Beilage
Mittwoch, 25. September 1929
S
Der Abend
Spalausgabe des Vorwärs
Die Verhandlungen der konstituierenden deutschen National versammlung, die vom Mai 1848 bis Mai 1849 in der Paulskirche zu Frankfurt tagte, gehörten zu den ersten Parlamentsdebatten, die im stenographischen Protokoll der Nachwelt erhalten wurden; wie viel deutlicher und durchsichtiger ständen manche Gestalten und Ereignisse der großen französischen Revolution vor uns, wenn es statt der dürftigen Fezen im„ Moniteur“ von Konstituante, Legislative und Konvent gleichfalls stenographisch aufgenommene Berichte gäbe! Aber stenographischer Bericht ist beileibe nicht alles. Wichtiges und Entscheidendes spielte sich hinter den Kulissen, in der Fraktion oder wie man Anno 1848 sagte, im Klub ab; die Geschichte der Klubs nannte der Abgeordnete Roter von Mohl geradezu
,, die geheime Geschichte des Parlaments, welche häufig allein die Schlüssel zum wahren Verständnisse gibt", und aufschlußreicher als die neun Bände stenographischer Protokolle find darum nicht selten Briefe und Tagebücher, die irgendwo im Dunkel einer Schreibtischlade schlummern. In rechter Erkenntnis tessen hat sich Professor Ludwig Bergsträßer , im Begriff, rine Geschichte der deutschen Revolutionsversammlung zu schreiben, bemüht, möglichst viele solcher bislang unbekannter Dokumente ans Tageslicht zu heben. Vom guten Gelingen seines Unternehmens zeugt ein Buch, das soeben unter dem Titel„ Das Frankfurter Parlamentin Briefen und Tagebüchern" in der Frankfurter Societätsdruckerei G. m. b. H., Abteilung Buchverlag, Frankjurt a. M., erscheint. Durch einleitenden Tegt und Kommentar verbindet und vertieft Bergst räßer die vertraulichen Berichte von vier Volksvertretern der Paulskirche, von denen Robert Blum am meisten Volksvertreter ist.
Herauskommt zunächst eine nicht zu verachtende Bereicherung der anekdotischen Geschichte des Barlaments. Menschen werden lebendig wie der Desterreicher Rotschy, der ein boshaftes poli.
tisches ABC gedichtet hat:
Die Kaze läßt das Mausen nicht,
Der König hält, mas er verspricht.
oder Moritz Mohl , der, seinem Hörer den okkulten Zusammenhang zwischen Umsturz und Forstkultur auseinanderdröjelnd, die französische Revolution nur deshalb für ein großes Unglüd hält, weil dadurch die Wälder vernichtet und mittelbar Ueberschwemmun gen heraufbeschworen worden seien. Derselbe Hallbauer, der von dieser Unterredung erzählt, steht nicht ohne gewisses Schauern on der Stelle, wo Lichnowity ermordet wurde.
,, Man sieht da", berichtet er noch aus dem März 1849, immer einzelne Leute oder auch mehrere, die da stehen bleiben und sich unter halten; einige mit dem Ausdruck des Grauens und Entsezens; bei cinigen gewahrt man Spuren von Wildheit, die sich an dieser Stätte des Verbrechens entzündet oder neue Nahrung erhält; heute sah
Juni,„ kommen wir auch nicht zum Ende; deshalb habe ich nichts| fciner Partei verderben, daß er es allen Parteien recht machen dagegen, wenn die Russen auch bis nach Berlin fommen. Hoffentlich wird Friedrich Wilhelm IV. das Schicjal Ludwigs XVI. haben."
ber über einen sinnlosen Butsch wie jenen, durch den im Früh jahr 1848 eder und Struve im Badischen zur deutschen Republik durchstoßen wollten, ist Blum alles andere als erbaut. Als schlimmste Folge erkennt er, daß bisher Freifinnige dadurch zu Als schlimmste Folge erkennt er, daß bisher Freifinnige dadurch zu " Stillstands- und Rückschrittsmenschen" gemacht worden seien:
„ Die Republik hat alles zu alten Weibern gemacht."
