„Zeppelins" Empfang. (Fortsetzung von der I.Seite.) nnen Tag weniger drei Wochen kehrte er von seiner Weltsahrt Friedrichshofen— Tokio— Lakehurst— Friedrichshofen zurück! Um 6 Uhr morgens war der Flugplatz bereits schwarz von Menschen. Vielleicht 4000 bis 5000 Schaulustige einschließlich der Friedrichshafener , die insgesamt 13 000 Menschen zählen, hatten sich eingesunden, viel weniger als bei der ersten Rückkehr des.Graf Zeppelin " aus Amerika . Die Menschen warteten und warteten in brennender Sonnenhitze, bis„Graf Zeppelin " kam! Um 8 Uhr morgens stieg ein Geschwader von acht Flugzeugen auf. ein Zeichen, daß das Luftschiff nicht mehr allzuweit von Friedrichshafen entfernt war. Böllerschüsse kündeten gleichfalls die Ankunft des Zeppelins. Um 8.24 Uhr erschien das Luftschiff am chorizont. Silbern fuhr es im Sonnenglonze dahin, von den Massen stürmisch begrüßt. Von der Luftschiffhalle flatterten die Fahnen der Republik , der Sowjet- unjon und aller anderen Staaten, die„Graf Zeppelin" glückhaft überquert Hot, dem Schiff zum Gruß entgegen. Ein« halb« Stunde nach seiner Sicht am Horizont war das Luft- schiff gelandet. Um 9.10 Uhr führte die Hallemannschaft das Schiff durch dos westliche Tor in seinen Heimatshafen. An der westlichen Seit« waren die zahlreich erschienenen Vertreter der Behörden: Stegerwald mit vielen Referenten, der preußische Iustizminister, Bayerns und Württembergs Ministerpräsidenten, viele Reichstags- abgeordnete und Vertreter des Württembergischen Landtags. Auf dem Gelände des Flughafens hatten unterdessen viele be- kränzte Automobile zur Rundfahrt mit der Besatzung durch Frie- duchshofen Aufstellung genommen. Man oersuchte den Triumphzug der Zeppelinbesatzung aus dem Rew-Vorker Broadway nachzuahmen. Voran fuhr der Kapitän Lehmann, der die Rückfahrt geleitet hott«. Ihm folgten alle anderen, ohne die„Graf Zeppelin" nie geworden wäre und ohne die er nie ein« Weltfahrt glücklich hätte durchführen können. Auf den Straßen standen die Menschen Spalier,, die Frie- drichshofener und jene, die sich den Lüxus einer Reife nach Friedrichshafen leisten konnten. Sie winkten und winkten, warfen mit Blumen und teilweise mit Konfetti: man wollte Amerika iml- tieren. Um 13.30 Uhr war auch der Friedrichshafener Triumphzug überstanden. Besatzung und Passagiere des Schilfes konnten sich «Mich zur Ruhe begeben. » Ministerpräsident Dr. Braun hat an den Luftschiffbau Zeppelin in Friedrichshofen das folgende Telegramm gerichtet: Zur glücklichen Dollendung der Weltfahrt des„Graf Zeppelin ", die oll- gemeine Bewunderung gefunden und das ganze deutsch « Volk mit Stolz erfüllt hat, spreche ich ihnen und allen ihren Mitarbeitern, ins- besondere der hervorragenden Führung und Besatzung des Luft- fchiffes im Namen der preußischen Staatsregierung die herzlichsten Glückwünsche aus.
Nicht die Kahne, aber das Geld! Was die Landvolkieuie von Tieumünfler verlangten. Reumünster, 4. September. (Eigenbericht.) Die Landvolkleute haben bekanntlich an die Stadt Reumünster «in« Anzahl Forderungen gestellt, von deren Erfüllung sie die Aufhebung des Boykotts abhängig machen. Wie in einer am Dienstag stattgefundenen Stadtverordneten- sitzung der angegriffen« Bürgermeister Lindemonn anläßlich der Beantwortung einer deutfchnationalen Anfrag« erklärt, hat ein Unter- Händler der Freunde der Landvoltbewegung auf die H c r a u s g a b e der beschlagnahmten Fahne bereitwillig verzichtet, weil es auf sie nicht ankomme. Worauf das Landvolk aber bestehen müsse, sei die Zahlung der verlangten 10000 Mark Ent- schädigung! So also entpuppt sich die ganze Aktion zuletzt als eine indirekte Erpressung.
