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~ Sport und Spiel~

Handball

Die letzten Spiele.

FIGB.- Süden fonnte nur mit einem knappen Resultat die Buntte retten. Zur Pause führte Schöneberg   sogar mit 4: 3. Nach dem Süden noch zwei Tore aufgeholt hatte, fonnte Schöneberg   gleich­ziehen. Süden konnte dann aber doch noch den siegbringenden Treffer anbringen und so das Resultat auf 6: 5 stellen. Belten stegte in Friedrichsthal mit 12: 1( 5: 1). Ebenfalls sehr hoch fonnte auch Erfner FTGB.- Südost mit 10: 1( 4: 1) und FTGB.- Neukölln die Trebbiner mit 9: 0( 4: 0) schlagen. Die Punkte teilen mußten fich Fürstenwalde und Mahlsdorf   mit 2: 2( 2: 1) und ASC. gegen FIGB.- Baumschulenweg mit 6: 6( 2: 3). Weitere Resultate: Weitere Resultate: Steinfurth   gegen FTGB.- Nordring 2: 3( 1: 1), Rezin gegen FIGB.- Mitte 0: 3( 0: 1), Charlottenburg  - Schwimmer gegen

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schaft in Chamonix   in Aussicht genommen, die damit zur Belt meisterschaft" avancieren würde. Die Ranadier werden Anfang Januar in Europa   erwartet und vor und nach der Europameister­schaft in Chamonix  ( 27. Januar bis 2. Februar) verschiedene Gaft: spiele geben, so auch in Berlin  . Es soll sich ausschließlich um Spieler aus Toronto   handeln.

Gaupokalkämpfe des Freien Keglerbundes.

Die Entscheidung in den Bokaltämpfen des FKBD. ist gefallen. Unter stärkster Beteiligung wickelten sich am Schlußtage die spannen­Unter stärkster Beteiligung widelten fich am Schlußtage die spannen­den Kämpfe ab. Die von den einzelnen Klubs gemachten Anstren­gungen spiegeln sich in den Resultaten wider: Reglerheim Oberspree: Bau I, Gruppe A: 1. Bözow 3804, 2. Gaswerfe 3763, 3. Lustige Brüder Tegel   3756 Holz. Bester Einzeltegler: Mallwig 765 Holz. Gau II, Gruppe A: 1. Olympia 3782, 2. ,, Aha" und Sechs Kalte" mit je 3772 Holz. Bester Einzelkegler: M. Behrens 774 Holz. Gruppe C: 1. Um Berlin   3662, 2. Brennstoffgesellschaft 3601 Holz. Bester Einzeltegler: Muth 753 Holz. Keglerheim Leichter( Spandau  ): Gau I, Gruppe B: 1. Gemütlicher Stamm 3663, 2. Deba 3626, 3. Luftige Sieben 3616 Holz. Beste Einzeltegler: Große und Krupte mit je 739 Holz. Gau II, Gruppe B: 1. Sanja 3636, 2. Rand oder Sand Beißensee 3631, 3. E. m. n. 3626 Holz. Bester Einzeltegler: Loschte 749 Holz. Die Kämpfe gingen über 100 Kugeln pro Regler ( Wertung 5 Kegler).

Besitzerstreik in Mariendorf  .

Unter den Berliner   Irabrennstallbefizern herricht feit geraumer Zeit starte Erregung über die niedrigen Renn= preise. Am Montag wurde die Mariendorfer Rennleitung mun vor die vollendete Tatsache eines Teilstreits der Besizer gestellt. Grund dafür war die Nichtbeachtung eines vom Verein der Trab­rennstallbefizer übermittelten Ultimatums. Auf Berhandlungen ließ sich der Mariendorfer   Verein wegen des schroffen Vorgehens der Befizer nicht ein und die Abhaltung der Rennen schien in Frage gestellt, bis es schließlich feststand, daß noch immer genügend Pferde von Nichtmitgliedern des Besitzervereins bereitstanden, um die Nennungsschluß ant Dienstag dürfte es sich nun herausstellen, ob Rennen nicht gezwungenermaßen ausfallen lassen zu müssen. Beim die kommenden Renntage abgehalten werden, da der Besitzerverein die Drohung ausgesprochen hat, feine Nennungen mehr abgeben zu wollen.

