GindAno
Regler Segatiten
( 13. Fortjehung.) Am anderen Tag fuhr Marianne mit Georg nach Staaten hinaus.
Sie passierten den strengen Portier, und dann sah das Mädchen zum erstenmal die Technik des Films, die verwirrenden Einzel heiten der Arbeit, das grelle Licht der Lampen, die vielfältigen Kulissen und das wilde Durcheinander der Aufnahmen. Die Szenen im Film wurden nicht der Reihe nach, wie es im Drehbuch vermerft war, gespielt, sie rollten sich nicht ab wie die Szenen im Theater, hier. im Atelier ging auch die Aufnahme nach bestimmten Gesetzen, die von der Deforation und vielen anderen Dingen ab= hängig waren. Diese wirren Bildstreifen ordneten sich dann in der Montage unter den scharfen Augen der Regiffeure.
Georg hatte sich geschminkt und war bei der Arbeit. Die Dekoration zeigte einen Jahrmarft, in dessen Mitte eine Birkus arena zu sehen war. Man sah schwarze und weiße Pferde. brei gezähmte Löwen , zwei Trapezfünstler, einen Mefferwerfer und einen Feuerschlucker, die schöne Tänzerin und den armen Clown, der in sie verliebt war und ihren Spott ertragen mußte. Der Clown war Georg. Er war ganz in fein Spiel vertieft, und man tonnte hinter seiner grellen Maste das Geficht eines Leibenden sehen. Er spielte gut, das 3irfusblut trieb ihn vorwärts, und Reinacker sagte:
,, Er ist wirklich gut, der Georg, er spielt viel besser als der Kruje, den mir sonst hatten. Beim nächsten Film wollen wir auch an Sie denten, Fräulein Hull. Wir werden das Kind schon schaufeln."
,, Das Kind will geschaufelt werden, Herr Reinader," sagte fie und lächelte.
Unter den Komparsen, die mitspielten, entdeckte sie auch Gritt Eisemann. Sie war Programmpertäuferin, und als sie Marianne fah, nickte sie ihr zu. Sie war fühl und sicher, die fleine Gritt, und als eine neue Einstellung tam, war sie geschickt genug, fich in bas Bild zu schmuggeln. Sie wußte sich immer in das rechte Licht zu stellen. Einige Szenen wurden gebreht, Mufit hämmerte, ge dämpft fam Tumult anderer Aufnahmen herüber, und als die Mittagspause fam, wurde sie von Reinader mit Georg in die Künstlertlaufe eingeladen. Sie sollte dem jungen Regisseur vergestellt werden.
Der junge Regisseur interessierte sich auch für Marianne und versprach eine Prüfung. Das Glück schien ihr zu lächeln, aber es mar nur das fleine Glück, denn als eben diese Probe besprochen wurde, tam Lyssander mit Bende und Kreß. Sie segten sich an einen Edtisch und waren in ein Gespräch vertieft. Streß war aus: gezeichneter Laune, bei einem Brande voriger Woche waren auch von seiner Firma eine große Reihe alter Negative mitverbrannt. Sie waren gut versichert. Sie brachten 100 000 Mart. Dann hatte er mit Bemansty über Dolora einen Borvertrag abgeschlossen, der 20 000 Mart bringen sollte. Kreß hatte viel Glüd.
,, Und wo bleibt die Madonna?" fragte er Lnffander. Lyssander wurde melancholisch.
..Das bart, der Herr links ist Lyssander," sagte leise Reinader zu Georg. Der Mann mit dem dicen Gesicht in der Mitte ist Kreß, und der Mann neben ihm ist Bende."
