Vier Tage sollst du arbeiten!
Am fünften Tage aber ruhen.
Die Sonntage werden abgeschafft! Der bürgerliche Kalender| dann würde seine Arbeitszeit in einer Kalenderwoche durchschnittlich wird abgeändert, so daß es zwar, noch Monate, aber feine nur 41,12 Stunden betragen. Wochen mehr, feine Siebentagewochen mehr gibt. Alle Tage im Jahr, mit Ausnahme von fünf, find 2 rbeitstage.
Die Telegraphen- Agentur der Sowjetunion berichtet aus Moskau über den Plan, alle Sonn- und Feiertage abzuschaffen, bis auf fünf revolutionäre Fest- und Gedenktage, am 22. Januar, am 1. und 2. Mai und am 7. und 8. November. Alle übrigen 360 Tage im Jahr sollen Arbeitstage fein, an denen ununterbrochen gearbeitet wird. Allerdings nicht von denselben Arbeitern. Es foll vielmehr an Stelle der bisherigen Siebentagewoche eine fünftägige Arbeitswoche für jeden einzelnen Arbeiter eingeführt werden, mit vier Arbeitstagen und einem Ruhetag bzw. einer darauffolgenden mindestens 40ftündigen ununterbrochenen Ruhepause. Der Ruhetag soll nicht etwa an einem bestimmten Tage für sämtliche Arbeiter eintreten, sondern abwechselnd an allen Tagen der Fünftagewoche, und zwar nach einem in den einzelnen Betrieben besonders festzulegenden Schema. Mithin sollen im Rahmen dieser fünftägigen Arbeitswoche je vier Fünftel der Arbeitnehmer an
jedem Tage arbeiten und je ein Fünftel feiern.
Während die a meritanische Fünftagewoche 60 frete Stunden nach einem Fünftagewert bringt, bietet die sowjetrussische Fünftagewoche 40 freie Stunden nach einem Biertage werf. Ob bei diesem Plan der siebenstü n- dige Arbeitstag durchgeführt oder aber der a chyt stündige Ar= beitstag beibehalten werden soll, geht aus der Meldung nicht hervor.
Nach dem Bericht ist die Umstellung auf die ununterbrochene Arbeitswoche bereits in zahlreichen Betrieben erfolgt und die damit gemachten Erfahrungen seien überall günstig.
Wir erfahren aus dem furzen Bericht nichts darüber, ob der Arbeitstag fieben oder acht Stunden beträgt und in welcher Weise der bei verfürzter Zahl der Arbeitsstunden entstehende Ausfall der entsprechenden Lohnstunden ausgeglichen wird.
Man hofft durch die Einführung der ununterbrochenen Arbeitszeit eine Produktionserhöhung um 20 Prozent zu erreichen, was dem durchschnittlichen jährlichen Entwicklungstempo entspreche, das der jüngste Rätefongreß der UdSSR. seinem Fünfjahresplan zu grundegelegt hat.
Ab 1. Oftober soll die ununterbrochene Arbeitswoche zunächst in sämtlichen Betrieben, die Brennstoff, Erz, Baustoff und elektrischen Strom erzeugen, sowie bei Neubauten, insbesondere allen Wegebauten, eingeführt werden. Auch für sämtliche Regierungsinstitutionen, für den staatlichen und genossenschaftlichen Handel und bei den öffentlichen Stellen tritt die neue Arbeitswoche ab 1. Oftober in Kraft. Die Schuljugend, die Studentenschaft und die Wissenschaftlichen Institute hätten den Gedanken angeregt, die ununterbrochene Arbeitswoche au in sämtlichen Schulen einzuführen.
Der Zweck der Fünftagewoche- Neuerung ist also eine Steigerung der Produktion um ein Fünftel. Auf die Resultate dieses Experiments darf man gespannt sein. Fragen wie die, ob die Lohnauszahlung nach je vier Arbeitstagen erfolgt, mithin jeden Tag Lohn gezahlt wird, oder die Lohnzahlung erst nach zwei Arbeitswochen erfolgt, möge zunächst auf sich beruhen.
