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Berkehrsdisziplin verhindert Unheil. Verleumder und Ehrabschneider.

Achtet auf

Die Disziplin Berliner Autofahrer und Radfahrer läßt noch häufig sehr zu wünschen übrig. Dadurch ist es in lezter Zeit wiederholt zu schweren Zusammenstößen zwischen Wagen der Feuerwehr, sowie der Polizei und anderen Fahrzeugen| gekommen. Von maßgebender Stelle wird aus diesem Grunde nochmals auf folgendes hingewiesen:

Die Polizei le berfallwagen sind wie die Fahrzeuge der Feuerwehr vor längerer Zeit mit Fanfaren ausgerüstet worden, die das Warnungssignal weithin ertönen lassen. Die Feuerwehrwagen verfügen daneben noch über eine laut tönende Glode. Für Fahrzeuge der Feuerwehr und der Polizei, die sich durch diese Alarmzeichen kenntlich machen, ist schon bei ihrer Annäherung freie Bahn zu schaffen, nötigenfalls ist sofort an= zuhalten. Diese Bestimmung der Berliner Straßenordnung wird non Fahrzeugführern und Radfahrern immer noch nicht in der erforderlichen Weise beachtet. Verzögerungen in der Durchfahrt, besonders an nicht zu umgehenden Verkehrsbrennpunkten, und nicht besonders an nicht zu umgehenden Berkehrsbrennpunkten, und nicht selten schwere Zusammenstöße sind oft die Folge. Jeder Fahrzeug­führer sollte diese Folge bedenken und sich dabei stets vor Augen halten, daß die Fahrten der Feuerwehr und des Ueberfallkommandos immer sehr dringlich sind, da meist Leben und Gesundheit immer sehr dringlich sind, da meist Leben und Gesundheit von Mitmenschen auf dem Spiele stehen.

Es liegt daher im dringenden Interesse der Allgemeinheit, diesen Fahrzeugen den Weg freizumachen. Außerachtlassung dieser Br fchriften wird in Zukunft empfindliche Strafen nach sich ziehen.

Aus Verzweiflung in den Tod.

Selbstmord auf den Schienen.

Gestern spielte sich auf dem Bahnhof in Adlershof ein furchtbarer Borfall ab. Bom Ende des Bahnsteigs stürzte sich eine nur not dürftig bekleidete Frau auf die Schienen und warf sich vor die Räder des einfahrenden D- Zuges 177. Die Unglückliche wurde auf, der Stelle getötet. Auf der Toilette des Bahnhofes fand man später die Kleider der Selbstmörderin, deren Sie sich vorher entledigt hatte. Wie von der Polizei ermittelt wurde, handelt es sich um die 26jährige Arbeiterin Gertrud Wothe aus der Schwarzkopfstr. 25 in Wildau . Das Motiv zu dem Verzweif­lungsschritt ist noch ungeklärt.

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Einen grauenhaften Fund machte gestern ein Bahnwärter auf den Ferngleisen der Hamburger Strecke. Dicht hinter Briefe lang entdeckte der Mann den zerstüdelten Körper eines Mädchens. Es scheint auch hier Selbstmord vorzuliegen. Die Bersonalien der Lebensmüden, die etwa 15 bis 16 Jahre alt ist, find noch nicht ermittelt. Auf dem Hof eines Hauses in der Roppenstraße, wo zurzeit Renovierungsarbeiten an der Fas. jade vorgenommen werden, erkletterte der 20jährige Einrichter Otto Habermann aus der Prinzenstr. 107 das Baugerüst. Nachdem H. das Dach erreicht hatte, stürzte er sich in die Tiefe, wo er mit 3er schmetterten Gliedern tot liegen blieb.

Selbstmord wurde ihm leid.

Weil das Wetter so schön war.

Ein fomischer Kauz ist der Techniker Joseph Gommel, der durch seine Autodiebstähle der Kriminalpolizei schon

wiederholt zu tun gegeben hat.