Die pariser Kommunisten„billigen". Was sie zum Großflugtag in der„Humanitä" sagen. Pari», 4. September. Eigenbericht.) Die Poriser Ortsgruppe der Kommunistischen Partei veröffentlicht heute ebenfalls ein« Erklärung in den Spalten des viel- geplagten kommunistischen Parteiorgans, der„Humanitö". Es heißt in dieser Erklärung, daß die Pariser Ortsgruppe die Entscheidungen der kommunistischen Parteizentrale über die Säuberungsattion in d«r ,�)umanitö" auch ihrerseits b« st ä t i g« und sich in der Verurteilung der politischen Linie der „Humanitö", insbesondere was die Kampagne in der Frage der kommunistischen Arbeiter- und Bauernbonk der Verteidigung der „Humanitä" gegen di« Drohungen des Innenministers T a r d! e u mit der Parteizentrale identifiziere. Zum Schluß aber folgt wieder der üblich« Apell an die kommunistische Arbeiterschaft, sie möge ihr Blatt gegen den Ansturm der Reaktion und gegen ver. räterisch« Manöver der Sozialisten verteidigen Di« französischen Kommunisten befinden sich also in der be- sonderen Lage, Opfer für ihr Blatt bringen zu sollen, von dem e» im sleichen Atem heißt, es Hab« seit Monaten ihre Interessen verraten. Daß die„Autorität" Moskaus durch die ganze Affäre in Frank- reich nichts gewonnen hat, scheint festzustehen.
Generalstabskurse im Kaffeehause. Sin finnischer Armeeskandal. helsingfors. 4. September. (Ost-Expreh.) Der finnländifche Iustizkanzler hat gegen den ehemaligen Chef der Kriegsakademie Generalmajor R e n o n e n einen Prozeß ange- strengt, der viel Aufsehen erregt. Der General hat seinerzeit acht höhere Offiziere Zeugnisse des Inhalts ausgestellt, daß sie auf Grund militärischer Studien im Auslande sich dieselbe Bildung und damit auch dieselben Rechte erworben hätten, wie die Absolventen der Kriegsakademie. Diese Zeugnisse werden nun aber angefochten. Die betreffenden Offiziere sollen im Auslande gar keine Militäraka- demien besucht, sondern nur bei ausländischen General - stäblern Privatunterricht genommen haben. Ein Abge- ordneter hat sich über diese ganze Angelegenheit sehr kritisch geäußert und von„Studien im Kaffeehaus" gesprochen, auf Grund deren die Zeugnisse vom Chef der Kriegsakademie ganz willkürlich ausgestellt wären. Der Prozeß wird Aufklärung bringen.
Die Amerikasahrt Macdonold». Im Weißen Haus wurde ein Kommentar zu Macdonalds Aeußerungea gelegentlich des Presse- empfang? in Genf abgelehnt. Man rechnet hier damit, daß der englische Premierminister am 28. September seine Amerikafahrt antritt und etwa am 4. Oktober in New Jork eintrifft.
