Hugenberg war zu Bett. Warum er bei der Oawes-Abstimmung fehlte.— Deutschnationale Hoffnung auf einige Gilberlinge.
Herr Hu.qenberg sieht sich durch die Feststellung des „Vorwärts", daß er vor fünf Jahren bei der Abstimmung über den Dowee-Plon im Reichstag fehlte, veranlaßt, einen Brief zu veröffentlichen, den er am 26. August 1924 an Herrn Hergt, den damaligen Vorsitzenden der deutschnationalen Reichstagsfraktion, gerichtet hat. Er lautet: Mehrfach habe ich in letzter Zeit bei den VerHand- l u n g« n der Partei gefehlt, weil ich auf der einen Seit« innerlich der Taktik der Partei nicht immer folgen konnte und mich andererseits doch nicht zu den„Nörglern* gesell sn wollt« In dem jetzigen entscheidenden Augenblick wollte ich unter allen Um» ständen zur Stelle sein. Auf der gestrigen Nachtfahrt von Löhne nach Berlin hat mich aber eine Herzattacke ereilt, in deren Gefolge ich vorläufig noch fest zu Bett liege. Wenn irgend- möglich, komme ich noch zur Abstimmung. Für den Fall, bah es sich am Abstimmungstog« nicht als möglich erweisen sollt«, bitte ich Sie, durch das Froktionsbureau das anliegend« ärztliche Zeug. nis nebst Urlaubsgesuch on den Präsidenten de» Reichstag » überreichen zu lassen. In jedem Falle liegt mir sehr daran, keinen Zweifel darüber auskommen zu lassen, daß ich mich nicht fernhalte, um einer Stellungnahme auszuweichen lind doh mein? Meinung dahingeht: es sind zwe, Gründe, die den Ausschlag dafür geben, das Ergebnis de» Dawes-Gutachtens abzulehnen. Wenn ich dos sage, so tue ich es um so weniger mit leichtem Herzen, als«ohl niemand dem mirtschaftlichen Drucke näher steht al» ich, der im Ruhrgebiet ans den Gemütern lastet und sie in weitestem Um sang« zugunsten der Annahme beeinflußt.— Der erste Gn/Nd ist, doh der einzige Weg zur Verbesserung der Verhondlungsgrundlagen heute, d. h. nach dem Versagen der gegenwärtigen Regierung, in der Ab- lehnung der Londoner Verträge besteht. Der zweite Grund besteht darin, doh im Auslande der in Zukunft für olle Beteiligten verderb- liche Gedanke nicht mohgebend werden darf, doh mehr als zwei Drittel des deutschen Volkes«nschliehlich auch der hinter der D e» t s ch n a t i o n o l e n Volksparte, stehenden Kreise inner- lich bereit sei, sich um hie Hoffnung aus einige Silberlingk die Freiheit. Ehre und Zvhtns» Ihre» tande, abkaufen zu lassen. Im Grunde läuft bei der scharfen Verurteilung, die sachlich d«« Londoner Verträge seitens fast des ganzen Volke? ousgesetzt find (rigl dir sozialdemokratischen Zeitungen und die Ent- jchliehung des Reichs oerbandes. der deutschen Industrie und des Industrie- und Handelstages), di- gleichwohl erfolgende Annohme darauf hinaus, daß die Sorg« um die Kredit- und Wirtschaft?- verhältniss» des Lande? alle anderen Erwogungen ertötet. Nebenbei wirkt auf der einen Seite die Hoffnung auf eine Links- entwicklung der inneren Politik als Folge der Annahme des Gut- achtens, auf der anderen Seite die Sorge vor einer solchen al» Folge der Ablehnung mit— eine seltsam gegensätzliche Gestaltung der Ge- dankenreihen. Scharfe Drohungen de» Ausland?? und Inlandes suchen diese Gewichte zu verstärken, Alles das verliert on überzeugender Kraft, wenn man sich vor- stellt/ welche Gewichte nach der anderen Seite hm drücken und'ins- besondere für den Fall von Neuwahlen wirken werden- Zum ersten-
