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Wohlwollendes Gericht.

Erfreuliches aus der Schnelljustiz.

Es ist äußerst wohltuend, einem wohlwollenden Gericht gegen fiberzustehen, Richter und Staatsanwalt, die das Geses, so peit es geht, menschlich zugunsten des Angeklagten auslegen. Das Gefeß ist eben oft besser als diejenigen, die es anzuwenden haben: find aber diejenigen, die das Gesez anmenden, noch besser als Das Gesetz felbft, so profitieren hiervon sowohl ihre Mitmenschen als auch das Ansehen der Rechtspflege.

Weshalb hat er fünf Mark genommen? Zwei Freunde zechen in einem Lokal. Einer von beiden schläft ein. Der Wirt bemerkt, daß der andere dem Schlafenden das Borte­monnaie aus der Tasche genommen hat. Er nimmt es ihm ab und holt einen Wachtmeister. Dieser nimmt den Dieb" zum Polizeirevier mit. Vor Gericht erklärt der Dieb, das Portemonnaie durchaus nicht in der Absicht der rechtswidrigen Aneignung zu sich genommen zu haben, sondern aus purer Freundschaft, damit der betrunkene und schlafende Freund nicht best ohlen werde, was

Betruges und meint: Wenn jedermann auf diese Weise die Staats­bahn benutzen wollte, so würde sie einen erheblichen Schaden erleiden."

Rote Jugend in Fürstenwalde.

Werbetreffen der Berliner   Jungfozialisten.

In der märkischen Industriestadt Fürstenwalde, vor den Loren Berlins  , hielten die Berliner   Jungsozialisten ihr diesjähriges Gesamttreffen ab.

Auf Bastautos zogen am Sonnabend 150 Jungfozialisten und Genossen der Arbeiterjugend als Hilfstruppe zur Vorbereitung der tommenden Gemeindewahlen in eine Stadt, die trotz starfer Arbeiterbevölkerung noch immer von einer bürgerlichen Mehr heit verwaltet wird. Mit Begeisterung wurden die Jungsozialisten empfangen. Durch das nächtliche Städtchen zog ein großer Fackelzug, verstärkt durch Arbeiterjugendgruppen, zu einer über

Ein Ebert- Gedenkstein in Templin  .

In Templin   wurde am Sonntag das vom Reichs* banner geschaffene Ebert Denkmal geweiht und in die Obhut der Stadt übernommen. Zur Feier der Uebergabe des Denkmals hatten sich Tausende von Reichsbannerfame. raden aus den umliegenden Ortschaften und aus Berlin   einge­funden. Die Bevölkerung beteiligte sich an der Feier besonders start. Alle Handwerker- und Gesangvereine, alle Turner hatten die Einladung zur Feier angenommen und waren mit ihren Bannern vertreten. Selbstverständlich marschierten die Freie Turnerschaft, die Arbeiterradfahrer, die Gewerkschaften und die Kriegsbeschädigten mit auf. Die Neuköllner   Kameraden und die aus dem Bezirk Mitte   waren mit Lastautos erschienen.

In den Mittagsstunden marschierte der Festzug zum Denfmal, das im Stadtforst, an der Nordspiße des Templiner   Stadtfees, liegt. 18 Säulen sind im Halbrund aufgestellt. Sie werden überragt von einem hohen Pfeiler, der eine Bronzeplakette mit dem Bild­nis Friedrich Eberts   trägt. Beithin ist das Denkmal sichtbar. Das Dentmal ist nach dem Entwurf des Neuköllner   Kameraden Mar Blod und des Architekten Hillinger errichtet. Feier wurde eingeleitet vom Uthmann- Chor mit dem Liede: Beihe diese Feierstunde! Der Borsitzende des Templiner   Reichsbanners, Freiberg  , sprady allen, die mitgeholfen haben das Denkmal

Die

biesem bereits einmal passiert sei. Der Richter hält dem Angeklagten Bedeutung der großen sozialen Auseinandersetzung über die Sp. aufzubauen, seinen Dank aus. Nach ihm stand dann der Gauvor­

Zeuge erklärt aber, daß er früher nie bestohlen worden sei und glaube, daß sein Freund das Geld nur zur Aufbewahrung an sich genommen habe, was sie beide auch früher öfters getan hätten. Der Staatsanwalt beantragte reispruch. Der Richter meint zwar in der Urteilsbegründung, daß das Ganze menig glaub­würdig erscheine, spricht aber den Angeklagten frei.

