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Es wird über­

Fräulein K. sprang hinzu, riß das Kind bei feite, hatte auf dem Boden seintes Hauses eine Menge Stichttaue liegen ,, Das Juftrument funktionirt folgendermaßen: Man legt vor die durch gerieth jedoch hierbei selbst unter einen Pferdebahn Wagen der die nicht versichert waren. Durch die kurz aufeinander folgenden eine Grootes- Röhre erzeugte Lichtquelle den zu beobachtenden Linie Moltenmarkt- Weißensee und wurde überfahren. Die edle Dachstuhlbrände ängstlich geworden- in den Tauen steckte Gegenstand( die Hand, eine Kartonschachtel mit Metallstücken, ein Ketterin erlitt hierbei so schwere innere Verlegungen, daß sie in nämlich ein bedeutendes Kapital ließ er dieselben herabholen Rafirmesser im Etui, Zündhölzchen in der Schachtel und der hoffnungslosem Zustande nach dem Krankenhause Friedrichshain und da stellte sich denn heraus, daß die Taue bereits mit gleichen) und blickt alsdann durch die erwähnte Röhre, da sieht überführt werden mußte. Petroleum getränkt und daher für eine Brandstiftung präparirt man an dem fluoreszirenden Karton die für die Röntgen Eine merkwürdige Sorte von Freifinn muß in unserer waren. In einem zweiten Falle fand ein Hausbesitzer auf Strahlen undurchdringlichen Theile des betreffenden Gegenstandes Nachbarstadt Spandau existiren. Bei allen Gelegenheiten haben dem Dachboden Säcke mit werthlofem Material ebenfalls mit in Schattenumrissen sich abzeichnen. So sieht man deutlich die verständige Leute das Treiben frommer weiblicher Personen aus Petroleum getränkt, so daß es im entscheidenden Augenblicke Knochen der Hand, die Metallstücke in der Schachtel, das Rasir den fog. höheren Ständen gegeißelt, für die armen Heidenkinder nur eines Streichholzes bedurfte, um einen Brand zu erzeugen. messer im Etui 2c. Im physikalischen Kabinet der Universität in Afrika zu nähen, während ihnen das Elend der Mitmenschen Uebrigens wird u. a. die Ansicht ausgesprochen, daß hier nicht Rom wurden von Professor Blaserna mit Salvioni's" Stryptoftop" in der Heimath aus allen Ecken und Enden entgegen grinst. ein Brandstifter oder eine Bande von Brandstiftern die Hand durchaus gelungene Versuche angestellt. Das freisinnige Organ in Spandau bringt nun im redaktionellen im Spiele hat, sondern daß die anfängliche Duplicität der Fälle Von dem Riesen- Fernrohr, das auf der Gewerbe- Aus Theile folgenden Aufruf:" In hiesiger Stadt bestehen zwei andere Personen zur Brandlegung verleitet hat und daß die stellung dem Publikum zur Benukung übergeben werden soll, Missions- Nähvereine", die von Frau Superintendent Hensel in Brandstiftungs- Epidemie weiter fortwirkt, ohne daß die einzelnen wird gemeldet! Den Namen Riesen- Fernrohr" wird es jedenfalls der Potsdamerstraße und Schwester Luise in der