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Das tanzfreie Tanzdrama.

Tanzdrama.

( Von unserem Sonderberichterstatter.)

Ungefähr alles, was für Tanz sich interessiert, war im Leiptünstlerische Bescheidenheit, die menschlich sympathisch, für die Ber. 3iger Neuen Theater versammelt. Ein großes Ereignis ehrer seines Genies aber schmerzlich war. hatte gelodt: Harald Kreuzberg, der größte Tänzer unserer Zeit, debütierte als Tanzregisseur.

Man gab drei Spiele: ein Ballett von Blaise Cendrars Erschaffung der Welt"( Mujit von Darius Milhaud  ), Stravinstys Groteste Tangisene" und als Ur­aufführung Raruffellfahrt" von Hansjürgen Wille  ( Musik von Friedrich Wildens).

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Die Tanzfzene" tennen wir. Sie ist in Berlin   wiederholt gezeigt worden. Bringt Glanznummern der beiden Unvergleichlichen: Kreuzberg   und Yvonne Georgi  .

Die Erschaffung der Welt" ließ ahnen, was der Tanz­regisseur Kreuzberg   vermag. Im szenischen Aufbau, in der Gruppen­ballung und lösung ein feierliches Pathos fultischen Stils. Kreuz­ berg   und Georgi als erste Menschen, herrlich im Schreiten, im Schwingen, im überirdischen Rhythmus festlich getragener Be­wegung. Bundervoll, wenn aus dem Chaos der Kreaturen", aus dem lodernden Feuer aufwärtsflatternder Arme und Hände, die ersten Menschen sich heben und lösen. Er, traftvoll, gliederprüfend, sie, suchend, verlangend, lockend. Sich dann begegnen und ver­cint ins Leben schreiten. Noch eindrucksvoller das Schlußtableau. Linis auf der Höhe der Bühne die ersten Menschen. Zwei Licht­gestalten. Duftendes Blühen und zartes Flimmern strahlt von ihnen aus. Gleitet durch die verbindende Reihe der dumpf, dunkel, metalleuchtenden Kreaturen hinauf zu den flaren Farben und scharfen Linien der unnahbaren Götter. Unvergeßliche Bilder.

War die Erschaffung der Welt", die übrigens auch Terpis für die Berliner Staatsoper vorbereitet, vorwiegend malerisch, so hatte der Berfasser der Rarussellfahrt" ausschließlich mit literarischer Phantasie gearbeitet. Tänzerisches Empfinden liegt ihm offenbar fern. Auf der Bühne ein Karussell. Es dreht sich. Es steht und öffnet eine Abteilung. In ihr spielen sich fünf Szenen ab, beren Thema ,, die Liebe" ist. Brenzliche Angelegenheiten mit meiſt unerfreulichem Ausgang. Die Handlung wird unterbrochen durch Gefänge des( weiblichen) Karuffellbesizers. Dieser sollte auf der Spize des Dachs thronen, war aber bescheidentlich vor der Rampe im Profzenium poftiert. Was die Wirkung der ledernen Berje nicht wesentlich linderte. Getanzt wurde menig. Es waren fast rein pantomimische Genreszenen. Höhepunkte: der Tanz der drei Krüppel im dritten Bilde. Ein fühner, vollkommen gelungener Versuch, franthafte Gesten für tänzerische Zwecke auszunuzen. Und im fünften Bilde die Georgi als Räuber- Anna. Sowohl in den vor bereitenden Schwüngen wie in der Schlußattitüde in Haltung und Mienenspiel unvergeßliche Momente. Schließlich, als legter Effekt, Kreuzberg  , dem schneller und schneller sich drehenden Karussell nach stürzend, verzweifelnd, zusammenbrechend. Eine Gipfelleistung.

Ein Schauspielfrififer wäre bei dieser Karussellfahrt" beffer am Platz gewesen als ein Tanzreferent. Er hätte fonstatieren fönnen, daß Kreuzberg   und Georgi starte darstellerische Talente find. Daß sie zu den größten Tanzgenies unserer Zeit gehören, wiffen wir. Es zu zeigen, wurde ihnen hier wenig Gelegenheit geboten. Schade. Denn die Georgi, die im vorigen Jahr ein menig schwer geworden war, zeigte sich jetzt in allerbester Form auf der Höhe ihres einzigartigen Könnens. Kreuzberg  , der Regisseur, ver. mied es, sich als Tänzer ins rechte Licht zu rüden. Eine vornehm

Stumpf gewordene Gatire. Rolportage" in der Komödie.