Der versuchte Mundraub.

Das menschliche Wohlwollen von Staatsanwalt und Richter. zeigte sich in noch höherem Maße in der zweiten Sache. Am Sonn­tag abend bemerkte ein junger Mensch auf dem Mariannenplay, wie ein Mann in das Schaufenster eines Kolonialgeschäftes hinein. blickte, sich dann mit dem Rücken zur Ladentür stellte und sich mit nach hinten gehaltenen Händen etwas zu schaffen machte. Bald darauf entfernte er sich. Der junge Mensch sah in der Tür einen Schlüssel stecken. Etwa eine halbe Stunde später erschien der Mann wieder und blieb auf der gegenüberliegenden Seite stehen. Der junge Mensch holte einen Wachtmeister und ließ den Mann verhaften. Der Amtsgerichtsrat fennt bereits den Angeklagten. Er hatte sich als Pole wegen eines Paßvergehens zu ver­antworten. Er war nach Deutschland   gekommen, um der polnischen Militärpflicht zu entgehen. Diesmal erzählte er, daß er bereits zmei Tage gehungert und deshalb beschlossen hatte, sich aus dem Kolonial­laden etwas zu essen zu holen. Der Staatsanwalt ist der Ansicht, daß der Angeklagte mur seinen Hunger habe stillen wollen: es läge also versuchter Mundraub vor; da das Gesez aber nur Mundraub, nicht aber versuchten Mundraub tenne, so sei der An­geflagte freizusprechen. Der Richter spricht den Angeklagten frei und sagt ihm zum Abschied: Hören Sie zu, mit dieser Geschichte dürfen Sie nicht wiederkommen. Ausgeschlossen."

Die geschädigte Reichsbahn.

In dieser dritten Sache reichte das Wohlwollen nicht ganz... Ein junger Motorenschloffer befindet sich auf Bander schaft. Er verspürt Heimweh und will zurück nach Stettin  . 3ur Bahnfahrt fehlt ihm das Geld. Er löst eine Bahnsteigtarte, nerfriecht sich im Bremserhäuschen, langt glücklich auf dem Schlesi­ schen Bahnhof   an und wird im Bremserhäuschen entdeckt. Die ur­jprüngliche Anflage lautete auf Hausfriedensbruch. In der Gerichtsverhandlung erhebt der Staatsanwalt plößlich Antlage megen Betrug: der Angeklagte habe den Aufsichtsbeamten die Perrontarte in bewußter Absicht des Schwarzfahrens vor­gezeigt; die Staatsbahn sei dadurch geschädigt worden. Er beantragt drei Tage Gefängnis wegen Betruges. Der Richter ver­urteilt den Angeklagten zu einem Tag Gefängnis wegen

Theater, Lichtspiele usw.

Dienstag, 10. 9.

Staats- Oper

Unter d. Linden A.-V. 186 20 Uhr.

Madame Butterfly

Staats- Oper

Am Pl.d.Republ. Vorst. 43

20 Uhr

Die

Dienstag, 10. 9. Städt. Oper

Bismarckstr. Turnus III 19 Uhr

Die schwarze Orchidee

Staatl. Schausph.

am Gendarmenmarkt A.-V. 165 20 Uhr

Hans im

Fledermaus Schnakenloch

Staatl. Schiller- Theater, Charlth.

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Volksbühne Theater am Bülowplatz Täglich 8 Uhr Dantons Tod  v. Georg Büchner  Regie:

Karl Heinz Martin  

Staatl. Schiller- Th.

