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ftfßtm auf den Hamburger Senat   bezug genommen, der durch Gesetz vom 12. Juli 1876 den Sedantag zum bürgerlichen Feier. tag erklärt hat. Die Revision, welche Meyer gegen das Harle Urtheil eingelegt hatte. ist am 10. Februar vom Reichsgericht verworfen worden._ Soziale Rechtspflege- Schliichtercibctriebe sind nach den bestehenden Gesetzen nur dann versicherungspflichtig, wenn sie einen fabrikmäßigen Charakter tragen und soweit dies der Fall ist. Versicherungs- pflichtig ist danach auch derjenige Theil� eines Berliner  Schlächtereibetriebes, welcher sich im städtischen Viehhofe voll- zieht. während der handwerksmäßige Betriebstheil in der Fleischerei desselben Meisters nicht der Versicherung unterliegt. Die Nahrungsmittel-Berufsgenossenschaft hatte unter Berück- sichtigung dieser Rechtslage den Rentenanspruch des Schlächters Kraft zurückgewiesen, welcher bei dem Versuch, einen Arbeitsgenossen durch Anklopfen an das Fenster aus dem Schlaf zu wecken, von der Leiter derart abgerutscht war, daß sein Arm die Scheibe durchschlug und sehr erheblich verletzt wurde. Die Berussgenossenschaft betonte in ihrem Be- scheide, daß Bicsolt's Arbeiter nur gegen Unfälle versichert seien, die im Zentralviehhofe passirten. Das Schiedsgericht er- kannte aus demselben Grunde auf Abweisung. Das Reichs- V e r s i ch erun g s a m t dagegen hielt die Sachlage noch nicht für genügend geklärt und erhob deshalb weiteren Beweis. Es wurde festgestellt, daß der Rekurskläger am fraglichen Morgen schon vor dem Unfälle aus dem Zentralv ieh Hose Blut in Kannen gefüllt und Schweine in das Schlachthaus ge- führt hatte, und daß er, da er ohne seinen noch f ch l u m- »nernden Arbeitsgenossen nichts weiter machen konnte, mit dem Bemerken fortgegangen war, jetzt musie er erst den T- aus dem Bette holen. Die beklagte Berufsgenossen- schaft wnrde nunmehr v e r u r t h e i l t, die Rente zu gewähren: Die Thätigkeit, bei welcher K. verunglückte, sei hier als Theil der versicherten Betriebsthätigkeit im Schlachthause des Viehhofes anzusehen. Eine für verunglückte Arbeiter änsierst wichtige Ent- scheidung hat aus Anlaß eines Spezialfalles das Reichs-Versiche- rungsamt getroffen. Dem verunglückten Arbeiter wird häufig die Geltendmachung seiner Rechte n. a. auch dadurch erschwert, daß Berufsgenoffenschafte» sich anmaßen, der Belehrung über das Recht zur Berufungseinlegung gegen ihre Entscheidungen die völlig gesetzwidrige Behauptung zuzufügen:Der Berufungs  - schrift ist dieser Bescheid"(das ist der mittels der Berufung angegriffene Bescheid)beizufügen." Kommt der Arbeiter dieser Aufforderung nach, so ist er in der Geltend- machung seiner Rechte außerordentlich behindert, weil dem außer Besitz des angegriffenen Bescheides Gesetzten selten fachgemäßer Rath ertheilt werden kann. Der Maurer Kliemcke hat nun in einem Spezialfall die Entscheidung des Reichs-Versicherungsamts gegen einen derartig unverschämten Angriff gegen das Ver- theidiaungsrecht des Arbeiters angerufen. Die nordöstliche Bau- gewerksberussgenossenschast hatte eine zweifellos dem minderiährigen verletzten Sohn des Maurers   Kliemcke gebührende Rente nicht be- willigt. Hiergegen legte K. auf Anrathen eines AbgeordnetenBerufung ein. Das Schiedsgericht forderte den Vater jedoch auf, den Be- scheid, der hinreichend genau bezeichnet war, der Aufforderung der Genossenschaft entsprechend im Wortlaut beizufügen. K. lehnte eS ab, dieser Aufforderung nachzukommen und legte gegen dieselbe Beschwerde beim Reichs-Versicherungsamt ein. Termin wurde inzwischen anberaumt und der klaren