Noljchrei einer Sporliecin! Cine Sew- Yorker Zeitung ver­öffentlicht ein Interview mit Betty Grimes, der amerikanischen  Meisterin im Wettschwimmen über 50 und 202 Yard. Danach will Betty feinen Sport mehr ausüben, da er sie vollständig ent­stellt habe. Die Arme jeien durch das Schwimmen länger ge­worden, der Schultergürtel ist zu stark ausgeprägt, die Gesichts­üge werden scharf und hart, kurz, der zu intensiv betriebene Sport, besonders der Refordsport, nehme dem Körper die anmutige Linie. Betty mag recht haben, auch mir haben uns stets gegen jede über­mäßige Sportbetätigung ausgesprochen und dafür plädiert, daß der Sport zur Ausbildung und Ertüchtigung des Körpers dienen solle, nie aber Selbstawed werden darf, wie es im Rekordunwesen unserer Zeit leider der Fall ist.

Anod- out beim Ringtamps! Der nicht alltägliche Fall eines tnod- out- Sieges bei einem freien Ringkampf ereignete fich in Dallas  ( Teras). Zwei amerikanische   Schwergewichtler, besonders tempera­mentvolle Leute, stürzten in wildem Kampfeseifer aufeinander los, ohne die alte Mahnung zu beherzigen ,, Blinder Eifer schadet nur". Sie rannten mit ihrem gemiß an manchen Buff gewöhnten Schädeln so heftig zusammen, daß beide bewußtlos hinstürzten. Der Brook­Inner Colemann, der anscheinend den härtesten Schädel hatte, tam zuerst wieder zu sich und wurde zum Sieger erflärt.

FIGB. Wedding 3 4: 1( 4: 1). Frauen: FTGB.- Süden mußte fich Schöneberg   mit 1: 0( 1: 0) beugen, während Schöneberg 2 in Budenwalde mit 1: 0( 0: 0) unterlag. Resultate der Gese11­imhaftsspiele: Hennigsdorf   gegen Bornstedt 6: 2( 1: 2), Nauen   gegen FTGB.- Nordost 3: 4( 2: 2), 3offen gegen Berlin   12 4: 1( 1: 1), Sehlendorf   gegen Norden 3 5: 5( 3: 2), Wedding 2 gegen Moabit   1 14: 0( 6: 0), FTGB.- Lantwis 1 gegen Schöne berg 3 2: 1( 1: 1). Frauen: Süden 2 gegen Berlin   12 4: 1( 2: 0), Bilmersdorf gegen Moabit   2: 1( 2: 0).

Die Arbeiterkegler tagen. Der jüngste Z.- K.- Verband auch gegen die KPD  . In Frankfurt   a. M. fand vom 26. bis 28. Oftober der 3. Bundestag des Deutschen Arbeiter Regler= Bundes statt.

Der Bundesvorsitzende Lippmann bezeichnete in seinem Geschäfts­bericht die Aufnahme des Bundes in die Zentralfommission für Arbeitersport und Körperpflege als das größte Ereignis im Leben des noch jungen Bundes. Leider haben die Berhandlungen, die zur Berschmelzung mit dem Freien Regler- Bund" geführt wurden, zu feinem Ergebnis geführt. Die Entwicklung des Bundes ist gut. Bon 900 Mitglieder im Jahre 1924 ist die Mitgliederzahl bis zum Jahre 1929 auf annähernd 7000 gestiegen. Der Kaffenbericht ergab eine gute finanzielle Grundlage des Bundes. Im Geschäftsjahr waren 39 Unfälle zu verzeichnen, für die 2000,25 Mart zur Auszahlung gelangten. Aus dem Bericht des Bundestechnikers ging hervor, daß der Bund auch sportlich eine außerordentlich gute Entwidlung genommen hat.

In der Aussprache wurde Don einigen nisten Besonders die 3entraffommission an. gegriffen, man wollte wohl alle Vorteile, die der Anschluß des Bundes an die 3. mit sich bringt in Anspruch nehmen, aber den Arbeiterkeglern sollte erst recht die Verpflichtung zufallen, munmehr innerhalb der 3. den Kampf für die Einheit der Arbeiter- Sportbewegung" auf den Boden des proletarischen Staffentampfes zu führen und die Spaltungsmaßnahmen" der 3. zu bekämpfen. Bon der Zentralfommission fonnte Bud in längeren Ausführungen die Ursachen der Ausschlüsse ftarlegen und das zweifelhafte Bemühen der Kommunistischen Bartei, den Arbeiter­sport für die eigenen Ziele dienstbar zu machen, ins rechte Licht rüden. Eine Resolution, die mit 30 gegen 13 Stimmen an­genommen wurde, zeigt Har, daß der Arbeiter- Regler- Bund treu zur Zentraltommiffion steht und nach deren Richtlinien handeln wird. Ein weiterer angenommener Antrag bejagt: Drtsgruppen oder Bereine des Deutschen Arbeiter Regler- Bundes dürfen nicht den Kartellen der Ausgeschlossenen( Interessent­gemeinschaft") angehören, noch irgendwelche Beziehungen zu diesen unterhalten. Soweit Vereine oder Ortsgruppen noch nicht den von der ZK. anerkannten Ortskartellen angehören, muß der Anschluß an diese in die Wege geleitet werden. Der Bundesvor stand wird beauftragt, für die Durchführung der Beschlüsse Sorge

zu tragen.

