Einzelbild herunterladen
 
  

Geheimnis um Bemberg.

Der unerklärliche Tod eines Bemberg- Direttors. New York  , 2. Oktober. Das Mitglied des Verwaltungsrats der amerikanischen  Bemberg- Gesellschaften, Konsul kummer aus Barmen, wurde mit geöffneten Pulsadern in seinem Schlafzimmer in Elizabethton( Tennessee  ) 3m tot aufgefunden. Jm Zimmer lag ein blutiges Rasiermesser. Der Sheriff erklärte nach vorläufiger Untersuchung, allem Anschein nach habe Kummer Selbstmord begangen. Die Familienmitglieder glauben nicht an Selbstmord.

Wie ,, Associated Preß  " aus Washington meldet, ist die Erklärung, daß der Tod des stellvertretenden Präsidenten der American­Bemberg- Glanzstoff- Gesellschaften, W. C.   Kummer, auf Selbst mord zurückzuführen sei, nicht, wie zuerst berichtet, von zwei Aerzten, sondern von dem stellvertretenden Cheriff abgegeben worden. Die Handgelenke des Toten wiesen mehrere Schnittwunden auf, eine Rasierklinge wurde neben dem Bett auf dem Fußboden gefunden, Blutspuren führten von dem Schlafzimmer zum Bade­zimmer. Die Familienmitglieder und die Beamten der Fabrik sind außerstande, irgendein Motiv für einen Selbstmord Kummers anzu geben. Es wird darauf hingewiesen, daß das Vorderfenster des Schlafzimmers offenstand und der auf dem Fensterbrett stehende Blumenkasten zertrümmert war. Kummer litt gestern abend an einem Schwächeanfall, der auf ein Gallenleiden zurückzuführen war. Er erholte sich jedoch bald wieder und befand sich später anscheinend recht wohl.

Rummer vertrat in der letzten Zeit den Präsidenten der Bemberg- Glanzstoff- Gesellschaften, Dr. Mothwurf, der sich auf einer Deutschlandreise befindet. Zurzeit des erbitterten Streits bei der Rayon Company im vergangenen Frühjahr war Rummer nicht aftiv tätig. Während der letzten Arbeiterbewegung in Elizabethton schlug Kummer ein direktes Verfahren ein, um die Haltung der 4000 Angestellten der Fabrik festzustellen. Während die lokale Organisation der Vereinigten Textilarbeiter eine Ab­stimmung darüber vorbereitete, ob die Angestellten der Bemberg­Glanzstoff- Fabriken wegen angeblicher Benachteiligungen in den Streit treten sollten, ordnete Kummer an, daß in der Fabrik unter Aufsicht eines Arbeiterausschusses sofort eine Abstimmung über die Streitfrage vorgenommen werde. Bei dieser Abstimmung sprach sich die überwältigende Mehrheit der Arbeiter gegen den Streif

aus.

Rummer war in Barmen geboren, früher Konful in Portugal  und u. a. Direktor der British Bemberg Company, der Associated Rayon Company und der Kodak A.-G.

*

Der Sheriff von Elizabethton, Moreland, teilt mit, daß im Schlafzimmer des Vizepräsidenten der Bemberg- Glanzstoff­Gesellschaften, Kummer, dessen Tod hier beträchtliches Aufsehen erregt, eine in deutscher Sprache abgefaßte Mitteilung vorgefunden wurde, die an einen gemissen Bleutschzen gerichtet sei. Bermutlich handelt es sich um Fritz Bleutschzen, einen höheren Beamten der Bemberg Merte in Deutschland  . Das Kummersche Wohnhaus ist von der Polizei durch Seile abgesperrt worden. Die Behörden lassen aus Washington und Atlanta   Geheimbeamten lommen, die die näheren Umstände des Todes Kummers eingehend untersuchen sollen. Die Geheimbeamten aus Atlanta   werden im Flugzeug hier eintreffen.

Unfall des BP- 3uges Berlin  - München  Lokomotive und drei Wagen entgleift.

Nürnberg  , 2. Oktober.