Georg Raisers Tragikomödie Rolportage" ist Satire und Parodie zugleich. Parodie auf die gräfliche Romantik der Ro­mane in den Groschenheften und Satire auf den Adelsdüntel. Span nend und unterhaltend die Handlung: Der verschuldete Graf Stjernenho der reich, aber bürgerlich geheiratet hat, raubt seiner Frau, mit der er in Scheidung liegt, den ihr zugesprochenen Sohn, da er der alleinige Erbe cines riesigen Vermögens ist. Was er nad) allzu gräflichen Traditionen aufgezogen hat, ist aber durchaus tein Graf, sondern das Kind einer Landstreicherin namens Ade Appeblom. Die Gräfin hatte es ihm in die Hände gespielt und war mit dem richtigen Grafen Erif nach Amerika   ausgewandert. Am 21. Geburtstag des jungen Grafen, bei seiner Münd gleitserklärung. tommt alles zum Klappen. Ade Appeblom, der vermeintliche Graf, wird von der erlauchten Erbgräfin Stjernenhö einer scharfen Brü fung auf Bornehmheit unterzogen, die er glänzend besteht. Ein Graf Dom Scheitel bis zur Sohle, dem der Adelskalender zum Evan­gelium geworden ist. Er findet sogar Gnade ver den Augen des egflufioften Edelmannes von Schweden  , mit dessen Tochter er sich verlobt. In diesen Freubentaumel plagen der echte Erit mit seiner Mutter und Frau Appeblom., Was feudales Benehmen anbelangt, bleibt Erit hinter dem falschen Grafen um Diele Rafenlängen zurüd; man rümpft die Nase über sein Naturburschentum. 3um Schluß findet sich die Jugend aus dem Wirrwarr heraus. Sie wirft allen Düntel über Bord. Die Alten aber bleiben unbelehrbar und wärmen fich weiter an ihrer überlebten Tradition.

Als die Komödie vor fünf Jahren heraustam, freute man fich an ihrem schneidenden Biz. Inzwischen haben Zeit und Bernunft der Satire bie Härte genommen. Seute ist Adelsstolz fein Problem mehr. Mit Erstaunen entdecken wir sogar einen tiefen Riß, der durch das scheinbar logisch konstruierte Gebanfengebäude des" Dent spizlers" Kaiser   geht: die Gräflichen sehen verachtend auf Bürger. liche herab, bie Bürgerlichen ihrerseits auf Proletarier. Wo bleibt da die Logit?

Offenbar hat der Regiffeur Erich Engel   diesen Riß gesehen und legt daher das Ganze auf reine Parodie an, in der Darstellung, Bewußt primitiv ge­im Bühnenbild, in der begleitenden Musif. Bewußt primitiv ge­malte Rulissen werden auf offener Szene wie die Blätter eines alten Geschichtsbuches umgeschlagen. Die Jazzmusik unterstreicht parodistisch das Kolportagehaste der Komödie. Die Darsteller über treiben in Bornehmheit und burschifosem Benehmen. Alles das reicht nicht aus, um befreiendes Lachen zu erzeugen.

Die erlesene Darstellerschaft( Hedwig Bleibtreu  , Leopoldine Ronstantin, Iba ii ft, Otto Walburg  , Mag Gülstorf, Willi Forst  , Franz Lederer  ) gibt sich die erdent ichste Mühe, lustige Stimmung zu verbreiten. Aber alles bleibt ein Krampf. Die Zu­schauer fönnen sich nicht erwärmen. Bon Leopoldine Konstantin   geht fogar eine solche Rälte aus, daß man von Herzloftgkeit des Abends sprechen tönnte. Der Beifall bei der Premiere flang denn auch sehr gedämpft.

Dgr.

Für den luffigen Refi- Canger- Abend, den die Voltebbne am 20., 20 115, in Bürgeriaal des Rathauses veranstaltet, sind Starien zum Preise von 60 Bi. noch in beschränkter Anzahl in den Ber faufsstellen der Boltsbühne E. B. erhältlich.

Theaterpraftifer erklären auf Grund ihrer Erfahrungen: Dhne Pantomime geht es nicht. Dieses Prinzip scheint jeßt die Entwick lung beherrschen zu wollen. Nach Analogie von nifotinfreiem Tabal und alkoholfreien Schlummerpünschen startet das tanzfreie Tanz drama. Gewiß war das Ganze beherrscht vom Einzel- und Gesamt rhythmus einer Bewegung, die notwendigerweise auch das Grund folorit mehr oder weniger modifizierte. Aber die Hauptatzente lagen im Naturalistisch- Pantomimischen. Und die rhythmische Füh

Schlußbild aus Erschaffung der Welt  " Erstaufführung im Leipziger   neuen Theater. Yvonne Georgi  und Harald Kreutzberg   als erste Menschen

rung der Szenengruppen war nicht so impofant, daß sie das Ganze der Sphäre des reinen Tanzdramas hätte nähern fönnen.