In diese Schachtel fallen so ziemlich die drei anderen Abgeord neten, deren Aufzeichnungen den Band füllen, der Schlesier Ambrosch, der Württemberger Rümelin und der Sachse allbauer. Geborene Nationalliberale, sind sie durchaus begeistert für die Freiheit und Einheit Deutschlands , aber noch mehr eingenommen für Zucht und Ordnung. Ein typisches Musterbeispiel des politischen Philisters, der zwischen Zwar und Aber hilflos wie zwischen zwei Stühlen sigt, ist hallbauer, der sich als guter dmokratischer Sachse" schon in einer Wahlmännerversammlung für das Königtum ausgesprochen hat, jedoch mit Vorsicht, damit ich nicht als ein Royalist verschrien würde". In der Paulskirche will er sich erst zur Linken des„ Deutschen Hofs" halten, aber als sein Landsmann Scharre in einer Klubfizung mit donnernden Faustschlägen auf den Tisch" ausruft: Ja, meine Herren, wir müssen die Revolution in die Hand nehmen!" flüchtet Hallbauer entjetzt zum linken Zentrum. Nachher, als die Sache auf des Messers Schneide steht: Revolution oder Reaktion? Republit oder Monarchie? weiß er doch gar nicht, was er will oder nicht will, was großen Bedenklichkeiten hat", aber hinwiederum:„ Ich meinerseits würde gern für eine deutsche Republit stimmen, wenn
er soll oder nicht soll, da eine deutsche Gesamtrepublit ihre
nicht die Torheiten unserer Demokratie zu fürchten wären", und am Ende bleibt als Rückstand von allen Aengsten und Zweifeln doch die Ueberzeugung von einem in wenigen Jahren fommenden Um sturz ,,, der mit der Beseitigung der Fürsten beginnen wird".
Eine, wenn nicht erfreulichere, so doch amüsierlichere Erscheinung ist Ambrosch, echter Deutscher schon dadurch, daß er es mit
möchte. Während er noch kurz vor seiner Abreise nach Frankfurt gegen die Rückberufung des Prinzen von Preußen protestiert hat, schließt er sich in der Paulskirche der äußersten Rechten an, schwenkt dann zum gemäßigteren Rafino" ab, gehört danach zum partikula ristisch - konservativ- großdeutschen„ Pariser Hof", um schließlich beim erbkaiserlichen Weidenbusch" zu landen. Ihm jagt„ die blaue und die rote Republik " solche Angst ein, daß ihm ganz blau und rot vor den Augen wird; er sieht schon unter Heulen und Zähneklappern in Berlin „ Konvent und Guillotine plaziert",
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und unft: Preußens Gefahr wird am größten sein, wenn es an die Spize Deutschlands tritt; denn dann tut die Republit ihren Hauptschlag." Nach dem Scheitern des Verfassungswerts wieder in Breslau , atmet er auf, daß er dort„ politisch alles ganz manierlich", zu deutsch : die Gegenrevolution im Gattel findet.
Aber eines wichtigen Faktors, der arbeitenden Mafsen, wird in all den Briefen und Bekenntnissen taum gedacht, obwohl die foziale Frage bereits vernehmlich genug an das Tor des Staats baus pocht. Nur zwei Stellen find, jede in ihrer Art, fennzeichnend. Am 10. März 1849 vermerkt all bauer in seinem Tagebuch:
Auf dem Nachhauseweg zogen wir einen Broletarier ins Gespräch über den Erbkaiser; er sprach sich gegen den preußischen König aus: dieser werde in die Ede gedrückt. Nitol suchte den Proletarier zu befehren, der schließlich mit einigen Kreuzern beschenkt wird.
Anders flingt es aus einem der letzten Briefe Blums aus dem eingeschlossenen und kämpfenden Wien : Besonders
die Arbeiter find bewundernswert;
für die Bourgeoisie, die ihnen nie etwas gab oder gönnte, stehen sie bereit, in den Tod zu gehen. Nein, es ist doch für etwas Höheres, denn in Wien entscheidet sich das Schicksal Deutschlands , vielleicht Europas .
