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~ Sportund Spiel­

Ausdrucksgymnastik/ Bewegungschor

Von Delsarte bis Laban.

Was ist eigentlich Gymnastik? Ist das ein fest umriffener Be griff, wie z. B. Fußball, oder ist es ein Sammelname für start differierende Begriffe? Wenn heute die Gymnastit ais bas 3u tunftsideal der Leibesübungen propagiert wird, so müßte man bas erstere annehmen. Gehen wir der Sache aber auf den Grund, so finden wir unter der Bezeichnung Gymnastit" ein Sammelsurium verschiedenster Begriffe, die sich in ihren Extremen wie Tag und Nacht unterscheiden Bon der schwedischen Gymnastik zu Laban und von Bode zu Delfarte gibt es teine Brüde. Es trennt sich die förperbildende, Kraft und Mut erzeugende Gymnastit von der fünstlerischen Gymnastit, die die Schönheit der Form und des Ausdruds in den Bordergrund stellt. Die letztere Gymnasti! foll im nachfolgenden turz erläutert werden.

Der 1870 verstorbene François Delfarte war ein befannter Lehrer für Musik und darstellende Künste in Paris  . Als Künstler fam er zu dem Resultat, daß der darstellenden Kunst die Körper­erziehung und der förperliche Ausdrud zugrunde liegen müsse. Er war begeistert für die griechischen Vorbilder der Schönheit, ohne deswegen die griechische Gymnastit als besonderes Sportsystem zu propagieren. Sein Schüler Steele- Mac- Kane verpflanzte diese Uebungsformen nach Amerika  , aus dieser Schule ging Genevieme Stebbius hervor, die einen festen Plan aufstellte für har monische Gymnaftit".

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und erleichtert das Berständnis des Dargebotenen. Rein fünstlerisch gelehen, will die Ausdrucksgymnastik der Bewegungschore in den fließenden Bewegungen das Denten und Fühlen ausdrücken, es soll ein eigenes Erleben sein, das sich nicht ohne weiteres in Worte fleiden läßt. Die Massendhöre werden ihre Darbietungen aber zwed­mäßig etwas erläutern müssen, um ihr Verständnis zu erleichtern.

Bir sehen aus all dem Vorhergefagten, daß die Ausdruds gymnaftif, oder der neue Tanz, oder mie mir es nennen wollen, im Bewegungschor, zur Malfe zusammengeführt, eine empfindliche Büde in unserer Kunstschulung und Hebung unserer Festfultur aus füllen fann. Wir streben einer neuen Zeit zu, die das Schöne und Eble in den Bordergrund stellt. Es soll uns Feierstunden geben nach dem profanen Alltag.

Handball

Leipz g gegen Berlin   8: 3( 3: 1).

fst.

Die Berliner   Städteelf stand in einem guten, an spannenden Momenten reichen Kampf der Leipziger   Mann daft gegenüber. Berlin   hatte Anwurf und spielte sich gut burd), verlor aber bald den Ball an die Leipziger, die durch gute Bor­lagen den Borteil fofort verwerteten und zum ersten Tor unhaltbar einfandten. Wieder kann sich Leipzig   schnell durchspielen, ein plazierter Wurf und das zweite Tor ist errungen. Trog eifriger Abdeckung der Leipziger Außenleute gelingt es dem Mittelstürmer entscheidenden Moment, einen scharfen Schuß anzubringen, den der Berliner   Torhüter nur noch ins eigene Neg lenten tann. Erft furz vor der Bause gelang es dem Berliner   Sturm das erfte Tor zu schießen. In der zweiten Halbzeit fann der Leipziger Sturm, durch planmäßige Arbeit der Läuferreihe, in regelmäßigen Abständen drei Tore erzielen. Der Berliner   Sturm wurde dann etwas beffer und verschaffte der Leipziger   Fintermannschaft viel Arbeit, die aber bewältigt murde. Nach einem Durchbruch fonnte der Halbrechte dann ein Tor aufholen, während Leipzig   durch Alleingang des Rechtsaußen bald das Resultat auf sieben Tore er. töhen konnte. Unermüdlich kämpfte Berlin   weiter, fonnte auch noch das dritte Tor herausholen, während Leipzig   kurz vor Schluß das achyte Tor buchen konnte.