Kürzlich verschwand er aus Berlin mit einem großen Erzelsiormagen, der später in Hamburg sichergestellt werden fonnte. Inzwischen hatte Gommel sich einen Nash- Wagen verschafft und war damit auf Reisen gegangen. In der vergangenen Macht erschien der junge Mann auf dem Polizeipräsidium und stellte sich selbst. Was er erzählt, mutet fast drollig an. Er behauptet, er habe die Absicht gehabt, sich das Leben zu nehmen, es jei aber so schönes Wetter gewesen, daß er es nicht über das Herz bringen fonnte. aus der Welt zu scheiden. In Hamburg ver­faufte er den Exzelsiorwagen, der 18 000 Mart wert ist, für 500 Mart und setzte noch in derselben Nacht 400 Mark in Alkohol um. Unter der Wirkung des grauen Elends wollte er am nächsten Morgen Schluß machen, aber wieder hielt das herrliche Wetter ihn zurück. Vor seinem Ende" lockte ihn eine Rheinreise. Er faufte" mit einem wertlosen Sched den Nash­Wagen und genoß die Herbsttage am Rhein . Auf der Rückfahrt tam er bis Erfurt . Hier ließ er das Auto einfach im Stich und fuhr mit dem Rest seines Geldes nach Berlin . Neuerdings hat er den Entschluß gefaßt, mit dem Sterben noch ein bißchen zu warten und lieber, wie er erklärt, ein neues Leben" anzufangen. Hoffentlich ist es ihm Ernst damit und hoffentlich glückt es ihm.

Nächste Stadtverordnetenversammlung am Donnerstag. Die nächste Sigung der Stadtverordnetenversammlung findet am Don­nerstag, dem 10. Oftober, statt. Beginn der Beratungen um 16% Uhr pünktlich. Auf der Tagesordnung stehen u. a. die Ab­stimmungen der Dringlichkeitsanträge betr. die, Betrü­gereien der Gebrüder Sklaret gegen die Berliner Stadtbant.

Strafanträge gegen die Nachtausgabe".

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Die Sensationspresse von ganz rechts und ganz links| lich zu tun gehabt. Die Mitteilung der Nachtausgabe", daß er in die ist eifrig bemüht, die Sflaret- Angelegenheit zu einem eigenen guten Stlarct- Angelegenheit verwickelt sei, ist er st unten und erlogen Geschäft zu machen. Aus durchsichtigen Gründen wird nicht nur die gesamte Kommunalwirtschaft zu diskreditieren versucht, Feststellungen des Genossen Brolat. sondern auch Männer des öffentlichen Lebens, die von der ganzen Genosse Brolat hat der Nachtausgabe folgende Erklärung Angelegenheit unberührt sind, in die Affäre hineingezogen. überfandi: Dabei scheut man vor Verleumdungen und Ehrabschneidungen nicht ,, Sie haben in Ihrer gestrigen Ausgabe behauptet, daß ich von zurück. Die Preffe des Herrn Hugenberg und die kommunistischen der Firma Gebrüder Sklaret Kleidungsstücke zu bevore Radaublätter werfen sich bei diesem sauberen Spiel die Bälle gegenzugten Preisen erhalten habe. Sie haben ferner angedeutet, jeitig zu. daß der wirkliche Wert dieser Kleidungsstücke den von mir bezahlten Preis um das Bier- bis Fünfsache übertroffen habe.

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Die gestrige Nachtausgabe" wartet mit der bekannten An 3ugsliste erneut auf. Aus der Liste gehe hervor, so schreibt das vorzugten Preisen erhalten haben. Es habe sich dann herausge Sensationsblatt, daß bestimmte Personen Kleidungsstücke zu be­stellt, daß die Sklarets die Kleider dieser Kunden in einer Maß­schneiderei in der Friedrichstraße zu einem Preise herstellen ließen, der dem von ihren Kunden ihnen bezahlten Preis um das Vier bis Fünffache übertraf. An der Spitze der Liste stände Ober. bürgermeister Böß. Dann sollen folgende Namen folgen: Bürger. meister Schneider, Stadtschulrat Nydahl, die Stadträte Benecke, der Direktor der BVG., Brolat, die Stadtverordneten Rosenthal, Gäbel, Schlichting, Dr. Treitel, der Direktor der Behala , Schüning, Flatau und Krille sowie noch viele andere.