Sachlage entsprechend dem minderjährigen Kliemcke die ihm von der Berufsge» offen- schast versagte Rente zugebilligt. Und gestern wurde ferner dem Vater eröffnet, daßseinedemReichs-Versicherungsamt vorgetragenen Beschwerde für berechtigt erachtet ist. Es wäre wünschens- werth, daß die Arbeiter in allen Fällen der Aufforderung der Berufsgenoffenschaft, den anzugreifenden Bescheid in Wortlaut oder Abschrist beizulegen, nicht nachkommen und in jedem ein- zelncn Fall gegen das ungesetzliche Ansinnen, sich möglichst schütz- los der Berufsgenoffenschaft gegenüberzustellen, Beschwerde er­heben. Soziale Me&evlitfik- Der Rückgang drS Handwerks wird in einer Aufstellung deutlich sichtbar, die wir imOsnabrücker Tageblatt fanden. Dabei gab es in Osnabrück  bei einer Schlosser im Jahre Einwohner- Gesellen Lehrlinge in zahl von Fabriken 1850 12 000 27 45 26 0 1896 46 000 24 10 76 ca. 1000 Städtisches Arbeitsamt. Beim städtischen Arbeitsamte in München   sind laut Bekanntgabe des Rechtsraths Dr. Menzinger in der letzten Sitzung des städtischen Verwaltungssenals im Monat Januar 2471 Arbeitgeber um Zuweisung von Arbeitern eingekommen; 1451 Arbeitgeber--- 56,7 pCt. haben die ver- langten Kräfte erhalten. Die Zahl der Arbeitnehmer, die sich anmeldeten, betrug 6160; von diesen haben 1461--- 23,5 pCt. Arbeit erhalten. Sozialstatistisches aus Baden. Den Untergang der Klein- betriebe durch die Großindustrie illustrirt so recht deutlich die Abnahnie der Bierbrauereien im Großherzogthum Baden. Im Jahre 1882 waren daselbst noch 1524 Brauereien in Betrieb. 1892 waren sie schon auf 1162 und bis 1394 sind sie auf 1079 ge- funken. Die eingegangenen Brauereien waren durchweg Klein- betriebe, welche die Konkurrenz der Großbetriebe verschluckt hat. Die noch bestehenden Kleinbrauereien haben in den letzten zwei Jahren 33 000 Zentner Malz weniger verbraucht, als ihr Durchschnitts- verbrauch früher war. während die Großbrauereien sich in den letzten 2 Jahren um 2 vermehrt haben und 41 693 Zentner Malz mehr verbrauen als früher. Es ist daraus zu entnehmen, daß in kürzester Zeit die Kleinbrauereien überhaupt verschwinden werden und an stelle der ehemaligen handwerksmäßigen Her- stellung des Bieres die Bierfabrik tritt, in der man nur einige wenige gelernte Brauer nöthig hat und den größten Theil der Arbeiten durch Maschinen und schlecht bezahlte Tagelöhner be- sorgen läßt. Das ist ein vom Kapitalismus diktirter Prozeß, dem weder Zwangsorganisation des Handwerks noch Braumalz- Staffelsteuer Einhalt zu thun vermag. Fallen sah ich Zweig auf Zweig... Aus Amerika  . In Indiana   hatten die Kohlen- g r ä b e r nach jahrzehntelangen Bemühungen 1893 die Legislatur veranlaßt, ein Gesetz zu schaffen, wodurch den systemati- scheu Betrügereien, die die Unternehmer bei der Lohn- berechnung verüblen, ein Ziel gesetzt werden sollte. Dasselbe bestimmte, daß die Kohlen vor dem Sieben gewogen werden müßten und danach der Förderlohn zu berechnen fei. Jetzt hat in einem Streitfall das Staats- Obergerjcht dieses Gesetz als unanwendbar" bezeichnet, weil gewisse Bestimmungen desselben so verzwickt seien, daß daraus keine Verurtheilung zu basiren sei. Man sieht, die Unternehmer sollen, wie die Katzen, immer auf die Füße. GeweMpltzaMiifzes. An alle Händler, Marktreisende und Hansircr Deutsch  - lauds! Kollegen! Gegenwärtig ist der Reichstag   damit be- schästigt, die Novelle zur Gewerbe-Ordnung zu berathen, ein Gesetz, das geeignet ist, die Existenz von zahlreichen Angehörigen unseres Berufes zu gefährden. Schon in der vorigen Session des Reichstages sind von den Befürwortern dieses Gesetz- enlwurfes