Hier stand das Körperliche bereits im Vordergrund, es war nicht mehr Mittel zum Zwed die Darstellungskunst neu zu beleben, wie bei Delfarte fondern Selbstzwed! Bon Delfarte ausgehend, haben sich dann eine ganze Reihe Gymnastitim fyfteme herausgebildet. Frau Mensendiet stellte die gesundheit liche, Frau Kallmeyer die tünstlerische Seite in den Border­grund. Die Loheland  . Schule bei Bremen  , von Frauen geleitet und in der Hauptsache besucht, stellt die zweckmäßige Atmung an erfte Stelle, die in fließender Bewegung unter wichtiger Mitwirtung der Mufit geübt wird. Bei Dalcroze stand die Musit vollends im Bordergrund, die Körperübung war begleitendes Moment. Die betannte Gymnastikschule in Hellerau   gab ihm gute Gelegenheit zur Propagierung seiner Ideen. Sein Schüler Bode propagierte den Rhythmus fraftvoller Körperbewegungen, wobei die Musik nur die Aufgabe hatte, das Fließende bei der Gymnastit herbei zuführen. Bode hatte vier Grundübungen: Entspannung, Schwung ( zur Erzielung des Fließenden), Spannung und Ausdrucsbewegun gen( zur Erreichung von Mut und Kraft: Stoß, Schlag, Gleich gewichts- und Widerstandsübungen). Bekannt sind auch Mary Wig man( eine Schülerin Labans  ), Jutta Klamt   und viele andere durch ihre mustergültigen öffentlichen Borführungen und Lehrturse. Der Tätigkeit Rudolf von Labans

soll hierbei aus besonderem Grunde etwas eingehender gedacht merden. Bei Laban ist wie bei Delsarte der Run ft gedante das Entscheidende. Er war zunächst Maler, dann Bildhauer, um schließlich im fünstlerischen Tanz das Ziel feiner Wünsche, zu finden. Der Tänzer ist ihm Inbegriff höchster Vollkommenheit: ,, Tanz ist alle Kultur, alle Gesellschaftlichkeit, alles Bissen, Schauen und Bauen, das den Forscher- und Taimenfchen erfüllt." Laban hat auch eine neue Tanzschrift in feiner Choreographie" ge­fchaffen, die die Aufzeichnung der Bewegungen ermöglicht. Die reine Kunsttechnik Labans fommt für die Masse überhaupt nicht in Frage. Anders ist es mit dem Laientanz im Bewegungschor, der die Frage der Massenhöre aufwirft. In Berlin   haben mie die Bewegungschöre Laban" und den

at

Bewegungschor der Freien Turnerschaft Groß- Berlin,

die diesem Ziele zustreben. In einem Buch ,, Tanz für alle" bringt Martin Gleisner, der Leiter dieser Chöre, neben einer Stellung­nahme zu Turnen und Sport- die er als unzulänglich ablehnt- reichhaltiges Material

Die Berliner   Mannschaft zeigte diesmal eine bessere Spielweise als damals gegen Halle. Der Sturm hatte Bech, mar zeitweise un entschloffen und konnte sich bei der Leipziger Hintermannschaft zeit. weise nicht genügend durchsetzen. Rechtsaußen fiel aus, auch mären bei mehr Flügelspiel die Außenleute etwas mehr zur Geltung ge kommen. Die Läuferreihe häite mehr zur Unterstützung eingreifen müssen, der Mittelläufer war hier die alleinige Stüge. Die Ber­teidigung war dem schnellen Leipziger   Sturm nicht gewachsen, während der Torhüter gute Abwehrleistungen zeigte.

Sportausstellung in Magdeburg  .

Mehr Rekordsportler-

fordern die bürgerlichen Verbände!