Arbeiterschach!

Mannschaftsturnier 1929/30. A- Gruppe 2. Runde! Sonntag, 3. November, vormittags 10 Uhr, spielen: Westend I gegen Fried: richshain im Lokal Jamin, Sophie Charlotte- Str. 88; Brenzlauer Berg   gegen Wedding I im Lotal Vollmer, Senefelderstr. 9; Mitte I gegen Treptow I im Lotal Ebertus, Zionsfirchplag 11.

Ergebnisse der A- Gruppe 1. Runde: Treptow I gegen Brenzlauer Berg 7: 3; Wedding I gegen Westend I 4: 5%; Friedrichshain  gegen Kreuzberg   2: 8. Resultate sofort an Hans Groß  , Charlotten­ burg  , Rosinenstr. 6, erbeten.

Die Abteilung Wedding   der Freien Arbeiter Schach  - Bereinigung Groß- Berlin veranstaltet in ihrem Spiellotal Müllerstr. 26 Freitag, 1. november, 20 Uhr, einen Freundschaftstampf mit der Abteilung Humboldthain. Der Eintritt ist für Intereffenten fret und unverbindlich, Gäste willkommen.

Kanadische Eishockeyspieler kommen.

Es steht jest mit Sicherheit fest, daß eine tanadische Mann schaft nad) Europa   tommen und hier in verschiedenen Städten ihre nübertreffliche Kunst im Spiel mit der Scheibe vorführen wird. Selbstverständlich ist auch eine Teilnahme an der Europameister

Der Nürnbergfilm

Bundestreue Vereine teilen mit:

Freie Faltbootfahrer Berlin  . Seute, Mittwoch,'20 Uhr, besuchen alle Skis läufer die Wintersportlerversammlung des 1. Kreises im Solzarbeiterrestaurant, Rungestr. 30. Donnerstag, 31. Oftober, 191 Uhr, Wahlkundgebung im Lehrer­tal. Abfahrt 7.42 Uhr Stettiner Borortbahnhof und 7.46 Uhr Bahnhof Gesunds brunnen bis Birkenwerder  . Führer: Januszewsti. Gäste willkommen.

wird am Donnerstag im großen Saale des Lehrervereinshauses abgerollt. Allen Teilnehmern am Bundesfest in Nürnberg   wird er frohe Erinnerungen weden, allen Nichtteilnehmern Einblick in das Große, Gewaltige und Zusammenfassende der Arbeitersportbewe­gung geben, die ein Glied der Arbeiterbewegung ist und bleiben will. Die undgebung der Sportfer, in der der Film vereinshaus, Alexanderplak. Sonntag, 3. November, Wanderung durchs Briefe­gezeigt werden soll, ift zu 19% Uhr einberufen. Sie soll beginnen mit einem fleinen Film Die Kinderrepublik am eder. fee". Dann folgt ein Vortrag des Stadtverordneten Kreuziger und ohne Boot werden wieder aufgenommen. über Arbeitersport und kommunalwahlen und zum Schluß der Nürnbergfilm Das Fest der Hunderttausend". Einfriffsgeld wird nicht erhoben. Jeder Sportler ift willkommen.

FEGB., Ruberbezirt. Am 31. Oktober, 20 Uhr. Mitgliederversammlung int Restaurant E. Schmidt, Niederschöneweide  , Berliner   Str. 98. Mitglieder mit

Ruberverein Borwärts. Vorstandsüßung Donnerstag, 31. Oktober, 20 Uhr. int Bootshaus. Lektes Handballtraining Sonnabend, 2. November, 15% Uhr, im Bootshaus. Mitgliederversammlung mit anschließendent Bortrag Sonntag, 3. November, 16 Uhr. Intereffenten für die Männerabteilung( über 18 Jahre) erhalten in der Sigung nähere Auskunft.

Paulchen über den Sport.