mal seit dem Kriegsende steht heut« di« Mehrheit der deut- schen Arbeiterschaft— einerlei aus welchen Gründe»— auf dem Standpunkt« der Ablehnung eines neuen Versklavung»' aktes . Es find diesmal nicht die breiten Volksmafien, die der dauernden Unterwerfung deutscher Art unter internationale Mächte das Wort reden. Und die Geschäftsleute, die es heut« unter dem Druck ihrer bergehohen Sorgen tun, werden bald der großen ovti- marxistischen Partei dankbar sein, wenn sie dem größten Teil des deutschen Bürgertums von dem Vorwurf« freibleiben Hilst, m diesem entscheidenden Augenblick zu seh r gerechnet, statt— uvter Mißachtung von Drohungen, die alsbald aus ihre Urheber zurück- fallen müssen— aus Gott und das deutsche Volk gebaut zu haben. Wir sind Herrn Hilgenberg für die Ausführlichkeit feiner Antwort um so dankbarer, als sie uns mehr gibt, als wir erwarten konnten. Uns hätte ja die Feststellung, daß Herr Hugenberg damals krank war, genügt. M't der Der- öffentlichung feines Schreibens vom 26. August scheint aber der deutschnationale Parteiführer weiterreichende politisch» Ziele zu verfolgen. Offenbor kam es ihm daraus an, vor aller Oesfentlichkeit die Erbarm lichkeitjener49deutjch- n a t i o n o l e n A b g e o rd n e t e n zu brandmarken, die, wie er sagt, sich damals um die Hoffnung auf einige Silberlinge— gemeint sind doch nicht die vier Minister- Portefeuilles?— Freiheit. Ehre und Zukunft ihres Landes abkaufen ließen. Angesichts des sensationellen Charakters, der diesem An- griff eines Parteiführers auf seine eigenen Parteigenossen zukommt, seien die Namen der deutschnationalen Abgeord- neten, di« am 29. August 1924 für die Annahme des Dawc?- Planes ausschlaggebend eintraten, noch einmal genannt. Es waren die Abgeordneten: Rachmnnn, B a e ck e r. Barth. Baz'Me, Behren». Btener, Fürst B>?m o r ck. Christ. Döbrich. Dansck. Dorsch, D r y» ander. Fletcher. Dr. Gericke, Glaser, Dr Hanemonn. Hanse. Hartwig, Hartz,.Hoetzsch, Hülser. Julter, o Kemnitz, v Keu- bell, Klo nne, Koch, Krüger, Lamhach Lejeune-Iunq. Leopold, Lindner. M a r e tz k y, Gros v. Men-eldt. Mumm, Reu Haus, Paul, Reichert, v. Ri cht Hofen, Nippel, Sachs. Schröter, Siller, Spahn, v. Stauffenberg , Strathmann. v. Tirpitz. Beidt, Bogt. Wollrof. Sollte einer dieser Herren den Wunsch haben, sich gegen- über den Anklagen des Parteichefs zu rechtfertigen, ja werden wir selbstverständlich seine Ausführungen mit derselben Loyalität wiedergeben, wie die des Herrn Hugenberg selbst. Von diesem dürfen wir aber noch Ausklärung darüber erbitten, warum er auch vor zwei Jahren bei der Abstimmung über das Entwaffnungsgesetz gefehlt hat. War er auch damals krank? Daß das Mißverständnis, dem sich Herr Hugenberg hin- sichtlich der Haltung der sozialdemokratischen Presse und der Arbeiterschaft zum Dawes-Plan hingab, nicht gerade fiir eine besondere Schärfe seiner politischen Urteilskraft spricht, sei nur nebenbei erwähnt
einen Pyrrhussieg bedeuten, der nur ein VorspfÄl zum Bona» partismvs sein konnte. Die W'rtschafts- und Ernährung?» krise und vor ollen Dingen die drohende Stimmung der „sozialisierten" Bauernschaft haben im voraus einer Kriegs- »ersuchung Stalins die Fluges beschnitten. Ein Krieg Ist sowohl für Rußland , als auch für China ein gefährliches Abenteuer mit unabsehbaren Folgen... Die„Prawda" weift mit Schadenfreude darauf hin, daß die Berechnungen der Nankingregierung auf die Unterstützung der imperialistischen Mächte infolge der Uneinigkeit der letzteren gescheitert sind. Mag auch das stimmen.