Seit vor etwa Jahresfrist Dr. Diem vom Deutschen   Reichs­ausschuß für Leibesübungen das Wort von der Arbeit in die Breite" prägte, hatte die bürgerliche Sportwelt endlich ein be­quemes Mittel in der Hand, die Kanonenzüchterei abzuleugnen, ohne überzeugen zu können, daß sie auch in Wirklichkeit nicht mehr bestand. Die Pleite der letzten Veranstaltungen hat jedoch die Herr­schaften zu einer bewundernswerten Ehrlichkeit getrieben, und sie fonnten nicht anders als eingestehen, daß ihnen doch der Rekord­sport näher liegt als ,, bie breite Masse, die gemeint ist, wenn wir von der Arbeit in die Breite reden...!"

fe, bie gemeint

,, Die Leichtathletit", das Fachorgan der bürgerlichen Sportler, zitiert einen Artikel der Ostdeutschen Sportzeitung", der besser als alles andere das wahre Geficht der in die Breite gehenden Refordsportler aufzeigt. Man liest da:

Länderfämpfe werden nicht von der großen, breiten Masse gewonnen, die gemeint ist, wenn wir und die DSB.­von der Arbeit in die Breite" reben, sondern von einer Schar auserwählter, hochklassifizierter Sportsleute, von denen jeder ein Spezialist seines Lebungszweiges jein muß. Die Zahl der Spigenfönner zu vergrößern, ist notwendig, um internationale Ehren zu erreichen. Mit der Ertüchtigung und Ausbildung der breiten masse hat das nichts zu tun..." mit förperbildendem Massensport nichts, aber auch gar nichts zu Ganz recht, ganz die Meinung der Arbeitersportler! Es hat fun, wenn Refordsportler gezüchtet werden. Das ist denn auch der Grund, weshalb der Arbeiter- Turn- und Sportbund   überhaupt besteht. Er und nur er allein verförpert die Bewegung, die den´ Sportreford ablehnt und den Massensport fördert.

3m Ständigen Ring". Nach längerer Bause tehren am Frei­tag, 20. September, die Schwergewichte Egon Stief und Hans Schemann in den Ring zurüd. Das Paar ist für einen Achtrunden­tampf verpflichtet. Auch die gleichfalls auf acht Runden angesetzte Begegnung des Rheinländers Heinz Heefer mit dem Westfalen Franz Boja wird ein interessantes Duell sein. Der Kampftag steht über­haupt im Zeichen Westdeutschlands, das das Gros der Kämpfer stellt. Außer den Genannten stehen Uffelmann aus Barmen, Willi Megner aus Köln   und Werner Hermansson aus Wiesbaden   auf der Karte des Abends.

SPD  .- Sportler Kreuzberg  ! Donnerstag, 19. September, findet bei Krepp, Blanufer 75, eine wichtige Sigung der SPD  .- Sportfer statt. Alle parteigenössischen Arbeitersportler müssen erscheinen.

Arbeiterhockey. Die Freie Turnerschaft Kottbus sucht einige Spiele mit Berliner   Mannschaften abzuschließen. Interessenten melden sich an Albert Compagnini, D. 34, Weidenweg 67.

FIGB.- Süden. Donnerstag, 19. September, 18 bis 20 Uhr, öffentliches Turnen der Mädchen, verbunden mit Schulentlassungs­feier. Gäste willkommen.

Freie Schwimmer Charlottenburg   04 E. V., Kanuabteilung. Monatsfizung Mittwoch, 18. September, 20 Uhr, bei Kriesche, Char­ lottenburg  , Kaiser- Friedrich Ede Grünstraße. Stanufahrer und Falibootsportier fönnen wieder aufgenommen werden; Vermittlung günstiger Raufgelegenheiten in Falte und Holzbooten. Auskunft bei Walter Neumann, Charlottenburg  , Meerscheidtstr. 42.

..100- Quadratmeter- Wanderjolle Mudi!" Im Abend"-Sport Dom Dienstag hat sich in der Unterschrift unter dem Bild ein Sag­fehler eingeschlichen: die Wanderjolle Mucki" hat eine Segelfläche Don 10( zehn!), nicht 100 Quadratmeter.