Sigen sie auch nicht auf den Bänken der Paulskirche, so schreiben sich die Arbeiter samt ihren Ansprüchen doch auf den Barrikaden, im März in Berlin , im Oktober in Wien , im Mai wieder in Dresden , mit Blut unverlöschlich in das Buch der Geschichte ein. Hermann Wendel .
ich dort zwei Polen , die mit einer wilden Freude auf diesen Ort die Ansicht eine allgemeine, daß eine breite Schicht neuer reicher Geheimer Regierungsrat Mitglied des Union- Club in Berlin , in hinwiesen, als sie vorübergingen." Eine andere ſeiner Schilderun Beute im Entstehen begriffen ſet, welche die Beſiger er at en Frankfurt a. M., Niederrad , Haus Buchenrode, geboren den
gen macht
eine Fraktionsfihung der Linken im Deutschen Hof"
in Farbe und Bewegung sehr anschaulich:
Es waren drei lange Tafeln an beiden Seiten mit Deputierten besetzt; man sah eine Menge geistreiche Gesichter und blizende Augen, daneben deutsche Gemütlichkeit; mehrere wandelten mit langen Pfeifen, auch mit Tonpfeifen auf und ab, die meisten saßen, ein Glas Wein oder Abendbrot vor sich, einige lagen auf den Bänken der Länge lang; alle hörten aufmerksam auf den Bortragenden, Freudentheil, der mit sonorer Stimme und mit Pathos den Entwurf einer Ansprache an das deutsche Bolt vortrug. Uhland mit seinem ehrlichen Gesicht stand sinnend und lauschend zwischen den Tafeln, er dachte vielleicht an sein schönes Lied:
Wenn jetzt ein Geist herniederstiege,
Zugleich ein Sänger und ein Held. Aber auch von den politischen Unterströmungen der Revolutions. jahre verraten diese„ Briefe und Tagebücher" mancherlei Neues. Unter ihren Schreibern ist ohne Zweifel Robert Blum die anziehendste Gestalt. Sein eigener Sohn, Hans der Nationalliberale, hat sich schwer an ihm versündigt, indem er seinen Vater aus einem Blutzeugen der Demofratie in einen Schwachmatikus des National liberalismus umzufälschen versuchte, aber Bergsträßer, der in Blum eine, Berkörperung der besten Kräfte des mittleren Bürger tums" fieht, reinigt das Bild des Toten der Brigittenau von den legten Fleden, indem er neben drei Dutzend unveröffentlichten Briefen auch die bisher mit Vorbedacht verstümmelt abgedruckten Schreiben des Leipziger Volkstribunen ganz wiedergibt. In ihrem Spiegel erscheint Blum als das, was auch unter der Kuppel der Paulskirche eine Seltenheit war, als
ein wirkliches politisches Temperament.
Manchmal allerdings entmutigt ihn der 3wang, Basser mit einem Sieb auszuschöpfen, er sehnt sich danach, ein paar Tage im Garten fitzen zu können und die ganze Welt, zu vergeffen", und träumt wohl gar davon, sich ganz aus dem politischen Wirbel zurückzuziehen, aber dann fühlt er wieder den betäubenden Reiz des politischen Birkens und Handelns, eine Aufregung, füß, bezaubernd, schwelgerisch wie ein Champagnerrausch", ruft über der Fülle der
parlamentarischen Arbeit:
„ Das heißt leben,
aber auch sich auf leben!" und es mutet an, als ahne er, wie furze
Frist ihm noch beschieden ist, wenn er einem Brief an seine Frau Dom 2. August erschrocken anfügt:„ Mein Gott, i chon August!" Einer der wenigen ist auch Blum, die nicht zu allen Heiligen beten, daß doch der„ Schlund der Revolution" fürder geschlossen bleiben möge. Nein, da er für die Republik erglüht, da er bei einer Abstimmung über 171 Stimmen für die reine Republik " jubelt, da er
in den Republikanern die einzige Partei der Zukunft" sieht, hofft er auf alle Ereignisse, die die Revolution voranpeitschen, nicht zuletzt auf den Krieg gegen Rußland , dem auch Karl Marr und Friedrich Engels in der Neuen Rheinischen Zeitung " das Boct reben Ehe Breußens Berrat nicht flar ist, schreibt er Eabe
Bermögen ersehen würde. Seit der Beendigung der Inflation haben wir mit jedem Jahre mehr die Erfahrung gemacht, daß dieser Glaube ein Irrtum war, daß die ältesten, an den Grund und Boden und daher auch an die Kohlen gehefteten Vermögen die größte Beständigkeit befizen und immer wieder in den Vordergrund treten, und daß unter den reichsten Millionären Deutschlands sich nur ganz wenige befinden, die sich zu ihren Lebzeiten ihr Vermögen selbst erworben haben.