Das ist Lyssander?" flüsterte Georg ,,, Reinader, an dem habe ich doch eine Empfehlung, ich werde mich ihm vorstellen." Aber ehe er sich noch vorstellen fonnte, tam Lyssander leichtfüßig herüber, verbeugte sich vor Mariane und sagte:
,, Darf ich gnädiges Fräulein um eine furze Unterredung bitten?" Marianne verwandelte sich in eine große Dame. Sie nidte Georg zu, dann erhob sie sich und folgte Lyssander. Er führte sie durch den Raum nach dem fühlen Flur und von da durch einen Blumengarten, in dem Lorbeerbäume, Oleander und fleine Balmen standen. Er ging weiter, und bald standen sie vor der Halle. Die Sonne glühte über den wogenden Feldern. Marianne blieb stumm. Lyssander brach bas Schweigen.
Fräulein Hull," sagte er demütig, zuerst muß ich um Berzeihung bitten. Ich habe mich damals schmählich betragen." Ich verzeihe, Herr Lyssander."
Er drückte ihre Hand.
"
pon mir machen."
Bie fommen Sie nach Staaten?" fragte er dann. " Ich bin auf Besuch. Die Luna" will eine Brobeaufnahme Ich bin auf Besuch. Die„ Luna“ will eine Probeaufnahme Was die„ Luna" tann, tann die„ Zur schon lange, Fräulein Hull," sagte Lnisander, die Lug" bietet größere Chancen." ,, Aber ich habe doch schon so gut wie zugesagt!"
"
Reine Angst, wir werden das mit der„ Luna" schon er ledigen... Ich habe immer an Sie gedacht, Fräulein Hull," fuhr er fort und seufzte ,,, mir haben eine neue Sache vor, und da habe ich gedacht, wenn Sie eine Rolle übernehmen könnten. Wie sehr habe ich an Sie gedacht!"
Ich habe auch an Sie gedade jagte Mariarse und spielte großes Spiel. Sie mußte genau, daß dies die Stunde der EntScheibung war. But oder böje?"
Mehr böle als gut."
Bei mir war es gerade umgelehrt," fegte er, aber nun in ich glücklich, daß ich Sie gesprochen habe. Wir haben eine Bomber rolle frei. Und wenn alles gut geht, tönnen Sie die Rolle spielen."
,, Und Dalora Ring?"
er ist Anna Mener?"
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Conillax
,, Dolora King!"
Jetzt lachte Marianne. ,, Schön," sagte fie ,,, ich stehe zu Ihrer Berfügung." Sie taf immer noch fühl, aber ihr Herz triumphierte.
Dann wollen wir alles mit Herrn Kreß besprechen," jagte Lyssander. Darf ich bitten, Fräulein Marianne?" Er führte sie zurüd und sagte, als er an den Tisch fam: Darf ich vorstellen: Marianne Hull, Herr Kreß, Herr Bende. Fräulein Hull interessiert sich für unseren neuen Film."
Die Herren verbeugten sich.
Marianne setzte sich und ertrug gelassen die eingehende Musterung von Daniel Kreß und Bende. Kreß machte ganz orientalische Augen. Bende lächelte freundlich.
Wir haben von Ihnen schon gehört, gnädiges Fräulein," jagte Kreß ,,, unser Freund Lyssander hat schon viel erzählt. Nun wollen wir sehen, wie es geht, ich für meine Person glaube, daß es geht. Haben Sie schon mal gespielt? Wir können dann gleich anfangen. Bende macht die Aufnahme."
Ich habe Fräulein Hull in einer sehr guten Rolle gesehen, Kreß," antwortete Lyssander schnell, Fräulein Hull ist ausgezeichnet"
"
Bir werden sehen," dämpfte Kreß ein wenig die Begeisterung Lyssanders. Marianne entschuldigte sich für einen Augenblick. ,, Ich will nur der Luna" absagen," sagte sie ,,, ich bin für die Aufnahme bereit." Sie ging den Tisch zu Georg zurück. Die Blicke der Männer folgten ihr.
Lyssonder, Sie haben kein Wort zu viel gesagt: eine Madonna," flüsterte Streß. Der Typ wird den Leuten gut gefallen. Wo haben Sie denn das hübsche Fräulein aufgegabelt?"
