Von der Berliner Beamten- Vereinigung.
Opposition gegen die Sanierungsbeschlüsse.
Die Ende Juni erfolgte Zahlungseinstellung der Berliner | liner Beamten- Bereinigung eine Zuschrist, in der die immerhin Beamtenvereinigung, in der 8000 Beamte zur gegen merkwürdige Behauptung enthalten ist, daß diesem oppofitionellen seitigen Hilfe Spareinlagen sammelten, hält begreiflicherweise große Vertrauensmann ein Vorstandsamt versprochen worden sei, wenn Teile der Mitglieder immer noch in Aufregung. Bekanntlich sind er seine Opposition einstelle. Weiter wird behauptet, daß beim Ver: durch Kreditgewährungen an Fabriken und Großgüter min gleichsrichter bereits alle Mitglieder, ohne Rücksicht auf die noch| destens 2 Millionen Mart von den Einlagen bedroht. Eine Ber - nicht genehmigte Sagungsänderung, als Schuldner namhaft ge sammlung der Gläubiger hat nun beschlossen, nachdem man mit macht worden sind, die ein kleineres Guthaben als 150 Mart 600 000 bis 700 000 Mart die Sanierung glaubt durchführen zu haben. fönnen, durch eine Sagungsänderung die Haftfummen aller Mitglieder auf 150 Mart zu erhöhen, die auch sofort eingezahlt werden sollen.
Gegen diese Beschlüsse wendet sich eine Anzahl von Mitgliedern mit der Behauptung, die Vertrauensleute seien einseitig beeinflußt und die Opposition sei bei einer beschließenden Bersammlung unterdrückt worden.
Die beantragte Eröffnung des Bergleichsverfahrens müsse abgelehnt werden, weil die gesetzlichen Voraussetzungen für dieses Verfahren nicht erfüllt seien.
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Wir sind nicht in der Lage, angesichts der bei der BeamtenBereinigung bestehenden Verhältnisse die Richtigkeit dieser Angaben zu prüfen. Der große Kreis der Beteiligten rechtfertigt aber einen Hinweis auf diese Behauptungen, die für die Beteiligten Wir erhalten mun von einem Vertrauensmann der Ber - auch materiell von Bedeutung sein können.
Elsässer Landestheater.
Von Autonomisten, Reaktionären und Moskowitern.
Straßburg , 26. Auguft.( Eigenbericht.)
Im Elsaß ist politisch immer etwas los". Ist das in diesem dauernd brodelnden Suppentessel ein Wunder?
Da ist zunächst der neueste„ Fall 3abern". In einer schönen Vogesenstadt eröffnet der elsässische Unterstaatssekretär Oberkirch eine Handwerker- Ausstellung. Bei der offiziellen Feier fehlt der autonomistische Abg. Dahlet. Kurze Zeit später, bei dem darauffolgenden Bankett ist er da, aber jetzt fehlen der Herr Unterstaatssekretär, der Sous- Préfet( Verwaltungschef des Kreises), der Bürgermeister und noch ein paar Halboffizielle. Barum? Die Regierungsleute wollten mit dem Zaberner Abgeordneten, der in scharfer Fehde mit der Regierung steht, nicht an einem Tisch sitzen. In den Tagen vor der Eröffnung bearbeitete der Unterpräfett die Honoratioren, sich der Geste der Regierung anzuschließen. Der Erfolg war minimal. Nur wenige solidarisierten mentarier blieben da, unter ihnen solche, die die Gegner fich mit der Regierung, die zahlreich anwesenden Parla
schaft zur Regierung durchaus nicht zum Prinzip erhoben haben.
Der bolichemistische Straßburger Bürgermeister Hueber will sich bei der demnächst erfolgenden Eröffnung der 4. Straßburger Mustermesse mit der Regierung nicht an einen Tisch setzen. Er hat dekretiert, daß die Gemeindeverwaltung dieser Feier fernbleibt. Das war aber nicht nach dem Sinn seines ersten Beigeordneten, des fleritalen Abg. Michael Walter, der bei dieser Gelegen. heit wieder einmal zur Abwechslung auf dem nationalen statt auf dem autonomistischen Bein tanzen und die offizielle Rede halten will.