Unter diesen Ausnahmeerscheinungen, die nach dem Kriege in die Reihe der Millionäre Deutschlands getreten sind, steht, neben den beiden Inhabern der Firma Otto Wolff in Köln , in erster Linie der am 28. Februar 1894 zu Frankfurt a. M. geborene Jakob Michael , Sohn eines angesehenen Kaufmanns. Nach dem Besuch der Realschule tam der junge Michael in die Lehre zu der bekannten Metallfirma Beer, Sondheimer u. Co., Frankfurt a. M., deren einer Inhaber, Herr Dr. Albert Sondheimer, nach dem Kriege durch Michaels Heirat mit seiner Tochter Erna Elisabeth Sondheimer Michaels Schwiegervater geworden ist.
Michael begründete nach Beendigung seiner Lehrzeit bei der Firma Beer, Sondheimer u. Co. im Jahre 1913 zusammen mit seinem Bater die Firma J. Michael u. Co. Die Firma befaßte sich zunächst in größerem Umfange mit Metall- und Erzbetrieben und gelangte dadurch auch während des Krieges zu Bedeutung. Später wurde eine Anzahl chemischer Werte angegliedert. Jatob Michael nahm vorübergehend Hermann C. Start als Teilhaber auf, der aber im Jahre 1920 wieder ausschied und eine eigene Firma unter Firma Hermann C. Stark A.-G., Berlin W. 9, Bellevuestraße 13, begründete, die noch heute besteht.
Michael, der zeitweise eine große Anzahl chemischer Fabriten kontrollierte, gehörte zu den wenigen Persön lichkeiten, die im Ottober- November 1923 an die Durchführbarkeit der Stabilisierung der Papiermark glaubten, während gleichzeitig sehr bedeutende Köpfe damals an der Möglichkeit einer Wiederher. stellung der Währung zweifelten.
Michael mobilisierte deshalb im Herbst 1923 einen großen Teil
seiner Sachwerte und seines Effektenbefizes und wurde so in den Stand gejezt, Ende des Jahres 1923 und 1924 mit fainen liquiden Mitteln als Hauptgeldgeber auf dem deutschen Geld. marit aufzutreten. Michael hat also nicht durch die Inflation, fon bern durch die Deflation, durch die Wiederherstellung der Währung, ben größten Teil seines jezigen Vermögens erworben.
Während der auf die Inflation folgenden Jahre dehnte er seine Interessen aus und schuf sich neben industriellen Unternehmungen einen Finanzkonzern, der sich hauptsächlich auf dem Gebiete der Hypothekenbanken, Versicherungsgesellschaften und des Grundstücksverkehrs betätigte und sich auch an Hotel, Eisenbahn- und Kon fumfinanzierungsunternehmungen beteiligte.
Zum Michael- Konzern gehören u. a. heute noch die Majoritäten der Germania- Versicherungsgesellschaft, Stettin , der Mitteldeutschen Bodenkreditanstalt Greiz , der Chemischen Fabrik in Billwärder vormais Hell u. Sthamer A.-G. Das Vermögen Jakob Michaels dürfte heute 35 Millionen Mart betragen.