Würde bei a chtstündiger Arbeitszeit der Turnus von vier Arbeitstagen und einem jeweils folgenden Ruhetag eingehalten, dann würde der Arbeiter, der Montags mit seiner Arbeit begonnen hat, in fünf Kalenderwochen die Reihe beendet haben und dann wieder Montags beginnen. Er arbeitet dann in der ersten und zweiten Woche je 48 Stunden, in der dritten Woche 40 Stunden, in der vierten Woche 48 Stunden und in der fünften Woche wiederkehrsbetrieben. Je ein Fünftel von ihr wird an je demselben Tage 40 Stunden, insgesamt 232 Stunden in fünf Wochen, während der Arbeiter in Deutschland bei achtstündiger Arbeitszeit in fünf Wochen 240 Stunden arbeitet. Der russische Arbeiter würde also in fünf Siebentagewochen acht Stunden oder einen Arbeitstag weniger zu arbeiten haben, als der deutsche Arbeiter, bei Stundenlohn aller dings auch für acht Stunden weniger Lohn erhalten.
Bürde der Arbeiter in Sowjetrußland aber nur sieben Stunden arbeiten, mur 209 Stunden in fünf Kalenderwochen,
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Gesellschaftlich ergibt sich das Bild, daß die gesamte Arbeitnehmerschaft nur an den fünf Feiertagen im Jahre einmal zusammenkommen fann, mit den üblichen Ausnahmen in den Verseine Arbeitsruhe haben. Auf diesem Wege läßt sich eine Beschränkung der Einrichtungen und der Räume zum geselligen Verfehr erreichen, wie auch eine bessere Ausnügung der vorhandenen Einrichtungen für das bisherige Sonntagsleben durch tägliche gleichmäßige Inanspruchnahme.
Ob außer dem Zweck der Produktionssteigerung dabei außer der Bekämpfung der firchlichen Gebräuche auch politische Gesichtspunkte eine Rolle mitspielen, sei dahingestellt.
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Bezeichnend ist aber, daß man in Sowjetrußland auf eine stärkere Produktion durch verstärkte Arbeitsinten. sität hinarbeitet, während man von Moskau aus die Pas rolen gegen Rationalisierung und Intensivierung der Arbeit in an beren Länder: ausgibt und die Fünftagewoche in den Vereinigten Staaten Nordamerikas zum Beispiel als einen arbeiterfeindlichen fapitalistischen Humbug hinstellen möchte.
Die Banken bauen ab.
Aber nur Angestellte, feine Direttoren.
Ain Dienstagabend nahmen die Berliner Banfangestellten In einer überfüllten, vom 211 gemeinen Verband der Bank. angestellten einberufenen Kundgebung zu dem Abbau im Bankgewerbe Stellung. Der Verbandsvorsitzende Genosse Marg wies in seinem einleitenden Referat darauf hin, daß seit 1923 in Berlin nicht weniger als 60 265 Bankangestellte abgebaut worden sind. Allein die D Banten haben ihren Personalbestand auf ein Drittel des Standes von Ende 1923 verringert. Demgegenüber ist jedoch die Arbeitsleistung der im Dienst verbliebenen Angestellten um ein Vielfaches gestiegen. Der.Umsatz der vier D- Banken betrug im Jahre 1924 286 Milliarden und stieg bis zum Jahre 1928 auf 836 Milliarden Mart. Auch die Zahl der Konteninhaber hat sich bedeutend vergrößert.
sonalbestandes auf ein Drittel droht neuer Abbau. Dabei ist Trotz diesem vervielfachten Umsatz bei Berringerung des Pers es fein Zufall, daß die Diskonto Gesellschaft an ber Spiße der abbauluſtigen Unternehmungen marschiert. Schon immer ist sie rigoros gegen alle Rechte der Bantangestellten vorgegangen. Ihr auf dem Fuß folgt die Deutsche Bank, wo an die 300 Beamte vor dem Abbau stehen.
Ueberall verfolgt man die Tendenz, die älteren gegen jüngere und vor allem weibliche Angestellte zu ersetzen. Da erhebt der Allgemeine Verband seine Stimme und sagt: Schluß mit dem Abbau der Angestellten, aber Abbau dort, wo er notwendig ist, nämlich in den bei weitem übersättigten Leitungen.
Nach Marr sprach Genosse Emonts, der in eindringlichen Worten die Riesenversammlung ermahnte, Schluß mit den Ueberstunden zu machen und einheitlich zur freige wertschaftlichen Organisation zu stehen.
Eine einstimmig angenommene Entschließung beauftragte den Algemeinen Verband der deutschen Bankangestellten, alle geeignet erscheinenden Maßnahmen zu ergreifen, um den drohenden unsozialen Abbau vieler Bankangestellten zu verhindern.
Berantwortlich für die Redaktion: Franz Klühs, Berlin; Anzeigen: Th. Glode, Berlin. Berlag: Borwärts Berlag G. m. b. H., Berlin. Drud: Borwärts Buch bruderei und Berlagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin SW 68, Lindenstraße 3. Sierzu 1 Beilage.
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