Bundestreue Vereine teilen mit:

Freier Sportverein Beißenfee. Die Bersammlung am Donnerstag, 19. Sep­tember, fällt aus und findet erst Donnerstag, 25. September, bei Winge statt. Solidarität", Ortsgruppe Berlin- Lichtenberg, Mittwoch, 18. September, 20 Uhr, Monatsversammlung. Motorradfahrer bei Frige, Jung- Ede Oder= ftraße: Rabfahrer bei Bwe. Subbrint, Alt- Friedrichsfelde 98. ginde", Uferstr. 13. Freie Faltbootfahrer Berlin  . Seute, Mittwochy, Funktionärsgung Suc Donnerstag, 19. September, Susammenkunft Sophien­Luzeum, Weinmeisterstr. 16-17, um 20 Uhr. Gäste willkommen. Fahrten am 21./22. Geptember: 1. Budow- Globber, Führer: Tummescheit, Abfahrtzeit im Seim. 2. Oranienburg  - Seiligenfee, Führer: Sennig. Abfahrt Sonntag 6.22 Stett. Borortbhf. Anfang Ottober beginnt für die weiblichen Mitglieder ein gegeben werden.

Die Stadt Magdeburg   veranstaltet in der Zeit vom 25. September bis 13. Oftober die Magdeburger Sport ausstellung", die erstmalig den Versuch einer ausstellungs­technischen Darstellung des Sports und der Leibesübungen unter nimmt. Die große Bedeutung, die der Magdeburger Sportaus­ftellung vom Standpunkt der Boltsgefundheit beizumeffen ist, dürfte Gymnastitturfus, es können voch einige Meldungen an A. Hildebrandt ab­besonders nachbrüdlichst unterstrichen werden durch die Zusage des Reichsinnenministers Severing, die Magdeburger   Sportaus­stellung zu eröffnen. Die Eröffnung ist auf den 25. September, 11 Uhr, festgesetzt.

Frauenturnen in Schöneberg  .

Morgen, Donnerstag, eröffnet der Arbeiter- Sportverein Schöne berg  - Friedenau   07 einen Gymnastitabend für Frauen über 25 Jahre. Treffen um 20 Uhr in der Gemeindeschule Ebersstr. 8, obere Halle. Die Genoffinnen haben hier Gelegenheit, im Kreise Gleichgesinnter ihren Körper zu fräftigen. Gleichzeitig weisen wir darauf hin, daß der Turnbetrieb für Mädchen auch in derselben Halle um 18 Uhr aufgenommen ist. Wir bitten die Eltern, Kinder zu uns zu fchiden.

Der Massendhor fönnte eine Lüde ausfüllen. Das alleinige Streben nach sportlicher Höchstleistung, die Züchtung und Käuflichfeit sportlicher Kanonen", hat teilweise bereits zur Demoralisierung und Rorrumpierung geführt. Der Arbeitersport lehnt diese Tendenzen ab. Er will die Leibesübungen zur Hebung der Volksgesundheit auf volkstümlicher Grundlage. So weit gut. Aber wenn wir den Materialismus und Egoismus ausscheiden, so brauchen wir zur Popularisierung des Sports, zur Ausschmüdung und Hebung der Bugtraft unserer Sportfeste einer Ergänzung durch die fünstlerische Form. Bor uns liegt die Olympiade in Wien  . Technisch fann Nürnberg  , das an Vielseitigkeit und Qualität der Leistung Hervorragendes bot, nicht allzusehr übertroffen werden. Bildung sagt in diesem Sinne: Wenn wir der Arbeiter­In einer Berliner   Sportforrespondenz bringt ein gewisser Olympiade in Wien   eine Prognose stellen dürfen, so ist es die: Sie möchte eine Olympiade des Weltsozialismus werben. Nur so fann Richard Rirn eine notwendige Klarstellung" zu dem Thema: fie eine Steigerung der Tage von Nürnberg   bringen." Deshalb wird Tennis Bollssport?" Nach einer längeren Ein wird vorgeschlagen, die Eröffnungsfeier aus dem Saal vor geleitung fommt der Berfasser auf die Kostenfrage zu sprechen und Dor ge leitung kommt der Verfasser auf die Kostenfrage zu sprechen und ladenen Gäften in das große Stadion als Maffenfundgebung zu neigt zu der Anficht, daß von einem Boltssport" infolge der verlegen. Im großen Rahmen der Hunderttausend tönnen Fest toloffalen, für gewöhnliche Sterbliche unerschwinglich hohen la reden und Gesang nicht den Höhepunkt der Begeisterung bringen. fosten teine Rede sein könne. Hier muß das sichtbare szenische Bild,

