Nr. 38.
A mts.
Reichstag.
M
Freitag, den 14. Febenar 1896.
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13. Jahrg.
illusorisch machen können.( Beifall.) Was in den letzten zehn die Empfindlichkeit des anderen.( Beifall.) Die öffentliche Jahren zur gedeihlichen Entwickelung in dieser Beziehung gethan Meinung in England pflegt das, was sie will, mit großem Freiist, hat sich alles am hellen lichten Tage vollzogen; wir haben muth zum Ausdruck zu bringen, ohne ängstlich darüber zu grübeln, 39. Sigung vom 13. Februar, 1 Uhr. dabei nichts zu verschweigen und zu beschönigen und nichts zu was das für einen Eindruck auf das Ausland macht. Das ist ihr Recht, Am Tische des Bundesraths: Fürst zu Hohenlohe, rechtfertigen. Wir haben vor Jahren eine Dampferlinie nach aber dann sei man auch nicht allzu empfindlich, wenn wir einmal v. Marschall, Graf Posadowsky. der Delagoa- Bai errichtet und eine Bahn von der portugisischen das gleiche thun, und wenn wir in dieser Frage, die unsere Die zweite Berathung des Reichshaushalts- Etats Landesgrenze nach Pretoria gebaut. Deutsche Reichs Interessen berührt und die öffentliche Meinung Deutschlands aufs für 1896/97 wird fortgesetzt beim Etat des Auswärtigen angehörige haben sich dort niedergelassen und find an tiefste bewegt, dann auch mit gleichem Freimuth sagen, was wir Unternehmungen dort betheiligt. Diese legitimen Interessen denken und fühlen.( Beifall.) Die Freiheit beanspruchen wir, Beim Gehalt des Staatssekretärs bemerkt der Berichterstatter wollen wir pflegen und fördern im freundlichen Wett- daß, wenn unser Interesse bedroht wird durch offenkundiges Prinz v. Arenberg, daß aus dem Etat des Auswärtigen Amts tampf mit anderen Nationen. Dieser Pflicht kann und wird Unrecht, wir es als solches bezeichnen und unsere Genugthuung, diesmal alle Ausgaben ausgeschieden sind, welche sich auf die das Deutsche Reich sich nicht entziehen.( Beifall.) Wir wollen daß das Unrecht unterlegen und Recht doch) Recht geblieben ist, Kolonien beziehen. den status quo aufrecht erhalten bezüglich der Delagoa- Bai und in einer Form zum Ausdruck bringen, wie es dem Empfinden Abg. Hammacher( natl.): Die Budgetkommission hat bezüglich des Besitzstandes unserer Eisenbahn, und wir wünschen der ganzen Nation entspricht.( Wiederholter lebhaftester Beifall.) die politische Lage Deutschlands diesmal im Zusammenhange mit die Erhaltung der Selbständigkeit der südafrikanischen Republik, Abg. Lieber( 3.): Wit meinen politischen Freunden bin den Nachrichten behandelt, daß die verbündeten Regierungen die wie sie vertragsmäßig gewährleistet ist. In diesem durch ich sowohl durch das vorgelegte Weißbuch als insbesondere durch Absicht verfolgen, die deutsche Flotte in großartigem Stile zu aus konservativen Programm stehen wir weder mit Eng - die eben gehörten Darlegungen des Herrn Staatssekretärs in vermehren. Nicht um diesen Gegenstand jetzt zu approfundiren land noch mit irgend einer anderen Macht in Widerspruch; vollem Maße befriedigt. Wir wünschen die Erhaltung und - das geschieht zweckmäßiger bei Berathung des Marine- Etats- wohl aber treten wir in einen starten Gegensatz zu jenen Be Wiederherstellung guter Beziehungen zu England, aber niemals sondern damit schon heute die Vertreter der politischen Parteien strebungen, welche in Südafrika ganze Arbeit machen wollen, auf Rosten des Rechtes und der Großmachtstellung des Deutschen Aulaß nehmen würden, ihre Haltung in dieser Frage darzulegen, welche aufräumen wollen mit den selbständigen Staatsgebilden Reiches.