohnern und den Modellen ssiner kleinen und doch so umfassenden Welt, zu der er von Kindheit an in engsten menschlichen Beziehungen stand. Sein« ausgesprochen« Zeichenbegabung ließ ihn Lichograph werden. Daneben gab es ein wenig Abendklaffe an der Akademie, wo er Hosemanns Schüler war: und von ihm. der die Tradition der Chodowiecki, Krüger und Menzel fortführte, hat er auch künst- lerifch am meisten profitiert. Aber er mußte erst ein Bierziger werden, bis er feine eigentliche Form und Domäne seiner Dar- stellung fand. Der Zille, wie wir ihn kennen, gehört mit stinem reifen Werk ganz dem zwanzigsten Jahrhundert an. Und der Ruhm vollends kam erst sehr allmählich, ja, wenn wir ehrlich sein «ollen, erst mit den Jahren nach Kriegsende, da breitere Schichten des Mittelstandes, der Wohlhobenden für diese Kunst des Pro- letariats zugänglich wurden. lf»23 wurde er schließlich sogar Mitglied der preußischen Akademie, und es ist unvergessen, mit welcher Jovialität er sich über die Feierlichkeiten seiner Aufnahme in die erlauchte Körperschaft. binweggesetzt hat. Auch die berühmten.Lillebälle" des Berliner Fasching, ebensa wie die großen, echt empfundenen Feierlichkeiten bei Gelegenheit seines siebzigsten Geburtstages gehören in' den Bezirk der verdienten Ehrungen, die im Grund« sein Wesen niemals geändert haben: er blieb der einfache und humorvolle Mann aus dem Volke, der echte Berliner , der suh von nichts tmpomeren und von keiner Rührung zur Pose überwältigen lieh. Dies ist vielleicht das schönste Zeugnis, das die Nachwelt Heinrich Zille geben wird: daß er als Mensch wie als Künstler bis zu seinem Tide ein selbstbewußter Proletarier geblieben ist. H.ssenurnn. von Sleoogt und Liebermann zu schweigen, war doch immer bei aller Opposition noch oben, bürgerlich. Erst Zille ist der echte Darsteller des vierten, oder wie er selber sagte: des fünften Standes geworden: und er konnte es deshalb, weil er nie aus dem Bereiche des Berliner Proletariers herausgetreten ist. niemals mit Neid oder Sehnsucht nach oben geblickt hat, und sich wahrhaft wohl nur in seiner angestammten Umwelt fühlte. Die Ungemeine, un- geschminkte, die völlig überzeugeiche Wahrhaftigkeit seiner Kunst flammt aus dieser Wurzel eines unbeirrten Zugehörigkeitsgefühls zum Volke. Weil fein Herz bei den Armen und Verstoßenen war. ist auch sein« Kunst so fest und stark geworden, und bis zu seinem Tode groß geblieben. Treu « der Beobachtung und unverwüstlicher Humor haben als echte Bestandteil« des Berliner Geistes gleichen Anteil daran. Er nahm die Menschen und Ding«, wie sie sind, unverschönt, aber mit der Ueberlegenheit eines warmen Herzens, dem nichts Menschliches fremd bleibt,»ich das auch im Abstoßenden den echten, guten Kern sah oder zum mindesten sein« Unvermeidlich- keit, sein« Bedingtheit durch das Leben, das nun einmal kein Rossnhag für die Enterbten ist. Dr. P a u l F. S ch m i d t. Mein Werdegang. Von Heinrich Zille . Ms Kind bei Entbehrungen aller Art ausgewachsen, mochten die Hogarthschen Stich«, die ich als Junge in den Pfennigmagozinen entdeckte, großen Eindruck auf mich: ich verglich den Inhalt d«r Bilder mit dem Leben, dos ich um mich sah. Mein Bater war der älteste Insasse des Schuldgefängnisses. den di« Gläubiger schon jahrelang festhielten, bis das Gesetz über die„Wechselhast" fiel. Dort erlebt« ich Szenen, wie sie Dickens im„David Eopperfield" ge- schildert hat. Aus buntem Tuch und Pelzresten verstand Mutler Schweinchen. Hund«. Katzen. Mäuse usw. plastisch darzustellen, wobei die Schwester und ich bis in di« Nacht hinein halfen. Dann wurden d>e Tierchen auf ausgezockt« Tuchläppchen genäht und gingen als Tintenwischer in die Welt— nachmittags, noch der Schule, von mir oerhandelt in den kleinen Schreibwarenläden im Osten Berlin ». Es lausten auch größer« Geschäft«, und ich hole mir noch mein Zeichen» material von Norman» in der Lrüderpraße und bfit«ei» Geld
