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gierung es abgelehnt, fich bem Borgehen der preußischen Regierung anzuschließen. Auf die süddeutschen Beamten ist von ihren Re­gierungen auch nicht der leiseste Druck ausgeübt worden. Es bleibt daher nur die Erklärung, daß in Bayern und Württemberg eine Banif vor den Preußen ausgebrochen ist, daß der Wittelsbacher Leu vor Braun und Grzesinsti ins Mauseloch retiriert ist!

Die Pleite!

Schwenk bewilligt Sklaret Kredite

Aber er untersucht" die Mißwirtschaft!

Der Sflaret Untersuchungsausschuß des Landtags seßte am| Oberpräsidenten ihres Postens enthoben worden."( 3uruf bei den Mittwoch seine Berhandlungen fort.

Bei Sizungsbeginn gab der Ausschußvorsitzende Abgeordneter Schwen!( Komm.) folgende Erklärung ab:" Nachdem die Er Das Bolf gegen das Boltsbegehren.- Bernichtende flärung der fjozialdemokratischen Mitglieder dieses Ausschusses in der Presse erschienen ist, sehe ich mich zu folgender Feststellung ver­Niederlage in Berlin . anlaßt:

In Berlin war der Herd der Propaganda der Boltsbegehrler und zugleich das Zentrum der Gegenaktionen. In der folgenden Tabelle sind für die sozial stark differenzierten 20 Berliner Ver­waltungsbezirke die für das Voltsbegehren erfolgten Eintragungen ( Sp. 2) und die Stimmenzahlen der Boltsbegehrparteien( Deutsch­nationale, Nationalsozialisten und einige verwandte Splitter­parteien) bei der letzten Reichstagswahl vom 20. Mai 1928 neben­einandergestellt. Die Ziffern der Spalte 4 geben den Beteiligungs­grad an, das heißt den Prozentjazz der Wählerschaft dieser Parteien, der der Parole des Boltsbegehrens gefolgt ist.

Berwaltungs­bezirte

Zahl der Ein­tragungen für das Bolts­begehren

2

Stimmenzahl der Boltsbegehr parteien bei der legten Reichs­tagswahl 3

Wieviel Proz. der Wähler der Spalte 3 stimm­ten für das Bolksbegehren

45,8

Mitte

16 586

35 692

Tiergarten.

21 175

41 570

51,0

Wedding

10 501

27 274

38,5

Prenzlauer Berg

13 987

33 720

Friedrichshain

11 661

29 523

41,5 39,7

Kreuzberg

21 877

47 301

46,3

Charlottenburg

26 391

52 094

50,7

Spandau

5112

14258

35,8

Wilmersdorf

19 533

34 515

56,6

Zehlendorf .

5510

10 167

54,3

Schöneberg

24 229

42 166

57,5

Steglig.

18510

33 501

55,3

Tempelhof .

5 433

11 194

48,5

Neukölln

9126

24 706

36,9

Treptow

4664

10 720

43,5

Röpenid

4571

9.980

45,8

8745

21 491

40,7

2706

6.031

45,0

7 313

15 655

46,7

11 481

44,3

513 039

47,3

Lichtenberg

Weißensee

Pantow

Reinickendorf.

Insgesamt.

5 089 242 713

Aus der vorstehenden Uebersicht geht hervor, daß es den Draht­ziehern des Boltsbegehrens nur in 6 Bezirken gelungen ist, die Hälfte ihrer Wählerschaft zur Einzeichnung zu bewegen. In einer Reihe von Bezirken haben sie es nicht einmal auf 40 Broz. gebracht. Bon den 3 167 000 Wahlberechtigten Groß- Berlins haben

Die Tatsache, daß ich Stadtverordneter und Mitglied des Kreditausschusses bin, ist längst allgemein bekannt. Mich wegen dieser meiner kommunalpolitischen Tätigkeit als ungeeignet zum Vorsitzenden des Untersuchungsausschusses zu bezeichnen, wie es die sozialdemokratische Erklärung tut, hat nur dann einen Sinn, wenn damit behauptet werden soll, daß ich mich missent­lich der Brgünstigung oder Beihilfe an dem Sklaret­Betrug schuldig gemacht hätte. Daß eine solche Behauptung un­möglich ist, weil die Tatsachen das Gegenteil beweisen, hätten sich die Herren Sozialdemokraten mühelos von ihrem Parteigenossen, dem Mitglied des engeven Kreditausschusses, Mühlmann, der Jehr genau ingeweiht ist, bestätigen laffen fönnen. Da mir in dieser Hinsicht also nicht der geringste Borwurf gemacht werden fann, liegt veder für meine Fraktion noch für mich ein Grund vor, den Vorsitz dieses Ausschusses in andere Hände zu legen." ( Zustimmung bei den Kommunisten.)