Hoffen wir, daß Kreuzberg   bald Gelegenheit hat, sein choreo graphisches, der vortreffliche Friedrich Wildens fein tanz­graphisches, der vortreffliche Friedrich Wildens sein tanz musikalisches Rönnen an einem würdigen, fünstlerisch stilreinen Dbjekt zu betätigen. Diese Karussellfahrt war, besonders für den Regisseur, tein Prüfstein.

Das Bublifum aber jubelte und jauchzte. Und es tat recht daran. Denn Leipzig   hat Harald Kreuzberg für sich gewonnen. Den unfere Staatsoper einst besaß und gehen ließ.

John Schikowski  .

Frau oder Geliebte?"

Ufa  - Theater am Kurfürstendamm  .

Der amerikanische   Film fann auch anders. Er fann sogar, wie dieses Beispiel zeigt, einmal die moralische Wertung umtehren und das Straßenmädchen mit dem Heiligenschein ausstatten. Frau oder Geliebte? das ist die Frage. Der junge Amerikaner, der vor fie gestellt wird, ist von einer jungen Dame verschmäht worden, weil fie ein Reicher zur Frau nahm. Er findet Troft bei einem Straßen mädchen, das ihn wirklich liebgewinnt. Als ihn die von ihrer Ehe enttäuschte Frau( zum Spielzeug) wiedergewinnen will, öffnet jene ihm die Augen über den wirklichen Charakter dieser an. ständigen" Dame, die in Wirklichkeit eine Dirne ist und gar nicht daran denkt, ihre Lurusehe um des Geliebten willen aufzulösen. Der junge Ameritaner tehrt reumütig zu feiner Geliebten Don der Straße zurück. Auf wie lange, davon ist hier nicht die Rede.

Dieser immerhin fede Griff ins volle Menschenleben wird dadurch gemildert, daß die anständige Frau als ein völliges Gänschen und das Mädchen von der Straße als ein Wesen von Herz und Fröhlichkeit dargestellt wird. So sind natürlich alle Sym pathien auf ihrer Seite, um so mehr, als Corinne Griffith   ihre reife Stunft in ihren Dienst stellt. Sie ist schnippisch und teß, fie ift gefühlvoll und ausgelassen, und wenn fie fentimental zu sein bat, liegt feuchter Glanz auf ihren Augen, wie ihn die Maler des ausgehenden 18. Jahrhunderts für die rührseligen Mädchentypen erprobt haben. Der Regiffeur William Seiter   sorgt dafür, daß neben dem Realismus die Gefühlsduselei nicht zu furz tommt. Dieses Mädchen von der Straße ist so, wie sie die Männer gern haben möchten. Aber es fehlt auch nicht an einer federen Auffassung. Eine nette Parodie ist es, wenn das Mädchen schildert, wie sie ihre blütenweiße Unschuld verloren hat. Es gebricht auch sonst nicht an guten Einfällen, z. B. bei der firchlichen Trauung der Dame, wo die beiden Frauen einander gegenübergestellt werden. Auch der hübsche junge Mann( Edmund Lowe  ) wird einiger­maßen in seiner Gemütsroheit entlarot, als er das ihm ergebene Mädchen fang und flanglos unter Ueberreichung eines Schecks entläßt. Auffällig gut find einige tleine Chargen befeßt.

r.

Narkose ohne Nachwirtungen. Der meritanische Arzt Dr. Garcia Nartoje ohne Nachwirtungen. Der megitanische Arzt Dr. Garcia Martin führt vor furzem in den Bariser Krankenhäusern ein neues Verfahren der Nartoje mit Hilfe von Alkohol vor, der mit der doppelten Menge von Glukoseferum verdünnt und dann intravenös injiziert wird. Bereits nach fünf Minuten tritt tiefer Schlaf ein. üble Nachwirtungen bleiben völlig aus.

Volfsbühne. Als erste Studioaufführung geben. Die Unüberwindlichen" von Starl Straus unter der Regie von Dietrich Kenter   in Szene. Bühnenbilder entwirft B. F. Dolbin.