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Angriffe der„Mornmg Post" London , 4. September. Die Stellungnahme der Presse zur gestrigen Völkerbundsreds Macdonalds ist verschieden. Während„Daily Herald" die„glänzende Führung des Prewienninisters" in der Welt- friedensbewegung feiert und die radikale„Daily News" von einer„prachtvollen Eröffnung der Völkerbundsversamm- lung" spricht, verhalten sich die konservativen Blätter kühl und kritisieren vor allem die Erklärung des Premierministers über die Annahme der Fakultativklausel. Am schärfsten äußert sich die konservative„M o r n i n g Po st", di« behauptet, durch die Annahme der FulkativNauscl habe die britische Regierung einen Schritt getan, den das britische Volk nicht billige. Großbritannien unterwerfe sich damit einer fremden oder internationalen Autorität. Die souveräne Macht werde in gewissen wesentlichen Fragen des Krieges oder des Friedens nicht länger in Weftminster ruhen, sondern im Haag, und England werde gezwungen sein, seine souveränen Rechte aus einem internationalen Gerichtshof zu verteidigen. Zur Bemerkung des Premiermiuisters, daß seiner Ansicht nach, die Regierungen der Dominien ebenfalls ihre Vertretungen anweisen würden, die Klausel zu witerzeichnen, führt das Blatt aus:„Wir wissen nicht, ob es ein Trost für uns ist, daß wir alle gemeinsam in die Falle gegangen sind." Das Blatt bezweifelt, daß im britischen Reich in diesem Punkte E i n st i m m i g k e i t(!) herrscht. Die gleichen Zweifel werden von der„Times" in einem Leit- artikel ausgedrückt. Das Blatt findet, die gestrig« Rede des Premier- minister? sei kaum dazu angetan, die Ueberraschung und das Unbehagen zu beschwichtigen, die durch gewisse Erklärungen Macdonalds vor der internationalen Presie am Montag hervor- gerufen worden seien.„Times" bezeichnet das, was der Premier- minister über die Fakultativklousel gesagt hat, als„äußerst unklar und unbestimmt" und bemerkt, die Toffach«. daß von Seiten Groß- britanniens und der einzelnen Dominien des britischen Reiches g e- sondert und unabhängig von einander ein internationales Abkommen unterzeichnet werden solle, das wesentlich« Interessen des einen oder anderen Teiles schädigen könne, ohne daß di« zentrale Regierung die Verantwortung dafür übernehme, erscheine als„ein schroffes Abweichen von dem, was bisher als ein fundamentaler Grundsatz der ungeschriebenen Verfassung, die sie alle zu einem ganzen verknüpft, angesehen wurde." Mac- donald sage nichts darüber, daß irgend eine der Dominien ihre Vertreter angewiesen habe, di« Fakultativklaufel zu unterzeichnen. Er sage auch nichts über Vorbehalte, die von der einen oder
Sie Republik über alles! Kundgebung der deutschösterreichischen Sicherheitsbeamten. Der Verband der Bunöessicherheitsexekutive Oesterreichs , dem die Gendarmerie -, Kommunalpolizei-, Kriminal-, Sicherheitswoche-, Stadtschutzwache-, Steueraufsichts- und Zollbeamten angehören, -erläßt eine Erklärung, der wir folgendes entnehmen: Die Demokratie unseres Staates wird verteidigt durch die legale Staatsgewalt. Di« Demokratie, sie Hot in den Reihen der Arbeiter und Bauern ihr festes Bollwerk. Eine Macht, di« wahrhaftig stark genug ist, den Kampf mit den Schlagworten der Heimwehrführer aufzunehmen. Es darf nicht vorkommen, daß Beamte, weil sie sich nicht widerspruchslos den Anordnungen der Heimwehr - f ü h r e r fügen, geschädigt werden. Es muß das Pflichtgefühl erschüttert werden, wenn Transferierunzen auf Wunsch von Heim- wehrgrößen vorgenommen werden und Anzeigen gegen H« i in w e h r l« u t e, die das Gesetz verletzen, keine Erledi- g u n g finden. Don keinem Beamten kann verlangt werden, daß er seine politische Ansicht aufgebe. Von jedem Beamten aber ist zu fordern, daß er dem Gesetz Treue bewahrt und der Republik aufrichtigen Herzens dient. Wer das nicht kann, ist aus dem Dienst der Republik zu entfernen. Der Beamtenstab muß durch und durch demokratisch und republikanisch sein. Erst dann ist er eine wirksame Waffe in den Händen des Staates. In der Stunde der Gefahr werden, um das Manifest der Praoi- sorffchen Nationalversammlung von 1918 zu variieren: Bürger, Bauer und Arbeiter sich zusammentun, um Deuffchösterreich zu retten! Die Staatsidee wird di« Mehrhest unseres Volkes mit lodernder Begeisterung erfüllen. Bauern- und Arbeiter- f ä u st e werden sich wieder finden, um die Republik zu schützen. Auf der Strecke aber werden di« bleiben, die da, angesteckt vom Bei- spiel Mussolinis, von einem Marsch auf Wien , vom Sturz der Verfassung faseln und träumen. Sie werden zerschellen an der Macht der legalen Staatsgewalt, an der Front der legalen Sicher- heitsformationen und an der Festigkeit der dem demokratischen Staate bis zum Tode getreuen repubikanischen Sicherheitsorgane. Die Republik über olles! Wieder eine Verhaftung wegen St. Lorenzen. Nach den, Brucker Parteisekretär T ö f ch ist auch der Arbeiter Mo sau er verhaftet worden. Die Beschuldigung gegen ihn. daß er geschossen habe, von einem Heimwehrverletzten erhoben, ist ebenso- wenig stichhaltig, wie gegen Tösch. Man hält ihn als f l u ch t v« r- d ä ch t i g in Haft, obwohl er ständigen Wohnsitz, Frau und drei Kinder hat! Gegen di« verbrecherischen Heimwehrführer ist noch nicht das geringste unternommen.