Abg. Harnisch( S03.) führt demgegenüber aus: Die Behaup tung, daß die Zugehörigkeit zum Kreditausschuß der Stadtbant ge­wissermaßen ehrenrührig sei, und daß die Mitglieder dieses Kreditausschusses letzten Endes die eigentlichen Urheber der Unter­schlagungen der Stlarets gewesen seien, ist auf stellt worden von der Kommunistischen Partei und hauptsächlich in deren Zentralorgan verbreitet, wo fehr deutlich noch am 27. Oftober ausgeführt wurde: ,, Wie wir bereits meldeten, sind die Mitglieder des Kreditausschusses der Stadtbank, die den Sklarets die Be trugstrebite erst ermöglichten, auf Veranlassung des

jezigen Ausmaß in Amerika einen nennenswerten Ein fluß mehr ausüben können.

In Verbindung mit den letzten New- Yorker Ereignissen hat auch die Dollar Baluta einen seltenen Tiefstand erreicht. Sie sant im Kabelverkehr gegen Reichsmart bis auf 4,177( Barität 4,20 m.). Dies dürfte in erster Linie auf das lehthin sehr start gestiegene Dollarangebot für Deutschland zurückzuführen sein, da die hohen deutschen Zinssäge auf die in Amerika freigeworbenen Gelder eine immer größere Anziehungskraft ausüben. Dazu kommen noch erhebliche deutsche Verkäufe von amerikanischen Attien, deren Erlöse in Reichsmart verwandelt werden müssen und zu einer ent­sprechenden Befestigung der Mart valuta in New York beitragen.

ſich nur 7,7 Bros. eintragen laffen. Selbſt die Leser der Sugenberg Feldbahn stürzt in Baugrube.

Blätter haben trog händeringender Beschwörungen der Parole zum größten Teil die Gefolgschaft versagt.

Die Finanzreform.

( Fortsetzung von der 1. Seite.)

bas Wirtschaftsministerium an ihn wegen der sogenannten Sch w e- den anleihe herantrat, glaubte er, diese abschließen zu müssen. Die Bedingungen seien günstige und die einkommenden Beträge sollten zur Umwandlung der kurzfristigen Berpflichtungen ver­mendet werden. Er erhoffe von der kommenden Finanzreform materiell und psychologisch einen

Auftrieb für die Wirtschaft.

Die Entmutigungskampagne", die seit langer Zeit von gewissen Bresseorganen betrieben werde, sollte doch nicht weiter getrieben werden. Die fortwährenden Klagen über die katastrophale Lage der Reichsfinanzen fördere doch in keiner Weise die Kreditfähigkeit des Reiches. Diese Klagen beruhen auch auf starten lleber treibungen, die nur aus innenpolitischen Gründen zu verstehen find. Die herrschende große Arbeitslosigkeit beruht in erster Linie auf der Rationalisierung und der Umwandlung der Technik. Die deutsche Industrie ist wettbewerbsfähig, wie aus den steigenden

Exportziffern hervorgeht.

Bezüglich der Reichshaushaltsordnung bittet Hilferding um baldigste Berabschiedung all der Bestimmungen, über die Einver­ſtändnis im Ausschuß herrsche. Die in den Etatsgesetzen dem Reichsfinanzminister zugestandene Stärtung seiner Stellung. gegen­über den Refforts müsse nun auch zu einem dauernden Bestandteil des Etatsrechts gemacht und in die Reichshaushaltsordnung über­nommen werden.