Mönchstraße Brandstifter mit einander in Verbindung stehen. verdienen, obgleich es im Objektiv und in den sonstigen Dimen geleitet werden. Da nun das allmälige Erkalten des Interesses In der Angelegenheit des verhafteten Bankdirektors fionen nicht jene gewaltige Größe haben wird, die sein geistiger an dieser Art des Missionsdienstes bedauert wird, so möchten Friedmann ist eine Anzahl von Maklern und Bankiers, die zu Urheber, der Astronom der Sternwarte Grunewald Herr F. S. wir darauf hinweisen, daß sich hier für ältere und jüngere, ver- dem Direktor der Rheinisch- Westfälischen Bant in Geschäfts- Archenhold, ursprünglich plante. Es wird immerhin das größte heirathete und unverheirathete Damen reiche Gelegenheit bietet, beziehungen gestanden haben, bereits vom Untersuchungsrichter Fernrohr der Welt sein. Bekanntlich ist das größte in Deutsch­eine fegensreiche Thätigkeit zu entfalten und mit der Hände im Zusammenhang mit den Aussagen, die Friedmann über sie land existirende Fernrohr ein 18-3öller. Arbeit am Reiche Gottes unter den Heiden bauen zu helfen." gemacht hat, vernommen worden. Besonderes Aussehen erregt troffen von dem Refraktor in Pulkowa, dessen Objektiv 30 Zoll Unferen Parteigenossen in Spandau dürfte auch diese kleine frei- folgendes Gerücht: Friedmann soll nach dem B. T." unter hat, während der Riesenrefraktor der Lick- Sternwarte in Cali­sinnige Leistung gelegentlich einige Dienste leisten. anderem gefagt haben: Als er einmal Veranlassung zu dem fornien ein 38 3öller ist. Das größte jetzt eristirende Meister­Nachweise hatte, daß er eine Einzahlung von 1 200 000 M. ge- werk der Optit, einen 40-3öller, besitzt seit zwei Jahren die leistet habe, die er thatsächlich nicht geleistet hatte, sei ihm von Sternwarte in Chikago. Die Berliner werden nun den Ameri einer hiesigen Bantfirma die Summe für eine Stunde gegen ein kanern, die sich in Riefendimensionen nicht genug thun können, Entgelt von 75 000 M. zur Verfügung gestellt worden. über sein, da das Fernrohr der Gewerbe- Ausstellung ein Objektiv von 44 Boll oder 110 Zentimeter haben wird. Eigentlich werden Als einen großen Vorzug bezeichnete Herr Archenhold in einem Brennweite und ein 28 3öller mit langer Brennweite. in der Freien photographischen Vereinigung gehaltenen Vortrage die besondere Eigenart dieses Fernrohrs, die darin besteht, daß der Kuppelbau wegfällt. Bei großen Fernrohren nämlich erfordern der Ruppelbau und seine Mechanit allein etwa 90 pet. der Rosten, während nur 10 pt. auf die Optit entfallen. Das Zustande­kommen des Riesen- Fernrohrs der Berliner Gewerbe- Ausstellung wurde deshalb ermöglicht, weil man die ungeheuren Kosten für den Kuppelbau ersparen konnte. Dieser wird, wie man ja weiß, durch eine Schutzhülle aus Eisenblech erseht, in der sich die Fernrohre befinden.