( Beifall.) Wir legen Werth darauf, daß es auch im halte ich mich für verpflichtet auszuführen, welche Stellung meine und dem Besitzstand anderer europäischer Mächte, welche ganz Auslande über allen Zweifel klar sei, daß in auswärtigen Anpolitischen Freunde zu der Frage der Flottenvermehrung ein- Südafrika verändern und zu einem einheitlichen Wirthschafts- gelegenheiten das Zentrum im Reichstage und im Reiche keine nehmen. Wir begrüßen die Erklärung des Herrn gebiet machen wollen. Durch den Sieg dieser Bestrebungen Ausnahmestellung gegenüber den nationalgesinnten Parteien Staatssekretärs Freiherrn v. Marschall, daß die verbündeten würden wir allerdings eine schwere Schädigung unserer Deutschlands einnimmt, daß wir mit vollem Vertrauen hinter und wir haben auch Regierungen nicht beabsichtigen, dem Reichs Interessen erfahren, Kolonial- dem gegenwärtigen Leiter der auswärtigen Angelegenheiten tage eine Vorlage zu machen, welche auf eine besig in Südafrika , also auch politische und nicht ausschließlich stehen. Wir hoffen, daß die Erkenntniß dieser Thatsachen das Vermehrung der Flotte über die im Marine wirthschaftliche Interessen. Man hat uns vorgehalten, wir ihrige dazu beitragen werde, um jenes schöne Wort zur vollen Etat ausgeworfene Position hinausgeht. buhlten um die Gunst der Buren es ist in diesem Zusammen Wahrheit zu machen, mit welchem der deutsche Kaiser vor den Mit besonderer Genugthuung hat es uns erfüllt, daß Herr hang auch das Wort fofettiren gefallen und wollten uns versammelten Vertretern der verbündeten Regierungen und des v. Marschall erklärt, daß die verbündeten Regierungen sich nicht in ihre Angelegenheiten mischen. Sympathien der Völfer laffen deutschen Volkes und unter lebhafter Zustimmung derselben identifiziren mit jenen uferlosen Plänen, die in letzter Zeit in sich nicht reguliren und kontrolliren; die beiderseitigen Vor- das Jubelfest des Deutschen Reiches eingeweiht haben: Das wie vor eine Stüye des der Presse besprochen und befürwortet sind; derartige Vorlagen würfe schließen sich aus und ich wüßte fein sichereres Mittel, Deutsche Reich wird nach würden in dem hohen Hause den lebhaftesten Widerspruch soweit ich die Buren kenne, mit dem wir bei ihnen alle Sym- Friedens bleiben.( Beifall,) finden( Sehr richtig!) und die Thätigkeit lähmen, welche pathie für Deutschland von Grund aus zerfiören und ausrotten Abg. v. Manteuffel( t.): Meine Freunde beabsichtigen unbedingt erforderlich ist, ist, diese Fragen einer glück- tönnten, als eine Haltung unsererseits, die den Verdacht erregte, daß ebensowenig wie das Zentrum die Diskussion dadurch zu verlichen Lösung entgegenzuführen. Wenn Herr v. Marschall wir uns in ihre Angelegenheiten mischen wollen und daß wir ein längern, daß wir die Stellungnahme zu der Flottenvergrößerung erklärt hat, daß die Regierung, ohne eine Aenderung in unserer moralisches und rechtliches Protektorat erstreben.( Beifall.) hier vortragen. Ich beziehe mich auf das, was Herr v. Massow auswärtigen Politik eintreten zu lassen, sich ernstlich mit der Wir haben bei uns im Innern so manche in der Kommission gesagt hat. Wenn ich mit wenigen Worten Prüfung der Frage beschäftigt hat, ob die gegenwärtige Schwierigkeiten( Heiterkeit; Rufe: sehr gut zu über auf die Aeußerungen des Staatssekretärs eingehe, so will ich Rüstung zur See ausreicht zur Wahrung der deutschen In- winden, so daß ich nicht wüßte, woher uns die hervorheben, daß uns die Ausführungen desselben und teressen, so erkennen meine politischen Freunde darin nur den Lust kommen follte, auch noch die Verant- das Weißbuch nach jeder Richtung hin befriedigt haben.( Beifall.) Ausdruck des historischen Verantwortlichkeits- Bewußtseins, wortung für die inneren Angelegenheiten Die Ausführungen haben in dem einen Punkte, der mit der welches der deutschen Regierung immer eigen war. Nicht blos anderer Staaten zu übernehmen.