Heinrich Zille zum Gedächtnis dafür auf denselben Tisch, auf dem ich als Junge den kargen Ber- dienst für unsere Arbeit mürrisch hingeschoben bekam. Für die Be- wohner im Hause gab«s auch viel zu tun. Vom versoffenen Kommodentischler im Keller des Vorderhauses bis zur rohrftuhl- flechtenden blinden Frau in dunkler Kammer, vier Treppen hoch im Hinterhaus, wurde ich der Vertraute. Die Woche ging ich zweimal in den Zeichenunterricht: das kostete den Monat einen Taler, den ich mir selbst verdiente. Don der ganzen Schulzeit waren mir die liebsten Stunden m der ärm- lichen Dachstube, Verlin O, Blumenstraß«, beim alten Zeichenlehrer Spanner. Und merkwürdig, ein Haus weiter wurde ich als älterer Mann in dem Berbvecherkeller, der sich dort befand, von dem Aufpasser an der Kelle rtür, den man„Spanner" nennt, mit dem Tode bedroht. Dos Sehen und Erleben iu den Kinderjahr«« half wohl
später manche Bildchen gestalten. Oft ist's umgekehrt. Die armen Kunstjünger malen Reichtum und dicke Schinkenbrote, wogegen die reichen Leute die Armen in Wort und Bild darstellen. Ich bin bei meinem„MillZöh" geblieben— wenn auch nicht in dem Sinne, den mir ein reicher Malerjüngling erzählte. Als der zufällig ein paar Kinder, die ich oft gezeichnet habe, als Modell bekam und sich bei der Mutter der Kleinen beklagte, daß die Gören so wenig sauber waren, bekam«r von der entrüsteten Frau zur Antwort:
„For Zillen könn'n s« ja nich dreckich jenug sin." Mso 1872 lernt« ich Lithograph. In dem Hause war das altberühmte Ballokal„Das Orpheum". Zum Frühstück mußte ich Bier holen, da» konnten wir von den Kellnern des„Qrpheums", di« eine eigene Kantin« hotten und vormittags beim Putzen des Fußbodens, der Spiegelscheiben usw. waren, bekommen. Da lagen noch betrunken« Männer und Werber in deu Nischen und Logen: die Glücklichen der Gründerzeit, die di« Ernte der Kriegserfolge 1870/71 einheimsten Ich kam mal dazu, wie sich die Kellner«in« besoffene dicke H... über den Stuhl gelegt hatten und auf deren entblößtem H... einen Dauerskot Noppten. Wir hatten damals ein merkwürdiges Kunstgewerbe, der Triumph in der Möbelarchiteltur war der Muschelaufsatz, oll das frühere Gute ist seit jener Zeit aus den Wohnungen der kleinen Leute verschwunden, das Kunstgewerbe ging an die Arbeit. — War auch die Arbeit am Tage nicht so ersreuend, um so m«hr waren es die Wende in der Kunstschule und später im Wendaktsaal. Sonntags gings ins Freie, um Landschaft zu versuchen. Die noch bleibend« Zeit müht« ich mich, das auf der Straße Gesehene aus der Crinne- rung zu zeichnen. Mancher Beitrag für Zeitungen war entstanden, die Zeichnungen und Skizzen sammellen sich an, so daß ich auf Zu- reden von Freunden mich zaghast traute, in der ersten Schwarzweiß- ausstellung der Berliner Sezession 1901 auszustellen. Man war ent- rüstet über die Verunglimpfung Berlins und seiner Bewohner. Nach und nach lernten die Leute sehen, urteilen und mich ver- stehen. Im Osten und Norden Berlins verstanden sie mich gleich, als meine Gestalten im Simplizissimus und der Jugend, den ersten Zeitschriften, die mir gnädig waren, auftauchten. Seit 1907 bin ich nicht mehr im graphischen Geroerbe und tonnt« mich mit dem, was mir am Herzen lag, nun ganz und gar befassen. Meine erste eigene Wohnung war tm Osten Berlins im Keller: nun sitze ich schon im Berliner Westen, vier Treppen hoch, bin also auch gestiegen. Einig« Radierungen sind ins Kupferstichkabinett gelangt und eine Anzahl Zeichnungen und Skizzen in die National- galerie. Jetzt, 1924, bin ich sogar Mitglied der Akademie geworden. Dazu schreibe ich das, was das völkisch« Blatt, der„Fridericus" sogt: Der Berliner Abort- und Schwangerschastszeichner Heinrich Zill« ist zum Mitglied der Akademie der Künste gewählt und als solcher vom Minister bestätigt worden.— Verhülle, o Mus«, dein Haupt. (Den„Berliner Geschichten und Bildern" mit besonderer Ge- nehmigung des Verlages Carl Reißner, Dresden , entnommen.)