gegen unseren Stand die schwersten und unmotivirtesten Beschuldigungen erhoben worden. Wir haben eS deshalb als unsere Pflicht erachtet, sowohl hiergegen wie auch gegen die uns drohende Gefahr erneuter behördlicher Plackereien und Einschrän- knngen des Handels Stellung zu nehme». Unsere Berufsgenossen müssen sich im ganzen Lande zu einem Protest gegen die rigorosen Be- stimmungen des Gesetzes vereinigen. Wir empfehlen deshalb, an allen Orten Versammlungen einzuberufen, die sich mit der für uns so bedeutsamen Frage beschäftigen und ihre Stellung zu dem Gesetz- eutwurf präzisiren. In Berlin   wird heute Abend 3 Uhr im Englischen Garten eine Protest-Ver- sammlnng abgehalten, für welche der Reichstags- Abgeordnete Reißhaus das Referat übernommen hat. Mögen unsere Berufsgenossen für einen recht zahlreichen Besuch aller Betheiligten sorgen. Zuschriften und Anfragen sind zu richten an Herrn Emil Schröder  , Berlin   30., Skalitzerstr. 130. Achtung, Maurer Berlins  ! Wegen des Z i m m e r e r- streiks wird Donnerstag, den 13. Februar, abends 8 Uhr, im Luisenstädtischen Konzerthaus, Alte Jakobstraße, eine große allgemeine M a u r e r v e r s am m l u n g abgehalten. ivo Zimmerer E. Obst über den Streik referircn und der bisherige Delegirte zur Gewerkschafts-Kommission seinen Bericht geben wird. Kollegen! Angesichts des Zimmererstreiks ist es noth- wendig, daß Ihr jetzt alle Meinungsverschiedenheiten hintenan setzt und die Versammlung so stark besucht, wie wir die Zimmerer- Versammlungen besucht sehen. Sind wir auch in manche» Punkten uneinig, so können und müssen wir doch darin einig sein, unseren streikenden Arbeitsgenossen unsere Solidarität kund- zuthun. Laßt uns den Zimmerern zeigen, daß wir gewillt sind, sie moralisch und materiell zu unterstützen. Der Kampf der Zimmerer ist auch unser Kamps I Die Einberuser: Fr. Kater, E. P a n s e r. Lohubctvegung der Holzarbeiter Berlins  . Eine Anzahl Vertreter der Tischlerinnung und des Deutschen Holzarbeiter-Verbandes besprachen am Montag in einer gemeinsamen Sitzung die von den Arbeitern gestellten Forde- runge». Nach mehrstündigen sachlichen Verhandlungen wurde einstimmig beschlossen, einer von dem Oßermeister der Innung einzu- berufenden Allgemeinen Tischlermeisterversammlung folgende Vereinbarungen zur Annahme zu empfehlen: Die Maxinial-Arbeitszeit wird pro Woche auf 52 Stunden festgesetzt(neunstündige Arbeits- zeit; Montag und Sonnabend 8 Stunden). Die Minimallohn» Abschlagszahlung wird so nor- m i r t. daß nach prozentualem Lohnaufschlag der schwächere Mittelarbeiter 21,00 M. wöchentlich erhält. Die Firma Hermann Jacob u. Braunfisch in Berlin  , Alexanderstraße 27 a, erklärt uns gegenüber der in der Sonntag- nummer veröffentlichten Bekanntmachung des Bevollmächtigten der Berliner   Filiale des Allgemeinen deutschen Tapezirer- Verbandes: Die von uns gezahlten Akkordlöhne sind nicht niedriger als die unferer Konkurrenz, was wir jederzeit unter Beweis zu stellen bereit sind. Die bei uns auf Lohn angestellten Tapezirer bezogen einen Minimallohn von 24 M. und die auf Akkord eingestellten verdienten nachweislich nach unseren Büchern in den Wochen, wo sie voll beschäftigt waren, von 20 M. an bis sogar zu 42 M. pro Woche. Es ist daher eine Schädigung unseres Renommees, wenn von Hungerlöhnen gesprochen wird. Lediglich in der letzten Woche sind die Gehilfen nicht auf dieselbe Lohnhöhe gekommen, weil es jetzt an Arbeit zeitweise mangelte und die Arbeit etliche Male, jedoch auf Stunden, ausgesetzt werden mußte; das wird in jedem Betriebe mal vorkommen. Wir beide Inhaber sind lange Jahre selbst Angestellte gewesen und würdigen sonst auf jede Weise die Interessen der Arbeiter." Die Zahl der ungelernten Arbeiter und Arbeiterinnen Berlins   deträgt viele Zehnlausende, aber nur etwa 800 sind, wie deren Vertrauensmann O. Schüler(Hochmeisterstr. 