Heute nacht um 2 Uhr entgleiste der beschleunigte Personenzug 848 Berlin   München   bei der Einfahrt in den Bahnhof Lichtenfels   aus noch nicht festgestellter Ursache mit Lokomotive. Backwagen und zwei Personenwagen. Durch den Unfall wurden

11880

Wohnungsbrand am Wedding  .

Eine Frau verbrannt. Mehrere Bewohner aus Lebensgefahr gerettet.

Heute mittag ereignete sich in der Grenzstraße 17 auf dem wedding ein entfegliches Brandunglüd. Eine Frau fam bei einem Wohnungsbrand in den Flammen um. Mehrere Bewohner aus den oberen Stofwerken mußten von der Feuerwehr über mechanische Leitern gereftet werden.

In der ersten Etage wohnt eine Frau Nomanski. Sie war in der Küche ihrer Wohnung beschäftigt. Beim Hantieren am Koch­herd muß sie dem Feuer zu nahe gekommen sein, denn plöglich gerieten ihre Kleider in Brand und im Augenblick Stand die Bedauernswerte in Flammen gehüllt. Unter lauten Hilferufen brach sie am Eingang des Korridors zusammen.

Inzwischen hatten die Flammen auf die Möbel übergegriffen. Das Feuer breitete sich mit rasender Schnelligkeit aus. Die Fensterscheiben zerplagten unter der enormen Hize= einwirkung, und meterlange Flammen schlugen aus den Fenstern. Die Wohnungstür brannte durch, und das Treppenhaus war in wenigen Augenblicken völlig verqualmt.

Das Feuer sprang auf das zweite Stodwerf über. Den Be­wohnern der oberen Stockwerke war dadurch der Weg ins Freie abgeschnitten.

Die Rauchgase nahmen ihren Weg in die Wohnungen und brachten die Bewohner in Erstidungsgefahr. Mit angsterfüllten Gesichtern standen die Gefährdeten an ihren Fenstern, bis endlich die Retter erschienen. Ein Vordringen der Feuerwehr über die ver­qualmten Treppen war unmöglich. In aller Eile wurden zwei mechanische Leitern hochgewunden und mehrere Personen, die schon start benommen waren, aus dem zweiten und dritten Stockwerk nach unten geholt.

Inzwischen waren mehrere Schlauchleitungen in Betrieb gesetzt worden und bereits nach halbstündiger Tätigkeit war der Brand gelöscht. Der Körper der unglücklichen Frau wurde von den Feuer­wehrleuten in verkohltem Zustande aufgefunden und geborgen.

Die ganze Gegend stand unter dem Eindruck des furcht= baren Brandunglücks, eine große Schar Schauluftiger hatte sich eingefunden, so daß Schutzpolizei umfangreiche Absperrungen vornehmen mußte.

Sflaret- Prozeß im November.

Widersprechende Aussagen der Gklareks und ihres Buchhalters.