In einer kurzen heftigen Entgegnung fritisierte der deutsch nationale Rebner Graf Bestarp die Ausführungen des Reichsfinanzministers. Was sie hören wollten, seien ganz genaue tontrete 3iffern über alle Einzelheiten. Er stellte den Antrag, in einer besonderen Sizung diese genauen Ziffern dem Ausschuß zu unterbreiten. Nach dem Grafen Westarp verlangte der kommunisti­iche Redner Dr. Neubauer gleichfalls die Vorlegung des Gesamtplans der Finanzreform mit genauen 3ahlen. Dr. Horlacher ( Baŋr. Bp.) polemisierte ganz kurz gegen die geplante Biersteuer, mährend der Zentrumsabgeordnete Erfing gleichfalls furz erklärte, er halte die Fortführung dieser Debatte wie die Annahme der ge­stellten Anträge für schädlich und beantragte, die Anträge ab­zulehnen und die Debatte abzubrechen. Mit großer Mehrheit wurde dem entsprochen und der Ausschuß wandte sich der Beratung der einzelnen Bestimmungen der Reichhaushalts­dnung zu.

Die Weltfrise der Börsen.

Kursstürze überall. Der billige Dollar.

Großer Wafferrohrbruch in der Frankfurter Allee.

Kommunisten: Da handelt es sich um Euren Mühlmann!) Wir weisen den Vorwurf zurüd, als ob nun ausgerechnet der eine So­zialdemokrat im Kreditausschuß, Mühlmann, der Hauptschuldige ge­wesen wäre.( 3uruf bei den Kommunisten: Warum ist er denn seines Postens enthoben worden?) Wenn an Mühlmann eine Schuld ist, dann haben die übrigen Mitglieder des Kreditausschusses, darunter der Deutschnationale, Bunge und der Kommunist Schwent die gleiche Schuld. Vermutlich ist unser Mann seines Postens nur enthoben worden, weil der Oberpräsident gegenüber den Presseangriffen die Nerven verloren hatte. Wir stellen ausdrücklich fest, daß im vorigen Jahre

der Kreditausschuß einmütig, also mit Zuffimmung des Abg. Schwent,

beschloß, die Kredite der Sklarets von 6 auf 7 Millionen zu erhöhen, und daß er ebenso einmütig am 19. Auguft d. J., wiederum mit 3uftimoung Schwents, beschloß, die Stlaret- Kredite von 7 auf 10 Millionen zu erhöhen.

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Bors. Schwenf: Ich habe meiner Erflärung nichts hinzuzu­fügen. Der Borsigende teilte dann mit, daß das Justizminifterium nicht imftande war, die angeforderten Stlaret- Aften dem Ausschuß zu übermitteln, weil sie für das schwebende Ermittlungsverfahren dringend gebraucht werden. Dagegen sind Schritte eingeleitet, dem Ausschuß den Geheimbericht des Magistrats über sämtliche Wirt­schaftsunternehmungen der Stadt zuzuleiten.

Der Ausschuß, dessen Beratungen heute besonders zahlreiche Vertreter der einzelnen Ministerien und sonstigen Behörden bei­wohnen, vernahm hierauf den deutschnationalen Stadtverordneten und Landtagsabgeordneten Justizrat Lüdide. Er äußert sich über die Beschwerden, die die deutschnationale Stadtverordnetenfraktion. schon seit einigen Jahren über Mißstände in der Berliner Verwal­tung erhoben hätte.

| Deutschen Volkspartei, Abg. Blüher, daß seine Fraftion auch den Maifeiertag beseitigen wolle, sobald sich dafür im Landtag eine Mehrheit finde. Im übrigen zeigte sich in der betreffenden Land­tagssigung, daß das Schicksal der Feiertage von den Demofraten abhängt. Sie ließen jedoch von vornherein feinen Zweifel darüber, daß sie für die Beseitigung des Stovemberfeiertages stimmen würden. Ueber ihre Stellung­nahme zur Frage des 1. Mai äußerten sich die Demokraten im Ple­num des Landtags nicht. Die Borlage und der deutschnationale An­trag wurden schließlich dem Rechtsausschuß überwiesen.

Dort haben die sozialdemokratischen Vertreter einen erbitterten Stampf gegen die Anschläge auf die proletarischen. Feiertage geführt. Dennoch wurde die Regierungsvorlage am Dienstag mit allen bürgerlichen Stimmen gegen die Sozialdemo traten und Kommunisten angenommen. Der Antrag auf Abschaffung des Maifeiertages fand jedoch teine Mehrheit, weil der demokratische Bertreter entsprechend einer Instruktion seiner Partei nicht dafür stimmte. Die Demokraten lassen sich anscheinend von dem Wunsche leiten, die Möglichkeit einer Großen Roalition in Sachsen nicht nöllig zu verbauen.