100 Kinderworte für den frieden
Von Gerda Wey!
In diesen Togen, die durch den Aufmarsch der Friedenswilligen gekennzeichnet sind, ist es interessant zu hören, wie sich Berliner Schulkinder in diese Phalanx einreihen. Eine internationale Frauenvereinigung hatte die Berliner Schüler aufgefordert, über„Waffenloses Heldentum" Aufsätze• zu schreiben, und prämierte die besten mit Auslandsreisen. Das Resultat ist dieses: es beteiligten sieb 66.Proz. Knaben und 34 Proz. Mädchen: 20 Proz. sind höhere, je 22 Proz. Bolls- und Mittel- schul«: das Alter ursprünglich auf 12 bis 18 Jahre begrenzt— ist 11% bis 20 Jahre. Es läßt sich beobachten, daß d>e jüngeren temperamentvoller denken, und daß die Bolksschüler klarere und eignere Gedanken zeigen. De» Aufsätzen der höhere» Schüler merkt man das Milieu des Elternhauses, die Ideologie der Demokratischen Partei, die Lektüre der Berlage Ullstein und Masse an. Der Gegen- satz zwischen nationalistischer Schulerziehung und häuslichem Republikanertum macht sich in den Arbeiten der höheren Schüler recht stark geltend, n>öhrend die Bolksschüler„menschliche" Lehrer haben und EUern, die sie ohne Phrasen und Pathos an der Rot und dem utopischen Glauben an die Zukunft teilnehmen lassen. Die Arbeiten der Volksschüler sind svrgsältigcr, begeisterter, durch viel« Illustrationen„schöner", als die getippten der höheren, die ssch schon als Literaten fühlen. „Friedenshelden"—„Waffenlose Helden", dos sind vor allem die Feuerwehrmänner und Lokomotivführer, Forscher, Aerztc und Schwestern: manche nennen Köhl, andere sprechen von dem Sportler-Rekord-Ehrgeiz, der zu nichts nütze. Andere sind gegen Soldaten und Kriegsschisse. Als Aufgaben eines Friedenshelden werden sowohl Abonnement pazifistischer Zeitungen und der Eintritt in Friedensorganisationen. wie Völkerbund , Antikriegspakt und Pan-Europa empfohlen, die Zersl rung von Wasfensabriken, Kriegs- dienstoerweigerung und die Arbeiter-Internationale gepriesen. Es gibt viele Geschichten, deren Held«in Arbeiterführer oder Pazifist
ist. Wir finden historische Darstellungen und philoscpbische AbHand-,!4> lungen(unter diesen einen besonders feinen Brief mit dem hebräi- schen Motto:„Wer ist der Held? Wer sich selbst bezwingt!" dessen Schreiber vielleicht auf diesem Weg« aufzufinden ist?!). Kinder- und Lehrlingsausiausch wird vorgeschlagen. lieber dies häufig Wiederkehrende heben sich drei Gruppen von Arbeiten, die in jeder Hinsicht wichtig sind: die erste zeigt den unabsehbaren Einfluß der Lehrer. Eine ganze Klasse der 5. weit- lichen Schule in Neukölln hat sich beteiligt. Alle Arbeiten sind aus- gezeichnet. Die 13jährigen Jungen schildern schlicht und überzeugend das Heldentum der Proletarierfrauen, der Arbeiter, den Druck des Kapitalismus und die Hoffnung auf den Sozialismus— in kind- lichen Worten, ohne erwachsene Terminologie, daß Schule und Lehrer mit freudig« Anerkennung gegrüßt seien, lind dann sind andere Arbeiten da. die davon schreiben, daß trotz der Lehrer die Ordenohelden nichts gelten, daß die Lehrer immer nur zu Soldaten und Heldeninüttern erziehen. Ein IZjäh rigor beschreibt, wie ein richtiger, modern« Lehrer sprechen sollt«, und eine 14iährige schlägt vor, daß im Lehrplon jeder Schule allnwnatlich ein«„Friedens stunde" sein müßte,„in der das Grauen dos Krieges und die Schön heit des Friedens durchgesprochen werden sollen". Dann ist die Arbeit eines l7jährigen da, der zum Gaskrieg die Wort« Klabunds findet: ,Lhr kämpft mit Dämonen, die kein« sieht; vor Bazillen gelten nicht Helden", und die eigenen:...„setzen wir dem Gas krieg der Zukunft, setzen wir dem heldenlosen Waffentum ein waffenloses Heldentum entgegen"! Und zum Schluß die dritte Gruppe, die Arbeit einer 18jährigen, die so endet:...„Und doch halten sie es aus, die des Tags in den Straßen die vielen geputzten Menschen sehen, die ihr, Geld und ihre Zeit vergeuden; sie oersuchen es, sich durchzuringen mit ihren schwachen /Kräften, ohne Waffe n, sie verkörpern ein waffenloses Heldentum. die Proletariertindsr von heute".