( Heiterfeit.) Transvaal - Angelegenheit nichts zu thun hat, lebhaften Widerhall bei der Regierung, sondern auch in den Kreiſen ernst nach- Objektiv betrachtet war der Einfall Dr. Jameson's ein gefunden, nämlich als er sagte, daß wir im Innern Schwierig denkender politischer Männer verdient es eine sehr reifliche Gr- völkerrechtswidriger Att( Sehr richtig!), der auch unsere Inter - feiten genug hätten und nicht gewillt seien uns in die Verwägung, ob unsere Flotte in ihrem gegenwärtigen Zustand essen bedrohte und damit für uns das Recht und die Pflicht hältnisse anderer Länder einzumischen.( Beifall.) Wir hoffen, ausreicht, die deutschen überseeischen Interessen genügend zu schuf, einzugreifen. Wenn behauptet wird, daß Präsident Krüger daß die Regierung damit in erster Linie die agrarischen schüßen, ob auch insbesondere die Nothwendigkeit vorliegt, die unsere Intervention angerufen habe, so ist das ein Irrthum, Schwierigkeiten meint.( Heiterfeit links.) Wir hoffen, daß Zahl unserer Kreuzer zu vermehren. Welches aber auch immer mir ist nichts davon bekannt geworden. Sofort nach Eingang die Regierung in erster Linie diesen Mißständen abhelfen wird. das Ergebniß der Erwägungen der Regierungen und des Bundes der betreffenden Nachricht habe ich auf Anweisung des( Heiterfeit. Buruf: Fertig!) Nein, noch nicht!( Große HeiterNur raths sein möge gelangt eine darauf bezügliche Vorlage an Herrn Reichskanzlers mich an die englische Regierung mit feit.) in dem äußersten Fall kann eine Körperden Reichstag, so werden wir ebenso wie früher nicht allein mit der Anfrage gewendet, welche Maßnahmen dieselbe zu schaft wie der Reichstag sich in die Verhältnisse der äußeren dem nöthigen lebhaften Patriotismus, sondern auch mit der ergreifen gedente, um die Gefahren zu beschwören, die Politik mischen. Deshalb hätte es meinem Wunsche und dem nüchternen Erwägung sie einer Prüfung unterziehen, ob sie in durch den Einfall Jameson's entstanden waren. Mit dieser meiner politischen Freunde mehr entsprochen, wenn von einem den geforderten Mitteln gerechtfertigt ist. Damit ist diese Frage Anfrage haben wir einmal unsere Interessen gewahrt und gleich einzigen Mitgliede des Reichstages eine Erklärung abgegeben für uns zur Zeit parlamentarisch erledigt. zeitig der Sonderstellung Englands Rechnung getragen. Die worden wäre( Sehr richtig! rechts), z. B. wie die Erklärung des Das gestern dem Reichstage über die neueren Vorgänge in englische Regierung hat uns mit Bereitwilligkeit mitgetheilt, Herrn Lieber.( Zustimmung.) Das ist nicht beliebt worden, desSüdafrika vorgelegte Weißbuch enthält nur in einem Punkte welche Maßregeln sie schon vorher getroffen hatte, um, so weit halb müssen auch die anderen Parteien sprechen. Wir können etwas nenes und eine Aufklärung von einer gewissen Bedeutung. sie es konnte, Dr. Jameson zu rückwärtiger Bewegung zu veran dem Staatssekretär nur danken, daß er in voller Ruhe und SachDurch englische Blätter wurde die Nachricht verbreitet, daß lassen; ich muß in vollem Maße anerkennen, daß die englische lichkeit innerhalb der gezogenen Grenzen den Standpunkt aufrecht Deutschland bereits, um dem Präsidenten Krüger und der süd- Regierung mit aller Energie und Umsicht alle Schritte gethan erhalten hat, den er aufrecht erhalten mußte, daß er der Ehre afrikanischen Republit in ihrem Kampfe gegen die Rhodesia " zu hat, um dieses Ziel zu erreichen, und daß, wenn Deutschlands nichts vergeben und das Recht nicht verlegt hat. Hilfe zu kommen, Verhandlungen mit Portugal wegen Ent- trotzdem Blutvergießen eintrat, die englische( Beifall rechts.) sendung von Truppen nach der Delagon- Bai angeknüpft habe. 9 egierung teinerlei Verantwortung hatte. Abg. v. Kardorff( Rp.): Ich bin in manchen Punkten mit Diese Nachricht entspricht nach dem Weißbuch der Wahrheit Es fonnte darüber kein Zweifel bestehen, daß der Einfall des der Regierung nicht einverstanden, z. B. in bezug auf die nicht. E3 bestand die Absicht, einen Theil der Mann- Dr. Jameson in Verbindung stand mit der Bewegung der so- Währungsfrage.