Streiferfolg der Bauflempner.
Niederlage der kommunistischen Streifleitung.
Am Freitag stimmte eine Streifversammlung der Bau-, Gas- eine glatte Desavourierung der kommunistischen Branchenleitung und Wasserflempner einem Dom Schlichter Grabein bedeutet. gefällten Schiedsspruch mit übergroßer Mehrheit zu, nachdem Dietrich von der Ortsverwaltung des Deutschen Metallarbeiterverbandes Bericht über die vor dem Schlichter am Donnerstag ge=
führten Einigungsverhandlungen erstattet hatte. Von 1097 ab gegebenen Stimmen waren 756 für Aufnahme der Arbeit, 336 für Fortführung des Streits und 5 ungültig. Spätestens am Montag wird die Arbeit in allen Betrieben wieder aufgenommen. Maßregelungen finden nicht statt. Der Streit gilt nicht als Arbeitsunterbrechung.
Nach hartnäckigem Sträuben und Wiederholung ihrer alten Forderungen haben auch die Unternehmervertreter der vom Schlich ter vorgeschlagenen Regelung zugestimmt, so daß der Schiedsspruch verbindlich geworden ist. Bringt der Schiedsspruch auch nicht die volle Erfüllung der Streitforderungen, so ist doch ein mefentlicher Erfolg im Abwehrkampf gegen die Tarifver schlechterungspolitik der Unternehmer erzielt worden, der durch Fortführung des Streits nicht wesentlich hätte vergrößert werden können. Es werden jetzt die Fahrgelder von 3 Kilometer an und die wirtliche Fahr- und Laufzeit von 10 Kilometer Weg an bezahlt. Die Unternehmer wollten zuerst ungemessene Forderungen durchsetzen: Akkordarbeit, drei Lohngruppen, die 25- Kilometer- Grenze für unbezahlte Lauf- und Fahrzeit und Nichtbezahlung der Fahrgelder bis zu 2,40 m. wöchentlich. Daß dieser Angriff zurückgeschlagen wurde, bedeutet einen großen Erfolg, wie besonders der Bevollmächtigte des Metallarbeiterverbandes, Genoffe Ulrich, und mehrere Diskussions redner ausführten. Diese Ausführungen gaben auch gegenüber den Reden der Revolutionäre" den Ausschlag. Mit mehr als 3weidrittelmehrheit stimmten die Streifenden dem Schiedsspruch zu, was
Spekulation mit Deputatgetreide..
Die„ Schicksalverbundenheit" der Agrarier. Die Landwirte stellen es als eine Selbstverständlichkeit hin, daß höhere Preise für landwirtschaftliche Produkte auch den Landarbeitern zugute fommen müffen. Die letzten Wochen haben eine Steigerung Der Getreidepreise gebracht. Jeßt haben die Landwirte Gelegenheit zu zeigen, daß sie zu ihren Worten stehen. Sie denken nicht daran, zu zeigen, daß sie zu ihren Worten stehen. Sie denken nicht daran, wie Mitteilungen beweisen, die der Gauleitung des Deutschen Landarbeiter- Berbandes in Magdeburg von Landarbeitern gemacht
murden.
Nach den Mitteilungen haben verschiedene Landwirte den Landarbeitern erklärt, daß fie tein Deputatgetreide aus alter Ernte mehr bekommen können. Die Landarbeiter sollten sich mit der Lieferung des Deputatgetreides bis zur Ernte gedulden. Das Motiv, das die Einstellung der Landwirte bestimmt, ist leicht erkennbar. Die Landwirte wollen verhindern, daß aus ihren Getreidebeständen jetzt Teile ohne Bezahlung weggehen. Ihr Wille ift, die jegige gute konjunktur auszunugen und aus .den Getreidebeständen Geld für ihre eigene Tasche herauszuschlagen. Daß die Landarbeiter von den höheren Getreidepreisen auch profi tieren möchten, ist ihnen gleichgültig. Wenn sie Getreide verkaufen einige Landarbeiter müssen es tun, nur um noch etwas Bargeld in die Hand zu bekommen dann mögen sie warten, bis die gute Konjunktur wieder vorbei ist und die Getreidepreise ge
mollen
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fallen sind.