„Erstens kommt es anders.. Gloria-palafi. Das Lustspiel„Hochzeitsreise" von Anne Nichols hat Pate ge- standen zu diesem Paramount -Film. Da dos Original im Komödien- haus gespielt wird, kann der Filmforschcr(gibt es so etwas?) lehr- reiche Vergleiche darüber anstellen, was der» Theater und was dem Film gehört. Wir wollen nicht dergleichen tun und nur feststellen. daß die beiden Behandlungswciscn jede ihre Vorzüge haben und dos Ganze sowohl in der einen wie in der anderen Fassung ohne besondere Bedeutung ist. Es ist halt der üblich« jranzöflsche Schwank mit seinen V«wechslungen, seinem Durcheinander und Kuddelmuddel. Nur daß der amerikanische Ausguß die Pikanterisn nur sehr vor- sichtig dosiert, obwohl«in ganzer Akt sich zwischen zwei jungen Leuten verschiedenen Geschlechts in einer Dampferkabine abspielt, ohne daß sie miteinander verheiratet sind.(Aber nur Gsduld, sie werden dafür zum Schluß richtig vom Kapitän getraut. Und ein anderes Paar, das auseinandergelaufen ist, kriegt zum höheren Ruhm der Moral auch noch den amtlichen Segen.) E» lohnt sich nicht, aus den blühenden Unsinn weiter einzugehen. Es genüg« die Bemerkung, daß ein paar beschwipst« Szenen filmisch noch am besten gelungen sind, und daß di« Darsteller, die blonde Ruch Taylor, die erfreulicherweise noch nicht tonspricht, und James Hall den Betrieb sehr flott in Gang halten. Diel silmgerechter ist im Grunde die amerikanische Groteske „Eddies Ferien freu den", die die tollen Abenteuer eines passionierten Anglers und Schisfahrers mitsamt Familie und Schwiegermutter in ulkigster Weise vorführen. Hier ist wirklich alle» bildmäßig gesehen, und kein literarischer Ehrgeiz verbirgt sich hinter de» Klownspäßen.?.
9. Weltkongreß der Arbeiteresperantisten. In der Zeit vom 4. bis 10. August findet in Leipzig der g. Welt- kongreß der Arbeiteresperantisten statt. Aus 26 Ländern, u. o. au» Amerika , Afrika , England, Frankreich . Belgien . Holland , der Tschecho- flowakei usw. sind Kongreßteilnehmer erschienen. Die Sozialdemokratische Partei Deutschlands hat als Vertreter den Reichstagsabgeordneten Heinrich Schulz , Staatssekretär, als Vertreter entsandt. Gleichzeitig sind Vertreter von allen Kultur- organisotionen erschienen. Am 4. August fand- eine Antikriegsrevue statt. Während des Kongresses werden allabendlich Borträge im Rahmen einer Internationalen Proletarischen Hochschul« von G'- Nossen verschiedener Sprachgebiete gehalten, z. B. über„Imperialis- mus und Kriege",„Reise durch Afrika mit Hilfe des Esperantos". „Moderne soziologisch« Sprachwissenschaft und Weltsprache",„Sport im Dienste des Proletariats" usw. Aus dem Geschäftsbericht war zu ersehen, daß sich der Weltbund der Arbeiteresperantisten in den wenigen Jahren seit der Gründung sehr gut entwickelt hat. Während de» Kongresses findet eine große Ausstellung statt. Dies« Ausstellung soll einmal den ausländischen Klassengenossen die deutsche Kutturbewegung der deutschen Arbeiter- schaft und die Bedeutung des Esperanto für die internationalen Ver- bindungen der Arbeiterschaft vor Augen führen.
Vi« Slaalllchen Museen sind an« Anlaß d«z VerfassunzStqze» am Sonntag nur van S bis 13 Uhr für den Besuch geöffnet. Die neu« bptelzeU der SUdchchen vper beginnt Sonntag mit. vis Aestvorstellnug gart ReichSversaffungStag.(Stete r"