— Aber es handelte sich diesmal nicht nur um die Jnteressengegen- säße der Großmächte in China , die sicherlich eine bestimmte Rolle spielen, sondern auch um ihre Abkehr von den kontrakt- brüchigen Methoden der Nankingregierung, die auch den on- deren Konzessionen gefährlich werden könnten. Sogar die oppositionelle kommuniftijche Auslandspresse hat darauf hin- gewiesen, daß in der Sache der Ostchinabahn die Sowjet- regierung die bürgerliche Rechte unterstütze und auf «inen ungleichen Vertrag mit China poche, welcher Rußland Borrechte gewährt, die d,e Souveränität Chinas verletzen. Merkwürdigerweise hatte die Svwjetregierung im Verlaufe des ganzen oftchinesijchen Konfliktes eine gute bürger- l i ch e und eine schlechte proletarische Presse gehabt. Der Versuch Moskaus , die internationalen proletarischen„Re- serven" zur Unterstützung feiner imperialistischen Bestrebun- gen in China zu mobilisieren, ist kläglich gescheitert. Die Probemobilisatian im Westen am„Roten Tag" mißlang. Auch dieses wird zweifellos die Sowjetregierung nachdenklich gewacht haben. Ein anderer Faktor find die nichterft'illten Hoffnungen Moskaus auf dos Scheitern der H a o ge r K on- f er e n z, das ein Ausspielen der Großmächte gegeneinander zugunsten der russischen Diplomatie ermöglicht hätte. Immerhin ist dem»rsten Schritt beider diktatorischen Re- gierunqen aus dem Wege der Verständigung eine große weit- politisch» Bedeutung beizumessen. Ob die geplante russisch - chinesische Konferenz wirklich zu einer Beilegung des krieqs- gesöfirlichen Konfliktes unb insbesondere zur Lösung der heiklen, aber entscheidenden Loskaussfrage führen wird, bleibt einstweilen dahingestellt. Die direkten Verhandlungen sind nicht immer die erfolgreichsten Die„Prawda" rechnet sogar mit der Möglichkeit, daß es sich bei der Nankingregierung vielleicht um ein„neues provokatorisches Manöver" handle. Wo man mit den Diktaturen zu tun hat. ist auch die Mög- lichke't solcher friedensg»sährlicher Manöver beiderseits nicht von der Hand zu weisen. Trotzdem ist die neueste Wendung in dem verschleppten russisch-chinesischen Konflikt vom Gesichtspunkt des Welt- friedens am warmst-n zu begrüßen. Die Kriegsgefahr 'M Fernen Osten ist damit freilich noch nicht völlig gebannt, aber ziemlich herabgemindert. Als die Sozialdemo- k« a t i s ch e Internationale nach dem Ausbruch des Konflikts den W»g der Verständigung als den einzig gang- baren empfohlen und sich für eine der beiden Seiten Partei zu nehmen, weigerte, wurde sie von der ganzen balschcwisti- ich-n Presse als Helfershelferin der imperialistifchen Mächte, als Vorb»reiterin eines Krieges gegen den„ersten Arbeiter- staat" beschimpft Jetzt ist die Sowjetreg'eruna gezwungen, denselben Weg d»? V e r st o n o i a u n a mit China zu be- Ichreiten. Die internationale Arbeiterschaft ist am stärksten daran interessiert, saß die oirekte.n Unterhandlungen zwischen Sswjetrußland und China ' mit Erfolg zu Ende gebracht werden Aber das Weltvraletariat wird nie vergeflen, wie die Sowfetreg-srung m't Kriegsdrohungen und Säbelraffeln eine rein imperiolistifchc Sache verteidigt hat Die Rolle der bolschewistischen Regierung als der ein- zigen berufenen Friedensstifterin, ist damit kläglich bloß- gestellt und auf immer ausgespielt D'.e Führung in dem Kampf um den Weltfrieden gehört der internatio- naken Sozialdemokratie— und nur ihrl