Zu dieser Publikation sind uns eine Reihe von Erklärun= gen zugegangen, die mir nachstehend abdrucken. Ein großer Teil der genannten Personen dürfte Strafantrag bei der Staats anwaltschaft gegen die Nadytausgabe" stellen.

Eine Erklärung des Genossen Flatau.

In Nr. 234 der Nachtausgabe" vom 7. Oftober ist bei Mit­feilung der sogenannten Kontenliste der Gebrüder Sklaret auch mein Name erwähnt.

Hierzu erkläre ich, daß ich keinen der Gebrüder Stlaret tense, daß ich niemals privat oder geschäftlich mit den Ge­brüdern Sklaret etwas zu tun gehabt habe, also auch bei ihnen ein onto haben kann, noch viel weniger ein Konto mit einem un­gedeckten Restbetrage. Die Mitteilung der Nachtausgabe" stellt sich mir dar als ein ff einer politischen Ehrabschneidung gegenüber dem Vorsitzenden der sozialdemokratischen Stadtoerordnetenfraktion, der, obgleich man ihm nichts nachjagen fann, aus wahlagitatorischen Gründen in diese Affäre hineingezogen werden soll.

Der Redaktion der Nachtausgabe gegenüber werde ich das Weitere durch meinen Anwalt, Dr. Weinberg, veranlaffen laffen. Erich Flata u.

Genosse Schlichting erklärt uns:

Ich habe meinen Rechtsbeistand, Herrn Rechtsanwalt Dr. Schle­finger, beauftragt, der Redaktion der Hugenbergschen ,, Nachtaus­gabe" folgende Berichtigung zuzusenden:

Im Auftrage des Herrn Schlichting teile ich Ihnen mit, daß dieser die Gebrüder Sklaret nicht fennt und weder direkt noch in­direkt mit ihnen in irgendwelchen Beziehungen gestanden hat. Ins besondere ist es auwahr, daß er bei den Sklareks irgendwelche Kleidungsstüde hat arbeiten laffen. Ich bitte Sie, in der nächsten Nummer an derselben Stelle und im gleichen Druck eine Berichtigung zu bringen. Alle strafrechtlichen Schritte behält Herr Stadtrat Schlichting sich ausdrücklich vor."

Keinen Hosenfnopf von den Gtlarets. Genosse Krille, der in dem verleumderischen Artikel der Nachtausgabe gleichfalls genannt wird, ermächtigt uns, mitzuteilen, daß er von den Stlarets auch nicht einen Hojenknopf gekauft habe. Er habe mit den Leuten niemals in irgendwelcher Weise geschäfte

Das Rafetenproblem.

Bor Mitgliedern der Deutschen Gesellschaft 1914 behan­delte Profeffor Oberth, Träger des internationalen Pariser Preises für Weltraumschiffahrt, das Thema Die Rafete in Vergangenheit und Zukunft".

Trotzdem die Rafete bereits im 13. Jahrhundert in China in Form von Brandpfeilen Verwendung gefunden habe und auch bis in die Gegenwart als Brandgeschoß, Signal und für andere Zwecke diene, sei die Theorie des Rückschlages immer ein Stiefkind der Wissenschaft geblieben. Erst die jüngste Zeit wolle die Rafete in den Dienst größerer Aufgaben stellen. Theoretisch sei das Weltraumschiff fertig zum Einsteigen, aber Jahrzehnte würden verstreichen, bevor nennenswerte Versuche glückhaft zum Ziele führten. Und hierunter wäre auch der geschoßartige Transport von Post oder Fracht zu ver­stehen, die man dann beispielsweise in drei bis vier Tagen von

Dazu stelle ich fest: Ich habe von der Firma Gebrüder Silaret In meinem Besitz sind die Rechnungen über die mir gelieferten Anzüge nur zu Preisen bezogen, die feinerlei Bevorzugung erhalten. Anzüge seit dem Jahre 1927. Die Preise, die ich für diese Anzüge gezahlt habe, liegen sämtlich über 200 bis 300 Mark. Ihrer Be hauptung, daß der wirkliche Wert die von mir Lezahlten Breise um das Mehrfache übertroffen habe, ist vollständig un­richtig."