Die

reits eingebend ein Spielplan des Studios borbereitet, es foll im näciteu Die Studio- Pläne der Staatstheater. Für die laufende Saison wird be. Monat mit feinen Auffübrungen beginnen. Hauptzwed bes Staatstheater Studios ist die experimentelle Erprobung neuer Dichter, die ihre Stüde  mit eriter Belegung und von erprobten Regiffeuren herausgebracht be Tage" von Bantoch zur Aufführung gelangen. Tommen sollen. Als erftes Etüd wird bas Drama Gin Held unserer

Die Deutsche   Theater- Werbewoche abgefagt. Die Differenzen zwischen dem Deutschen  . Bühnenverein und der Bühnengenossenschaft über die Ge staltung der für November in Aussicht genommenen Deutschen   Theater­Werbewoche haben sich nicht überbrüden lassen. Die Bühnengenossenschaft hat jetzt beschloffen, fich an der Werbewoche nicht zu beteiligen. Die Berbe woche ist damit erledigt.

Gein Herzensiunge.

Marmorhaus.

Der Herzensjunge erinnert mehr als nötig an The Kid. Stamen durch diesen Film Charlie Chaplin   und Jackie Coogan   zu einem Belterfolg, so wird ein solcher Rudolph Schilbtraut und Junior Coghlan bestimmt nicht vergönnt sein.

Dazu ist die Geschichte von dem einsamen, verhaßten jüdischen Pfandleiher, der sein Herz an ein Kind verschenkt, viel zu sentimental und zu breit erzählt. Hinzu kommen Handlungen des Vormund­schaftsgerichts und Bortommnisse in einem Waisenhaus, die uns unmöglich erscheinen. Vielleicht enthalten sie eine gewollte Anflage gegen das falt berechnende Amerita, in bem man fein soziales Empfinden, sondern nur einen Wohltätigkeitssport fennt. Doch dann müßten die Szenen, um antiagende Geltung zu haben, ganz anders herausgearbeitet sein. So hat man mehr als einmal das Empfinden, daß die Filmproduktion von B. D. C. De Mille mit der menschlichen Tragödie des einsamen alten Juden kokettiert.

Der Kinderstar Junior Coghlan   erreicht Jadie Coogan nicht, obwohl der Neuling turmhoch über dem deutschen Kinderstar Bobby Burns steht. Die weibliche Hauptdarstellerin Bessie Love  macht immer erstaunte Augen, bei einem Gesichtsausdrud, der wenig Intelligenz Derrät. Eine große Leistung bietet natürlich Rudolph Schildkraut   Er erlebt und zwingt zum Miterleben. Und gerade meil seine Kunst fo reif und so einbrudsstart ist, tönnten viele Szenen eine erhebliche Kürzung erfahren. Schildtraut gäbe auf jeden Fall genug. e. b.

Feuerbach  - Gedächtnisausstellung in München  .

Aus München   wird uns geschrieben: Unter Dörnhöffers Leitung tam zum 100. Geburtstag Anselm Feuerbachs eine Aus­ftellung in der Neuen Pinatothet zustande, die alle vorher. gegangenen, auch die Berliner   Jahrhundertausstellung von 1906, nicht nur numerisch übertrifft, sondern auch geeignet ist, die per­schiedenen Phasen eines Künstlerweges restlos zu illustrieren. Es tauchen zum Beispiel aus Privatbesig Porträts, Stizzen und Arbeiten in Kleinformat auf von geradezu töftlich malerischem Reiz. Diese Werke rühren aus einer Epoche, wo sich der Tragische noch nicht der malerischen Luft verschließt. Natürlich ist auch der Feuerbach  , wie er uns mit seinen Nana- Porträts im Gedächtnis haftet, reichlich vertreten; nur wenige Arbeiten aus seiner Reifezeit, etwa das Paris­urteil und die Berliner   Amazonenschlacht, fehlen. Den 120 Gemälden schließen sich etwa 150 Handzeichnungen an, die den Gestaltungs. prozeß bes Malers besonders greifbar machen. Das Zufällige der Stizze schwindet im Bild, das einfache Motiv wächst ins Große und Bedeutende, wenn auch nicht immer ganz frei von theatralischer Bose. Der Meister, der wie wenige im vergangenen Jahrhundert dem Altertum nahestand, zeigt sich am besten im Tragischen, das ja auch sein persönliches Leben schwer überschattet. Wie sehr Feuerbach  am Ende einer deutschen   Geistesepoche, der Weimarer   Tage stent, zeigt auch die gleichzeitige Schau Don graphischen Arbeiten ge­finnungsverwandter Künstler wie Genelli, Carstens, Cor­nelius, Preller, Rottmann und Schirmer. Feuerbach  ist der letzte dieser Reihe. Ein Bollender, während Marées die Epoche fommender Generationen heraufgeführt hat.