Auch ein anderer Fall zeigt, daß die Landwirte die Vorteile, die bie Steigerung der Getreidepreise bringen, allein einheimsen möchten. Einige Landwirte bieten den Landarbeitern anstatt eines Zentners Weizen, der nach den Bestimmungen des Tarifvertrages gegeben merden muß, 12 M. als Ausgleich an. Sie selbst aber stecken dafür 13,50 m. ein. Als der Weizen weniger als 12 M. pro Zentner toftete, ist tein Landwirt gekommen und hat den Landarbeitern für einen Zentner Deputatmeizen 12 M. als Ausgleich angeboten.
Am Mittwoch hatte gleichfalls eine Bersammlung der streifenden Bauflempner stattgefunden. Wir haben den Bericht darüber zurückgestellt, weil wir die Haltung der kommu nistischen Branchenleitung nicht ohne kritische Bemerknugen vorübergehen lassen fonnten, aber während des Kampfes uns jeder Kritik enthalten wollten.
Diese tommunistische Branchenleitung der Bauflempner hatte zunächst den sonderbaren Antrag gestellt, den Unorganisierten Streifunterstügung zu zahlen. Dieser Antrag wurde gestellt, obwohl ein gleicher Antrag von der erweiterten Streif leitung mit Bierfünftelmehrheit abgelehnt worden war. Als dann die Einladung des Schlichters, zu Verhandlungen über Beilegung des Kampfes Vertreter zu entsenden, zur Diskussion fam, wandten sich die Redner der kommunistischen Branchenleitung fehr entschieden gegen eine solche, reformistische" Handlungsweise. Der Antrag wurde denn auch mit 740 gegen 414 Stimmen abgelehnt.
3wei Tage später aber, als das Ergebnis dieses Schlichtungsschwindels" vorlag, haben die Streifenden mit zwei drittelmehrheit den Schiedsspruch angenommen. Wenn also die Ortsverwaltung des Deutschen Metallarbeiter- Verbandes nicht, wie es ihre Pflicht war, zu den Verhandlungen gegangen wäre, so würden infolge der sonderbaren ,, revolutionären" Taktik der fommunistischen Branchenleitung die Bauflempner wohl noch eine ganze Beile meiter gestreift haben, ohne mehr herauszuholen als durch den Schlichtungsschwindel" herausgeholt worden ist. Der Um schwung bei den Abstimmungszahlen zeigt deutlich, wie sich leider immer noch viele Arbeiter von den kommunistischen Phraſendrescher benebeln lassen. Glücklicherweise ist auch hier die Ernüchterung eingetreten,
rats über die z medmäßige Verteilung öffentlicher Aufträge ein Ausgleich der starten Beschäftigungsschmantungen in der Steinindustrie herbeigeführt werden. In dieser Industrie droht die völlige Stillegung vieler. Betriebe, da es an Aufträgen der öffentlichen Beschaffungsstellen fehlt. Die Bertreter der Steinindustrie beklagten besonders die sto z= meise Bergebung der Aufträge, die auf die starre Bindung der öffentlichen Stellen auf die Haushaltsjahre zurückzuführen sei, ferner den absoluten Rückgang der öffentlichen Aufträge, die durch die Sperre der Auslandskredite für den Straßenbau verursacht sei.
Der Bertreter der Reichsbahn teilte mit, daß in den nächsten Wochen erhebliche Aufträge etwa in der Höhe eines Drittels des bahn über die Deckung eines großen Teiles ihres Bedarfs in den Jahresbedarfes erteilt würden. Außerdem verhandle die Reichs. Wintermonaten. Auch die Vertreter des Verbandes der preußischen Provinzen, des deutschen Landkreistages und des deutschen Städtetages erklärten sich zur Hilfe bereit, wieſen jedoch auf die miß
lichen Finanzverhältnisse hin.
Bom Reichswirtschaftsministerium wurde besonders Bezug gewirtschaftsminister an die Landesarbeitsämter gegebenen Auftrag, nommen auf den fürzlich vom Reichsarbeitsminister und Reichsmit den örtlichen Beschaffungsstellen auf dem Gebiet des Konjunkturausgleichs Verhandlungen zu pflegen. Vom Reichsarbeitsministerium produttiven Erwerbslosenfürsorge hingewiesen, doch fehle es auch murde auf die Förderung des Straßenbaues aus den Mitteln der hier an den nötigen finanziellen Mitteln, um solche Arbeiten im größeren Umfange durchzuführen.