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der Massenchor auf fünfflerischer Grundlage, geschaffen werden. Einige Erfahrungen haben wir bereits auf diefem Gebiete, die zum Beiterbau ermutigen. Wir haben den Bewegungs­chor gesehen, teilweise wurden diese Darbietungen audy mit einem Sprechchor verbunden. Sie brachten neue, begeisternde Momente, einen Festgeist, der uns aus dem fleinen Alltag in die Höhe ver­bindenden Idealismus hinaufführte. Ein Bedenken steigt leiber auf: Bird sich ein Rünstler finden, der auch den Weg zur Sportlermaffe findet? Gleisner meint: Die Gegen wartsaufgabe des Bewegungschors fann nur durch Alleinwirten ge­fördert werden, bis der Tanz bie gleiche Berbreitung hat mie Dichtung und Musit. Das ist Selbstifolierung, die im tieinen 3irtel Genüge findet, und auf diesen Tanz für alle" werden wir daher lange warten müssen. Der Leiter des Bewegungschors, wie wir ihn brauchen, muß in die Binche des Boltsganzen einbringen, aus dem Bolt für das Bolt schaffen.

Noch einiges zum Sprechchor.

Als selbständige künstlerische Leistung dürfte er im weiten freien Raum der Sportfeste faum zu größerer Bedeutung gelangen. Da gegen ist er als erklärende Beigabe für den Bewegungschor wichtig

Freie Turnerschaft Groß- Berlin, Bez. Bautow: Donnerstag, 19. Geptember, 20 Uhr, bei Klemm, Berliner   Ede Sadlichstraße, Funktionärsigung, Sonntag, 22. September, 11 Uhr, Sodenspiel FTGB. Bantow- FTGB.- Mariendorf, Sport. plak Riffingenstraße. Am Nachmittag beteiligt sich die FTGB.- Pankow an der Rehn- Jahr- Feier der SAJ. in Niederschönhausen  . Turnratssihung heute, Mittwoch, 19% Uhr, Saperlands Festfäle, Neue Friedrichstr. 35, Manuftripte für Oktober- Mitteilungsblatt mitbringen! FTGB.- Zuſammenturnen ber Frauen über 25 Jahre Freitag, 20. September, 20 Uhr, in Baumschulenweg  , Enzeum Baumschulenstraße,

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Ruber- und Rann- Berein 1924, e. B. Bootshaus: Rahnsdorf  , Müggelwerber.

Am Oberbaum 8.

Generalversammlung Donnerstag, 19. September, 20 Uhr, Bur Connen- Uhr", Freie Schwimmer Charlottenburg, Ranuabteilung. Monatsfißung heute, ittwoch, 20 Uhr, bei Kriesche, Charlottenburg  , Raiser- Friedrich- Ecke Grün­Tennis Not Groß- Berlin, Sodenabteilung. Donnerstag, 19. September,

Straße.

20 Uhr, im Berneuchener Schloß, Ebinger Str. 87, Generalversammlung. findet im Bootshaus RV. Bormärts"( Oberschönemeide, Wilhelmsstrand) eine

Freie Ruberer und Ranufahrer, 1. Kreis. Dienstag, 24. September, 19 Uhr,

Sigung aller für das Dauerrubern bestimmten Funktionäre statt. Es können noch an dem Abend Meldungen abgegeben werden.