( Großes Gelächter links.) Deshalb bin ich um schaft des„ Seeadley" in der Delagoa Bai zu landen, genannten Nationalpartei in Johannesburg , daß jener Einfall so mehr erfreut, daß ich vollständig einverstanden sein kann mit und dann, auf den Wunsch des Konsuls von Herff, nach das Signal sein sollte zur revolutionären Bewegung in dieser der Haltung des Fürsten Reichskanzler namentlich auch in dieser Johannesburg zu schicken, um das deutsche Konsulat und die Stadt. Wäre der Schlag gelungen, so standen zunächst Transvaal- Angelegenheit. deutschen Intereffen zu schützen. Herr v. Hürff hatte die Re- annarchistische Zustände zu befürchten, und für die Deutschen war Abg. Richter( frs. Vp.): Der Lauf der Verhandlung hat gierung über eine bevorstehende revolutionäre Bewegung in die Gefahr um so größer, als in Johannesberg Elemente dargethan, wie nöthig die Erörterung der auswärtigen Johannesburg unterrichtet, und es war deshalb Pflicht der von und sind verschiedener Art vorhanden ganz die Politik ist. Man soll es nicht bei Attlamationen be= deutschen Regierung, den Weg zu beschreiten, den sie beschritten deutschen Reichsangehörigen in entschiedener Gegnerschaft wenden lassen, sondern die Sachen eingehender erörtern. hat. Durch die glückliche Niederschlagung der in die süd- zu jener Nationalpartei standen. Es hätten sich dort In dem Weißbuch liegt schwarz auf weiß firirt das Programm Die ereignen fönnen, afrikanische Republik eingedrungenen Freibeuterbande ist glück- Dinge vorwurfsvollen der Regierung vor, welches durch die heutigen Erklärungen eine licherweise die Veranlassung entfallen, an eine Landung von Frage ausgesetzt hätten: wie war es möglich, daß bei der Erweiterung erfahren hat. Mit diesem Programm können wir 20 Stunden Eisenbahnfahrt Truppen in der Delagoa- Bai zu denken. Sie werden alle aus relativ turzen Entfernung- uns durchaus einverstanden erklären, es zerstört jede Meinung, dem Weißbuch die Ueberzeugung gewonnen haben, daß unser ein deutsches Kriegsschiff landete, ohne daß auch nur der Ver- als wenn eine Angliederung in irgend einer Form in Transvaal Auswärtiges Amt mit Entschiedenheit und Energie, aber auch such gemacht wurde, den bedrängten Deutschen in Pretoria zu beabsichtigt wäre, als ob irgend welche Protektoratsgelüfte bestehen. mit Umficht und in streng abgegrenzten Formen die Rechte Deutsch - Hilfe zu kommen?( Sehr richtig!) Aus diesen Erwägungen Das wäre geeignet, die Sympathien für Deutschland in Translands in der gefährdeten füdafrikanischen Republik zu wahren ver- heraus habe ich nach der Weisung des Herrn Reichskanzlers vaal zu zerstören. Nach diesem Programm haben wir in Transstanden hat.( Beifall.) Ich glaube, der Reichstag schuldet dafür dem dem Antrage des Konsuls v. Herff stattgegeben und ihn vaal zu wahren die materiellen Interessen Deutschlands , die Auswärtigen Amt einen lebhaften und aufrichtigen Dant.( Bieder- ermächtigt, im Nothfalle zum Schutz des Konsulats und der dortigen Bahnanlagen und Handelsbeziehungen. Wir haben also holter Beifall.) Wir alle, glaube ich, dürfen mit Stolz in der Deutschen , die darin Zuflucht suchten, das Landungskorps des dort dieselben Interessen zu wahren, wie die anderen Völker, vielleicht Enunziation des deutschen Kaisers einen Aft des deutschen Schiffes" Seeadler " heranzuziehen. Es handelt sich um 50 Mann, vielfach noch in größerem Umfange. Was die Vorkommnisse Selbstbewußtseins, einen Ausdruck der Gefühle des deutschen die ausreichend waren, um das Konsulat mit den Deutschen zu der letzten Zeit betrifft, so ist es eine gute Folge der Vorlage Volkes erkennen.