,, Das ist mein Geheimnis, Kreß," sagte Lyssander. Marianne fand Georg mit trogigem und verbittertem Gesicht. Reinader machte erstaunte Augen.
,, Du scheinst ja den Herrn Lyssander bereits zu fennen?" sagte Georg, und jetzt weiß ich, warum ich nicht zu ihm gehen sollte. Jezt wird mir vieles flar. Woher kennst du ihn?"
,, Das ist schade," sagte der junge Regisseur, da wird also aus unserer Probeaufnahme nichts mehr?"
,, Nein, und es tut mir leid. Herr Kreß sagte, ich solle bei ihm eine fleine Rolle bekommen."
,, Dann darf ich gratulieren," sagte der junge Regisseur und war beleidigt.
,, Und ich gratuliere auch," jagte Reinader.
Georg war nicht begeistert.
,, Ich habe mich so gefreut, mit dir in einem Film herauszukommen" fagte er ,,, und daß du mit Lyssander schon befannt bist, freut mich gar nicht. Du hättest mir ein Wort sagen sollen. Dann wäre alles viel einfacher gewesen. Er hätte uns schon viel früher geholfen."
Marianne machte ein hilfloses Gesicht, aber hinter aller Hilflosigkeit stand eine starre Maste. Jezt nicht nachgeben, dachte sie. Georg ist ein Kind, alle Männer sind Kinder, alle versprechen das Glüd, aber sie wollen nur ihr Glück, und die Frau muß immer be: zahlen. Und wenn fie schon bezahlen muß, soll der Kaufpreis hoch sein.
,, Es war nie die richtige Zeit da, um dir diese Geschichte zu erzählen, Georg." sagte sie demütig. ,, Aber ich will dir heute abend, menn du es willst, alles sagen."
Georg niďte, und seine Augen funtelten böse. Marianne ging an den Tisch zu Lyfsander zurüd.
Und dann stand sie bald und zum erstenmal im grellen Licht einer Aufnahme. Sie spielte gut. Sie wußte genau, fie spielte um ihr Leben. Und dieses Wissen gab ihr Kraft und Bandlungsfähigkeit. Die Szene mar flein, aber fie sprengte den engen Rahmen, war behutsam und anschmiegend, hoheitsvoll und demütig, war Frau und Schauspielerin, und die Männer fanden das Spiel ausgezeichnet. Eine Großaufnahme schloß die fleine Probe glanz voll ab.
Für einen Augenblid fam auch Dolora King angetanzt. Sie hatte heute spielfrei, und als sie das neue Gesicht sah, wußte sie sofort: das ist die Madonna, von der die Männer gesprochen hatten. Sie haßte das Mädchen vom ersten Augenblick an.
Dasselbe Theater, das sich zwischen Nastja und Flora abgespielt hatte, als Herr Hondt seine Probe machte, ging auch in den wenigen Minuten zwischen Dolora und Marianne, aber es ging viel heftiger und um größere Dinge. Die Männer lächelten leise und verlegen. Es war ein Kampf mit glatten und freundlichen Gesichtern, aber hinter den schönen Fassaden lauerte der Haß und duckte sich zum Sprunge. Marianne blieb fühl. Dolora erhitzte sich.
Kreß sah mit geschärften Augen in die Tragödie. Lyssander war verlegen und schuldbewußt, der Regisseur Bende aber mar allen, Tragödien überlegen und kommandierte seine Hilfsmannschaften, die Operateure und Beleuchter.
In derselben Stunde, als Marianne um den Aufstieg und mit Dolora fämpfte, betrat Flora das dunkle Zimmer des Herrn Aribert Hondt und fragte leise, ob er immer noch daran dente, eine Tanztruppe zusammenzustellen. Sie sei Tänzerin und bitte um Arbeit.
Hondt musterte fie fritisch, fagte tein Wort, er nahm das Telephon, ließ sich mit der Stadt, mit dem Direktor Müller verIch habe ihn nur einmal gesehen, und da wußte ich nicht, daß binden, schickte Flora in das Borzimmer zu der verfümmerten es Lyssander war," sagte sie. Stenotypistin, fam nach fünf Minuten und sagte:
Was wollte er von dir?" ,, Er fragte, ob ich in einem neuen Film mitspielen wollte. Und da habe ich zugesagt."