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Cognac selber zu machen." Uns wird gemeldet: Ein Mißbrauch wird gegenwärtig wieder mit dem angeblichen Gut­achten eines Gerichtschemifers getrieben. Unter der vielver­sprechenden Empfehlung Ein Erfolg auf dem Gipfel der Voll­tommenheit" hat ein hiesiger im Südosten der Stadt wohnender

Die Dampfschifffahrts- Gesellschaft Stern hat aus Anlaß Motorboote erbauen lassen, welche mit Deckzelten versehen sind. Diese letztere Ausrüstung haben auch die alten Dampfer erhalten, welche völlig renovirt sind. Die Stern- Gesellschaft wird bereits Anfang April d. J. ihren Schiffsverkehr eröffnen. Wetter- Prognose für Donnerstag, den 13. Februar 1896. Etwas fühleres, zeitweise aufklärendes, vorwiegend trübes Wetter mit geringen Niederschlägen und frischen westlichen Winden.

Berliner Wetterbureau.

Kunst und Wissenschaft.

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Fabrikant an Gastwirthe und Destillateure ein Rundschreiben der Berliner Gewerbe- Ausstellung 20 neue Spreedampfer und es zwei Fernrohre sein, nämlich der 44 Zöller mit kurzer verfandt, in dem er Essenzen zur Selbstfabrikation von Cognac, Num und Nordhäuser Korn empfiehlt. Mit diesen Essenzen soll man sich Cognac fine Champagne den Liter zu 90 Pf., Jamaila: Sium für 95 Pf. und echten Nordhäuser Kornbranntwein für 55 Pf. den Liter herstellen können. Um seinen Essenzen noch einen besonderen Schein zu geben, fügt der Fabrikant noch ein angebliches Attest des Gerichtschemifers Dr. C. Bischoff bei, welcher die Essenzen untersucht und als zur Her stellung der genannten Liqueure vorzüglich geeignet bezeichnet haben soll. Dr. Bischoff hat nun an sämmtliche Gastwirths­vereine ein gleichlautendes Schreiben gerichtet, in dem er erklärt, daß er dem Essenzenfabrikanten ein derartiges Gutachten nicht ausgestellt habe. Gleichzeitig warnt Dr. Bischoff die Gastwirthe, Im National Theater gab es an diesen Tagen ein sich der Essenzen zur Herstellung von Cognac, Rum und Nord- Revolutionsdrama. Allzuviel will das nicht besagen. Wäre das Dienstag eine Neu- Aufführung von Shakespeare's König Hein­Theaterchronif. Das Deutsche Theater bereitet für nächsten häuser Korn zu bedienen, da derartige Erzeugnisse zu denjenigen neue historische Trauerspiel Charlotte Corday " von W. Dornrich IV." vor, mit Emanuel Reicher in der Titelrolle, Josef minderwerthigen Fabrikaten gehören, die die Bezeichnung Cognac, feld, das anscheinend schon wieder vom Repertoire abgesetzt Rainz als Prinz Heinz, Hermann Müller als Falstaff, Hermann Rum und Nordhäuser Koru nicht verdienen, und nur als so ist, von irgend welcher revolutionären Bedeutung gewesen, Auch Ibsen's Nora" wird demnächst Nissen als Bercy . genannte Façonliqueure in den Handel gebracht werden dürfen. so hätte die Polizei, die im glücklichen Preußenlande nun einmal neueinstudirt mit Agnes Sorma in der Zitelrolle zur Aufführung Dr. Bischoff warnt namentlich die Kleindeftillateure vor den an oberste Kunstrichterin ist, es natürlich nicht zugelassen. Und gepriesenen Essenzen und weist darauf hin, daß diejenigen sich hätte das Stück einen künstlerischen Werth gehabt, so wäre die strafbar machen, die solche Fabrikate als Cognac u. f. w. ver- Ehre der Aufführung wohl nicht Herrn Direktor Samst allein schänken. überlassen geblieben, dessen Mühen um die Förderung junger Autoren bei diefer Gelegenheit gerne anerkannt werden sollen. Das Revolutionsstück des Herrn Dornfeld führt Charlotte Corday in der hergebrachten beschränkt byzantinischen Pädagogenmanier vor als das weibliche Gemüth, das von Ab­scheu vor den Greueln der Terroristen erfüllt ist und sentimental darauf sinnt und wirkt, die Welt von dem schlimmsten Schreckensmann zu befreien. Die zuweilen recht stockende Handlung, die dafür im dritten Akte mit allem mörde­rischen Tamtam ausgerüstet war, ging in einer gerade nicht Herren Bruck und Schmidt machten sich um die Darstellung be­allzu genau gefeilten Sprache gekleidet. Fräul. Arco, fowie die sonders verdient.

Automaten zum Geldwechseln sollen in fürzerer Zeit auf den Stadtbahnhöfen Berlins zur Aufstellung gelangen. In Berücksichtigung des Umstandes, daß wegen Mangels an fleinem Gelde die Fahrkarten- Automaten häufig nicht in Anspruch genommen werden, sollen Doppel- Automaten, die neben Fahr farten auch fleines Geld abgeben, aufgestellt werden. Beim Ein­wurf eines Markstücks erhält man eine Rolle mit Behnpfennig­stücken zurück.

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tommen.

Versammlungen.