Wem braucht man heute noch zu erzählen von den moralischen Berheerungen, die nach dem Kriege die berüchtigten Commissions de Triage( Schnüffeltommission) angerichtet haben? 3mei Ereignisse riefen das in den letzten Tagen in Erinnerung. Der autonomistische Abg. Stürmel fragte bei der Regierung an, ob und wann die Opfer dieser eigenartigen ,, Gerichtsbarkeit " endlich zur Genugtuung und Entschädigung fämen. Die Regierung antwortete, sie sei materiell nicht in der Lage, derartiges ins Auge faffen zu können.
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Apotheke hinausgeworfen hat, um sie entschädi gungslos!- einem anderen zu geben. Der Mann hat seither einen erfolglosen Kampf um sein Recht geführt, bis ihn fürzlich der Tod dahinraffte.
Angesichts der Verschleppung der Amnestie schlägt Dahlet in seinem Blatte vor, es möge nun durch die Rüdtehr eines weiteren im Abwesenheitsverfahren Verurteilten, im Auslande weilenden Autonomisten ein neuer Komplottprozeß inszeniert werden Pfarrer Hirzel oder Professor Schmidlin aus Münster in Westfalen soll der nächste" sein, der der Regierung eine Nuß zu fnacen gibt.
Die autonomistische Landespartei hat bis jetzt ein Halbwochenblatt, den ,, Boltswille", die Fortschrittspartei ein Wochenblatt, die gründen jede für sich. Man hat sich nicht auf ein gemeinsames Freie Zeitung". Beide Parteien wollen nun eine Tageszeitung
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Blatt einigen fönnen.
Führerneid und Führerkonkurrenz spielen dabei eine mindestens ebenso große Rolle wie Prinzipien
fragen.
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Eine Epidemie des gegenseitigen Hinauswerfens und der gegen seitigen Parteiverdammung grassierte bis zum Ferienbeginn im Bolschemistenlager. Als Antwort auf den Ausschluß von Mourer und Schreckler durch Paris haben die Straßburger die ganze Rohorte der Zentraletreuen ausgeschlossen. Daraufhin wieder hat die Meyer Regionalleitung den Straßburger Bürgermeister Hueber und seinen Beigeordneten a as mit dem Bannstrahl bedacht. In diesem Blitzeschleudern von beiden Seiten ist mit dem Ferienbeginn eine Pause eingetreten. Man will vorläufig seine Ruhe haben. Nachher fann es ja wieder losgehen.
Ist's nötig zu sagen, daß diese Olympier- Maskerade nicht gerade zur Hebung des Prestiges der Moskauer Filialkirche im Elsaß beiträgt und mancher Arbeiter dadurch zur Selbstbesinnung geführt wird?
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Wetter für Berlin und Umgebung: Weitere Erwärmung bei noch meist heiterem Himmel, südöstliche Winde. Für Deutschland : Im größten Teil des Reiches beständiges, sonniges Wetter mit weiter ansteigenden Temperaturen. Nur im Südwesten etwas Ge
Das zweite Erinnerungszeichen an jene Periode der Denunziationen ist der Tod des früheren Mülhauser Apothekers Keil, den man nach dem Waffenstillstand auf Denunziation aus seiner| witterneigung.
Theater, Lichtspiele usw.
Staats- Oper
Unter d. Linden
Geschlossen!
Dienstag, 27. 8. Städt. Oper
Bismarckstr.
20 Uhr Turnus I
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Staats- Oper Staatl. Schausph.
Am Pl.d.Republ. am Gendarmenmarkt
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Staatl. Schiller- Theater, Charlth. Geschlossen.
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81 Uhr Barb. 9256
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Deutsches Theater
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D.1. Norden 12 310 Eröffnung der Winterspielzeit Sonnabend, 31. Aug. 7 Uhr Disch. Uraufführung
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Die Komödie
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Freudiges Ereignis Lustspiel von Dell und Mitchell Regie: Leontine Sagan
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Die Scheidungsreise
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Der Preßburger Slowakenprozeß.
Parteiführer Hlinka als Zeuge.
Preßburg ( Bratislava), 26. August.
In dem Dauerprozeß gegen den Abg. Dr. Tuta( slowak. Vp.) megen versuchter Losreißung der Slowakei wurde der Führer dieser Partei Abg. Pfarrer Andreas Hlinka als Zeuge verhört. Er weiß nichts von einer antistaatlichen Tätigkeit Dr. Lukas. Dr. Tufa habe ohne sein, des Parteichefs Wissen, niemals einen ernsteren Schrft unternommen und sei das disziplinierteste Mitglied der Partei gewesen. Hlinka ist überzeugt, daß dieser Prozeß von den Feinden Tufas angestiftet wurde. Es sei dies nicht ein Prozeß gegen Dr. Tuka, sondern
ein Prozeß zur Zertrümmerung der autonomistischen Boltspartei.