5) mit- theilt, organisirt. Die Organisation für diese Arbeiter-Kategorie ist der Allgemeine Arbeiter- und Arbeiterinnen-Verein. Um die Mitgliederzahl des Vereins zu vergrößern, werden jetzt in allen Stadttheilen Berlins   öffentliche Agitations-Versammlungen ab- gehalten werden. Da die Organisation der ungelernten Arbeiter und Arbeiterinnen bekanntermaßen äußerst schwierig ist, ersuchen wir die Genossen, in ihren Kreisen fleißig mit dafür zu agitiren, daß die erwähnten Versammlungen von den ungelernten Arbeitern und Arbeiterinnen zahlreich besucht werden. Der Brauer Florian Tröger» Zionskirchstr. 23, ersucht uns um Abdruck folgender Erwiderung: Herr Direktor Arendt(Münchener Brauhaus, Berlin  ) bringt in Nr. 33 desVorwärts" eine Erklärung, in der es über meine Person heißt: Was den zweiten Punkt anbetrifft, so s o l l sich neulich der Brauer Tröger, der bei uns in Arbeit stand, erlaubt haben, in einer öffentlichen Versammlung zu sagen, die Arbeiter im Mllnchener Brauhaus wären Arbeiter zweiter Güte und es wäre vorzuziehen, lieber von milden Gaben zu leben, als dort zu arbeiten. Für seine schweren Beschuldigungen hat er bisher den Beweis nicht erbracht. Hierauf habe ich zu erwidern: Als die Brauer  , welch« nach Aussage des Herrn Direktor Arendt bei dem gegen ihn ins Leben gerufenenfrivolen Streich"(gemeint ist damit der im November stattgefundene Streik) betheiligt waren, wieder in Arbeit traten, gab Herr Arendt ihnen folgende Erklärung: Hiermit sage ich Ihnen, daß dieLeute.welchemich in dreser schweren Zeit nicht verlassen haben (gemeint find die Leute, welche nicht mit streikten) unter meinem persönlichen Schutz stehen; wer sie beleidigt, fliegt hinaus." Hiermit war der Willkür dieser Leute Thür und Thor geöffnet und die organisirten Brauer zu Arbeitern zweiter Klasse degradirt. Durch oben genannte Erklärung fühlten sich einige Vorder- burschen und andere von den Leuten, die wegen ihres Verhaltens aus der Organisation ausgeschlossen wurden, veranlaßt. mit allen ihnen zu Gebote stehenden Mitteln gegen die organi- sirten Brauer vorzugehen, um sie hinauszubringen. Diesem Zustand gegenüber erklärte ich, und wohl mit recht. in der Versammlung am Sonntag, den 2. Februar:Wenn es s o weiter ginge, sei das Sammeln von milden Gaben dem Arbeiten im Münchener   Brauhaus vorzuziehen, da wir nach und nach doch alle aus die Straße fliegen würden, wenn von feiten der Direktion keine Aenderung getroffen würde." Für obige Behauptungen verpflichte ich mich, jedem, der sich dafür interessirt, den Beweis zu erbringen; im übrigen kann ich mich auf eine weitere Erörterung in der Zeitung nicht mehr einlassen." Für denVorwärts" ist diese Angelegenheit damit erledigt. Redaktion. In Wittstock   wurde kürzlich eine öffentliche Holz- arbeiter-Versammlung abgehalten, wo Eckhardt ans Brandenburg   über das Thema sprach: Warum organisiren wir uns? Zu der Versammlung hatten sich auch einige Hirsch- Dunckerianer eingefunden. Die Zimmerer Zwickau'S i. S. beschlossen am Sonntag in öffentlicher Versammlung, ebenfalls wie die Maurer, mit einer Minimal-Lohnforderung von 33 Pf. pro Stunde an die Meister heranzutreten. Wird diese Forderung nicht bewilligt, so wollen sie bei Beginn des Frühjahrs in den Streik ein- treten. Die Metallarbeiter von Mülhausen   i. E. machten vor einigen Monaten bei der dortigen Kreisdirektion eine Eingabe um Genehmigung