Im Plenum des Landtags, wo der Antrag auf Ab-. schaffung des 9. Movember und 1. Mai als Feiertage schon in den nächsten Tagen zur Debatte steht, wird die Sozialdemokratie alle durch die Geschäftsordnung gegebenen Mittel an wenden, um eine endgültige Entscheidung möglichst hinauszu schieben. Die bürgerliche Mehrheit ist jedoch fest entschlossen, die Re­gierungsvorlage so rechtzeitig unter Dach und Fach zu bringen, daß der 9. November in diesena Jahre nicht mehr gefeiert werden kann.

In der vergangenen Nacht ereignete fich beim U- Bahnbau in der Frankfurter Allee ein folgenschwerer Bauunfall. Ein Feldbahnzug stürzte in den Schacht hinab und zer­trümmerte dabei ein Wasserdrudroht. In wenigen Augenblicken war der Schacht in weitem Umfange über schwemmt. Die Feuerwehr war stundenlang mit Absaug­arbeiten beschäftigt. Drei Arbeiter erlitten leichte Verlegungen. In dem Bauabschnitt vor dem Hause Frankfurter Allee 254 ist die Hauptbetondede bereits fertiggestellt. Heute sollte die Decke ab­gedichtet und aus diesem Grunde mit einer Teermasse bestrichen wer­den. Bereits gestern abend war mit den Borarbeiten dazu begonnen worden. 1. a. wurden auch die Stuben eines jeldbahngleises, das in etwa 2% Meter Höhe über das Betondach hinwegführt, von einer Arbeiterkolonne entfernt. Bon diesen Maßnahmen war den beiden Lokomotivführern der Feldbahn, die diese Strede ständig zu befahren haben, jedoch nichts bekannt. Kurz nach Mitternacht näherte fich der Feldbahnzug, auf den sich die beiden Lokomotivführer und ein Heizer befanden, der Unfstelle. Die Gleise, ihrer Stützen beraubt, gaben sofort nach und die Cokomotive fowie mehrere Coren stürzten in die Tiefe. Wie durch ein Wunder famen die drei Ar: better mit leichten Verlegungen davon. Bon Feuerräter nach Verona; sie sollen vor das Condergericht gestellt mer­wehrsamaritern wurden ihnen später Berbände angelegt. den, bei dem die Strafen zwischen 15 und 20 Jahren Berbannung Wasserdruckrohres, das am Rande des Schachtes entlangläuft, her wird zu einem erbärmlichen Bossenspiel, bei dem die Schwarzhemden. auf eine einsame Insel des Mittelmeeres betragen. Der Prozeß

Viel schlimmer waren die Folgen, die durch den Bruch des

vorgerufen wurden. Ein Wasserstrahl ergoß sich in den Schacht. Die Wassermassen nahmen ihren Weg zu den Lichtschächten und drangen in den eigentlichen Schacht ein. Die alarmierte Feuerwehr erschien mit vier Löschgügen an der Bruchstelle und nahm die 26. faugarbeiten auf. Ein Teil des oberen Schachtes stürzte ein. Da mit einer weiteren Unterspülung gerechnet werden mußte, was un­weigerlich zu einem neuen Erdrutsch hätte führen müssen, wurde der Straßenbahnverfehr gesperrt. Die zuerst gehegten Befürchtungen, baß noch mehr Arbeiter bei den Unfall zu Schaden gekommen feien, bewahrheitete fich glücklicherweise nicht.

Erst gegen 3 Uhr war die Gefahr soweit behoben, daß die Wehren wieder abrüden und die Unfallstelle der U- Bahnbauleitung übergeben werden konnte.

Mai und November. Bürgerblock gegen Arbeiterfeiertage.

Dresden, 29. Oktober .( Eigenbericht.) Als die Wahlen zum Sächsischen Landtag im Mai dieses Jahres eine bürgerliche Mehrheit gebracht hatten, war zu er warten, daß man recht bald versuchen würde, die in Sachsen be­stehenden Feiertage, den 1. Mai und 9. November, zu beseitigen. Ein deutschnationaler Antrag, sowohl den November und auch den Maifeiertag abzuschaffen, ließ tatsächlich nicht lange auf sich warten. Er wurde jedoch vor Beginn der Sommer ferien nicht mehr erledigt.