"
,, Ist gut, Fräulein, tommen Sie morgen nachmittag um vier Uhr ( Fortfegung folgt.)
WAS DER TAG BRINGT.
Die Madonna mit dem Flohpulver.
Oberhalb jenes verwanzten Positano , woselbst schmutzhändige Malerschulzen Dom Bayerischen Viertel" die Gegend mit ihren Delfarben verfledjen, fand ein Volksfest anläßlich eines Feiertages statt.
Eines Morgens weckte mich Pasquale, der Fischer, bei dem ich wohnte, und sagte, der Signore müsse absolut hinauf und sich das ansehen.
sehr fromm und gehorchen der Kirche aufs Wort, Die ganze Umgegend war erschienen; denn die Bauern sind
Und es gab zu sehen eine Brozession mit den verschieden artigsten Bildern und vollgeschriebenen Tafeln, mit Pfaffen im Ornat, mit Rindern und weißgekleideten Ehrenjungfrauen, mit Fahnen und Trompetenmufite, mit allem mas dazu gehört. Dann hatten sie große Tore gebaut und mit Blumen geschmückt, und die Sonne schien programmäßig und italienisch heiß auf alles runter. Sonne schien programmäßig und italienisch heiß auf alles runter.
Die Mabonnenbilder in den Straßeneden waren eigens zu diesem 3mede abgestaubt und bekränzt worden und rundherum brannten offene Kerzen. Bei der Madonna, die neben dem Haus bes Principe stand, brannten sie sogar aus Feinheit elektrisch.
Als sie des Herummanderns müde waren, gingen sie in die Kirche und hörten die Priester predigen, deren flüssige Reden hin und wieder von verstimmtem Orgelspiel unterbrochen wurden.
Des Abends kam dam der große Knalleffekt: Feuerwerk und Beschießung der Madonna. Es bumste gegen den berühmten italienischen Vollmondhimmel, daß es für alte Krieger und andere Schwerhörige eine helle Freude war. Und die Maler standen verzückt und sprachen: Wie wunderbar macht sich dieses preußisch Blau über der Fahnenspize! Oder: Wie distinguiert sieht der Hals des schlanken Maulesels aus. Sie prüften alles mit fachverständigem Blid und wußten über alles Bescheid.
Ein besonders starter Krach veranlaßte mich, auf den Berg heraufzublicken: Sieh, da stand eine Madonna und wurde gleich zeitig aus zwanzig Kanonenrohren beschossen. Und zwanzig weiße ringet schoben sich hoch und explodierten. Zwanzigmal leuchteten plöglich aus den Feuerwerkswölfchen in weißer und roter Schrift riesengroße Buchstaben auf: Insetti fughi M", was in verständ liches Deutsch übertragen etwa besagen will: Flohtöter, oder: Das einzig wahre Mittel gegen lästige Bettgenossen ist das Insektenpulver M.
Madonna oben am Berg ab: Insetti fughi M. Schön und frag zugleich hoben sich die Buchstaben gegen die
Hernach gelang es mir, ein paar freundliche Worte mit tam Oberschießer" zu wechseln. Ich fragte ihn, ob denn zu diesen Festen
immer Reflame gehöre.
ein," antwortete er, eigentlich nicht, aber die Injetten yulnerfabrit hat der Mabonne porher ein paar besonders große
Und nachher saben dann die Oberhäupter der Gemeinde in und Insektendirettors" viel, sogar sehr viei von jenem herrlichen Bino vor der kleinen Ofteria am Hafen und tranten auf Einladung eines Und also geschah eine heilige Handlung, di Capri und lamentierten bis spät in die Nacht hinein. Banzendorfs Positano .
Rersen geftiftet, und be fann fie boch feineswegs böse sein."
