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Masken starren dich an.

Typen, die der Herrgott nicht schuf.

Das inhaltlose Dasein ohne Berufsfreude, zur Rationalisierung hat das lebel vervielfältigt. Nicht nur die noch länger zu fristen, besteht eine Notwendigkeit nicht. Bertreter der sogenannten gelehrten Berufe, nicht nur der Beamte, Ich scheide deshalb aus dem Leben.. der Offizier, der Geiftliche, nein, auch der Bantier, der Kaufmann, der Fabrikbefizer, der Börsianer, der kaufmännische Angestellte, das Tippfräulein, die erwerbstätige Frau, der Beruf hat sie alle ge­fressen,

Bombe, Landgerichtsdirektor. Jeber Beruf schafft den ihm zugehörigen Menschen. Das ist feineswegs eine neue Erscheinung, wenn auch die Speziali fierung und Mechanisierung des Menschen jüngsten Datums ist. Der Berufstyp, dieses vollkommene Opfer seines Berufes, fann auf eine stattliche Ahnengalerie zurückblicken. Wäre es möglich, mit den Mitteln der modernen Psychologie das Menschendasein in vergange nen Jahrhunderten innerhalb ihrer Menschengemeinde zu durch leuchten, wahrscheinlich würde man dann zu einer überraschenden Aehnlichkeit mit den Verhältnissen der Gegenwart fommen.

der Beruf bildet ihr Leben, mehr als das, modelt ihr Wesen, ja, modeli ihr Aeußeres um

und stereotypiert es, wie die Massenproduktion die Ware standardi­fiert Masten starren dich an. Wieviel für das, was einmal des Menschen Bert ausmachte, iäßt der Beruf noch übrig?

Was unsere Zeit jedoch grundlegend von vergangenen Zeit- in abschnitten unterscheidet, ist das drückende Bewußtsein,

wie mehr noch als Abstammung und Milieu der Beruf den Menschen formt. Mar es früher das Gefühl, daß der Mensch selbst es ist, der sich sein Leben und seine Persönlichkeit schafft, so ist es heute die bittere Erkenntnis, daß die Maschine eine automatisch abrollende Wirtschafts­ordnung und eine nicht minder ungeistige soziale Gemeinschaft dem Einzelmenschen seine Lebensbahn aufzwingen.

Nichts hat vielleicht den Durchbruch dieser Erkenntnis so sehr begünstigt, une das Klassen und Kaftengefühl des Bürgers, der sich aus einer Eitelteit wehrte, die im Grunde ge­nommen nichts anderes war, als jene Angst, dem Selbstbewußtsein einen entscheidenden Stoß zu versezen. Die Oberschicht wehrte der Mittelschicht den Aufstieg in ihre Regionen, die Mittelschicht verhielt fich der Unterschicht gegenüber nicht anders, und noch heute erleben mir das tragikomische Schauspiel, daß mancher Angestellte mit einem rerächtlichen Naferümpfen auf den Arbeiter gerabsieht, und daß der felbständige Handwerker in dem Arbeiter seinen Feind sieht. Ge­schah es vor dem Kriege, daß ein mittlerer Beamter dant seiner außergewöhnlichen Qualitäten in die Laufbahn des höheren Bes amten aufrüdte es geschah äußerst selten, aber es hat doch solche Fälle gegeben dann war die Empörung in der höheren Beamten schaft ohne Beispiel, und der Avancierte war Zeit seines Lebens wie von einem Pestfordon unigeben. Und man erinnere sich jener lächerlichen Entrüftung der Juristen und höheren Berwaltungsbeam ten, als die Oberlehrer viel weniger aus, finanziellen Gründen, als aus Gründen des Standesdüntels; sie standen um eine Biertel­stufe tiefer als die anderen um ihre Gleichberechtigung mit den höheren Beamten rangen. Man erinnere sich an die leise lleberheb lichkeit, mit der die Juristen ihre Kollegen aufnahmen, die nicht besser qualifiziert als sie von der technischen Hochschule her in die Verwaltungslaufbahn hineinfamen. Das mar schon tein Klassen fampi mehr,

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das war der Kampf der einzelnen Berufstypen um ihre raffen­mäßige Reinhaltung. Es war eine Inzucht, die den Geist der Gemeinschaft, den Staat zu einem Schema erstarren lajien mußte und damit auch den Menschen.

Hat sich das heute eiwa geändert? Ber das etwa behaupten wollte, verkennt das Antlig unserer Zeit gründlich. 3nt Gegenteil, der Brozeß der Industrialisierung und der Mechanisierung, der 3mang

Theater, Lichtspiele usw.

Staats- Oper

Unter d. Linden

Montag, 12. 8. 29

Die Standesprivilegien haben aufgehört. Benn auch heute noch weiten Kreisen des Bürgertums die Ehrfurcht vor adligem und fürstlichem Blut ihr grotestes Dasein fristet, wie der Fall Domela bewies, so spielt in Berufsleben diese Art von Herkunft taum noch eine Rolle.

Die Berufsbildung dagegen richtet Schranken auf, die laum überwindbar find.

Sie find so eng maschiert, daß z. B. heute noch ein Sproß des ge­hobenen Mittelstandes, wenn er es vorzieht, durch Handarbeit anstatt durch eine Berufsart seiner Klasse sein Brot zu verdienen, als deklassiert gilt und daß ein Kausmann, der das Bech hat, größere Berlufte zu erleiden, automatisch aus seinem bisherigen Berkehrs­treise ausscheidet. Wie es schon früher eine bestimmte Seemanns­sprache und einen Gaunerjargon gegeben hat, so hat sich heute ein Mischmasch von Berufsdialetten herausgebildet, der häufig, mie beim Börsenjargon, nicht weniger typisch ist als der Heimatdialekt.