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11. August 1860 in Frankfurt a. M. als Sohn des Teilhabers ber Chemischen Fabrit L. Cossella u. Co., Bernhard Weinberg und seiner Frau Pauline geborene Gans, wurde gleichzeitig mit seinem jüngeren
Bruder Karl am 16. März 1908 mit dem Adelstitel versehen.
Bis zum 27. Oftober 1904 bildete die Firma Leopold Cassella u. Co. eine offene Handelsgesellschaft, die den Fabrifbefizern Frizz
Gans, Geheimen Kommerzienrat. Dr. Leo Gans , Adolf Gans, Dr. Artur Weinberg und Generalkonsul Karl Weinberg in Frankfurt a. M. gehörte.
Nachdem die Firma in eine G. m. b. S. umgewandelt worden war, betrug im Jahre 1904 ihr Stammkapital 20 Millionen Mark neben 10 Millionen Mart Obligationen. Bereits in den letzten Jahren vor 1904 hatten die genannten fünf Inhaber zusammen einen Reingewinn von 7 Millionen Mart, also bei gleicher Verteilung 1,4 millionen Mark jährlich pro Person. Bereits im Jahre 1911 waren nur noch die beiden Brüder von Weinberg Geschäftsführer der G. m. b. H., während Frizz Gans, Geheimer Kommerzien at Dr. Leo Gans und Adolf Gans neben den drei Vertretern der Höchster Farbwerte Walter von Rath, Dr. Gustav von Brüning und Dr. Herbert von Meister in dem Beirat der G. m. b. S. sassen.
Beide Weinbergs sind evangelisch, wenngleich jüdischer Abstammung. Artur Weinberg hat keine eigenen Kinder und adoptierte seine beiden Stieftöchter, die am 20. Oftober 1909 als von Weinberg" in das preußische Adelsregister aufgenommen wurden. Artur wie Karl von Weinberg gehörten von Anfang an dem Verwaltungsrat der J. G. Farbenindustrie 2.-G. an. Die Begründung der J. G. Farbenindustrie A.-G. am 28. November 1925 hat ebenso wie die ziemlich gleichzeitige Begründung der Vereinigten Stahiwerke 2.-G. den Hauptaktionären der eingebrachten Werke die größten Gewinne abgeworfen, die jemals im Deutschen Reiche verbient worden find. Man muß daher das Vermögen des Geheimrats Artur von Weinberg auf 48 Millionen Mark und das jährliche Einkommen auf 7 Millionen Mark schätzen.
Karl von Weinberg
Generalfonsul von Griechenland , geboren den 14. September 1861 in Frankfurt a. M., jüngerer Bruder des Obengenannten, lebt in
Frankfurt a. M., Niederrad , Villa Waldfried, einer Besizung zwiſchen Niederrad und Schmanhenn, füdlich des Mains, mitten im fried der Gebrüder Weinberg befindet, das auf gemeinsame RedBalde gebaut, wo sich auch das berühmte Gestüt Wald. nung betrieben wird. Karl von Weinberg besitzt ebenso wie fein
Bruder ungefähr 48 Millionen Mark und hat ein jährliches Einfommen von etwa 7 Millionen Mart. Karl und Artur von Weinberg gehören nicht nur zu den erfolgreichsten Großindustriellen, fondern auch zu den erfolgreichsten Vollblutzüchtern Deutsch . lands. Karl von Weinberg ist zweiter stellvertretender Borsigenber des Verwaltungsrats der J. G. Farbenindustrie A.-G., gehört also zu den drei obersten Leitern dieses Konzerns von 1,1 Milliarden Mart Aktienkapital, der seit 1927 jährlich 12 Proz. Dividende ausgeschüttet, also 132 Millionen Mark im laufenden Jahre. Kein Wunder, daß die größten Aktionäre und wichtigsten Personen im. Berwaltungsrat und Aufsichtsrat ein Einkommen von 7 Millionen Mart haben.