1. Die Mitglieder und der Vorstand. Es gibt zwei Arten Sportsleute: Die aktiven, die den Berein brauchen und fein Material ergiebig benußen, und die Paffiven, die zahlen und den Berein wenig oder gar nicht beanspruchen. Diese nennt man auch fördernde Mitglieder. Haben sie genügend gefördert, werden sie zu Ehrenmitgliedern ernannt. Dann sind sie aber meist schon bei Jahren und müssen an ihre Zukunft denken. Deshalb treten viele von ihnen dann noch einem Feuerbestattungsverein bei. Außerdem gibt es noch freiwillige Mitglieder( aber nur bei den Krantentassen!).

Wird ein Mitglied in den Vorstand gewählt, dann sieht es erst, wie schwierig es ist, einen Verein zu leiten. Das gibt dann viel erger und Berdruß. Auch die Frauen der Vorstandsmitglieder ärgern sich oft, weil der Mann so wenig zu Hause ist oder immer erst spät von den Sizungen heimkehrt. Eine Frau kann sich das eben nicht so richtig vorstellen. Sie weiß zum Beispiel nicht, daß es außer den Mitgliederversammlungen noch ordentliche und unordent­liche Bersammlungen, enge und erweiterte Borstandssigungen, Kreis, Bundes- und Delegiertenversammlungen, Kartell, Sparten und Ausschußsigungen und viele andere mehr gibt. Sollte ich einige ver. geffen haben, sind die verehrlichen Vorstände wohl bereit, ihre Frauen noch darüber aufzuklären und das Fehlende nachzuholen. Die Mit­glieder sollten aber daraus die Lehre ziehen, wie aufreibend die ganze Sache ist und wie der Borstand sich ihretwegen abradern muß. Die Mitglieder nehmen alles Gebotene als selbstverständlich hin, wofür bezahlen sie denn auch ihre Beiträge! Paßt ihnen irgend etwas nicht, so treten sie aus einem Verein aus und in einen anderen rein. Sie machen, wie man sagt, in ,, Opposition".

Aus all dem fann man ersehen, daß ich von den Dingen eine Ahnung habe, und daß die Ausübung des Sports im allgemeinen und die Tätigkeit des Vorstandes im besonderen doch ziemlich kompliziert und vielseitig ist.

2. Vom Rasensport.

Die Sportler haben es heute in vieler Hinsicht viel leichter als früher. Mancher bindet sich zum Beispiel eine Badehose um, läuft einige Male um eine Aschenbahn herum und der Leichtathlet ist fertig. Fehlt nur noch, daß man zwecks Leistungssteigerung einen Außen­bordmotor mit Propeller erfindet, der irgendwo am Körper an­geschlossen wird, und der Refordschinderei sind ungeahnte Möglich Peiten eröffnet.

Da gibt es auch Leute, die laufen, daß ihnen die Bunge zum Halfe heraushängt; die besuchen extra Leibesübungshochschulen und fahren sogar bis nach Amerita und Japan  . Das nenni man dann Er­tüchtigung der Jugend oder Förderung des nationalen Gedankens! Manche nennen sich auch Langstreckenläufer Früher aber war man mehr für Armeegepädmärsche mit richtigem Tornister und diversen

Sandfäden drin. Im Kriege nannte man den Tornifter bekanntlich Affe". Mir famen die Armeegepädmärsche überhaupt wie eine Afferet vor, das war schon mehr ,, tasen" ber Sport!

Ueberhaupt find wir Welteren eigentlich die Borkämpfer des Rasensports. Haben wir nicht schon vor 30 Jahren Räseball gespielt oder Rirum, rarum Löffelstiel"? Jeder hatte einen Stod in der Sand, und der Ball mußte in ein bestimmtes Loch bugjiert werden. Daß der Ball dabel mal aus Bersehen in eine Fensterscheibe flog und wir deshalb Keile triegten, bu lieber Gott, das ließ fich nicht immer vermeiden. Heute nennen sie den Stod Schläger oder Ratet, und so ein Ballspiel heißt jest Tennis, Hoden oder Golf. Dazu brauchent sie einen fein gemalaten Blas und Baljungens, weil sie zu bequemt sind, sich die Bälle selbst aufzuheben. Und was die Hauptsache ist, weiße Schuhe und dito Hosen. Von den meißen  Hofen gibt es zwei Sorten. Die gewöhnlichen weißen, die die Ruderer und Segler immer tragen, die werden Briefträgerhojen genannt. Und dann die gelben, aus Flanell, mit Bügelfalte. Die

werden von den Tennissrigen mit Monofel getragen. Manchmal treiben diese Leute auch Sport. Wir waren auch die Erfinder des Bogen und Kleinkaliberschießens, ein Sport, der jetzt wieder von den Erwachsenen ,, aufgenommen" wird. Der Wahrheit die Ehre: Wer hat denn aus den Drähten alter Regenschirme die Flizbogen gebaut? Wir! Oder wer hat schon von X- Jahren mit Katapulten geschossen? ir! War das vielleicht nicht Kleinkaliberschießen?