einer Verbandsstelle des Deutschen   Metall- arbeiter-Verbandes. Die Genehmigung wurde durch den Bezirks- Präsidenten des Ober-Elsaß verweigert. Die Gesuchsteller wandten sich beschwerdeführend an das Ministerium für Elsaß-Lothringen  und erhielten dieser Tage einen zusagenden Bescheid. Das Statut des Verbandes ist ohne Einschränkung genehmigt. Andererseils sind die Textilarbeiter immer noch als Einzel Mitglieder ihrem allgemeinen Verbände angeschlossen. Die Organisationen beider Branchen haben, infolge der Streikbewegungen des ver- flossenen Sommers, einen recht erfreulichen Aufschwung ge- nommen. Allgemeiner deutscher Gärtnerkongrest. DasKor- respondenzblatt" ver Generalkommission schreibt:Von Hannover  aus wird eine kleine Broschüre, herausgegeben von den Gärtner- vereinen in Hannover  , Magdeburg   und Göttingen  , versandt, in welcher die gegenwärtigen Verhältnisse in der Gärtnerbewegung geschildert und zu geschlossenem Vorgehen auf gewerkschaftlichein Gebiete aufgefordert wird. Es wird für die Idee, einen all- gemeinen Gärtnerkongreß einzuberufen, Propaganda gemacht. Auf diesem Kongreß sollen alle Richtungen in der Gärtner- bewegung sich vertreten lassen. Im wesentlichen wird es sich darum handeln, eine Einigung zwischen dem auf Hirsch-Duncker- schem Boden stehendenAllgemeinen deutschen Gärtnerverein" und dem auf dem Boden der modernen Arbeiterbewegung stehendenZentralverein deutscher Gärtner" zu erzielen. Es ist nach den Vorgängen der letzten Jahre allerdings mehr als un- wahrscheinlich, daß eine Einigung zu stände kommt. Im Jnter- esse der Gärtnerbewegung wäre dies zu wünschen. Bestimmte Vorschläge für Kongreßort und Zeit sind noch nicht gemacht worden." In Karlsruhe   sind die Differenzen, die zwischen den Arbeitern und der Leitung der Steinbearbeitungsfabrik von Ruppu. Möller bestanden, durch Schiedsspruch des Einigungs- amts beigelegt. In Wien   berieth am Sonnabend eine Versammlung von Schmiede ni ei st ern über die von den Schmiede- g e h i l f e n anfgestellten Forderungen einer zehnstündigen Arbeits- zeit und Lohnerhöhung. Die Meister erklärten die Forderungen für unerfüllbar und beschlossen die Sperrung der Werk- stätten. Der Regierungsvertreter erklärte, der Be- schluß werde behördlich unwirksam gemacht werden; die Vertrauensmänner der Meister beschlossen jedoch später, den Beschluß aufrecht zu erhalten und die Meister aufzufordern, ihre Werkstätten so lange geschlossen zu halten, bis die Gehilfen ihren Widerstand aufgeben. Ueber hundert Meister sollen bereits dieser Aufforderung Folge geleistet haben. Der Streik der Schuhmacher in Kopenhagen   dauert unverändert fort. Alle Bemühungen der Fabrikanten. Streikbrecher zu bekommen, sind bis jetzt an der Solidarität der Arbeiter gescheitert. Herr Schäfer hat extra auf Kosten des Fabrikantenvereins eine Rundreise durch Schweden   gemacht, um Schuhmacher anzuwerben, was aber ebenso resultatlos war. als das Annonciren in den verschiedenen deutschen kapilalisti- schen Blättern. Aus ganz sicherer Quelle erfahren wir nun. daß derselbe Herr in den nächsten Tagen auch eine Reife durch Deutschland   machen wird, um hier doch noch die nöthigen Kräfte anzuwerben. Wir richten daher die dringende Bitte an die deutschen Schuhmacher, ja vorsichtig zu sein und nicht zu vergessen, daß die Schuhmacher Kopenhagens   den Kampf nur dann siegreich zu Ende führen können, wenn kein Zuzug auswärtiger Arbeitskräfte eintrifft. Die Haltung der Streikenden ist noch gerade so vor- züglich, wie in den ersten Tagen. Mißlingt den Unternehmern auch der erwähnte letzte Versuch, so wird der Kampf in kurzer