Alfred Mayer.

Volksliederbuch für die Jugend.

Ein neues, in seiner Art noch nicht versuchtes Unternehmen, das sich in jahrelanger Vorbereitung der Unterstügung hervor ragendster Mufifer und Schulmufiflehrer erfreut hat, wird in diesem Herbst im Musikverlage C. F. Peters, Leipzig  , erscheinen. Heraus. geber ist die Staatliche Rommission für das Bolts. [ ieberbuch, deren bisherige Veröffentlichungen( Bolksliederbuch für Männerchöre 1906 unb Bolfsliederbuch für Gemischten Chor, 1915) in einer Auflage von 1 200 000 Exemplaren verbreitet sind. Der Inhalt ist neuartig und reichhaltig, bei den Bearbeitungen find die Grenzen der jungen Stimmen genau berücksichtigt und von un­gewöhnlichem Wert. Das Wert ist zum Gebrauch in höheren wie Boltsschulen bestimmt, wendet sich aber ebenso an alle Jugendchöre und an die Freunde der deutschen Hausmufit. Das faft durchweg neue Material der nahezu 800 Lieder aus der Zeit Palestrinas bis auf Hindemith   wird auch für gemischte Chöre, Männer und Frauen­chöre eine Fundgrube zur Bereicherung ihrer Programme bilden. Die Sammlung erscheint in drei Bänden größeren Formats, ist aber auch in 14 Einzelheften zu mäßigem Preise zu beziehen.

Der Tonfilm fchafft neue Berufe.

Der Barietétünstler Graf Cutellt ist zurzeit einer ber meistgesuchten Persönlichkeiten in Hollywood  . Er fann sämt liche Tierstimmen imitieren und eignet sich beffer für bie. Hervor bringung bestimmter Tierstimmen im Zusammentlang mit dem Orchester als die Tiere selbst. Aber nicht nur mit Tierstimmen versorgt er den Tonfilm, sondern auch mit allen möglichen Ge­räuschen, wie Pferdegetrappel, Propellerfurren ufm.

Die fleinste Stadt der Welt.

Aus einer Statistit über die Berteilung der französischen  Bevölkerung geht hervor, daß das unweit von Paris   gelegene Städtchen Le Tarfre Gaubran nicht mehr als 10 Einwohner aufweist, somit die kleinste Gemeinde der Welt ist. Trogdessen hat der Ort auch seinen Bürgermeister, Thierée, ber als Maire bas Recht befigt, als vollgültiger Wahlmann an den Wahlen zum franzöfifchen Senat teilzunehmen.

auf Beranlaffung des Minifteriums für Wissenschaft, Kunst und Das Zentralinftitut für Erziehung und Unterricht veranstaltet Boltsbildung vom 1. Ottober bis 30. November einen Staatlichen seminare in Breußen. Der Arbeitsplan dieses Kurses, der die erste Lehrgang für Musiklehrer und lehrerinnen der Kindergärtnerinnen­Beranstaltung dieser Art bildet, umfaßt die Gebiete: Stimmbildung ( Chorfingen), Musikerziehung( Methodit), Gehörbildung, Liedkunde, Rhythmik und Sprecherziehung. Der täglich vierstündige Unterricht wird von Fräulein Studienrat Maria Cäcilie Geis ,, Fräulein Studienrat Susanne Trautwein, Fräulein Charlotte Blensdorf   und Frau Bilma Möndeberg- Rollmar erteilt. Die Teilnehmergebühr beträgt 60 M., nähere Auskunft erteilt die Mufitabteilung des Ben­tralinstituts für Erziehung und Unterricht, Berlin   2. 35, Potsdamer Straße 120, die auch Programme versendet.

Rom   bekommt eine Untergrundbahn. Die römische Stadtver­waltung hat den Plan, Rom   mit einer Untergrundbahn zu versehen, genehmigt. Mit dem Bau der Linie, die vom Piazza Bespano bis Oftia führen wird, wird in der nächsten Zeit begonnen werben. Man hofft, daß man in 8 Jahren mit dem Bau zu Ende ist.

Umneftle", von Karlheinz Martin   für das Theater am Bülowplatz   zur Uraufführung angenommen, wurde von der Bollsbühnen- Berlags. und Bertriebs- G.m.b.S., Berlin   RB. 40, für ihren Bühnenvertrieb erworben.