Und horchen wir hin, wo immer wir wollen: die Unterhaltung freist meist um Berufsfragen und Berufsjorgen. Das Gehirn hat sich infolge jahrelanger Gewöhnung derart in den Gleisen

des Berufs festgefahren, daß es nicht mehr fähig ist, etwas anderes zu denken. Sehr verständlich, wenn auch Bhysiognomie und äußere Haltung sich nach und nach unter dem Einfluß des Berufs um formen. Ein Psychologe wird häufig schon nach der äußeren Er­scheinung des Menschen auf seinen Beruf schließen tönnen. Sehr verständlich aber auch, wenn immer mehr diese zwangläufige Um­wandlung, die eine Erstarrung zu einer Formel ist, als quälend und niederdrückend empfunden wird. Sie entseelt, fie gedradiert den Menschen zur Maschine, fie mußte notwendig zu einer pessimistischen Beltanschauung führen. Hans Dux.

Zur Befämpfung des Trachoms. Das Ungarische Ministerium für Boltsmohlfahrt hat für die beste Arbeit über die Entstehung und die erfolgreiche Bekämpfung der verbreiteten Augenfrankheit, das Trachom, einen Preis von 2000 Schweizer   Franten ausgesetzt. Die betreffende Arbeit muß mertvolle Neuerungen für die Behandlung der Krantheit bringen. Die eingereichten Werte tönnen in deutscher, englischer, franzöfifcher, italienischer und ungarischer Sprache verfaßt sein. Die Entscheidung des Preisrichterfollegiums wird spätestens am 31. Dezember 1931 veröffentlicht.

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Wer stützt das fulturelle Theater?

Sur Theaterfrise und ihren Ursachen bringt die Franff. 3tg." eine lehrreiche Nebeneinanderstellung auf Grund der Verhälmijie in Breslau  , wo die Gesamteinnahmen der beiden Schauspielhäuser 86,4 Broz des Gesamtetats, also einen recht günstigen Prozentsatz, betragen und die Organisation der Bolfsbühne ungefähr 53 Broz der Schauspielbesucher stellt. Es betrugen hier bei Das Kamel geht durch das Nadelöhr" die Einnahmen aus freiem Besuch 12 456 M.­cus organisiertem Besuch 10 573 M., bei ,, Arm wie eine Kirchen­maus" 21 954 und 16 159 M., beim Heger" 29 329 und 5773 M., beim ,, Kreidekreis" 46 662 und 18 963 M., beim Fröhlichen Wein­berg" 40 665 und 6086, bei Marŋ Dugan" 16 181 und 6962 M. Im Gegensah dazu hatten 14 Faustvorstellungen 3111 freie und 7298 organisierte Besucher, sieben Aufführungen der Penthefilia" 891 und 3947 jechs Aufführungen von ,, Toboggan" 690

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freie und 2505 organisierte, 14 14 Vorstellungen der Wildente" 1992 freie und 7772 organisierte, 17 Aufführungen des ,, Lebenden Leidynams" 2784 freie und 8653 organisierte Besucher. Die Einnahmen der Vereinigten Theater in Breslau   würden also völlig zur Balancierung des Etats ausreichen, wenn die nicht­organisierten Theaterbesucher die Werke mit literarischer Qualität auch nur annähernd so gut besuchen würden wie die Sensations ſtüde.

Rückgang der deutschen   Buchproduktion.

Eine Statiftit über das prozentuale Berhältnis der Bücherpro duktion der einzelnen Länder in den Jahren 1913 und 1927 ergab 1. a., daß die Bücherproduktion Frankreichs   gegenüber der Vor. friegszeit um 10 Proz., die Englands um 11 Proz., die Hollands  um 60 Broz., Ungarns   fogar um 85 Proz. gestiegen ist. Italien  weist einen Rückgang von 35 Broz, Belgien   28 Bro3., Amerifa 20 Proz. und Spanien   von 5 Proz. auf. In Deutschland   zeigt sich gegenüber der Friedenszeit ein Nachlassen der Buchproduktion um 10 Proz., desgleichen auch in Spanien   und Dänemart.

Träger des Büchner Preises.

reis durch Staatspräsidenten und Kultusminister Dr. Adelung in Darmstadt   an die diesjährigen Preisträger überreicht. Die ersten waren der Dichter Karl Budmaŋer und der Bildhauer Adam Antes  .

Mit einer Feierlichkeit wurde heute der hessische Georg- Bücher

Noch fein Einvernehmen im Tonfilm. Nach der Rückkehr rom  

ihrer Amerifareise gaben die Leiter des Küchenmeisterkonzerns in Amsterdam   die Erklärung ab, daß die Gerüchte, nach denen eine Ber ständigung zwischen der Western Electric und der Küchenmeister My als günstig anzusehen seien, nicht den Tatsachen entsprechen. Im Gegenteil wird festgestellt, daß die europäischen   Unterhändler die amerikanischen   Borschläge abgelehnt hätten. Sie sind zu der lleber­zeugung gelangt, daß die Bertreter von USA  . erheblich größere Ronzeffionen machen müßten. Vor allem ist festgestellt worden, daß führende amerikanische   Unternehmen wichtige Tobis- Klangfilm­Erfindungen und Batente widerrechtlich gebrauchen. Die Anregung der Amerikaner, die Verhandlungen in Europa   fortzuführen, wurde angenommen.

Berantwortl. für die Redaktion: Wolfgang Schwarz, Berlin  ; Anzeigen; Th. Glode,

Berlin  . Berlag: Botwärts Berlag G. m. 6. 5., Berlin  . Did: Borwärts Buf druckerei und Verlagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin   EW 68, Lindenstraße 3. Sierzu 1 Beilage.

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