Die

Wie es heißt, wird der Prozeß gegen die Gebrüder| seiner beiden Brüder, daß sie lediglich mit dem Einkauf, bzw. mit Stlaret voraussichtlich schon in vier Wochen die der Fabrikation der Waren beschäftigt gewesen seien, während Mar Moabiter Gerichte beschäftigen. Die Staatsanwaltschaft, die die gesamte kaufmännische Leitung in der Hand gehabt hätte. Die am Mittwoch mit den Verteidigern Dr. Alsberg, Gollnid and beiden Stlarets stellen ihr Zusammenwirten in der Firma so dar, Meyer I, sowie Rechtsanwalt Puppe eine Besprechung abhielt, daß Willy und Leo sich um das Kaufmännische überhaupt nicht gefümmert, sondern sich ganz auf ihren Bruder verlassen hätten. ist dafür, das Verfahren ohne Voruntersuchung durchzuführen Sie seien auch über die Finanzlage sich niemals im Klaren gewesen, und die Anwälte haben sich diesem Borschlag angeschlossen. da sie sich um Abrechnungen usw. nicht gefümmert hätten. In Inzwischen geht die Ermittlung und die Bernehmung in Moabit   vorsichtiger Form deuten aber alle Stlarets heute schon an, daß sie ihren Gang. Bisher sind die drei Brüder Sklaret nicht nicht nur Aufwendungen für ihr Geschäft, sondern auch für allzu häufig vernommen worden, im Gegensatz zu dem Buchhalter außenstehende Personen hätten machen müssen. Lehmann, der, wie auch schon bei der Polizei, ein sehr ein Staatsanwaltschaft ist nun vor allen Dingen bemüht, festzustellen, gehendes Geständnis abgelegt hat. Die Brüder Stlaret versuchen an wen diese Aufwendungen" gegangen sind und für welche Zwecke nun heute, Lehmann die gesamte Schuld an den Vorkommnissen in die Gelder gezahlt wurden. Es finden deshalb in Moabit   bis in die die Schuhe zu schieben. Sie behaupten, daß der Buchhalter von sich späten Abendstunden Vernehmungen und Konferenzen statt, denn aus falsche Rechnungen ausgestellt habe, lediglich unt die Krebit es scheint so, als ob die Untersuchungsbehörde zunächst von außen geschäfte mit der Stadtbant leichter abwickeln zu fönnen und daß her Beweismaterial gegen die Sklarets und möglicherweise auch Lehmann aus Bequemlichkeit hinterher nicht die richtigen Unterlagen noch gegen andere Personen schaffen will. Die Darstellung der der Stadtbant zugeleitet habe. Diese nicht übermäßig glaubwürdige beiden Brüder Willy und Leo, daß sie in geschäftlichen Dingen voll­Darstellung wird allerdings in der Hauptsache von Willn und Leo tommen ahnungslos gewesen seien, wird jedoch erst dann erschüttert Stlaret gegeben, während der dritte Bruder Mag sich vorsichtiger werden können, wenn die Buchprüfer mit ihrer Tätigkeit fertig sein verhält, denn auch die Einheitsfront der drei Stlarets steht nicht werden. mehr unerschüttert da. Das ergibt sich nicht nur rein äußerlich aus der Tatsache, daß Mar Sflaret fich einen Sonder verteidiger bestellt hat, sondern aus den Behauptungen

Die Staatsanwaltschaft ist bemüht, zu erfahren, wer für die Firma mit der Staatsbank verhandelt hat und auf welcher Unterlage die weiteren Kredite bewilligt wurden.

Schiebergeschäft in der Stammfneipe. gestaltet sich die Frage weit schwieriger, da sie der Ansicht sind,

Uralzeff in der Höhle der Kußmann, Barmeister& Co.

daß die in den Brunnen wohnenden Geister durch den Verschluß am freien Verkehr behindert werden. Ein Vorschlag, dieses Hinder­nis durch ein kleines Loch zu beseitigen, ist bisher nicht akzeptiert worden, da es noch nicht gelungen ist, unter den Hindupriestern ein Einvernehmen darüber zu erzielen, wie groß der Raum ist,

Der ehemalige Raiffeisen- Direttor Rechtsanwalt Seelmann, der am Mittwoch vom Untersuchungsausschuß ver nommen wird, macht zweifellos einen besseren Eindruck als der den

einige Reisende leicht verlegt. Die Gleise Hof- Bamberg Generaldirektor Dietrich. Er war wenigstens bemüht, im ein Geist zur ungehinderten Passage benötigt.

und Lichtenfels Eisenach find gesperrt. Zwischen Lichtenfels   und Hochstadt- Maritzeuln ist eingleisiger Betrieb eingerichtet. Personen­züge auf Gleis Lichtenfels  - Koburg werden umparkiert. Die Ein­hebungsarbeiten sind bereits im Gange.

Hungertod englischer Forscher.

An der Hudsonfüfte aufgefunden.

Die Leichen von drei englischen Forfchern, die im Jahre 1925 die Nordwestküste der Hudsonbai zur Durchquerung der öden Landstrecken Nord- Albertas verließen, find in einer ein­famen Hütte entdeckt worden. Ein Tagebuch, das in der Hütte gefunden wurde, enthält einen tragischen Bericht über den Kampf der drei Forschungsreifenden gegen den herannahenden Hunger. tod. Die lehte Mitteilung war auf den Ofen geschrieben und gab bekannt, daß das Tagebuch im Ofen selbst zu finden sei. Neben dem Tagebuch befand sich das Testament, das einer der Forscher hinter­laffen hatte. In der Hülle wurde nichts Eßbares aufgefunden.