Scholz gegen Siresemann. Schorfe Kritik der Ergebnisse vom Haag. Der Vorfitzenoe der volksparteitichev Reichstagsfraktion, Dr Scholz, hielt am Dienstag abend in Königsberg eine Rede, die nach dem vortiegendev WTB.-Bericht nur als ein scharfer Angriff auf die deutsche Delegation'w Haag und ihren Führer, Dr. S t r e s e- mann, gervcrtet werden kann. Dr. Scholz machte sich so ziemlich die ganze oeutschnational« Kritik on dem Haoger Ergebnis zu eigen, wenn er auch nicht dabei zu dem Schluß kam, das Ganz« unbedingt abzulehnen. Dr. Scholz fand, daß auf der Haager Konferenz die finanziellen Lasten des Poung- Plane»„wesentlich erhöht" worden seien, was sachlich nicht.zutrifft, und machte sich die ebenso unzutresfende Auffassung zu«igen, daß Deutschland in der Kontrollfrage in bedenklicher Weise nachgegeben hätte. Sehr unzufrieden ist er, weil nicht auch die Saars rage gleich nn ganzen mit erledigt wurde. Dabei macht« er, wenn auch nicht in ganz verbindlicher Form, den Vorschlag, daß der Reichstag denDoung-PlanerstnachRegelungderSaarfrage annehmen soll«. Würde der Reichstag nach diesem Rat des Herrn Dr. Scholz handeln, so würde vielleicht nicht so sehr die Lösung der Saorsrage beschleunigt wie die Räumung des besetzten Gebietes verzögert werden, und die französischen Rechts- Politiker, die das Haager Räumungsabkommen immer noch gern« hintertreiben möchten, würden wieder bessere Aussichten haben. Herr Dr. Scholz sprach dann über die innere Politik und ver- langte, daß alle finanziellen Vorteile des Ioung-Planes zur Lasten- s e n k u n g oerwendet werden und daß die Arbeitslosenversicherung ohne Reichszuschuß und Beitragserhöhung, also durch radikalen Eni- zug der sinanziellen Mittel,„saniert" werde: So ist auch diese neueste Scholz-Red« wie die meisten ihrer Vor- göngerinnen geeignet, alle in Deutschland vorhandenen politischen Spannungen zu versteifen und zu verstärken. Hitler und das Dynamit. Er verdächtigt die preußische Polizei. Alünchen, 4. September. (Eigenbericht.) Pat Bombenattentat auf das Reichstagsgebäude hat so- gar Hitler in erhebliche Unruhe versetzt. Aus Angst, daß die Täter doch im Kreise seiner Anhänger entdeckt werden könnten, beeilt er sich, in der Donner»tags-At<sgabe seines Blattes in einchn persön- lich unterzeichneten Ausruf von den Bombenlegern abzu- rücken. Solche Leute seien Verbrecher, politische Idioten oder bezahlte Provokateure. In wüster Demagogie leistet er sich dann aber eine ungeheure Verdächtigung. Als„Parteileitung" der Nazis schreibt er nämlich«ine Prämie in Höhe von 1l> 000 M. aus für diejenigen, die Beweise und Unterlagen dafür liefern,
daß die Attentate von„neupreußischen Behörden ? e l b st inszeniert werden". Durch entsprechende Abkürzung der fetten Ueberschriften soll beim flüchtigen Leser der Eindruck er- weckt werden, als ob bereits festgestellt sei. daß all« Bomben- ottentote der letzten Monate von Beamten des preußi- schen Innenministeriums angezettelt wurden, um, wie Hitler sich ausdrückt, di« nationalsozialistisch« Bewegung zu kompromittieren. Diese Behauptungen und Andeutungen über- steigen zweifellos das Maß der bisher selbst bei Hitler bekannten Volksverhetzung. Nazis überfallen Lungdeutsche. Eine blutige Schlägerei. Hannover . 4. September. (Eigenbericht.) Eine Versammlung des Jungdeutschen Ordens am Dienstag abend, in der Dr. Kuermann-Köln über das Thema„Marx oder Mahraun" sprach, endete mit einer wüstenSchlägerei zwischen dem Saalschutz des Jungdeutschen Ordens und den sehr zahlreich an. wesenden N a t i o n a l s o z i a l i st e n. Di« Nationalsozialisten unterbrachen den Redner beim Schlußwort fortgesetzt durch Zwischen- rufe. Als dann der Referent die Nationalsozialisten als politisch« Kinder und Schwätzer bezeichnete, gingen sie zum Angriff über. Tisch- und Stuhlbeine bildeten auf beiden Seiten willkommene Kampfmittel. Es gab zahlreiche Verletzte. Da« Ueberfallkommando mußte mit den Gummiknüppeln die„Erneuerer Deutschlands " trennen. Auch zwei Beamte wurden verletzt.