( Beifall.) Die englische Bevölkerung bezw. die schützen, aber in keiner Weise ausreichend für andere Zwecke. eines Weißbuchs, daß es ein Märchen ist, als ob die Transvaalenglische Presse haben sich sogar zu Feindseligkeiten gegen den Ich habe gleichzeitig an die portugiesische Regierung die Bitte regierung die Intervention der deutschen und der französischen deutschen Kaiser und die deutsche Nation veranlaßt gesehen. gerichtet, die Landung des Korps zu genehmigen, weil diese Ge- Regierung angerufen bätte. Der Staatssekretär hat hervorWir beklagen das aufs tiefste und weisen es mit der größten nehmigung zur Landung und zum Durchmarsch unumgänglich war. gehoben, daß die englische Regierung mit aller Energie und Ums Entrüstung als unberechtigt zurück. Wir alle haben das Gefühl, Bevor die Antwort darauf eintraf, war die Gefahr für die sicht den Freibeuterzug zu vereiteln bemüht war. In dem Blaudaß die Erweiterung der Kluft, welche jetzt zwischen der Deutschen beseitigt und damit die Sache erledigt. Das ist die buch treten diese Aeußerungen schärfer hervor, als es bisher der englischen und der deutschen Nation zu befiehen scheint, auch für einfache Thatsache. Wir haben bei den Verhandlungen, die sich Fall war. Aber die Frage bleibt offen, warum hat sie verhindern vermocht, daß ein Zug uns etwas Ernstes und Bedenkliches ist. Möge es der deutschen an die Festnahme des Dr. Jameson knüpften, eine absolute nicht überhaupt zu Zurückhaltung beobachtet. Wir thun in diesem Augenblick dasselbe unternommen Diplomatie gelingen, jene Kluft allmälig auszufüllen. Die englische Regierung hat be Staatssekretär v. Marschall: Bevor ich die Anfrage über angesichts der Erwägungen, mit denen sich die Regierung in Pretoria | fondere Rechte, aber auch besondere Pflichten Transvaal gegenüber. unser Verhältniß zu England beantworte, muß ich einen furzen beschäftigt nach der Richtung, ob mit Rücksicht auf das rapide Wenn ein Staat beschränkt ist in dem Abschluß von AllianceRückblick auf die Entwickelung unserer Beziehungen Anwachsen von Johannesburg eine Erweiterung der Rechte der verträgen, so hat die andere Regierung die Pflicht, diesen Staat zu Transvaal werfen. Die rechtliche Stellung dieser Uitlanders möglich sei. Aus dem Weißbuch haben Sie ent zu schützen gegen Angriffe, namentlich wenn sie aus ihrem eigenen Der Abg. HamRepublik ist festgelegt in der Konvention derselben mit England nommen, was wir verhandelt haben. Man pflegt solchen Publi Gebiete hervorgehen.( Sehr richtig! rechts.) einer von 1884. Darin ist der Republik für ihre inneren Angelegen- tationen den Vorwurf zu machen, daß sie sich über das bereits macher hat erwähnt die Eventualität der Landung heiten völlige Selbständigkeit gewährt, dagegen hat sich England Bekannte in größter Breite ergehen, dagegen eigentlich die inter - deutschen Matrosen- Abtheilung. Ich stimme mit ihm überein bezüglich der auswärtigen Angelegenheiten, obgleich auch hier effantesten Dinge verschweigen. Ich will nicht sagen, daß darin, daß die Eventualität nicht eingetreten ist. Es hat feinen gegen den früheren Zustand eine erhebliche Erweiterung der dieser Vorwurf im allgemeinen unbegründet fei Zweck, darüber zu sprechen, ob die Verwickelung dadurch nicht Befugnisse eine Kontrolle( Heiterkeit), ich kann Ihnen nur amtlich versichern, daß es in größer geworden wäre als sie war. der Republik eingetreten ist, insofern vorbehalten, als nach Artikel 4 der Konvention Verträge diesem Falle nicht zutrifft, daß das Weißbuch voll- Sympathie weiter Kreise des deutschen Volkes war in dem und Vereinbarungen mit anderen Staaten mit Ausnahme des ständig die Verhandlungen enthält, die wir insbesondere mit der Telegramm des Raisers enthalten; es war der Ausdruck der einfachen menschlichen Theilnahme. Das Telegramm Oranje- Freistaats der Genehmigung der Königin unterliegen. englischen Regierung gehabt haben.