Biel ist also bei dieser Besprechung nicht herausgefommen. Außer der Reichsbahn, die Aufträge in Aussicht ſtellte, haben sich alle anderen Stellen auf die finanziellen Schwierigkeiten berufen. Die Finanzfrage steht immer mehr im Mittelpunkt des Arbeits
marktproblems.
Die Schlafwagen- Gesellschaft.
Internationale Attien ihres Personals.
Unter dem Bersonal der Internationalen Schlafwagengesellschaft herrscht allgemeine große Unzufriedenheit über die Arbeitsbedingungen.
In den meisten Ländern ist dieses Personal entweder bei der Organisation der Eisenbahner oder derjenigen der Trans portarbeiter angeschlossen; in Deutschland dem Verbande der Hotel, Restaurant- und Café- Angestellten. Die Vertreter, welche die Gesellschaft in jedem Lande hat, weigern sich aber die überall, anscheinend auf Grund von Anweisungen felbstgewählte Organisation des Personals anzuerkennen und verschanzen sich hinter der Direktion, die aber ebensowenig etwas von sich hören läßt.
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Hin und wieder sind auch Personalmitglieder, welche in der Organisation rührig mitarbeiten, gemaßregelt worden. Das Sekretariat der Internationalen Transportarbeiter- Föde= ration( ITF .) bereitet jetzt am Size der Direktion der Schlafwagengesellschaft eine internationale Konferenz für das Personal dieser Unternehmung und der Mitropa " vor, um die Wünsche des Personals in Programmfragen zusammenzustellen und die Mittel zu einer Berwirklichung eines solchen Programms zu besprechen.
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Die schlechten Arbeitsbedingungen bei der Schlafwagen- Gesellschaft stehen in fraffem Gegensatz zu deren finanziellen Verhält nissen. Der Bruttogewinn dieses Unternehmens betrug Jahre 1927: 147 609 919 Franken( 845 902 Pfund Sterling), im Jahre 1928: 171 186 759 Franken( 901 012 Pfund Sterling); zu dem letzteren Betrage muß man noch Zinsengewinne in Höhe von 10 800 159 Franfen( 61 892 Pfund Sterling) hinzuzählen.
Das Kapital wurde ab 1. Januar 1928 von 115 Millionen Franken( 659 025 Pfund Sterling) auf 230 Millionen Franken ( 1 318 050 Pfund Sterling) erhöht. An Dividenden wurden ausgeschüttet: 86,25 Millionen Franken( 494 270 Pfund Sterling), das ist 75 Praz., im Jahre 1927, und 46 Millionen Franken( 263 610 Pfund Sterling), das ist 20 Proz., im Jahre 1928. Dem Erneuerungsfonds für das Rollmaterial wurde vom Bruttogewinn des Jahres 1928 die Summe von 59,5 Millionen Franken( 340 974 Pfund Sterling), gegen 17 Millionen Franken( 97 421 Pfund Sterling) im Jahre 1927, zugeführt.
Polnische Regierung gegen Gewerkschaften.
Faschistische Methoden.
Die erften gegen die Gemerfschaften gerichteten ZerstörungsOrganisation der Sozialistischen Partei in Warschau , der sich aus versuche stellten sich zu Beginn des Jahres 1928 ein. Ein Teil der Bemunderern und Berehrern Pilsudskis zusammensetzt, d. h. Beute, deren chauvinistische und nationalistische Einstellung seit langem befannt war, übernahm die traurige Aufgabe der Zerstörung von Partei und Gewerkschaften von innen heraus. Man bediente sich dabei der von den Kommunisten in ganz Europa angewandten Methoden. Durch persönliche Verleumdung der Führer versud te diese Gruppe, die Arbeiter vor den Wagen der Regierung zu spannen. So tam es im Herbst 1928 innerhalb der Gewerkschaftsbemegung zum offiziellen Bruch. Einige Ortsgruppen in Warschau löften sich vom zentralen Gewerkschaftsrat ab und gründeten eigene
Gewerkschaften. Sofort verbanden sich diese Gruppen mit der unter deffen ebenfalls abgespalteten politischen Gruppe, die sich unter dem tion", tonstituierte. Zu dieser Gruppe der Spalter gejellte sich auch Namen Sozialistische Partei Polens , ehemalige revolutionäre Frat
der ehemalige Sekretär des Metallarbeiterverbandes A. Teller, der die polnischen Arbeiter mehrere Male auf der Internationalen die der Regierung freundlich gesinnte Gruppe zirka 8000 bis 10 000 Arbeitskonferenz in Genf vertreten hat. Auf diese Weise wurden in Mitglieder überführt. Die Spaltungsaktion beschränkte sich jedoch auf Warschau . Trotz aller Anstrengungen vermochten sie sich nicht meiterzuentwideln, während gerade der freie Gewerkschaftsbund auf seinem letzten Kongreß neue Anschlüsse melden konnte.