Oer Gegner Habib Mahs. Weitere Kämpfe in Afghanistan . London , 4. September. Die aus Peschawar und La höre eingegangenen weiteren Berichte über die Kampflage in Afghanistan bestätigen, daß Gardez m die Hände der Truppen Nadir Khans fiel, und weisen gleichzeitig daraus hin, daß rund um di« Stadt hitzige Kämpfe entbrannt sind Verwundete aus dem Lager Nadir Khans, die nach Peschawar gebracht wurden, erklärten, daß di« Stämme Nadir Khan unter- stützen, während die Anhänger Habibullahs diese Bericht« als reine Propaganda darstellen. « London . 4. September. „Times" berichtet aus Lahor«: Obgleich Bericht« aus Peschawar bestätigen, daß Gardez den Truppen Nadir Khans in die Hände ge- fallen ist, besagen sie, daß die Kämpfe in de, Umaebung der Stadt fortdauern.
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und„Times" auf Macdonald. anderen Seite geltend gemacht würden, und auch nichts darüber, rt» olle unterzeichnen würden. Das einzig«, was man erfahre, sei di« vom Premierminister gehegte„Vermutung".„Times" bemerkt, glücklicherweise könne die Klausel mit Vorbehalten angenommen werden und„wirklich angemessene Vorbehalte könnten dazu beitragen, Vorsorge gegen Schäden zu treffen, die dem Reiche als Ganzem aus der bedingungslosen Unterwerfung zweifellos erwachsen würden." „Daily Telegraph " erklärt sich voll und ganz einverstanden mit den Bemühungen Macdonalds,«ine Verminderung der Rüstungen zu erreichen, bezweifelt jedoch, daß alle Nationen sich von dem gleichen Bestreben leiten ließen. Es betont, daß der Premierminister nicht in der Lage war, die Uebereiirstimmung aller britischen Dominien mit Großbritannien in der Frage der Unter- Zeichnung der Fakultivklaufel festzustellen. pariser Kritik. Paris , 4. September. (Eigenbericht.) Die französische Presse bereitet der Rede Macdonalds in Genf «ine sehr kühle Aufnahme. Selbst die linksstehende„Do- l o n t e" erklärt, daß die Rede des englischen Ministerpräsidenten Macdonald in gewissem Grad« einem Luftschloß ähnelte: man müsse erst abwarten, ob England in Zukunft dieses Schloß durch Taten in der Erde verankern werde. Die Rechtspress« zeigt sich weiter verstimmt über den englffch-amerikanifchen Flottenpakt. Aber auch die gemäßigten Blätter erklären, daß es sehr verwunderlich sei. wieso derselbe Macdonald, der noch vor einem Jahr eine so heftige Kampagne gegen die Konservativen geführt hatte, weil sie mit Frank reich ein Flottenobkommen trafen, heute eine ganz ähnliche S e p a- ratabmachung mit den Vereinigten Staaten verteidigt. Hoover und Klottenabrüstung. Er warnt vor zu großem Optimismus. Washington , 4. September. (Eigenbericht.) Staatssekretär Stimson warnte nach seiner Besprechung mit Präsident H o a v e r vor allzu großem Optnnismus bezüglich der bevorstehenden anglo-ameritanifchen Abrüstungsverhandlungen. Er erklärt«, daß noch längere Zeit verstreichen werde, bis ein« endgültig« Entscheidung über die beiderseitig« Flotten- stärke erzielt fei.