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oberhalb des Axel Arheus.
Zeige dich selbst an!
In Massachusetts , einem nordamerikanischen Bundesstaat, iſt man auf eine glänzende Idee für die Verkehrsregelung gefommen: jeder zu schnell fahrende Autofahrer soll sich selbst anzeigen! Der Gedanke flingt zunächst absurd; die Lösung, die gefunden wurde, ist aber gar nicht so übel. Der Tachometer jedes Kraftwagens soll je nach der eingehaltenen Geschwindigkeit verschiedenfarbige Lampen in Tätigkeit sehen, die dem Polizeibeamten schon von weitem verraten, ob der betreffende Kraftwagen die vorgeschriebene Geschwindigkeit einhält. Sobald der Tachometer ausgeschaltet wird, ver
löschen natürlich auch die Lampen und der Kraftfahrer macht sich
ebenfalls strafbar.
100. Geburtstag der Eisenbahn.
Am 1. Oftober waren hundert Jahre vergangen, seitdem durch die Probefahrt der von George Stephenson erbauten Lokomotipe Rodet" zwischen Liverpool und Manchester die Eisenbahn, so wie wir sie heute kennen, ins Leben trat. Schon im Jahre 1825 hatte Stephenson zwischen den englischen Ortschaften Stockton und Darlington eine Heine, in seiner Maschinenfabrit in Newcastle her gestellte Eisenbahn laufen lassen, mit der nicht nur Güter, jondern auch Personen befördert werden konnten, aber in England stand man der praktischen Bedeutung dieser Erfindung so zweifelnd gegenüber, daß das Barlament auf ein Gesuch Stephensons erklärte, für ein so ,, tindisches Spielzeug" tein Geld aufwenden zu wollen. Als dieser Beschluß des Parlaments befannt wurde, schrieb eine Privatgesellschaft, die Booth- Company", die zwischen Manchester und Liverpool eine Eisenbahn zu bauen beabsichtigte, einen Wettbewerb für die Erbauung einer Lokomotivmaschine" aus, die nicht mehr als sechs Tonnen( die Tonne zu 20 3entner gerechnet) wiegen, ihr dreifaches Gewicht mit einer Geschwindigkeit von zehn englischen Meilen ziehen, nicht mehr als 550 Pfund fosten und vor allem nicht so viel Rauch und Qualm entwickeln solle, wie die bisher von Stephenson gebaute Maschine. Dem Sieger in diesem Wettbewerb wurde ein Preis von 500 Pfund zugejagt. Bei der Probefahrt am 1. Oktober 1829 gewann die von Stephenson gebaute Maschine " Rocket" vor den beiden anderen Mitbewerbern den Preis, da sie die gestellten Bedingungen noch übertroffen hatte. Denn die Lokomotive zog nicht nur ihr dreifaches Gewicht, wie gefordert war, sondern ihr fünffaches und vermochte eine Geschwindigkeit von 20 Meilen in der Stunde zu erreichen. Durch diese erste Probefahrt wurde die Welt auf die Erfindung Stephensons aufmerksam, die nunmehr ihre lokale Bedeutung perfor. Aus allen Ländern famen Gejuche an ihn, für die dort zu erbauenden Eisenbahnen Maschinen herzustellen, so daß man mit Recht den 1. Oktober als den
bezeichnen tann.
Geburtstag der Eisenbahn in ihrer Bedeutung für den Beliverkehr Der verachtete Stand.
Man weiß, welche angesehene Stellung die Chirurgen heute zu unserer Zeit einnehmen. Das war nicht immer so. Benn am Ende
des 16. Jahrhunderts ein Chirurge die Genehmigung zur Ausübung
des Aerzteberufes erlangen wollte, mußte er sich zuerst verpflichten,
keine Operation mehr vorzunehmen.„ Denn es muß darauf ge
achtet werden, die Würde des ärztlichen Metiers rein und unangetastet zu erhalten!" lauten die Statuten einer süddeutschen medizinischen Fakultät des Jahres 1634.