Autolaterne in der Unstrut.

Der Autoführer ertrunken am Steuer. Halle a. d. S., 2. Offober.

Betriebe Ordnung zu schaffen, aber er scheiterte teils an seiner persönlichen Ueberlastung, teils an seiner Umgebung. Immer wieder muß Seelmann betonen, daß die

Berhältnisse bei der Raiffeisen- Bank ,, primitiv" waren. Der Betrieb litt unter unzureichender Organisation. Ueber die wichtigsten Dinge sind keine Vorstandsbeschlüsse ge­faßt worden, zum Beispiel nicht einmal über die grundsägliche Geldpolitik nach Beendigung der Inflation, ebenso nicht über den Verkehr mit nichtgenossenschaftlichen Kreisen. Es ist interessant, daß der immerhin fleißige und bemühte Direktor Seelmann mit dem Generaldirektor Dietrich in dauerndem schweren Ron­litt lag, weil Dietrich allein bestimmen wollte, obwohl er so gut wie nichts arbeitete und sich um nichts kümmerte. Ein volles Mit bestimmungsrecht haben die Mitdirektoren nicht erkämpfen können, Dietrich behielt vielmehr ein Einspruchsrecht.

Biele weitere Mißstände muß Seelmann bestätigen. Er bestätigt, daß sein Mitdirektor Schwarz sich schützend vor den Chef | der Buchhaltung stellte, als dieser sich weigerte, seine Abteilung von der Kontrollabteilung nachprüfen zu lassen. Die

un

Unredlichkeit der Prokuristen und Abteilungsleiter erfährt eine krasse Beleuchtung durch Seelmann: So hat der Leiter der Kreditabteilung, Rechtsanwalt Lange, einen erklärlichen Aufwand getrieben. Man erfährt, daß Lange auch in einem Steuerhinterziehungsverfahren zu 40 000 Mart Geld­strafe verurteilt worden ist.

Ein Beamter der Republik  .

Wo bleibt das Disziplinarverfahren?

Vor dem Großen Schöffengericht Berlin- Mitte, unter Borsitz von Landgerichtsdirektor Rücker, hatte sich gestern nachmittag der Di. rettor vom Heeresverpflegungsamt, Waldemar Müller, wegen Beschimpfung der republikanischen Staatsform, Beleidigung des Republikanischen Richterbundes   und wegen Beleidi gung des Polizeiwachtmeisters Trimborn zu verantworten.

die Senatspräsidenten am Rammergericht Dr. Großmann und Für den Republikanischen Richterbund   hatten die Borsigenden, Freymuth, Strafantrag gestellt. Sie waren ebenso wie der Polizeiwachtmeister durch Rechtsanwalt Dr. Bendig als Nebenkläger in dem Strafverfahren vertreten. Dem Angeklagten wurde zur Laft gelegt, daß er nach einer Zusammenkunft des Sterbefaffenvereins der Verpflegungsbeamten am Biertisch im Batzenhofer am 19. März geäußert habe:

,, Es ist eine Schande, daß es in Deutschland   einen Republikani schen Richterbund gibt. Das sind alles Juden, Lumpen und Schurten, vor denen man teine Achtung haben kann."

Auf den Einspruch eines anderen Beamten, daß wir doch eine Republik   hätten, soll der Angeklagte gesagt haben: Auf die iezige Republik spude ich."

3n Wennungen bemerkte am Dienstag abend ein Gait hat Seelmann nicht gekannt. Die Bekanntschaft mit den Russen Als er thn später durch einen Beamten zwecks Feststellung zur

wirt in der Unstrut zwei helle Lichtec. Er alarmierte die Feuerwehr. Mit einem Kahn fuhr man an die Stelle, wo die Lichter auftauchten. Man fand ein Auto, das fast vollkommen unter Wasser stand. Beim Aufschneiden des Wagenverdecks fand man den Gutsbesitzer Bornschein aus Gößnih am Steuer sigend

tot vor.