In einer gut besuchten Versammlung der Brauereis Arbeiter sprach am 2. Februar Dr. Pinn über Muhamed und seine Lehre. Von einer Diskussion über den beifällig auf­genommenen Vortrag wurde abgesehen und folgte nach Schluß der Versammlung ein gemüthliches Beisammensein.

die eine

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Rigdorf. Eine außerordentlich stark besuchte Versammlung der Maler und Anstreicher nahm am Montag Abend Die neue Radfahrordnung, die der Polizeipräsident in den Bescheid der Innung auf die Forderungen der Maler und der vom 25. b. M. datirten Polizeiverordnung über das Fahren Tage vorher in der Versammlung anwesend waren und sich auch Anstreicher entgegen. Die Vertreter der Innung, welche acht auf Zweirädern in den Straßen Berlins veröffentlicht hat, sei an der Diskussion betheiligten, erklärten damals, sie hätten noch des allgemeinen Intereffes wegen hier nochmals wiedergegeben. Sie teine Stellung dem wurde genommen, infolge dessen lautet:§ 1. Das Fahren mit Transportmitteln, welche ausschließ- Im sozialistischen Zwangsstaate müffe die Kunst unter Antrag zugestimmt, Montag, den lich durch die Kraft der beförderten Personen fortbewegt werden gehen, so heulen die Sozialistenfresser. Sie faseln vom freien eine neue Versammlung einzuberufen, bis zu welcher Zeit man 10. Februar, ( Fahrrädern), ist auf den dem Fuhrwertsverkehr freigegebenen Spiel der Kräfte, das die Geister und die Genies ansporne, von den Meistern eine bestimmte Erklärung erwarte. Anstatt öffentlichen Straßen und Plägen von Berlin in Gentäßheit schönes und großartiges zu schaffen. Auch auch diesem Grunde der Polizeiverordnung des Oberpräsidenten der Provinz müsse man den Zukunftsstaat von vornherein verdammen. Wie eine Antwort zu geben, glänzten diesmal die Vertreter der Innung durch Abwesenheit. Reserau geißelte treffend das Brandenburg vom 28. März 1893( Sammlung der hies. sehr aber gerade im heutigen Staate die Kunst nach Brot geht Polizeiverordn. B. 1 , G. 181) mit nachstehenden Maßnahmen und der schaffende Künstler dabei verhungert, zeigt folgendes Bild Benehmen der Innung und ersuchte die Kollegen, treu zur Organis gestattet.§ 2. Von dem Befahren mit Zweirädern sind, sofern aus Mainz . Dort lebte und wirkte der Bildhauer Anton Scholl, fation zu stehen, um durch eigene Kraft zum Siege zu gelangen. Bon den anwesenden Nichtinnungsmeistern fam nur einer zum zur Beförderung nur einer Person eingerichtete Niederräder dessen Meisterhand manches herrliche Werk zu verdanken ist, wie Bon den anwesenden Nichtinnungsmeistern fam nur einer gum Wort, und zwar Herr Lindstädt, der sich im großen und ganzen benutzt werden, fortan folgende Straßen und Plätze aus- 3. B. der schöne Triton- Brunnen auf dem Plaze neben dem Wort, und zwar Herr Lindstädt, der sich im großen und ganzen geschlossen: die Straße Unter den Linden " nebst dem Pariser Theater. Für viele seiner Schöpfungen fand er schlechten und mit der Forderung einverstanden erklärte, da er den Lohn schon Play. den Plätzen am Opernhause und Zeughause, der Schloß gar keinen Absatz, und als sich seine Lage immer mehr ver- zahle. Aus der Innung sei er ausgeschieden, weil er gerade brücke und dem Lustgarten, die Neue Wilhelmstraße, die schlimmerte und er auf nichts mehr hoffen fonnte, gab sich der gegen die Schmußtonkurrenz eines seiner Innungs- Kollegen zu tämpfen hatte. Mehrere Redner übten gleichfalls eine Friedrichstraße nebst der Weidendammer- Brücke, die Leipziger- unglückliche Mann selbst den Tod. Sein letztes Werk, das