Eigentlich wollte man ihn( Hlinka selbst) auf die Anklagebant setzen. Hlinka erklärt, in den Wandelgängen des Parlaments sei 1926 voit der Möglichkeit eines Linksputsches und von der Notwendigkeit ge= sprochen worden, die Ordnung aufrechtzuerhalten, was als ein geheimer Beschluß der Regierung angesehen werden konnte. Die Polizei habe auch mit den tschechoslowafischen Faschisten etwas versucht.(!) Im übrigen habe Hlinka auf Erbringung eines Be= weises für den Vaterlandsverrat Tutas 1923 einen Preis von 100 000 kronen ausgesetzt, doch habe sich niemand gemeldet.
Bei Sigungsbeginn teilte der Vorsitzende mit, daß die tschecho= flomatische fo3ialdemokratische Partei und die tschechoslowatische nationalistische Partei in einer Eingabe ihre Bereitschaft erklärt hätten, zu bezeugen, daß ihnen von Vorbereitungen zu einem Linksputsch nichts bekannt sei.
Das Autonomieverlangen der Slowafen gründet sich auch auf einen historischen Ausspruch. Als Masaryt im Weltkrieg die finanzielle, womöglich auch militärische Unterstützung der Slowaken in Nordamerika für den Kampf um die Selbständigkeit der Tschecho= flowakei erbat, hat er ihnen auf einem Kongreß in Pittsburg Versprechungen gemacht, die die Zusage der Selbstregierung enthalten sollen.
Das Opfer der Staatsangestellten.
Wegen der Arbeitslosennot in Merifo.
Merifo- City, 24. August.( Eigenbericht.) Die merikanische Bundesregierung hat anläßlich des ständig wachsenden Arbeitslosen problems beschlossen, öffent=
liche Fonds zu schaffen, aus denen die Arbeitslosen unterftügt werden sollen. Inzwischen hat Präsident Portes Gil eine VerTagen einzubehalten sind, soweit fie nicht unter einem fügung erlassen, nach der von allen Regierungsangestellten und Heeresangehörigen im laufenden Jahre die Gehälter von zwei
täglichen Mindesteinkommen von 5 Pesos liegen. Außerdem werden Arbeitslosenfonds bereitgestellt werden. Die Regierung aus Regierungsgeldern beträchtliche Summen für die verspricht sich von diesen Maßnahmen eine weitgehende Er. leichterung der wirtschaftlichen Lage der merikanischen Arbeitslofen, deren Zahl auf mindestens 300 000 Personen ge schätzt wird.
Kampf um die Fünftagewoche.sium
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Am Freitag haben 6000 New Yorker Tapezierer. und Anstreicher beschlossen, am Sonnabend wegen Lohndifferenzen in den Streif zu treten. Sie fordern eine Arbeitszeit von 5 Tagen in der Woche und eine Entschädigung von 13 Dollar 15 Cent pro Tag gegenüber einem Tagesverdienst von 12 Dollar bisher. Die Forderungen der Malergehilfen sind von einem großen Teil der Unternehmer bereits angenommen worden, so daß anzuschließen brauchen. 11 000 organisierte Tapezierer und Anstreicher sich dem Streit nicht
Verantwortl. für die Redaktion: Wolfgang Schwarz, Berlin ; Anzeigen: Th. Glode, Berlin . Berlag: Vorwärts Verlag G. m. b. S., Berlin . Drud: Borwärts Buch . druckerei und Berlagsanstalt Paul Ginger& Co., Berlin SB 68, Lindenstraße 3. Sierzu 1 Beilage.
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Montag, den 2. September Die andere Seite Internat. Varieté* Jmmer neu. immer nut
Festvorstellung
zur Jahr
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Operette von Johann Strauß Dazu der große Varietéteil. Anfang Konzert 4 Uhr. Burleske u. Varieté 5.30. Operette 8 Ubi. Jeden Donnerstag großer Volkstag. Jed. Mittw. Kinderfest a. Verlosung
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