Ist Tennis ein Vorrecht besserer Kreise?

Ber allerdings zur Sportbetätigung sich den Klub" auswählt, mo es" Ufus" ist, außer einem Eintrittsgeld non 50 bis 100 m. noch jährliche Sonderbeiträge von 20 bis 50 m. zu erheben, darf fich über hohe Kosten nicht beschweren. Der Betreffende muß dann allerdings von vornherein auf Mitglieder verzichten, durch welche man dem Begriff Boltssport" näher fonnt. Da muß man auch selbstverständlich im vorschriftsmäßigen Dreß"( wie vornehm das flingt!) erscheinen, und nach diesem Rezept bleibt der Tennissport den sogenannten besseren Streifen" reserviert. Die Auslaffungen Sirns almen fo richtig den Geist, mie er im bürgerlichen Lager gezüchtet mito: Abstand wahren, Manieren hochfeudaler Kanonen nachahmen, und vor allen Dingen ja nicht etwa Bolts­iport" betreiben. Die Leute errichten ja gerade durch die Festsetzung hoher Eintritts, Monats- und Sonderbeiträge eine Mauer um sich und ihren Anhang und schließen dadurch weniger bemittelte Sport freunde aus. Auf diese Art wird( nach den Worten Stirns) bei uns Tennis in absehbarer Zeit fein Boltssport merben, mie es etwa Fußball ift"!

Bom Arbeiter Turn- und Sportbund scheint Kirn  überhaupt feine Ahnung zu haben, sonst müßte er wissen, daß dort ber Tennissport nicht nur eine forgiame Pflege ge­funden hat, sondern bereits eine große Anzahl von Arbeiter tennisspielern   in vielen Bundesvereinen vereinigt.

Unbekannt scheint Rirn auch zu sein, daß beim 2. Bundesfest in Nürnberg   ein sehr gut besetztes Tennisturnier stattge­funden hat, und daß den Tennisspielen der Arbeitersportler ständig eine große Zahl begeisterter Zuschauer beiwohnte. Fremd ist dem Verfechter des bürgerlichen Sports auch, daß die Arbeitertennis­spieler bereits Städtetämpfe auch mit ausländischen Arbeitertennisspielern ausgetragen haben und ständig den weißen Sport" ausüben, ohne daß man dazu unbedingt jährlich zwei Radets à 70 m." benötigt. Erinnert sei u. a. nur an das fürzlich von der Freien Turnerschaft Groß- Berlin veranstaltete Tennis­turnier bei der Behnjahrfeier. Die starte Teilnahme der Tennis­spieler von FTGB., Tennis- Rot und auswärtiger spielstarter Bundesmitglieder aus Leipzig   und Zwickau   beweist, daß der meiße Sport" in den Kreisen der Arbeiterschaft bereits Eingang gefunden hat und auf dem besten Wege ist Boltssport" zu werden trotz der not­wendigen Klarstellung" Kirns.

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Die Bundespereine des Arbeiter- Turn- und Sportbundes fönnen sich bei geringerem Eintrittsgeld allerdings mit Monats= beiträgen non etwa 3 m. begnügen, wofür Pläge und Bälle zur Verfügung gestellt werden! Und zum Sportdreß" der Arbeiter­tennisspieler genügen die furze Sporthose( ohne Bügelfalte), ein weißes Hemd und leichte Schuhe. Wer dánn noch auf die feudalen Manieren und Modetorheiten der Bürgerlichen verzichtet, fann fo­gar den Tennissport pflegen, felbst wenn er tagsüber in Werkstatt und Bureau tätig ist. Allerdings verpänen die Arbeitersportler das 3üchten von Sporttanonen", bei teren Erscheinen alles in Ehr­furcht zu erschauern hat. Gemeinschaftsgeist pflegen durchy möglichst große Verbreitung jeder Sportart, auch des Tennisspieles, dann wird sich Tennis als Boltssport weiter günstig entwickeln!