Man sollte auch gar nicht meinen, wieviel Abarten es auch beim Radsport gibt. Neben Straßen und Bahnfahrern, Meisterschafts­fahrern und Zeitungsfahrern gibt es noch Steher und Flieger. Die letzteren heißen sicher so, weil sie nur so um die Bahn herumfliegen. Und die Steher" fahren noch schneller. Ich verstehe nur nicht, wie es heute noch Leute gibt, die stundenlang mit dem Rade um eine Bahn herumgondeln, sich die Beine aus dem Bauch strampeln und aus Leibeskräften schwitzen. Die Leute sollten sich ein führerschein­freies Motorad faufen; wenn sie das schieben müssen, gehts mit bem Schwißen viel leichter!

Auch gibt es Amateure. Das sind solche, die beim Sport noch fein Geld zu verdienen verstehen. Ein solcher ist mein Better. Jedes mal, wenn er zum Beispiel Nachtschicht hat, fährt er vormittags nach Rüdersdorf  , rennt um den Sportplaß und fährt gleich wieder zurück. Neulich kommt er wieder ganz abgerackert an. Und als ihm jage: ,, Du hast ja einen Klaps," gibt er mir bie dreckige Antwort: ,, Mensch, ick lebe doch im Training!" Dagegen kann man nichts machen.

3. Vom Wassersport.

Darüber ist ja eigentlich schon viel geschrieben worden. Die Leute sagen immer: Wasser hat keine Balfen. Unbefümmert dessen trat ich doch einem Ruderverein bei. Natürlich fuhren wir auch einmal Regatta, mit dem Resultat, daß wir letzter wurden. Unser Borstand schenkte jedem von uns ein großes Brot, wir sollten noch fräftiger werden! Aber geärgert haben wir uns damals doch, zumal unser Boot den verheißungsvollen Namen Husch, husch" hatte. Sehr schlimm sieht es jetzt beim Wassersport in Rußland   aus nach Einführung der Fünftagewoche oder, wie es amtlich heißt, der durchgehenden Arbeitszeit". In Astrachan   zum Beispiel sollte eine Regatta zwischen den Rudervereinen An der schönen blauen Wolga  ", 3ur goldenen Freiheit" und ,, Weltrevolution" ausgetragen werden Der Bierer Korruption" mit seiner Besatzung Großschnauzerejewitsch, Nepptaschinito, Stufatenoff, Spalterowiti und dem Steuermannt Raditalinstineff galt als Favorit. Durch das drakonische Fünftage­gesetz wurde sie auseinandergeriffen, da jeder dieser waderen fünf an einem anderen Tage frei hatte. Die Regatta mußte ausfallen. Auch die Beziehungen der kleinen Bürgerin Versöhnlerinskaja zu dem Bürger Oppositionstinoff gingen aus dem gleichen Grunde in die Brüche. Boller Wut zerhadte sie ihr Boot und opferte es dem Meer, während er sein Boot mit einem Propeller verjah und der Roten Luftflotte beitrat.

Noch schlimmer erging es dem Schwimmverein ,, Gegen den Strom", zu deutsch   etwa ,, Quatsch mit Soße", der eine Dampferfahrt für einen Sonntag angefeßt hatte. Bon 500 angemeldeten Teil­nehmern erschienen ganze 100, die gerade frei hatten. Von der Dampfermujit fehlten der Kapellmeister und der Schlagzeugmann. Als der Dämpfer endlich in See stechen wollte, fehlten der Kapitän, der Bimmeljunge und der Mann, der an den Brücken immer den Schornstein herunterzieht. Die Dampferpartie mußte ausfallen. Steffenbewußterweise ging der Berein im Roten Meer baden. Dis Ruffen werden noch den ganzen Sport faputtmachen.

Ich, Baulchen, ehemaliger Sportler und Rekordinhaber im Zelte­aufbauen, habe jedenfalls den ganzen Kram jatt. Ich habe mich auf den Kinderwagentran- sport gelegt, bade zu Hause und habe mir eine Kanarienzucht angelegt. Außerdem betreibe ich Juliefesport. Der ganze Arbeitersport führt schließlich noch dahin, daß man Sozialist wird.