Modell eingehende Kritik an den Innungsbestrebungen. Während straße und der Leipziger Platz, der Spittelmarkt die zu einem Monumentalbrunnen, welcher vor dem Zentral- Bahnhof der Rede Rezerau's erschienen 2 Gendarmen im Saale, Kommandantenstraße, der Potsdamer Platz , die Potsdamer Aufstellung finden sollte, deffen Ausführung aber etwa 9 Uhr in demselben Lokale angemeldete straße vom Potsdamer Platz bis zur Lüzowstraße, ein- 100 000. gekostet hätte, zestörte seine letzte Hoffnung. letzte Hoffnung. Vereinsversammlung der Maler zu überwachen hatten. schließlich der Potsdamer- Brücke, die Königstraße, die Spandauer . Er ging in Sein Nachlaß wurde gepfändet, Die beiden Gendarmen, welche bisher die öffentliche Versamm straße von der Königstraße bis zum Moltenmarkt, der Alexander- und jetzt sind im ehemaligen Kurfürstlichen Schlosse bie letzten lung überwachten, verließen das Lokal, und nun verlangten die play, die Alexander- und Münzstraße, die Landsbergerstraße vom Werke des unglücklichen Künstlers, das obengenannte Brunnen­Alexanderplatz bis zur Gollnowstraße, der Hackesche Markt, die modell, eine Büste des Bischofs von Mainz , Paulus Haffner neu hinzukommenden Beamten vom Vorsitzenden Auskunft, ob dies die Vereinsversammlung sei. Der Vorsitzende erklärte, Rosenthalerstraße, die Chauffeestraße von der Friedrichstraße bis und zwei Madonnenstatuen zusammen für 117 M. durch den dies die Vereinsversammlung sei. daß gegenwärtig noch die öffentliche Versammlung tage. zur Jv.validenstraße, die Invalidenstraße vom Platz am Neuen Gerichtsvollzieher versteigert worden! Der Vorfall beweist, daß Der Beamte löste hierauf die Versammlung auf. Nachdem die Thor bis zur Brunnenstraße. Das Kreuzen der genannten Pläge gerade im heutigen Staat die Talente massenhaft zu grunde gehen. Anwesenden sich entfernt hatten und ein Theil der Vereins. und der Straße Unter den Linden " ist untersagt. Im übrigen Erft der Zukunftsstaat" wird der Kunst die freie Entfaltung mitgliede nach kurzer Zeit zurückgekehrt waren, eröffnete Hendrisce ist das Kreuzen ber bezeichneten Straßen im Zuge der diefelben gewähren können, die ihr gebührt. Von der heutigen Gesellschaft die Vereinsversammlung. Bald darauf lehrten die Gendarmen schneidenden Straßenzüge gestattet, muß jedoch in langsamer aber kann man mit Faust ausrufen: Der Menschheit zurück und notirten die Adressen der Versammlungsbesucher und Fahrt erfolgen.-§ 3. Hinsichtlich des Fahrens auf Zweirädern ganzer Jammer faßt mich au! des gesammten Vorstandes; jetzt unter dem Hinweis, daß die anderer Art als den im§ 2 bezeichneten, insbesondere hinsichtlich Bergmann und Röntgen. Am Dienstag Nachmittag stellte Bersammlung aufgelöst sei. Natürlich wird gegen das eigen­des Fahrens auf Hochrädern behält es bei den Vorschriften der der bekannte Arzt v. Bergmann zum ersten Male eine Operation thümliche Verfahren der Beamten Beschwerde erhoben werden. Polizeiverordnung vom 24. März 1884( Samml. Bd. 1 S. 179) Charlottenburg . Am 9. Februar tagte hier eine öffent mit der Maßnahme sein Bewenden, daß das Fahren auch in der vor, welche auf grund und mit Hilfe einer Röntgen'schen Auf­nahme ausgeführt wurde. Brückenallee, auf der Charlottenburger Chauffee, am Lützow -, der vom Geheimen Sanitätsrath Wiener nach der v. Berg - einen beifällig aufgenommenen Vortrag hielt. In der Diskussion Der Patient, ein junger Mann, liche Versammlung der Metallarbeiter, in der Gen. Rohrlad Schöneberger, Tempelhofer- und Garten- Ufer, in der Hofiäger mann'schen Klinik gebracht worden war, hatte fich wurde von einem Redner geschildert, wie selbst die eigenen allee und der Hißigstraße gestattet ist.