Berschiedene der neuesten Maßnahmen der Regierung sind direkt gegen die Arbeiter gerichtet. Seit 5 Jahren gewährte der Staat den ausgesteuerten Arbeitern der Arbeitsiosenversicherung während etlicher Wochen resp. Monaten eine spezielle Unterstügung. Seit
Nach solchen Vorgängen brauchen sich die Landwirte wirklich Urabstimmung der Bekleidungsarbeiter 1. Juli dieses Jahres ist diese Unterſtüßung zurückgezogen worden.
nicht zu mundern, wenn ihre Ausführungen von der Schicksalsverbundenheit mit den Landarbeitern als hohle Worte bezeichnet werden.
Konjunkturausgleich in der Steinindustrie.
3mmer die finanziellen Schwierigkeiten.
Im Reichswirtschaftsministerium fanden dieser Tage Verhand handlungen statt, um einen Ronjuntturausgleich in der Steinindustrie herbeizuführen. Außer den Organisationen der Unternehmer und der Arbeiter waren auch die Vertreter der als Abnehmer von Steinen in erster Linie in Frage kommenden Kommunalverbänden sowie der Deutschen Reichsbahngesellschaft anwesend. Es sollte entsprechend den Vorschlägen des Reichswirtschafts.
L343/ 61
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Cleber die Invalidenunterstützung.
Der Beirat des Deutschen Bekleidungsarbeiterverbandes hat gemäß den Stettiner Verbandstagsbeschlüssen eine Vorlage zur Invalidenunterstüßung und Aussteuerbeihilfe verab. schiedet. Die endgültige Entscheidung über die Einführung dieses neuen Unterſtüßungszweiges erfolgt durch Urabstimmung, für die als Termin die Zeit vom 20. bis einschließlich 26. Oftober in Aussicht genommen ist.
Gegenwärtig ist in 18 freien Verbänden mit 3 350 000 Mitgliedern Invalidenunterstützung bereits eingeführt. In absehbarer Zeit werden alle Mitglieder der freien Gewerkschaften Unterftüßungsbeihilfen im Falle der Invalidität beziehen fönnen.
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Die Regierung hat ferner ein von ihr seinerzeit unterbreitetes Gesetz betr. die Alters-, Witwen- und Waisenunterstützung zurüc gezogen. Bon 100 000 Arbeitslofen fommt die Arbeitslosenunterstügung nur zirka 30 000 zugute. In den letzten Wochen ist die Regierung sogar zur Liquidierung der Autonomie der Krankenkassen übergegangen, d. h. zur Auflösung der auf dem Wege des allge meinen Stimmrechts ernannten sozialistischen Verwaltungs- und Kontrollräte, die durch Regierungsbeamte ersetzt werden. Berantwortlich für Politik: Richard Bernstein; Wirtschaft: G. Alingelhöfer; Geverkschaftsbewegung: 3. Steiner; Feuilleton : Dr. John Schitowski; Lokales und Sonstiges: Frik Raritädt: Anzeiden: Th. Glocke: fämtlich in Berlin . Berlag: Borwärts- Berlag G. m. b. S., Berlin . Drud: Borwärts- Buchdruckerei und Berlagsanstalt Baul Singer u. Co., Berlin S. 68, Lindenstraße 3 Sierzu 1 Beilage und Unterhaltung und Wissen".
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