Verleumdung des Wohlfahrtamts. Aber die Tatsachen reden. Kürzlich brachte das Berüner Kommumstenblatt unter der Ueber- schrist„Auf di« Straße geworfen" die Mitteilung, daß der Arbeiter L.. Pankstrohe 73, wegen Mietschuld exmittiert worden sei. 2m Anschluß daran schrieb sie wörtlich:„Sämtlich« Anträge des Arbeiters L. beim Wohlfahrtsamt um Unterstützung wurden abgewiesen, da L. zurzeit drei Tage in der Woche arbeitet lind 8 ganz« 21 M. verdient. L. hat einen Antrag auf Fünftagearbeit gestellt, damit er sein« rückständige Miete bezahlen könne. Auch' dieser Antrag wurde ohne weiteres abgelehnt. Der Obergerichts- Vollzieher stellte dem L. eine Bescheinigung für das Wohnungsamt aus. Trotzdem wurde ihm auf dem Wohnungsamt erklärt, daß er für eine Wohnung nicht in Frage komme. Auf dem Wohnungsamt wurde ihm erklärt, daß er mit 21 M. Wochenverdienst sich doch ein« Schlafstelle, leisten könne." Hierzu werden uns folgende Tatsachen mitgeteilt: L. hat an Mietbeihilfen erhalten am 1. Februar 25 M., am 18. März 12,70 M., am 19. April 34 M., zusammen 71,70 M. Ein Antrag vom 7. Mai auf Erstattung der rückständigen Miete wurde abgelehnt, weil L. nicht den Willen zeigte, die nach Abzug der Hauszinssteuer monat- lich 12,70 M. betrageitti« Miete selbst zu zahlen. Sein Einspruch wurde nach Stellungnahme des Beirats am 15. Juni zurückgewiesen. An wetteren Sonderunierstützungen sind gezahlt worden am 14. Januar 10 M., am 17. Juni 3 M., am 4. Juli 5 M., am 16. Juli 3 M.. zusammen 21 M Es trifft daher nicht zu, daß sämtlich« Sonderunterstützungsanträge abgelehnt worden seien. Die Exmission ist durch den Hauswirt veranlaßt worden. Dem exmittierten L. ist gesagt worden, er soll« sich ein seinen Verhält- nissen angemessenes Zimmer oder eine Kochküche besorgen. Auf seinen Antrag würde die erste Miete bewilligt werden, damit er nicht obdachlos werden solle. Dieses Angebot lehnte L. ab mit dem Bemerken, daß er dann schon andere Mittel und Wege finden würde. L. ist seitdem nicht wieder vorstellig geworden.
Mit Dynamit und Boykott. Oos„Muster� von Reu-Trebbin. Vom Landbund des Kreises Königsberg(Neumark) teilten wir vor einigen Tagen mit. daß er mit einem unglaublichen Terror arbeitet. Wir erhalten jetzt eine Zuschrift, nach der nicht nur der Landbund des Kreises Königsberg(Neumark) das terroristische Vor- gehen der Ortsgruppe Neu-Trebbin zur Nachahmung empfiehlt, sondern daß auch der Landbund des Kreises Lebus den Ehr- geiz hat, ein Gleiches zu tun. In Nummer 34 feines Blättchens führt er auf der dritten Seite unter der Ueberfchrift„E i n M u st e r! Was in einer gutgeführtcn Ortsgruppe zu erreichen ist" das Vor- gehen der Ortsgruppe Neu-Trebbin wörtlich an und fetzt noch als eigenen Absatz hinzu:„Das Ergebnis der Bekantmachung war, daß acht neue Mitglieder dem Landbund als ihrer gegebenen Berufs- organifotion beitraten."
Runbflüge über Derlin. Während bisher nur an Sonnabenden und Sonntagen Rund- flüge über Berlin und Umgebung stattgefunden haben, ist durch Entgegenkommen der Direktion der Berliner Flughafen- gefellfchaft mit der Deutschen Lufthansa ob sofort ein Abkommen dahin getroffen, daß diese beliebten Rundslüg« jetzt an allen Wochentagen in den Nochmittagsstunden von 15 bis 19 Uhr abge» flogen werden können. Flugscheine, die infolge des täglichen große» Andranges nicht am gleichen Tage abgeflogen werden können, de- rechtig«n zum Rundflug üb«r Berlin an einem der'darauf folgenden Tage. Die Berliner Fli.'g!'-ik-na<'sellf-''-'it will durch Kostenbeitr.ig aus eigenen Mitteln möglichst we ten Kreffen der Berliner Bevölkerung und den Besuchern der Reichshauptstadt die Möglichkeit geben, sich den Genuß eines Rundfluges zu verschaffen.