-§ 4. Uebertretungen beim Reinigen eines Revolvers einen Schuß feinen Schrotes Berufsgenossen gegen ihre Interessen verstoßen, ein Umstand, dieser Verordnung werden mit Geldstrafe bis zu 30 M., im in die Hand gejagt. Obwohl ihm sofort nach dem Unglücks- der um so deutlicher die Nothwendigkeit der Organisation be Unvermögensfalle mit entsprechender Haftstrafe geahndet. fall einige 20 Schrotkörner herausgezogen wurden, blieb weist, da ohne Aufklärung der Arbeiter ein wirksames Auftreten § 5. Diese Verordnung tritt am Tage ihrer Beröffentlichung boch an dem verletzten Zeigefinger eine eiternde Fiftel zurück und gegen die vielfachen Uebelstände des Berufs nicht möglich ist. der Patient war im Gebrauch seiner Hand behindert. Eine Zum Schluß wurde befanntgegeben, daß am Sonntag, den Vor Aufregung ist am Dienstag Nachmittag zwischen 1 und Röntgen'sche Aufnahme, die Herr Sanitätsrath Wiener machen 16. Februar, bei Leder, Bismarckstr. 74, eine Versammlung des 2 Uhr das 12 Jahre alte Töchterchen Johanna des Schlossers ließ, zeigte deutlich im Grundgliede des rechten Zeigefingers zwei Metallarbeiter- Verbandes stattfindet. Menning aus der Müllerstr. 23 gestorben. Frau Menning Schrottörner und oberhalb derselben eine schwarze Masse, die sich lag längere Zeit an einem innerlichen Leiden darnieder, ihre im Laufe der Operation als ein bohnengroßes Häuschen platt meinen Vereins der Töpfer in Nr. 35 des Vorwärts" muß es Berichtigung. In dem Versammlungsbericht des Allge­Kinder Paul und Johanna litten an der Diphtheritis und be- gedrückter Schrotkörner herausstellte. Im Anschluß an diese fanden sich in demselben Krankenhause wie sie. Gestern Nach- Operation gab Herr v. Bergmann seiner Meinung über den heißen: Der Antrag Hasenbusch wurde als nicht zweckmäßig ge­mittag konnten alle drei aus der Anstalt geheilt entlassen werden. Nutzen der Röntgen'schen Erfindung für die Chirurgie etwa halten und kam derselbe nicht zur Abstimmung. Indessen war Der Ehemann Menning fand sich dort ein, um seine Familie folgenden Ausdruck. Seine Erfahrungen in den letzten Kriegen die Versammlung der Meinung, Schritte zu einer Einigung abzuholen. Er nahm zuerst seine Frau in Empfang und ging und speziell im russisch - türkischen Kriege hätten ihn zu dem Grund­dann mit ihr zur Kinderabtheilung, um beim Anziehen der Kleinen fatz geführt, niemals eine Kugel, die dem Kranken teine Giterung 8% uhr, bei Böhlendorf, Beughofftr. 8. behilflich zu sein. Während nun der Vater das Töchterchen oder andere Störungen verursache, herauszunehmen. Denn bei Berliner Naturheilverein II. Heute, abends 8 Uhr, im Saale deß hielt und die Mutter es anzog, fiel die Kleine plötzlich entseelt dem heutigen Stande der Aseptik könne selbst der vorsichtigste Vereins junger Kaufleute, Beuthstr. 20: Vortrag des Herrn Bartsch über: in die Arme zurück. Das Kind war außer sich gewesen vor Operateur die Gefahren einer Infektion nicht mit absoluter Erkrankungen der oberen Luftwege und des Verdauungsapparates. Freude, daß es nun wieder bei den Eltern zu Hause sein werde. Sicherheit auszuschließen und schon gar nicht im Kriegsfalle. Die übergroße Erregung hatte dem kleinen Wesen, das durch Eine solche Operation fönne also viel mehr Schaden anrichten, die überstandene Diphtheritis ohnehin geschwächt war, das Herz als das Geschoß es gethan hätte, das in den meisten Fällen gelähmt und es auf der Stelle getödtet.