Der abgehörte Oberbürgermeister.

Walters Telephongespräche fontrolliert.

New York  , 2. Oktober. In den Telephonleitungen, die zum Bureau des Bürgermeisters Walter führen, machten sich in den letzten zwei Wochen Neben­geräusche und Störungen bemerkbar. Ein herbeigerufener Beamter der Telephongesellschaft stellte fest, daß sämtliche Drähte außerhalb des Rathauses mit anderen Leitungen verbunden worden waren und abgehört wurden. Man vermutet, daß es sich um einen Versuch der Gegner Walkers handelt, Material zu sammeln, das anläßlich der bevorstehenden Kommunalwahlen in New York   zu partei­politischen Propagandazweden ausgebeutet werden fönnte.

Dr. Adelward, der ehemalige Leibarzt der Kaiserin Eugenie von Frankreich  , ist in New York   im Alter von 102 Jahren gestorben.

Die Anfänge des Geschäftes mit dem Schieber Ural3eff Uralzeff wurde

in der deutschnationalen Stammfneipe Pfuhl geschlossen, in derselben Weinstube, in der die Bacmeister, Kußmann und Caspary thre Feldzugspläne zur Reinigung Deutschlands  ", d. h. zur Entfesselung des Barmatsfandals schmiedeten.

Freie Fahrt für Brunnengeister.

Hygiene und Religion in Indien  .

Bombay  , im September( Eigenbericht.) Die Intereffen von Hygiene und den religiösen Anschauingen der eingeborer.en Bevölkerung sind in Indien   diametral entgegen gesetzt. Anläßlich einer Kampagne zur Bekämpfung des Sumpf fiebers im Stadtbezirk von Bombay   hatte der städtische medi zinische Sachverständige die Schließung der zahlreichen, religiöfen Zwecken dienenden Brunnen verlangt, weil sie die Brutstätten| der als Träger des Fiebers festgestellten Sumpffliege find. Dieses Verlangen ist auf den heftigen Widerstand der Parsen und orthodoren Hindus gestoßen. Mit den ersteren gelang es dadurch zu einem Kompromiß zu fommen, daß man über den Brunnen einen mit einem Glas versehenen Verschluß deckte, um den Sonnen­strahlen den Zugang zum Wasser zu ermöglichen. Bei den Hindus

An demselben Tisch hatte der Polizeiwachtmeister Trimborn in 3ivil mit seiner Frau geseffen und den Angeklagten zur Rede gestellt. Polizeiwache bringen ließ, soll der Angeklagte geäußert haben: Es sei eine Schande, daß man sich von jedem Lumpen fest stellen lassen müsse. Der Angeklagte erklärte daß er sich der Worte nicht genau erinnere Er gehöre teiner politi. schen Barter an und habe nie etwas gegen die Republif gehabt. Wenn er die Worte gebraucht haben sollte, dann sei es nicht seine eigene Auffassung gewesen, sondern er habe nur wieder. gegeben, was immer in den Zeitungen gestanden habe. Den Aus. druck über die Republit tönne er nicht in dem Sinne gemeint haben, wie er jetzt ausgelegt werde. Die Zeugin Frau Trimborn bekundete, daß dem Angeklagten von einer Seite entgegengehalten worden sei, er solle nicht so laut sprechen. Der Angeklagte habe darauf erwidert: Was tann mir schon passieren, das schlimmste ist, daß ich penfio­niert werde

Das Schöffengericht Berlin- Mitte verurteilte Müller wegen Vers gehens gegen§ 8 des Republikschutzgesetzes zu 500 Mart und wegen öffentlicher Beleidigung in zwei Fällen zu weiteren 300 Mart Geldstrafe Den Nebenklägern wurde die Befugnis der Urteilspublikation zugesprochen.

Die Fünf- Tage- Woche im Kreml  . Der Rat der Volkskommissare beschloß, in sämtlichen Abteilungen und in allen Bureaus des Rates am 1. Oftober zur ununterbrochenen fünftägigen Arbeits­woche überzugehen.