Die Zahl der Arbeitslosen in England betrug am 26. August 1 155 800, das sind 6 4 8 6 mehr als im Vormonat, aber 164 227 weniger als zur gieichen Zeit des Vorjahres.
„Hans im Gchnakenloch." Staatstheater. Schickeles Elsässerschauspiel wurde am Staatetheater wiederum aufgeführt, nachdem der große Gencralstabsches Luden- dorff es während des glorreichen Weltkrieges von der Bühne des Berliner „Kleinen Theaters" mit. Gewalt oertrieben hatte. Es war «in schöner Abend, nützlich für Schicket«, erquicklich für sein« Freunde. Junge Schauspieler und Walter Gynt als Regisseur, der sich in Berlin zum erstenmal bewährte. Da« Seelenstück und das«irksame Bühnenstück wurden mit gleichem Beifall aufgenommen. M. H. 2X2=5. Schillertheater. Ein Luftspiel für b«scheid«ne Anspruch«. Vor«inigen Jahrzehnten kam es uns noch sprühend lustig vor. Heut« freuen wir uns mehr über die lachende Sorglosigkeit, mit der B e i t H a r l o n die Szenen belebt als über den wohlerzogenen und zahmen Humor des Autors Wied. Harlan hatte feinen großen Abend. Longdauernder Beifall. Dgr.
Neue Kämpfe beiLerusalem.. Araber greise« Engländer an. Ierusalem, 4. September. Die amtlich bekanntgegeben wird, ist da» Dorf Talploth südlich von Zerusalem, das von britischen Truppen besetzt war. am Zftontog abend von A ra b e r o angegriffen worden. Der Angriff wurde zurückgewiesen. Die Araber erlitten Verluste. Von llafsa, Jerusalem und Bethlehem sind Abteilungen von Militär und Polizei zu Slreifzügen entsandt worden. In dem Dorf Weleta bei Zerusalem wurden 170 verhoslungeu, in Beisan 60 Verhaftungen vorgenommen. Zu der Gegend von Haifa . Zaffa und Gaza herrscht Ruhe. Ganz Palästina wird systematisch von Alugzengen a b p a t r o u i l l i e r t. 2i2 Tote, 575 Äerlehte? Zerusalem, 4. September. Der Oberste Mohammedanische Rat hat begannen, ein neues Gebäude unmittelbar über der Slagemauer zu errichten. Die Regierung befaßt sich mit der Angelegenheit. Ein« Truppenabteilung drang in zwei Dörfer ein und beschtag- nahmte dort eine Meng« Gegenstände, die bei den p l ü n d e- r u y g e n geraubt worden waren. Es wurden mehrere verdächtige verhaslet. Die letzten Feststellungen über di« O p s e r der Ausschreitungen ergeben, daß IIS Zuden. 67 Mohammedaner, 4 Ehristen getötet und ZZ4 Zuden, 206 Mohammedaner, ZZ Thristen verletzt wurden.
15 Opfer einer Explosion. Katastrophe in einer itali, nischen Munitionsfabrik. In der Prslbcrfnbrik von Monti CTHicri der Brcscia, die einer Privatgeseilschaft«ehört. brach gestern während der Arbeitszeit ein gewaltiges Feuer aus. das eine furchtbare Explosion im Munitionslager verursachte. Der ganze Munitionsraum flog mit einem Teil der Aasirir in die Luft. Die Detonation war in wcitcnr Umkreis hörbar,«ofort eilten Feuerwehren. Miliz und Truppen aus der Umgebung herbei. Bis gegen Abend konnten IS entsetzlich verstümmelte Leichen und 20 verletzte Arbeiter aus den Trümmern geborgen werden. Einige von den Ger - letzte« wurden ins Krankenhaus von BreSeia ge» bracht. Die ganze Fabrikanlage bildet nur«och einen rauchenden Trümmerhaufen. Das Unglü-k hat unter der Bevölkerung große Bestürzung hervor» gerufen, da dadurch zahlreiche Familie« ihre Er- nährer verliere«.