Bor furzem hat nun die Regierung Bünger, die auf die Die New Yorker Börsenpanit hat schwere Rückschläge Deutschnationalen und die Nationalsozialisten ange an allen Börsen der Welt zur Folge gehabt. Besonders sind die wiesen ist, dem Landtag eine Regierungsvorlage unterbreitet, durch internationalen Börsen von Amsterdam und Paris von dem die zunächst der 9. November seines Feiertagscharatters entfleidet Zusammenbruch der amerikanischen Attienmärkte betroffen worden. werden soll. Mie Ministerpräsident Bünger später im Ausschuß er­Auch aus Kanadas Hauptstadt Montreal liegen Nachrichten vor, flärte, hat er von einem Antrag, auch den Maifeiertag abzuschaffen, die von einer völligen Zerrüttung der Aftienturfe zu berichten wissen. nur deshalb abgesehen, weil er nicht sicher war, ob dafür eine Mehr An der heutigen Berliner Börje hat sich im allgemeinen eine heit im Landtag zu haben sei. Die Beratung der Vorlage über die nemisse Beruhigung durchgejezt, so daß stärkere Kursverluste aus: Abschaffung des Novemberfeiertages wurde daraufhin im Landtag lieben. Die Rurse der Industrieattien liegen in Deutschland bereits mit der Erörterung des deutschnationalen Antrages auf Abschaffung f einem derart tiefen Niveau, daß selbst Erschütterungen von dem| des 1. Mai als Feiertag verbunden. Dazu erflärte der Sprecher der

Jm Faschistenterfer.

Bericht eines Opfers.

Etwa 20 junge Deutsche haben in einer Herberge Südtirols Heimatlieder gesungen. Faschistische Schergen fommen, legen ihnen effein an und werfen fie ins Gefängnis. Monatelang bleiben sie dort, ohne zu wissen, warum. Endlich transportiert man fie mit Schellen von 60:60 Zentimeter Umfang als Hochver

im Zuhörerraum randalieren und die Angeklagten in einem ver gitterten Räfig figen. Jede Rechtssicherheit fehlt; man behan­belt sie wie Ausfägige. Die Prozessführung wird geleitet von blindem Haß. Aber selbst der Staatsanwalt fann, da die Anklage vollkommen zusammenbricht, nur zwei Inschuldige verurteilen lassen, die ins Gefängnis wandern müssen. Die Zustände darin sprechen jedem Kulturstaat Hohn. Nach Beendigung der Strafe bringt man fie gefeffelt an die Grenze, sie werden aus ihrem Heimatland für immer vertrieben!

glied des Südtiroler Volksschutzes", in Langenbed- Birchowhaus. Diese Zustände schilderte Ingo mar Berhouz, ein Mit­Der 3orn über erlittenes Unrecht verleitete ihn zuweilen zu natio­nalistischen Uebertreibungen. Aber es wird feinen Deutschen geben, der nicht das allem Minderheitenschutz midersprechende Verhalten Staliens aufs schärffte verurteilt.

Nur eine kleine Gruppe denkt anders: Adolf Hitler, der Bewunderer und Nachahmer Mussolinis, hat erklärt, daß man die Südtiroler wohl bedauern könne, die Bedeutung der Frage aber nicht überschätzen dürfe.

Frachtdampfer in Not.

Mit acht Mann Befagung in der Offfee vermißt. Aus Swinemünde wird gemeldet: In Schiffahrtskreisen ist man sehr besorgt um das Schicksal des in Stolpmünde be­heimateten Dampfers Stolpmünde", der am Sonnabendabend Stolpmünde mit der Bestimmung Stettin verlassen hat, bis jetzt aber in den Swinemünder Hafen noch nicht eingelaufen ist. Troh eingehender Nachforschungen war feine Spur von dem Dampfer zu entdeden, so daß befürchtet werden mi, daß er mit seiner Be­fabzung von acht Mann untergegangen ist. Das Schiff hatte eine volle Ladung Stüdgut und als Dede sladung Telegraphenstangen. Obwohl nun in dem Küstengebiet nach Stolpmünde zu in der Zeit der Reise des Dampfers nur ein Südwestwind in Stärke 6 fest­gestellt worden ist, wäre es denkbar, die Deď sladung in Unordnung gefommen ist, daß sie die Luken durchschlagen und so den Verlust des Schiffens bewi rft hat.