8 Uhr

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Staatsoper am Platz der Republik

8 Uhr

Die Fledermaus

Piscator- Bühne

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DerKaufmann Yon Berlin  

Vorverkauf auch im Pavillon der Rein­hardtbühnen, Kurfürstendamm  , Ecke Uhlandstraße Bismarck 448/449

Deutsches Theater

D.1. Norden 12.310 8U. Ende gegen 11

Die Fledermaus Musik v. Joh. Strauß.

zialversicherung und die Verteilung der Lasten des Young Blans. Für diesen Kampf sind die Kommunalwahlen nicht nur eine Kraftprobe, sondern sie entscheiden über einen wich tigen Teil des sozialen Schicksals der werktätigen Massen.

In einer Gesamtveranstaltung der Jungsozialisten am Sonntag morgen fnüpfte Genoffin Dora Fabian   an die von Genossen Aufhäuser berührten Probleme an, die sich aus dem Abschluß der Haager Konferenz ergeben, und untersuchte ihre außenpolitische Be­deutung.

Ein Kabarett, das im Spiegel der Satire die in den Referaten behandelten Rämpfe zeigte, fand begeisterten Beifall. Unter Zurufen und Dankbezeugungen von Gastgebern und Gästen rollten die, roten Autokolonnen wieder der Großstadt zu.

XXXF

Schönheit einer Hängebrücke

Die Delaware- River  - Brücke bei Philadelphia  . Sie ist die meiftbenutzte Brücke Amerikas  ; an einem Rekordtage paffierten sie über 64000 3ahrzeuge.

Denkmal und sprach zu den Festgästen von dem Politiker, dem Staatsmann und dem Menschen Friedrich Ebert  . Die Menge war tief ergriffen von dem erschütternden Schicksal eines Menschen, das der Redner vor ihnen aufrollte. Hart und ernst waren die Worte des Redners, als er an die Republikaner   appellierte, alles daranzu­feßen, um den Kampf für die Republik fiegreich zu beenden. Land­rat Dr. Reigenstein legte am Dentmal einen Kranz nieder und ehrte Friedrich Ebert   als einen Mann, der raftlos tätig war im Dienste des Vaterlandes. Der Bürgermeister übernahm dann vom Reichsbanner das Denkmal in seine Obhut und versprach, die Er­innerungsstätte an Friedrich Ebert   als eine der schönsten Stellen im Stadtgebit auszubauen. Mit dem Gesang Brüder, reicht die Hände" und einem Hoch auf die Republik   schloß die mürdige Feier.

In Finow   bei Eberswalde   veranstaltete am Sonntag der Kreis Norden   und Westen und der Kreis 8 Ebers. walde eine lebung, die abgeschlossen wurde durch einen großen Aufmarsch des Reichsbanners in dem Industriebezirk Finow- Heegermühle. Etwa 2000 Reichsbannerfameraden marschierten mit 10 Kapellen und etwa 60 Fahnen durch die Straßen. Nach einstündigem Ummarsch zogen die Reichsbanner. fameraden zum Sportpart. Zu Hunderten folgten die Einwohner dem Zuge und beteiligten sich an der Schlußfundgebung, bei der Kamerad Ar no Scholz sprach. Dem Reichsbanner ist es ge­fungen so führte er aus in vier Jahren die Landstraßen frei­zumachen von dem randalierenden politischen Mob. Die republi­fanischen Behörden müssen mit aller Energie an der Aufklärung der politischen Attentate arbeiten. Es muß gelingen, Deutschlands  Wiederaufbau ungefährdet von politischen Hochstaplern durchzu­führen.

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Die Stadtverordneten haben in dieser Woche thre Siguna am Donnerstag um 16% Uhr.

Wetter für Berlin  : Teils heiter, teils woltig, nachts sehr fühl Tagestemperaturen wenig verändert, nördliche Winde.- Für Deutsch­ land  : Im Südwesten und Süden heiter und am Tage warm, im übrigen Deutschland   wieder Aufheiterung des Wetters, aber sehr fühle Nacht.

( Schluß des redaktionellen Teils.)

Friebenau. Unferen 2efern zur Nachricht, daß wir von heute ab auch das Brogramm der Friedenauer   Lichtspiele, Raiseralec 111, in unserer Rinotafel Dienstags und Freitags, im Abend" bringen.