( Zustimmung.) An diese Konvention inüpfen sich zeitlich und auch ursächlich die Unsere Beziehungen zu der englischen Regierung haben keinen ist nicht überall so ausgelegt worden, wie es beabsichtigt war. Beziehungen an, die wir seitdem mit der südafrikanischen Re- Augenblick aufgehört, gute, normale und freundliche zu sein. Die Worte eines Souverains finden mehr Beachtung, und der publik unterhalten haben. Bereits im Sommer 1884 trat die( Beifall.) In England hat aus Anlaß der jüngsten Vorgänge Souverain ist nicht wie ein Minister in der Lage, einen Republik mit uns in Verhandlungen, die am 22. Januar 1885 eine hochgradige Erregung gegen Deutschland Play gegriffen, Kommentar zu geben. Daher waren die Kundgebungen eines zum Abschluß eines Handelsvertrages Dieser die in Wort, Schrift und Bild einen sehr scharfen Ausdruck ge- Souverains bisher sehr selten; aber ich wünsche nicht, führten. Vertrag hat nach Artikel 4 der Konvention die Gefunden hat. Ich unterlasse den aussichtslosen Versuch, gegen daß diese Kundgebungen allzu häufig werden. nehmigung der englischen Regierung erhalten; er blieb also Stimmungen mit Argumenten zu kämpfen und ich will fein Die Königin von England hat dem Präsidenten Krüger auch eine unanfechtbare Grundlage für unsere Beziehungen. In diesem Wort sprechen, welches Del ins Feuer gießen könnte; ich be- ein Glückwunschschreiben gesendet; er ist auch im englischen Vertrage ist uns die Freiheit der Niederlassung, die Handels- schränke mich darauf, die Thatsachen, wie sie sich zugetragen Parlament seiner Mäßigung wegen gelobt worden. freiheit, die Freiheit des Gewerbebetriebes in der Republik ge- haben, gegenüberzustellen den Vermuthungen, welche aus den ist das bestgelobte Staatsoberhaupt.( Seiterkeit.) Man muß Es ist nicht ihm das gönnen, denn kaum ein Staatsoberhaupt ist währt, gleichzeitig auch die Meistbegünstigung. Wir haben Ereignissen des Tages hervorgewachsen sind. Davon haben vor eine so schwierige Aufgabe gestellt worden als er. danach in allen diesen Beziehungen auch nicht hinter England deutsche Art, fremdes Recht anzutasten. zurückzutreten.( Hört!) Stehen wir also vor der Frage, was wir stets Beweise gegeben, daß wir fremde Interessen Die fremden Einwohner des Staates, die durch den Goldhunger haben die Deutschen eigentlich in der Republik zu suchen, und fremdes Recht achten und wir sind gern bereit, mit herangezogen sind, haben keine Neigung, die dauernden Interessen wir wollen allen anderen Nationen in den besten Beziehungen zu stehen. des Staates zu vertreten. Daß unsere Beziehungen zu England so dürfen wir in voller Ruhe antworten:
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Der Ausdruck der
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dort die Rechte ausüben, welche die Republik mit Ge- Allerdings sehen wir voraus, daß diese Achtung gegründet ist im allgemeinen während dieser Vorgänge und Erörterungen nehmigung Großbritanniens uns vertragsmäßig eingeräumt hat. voll und ganz auf unbedingte Gegenseitigkeit( Sehr richtig!) und normale und freundliche geblieben sind, ist erfreulich. Ich meine Wir wollen nicht, daß dort staatsrechtliche und faktische Ber- daß die Empfindlichkeit des einen Theiles, mag sie noch so be auch, daß die Erregung in England, die mir unverständlich änderungen eintreten, welche unsere Rechte erschweren oder rechtigt sein, Hand in Hand geht mit der gehörigen Rücksicht auf war und der eine ähnliche Erregung in Deutschland nicht gegens