Untersuchung in vollster Deffentlichkeit.

Wie wir erfahren, hat der Magiftrat bei der Staatsan waltschaft durchgesetzt, daß heute städtische Beamte Einsicht in die Konten der Sflarefs erhalten werden. Die Namen sämtlicher Beamten, die mit der Firma in geschäftlicher Verbindung gestanden haben, werden vom Nachrichtenamt der Stadt Berlin veröffentlicht werden. Der Magistrat will damit erneut den Beweis erbringen, daß die Stadt dauernd bemüht ist, die Aufklärung der unsauberen Angelegenheiten in vollster Oeffentlichkeit durchzuführen. Aber schon heute muß betont werden, daß das Bestehen einer Ges schäftsverbindung allein in feiner Weise als irgendeine Belastung gewertet werden kann. Diese Beröffentlichung wird naturgemäß Hunderte von Namen kleiner und mittlerer Beamten aller Parteis richtungen aufweisen, die in völlig korrekter Weise ihre Geschäfte mit der KBG. abwickelten und die auf Grund von Inseraten und Werbeschriften zu Kunden der Firma wurden.

Ein weiteres Opfer der Betrüger.

Zu den Opfern der Gebrüder Sflaref gehört 11. a. auch die Firma Tegander Löwenstein, Haus für Herrenbekleidungsartikel, Berlin- Friedenau , Rheinstraße. Alexander Löwenstein hat, wie die Zeitschrift Deutsche Konfektion" mitteilt, den Sklareks für nicht weniger als 1600 000 Mark Gefälligkeitsatzepte zur Verfügung gestellt. Die Firma Alexander Löwenstein, deren Warenverbindlichkeiten nur 9000 Mt. betragen hat, hat infolgedeffen Konturs beantragt.

Das Verfahren gegen den Abgeordneten Bruhn.

Die deutschnationale Reichstagsfrattion teilt mit: Die Meldung einer Berliner Zeitung , daß das Ehrengericht der deutsch nationalen Reichstagsfraktion gegen den Abgeordneten Bruhn an Berweis erkannt habe, ist falsch. Das Verfahren, daß der Abgeord nete Bruhn in bezug auf den Fall Sklaret gegen sich erhoben hat schwebt noch.

Gflarefs und die Spittelfolonaden.

Das Bezirksamt mitte teilt mit:

In den letzten Tagen ist die Verbreiterung der Leipziger Strab und die dadurch nötige Beseitigung der Kolonnaden mit der An gelegenheit Stlaret in Verbindung gebracht worden. Eine solche Berbindung besteht in keiner Weise. Das abgebrochene Haus hinter den Kolonnaden haben die Schwarzloseschen Erben im vorigen Jahre an die Gesellschaft für Vermögensverwaltung m. b. H., deren Geschäftsführer Herr Sachs, Potsdamer Str. 50, ist, verkauft. Das Grundstück befindet sich noch jetzt in deren Besiz.

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Europa nach Amerita befördern fönnte. Der Vortragende warn vor Uebertreibungen, wie sie in den Versuchen von Raketen- Autos und Flugzeugen vor sich gehen. Die Explosionsgefahren seien noch zu groß, als daß Menschenleben damit verbunden werden dürften Man müsse unterscheiden zwischen Retlame Unternehmung und ernster Forschung und nicht durch leichtsinnige Versuche der jungen Ratetenwissenschaft das Vertrauen nehmen. Eine alk gemeinverständliche Aufzeichnung des bisher gewonnenen Wissens auf diesem Gebiet begleitet von Experimentalvorführungen regte nach Schluß des Vortrages einen lebhaften Meinungsaustausch über das zeitgemäße Thema an.

Bezirksausschuß für sozialistische Bildungsarbeit Berlin . Theater vorstellung Sonntag, den 13. Oftober, nachmittags 3 Uhr, in Staatlichen Schillertheater, Charlottenburg , ,, Treibjagd". Karten zum Preise von 1,50 Mart sind noch in den bekannten Ver faufsstellen zu haben.

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Befrage den Elektrofachmann.