Zeit zu gunsten der Arbeiter entschieden sein. Deutsche Käme- raden! Laßt Euch ja nicht blenden durch die Veröffentlichung des hiesigen Lohntarifs; denn wenn Ihr hierher kommt, so be- kommt Ihr ganz andere Löhne! Im Auftrage der Ausgesperrten: Peter Sottung. Alle Arbeiterblätter werden um Abdruck gebeten. Nachschrift. Soeben geht uns die Mittheilung zu. daß der Unternehmer Schäfer in Gesellschaft eine? anderen Herrn bereits in Berlin   eingetroffen ist, um Arbeitskräfte anzu- werben; angeblich hat er schon 20 Mann engagirt. Er soll be« absichtigen, nach Frankfurt   a. M. zu fahren, um dort die Werbungen fortzusetzen. Schweizerische Eisenbahnbcamten- Bewegung. Das Initiativkomitee der Beamten der schweizerischen Zentralbahn sagt in einem Zirkular vom 6. Februar, der neue Geha'isetal der Verwaltung sei im großen und ganzen annehmbar. Die Verllauselung derselben biete jedoch keine Gewähr, daß das bis« herige Willkürfystem nicht wieder Platz greife. Das Komitee habe daher einstimmig beschlossen, die Gehaltsordnung nur mit den vom Komitee festgesetzten Zusätzen und Aenderungen anzu- nehmen. In der Konferenz des Ausschusses deS Initiativkomitees der Beamten und Angestellten der schweizerischen Zentralbahn mit den Delegirten des Direktoriums wurde kein endgiltiger Ausgleich er- zielt. D« s Komitee wird seine Forderungen dem Direktorium noch- mals schriftlich vorlege» mit dem Ersuchen, bis Ende der Woche zu antworten. Sollte die Antwort b k dahin nicht erfolgen oder negativ ausfallen, würde die Angelegenheit dem Zentralkomitee unterbreitet worden. Die Direktion der St. G o t t h a r d b a h n veröffentlicht ein Antwortschreiben aus das Gesuch ihrer Angestellten um Lohn- erhöhung. Dasselbe gewährt allmälige Gehaltserhöhungen, ver- weigert aber Zulagen für den Nachtdienst. Im laufenden Jahre werden die Gehälter gemäß den Beschlüssen vom Herbst 1895 erhöht werden, jedoch nicht in dem vom Beamtenpersonal ge- forderten Maße.   Tie schweizerischen Tabakarbeiter sind, wie uns von dort geschrieben wird, in eine Lohnbewegung eingetreten. In einer Eingabe an den Verein schweizerischer Zignrrenfabrikanteu richtet der Vorstand des schweizerischen Tabakarbeiter-Verbandes das Gesuch um Erhöhung des Tausendpreises von 50 Cts. für deutsche und 30 Cts. für französische   Fa<;on. Die Tabakarbeiter in der Schweiz   können eine kleine Lohnerhöhung recht nöthig brauchen, denn die Löhne gehören zu den niedrigsten aller schweizerischen Arbeiter, wie aus einer Lohnstatistik, die Herr Fabrikinfpektor Schüler in feinem Jnspektionskreise auf- genommen, hervorgeht. Nach dieser Statistik stellt sich der Lohn für 203 Tabakarbeiter und-Arbeiterinnen wie folgt: ES ver- dienen pro Tag: bis zu 1, Fr. 52 Arbeiter 25 pCt. von 1. bis 1,5043---20.7 1,50 2,» 47=: 22,6 , 2,-. 2,6030= 14,4 . 2,50, 8,- ,14,= 6,7 Ungefähr"/» von diesen 208 Arbeitern sind männliche. Vs jugendliche. Mehr als 2 Fr. verdienen nur 31 pCi, ja in Grau­ bünden   ist der Tagelohn von 1,50 Fr. noch gar nie überschritten worden. Vergleicht man das Einkommen von 3 Winerthaler Zigarrenfabrikanten von 169 000 Fr. jährlich mit diesen Löhnen. so muß man sagen, daß sie eine Steigerung der Löhne schon noch vertragen können, ohne verhungern zu müssen. Die Gärtnermeister Basels haben alle von ihren Gehilfen gestellten Forderungen abgelehnt und wollen auch von weiteren Unterhandlungen nichts wissen. Sofort mit Beginn der Saison wollen die Gärtnergehilfen ihre Forderungen mittels Arbeits- einstellung durchsetzen. Der Baseler Arbeiterbnnd hat seinen derzeitigen Aus- schuß zur Boykottkouimission ernannt, mit der Ausgabe, in der