Berantwortlich für die Redaktion: Franz Alühs, Berlin  ; Anzeigen: Th. Glode, Berlin  . Berlag: Borwärts Berlag G. m. b. S., Berlin  . Drud: Borwärts Bud bruderei und Berlagsanstalt Baul Ginger& Co., Berlin   SW 68, Lindenstraße 3. Sierzu 1 Beilage.

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FRIEDRICHSTR  

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STEINMEIER

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EINTRITT FREI

KABARETT KAFFEE TANZ- PALAST

Feinmeier

FRIEDRICHSTR.  96 AM BAHNHOF

Regie: Kammerspiele Trianon- Th Merkur  

Max Reinhardt  . Musik. Einrichtung E. W. Korngold  . Ausstattg. L Rainer

Der

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Lessing- Theater

D.1. Norden 12310 Täglich 81% Uhr 812, Ende gegen 10% Der gr.Lustspielerfolg Unwiderstehliche Das kommt doch alle Tage vor Barnowsky- Buhnen Geraldy und Spitzer Johannes Riemann  , Theater in der Königgrätzer Straße Gustaf Gründgens   Vilma v. Aknay, Max

8 Uhr

Hannibal   ante portas Komödienhaus Täglich 8% Uhr

Komödie von+

Regie:

Landa, Lotte Klinder

Die Komödie

J1 Bismck.2414/ 7516

81% U., Ende geg. 10 Freudiges Ereignis

Charleys Tante Lustspiel von Dell

mit

Curt Bois  ,

und Mitchell Regie: Leontine Sagan  

Norden 10846 Gruppe funger Schauspieler Täglich 814 Uhr

Cyankali $ 218

von Friedrich Wolf  

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Friedrichstr. 236 Bergmann 2922 Täglich 8 Uhr Grand Hotel

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Kleines Theat.

Merkur   1624 Täglich 8 Uhr

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Theat. am Keitb.for Kottbusser Str. 6 rägl. 8 Uhr auch Sonnt. nachm. 3 U. Elite­Sänger

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GROSSES SCHAUSPIELHAUS  tägl. 8 Uhr

3Musketiere

Regie: ERIK CHARELL  

Reichshallen- Theater

Abends 8 Sonntag nachm. 3

Planetarium Das gr. Fest- Programm der

am Zoo

Verläng. Joachimsthaler Straße B.5 Barbarossa 5578 1614 Uhr Herbst­abende am Sternen­himmel

1814 Uhr Bis an die Grenzen der Welt 2014 Uhr Räisel des Sternenlichtes

Renaissance- Theater Dr. Robert Klein Tägl.außer Montags

Ueber 50 Mal: 7% Uhr

Die heilige Flamme

v.W.S.Maugham. Regie: Gust. Hartung

Deutsches

u. Mittw. Erwachs.

Künstler- Theater MK, Kinder 50 Pt.

Täglich 81% Uhr Die andere Seite

in der Premierenbesetzung von R C Sherriff  steinplatz C 1, 0901 u. 2583/84, Hardenbergstr. B. Regie: HeinzHilpert

Metropol- Th. Theat. d. Westens Berliner   Theater

Tägl. 8% Uhr Sonntags 4 u. 81

Täglich 84 Uhr

Sonntag 4 u. 81% Täglich 814 Uhr Franz Lebars Zwei Krawatten

Garten Blaubart Friederike von Georg Kaiser  

8 Uhr Zentr. 2818 Rauchen erlaubt

Internat, Varieté Jmmer neu, immer gut

Operette

von Offenbach  

Grete Finkler, Hanns Wilhelm

Musik:

Lotte Carola Mischa Spoliansky  Heinz Rogland Regie:

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Nachmittags halbe Preise, ebenfalls das volle Fest­Programm!

Dönhoff- Bretti Varieté Tanz

Falkner- Orchester.

Rose­

Theater, Große Frankfurter   Str. 132, Bestellkasse: Alexander 3422 Täglich 8.15 Uhr

Die Weber  

von Gerhart Hauptmann  Regie: Paul Rose  Gartenbühne 8.15 Uhr:

Die Scheidungsreisa

Moderne Operette in 3 Akten Regie: Hans Rose Sonntag, den 15. Sept., nachm. 2.30 U Die erste Märchenvorstellung

Sneewittchen und die sieben Zwerge