in traft.

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ausgezeichnet einheile. In den Fällen dagegen, wo Eiterung In Moabit sind am Dienstag Vormittag abermals zwei oder nervöse Störungen auftreten, da hält v. Bergmann die Dachstuhlbrände ausgebrochen. Das erste sehr erhebliche Schaden Röntgen'sche Aufnahme für ein ausgezeichnetes Hilfsmittel. Er feuer betraf das Eckhaus Rathenower- und Quißowstraße. Es befürchtet jedoch, daß sich die Therapie nicht auf diese Fälle be­wurde mit mehreren Schläuchen Wasser gegeben. Die Gefahr schränken wird, sondern daß sie sich bei allen möglichen Gelegen: für die Nachbargrundstücke war erheblich. Der Brand- und beiten wird operativ bethätigen wollen. Geheimrath v. Berg­Wasserschaden ist auch in diesem Falle groß. Ein zweiter kleiner mann erklärte, daß er sich gegen das Aufkommen dieser Therapie Dachstuhlbrand fand in dem Eckhause Rathenower- und Krupp- zur stärksten Opposition rüste. straße statt. Hier wurde das Feuer so rechtzeitig entdeckt, daß es Das Kryptosfop. Salvioni's Instrument, daß den Namen ohne erhebliche Wassergabe unterdrückt werden konnte. Der Vor­stand des Grundbesitzervereins Nordwest hat 300 M. Belohnung für die Entdeckung eines Brandstifters ausgesetzt. Auch meldet ein unbestimmtes Gerücht von zahlreichen Verhaftungen, die an­läßlich der Brandstiftungen vorgenommen sein sollen.

herbeizuführen.

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Lese- und Diskutir- Klub Pestaloni". Jeden Donnerstag, abends

Vermischtes.

Die Lepragefahr betreffend, schreibt die Nordd. Allgem. 8tg." Unter der Spigmarke Ein Ausfatherd im Kreise 39." Unter der Spigmarke Memel" war fürzlich, irren wir nicht, in einem oftpreußischen Blatt, berichtet, ein Berliner Arzt habe aus den ihm zur Ver= fügung gestellten Akten der preußischen Medizinal- Verwaltung" festgestellt, daß bei genauerer Nachforschung von Jahr zu Jahr eine größere Menge von Leprakranten im Kreise Memel er­mittelt worden sei und die Zahl der Ausfähigen jetzt bereits 56

betrage. Letzteres ist erfreulicherweise nicht der Fall. Nach Informationen, die die Pr. Lit. 3tg." für zuverlässig bezeichnet, existiren im Kreise Memel nicht 56, sondern im ganzen nur neun Lepratrante. Von diesen ist eine weibliche Person nach Berlin n die königliche Charitee übergeführt, zwei männliche Lepröſe befinden sich in einer Klinik, so daß nur sechs Leprafranke in ihrem Wohnorte leben. Jeder einzelne Fall von Leprose sei den Behörden genau bekannt, es liege fein Grund zu der Annahme vor, daß nicht alles geschehen werde, was zu wirksamer Be­tämpfung dieser Krankheit nothwendig und möglich ist.

Kryptostop"( nicht griptoskop, wie der Draht fälschlich meldete) erhielt und verschlossene Gegenstände zu sehen erlaubt, ist, wie dem B. T." aus Rom gemeldet wird, folgendermaßen konftruirt. Das Kryptoskop ist eine Röhre aus schwarzem Karton. Am einen Ende ist sie durch eine Scheibe, gleichfalls aus schwarzem Karton, Die Moabiter Brandstifter scheinen ihre verbrecherische geschlossen, die innen mit einer unter Röntgen- Strahlen fluoresziren Thätigkeit von langer Hand vorzubereiten, was sich aus den Substanz bestrichen ist. Am anderen Ende ist eine Linse an­Beobachtungen in zwei Fällen schließen läßt. Ein Baumeister gebracht, die die fluoreszirende Fläche deutlich zu sehen erlaubt. Verantwortlicher Redakteur: August Jacobch, Berlin . Für den Inseratentheil verantwortlich: Th. Glocke in Berlin . Druck und Verlag von Mag Bading in Berlin .